DE4411643A1 - Verfahren zum Ausbauen des freien Teils eines gespannten Zugglieds eines Verpreßankers - Google Patents
Verfahren zum Ausbauen des freien Teils eines gespannten Zugglieds eines VerpreßankersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausbauen des freien
Teils eines am bohrlochseitigen Ende eines auf Druck
beanspruchten Verankerungskörpers verankerten gespannten
Zugglieds eines Verpreßankers.
Ein Verpreßanker weist ein Zugglied auf, das in ein Bohrloch
eingeführt und im Bohrlochtiefsten durch Einpressen von
erhärtendem Material, wie Zementmörtel oder dergleichen, mit
der Bohrlochwandung und so mit dem umgebenden Erdreich in
Verbund gebracht wird. Dadurch entsteht ein Verpreßkörper,
der über den restlichen, zur Bohrlochmündung führenden und
frei dehnbaren Teil des Zugglieds mit dem jeweils zu
verankernden Bauteil kraftschlüssig verbunden ist. Das
Zugglied kann aus einem einzigen Element oder aus mehreren
Elementen gebildet sein, die ihrerseits aus Stahlstäben,
-drähten oder -litzen bestehen können.
Verpreßanker können zur dauernden Verankerung von Bauwerken
im Erdreich dienen; sie können aber auch nur temporär
eingesetzt werden, wie z. B. zur rückwärtigen Verankerung der
Wand einer Baugrube. Wenn sich ein temporär eingesetzter
Verpreßanker bis in ein Nachbargrundstück hinein erstreckt,
muß er in aller Regel nach Beendigung der Bauarbeiten, für
die er eingesetzt wurde, entfernt werden.
Zum Entfernen solcher Verpreßanker sind verschiedene
Möglichkeiten bekannt. So ist es bekannt, in Form von
Gewindestäben ausgebildete Zugglieder durch eine
Schraubmuffe zu stoßen und diese Verbindung durch
Herausschrauben des freien Teils des Ankerzugglieds zu
lösen. Es ist weiterhin bekannt, an bestimmten Stellen des
Ankerzugglieds Sollbruchstellen vorzusehen bzw. zu erzeugen,
z. B. durch Anwendung von Wärme zur Verringerung der
Festigkeit des Stahlzuggliedes. Die Anwendung von Wärme ist
schließlich auch zum Lösen einer temperaturinstabilen
Haftbrücke, z. B. aus thermoplastischem Kunststoff, bekannt.
All diese Möglichkeiten erfordern bestimmte Vorkehrungen,
teils an Arbeitsaufwand, teils an Material, bis hin zur
Zuführung von Energie zum Erzeugen von Wärme. Außerdem ist
es, wenn das Ankerzugglied in einen Verpreßkörper
eingebettet ist, nur möglich, eine Trennung am luftseitigen
Ende des Verankerungskörpers vorzunehmen, was bedeutet, daß
der sich über die Länge des Verankerungskörpers erstreckende
Teil des Ankerzugglieds nicht ausgebaut werden kann.
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine möglichst einfache und wirtschaftliche
Möglichkeit zu schaffen, um ein Ankerzugglied auf seine
volle Länge ausbauen zu können.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Verfahrensmerkmale gelöst.
Ein Ankerzugglied zur Verwendung bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist im Anspruch 2 angegeben.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht in der bewußten
Ausnutzung eines bei Spanngliedverankerungen zu
beobachtenden Phänomens, daß bei schlagartiger Entlastung
eines gespannten Spannglieds, wie sie z. B. bei einem Bruch
beobachtet werden kann, die Rückbildung der dem Spannglied
zuvor aufgezwungenen Dehnung zu einer plötzlichen Verkürzung
des Spannglieds führt. Die durch die Verkürzung entstehende
Längsbewegung kann zum Lösen einer am gegenüberliegenden
Ende angeordneten Keilverankerung genutzt werden. Wird die
bohrlochseitige Verankerung, wie an sich bekannt, am Ende
eines Druckrohres angeordnet, das die Ankerkraft entlang
seiner Wandung auf den Verpreßkörper überträgt, dann kann
erfindungsgemäß das Ankerzugglied auf seine gesamte Länge
ausgebaut werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch einen
Verpreßanker und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die bohrlochseitige
Verankerung.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch einen Verpreßanker,
der aus einem Stahlzugglied 1 besteht, das in ein Bohrloch 2
eingesetzt ist. Das Stahlzugglied 1 besteht im dargestellten
Ausführungsbeispiel aus mehreren Einzelelementen in Form von
Stahldrahtlitzen 1′. Am bohrlochseitigen Ende sind die
Einzelelemente des Zugglieds 1 jeweils gegenüber Druckrohren
3 verankert, die ihrerseits in einen durch Einpressen von
erhärtendem Material, z. B. Zementmörtel, erzeugten
Verpreßkörper 4 eingebettet sind. Die Einzelelemente des
Zugglieds 1 sind sowohl innerhalb der Druckrohre 3, als auch
über den restlichen Teil ihrer Gesamtlänge durch Führung
innerhalb rohrförmiger Umhüllungen 5 frei dehnbar. An der
Mündung des Bohrloches 2 ist das Zugglied 1, z. B. zur
Sicherung einer Baugrubenwand 6, mittels einer Verankerung 7
verankert; die Verankerung 7 ist nicht Gegenstand der
Erfindung.
Fig. 2 zeigt in größerem Maßstab das bohrlochseitige, in den
Verpreßkörper eingebettete Ende einer Stahldrahtlitze 1′ des
Zugglieds 1. Die Litze 1′ ist mit der über ihre gesamte
Länge verlaufenden rohrförmigen Umhüllung 5, z. B. einem
Hüllrohr aus PE, in das stählerne Druckrohr 3 hineingeführt,
das an seiner Oberfläche zur Verbesserung der
Verbundeigenschaften mit einer Profilierung 8 versehen ist.
Der Übergang zwischen dem Hüllrohr 5 und dem Druckrohr 3 ist
durch eine Umwicklung 9 gedichtet, um den Eintritt von
Verpreßmaterial in das Innere des Druckrohrs 3 hinein zu
verhindern, das etwa zu einer Blockierung der Litze 1
führen könnte.
Die Litze 1′ ist an ihrem bohrlochseitigen Ende mittels
loser Keile 10 in einer konischen Bohrung in einer Ringhülse
11 verankert. Die Ringhülse 11 stützt sich gegen die untere
Stirnfläche des Druckrohrs 3 ab; sie ist mit dieser durch
eine Schweißraupe 12 verbunden. Am entgegengesetzten Ende
der Ringhülse 11 ist über die Keilverankerung eine
Schutzkappe 13 gesetzt, die ebenfalls mit einer Schweißnaht
14 mit der Ringhülse 11 fest verbunden ist. Vor dem
Aufsetzen und Befestigen der Schutzkappe 13 sind die Keile
10 fest in die Ringhülse 11 hineingepreßt, um etwa ein
vorzeitiges Lösen zu verhindern.
Nach dem Einbau des Zugglieds 1 und dem Auspressen des
Bohrlochs 2 zur Erzeugung des Verpreßkörpers 4 wird das
Zugglied 1 gespannt und luftseitig verankert.
Soll das Zugglied 1, nachdem es seine Aufgabe erfüllt hat,
ausgebaut werden, dann werden die einzelnen Litzen 1′ im
Bereich ihrer luftseitigen Verankerung schlagartig
entlastet, z. B. durch Abbrennen. Durch diese schlagartige
Entlastung tritt eine Art Rückschlag auf, der sich als
Längsbewegung der Litzen 1′ bis in die Ringhülse 11 hinein
fortsetzt und zu einem Lösen der Verankerungskeile 10 führt.
Die freie Beweglichkeit der Keile 10 wird durch die
Schutzkappe 13 gewährleistet, in deren Hohlraum die Keile 10
dann auch gesammelt werden. Sind die Keile 10 aus der
konischen Bohrung in der Ringhülse 11 herausgeglitten, dann
können die Einzelelemente des Zugglieds 1 ohne weitere
Kraftanwendung aus dem Hüllrohr 5 herausgezogen werden.
Claims (4)
1. Verfahren zum Ausbauen des freien Teils eines am
bohrlochseitigen Ende eines auf Druck beanspruchten
Verankerungskörpers verankerten gespannten Zugglieds eines
Verpreßankers, dadurch gekennzeichnet, daß das am
bohrlochseitigen Ende mittels loser Keile (10) verankerte
Zugglied (1) vom luftseitigen Ende her schlagartig entlastet
wird, wodurch infolge der dadurch bewirkten Rückstoßbewegung
die Verankerungskeile (10) der bohrlochseitigen Verankerung
aus ihrem Sitz geschlagen werden und daß daraufhin das
Zugglied (1) auf seine volle Länge aus dem Bohrloch (2)
herausgezogen wird.
2. Ankerzugglied zur Verwendung bei dem Verfahren gemäß
Anspruch 1, bei dem das aus einem oder aus mehreren
Einzelelementen, wie z. B. Stahlstäben, -drähten oder -litzen
bestehende Zugglied über seine gesamte Länge innerhalb einer
rohrförmigen Umhüllung längsbeweglich ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zugglied (1, 1′) am bohrlochseitigen
Ende mittels loser Keile (10) in einer Ringhülse (11) mit
einer konischen Bohrung verankert ist, die sich gegen das
bohrlochseitige Ende eines das Zugglied (1, 1′) umgebenden
Druckrohrs (3) zur Übertragung der Ankerkraft auf das
Gebirge abstützt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß am bohrlochseitigen Ende der Ringhülse (11) eine
Schutzkappe (13) zur Sicherstellung eines Freiraumes zum
Lösen der Keile (10) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzkappe (13) mit der Ringhülse (11) fest, z. B.
durch Schweißen (14), verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4411643A DE4411643A1 (de) | 1994-04-02 | 1994-04-02 | Verfahren zum Ausbauen des freien Teils eines gespannten Zugglieds eines Verpreßankers |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4411643A1 true DE4411643A1 (de) | 1995-10-05 |
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ID=6514621
Family Applications (1)
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DE4411643A Withdrawn DE4411643A1 (de) | 1994-04-02 | 1994-04-02 | Verfahren zum Ausbauen des freien Teils eines gespannten Zugglieds eines Verpreßankers |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4411643A1 (de) |
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