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Magnetverschluß Zum Verbinden von zwei Teilen sind Verschlüsse in
Form von Knöpfen, Haken, Ketten, Fäden, Schnapyerbindungen, Reißverschlüssen usw.
bekannt, die je nach Verwendurgszweck Vor- und Nachteile aufweisen. Auch zweiteilige
Magnetverschlüsse, bei denen die Anziehungskraft eines Permanentmagneten ausgenutzt
wird, sind bereits bekannt. Die bekannten Magnetverschlüsse sind jedoch so konstruiert,
daß lediglich ihr einer Teil den anderen Teil anzieht, so daß die Funktionsfähigkeit
nahezu allein von der Größe der magnetischen Anziehungskraft abhängt. Verschlüsse
dieser Art können daher zwar relativ großen, senkrecht zu den Magnetpolflächen gerichteten
Kräften widerstehen. Relativ geringe, parallel zu den Magnetpolflächen gerichtete
Kräfte führen jedoch zu einem sofortigen Öffnen des Verschlusses, weil die anliegenden
Teile aneinander gleiten. Versuche, dieses Gleiten durch A-nbringen von Haken oder
dergleichen zu verhindern, haben bisher zu keinem befriedigendem Ergebnis geführt.
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Der Erfindung liec,t die Aufgabe zugrunde, einen zweiteiligen Magnetverschluß
so auszubilden, daß mit vergleichsweise schwachen Permanentmagneten große Anziehungskräfte
erzeugt und Relativverschiebungen der beiden Teile wirksam verhindert werden können.
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Ausgehend von einem zweiteiligen Magnetverschluß mit einem Permanentmagneten,
dessen Enden unterschiedliche Polarität besitzen, ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß das eine Teil als Hülsenteil und das andere Teil als Stekkerteil ausgebildet
ist, wobei das Hülsenteil aus dem eine Mittelöffnung aufweisenden Permanentmagneten
und aus einem ferromagnetischen, am einet wurde des Permanentmagneten befestigten
Polschuh zwecks Konzentrierung des magnetischen Kraftschlusses auf diesen Polschuh
besteht, und daß am Hülsenteil und/oder am Steckerteil ein in die Mittelöffnung
einführbarer Ansatz vorgesehen ist.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Magnetverschlusses wird
die magnetische Anziehungskraft nro Einheitsfläche merklich erhöht. ist weiterhin
entweder sowohl an dem am Dermanentmagneten befestigten Polschuh als auch am Steckerteil
oder nur am Steckerteil ein Ansatz vorgesehen, der die Mittelöffnung entweder zur
Hälfte oder vollständig ausfifllt, dann ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß
der Magnetverschluß gegen seitliche Relativverschiebungen seiner beiden Teile wirksam
gesichert ist0 Ist sowohl das Hülsenteil als auch das Steckerteil mit je einem in
die Mittelöffnung des Permanentmagneten ragenden Ansatz versehen, wobei sich die
beiden Ansätze im Schließzustand berühren, dann sind die magnetischen Kräfte auf
die Enden der beiden Ansätze konzentriert, so daß sich eine besonders große Anziehungskraft
ergibt und der Verschluß nur dadurch geöffnet werden kann, daß der am Steckerteil
befindliche Ansatz gegen diese Kraft aus dem Hülsenteil herausgezogen wird.
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Die erfindungsgemäßen Magnetverschlüsse bewirken schon in kleinen
Größen eine wirksame Schließung und können daher beis-olelsweise an Handtaschen
oder überall dort verwendet werden, wo bisher Knöpfe, Schnappverbindungen oder H£en
Anwendung finden.
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Gemäß Ausführungsformen der Erfindung können die Permanentmagnete
hohlzylindrisch bzw. ringförmig oder auch rechteckig ausgebildet sein. Die Permanentmagnete
sind außerdem vorzugsweise mit einer Umhüllung aus nicht ferromagnetischem Material,
z.B. Messing oder Kunstharz, versehen, wobei die Umhüllung nicht nur zum Schutz,
sondern auch zur Verbesserung des Aussehens dienen kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der beiliegenden
Zeichnung an Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen: Fig. 1 und 2 einen Schnitt
bzw. eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen, ein
Hülsenteil und ein Steckerteil aufweisenden Magnetverschlusses; Fig. 3 einen Schnitt
durch eine weitere Ausführungsform der Erfindung; Fig. 4 und 5 gemäß einer weiteren
Ausführungsform einen Schnitt bzw. eine Draufsicht eines nach Art eines Druckknorfes
ausgebildeten Magnetverschlusses; Fig. 6 in perspektivischer Ansicht den an einer
Handtasche angebrachten Magnetverschluß nach Figo 1 und 2; Fig. 7 und 8 den durch
Einstemmen bzw. Schweißen hergestellten Steckerteil eines Magnetverschlusses gemäß
Bigv 1 bis 6; und Fig. 9 und 10 einen Schnitt bzw. die perspektivische Ansicht weiterer
Ausführungsformen der Erfindung.
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Gemäß Fig. 1 und 2 enthält ein erfindungsgemäßer zweiteiliger Magnetverschluß
ein Hülsenteil und ein Steckerteil.
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Das Hülsenteil besteht beispielsweise aus einem zylindrischen Permanentmagneten
1, einem Polschuh 2 und einer
Umhüllung So Die beiden Endflächen
a und b des Permanentmagneten 1 besitzen unterschiedliche Polarität. Der Permanentmagnet
1 ist in die Umhüllung 5 eingebettet, die aus einem nicht ferromagnetischen Material
wie beispielsweise Messing besteht. Am einen Ende a des Permanentmagneten 1 ist
der Polschuh 2, der aus ferromagnetischem Material wie beispielsweise Eisen besteht,
starr befestigt, wobei der Polschuh 2 einen stiftförmigen Ansatz 4 aufweist, der
in eine zylindrische Mittelöffnung 9 des Permanentmagneten 1 ragt und eine solche
Länge besitzt, daß er die Mittelöffnung 9 etwa zur Hälfte ausfüllt.
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Das Steckerteil des Magnetverschlusses besteht aus einem Polschuh
3 aus Eisen oder dergleichen, der vorzugsweise in seinem mittleren Teil einen stiftförmigen
Ansatz 6 aufweist, dessen Dicke und länge so bemessen sind, daß er in die Mittelöffnung
9 des Hülsenteils eingeführt werden kann und diese etwa zur Hälfte ausfüllt, Beim
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 bestehen die Ansätze 4 bzw. 6 mit den Polschuhen
2 und 3 aus einem Stück.
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Die Ansätze können jedoch auch aus einem Stift 24 bestehen, der entweder
in die Öffnung einer Polplatte 25 aus Eisen eingesetzt und dann mit dieser auf der
Rückseite verschweißt wird (Fig. 7), oder der mit der Vorderseite einer keine Öffnung
aufweisenaen Polplatte 25 fest verschweißt ist (Fig. 8).
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Die Umhüllung des Permanentmagneten kann anstatt aus Messing auch
aus einem Kunstharz oder dergleichen bestehen, Gemäß Fig. 3 weist der Polschuh 2
einen stiftförmigen Ansatz 7 auf, der so lang ist, daß er die Mittelöffnung 9 vollständig
ausfüllt. Am Polschuh 3 fehlt daher ein derartiger Ansatz. Stattdessen ist der Polschuh
3 an seinem Rand mit einer ringförmigen Kante 8 versehen, die den Permanentmagneten
1 umgreift und in seiner lage festhält. Auf diese
Weise wird der
Polschuh 3 bei Berührung des Hülsenteils vom Ansatz 7 angezogen und durch das Zusammenwirken
des Permanentmagneten 1 mit t der kante 8 verriegelt. Aufgrund dieser Verriegelung
und der zusätzlichen magnetischen Anziehung ist es nicht erforderlich, auch am Polschuh
3 den in Fig. 1 dargestellten Ansatz vorzusehen0 Pei Verwendung relativ dicker Permanentmagnete
wird der Ansatz 4 am Polschuh 2, wenn nicht anstelle der Ausführungsform nach Fig.
1 nur die Ausführungsform nach Fig. 3 angewendet wird, vorzugsweise länger als der
Ansatz 6 am Polschuh 3 ausgebildet0 Handelt es sich dagegen um einen relativ diinnen
Permanentmagneten gemäß Fig. 9, dann kann der Ansatz 4 am Polschuh 2 auch ganz weggelassen
werden, während der Polschuh 3 mit einem Ansatz 16 versehen wird, dessen länge so
bemessen ist, daß er im Schließzustand mit dem Polschuh 2 in Berührung ist. Die
Polschuhe 2 und 3 können in Abhängigkeit vom Verwendungszweck, von der Form und/oder
vom Anbringungsort des Magnetverschlusses verschiedene Formen und- Größen aufweisen.
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In Fig. 4 ist ein erfindungsgemäßer Magnetverschluß dargestellt, der
wie ein Druckirnopf wirkt und einen Polschuh 2 aufweist, dessen Durchmesser größer
als der Durchmesser des Permanentmagneten ist. Am Rand des Polschuhs 2 ist eine
Anzahl von beabstandeten Löchern 10 vorgesehen. Der Polschuh 3 ist in eine Umhüllung
11 aus Kunstharz eingebettet, an der eine Halterung 12 mit einem loch 13 ausgebildet
ist. Der Polschuh 3 könnte auch einen größeren Durchmesser als der Permanentmagnet
aufweisen und an seinem Rand wie der Polschuh 2 mit Löchern versehen sein.
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Die bisherigen Ansführungsbeispiele beziehen sich auf zylindrische
bzw. ringförmige Permanentmagnete. Ein rechteckiger
Perm.zLentmagnet
17 ist in Fig. 10 dargestellt, wobei der Permanentmagnet 17 starr an einem Polschuh
20 aus Eisen oder dergleichen befestigt ist und einen rechteckigen Schlitz 19 aufweist,
in den ein entsprechend ausgebildeter, an einem das Steckerteil bildenden Polschuh
21 aus Eisen oder dergleichen ausgebildeter Ansatz 18 gesteckt werden kann. An den
Polschuhen 20 und 21 sind Schraublöcher 22 und 23 angebracht.
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Messungen der magnetischen Anziehungskraft brachten das folgende Ergebnis:
Bei Verwendung eines zylindrischen Permanentmagneten mit einem Durchmesser von 18
mm beträgt die Anziehungskraft etwa 750 g bis 950 g.
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Wird in dem Permanentmagneten eine Mittelöffnung mit einem Durchmesser
von 7 inra angebracht und in diese Mittelöffnung ein stiftförmiger Ansatz mit einem
Durchmesser von 6 mm eingeführt, dann beträgt die magnetische Anziehungskraft etwa
1300 g bis 1500 g.
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Durch Konzentrierung des magnetischen Kraftschlusses auf den zentralen
Bereich des Magnetverschlusses wird somit die Anziehungskraft um etwa 60 90 erhöht.
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In Figo 6 ist ein Anwendungsbeispiel des Magnetverschlusses nach Fig.
1 dargestellt. Das Steckerteil ist am Hauptkörper 14 einer Handtasche, das Hülsenteil
dagegen am Deckel 15 der Handtasche befestigt,