DE223370C - - Google Patents
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- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04L—TRANSMISSION OF DIGITAL INFORMATION, e.g. TELEGRAPHIC COMMUNICATION
- H04L15/00—Apparatus or local circuits for transmitting or receiving dot-and-dash codes, e.g. Morse code
- H04L15/24—Apparatus or circuits at the receiving end
- H04L15/34—Apparatus for recording received coded signals after translation, e.g. as type-characters
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- Computer Networks & Wireless Communication (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 223370 KLASSE 21 a. GRUPPE
aus der Ferne.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Telegraphieren oder
zum Abdrucken von Buchstaben, Hervorbringen von akustischen, optischen oder elektrischen
Signalen, Zeichnen von Figuren, Karten o. dgl., Steuern von Torpedos oder Schiffen,
Abfeuern von Torpedos, Minen usw. aus der Ferne und besteht im wesentlichen darin,
daß von einer Senderstation mittels elektrischer Stromstöße oder auf einer Empfängerstation
mittels elektromagnetischer Wellen eine aus mehreren Stromschlußstücken bestehende
Form oder Type von solcher Gestalt gebildet wird, daß diese Form oder Type einen bestimmten
Stromkreis mehrerer, mit verschieden gruppierten Unterbrechungsstellen versehener
Stromkreise dann schließt, wenn die Form oder Type gegen die diese verschiedenen
Stromkreise mit Unterbrechungsstellen bildenden Teile be\vegt wird und die verschiedenen
unterbrochenen Stromkreise nacheinander berührt.
Zur Ausführung dieses Telegraphier- u. dgl. Verfahrens dient ein Empfängerapparat, der
in der Hauptsache aus einer Unterlage in Platten-, Trommel- oder Kugelform besteht,
auf der ein jeder der verschiedenen, mit Unterbrechungsstellen versehenen Stromkreisteile als
eine Reihe von zwei oder mehreren gruppenweisen und voneinander isolierten stromleitenden
und stromschließenden Teilen angeordnet ist. Diese so gebildeten Reihen von Stromschlußstücken
entsprechen nach Maßgabe ihrer verschiedenen Form, Länge oder Zusammensetzung einem bestimmten Zeichen oder einer
bestimmten Kontakttypenform.
Die vorstehend gekennzeichnete Vorrichtung betrifft eine Anlage zur Übersendung
von Signalen mit oder ohne Draht durch Vermittlung von kurzen oder langen Stromstößen
oder durch Verbindungen derselben.
Fig. ι und 2 veranschaulichen schaubildlich den Grundgedanken der Erfindung.
Fig. 3 stellt im teilweisen Schnitt und Fig. 4 in Seitenansicht beispielsweise die Ausführungsform
eines Telegraphenempfangsapparates mit Typenabdruckvorrichtung dar, von dem in Fig. 5 Einzelheiten ersichtlich sind, undzwar
ist Fig. 5 c ein Schnitt nach der Linie x-x, in Fig. 5 b in der Richtung von links nach
rechts gesehen.
Auf einer Scheibe oder Trommel sind mehrere gruppen- und reihenweise angeordnete
Metallstreifen oder Stromschlußstücke 1 (Fig. 1) so angebracht, daß jede Reihe eine
von den übrigen verschiedene Stromschlußverbindung oder ein Zeichen, z. B. ein Morsezeichen,
bildet. Die kurzen Gruppen entspre-
chen dabei einem kurzen Stromstoß oder Punkt, die langen Gruppen einem langen
Stromstoß oder Strich.
Jede Punktgruppe enthält zwei oder mehrere Metallstreifen, jede Strichgruppe mehrere der
Länge des Striches entsprechende Metallstreifen. Die außen liegenden der voneinander isolierten
Streifen jeder Gruppe sind metallisch miteinander verbunden und stehen durch die
ίο Leitungen 2 mit einer Stromquelle 3 (einem
oder mehreren galvanischen Elementen) und einem oder mehreren Elektromagneten 4 so in
Verbindung, daß über jede Metallstreifenreihe ein aus den Stromschlußgruppen der betreffen-
Λ5 den Reihe, der Stromquelle und dem oder den
Elektromagneten bestehender Stromkreis geschlossen wird, wenn über eine solche Streifenreihe
ein oder mehrere Metallstücke hinweggeführt werden, wobei der oder die Magnetanker
angezogen werden.
Diese Metallstücke können als Type oder Schablone dienen, die den Gruppen der zu verdeckenden
Reihe genau entspricht, und die übrigen Reihen können eine derartige Form oder Länge erhalten, daß die gebildete Type
nicht sämtliche Metallstreifen dieser Reihen deckt oder verbindet.
Hierdurch kann eine bestimmte (Morse-) Type immer nur den Stromkreis über eine bestimmte
Reihe schließen, deren Gruppen den vorstehenden Metallstücken der betreffenden Type entsprechen. Durch Bewegung einer
solchen Type über sämtliche Reihen hinweg wird demnach der Elektromagnetstromkreis
erst geschlossen, wenn die Type diejenige Reihe überdeckt, die im Umfang und .in der
Gruppenanordnung mit dieser Type übereinstimmt.
Entspricht nun jede Reihe einem Buchstäben (bei 7 angedeutet) oder ist für jede
Reihe ein Stromausschalter 8 vorgesehen, so wird, wenn der Elektromagnet 4 mit der
Morsetype 6 über den Reihen hinwegschleift und·der Elektromagnet seinen Anker 9 gerade
in dem Augenblick anzieht oder anschlagen läßt, wenn die Type 6 über der ihr entsprechenden
Reihe hinweggeht, der Anker oder Hammer 9 gegen den vor der betreffenden Reihe
angeordneten Buchstaben 7 anschlagen und der letztere auf einem Papierstreifen abgedruckt
werden, oder auch durch Anschlagen auf den entsprechenden Ausschalter 8 denselben in seine
Stromschlußstellung überführen. Wenn nun der Ausschalter an einen Stromkreis mit
Stromquelle 10, Elektromagnet 11, Motor 12,
elektrischer Zündpatrone 13 o. dgl. angeschlossen ist, so kann dieser Stromkreis geschlossen
und dadurch eine bestimmte Bewegung, beispielsweise die Einstellung eines Torpedoruders, die Abfeuerung einer Mine
usw. herbeigeführt werden. (In Fig. 1 ist die Morsetype 6 auf das internationale r-Zeichen
( ) eingestellt.). Umgekehrt kann man
auch den Schlitten mit den Kontaktreihen über die Morsetype 6 gleiten lassen und dadurch
Stromschluß herbeiführen, so daß also die Morsetype und der Druckmagnet 4 stillsteht.
Bei Anordnung der Stromschlußreihen auf dem Umfang einer Trommel läßt man diese
nach Bildung der Morsetype'6 um ihre senkrecht,
schräg oder wagerecht gestellte Achse sich drehen.
Eine solche Schablone kann als positive oder negative Type gebildet werden dadurch, daß
man in einen Rahmen oder Schlitten 14 (Fig·, ι und 2) mehrere Metallstücke oder
Typenklötzchen 5 nebeneinander anordnet, die sich nach oben schieben, zur Seite drehen oder
nach unten ziehen lassen und in ihrer neuen Lage festgehalten werden können.
Zur Verschiebung der Klötzchen 5 nach oben kann beispielsAveise ein Elektromagnet 15
dienen, der von einer Schraubenspindel 16 in bekannter Weise durch einen Elektromotor 17,
ein Uhrwerk o. dgl. mit unveränderlicher Geschwindigkeit an der Unterseite der. Typenklötzchen
vorbeibewegt wird.
Der Anker 18 des Elektromagneten 15 kann
bei Empfangsapparaten durch Stromstöße in den Magnetwicklungen bewegt werden. Diese
Stromstöße können beispielsweise auf einer Empfangsstation entweder durch eine TeIegraphenleitung
oder auf drahtlosem Wege von einer Sendestation aus erzeugt werden. Bei einem .Drahtleitungstelegraphen kann der Leitungsdraht
(Fig. 1) unmittelbar mit dem Elektromagneten verbunden sein, wohingegen bei
drahtlosem Telegraph der Elektromagnet mit einer Batterie 20 und einem Relais 21 in einem
Stromkreis mit Wellenanzeiger 22 und Strom- 1(io
quelle 23 (Fig. 2) in Verbindung steht.
In Fig. 3, 4 und 5 ist ein Empfangsapparat für einen Telegraphen, mit Drahtleitung und
nach dem vorstehend entwickelten Grundgedanken gebaut, dargestellt. i°5
Auf dem Umfang einer in dem Gestell 25 drehbar gelagerten Trommel 24 aus Holz,
Hartgummi o. dgl. sind mehrere, der Zahl der zu benutzenden Buchstaben entsprechende
Reihen von Metallstücken 1 eingebettet, und die Buchstaben sind auf einem besonderen
Typenrad 26 angebracht, das auf der Trommelwelle 27 federnd gelagert ist, so daß es
während der Drehung der letzteren kurze Zeit stillgesetzt werden kann.
Unter der Trommel 24 sind an nach oben federnden, um eine Stange 29 (Fig. 5)
schwingbaren Armen 28 eine Reihe von Stromschlußstücken 5 vorgesehen, die in ihrer
unteren Stellung durch die Hakenarme 30 festgehalten werden. Bei der Aufwärtsbewegung
der letzteren werden die Stromschlußstücke 5
freigegeben und federn in die in Fig. 5 gezeigte obere Stellung, in der sie durch eine
Stange 31 in dem um die Stange 29 schwingbaren Rahmen 32 festgehalten werden. Mktels
eines Hebels 33, der an einem auf der Schraubenspindel 16 beweglichen Stollen 34
schwingbar gelagert und mit einem schrägen, gegen die Hakenarme 30 stoßenden Ansatz 35
versehen ist, werden die Stromschlußstücke aus ihrer unteren Stellung ausgelöst. Ein im
Stollen 34 vorgesehener Exzenterring 36 ist auf einer im Gestell 25 gelagerten und durch
den Stollen 34 hindurchgeführten Stange 37 mittels Nut und Feder verschiebbar, aber
nicht drehbar und drückt bei Drehung dieser Stange den Hebel 33 so nach oben, daß sein
Ansatz 35 gegen den Hebel 30 stößt und die nach oben federnden Arme 28 auslöst. Der
Stollen 34 kann mittels einer in ihm einge-
' 20 setzten Zange 38, deren Backen mit Muttergewinde
versehen sind, mit dem Gewinde der Schraubenspindel 16 gekuppelt werden. Die
Zangenbacken können durch eine Feder 39 offengehalten und mittels einer im Stollen 34
drehbar angebrachten Exzenterscheibe 40 gegen die Schraube gedrückt werden; diese
Scheibe 40 ist an. einer Stange 41 verschiebbar, aber nicht drehbar, die im Gestell drehbar gelagert
und durch den Stollen hindurchgeführt
ist. Die Arme 42 und 43 an den Stangen- 37 bzw. 41 (Fig. 3) sind durch die Gelenkstangen
44 und 45 (Fig. 4) mit dem Anker 46 eines Elektromagneten 47 so verbunden, daß sich die
Stangen 37 und 41 beim Erregen des Magne-
ten mit ihren Exzenterscheiben drehen.
Die Schraubenspindel 16 wird von einem Elektromotor oder Uhrwerk 48, beispielsweise
mittels der Reibräder 49, 50, mit gleichförmiger Geschwindigkeit angetrieben, und zur
Regelung der Umlaufsgeschwindigkeit der Schraubenspindel ist der Motor 48 in der Führung
51 verschiebbar und mittels der Schraube 52 verstellbar gelagert, um das Reibrad 49
gegen den Mittelpunkt des Reibrades 50 einstellen zu können.
Ein im Stollen 34 um den Zapfen 54 drehbarer und der Wirkung einer Feder 55 unterstehender
Arm 53 wird, sobald die Zangeribacken 38 durch die Exzenterscheibe 40 gegen
die Schraubenspindel 16 gedrückt sind, durch die Feder 55 derart bewegt, daß er mit seinem
hinteren Ende zwischen die Zangenschenkel 56 tritt und die Zange mit der Schraubenspindel
in Eingriff hält, auch wenn der Magnet 47 nicht mehr wirkt. Die Zange wird aus der
Schraubenspindel ausgelöst, wenn beim Verschieben des Stollens 34 das vordere Ende 57
des Armes 53 gegen die schräge Fläche eines Ansatzes 58 am Gestell stößt, der unter Anheben
dieses vorderen Endes das hintere Ende des Armes von den Zangenschenkeln entfernt,
so daß dann die Zange durch die Feder- 39 geöffnet wird. Der Stollen 34 wird hierauf mittels
eines an eine Schraubenfeder 60 angehängten und um den Zapfen 61 drehbaren Hebels
59 zurückgeschnellt, dessen Gabelteil einen Ansatz 63 am Stollen umgreift.
Vorn am Schwingrahmen 32 ist ein seitlich drehbarer und unter Federwirkung stehender
Ansatz 64 vorgesehen, der vor einer Rille 65 (Fig· S) m der.einen Stirnfläche der Trommel
24 steht und beim Hochschwingen des Rahmens durch einen außerhalb der ersten Kontaktreihe
befindlichen Schlitz 66 in der Trommel hindurch in die Rille eintreten kann. Nach
dem Hochschwingen des Rahmens 32 ruht der Ansatz 64 in der Rille 65, und die freigegebenen
Stromschlußstücke 5 folgen nach, die dann mit angemessenem Druck gegen die Trommelfläche
und deren Kontaktreihen anliegen.
' Um die Stange 31 im Rahmen 32 greift die
Gabel 67 eines vom Anker 69 des Elektromagneten 70 abstehenden Armes 68. Von diesem
in bekannter Weise mit einer Auslösungsfeder versehenen Anker steht ein Arm 71 ab,
der gegen den Ansatz 72 am Arm 73 anliegt; letzterer ist bei 74 schwingbar gelagert und
trägt eine Rolle 75 für einen Papierstreifen 76. Die Gabel 67 am Arm 68 und mit ihm der Rahmen
32 wird in der Lage (Fig. 5) durch den mit einem Haken 78 versehenen Winkelhebel
77 festgehalten; letzterer ist um einen Zapfen 79 am Gestell 25 drehbar und wird durch eine
Blattfeder 80 in der gezeichneten Eingriffslage gehalten. Das andere Ende dieses Win-
kelhebels trägt eine Nase 81 (Fig. 3), gegen die ein Ansatz 82 am Stollen 34 anstößt, wenn
dieser seine Endlage rechts erreicht hat; kommt der Haken 78 am Winkelhebel 77 mit
der Gabel 67 außer Eingriff, so wird der Hebel 77 gedreht, und diese Gabel drückt dann unter
Einwirkung der Feder für den Anker 69 den Rahmen 32 mit dem Ansatz 64 gegen die Trommel nach oben, so daß der auf den Schlitz
66 treffende Ansatz in die Rille 65 eintritt und der Rahmen so weit nach oben geschwungen
werden kann, daß die Stromschlußstücke 5 auf der Trommelfläche gleiten können.
Der um eine im Unterteil 84 des Apparates gelagerte Trommel 83 gewickelte Papierstreifen
76 läuft über die Leitrollen 85, 86, 87, 88 nach der Rolle 75 und tritt zwischen den Zugrollen
89, 90 ein; die Rolle 89 ist durch ein (nicht dargestelltes) Zahngesperr mit dem
Zahnrad 91 auf der Rollenwelle gekuppelt. Dieses Zahnrad greift in einen Zahnsektor 92
ein, und seine Welle ist zu einer Schraubenspindel 93 mit großer Ganghöhe ausgestaltet,
die durch eine mit entsprechendem Innengewinde versehene Öffnung in dem Ansatz 94 am
Stollen 34 hindurchgeht. Während der Hin- und Herbewegung des Stollens 34 auf der
Schraubenspindel i6 wird sich durch diese Teile der Zahnsektor 92 und mit ihm das Zahnrad
91 abwechselnd hin und her drehen, und das Zahngesperr zwischen dem Zahnrad 91 und
der Rolle 89 wird bei der Drehung des Zahnrades 91 in der einen Richtung die Rolle 89
drehen, die bei ihrer Drehung in entgegengesetzter Richtung durch ein (nicht dargestelltes) Zahngesperr festgehalten wird. Dieses
Zahngesperr ist derart angeordnet, daß sich die Zugrollen 89, 90 bei der Verschiebung des
Stollens 34 von rechts nach links auf der Schraubenspindel 16 entsprechend drehen und
den Papierstreifen 76 ein Stück vorwärts ziehen.
Die Metallkopfscheiben 95, 96 der durch die Zahnräder 113, 114, 115 (Fig. 3) von der
Schraubenspindel 16 angetriebenen Trommel 24 sind auf der Trommelwelle 27 isoliert,
deren isolierte Metallscheiben 97 und 98 durch die Bürsten 99, 100 und Leitungsdrähte ioi
bzw. 102 mit einer (nicht dargestellten) Stromquelle und den Polschrauben 103, 104
für den Magneten 70 verbunden sind. Die Leitungen 105, 106 verbinden die äußersten
Stromschlußstücke von Kontaktgruppen miteinander, und die äußersten Stromschlußstücke
einer jeden Reihe stehen durch Leitungen 107, 108 bzw. 109, 110 mit der Kopfplatte 95 bzw.
96 in Verbindung, die durch die Leitungen in, 112 entsprechend an eine Metallscheibe 99
bzw. 100 angeschlossen sind.
Der Magnet 47 kann durch die Klemmschrauben 116, 117 unmittelbar mit der Linienleitung
in Verbindung" stehen.
Die Arme 119 (Fig. 4), in denen ein Farbrädchen 118 gelagert ist, sind um Zapfen 120
am Gestell drehbar und unterstehen der Blattfeder 121 derart, daß dieses Rädchen gegen
die Typen auf dem Typenrad 26 angedrückt . wird.
Die Wirkungsweise des beschriebenen Empfangsapparates ist die folgende:
Nach dem Anlassen des Motors 48 dreht sich die ■ Schraubenspindel 16 mit einer bestimmten
Geschwindigkeit. Wird nun auf der
.Sendestation z.B. das Zeichen & ( ) nach dem
Alphabet (Fig. 2) telegraphiert, so wird, sobald der erste Stromstoß durch den Elektromagneten
47 hindurchgeht, der Anker 46 des letzteren angezogen, wodurch die Stangen 37 und 41 mittels der Zugstangen 44, 45 (Fig. 4)
gedreht werden. Dabei wird zunächst der Stollen 34 durch die Exzenterscheibe 40 und
die Zange 38 mit der Schraubenspindel 16 verkuppelt und der Arm 53 durch seine Feder 55
zAvischen die Schenkel 56 der Zange gedrängt, um dieselbe geschlossen zu halten; gleichzeitig
wird der Arm 33 mit seinem Ansatz 35 durch die Stange 37 und den Exzenterring 36
gehoben, so daß während der Bewegung des Stollens nach rechts der Ansatz 35 g'egen den
Sperrhebel 30 des ersten Typenstückes stößt und letzteres in die in Fig. 5 dargestellte Lage
nach oben schnellt, in der es durch den Rahmen 32 gehalten wird.' Inzwischen bewegt sich der
Stollen 34 weiter, und der Anker 46 des Elektromagneten wird, sobald der erste Stromkreis
aufgehört hat, durch seine Feder zurückbewegt, und die Stangen 37 und 41 werden in
entgegengesetzter Richtung gedreht. Der Arm 33 mit dem Ansatz 35 fällt dann wieder
ab, dagegen wird die Zange die Schraubenspindel 16 noch festhalten. Unter Festhalten
dieser Zange durch den Arm 53 nach diesem ersten Stromstoß erfolgt nun ein Zwischenraum,
der dem Zeitintervall zwischen Punkt und Strich entspricht. Der Arm 33 wird nun ohne Anheben an dem nächsten Typenstück
vorüberbewegt. Nach dem Vorübergang des Zwischenraumes wird der nächste längere Stromstoß hervorgerufen. Der Anker 46 wird
wieder angezogen und der Arm 33 mit dem Ansatz 35 angehoben, wodurch das dritte und
vierte Typenstück frei werden usf.; während der Dauer des Stromstoßes verbleibt der Arm
in seiner gehobenen Stellung". Wenn der Stromstoß aufhört, ist das letzte Typenstück
aufgedrückt, und der Stollen 34 hat sich dann so weit bewegt, daß der Verriegelungsarm 53
mit seinem vorderen Ende auf den schrägen Ansatz 58 hinaufgleitet und sein anderes Ende
zwischen den Zängenschenkeln herausbewegt wird. Die Zange wird dann durch die Feder
39 geöffnet, infolgedessen der Stollen 34 ausgelöst und mittels des von der Feder 60 beeinflußten
Armes 59 in seine Ausgangsstellung schnell zurückbeweg't wird.
Nach der Bildung der dem übermittelten
Zeichen ( ) entsprechenden Type wird der
derselben entsprechende Buchstabe auf folgende Weise abgedruckt:
Solange der Motor 48 und die Schraubenspindel 16 sich drehen, dreht sich auch die Kon-,
takttrommel 24. Rahmen 32 und Ansatz 64 i°5 werden indessen während der Bildung der
Morsetype mittels der Gabel 67 am Flebel 68 und des Hakens 78 am Winkelhebel 77 von der
Kontakttrommel entfernt gehalten. Sobald aber die erwähnte Type gebildet ist und der no
Stollen 34 seine Endlage erreicht hat, wird der Haken mit der Gabel außer Verbindung gebracht dadurch, daß der Ansatz 82 am Stollen
34 gegen die Nase 81 am Winkelhebel anstößt; Gabel 67 wird dann mit dem Rahmen 32 und
der Typenstückreihe freigegeben und der Ansatz 64 gegen die Trommel 24 gedrückt.
Kommt nun der Schlitz 66 gerade vor den Ansatz 65 zu stehen, so tritt letzterer durch den
Schlitz hindurch in die Rille 65 ein, und die angehobenen Typenstücke werden gegen die
Trommel gedrückt. Wenn dann die der Type
entsprechende Kontaktreihe auf der Trommel auf die Type trifft, so wird der Stromkreis
durch den Magneten 70 geschlossen, der Anker 69 angezogen, dessen Arm 71 den Hebel 73
mit der Rolle 75 bewegt und gegen den Papierstreifen sowie die betreffende Type des
Buchstabenrades 26 nach oben klappt, wodurch der Buchstabe auf den Papierstreifen abgedruckt
wird. Gleichzeitig drückt die mit dem Anker 69 verbundene Gabel 67 die Stange 31
mit dem Rahmen 32 nach' unten, so daß der Ansatz 64 zur Seite gedreht und aus der Rille
65 herausgezogen wird, während der Rahmen die angehobenen Typenstücke 5 in ihre (in
Fig. 5 gezeichnete) niedrigste Lage herabführt, in der sie wieder durch den Hebel 30
verriegelt werden. Der Haken 78 greift jetzt aufs neue über die Gabel 67 und hält dadurch
diese und den Rahmen 32 fest.
Das vorstehend beschriebene Übertragungsverfahren ermöglicht eine geheime Signalübersendung
auf verschiedene Weisen. So kann man, wie in Fig. 2 veranschaulicht, verschiedene
Arten von von den üblichen Morsezeichen abweichende Zeichen bilden. Diese Zeichen
können auf verschiedene Weise zusammengesetzt werden, und ihre Bedeutung wird nach
Belieben gewählt, so daß ein jeder Staat sein eigenes, von dem System anderer Staaten ab-.
weichendes Zeichensystem bilden kann.
Es können die Buchstaben am Empfangsapparat derart angeordnet werden, daß sie entweder
von Hand oder selbsttätig miteinander ausgewechselt oder verschoben werden können.
Auch können die Kontaktreihen auf der Trommel miteinander vertauscht werden, um die Bedeutung
der einzelnen Zeichen zu verändern. Die Kontakttrommel oder das Buchstabenrad kann auf der betreffenden Welle drehbar sein,
so daß eine gleichzeitige Verschiebung sämtlicher Zeichen zwecks Änderung ihrer Bedeutung
ermöglicht ist.
Wenn auf der Empfangsstation dasselbe Schlüsselwort, derselbe Buchstabe o. dgl. wie
auf der Sendestation benutzt wird und die Apparate demgemäß eingestellt werden, wird
sich eine derartige Geheimschrift selbsttätig in klare Schrift umsetzen. Sind beispielsweise
die Buchstaben derart vertauscht, daß der Buchstabe „4 der Kontaktreihe Z auf der Trommel
und X dem A entspricht (s. Fig. 1) und ein X von der Sendestation geschickt wird, so
wird zunächst eine dem Zeichen entsprechende Morsetype gebildet, die dann das
ihr entsprechende X auf der Trommel aufsucht.
Jetzt wird aber der Buchstabe A gerade vor
der Reihe stehen, und auf dem Papier
wird sich der Buchstabe A anstatt X abdrücken. Auf diese Weise wird sich Buchstabe
nach Buchstabe selbsttätig aus Geheimschrift in klare Schrift umsetzen.
Wenn die beschriebenen Apparate zur drahtlosen Telegraphie dienen sollen, so müssen sie
mit geeigneten Vorrichtungen versehen sein, die eine Ingangsetzung des Mechanismus
durch atmosphärische Entladungen verhindern.
Claims (5)
1. Empfängervorrichtung zum Auswählen einer bestimmten Bewegung aus
einer Gruppe von mehreren mittels elektrischer Stromstöße oder Wellen von verschiedener
Dauer zum Abdrucken von Buchstaben, Hervorbringen, von akustischen,
optischen oder elektrischen Signalen, Steuern von Torpedos oder. Schiffen und Abfeuern von Torpedos, Minen usw. aus
der Ferne, bei welcher durch die zu einem Zeichen oder Signal gehörigen Stromstöße
aus mehreren Einzelelementen eine Form, oder Type (Morsetype), die zwecks Auswählens
der betreffenden Bewegung an entsprechenden Suchervorrichtungen vorbeigeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Bildung" dieser Formen oder Typen mehrere unabhängig voneinander bewegliche Stromschlußstücke vorhanden sind,
und die entsprechenden Suchervorrichtungen aus in bestimmter Weise in Reihen gruppierten Stromschlußstücken bestehen
derart, daß nur beim Vorbeibewegen der Type an der zugehörigen Sucherreihe sämtliche
Stromunterbrechungsstellen leitend überbrückt werden und somit nur der dieser Type entsprechende Stromkreis geschlossen
wird.
2. Empfängervorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Anzahl von Stromschlußstücken (5) in einem Rahmen gegeneinander beweglich angeordnet sind und mittels Elektromagneten
durch Stromstöße von der Sendestation aus wahlweise angehoben werden können, so daß sie eine Stromschlußtype (6) zum
Schließen einer Kontaktreihe bilden.
3. Empfängervorrichtung nach Anspruch i, bei welcher die Kontaktreihen auf
einer drehbaren Trommel (24) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
Trommelwelle ein Buchstaben, Ziffern oder Typen tragendes Rad (26) derart aufgesetzt
ist, daß jede Type einer bestimmten Kontaktreihe entspricht und dieses Typenrad zu den Kontaktreihen einstellbar oder
mit auswechselbaren Typen besetzt ist.
4. Empfängervorrichtnng nach Anspruch i, gekennzeichnet durch. einen
Schlitten (34), der mittels einer mit unveränderlicher Geschwindigkeit sich drehenden
Schraubenspindel (16) an den Stromschlußstücken in der einen Richtung
vorbeibewegt wird und mit einer elektro-
magnetischen .Verschieb- oder Auslösevorrichtung für die Stromschluß typen stücke
(5) und einer ebensolchen Vorrichtung zur Einkupplung des Schlittens in die Gänge
dieser Schraubenspindel ausgestattet ist, und durch eine mechanische. Entkupplungseinrichtung
für den Schlitten am Ende seiner Bahn, durch welche dieser freigegeben wird, so daß er in seine Ausgangsstellung
zurückgeführt werden kann.
5. Empfängervorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der
die Stromschlußtypenstücke (5) aufnehmende bewegliche Rahmen (32) während der Zusammenstellung der Form oder Type
die einzelnen Stromschlußstücke in geringer Entfernung von der mit Kontaktreihen
besetzten Unterlage hält und nach der Zusammenstellung der Type gegen diese Unterlage selbsttätig so heranbewegt wird,
daß die Stromschlußtype die Stromschlußreihen während ihrer Bewegung berührt, bis sie an die der zusammengestellten
Stromschlußtype entsprechende Reihe antrifft und die Schließung des betreffenden
Stromkreises sowie dadurch das Abdrucken des betreffenden Buchstabens oder eine andere
Fernwirkung bewirkt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
N. Gedrückt in der reicMsdrückerei.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB190902272T | 1909-01-30 |
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Publication Number | Publication Date |
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ID=32553572
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT223370D Active DE223370C (de) | 1909-01-30 | ||
DENDAT229330D Active DE229330C (de) | 1909-01-30 |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT229330D Active DE229330C (de) | 1909-01-30 |
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Country | Link |
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DE (2) | DE229330C (de) |
GB (1) | GB190902272A (de) |
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- DE DENDAT229330D patent/DE229330C/de active Active
-
1909
- 1909-01-30 GB GB190902272D patent/GB190902272A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB190902272A (en) | 1910-01-31 |
DE229330C (de) |
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