DE336669C - Geheimschriftschreibmaschine - Google Patents
GeheimschriftschreibmaschineInfo
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G09—EDUCATION; CRYPTOGRAPHY; DISPLAY; ADVERTISING; SEALS
- G09C—CIPHERING OR DECIPHERING APPARATUS FOR CRYPTOGRAPHIC OR OTHER PURPOSES INVOLVING THE NEED FOR SECRECY
- G09C3/00—Typewriters for ciphering or deciphering cryptographic text
- G09C3/02—Typewriters for ciphering or deciphering cryptographic text with auxiliary keys or keyboards acting on the original keys or keyboards
Description
Die vorliegende- Erfindung betrifft eine Schreibmaschine zum gleichzeitigen Niederschreiben
von Depeschen 0. dgl. mit gewöhnlichem und mit geheimem Text. Zweck der Erfindung ist, eine Maschine herzustellen, mit
der es möglich ist, an der Absendestelle eine Depesche in geheimer Schrift niederzuschreiben,
die vom Empfänger erst gelesen werden kann nach Umschreibung auf einer anderen Schreibmaschine,
die in genauer Übereinstimmung mit der an der Absendestelle benutzten eingerichtet
ist. Dies ist dadurch erreicht, . daß in Verbindung mit einer gewöhnlichen Schreibmaschine
eine andere Schreibmaschine angebracht oder zusammengebaut ist, deren Papierwalze
vollständig synchron mit der erstgenannten Schreibmaschine arbeitet, und deren Tasten
gleichzeitig mit den Tasten der gewöhnlichen Schreibmaschine niedergedrückt werden, jedoch
in einer anderen Ordnung als diese. Dieses Niederdrücken wird bestimmt durch
einen in einen elektrischen Stromlauf zwischen den zwei Tastensystemen eingeschalteten
Stromverteiler, der jedesmal beim Niederdrükken einer Taste der bedienten Schreibmaschine
vorwärts oder rückwärts bewegt wird und hierdurch für jedes Niederdrücken eine neue
Verbindung zu der einen oder anderen Taste auf der nicht bedienten Schreibmaschine einschaltet.
Die Wahl der Taste in der nicht bedienten Schreibmaschine durch den Verteiler geschieht mit Hilfe einer unrunden
Scheibe, deren Rand eine Anzahl Vorsprünge aufweist, und die nach jedem Niederdrücken
einer Taste der bedienten Schreibmaschine ein bestimmtes Stück vorwärts gedreht wird.
Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeich-. nung schematisch dargestellt, wo
Fig. ι einen senkrechten Durchschnitt durch die zwei zusammengebauten Maschinen zeigt,
Fig. 2 einen Teil derselben von oben gesehen, und
Fig. 3 und 4 Einzelheiten in größerem Maßstabe.
, F sind die Tasten der bedienten Schreibmaschine an der Absendestelle und / die
Papierwalze dieser Maschine. 1 sind die Typenträger, auf der · gemeinsamen Drehachse
H angeordnet, und G Zugstangen, die jeden Typenträger mit seiner entsprechenden
Taste verbinden. P ist eine Stange, deren eines Ende drehbar mit der Zugstange G verbunden
ist, und deren anderes Ende mit einem Arm Q auf einer Welle R verbunden ist, die
ein loses Zahnrad S1 trägt. Der Arm Q trägt eine auf der Zeichnung nicht gezeigte Klinke,
die in einer solchen Weise in das Zahnrad S eingreift, daß dieses nur gedreht wird, wenn
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der Arm Q in die in Fig. ι gezeigte Stellung
zurückbewegt wird, nachdem die entsprechende Taste niedergedrückt worden ist.
O ist die Papierwalze in der nicht unmittelbar
bedienten Maschine, welche Walze mit den zu ihr gehörenden Teilen in passender Weise mit der Papierwalze / verbunden sein
kann und vollständig synchron mit ihr bewegt wird.
ίο M sind die zu der nicht unmittelbar bedienten
Schreibmaschine gehörenden Typenträger auf gemeinsamer Drehachse N. Die freien Enden der Typenträger M sind mit
Zugstangen L verbunden, die an den entgegengesetzten Enden mit schwingbaren Armen
2 verbunden sind, welche von einem feststehenden Winkeleisen 3 getragen werden. 4 sind durch Federn beeinflußte Stangen,
welche die Tasten F in der Anschlagstellung ao halten.
Auf jeder Taste F befindet sich ein Vorsprung 5, der beim Niederdrücken der Taste
mit einem Schalter A in Berührung kommt, welcher in einen Stromkreis eingeschaltet ist,
der von einer Stromquelle E durch den Schalter A, einen Stromwender B, einen Verteiler C,
von diesem durch den Stromwender B durch die Wicklung eines Elektromagneten D zur
Stromquelle E zurückgeht. Wenn dieser Stromlauf eingeschaltet wird, wird der Anker
K des Elektromagneten D angezogen, der von der Zugstange L getragen wird, wodurch
diese einen Typenträger M schwingt, so daß dessen Type gegen die Walze O schlägt.
Was für eine Type gegen die Papierwalze O gedrückt wird, hängt von der Stellung des
Verteilers C in dem Augenblick ab, wo eine Taste F niedergedrückt wird. Wie in Fig. 4
gezeigt, besteht der Verteiler aus einem Rahmen mit zwei Rahmenstücken 6 und 7, in
denen sich paarweise genau einander gegenüberliegende Kontaktstreifen oder Lamellen 8
bzw. 9 befinden, die jeder für sich mit den Leitungen in einem Stromkreis verbunden
sind, entsprechend jeder Taste in der Klaviatur der unmittelbar bedienten Schreibmaschine.
Zwischen den Rahmenstücken 6 und 7 ist ein verschiebbares Lineal 10 ange^
bracht, das an seinen Kanten Kontaktstreifen oder Lamellen n und 12 hat, die den Kontaktlamellen
8 und 9 entsprechen und zwischen welchen sich kreuzende Verbindungsdrähte 13 gespannt sind. Auf das Lineal 10
wirkt an dem einem Ende eine Schraubenfeder 14 ein (Fig. 2), an dem anderen Ende
hat es eine Verlängerung V, deren freies Ende gegen eine unrunde Scheibe XJ mit unregelmäßigem
Rand anliegt und durch die Feder 14 gegen diese gedrückt gehalten wird. Die
Scheibe U ist auf einer Welle 16 befestigt, die gleichzeitig ein Zahnrad T trägt, welches
in das Zahnrad S greift und welches also um einen Zahn vorwärts gedreht wird, jedesmal
wo eine niedergedrückte Taste wieder freigegeben wird. Hierdurch wird während des
Schreibens die Scheibe U fortwährend in gleicher Richtung gedreht, so daß das Lineal 10
nach der einen oder anderen Seite geschoben wird, je nachdem seine Verlängerung gegen
einen mehr oder weniger vorstehenden Teil der Scheibe U anliegt.
Wenn man mit dem Niederschreiben beginnt, muß die Scheibe U stets auf eine bestimmte
Ausgangsstellung eingestellt sein, unddas Lineal 10 wird infolgedessen auch eine
bestimmte Stellung im Rahmen 6, 7 einnehmen. Drückt man jetzt z. B. die Taste mit
der Bezeichnung »a« in der Klaviatur der bedienten Schreibmaschine nieder, so. wird der
zu dieser Taste gehörende Stromlauf über den dem Rahmenstück 6 entsprechenden Kontaktstreifen
8, die diesem gegenüber endende Leitung 13 des Lineals 10 (s. Fig. 4) sowie über
den gegenüber dessen entgegengesetztem Ende liegenden'Kontaktstreifen 9 auf Rahmenstück 7
geleitet, der der Type »z« in der nicht unmittelbar bedienten Schreibmaschine entspricht.
Bei Stromeinschaltung wird also diese Type gegen das Papier auf Walze O
gedrückt. Wird die niedergedrückte Taste »a« losgelassen, wird der Stromkreis unterbrochen
und Scheibe U um ein der Drehung des Zahnrades Γ entsprechendes Stück gedreht, wodurch
das Lineal 10 nach der einen oder anderen Seite verschoben wird. Wird jetzt die
Typentaste »a« nochmals angeschlagen, so wird nicht wieder Type »z« gegen das Papier
auf Walze O gedrückt, sondern eine andere Type, welche der Verbindung entspricht, die
nunmehr nach der Verschiebung des Lineals durch den Kontaktstreifen 8 der Typentaste
»a«, die anschließende Leitung 13 im Lineal 10 und einen eingeschalteten Kontaktstreifen
9 auf dem Rahmenstück 7 zustandegebracht worden ist. In gleicher Weise geschieht
die Einschaltung der Stromkreise für die übrigen niedergedrückten Tasten F, so
daß stets andere Typen auf das Papier auf Walze O gedrückt werden als die den auf
der bedienten Schreibmaschine niedergedrückten Tasten entsprechenden. Während man
also auf dem Papier der Walze / den eigentlichen Text der Depesche in lesbarer Schrift
erhält, erscheint auf dem Papier der Walze O ein vollständig unverständlicher Text. Dieser
kann nur mit einer Schreibmaschine dechiffriert werden, die ganz genau wie die oben beschriebene eingerichtet ist und einen
Verteiler hat, der genau dem Verteiler C in der Absendemaschine entspricht und gleichfalls
einer Scheibe, die ganz genau mit der Scheibe U in der Absendemaschine übereinstimmt. End-
Hch muß im voraus verabredet worden sein, wie die Scheibe U eingestellt sein muß, wenn
die Ablesung beginnen soll, da sie nämlich in dieselbe Anfangsstellung eingestellt werden
muß wie in der Absendemaschine.
Soll die Dechiffrierung beginnen, muß der Stromwender B der Empfangsmaschine 90 °
im Verhältnis zur Absendemaschine gedreht werden.
Die erhaltene Depesche wird nun auf Walze / der Empfangsmaschine abgeschrieben,
wie sie auf dem empfangenen Papier steht. Hierdurch werden die Typen, welche zur Papierwalze 0 der Empfangsmaschine gehören,
auf ein auf dieser Walze angebrachtes Papier in der Ordnung abgedruckt werden,
in welcher sie auf der Absendemaschine geschrieben wurden, und so erhält man den
genauen Wortlaut der Depesche.
Durch Verwendung anderer Scheiben U mit einem Rande anderer Form als die gezeigte
wird der Text für jeden, der nicht im Besitz einer entsprechenden Scheibe ist, unverständlich.
Es ist also möglich, z. B. für eine Regierung, mit ihren verschiedenen Vertretungen
zu korrespondieren, ohne daß es jemandem möglich ist, eine Depesche zu lesen, die nicht
für ihn bestimmt ist.
Wird die Stromquelle von der Schreibmaschine ausgeschaltet, ist diese als gewöhnliche
Schreibmaschine verwendbar. An Stelle einer Schreibmaschine mit einem Satz Typenträger
zusammenzubauen, kann man auch zwei Schreibmaschinen zusammenstellen, von denen die Tasten der nicht bedienten in
gleicher Weise wie die Typenträger in der oben beschriebenen Ausführungsform beeinflußt
werden müssen, während die Papierwalzen im übrigen wie oben beschrieben verbunden
werden müssen.
Claims (4)
- Patent-Ansprüche:i. Geheimschriftschreibmaschine zum gleichzeitigen Niederschreiben von Depeschen o. dgl. Mitteilungen in gewöhnlicher und geheimer Schrift, bestehend aus einer gewöhnlichen Schreibmaschine -und einer anderen damit zusammenarbeitenden Schreibmaschine oder Teile einer solchen, deren Typen auf elektromagnetischem Wege zum Anschlag gebracht werden durch elektrischen Strom, der durch Niederdrücken der Tasten der erstgenannten Maschine über einen einstellbaren Stromverteiler eingeschaltet wird, in welchem die elektrischen Leitungen von den zwei Maschinen jede in ihrer Gruppe von Kontaktlamellen endet, dadurch gekennzeich-■ net, daß zwischen den zwei Gruppen von Kontaktlamellen (8, 9) des Stromverteilers (C) ein verschiebbarer Teil (10) eingeschaltet ist mit zwei entsprechenden Gruppen von Kontaktlamellen (11, 12), von denen jede mit der ihrigen von den vorgenannten Gruppen zusammenwirkt, deren Lamellen untereinander von Gruppe zu Gruppe in einer willkürlichen Weise verbunden sind.
- 2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil (10), jedesmal wenn eine der Tasten der handbedienten Maschine niedergedrückt ist, durch den Rückgang der Taste ein größeres oder kleineres Stück in der einen oder anderen Richtung zwischen den zwei mit der handbedienten bzw. der elektromagnetisch betriebenen Maschine verbundenen Gruppen von Kontaktlamellen mittels einer unrunden, in ihrem Umfange unregelmäßigen Scheibe (U) verschoben wird, die durch Anordnungen von an und für sich bekannter Art mit dem Stangensystem der erstgenannten Maschine in einer solchen Weise verbunden ist, daß die Welle (16) jedesmal, wenn eine angeschlagene Taste in ihre Normalstellung zurückgeht, einen gewissen Teil einer ganzen Umdrehung gedreht wird.
- 3. Maschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Gruppen von Leitungen, die zum Stromverteiler (C) führen, über einen Stromwender (B) geführt sind, so daß die zwei Gruppen von Kontaktlamellen (8, 9) hierdurch von der Verbindung mit der handbedienten bzw. und der elektromagnetisch betriebenen Maschine zu der Verbindung mit der elektromagnetisch betriebenen bzw. und der handbedienten Maschine, und umgekehrt, umgestellt werden können, und die Maschine dadurch von einer Chiffriermaschine ineine Dechiffriermaschine verwandelt wird, und umgekehrt.
- 4. Maschine nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil (10) und die Scheibe (U) auswechselbar angebracht sind, so daß auf der gleichen Maschine Chiffrierdepeschen verschiedener Art geschrieben werden können, von denen jede Art für sich nur mit einer Maschine dechiffriert werden kann, in welcher der Teil (10) und die Scheibe (D") mit den entsprechenden Teilen der bei der Chiffrierung verwendeten Maschine genau übereinstimmen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
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Cited By (1)
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