DE406087C - Vorrichtung zum Chiffrieren und Dechiffrieren von Zeichenreihen - Google Patents

Vorrichtung zum Chiffrieren und Dechiffrieren von Zeichenreihen

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DE406087C
DE406087C DEZ13477D DEZ0013477D DE406087C DE 406087 C DE406087 C DE 406087C DE Z13477 D DEZ13477 D DE Z13477D DE Z0013477 D DEZ0013477 D DE Z0013477D DE 406087 C DE406087 C DE 406087C
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    • GPHYSICS
    • G09EDUCATION; CRYPTOGRAPHY; DISPLAY; ADVERTISING; SEALS
    • G09CCIPHERING OR DECIPHERING APPARATUS FOR CRYPTOGRAPHIC OR OTHER PURPOSES INVOLVING THE NEED FOR SECRECY
    • G09C3/00Typewriters for ciphering or deciphering cryptographic text
    • G09C3/02Typewriters for ciphering or deciphering cryptographic text with auxiliary keys or keyboards acting on the original keys or keyboards

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Description

  • Vorrichtung zum Chiffrieren und Dechiffrieren von Zeichenreihen. Die beim Chiffrieren von Texten angewen-(leten sogenannten Chiffreschlüssel bestehen dein Wesen nach aus Zeichenreihen, und zwar Buchstaben- oder Zahlenreihen. Wie es sich gezeigt: hat, ist der mit solchen Schlüsseln chiffrierte Text ohne Kenntnis des Schlüssels selbst bloß mit Hilfe von mathematischen Variationen fast immer lösbar, und zwar aus dem Grunde, daß die Zeichengruppen der üblichen Schlüssel sich periodisch wiederholen.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Vorrichtung zum Chiffrieren und Dechiffrieren von Texten beliebiger Länge mittels eines Chiffreschlüssels ohne jede periodische Wiederholung. Der durch die Erfindung gewonnene Vorteil besteht darin, daß cler Text auch durch mathematische Versuche nicht gelöst werden kann, da die Zeichenverschiebung keine periodische Regelmäßigkeit aufweist, sondern im Gegensatz zu den bekannten Svstemen vollkommen regellos ist. Ein weiterer Vorteil des Erfindungsgegenstandes besteht in der Schnelligkeit des Chiffrierens und des Dechiffrierens, welche beide selbsttätig ohne Anwendung von Schiebern oder Hilfsmitteln erfolgen.
  • Die neue Vorrichtung besteht dem Wesen nach aus zwei Schreibvorrichtungen. Auf der einen Schreibvorrichtung wird der ursprüngliche Text hergestellt, während die zweite mit der ersten elektrisch gekuppelte Schreibvorrichtung unmittelbar den chiffrierten Text schreibt. Das Chiffrieren selbst besteht, wie bekannt, darin, daß jedes Zeichen des Textes im Sinne einer bestimmten Reihenfolge, z. B. des Alphabets, `um eine gewisse Zahl verschoben wird. Die Verschiebung erfolgt selbsttätig mittels eines Schlüsselbandes, dessen Zeichen vollkommen regellos verteilt sind.
  • Die eine im folgenden kurz die Hauptschreibvorrichtung, an deren Klaviatur der ursprüngliche Text geschrieben wird, kann eine Schreibmaschine im üblichen Sinne sein, jedoch mit einer Vorrichtung ausgerüstet, die beim Niederdrücken je eines Tastenhebels einen bestimmten Stromkreis schließt. Der geschlossene Stromkreis erregt einen bestimmten Magneten der Nebenschreibvorrichtung, durch «-elchen ein Tastenhebel der letzteren bewegt und ein Buchstabe an der ebenschreibvorrichtung geschrieben wird. Dieser Buchstabe ist bereits um eine gewisse Zahl gegenüber dem niedergedrückten Buchstaben der Hauptschreibvorrichtung verschoben.
  • Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigen: Abb. i einen wagerechten Schnitt durch die Hauptschreibvorrichtung sowie die Magnetspulen der \ ebenschreibvorrichtung bei Weglassung aller an sich bekannten und für die Erfindung unwesentlichen Teile der Vorrichtung, Abb. 2 einen Querschnitt durch die Abb. i und die Schaltung der Nebenmagnetspulen, Abb. 3 eine Kontaktlamelle in Seitenansicht, Abb. 4 und 5 das Schlüsselband und dessen Bewegungsvorrichtung in zwei Seitenansichten, Abb.6 eine Teilansicht der Hauptschreibvorrichtung.
  • In Ahb. i und 2 bezeichnen 17 die Tasten der Hebel 18 der Hauptschreibv orrichtung. Entsprechend der Zahl der Tastenhebel 18 ist eine Reihe paralleler Stäbe i9 bis 26 in einer wagerechten Ebene angeordnet. In der Zeichnung sind der Einfachheit halber bloß die Hebel für achtTasten, und zwar a. bis h, dargestellt. Die Stäbe i9 bis 26 sind aus Isoliermaterial hergestellt, in gleichen Abständen mit leitenden Kontakten 3o bis 35 versehen und in ihrer Längsrichtung verschiebbar gelagert. Quer zu diesen Kontaktträgern sind aus gut leitendem Material gefertigte Kontaktlamellen 4o bis 45 um ihre Längsachse v-z' schwingend gelagert (Abb. 3). Jede der Lamellen ist an einem Ende mit einem kleinen, z als Magnet dienenden Eisenplättchen 28 versehen, dein je ein Magnet 5o bis 55 gegenübersteht. Sämtliche Kontaktlamellen sind an einen Pol der Stromquelle 36 miteinander parallel angeschlossen. Desgleichen sind sämtliche Kontakte der Kontaktträger i9 bis 26 durch parallele Leitungen an den zweiten Pol eler Stromquelle 36 angeschlossen, wobei in je einer Abzweigleitung 6o bis 65.ein Magnet 70 bis 7,5 liegt. An je eine der Kontaktleitungen 6o bis 65 sind sätntliclie gleichnamige "Zeichen hzw. Kontakte 30 his 35 der Hauptschreibvorrichtung untereinander parallel angeschlossen. Die Magnete 7o bis 75 sind in der \rebenschreihvorrichtung angeordnet. Fin jeder betätigt einen bestimmten Tasten-Hebel der Vorrichtung. In der Zeichnung ist (lie Schaltung bloß für den Kontakt der Taste f der N ebenschreibvorrichtung dargestellt, die durch die gemeinsame Leitung 27 miteinander verbunden sind.
  • Erfindungsgemäß ist die Zahl der Kontaktlamellen 40 bis 45 und demgemäß der an einen Kontaktträger angeordneten Kontakte 30 bis 35 gleich der Zahl der möglichen Zeichenverschiebungen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel arbeitet der Apparat mit den möglichen Verschiebungen 1, 2, 3, 4, 5, 6. Dementsprechend sind sechs Kontaktlamellen und an jedem Kontaktträger sechs Kontakte vorhanden. Der erste Kontakt jedes Kontaktträgers ist an den Hebelmagneten des-im Alphabet-unmittelbar auf dieType desKontaktträgers folgenden Buchstabens geschaltet, der zweite Kontakt auf den -zweitnächsten, der dritte auf den drittnächsten usw. Der Einfachheit haber ist in der Zeichnung (Abb. i die Schaltung bloß für den Buchstaben d dargestellt.
  • Die Magnetspulen 5o bis 55 werden von einer besonders gesteuerten Vorrichtung abwechselnd erregt, und zwar beim Niederdrücken eines Tastenhebels der Hauptschreibvorrichtung bloß ein Magnet. Sämtliche Magnetspulen sind zueinander parallel geschaltet und werden aus gemeinsamer Stromquelle 9 gespeist (Abb. 4), deren einer Pol an eine aus leitendem Material gefertigte Rolle 5 angeschlossen ist. über der Rolle bewegt sich ein aus nichtleitendem Material bestehendes Band i, welches ähnlich den Filmbändern an zwei losen Trommeln 4 und 5 befestigt ist. Das Band trägt entlang den vertikalen Linien 3 gestanzte Löcher 2, die derart verteilt sind, daß sich in einer wagerechten Linie 16 bloß je ein Loch 2 befindet. Im übrigen werden die Löcher vollkommen regellos in das Band gestanzt. Die Zahl der vertikalen Lochreihen ist gleich der Zahl der möglichen Verschiebungen - also im gewählten Beispiel sechs. In der vertikalen Berührungsebene 2 sind ebenfalls sechs Kontakte 8o bis 85 angeordnet, deren obere Enden mit je einerMagnetspuleleitend verbunden sind. Bei jeder Verdrehung der Kontaktrolle 5 gleitet ein Loch unter einen der Kontakte 8o bis 85 und schließt den Stromkreis eines der Magnete 5o bis 55. Die Kontaktrolle 5 ist zur genauen Führung des Schlüsselbandes an beiden Enden mit Führungskränzen io versehen, deren Zähne in bekannter Weise das an den Seiten perforierte Band bewegen.
  • Der Antrieb der Kontaktrolle 5 erfolgt mittels Sperrad i i und Klinke 12. Die Klinke wird durch den Elektromagneten 13 jedesmal angezogen, wenn beim Niederdrücken eines- Taste der Hauptschreibvorrichtung der Kontakt 15 den Stromkreis 14. schließt. Das Maß der jeweiligen Drehung der Rolle ist gleich der horizontalen Lochleilung 16 des Schlüsselbandes r. Der Antrieb kann auch durch beliebige mechanische Kupplung mit der Hauptschreibvorrichtung erfolgen.
  • Die Wirkungsweise ist folgende: Wird eine Taste der Hauptschreibvorrichtung, z. B. die Taste des Buchstabens d, betätigt, d. i. der Hebel 18 nach abwärts gedrückt, so schiebt der zwangläufig geführte Schieber 39 den Kontaktträger 2i nach rechts. Gleichzeitig wird beim -Niederdrücken der Taste d der Kontakt 15 geschlossen und dadurch die Kontaktrolle 5 verdreht, und das nächstfolgende Loch - im gex va ählten Beispiel ein Loch der zweiten Reihe - schließt den Stromkreis der Magnetspule 51. Diese zieht die Kontaktlamelle 4.1 an. Dabei schwingt letztere aus der vertikalen Ebene nach links, berührt den Kontakt 31 und schließt dessen Stromkreis. Hierdurch wird der Magnet 71 des Buchstabens f der Nebenschreibvorrichtung erregt, zieht den Tastenhebel f an sich, und die Maschine schreibt anstatt des in der Hauptschreibvorrichtung betätigten Buchsiabens d den im Alphabet zweitnächsten Buchstaben f.
  • ach Loslassen der Taste d gibt die Rast 38 des Schiebers 39 den Kontakträger 21 frei, und dieser wird von einer Feder .1 .6 in ihre ursprüngliche Lage zurückgezogen.
  • Anstatt mechanisch mittels des Schiebers 39 und Rast 38 kann der Kontakträger auch elektrisch mittels eines aus Strom-<Iuelle .17 gespeisten Magneten .18 betätigt werden. Den Stromkreis schließt der Hebel 18 durch Kontakt 49 (Abb. 6).
  • Nach Loslassen der Taste d wird der Stromkreis 8 unterbrochen, und die Lamelle .1.l stellt sich in ihre ursprüngliche Lage ein.
  • Beim Niederdrücken der nächsten Taste wiederholt sich das Spiel, jedoch wird entsprechend der Lage des kontaktgebenden Loches des Schlüsselbandes i ein anderer Magnet 5o bis 55 erregt, und es erfolgt eine Verschiebung um einen vom vorher beschriehenen abweichenden@Schritt.
  • Zum Dechiffrieren des Textes dient eine mit der beschriebenen gleiche Vorrichtung, deren Kontakte 3o bis 35 usw. jedoch anstatt :in nach vorwärts, an nach rückwärts verschobene Buchstaben der NTebenschreibvorrichtung angeschlossen sind. Wird nun an der Hauptschreibvorrichtung der chiffrierte Text geschrieben, so schreibt die zweite den dechiffrierten. Voraussetzung ist selbstverständlich die Benutzung desselben Schlüsselbandes.
  • Die Zahl der vertikalen Lochreihen am Schlüsselband kann beliebig groß gewählt werden. Dieser Zahl entsprechen jedesmal die Zahl der Kontaktlamellen i9 bis 26 usw. sowie der Kontakte 3o bis 35 usw. Das Schlüsselband kann in beliebigen Längen angefertigt werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Chiffrieren und Dechiffrieren von Zeichenreihen, bestehend aus zwei Schreibvorrichtungen, die derart miteinander gekuppelt sind, daß beim Betätigen eines Hebels der ersten Vorrichtung durch die Kupplung eine in der Reihenfolge verschobene Taste der zweiten Vorrichtung betätigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Zahl der Tastenhebel (a bis h) der ersten Vorrichtung von dieser zwangläufig bewegte Reihen voneinander isolierter Kontakte (3o bis 35) entsprechen, und daß die Kontaktträger (i9 bis 26) elektrisch leitende Kontaktlamellen (,.o bis .45) quer übergreifen.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß gruppenweise je ein Kontakt jeder Kontaktreihe durch parallele Abzweigleitungen (27) an den einen Pol je eines Schreibmagneten (70 bis 75) und sämtliche untereinander parallel geschaltete Kontaktlamellen (4.0 bis 45) an den zweiten Pol aller Schreibmagnete (7o bis 75) einer an sich bekannten elektrischen Schreibmaschine geschaltet sind.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Kontaktlamellen (4o bis 45) abwechselnd durch je einen Magneten (5o bis 55) entgegen dem Bewegungssinn der Kontaktreihen (i9 bis 26) aus der Ruhelage derart herausgedreht wird, daß sie den Stromkreis des ihr genäherten Kontaktes schließt. Vorrichtung nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromkreise der die Kontaktlamellen (4.0 bis 45) bewegenden Magnete (5o bis. 55) mittels Kontakten (8o bis 85) geschlosse i werden, die durch die Löcher (2) eines aus isolierendem Material bestehenden, durch die Schreibvorrichtung zwangläufig bewegten Bandes (r) greifen.
DEZ13477D 1922-11-22 1922-11-22 Vorrichtung zum Chiffrieren und Dechiffrieren von Zeichenreihen Expired DE406087C (de)

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