DE2215656C3 - Elektrischer Druckgasschalter - Google Patents
Elektrischer DruckgasschalterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Druckgasschalter mit einer aus Kolben und Zylinder
bestehenden Blaseinrichtung, mit zwei feststehenden düsenförmigen Schaltstücken und mit einem diese
Schaltstücke umgebenden und in der Einschaltstellung verbindenden Überbrückungsschaltstück, das mit einem
Gleitkontaktring aus lichtbogenbeständigem Material und federbelasteten Kontaktlamellen versehen ist Zur
s Verbesserung der Lichtbogenkommutierung während des Ausschaltvorganges ist im Patent 22 09 287
vorgeschlagen worden, daß das Oberbrückungsschaltstück den Gleitkontaktring unter Zwischenlage einer
elektrischen Isolierung trägt und daß der Gleitkontakt-
to ring und die Kontaktlamellen bei deren Trennung von
dem einen feststehenden Schaltstück elektrisch leitend miteinander verbunden sind.
Das Überbrückungsschaltstück, das das eine feststehende
Schaltstück auch während der Ausschaltbewegung umgibt, kann bei Schaltern für hohe Schaltleistunb'sn
wegen des geforderten großen Querschnitts zu einer konstruktiven Ausbildung der Kontaktanordnung
führen, die die Trennstrecke zwischen den beiden Schaltstücken während der Öffnungsphase zumindest
teilweise verdämmt, wodurch sich im Strömungsschatten
des Gleitkontaktringes heißes Löschgas ablagern kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Druckgasschalter der eingangs genannten Art einen
solchen Strömungsschatten zu beseitigen, um so zu einem verbesserten Ausschaltvermögen zu gelangen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen dem Strömun-^kanal zwischen der Blaseinrichtung
und den hohlen Schaltstücken zugeordneten Löschgas durch den Bereich zwischen der Stirnseite des
Überbrückungsschaltstücks und der Stirnseite des von diesem ständig umschlossenen feststehenden Schaltstücks führenden Nebenweg zugeordnet der in der
Einschaltstellung verschlossen ist und im Verlauf der
Durch die vom Nebenweg im Verlauf der Ausschaltbewegung zum Gleitkontaktring geführte Löschgas-Strömungskomponente
werden Ablösegebiete ir der Löschgasströmung vermieden. Durch Anwendung der
Erfindung wird in der Trennstre. ke zwischen den beiden feststehenden Schaltstücken ein Strömungsfeld
erzeugt das günstige Lösch- und Kühleigenschaften hat und somit bei elektrischen Druckgasschaltern eine
Steigerung der Ausschaltleistungen bewirkt
Zwar sind Nebenwege bei Druckgasschaltern an sich bekannt (vergleiche US 24 52 221. GB 8 13 683), jedoch
nicht bei Blaskolbenschaltern der genannten Gattung und in der erfindungsgemäßen Anordnung.
so ters nach der Erfindung ist vorgesehen, daß der Nebenweg im Bereich der Trennstrecke zwischen
beiden feststehenden Schaltstücken beginnt und hinter dem Düsenkörper des einen Schaltstückes endet. Dabei
kann der Nebenweg vom Außenmantel des einen düsenförmigen Schaltstückes und dem dieses Schaltstück
umgebenden Überbrückungsschaltstück begrenzt sein. Der Ausgang des Nebenweges ist hierbei
vorteilhaft von mindestens einer in Strömungsrichtung hinter dem Düsenkörper angeordneten durchgehenden,
radial gerichteten Ausnehmung im hohlen Schaltstück gebildet. Es ist jedoch auch möglich, daß der Nebenweg
durch mindestens eine parallel zur Schaltstückachse verlaufende Ausnehmung im Düsenkörper des Schaltstückes gebildet ist.
In beiden Fällen können vorteilhaft mehrere über den
Umfang verteilt angeordnete Ausnehmungen vorgesehen werden.
Bei der Ausführungsform mit Ausnehmungen im
Bei der Ausführungsform mit Ausnehmungen im
hohlen Schaltstück ergibt sich für den damit verbundenen
DOsenkörper ein einfacher rotationssymmetrischer
Körper, der die Möglichkeit eröffnet, als lichtbogenbeständiges
Material beispielsweise Graphit zu verwenden. Sofern die mit den Ausnehmungen im hohlen
Schaltstück verbundene Querschnittsverringerung aus elektrischen Gründen unerwünscht ist, kommen auch
Ausnehmungen im Düsenkörper in Betracht, die z. B. durch parallel zur Düsenachse verlaufende Ausfräsungen
hergestellt sind. to
Bei beiden Ausführungsformen wird die Löschgasströmung in Abströmungsrichtung hinter dem Gleitkontaktring
verzweigt, wobei der Hauptströmungszweig durch das Innere der Düse des einen feststehenden
Schaltstückes geführt ist und die Strömung des anderen Zweiges den Nebenweg passiert. Die Verzweigung
kann dabei so dimensioniert werden, daß die den Lichtbogen in die Mitte der beiden feststehenden
Schaltstücke treibende Löschgasströmung nicht oder nur unwesentlich vermindert ist
Bei einer weiteren Ausführungsform ist der Nebenweg von mindestens einer quer zur Achse des
Oberbrückungsschaltstückes verlaufenden, die Isolierung und den Gleitkontaktring durchsetzenden Bohrung
gebildet. Auch hierbei können mehrere über den Umfang verteilt angeordnete Bohrungen vorgesehen
sein. Bei dieser Ausführungsform des Druckgasschalters nach der Erfindung wird die Löschgasströmung in
Abströmungsrichtung vor dem Gleitkontaktring verzweigt und hinter dem Gleitkontaktring wieder
vereinigt, was in einigen Fällen Vorteile bietet.
Anhand der Zeichnung sind drei Ausführungsbcispie-Ie
eines elektrischen Druckgasschalters nach der Erfindung beschrieben.
Die Fig. I zeigt einen elektrischen Druckgasschalter,
zum Teil in einem Längsschnitt in schematischer Darstellung.
Die Fig. 2 zeigt eine Kontaktanordnung für hohe Schaltleistungen in einer zwischen der Ein- und
Ausschaltstellung des Schalters eingenommenen Stellung des Coerbrückungsschaltstückes ohne einen
Löschgas zum Gleitkontaktring führenden Nebenweg.
In F i g. 3 ist ein der F i g. 2 entsprechendes Kontaktsystem mit einem Nebenweg in einer ersten Ausführungsform
schematisch dargestellt
Die F i g. 4 zeigt einen zur F i r. 3 zugehörigen Seitenriß.
In F i g. 5 ist in einer der F i g. 2 entsprechenden
zweiten Ausführungsform ein Kontaktsystem mit einem Nebenweg für Löschgas schematisch dargestellt. so
Die F i g. 6 zeigt einen zur F i g. 5 zugehörigen, zur Hälfte gezeichneten Seitenriß.
Die Fig./ zeigt eine dritte Ausführungsform eines Nebenweges für das Löschgas ir einer der F i g. 2
entsprechenden Darstellung.
Der in F i g. 1 dargestellte Hochspannungsschalter für beispielsweise HOkV, in dem Schwefelhexafluorid als
Lösch- und Isoliermiltel verwendet wird, ist der Einfachheit halber nur mit den zum Verständnis der
Erfindung erforderlichen Teilen gezeichnet Es fehlen ω ζ, B. Antrieb und Stützisolatoren. Im Innern der
beispielsweise aus Porzellan bestehenden Schaltkammer I ist ein metallischer Hohlkörper 2 angeordnet, der
ein feststehendes Schaltstück 3 trägt. Dem Schaltstück 3 liegt ein feststehendes Schaltstück Ί gegenüber. Beide
SchaltstUckc 3 und 4 sind zur Abführung der Schaltgase hohl ausgebildet und an ihren gegenüberliegenden
Stirnseiten dUsenförmig gejtaltet
Die beiden feststehenden Schaltstücke 3 und 4 sind in der Einschaltstellung durch ein Überbrückungsschaltstück
6 verbunden, das rohrförmig ausgeführt ist Im Innern des rohrförmigen Überbrückungsschaltstückes 6
sind federbelastete Lamellen 7 gelagert, die mit vorbestimmtem Kontaktdruck mit ihren Kontaktflächen
8 gegen die feststehenden Schaltstücke 3 und 4 gedrückt sind. Das Oberbrückungsschaltstück 6 trägt
einen Gleitkontaktring 9 aus lichtbogenfestem, elektrisch leitendem Material unter Zwischenlage einer
elektrischen Isolierung 10. Das rohrförmige Überbrükkungsschaltstück
6 ist in einen Koppelkörper 18 eingeschraubt, der über Befestigungselemente 19 mit
einem Isolierstoffrohr 20 verbunden ist, das einen Blaszylinder bildet
Der Blaszylinder trägt auf seiner Stirnseite 21 einen Düsenkörper, der das feststehende Schaltstück 3
umgibt Das Isolierstoffrohr 20 ist beispielsweise aus einem Stück, z. B. aus faserverstärktem Kunststoff,
hergestellt, Oas Isolierstoffrohr 20 wird während der
Ausschaltbewegung gemeinsam mit lern Überbriik kungsschaltstück 6 über einen feststehenden Kolben 24
gezogen, so daß eine Löschmittelströmung bereitgestellt wird. Am Koppelkörper 18 greifen Zugstangen 12
an, die an einem Bolzen 13 gelenkig gelagert sind. Mit den Zugstangen 12 ist ein nicht näher dargestelltes
Antriebsglied gekoppelt das den Schalter aus der rechts der Mittellinie gezeichneten Einschaltstellung in die
links dargestellte Ausschaltstellung überführt.
Die Schaltkammer 1 ist vollständig mit Schwefelhexafluorid unter einem Druck von beispielsweise 5 bar
gefüllt Beim Ausschalten bewegt sich das Schaltstück 6 zusammen mit dem Rohr 20 gegen den feststehenden
Kolben 24 von oben nach unten. Dabei wird das innerhalb des Rohres 20 vorhandene Schwefelhexafluorid
komprimiert, weil es beim Beginn der Ausschaltbewegung noch nicht abströmen kann. Erst wenn das Rohr
20 etwa die Hälfte seines Hubes zurückgelegt hat. gleiten die Kontaktlamellen 7 des Überbriickungsst haltstückes
6 und der Gleitkontaktring 9 vom feststehenden Schaltstück 3 ab, so daß mit der galvanischen Trennung
ein k tislaßquerschnitt entsteht Durch diesen strömt das
bis dahin komprimierte Schwefelhexafluorid in die von den beiden feststehenden Schaltstücken 3 und 4
gehalterten Abströmdüsen Za und 4a. Der Lichtbogen wird dabei vom Gleitkontaktring 9 auf die am
Schaltstück 4 vorgesehene Abströmdüse Aa aus Abbrandmaterial kommutiert und anschließend gelöscht
In der Ausschaltstellung wird die Feldstärke in der Trennstrecke durch geeignete Form der großflächigen
Elektroden 3a und 4a möglichst klein gehalten.
Bei hohen geforderten Schaltleistungen mit einer entsprechend starken Löschgasströmung und vergleichsweise
großen Querschnitten des Gleitkontaktringes 9 kann sich, wi" die F i g. 2 zeigt, im Wlauf der
Ausschaltbewegung zwischen dem Überbrijckungsschaltstück
6 und dem Düsenkörper 4a des feststehenden Schaltstückes 4 eine Wirbelablösung innerhalb der
Löschmittelströmut.g ergeben, die den gezogenen Lichtbogen im Bereich des Gleitkontaktringes unter
Umständen nicht ausreichend bespült und dar dort
vorhandene erhitzte und ionisierte Löschgas nur verzögert abführt.
Wie die F i g. 3 und 4 zeigen, ist dem Strömungskanal zwischen der Blaseinrichtung und den hohlen Schaltstücken
3, 4 ein Löschgas zum Gleitkontaktring führender Nebenweg 40 zugeordnet, der in der
r.inschaltstelhing des ÜberbrUckungsschaltstückes 6 für
eine Löschgasströmung verschlossen ist und im Verlauf der Ausschaltbewegung selbsttätig freigegeben wird.
Die Löschgasströmung 41 wird in Strömungsrichtung hinter dem Gleitkontaktring 9 verzweigt, so daß ein Teil
41a durch das Innere der Düse Aa abströmt, während der
Teil 416 durch den Nebenweg 40 geführt wird, der in Bohrungen 42 im Schaltstück 4 endet.
Bei dem in den Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Nebenweg 50 von Ausnehmungen
im Dusenkörper 4a des feststehenden Schaltstückes 4 gebildet, durch den Löschgas zum Gleitkontaktring
9 geführt wird. Auch hierbei ist der Nebenweg 50 in der F.inschaltstellung des ÜberbrUckungsschaltstückes
6 verschlossen und im Verlauf der Ausschaltbewegung selbsttätig freigegeben.
te Ausnehmungen (Nebenwege 40 bzw. 50) vorgesehen, um eine gleichmäßig über den Umfang verteilte
Löschgasströmung für den Gleitkontaktring 9 zu erzielen.
Bei dem in Fig.7 gezeichneten Ausfuhrungsbeispiel
ist der Nebenweg (60) von mindestens einer quer zur Achse des ÜberbrUckungsschaltstückes 6 verlaufenden,
die Isolierung 10 und den Gleitkontaktring 9 durchsetzenden Bohrung gebildet. Dieser durch die Bohrung
ίο gebildete Nebenweg 60 ist bis zum Anheben de:
Gleitkontaktringes 9 vom Düsenkörper 3a des feststehenden Schaltstückes 3 versperrt und wird im weiterer
Verlauf der Ausschaltbewegung des Überbrückungs· schaltstückes selbsttätig freigegeben. Für cinr über der
Umfang des Gleitkontaktringes gleichmäßig verteilte Löschmittelströmung sind vorteilhaft mehrere über der
Umfang verteil! angeordnete Bohrungen vorgesehen.
Claims (8)
1. Elektrischer Druckgasschalter mit einer aus Kolben und Zylinder bestehenden Blaseinrichtung,
mit zwei feststehenden düsenförmigen Schaltstükken zur Abfuhr von Schaltgasen und mit einem diese
Schaltstücke umgebenden und in der Einschaltstellung verbindenden Überbrückungsschaltstück, das
mit einem Gleitkontaktring aus lichtbogenbeständigem Material und federbelasteten Kontaktlamellen
versehen ist und den Gleitkontaktring unter Zwischenlage einer elektrischen Isolierung trägt,
und bei dem der Gleitkontaktring und die Kontaktlamellen bei deren Trennung von dem einen
feststehenden Schaltstück elektrisch miteinander verbunden sind, gekennzeichnet durch
einen dem Strömungskanal zwischen der Blaseinrichtung (20,24) und den hohlen Schaltstücken (3,4)
zugeordneten Löschgas durch den Bereich zwischen der Stirnseite des ÜberbrückungsschaltstQcks (6)
und der Stin«seite des von diesem ständig umschlossenen
feststehenden Schaltstücks (4) führenden Nebenweg (40, 50, 60), der in der Einschaltstellung
verschlossen ist und im Verlauf der Ausschallbewegung selbsttätig freigegeben wird.
2. Elektrischer Druckgasschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenweg (40, SO)
im Bereich der Trennstrecke zwischen beiden feststehenden Schaltstücken (3,4) beginnt und hinter
dem Düsenkörper (Aa) des einen Schaltstückes (4) endet.
3. Elektrischer Druckgasschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenweg (40,50)
von dem Außenmantel des einen düsenförmigen Schaltstückes (4) und ckm dieses Schaltstück
umgebenden Überbrückungssciialtstück (6) begrenzt
ist
4. Elektrischer Druckgasschalter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang
des Nebenweges (40) von mindestens einer hinter dem Düsenkörper (4a) angeordneten, durchgehenden,
radial gerichteten Ausnehmung (4a) im hohlen Schaltstück (4) gebildet ist.
5. Elektrischer Druckgasschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenweg
(50) durch mindestens eine parallel zur Schallstückachse verlaufende Ausnehmung im Düsenkörper
(4a;des Schaltstückes (4) gebildet ist.
6. Elektrischer Druckgasschalter nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet durch mehrere über den
Umfang verteilt angeordnete Ausnehmungen.
7. Elektrischer Druckgasschalter nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenweg (60)
von mindestens einer quer zur Achse des Überbrükkungsschaltstückes
(6) verlaufenden, die Isolierung (10) und den Gleitkontaktring (9) durchsetzenden
Bohrung gebildet ist
8. Elektrischer Druckgasschalter nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch mehrere über den Umfang
verteilt angeordnete Bohrungen.
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