DE4015179C2 - Druckgasschalter - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen elektrischen Druckgasschalter gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der EP-A-0 146 671 und aus der EP-A-0 201 430 ist jeweils ein
Druckgasschalter mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 bekannt.
Da die heißen Lichtbogengase in der ersten Phase bei der Ausschaltbewegung in
den Kompressionsraum eindringen, steigt bei den bekannten Druckgasschaltern
der Druck rasch an und belastet den Antrieb des Schalters.
Aus der DE 31 04 411 A1 ist ein elektrischer SF6-Druckgasschalter bekannt,
bei dem der Kompressionsraum (zwischen Düse und feststehendem
Kompressionskolben) durch eine Trennwand in zwei Bereiche unterteilt ist. In
der Trennwand sind Rückschlagventile vorgesehen, die zur Düse hin öffnen.
Durch die Trennwand mit den Rückschlagventilen wird die Funktion bei großen
Ausschaltströmen, wie folgt, verbessert: Bei großen Ausschaltströmen führt die
im Lichtbogen umgesetzte Energie zu einer starken Drucksteigerung in der
Düsenengstelle. Diese Drucksteigerung wird zusätzlich verstärkt durch das unter
dem Einfluß des Lichtbogens an der Oberfläche der Düse abdampfende
Düsenmaterial. Die Drucksteigerung führt bei einer entsprechenden Bemessung
der Düse zu einem Rückströmen des im Lichtbogen aufgeheizten SF6 und des
abgedampften Düsenmaterials in den Kompressionsraum und bewirkt dort eine
Druckerhöhung, die den Ausschaltvorgang unterstützt. Wenn der Druck in dem
der Düse zugewandten Teilraum des Kompressionsraumes den Druck in dem der
Düse abgewandten Teilraum des Kompressionszylinders überwiegt, schließen die
Rückschlagventile in der Trennwand. Dadurch wird die Rückwirkung des durch
den Lichtbogen erzeugten Druckes auf den Antrieb unterbunden. Demzufolge
braucht der Antrieb nicht mehr für diese hohen Drücke dimensioniert zu
werden. Die Antriebe können somit für eine geringere gespeicherte Energie
und demzufolge kostengünstiger ausgelegt werden.
Zur Steigerung des Ausschaltvermögens der Löschanordnung bilden gemäß der
DE 31 04 411 A1 das bewegliche Kontaktstück und das Rohr, auf dem das
bewegliche Kontaktstück befestigt ist, einen Abströmungskanal, der mit dem
umgebenden Raum verbunden ist.
Wenn sich im Bereich des Stromnulldurchgangs die Strömungsrichtung
umgekehrt hat, d. h. komprimiertes Löschgas aus dem Kompressionsraum zur
Unterbrechungsstelle zurückströmt, ergibt sich damit eine für die
Lichtbogenlöschung günstige Doppelbeblasung des Lichtbogens durch die Düse
und durch das bewegliche Kontaktstück.
In der Phase des Druckaufbaues bringt das hohle bewegliche Kontaktstück
jedoch den Nachteil mit sich, daß ein erheblicher Teil des durch den
Lichtbogen in der Düse erhitzten Löschgases nicht in den Kompressionsraum
zurückströmt, sondern durch das hohle bewegliche Kontaktstück abströmt und
dadurch für den Löschvorgang verloren ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektrischen Druckgasschalter
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschriebenen Art so weiterzuentwickeln,
daß zur Erhöhung der Ausschaltleistung das vom Lichtbogen erhitzte Löschgas
möglichst vollständig für die Lichtbogenlöschung genutzt wird, wobei während
des Ausschaltens die Antriebsenergie für den Druckgasschalter möglichst gering
gehalten wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1
gelöst. Die Ausbildung des Druckgasschalters gemäß Anspruch 1 bewirkt, daß in
der Phase bis zum Erreichen des für die Lichtbogenlöschung erforderlichen
Mindestabstandes der Kontaktstücke die Öffnungen im unteren Bereich des
Abströmrohres verschlossen sind, so daß das durch den Lichtbogen erhitzte
Löschgas nicht aus dem Löschbereich abströmen kann.
Weiter sind in dieser Phase die Öffnungen im oberen Bereich des
Abströmrohres offen. Diese Öffnungen verbinden das Abströmrohr und den
oberen Teilraum des Kompressionsraumes miteinander. Dadurch kann das im
Lichtbogen erhitzte Löschgas mit geringem Strömungswiderstand in den
Kompressionsraum einströmen.
Unter umgeben dem Raum, wie er in Anspruch 1 erwähnt ist, ist der Raum
außerhalb der Unterbrechungseinrichtung zu verstehen, die die
Kompressionseinrichtung und die Kontaktstücke umfaßt.
Nach Erreichen des für die Lichtbogenlöschung notwendigen Mindestabstandes
der Kontaktstücke sind umgekehrt die oberen Öffnungen des Rückblasrohres
verschlossen, während jetzt die unteren Öffnungen offen sind. Die für die
Lichtbogenlöschung vorteilhafte Strömung des Gases durch das Abströmrohr ist
deshalb in dem Bereich, in dem eine Lichtbogenlöschung möglich ist,
unverändert erhalten. Durch die bessere Nutzung des im Lichtbogen erhitzten
Löschgases wird deshalb der Löschmechanismus selbst nicht beeinträchtigt.
Durch Aufteilung des Kompressionsraums in zwei Teilräume, deren Verbindung
untereinander bei starken Lichtbögen in der ersten Phase der
Ausschaltbewegung durch ein Rückschlagventil unterbrochen wird, ist es
möglich, den Antrieb des Druckgasschalters zu entlasten; es baut sich nämlich
der Druck durch das durch den Lichtbogen erhitzte Löschgas nicht in dem
Teilraum auf, in dem während der Ausschaltbewegung Löschgas komprimiert
wird.
Für die Lichtbogenlöschung bringt die bessere Nutzung des im Lichtbogen
erhitzten Löschgases folgende Vorteile mit sich:
Zunächst ergibt sich ein rascherer Druckanstieg, der zu einer kürzeren
minimalen Lichtbogenzeit führt. Dadurch lassen sich Druckgasschalter mit
kürzerer Ausschaltzeit realisieren.
Zum anderen führt der höhere Druck zu einem verbesserten Schaltvermögen, so
daß höhere Ströme unterbrochen bzw. höhere Spannungen beherrscht werden
können.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Anspruch 2 beschrieben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in einer Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen elektrischen Druckgasschalter im Längsschnitt in eingeschal
tetem Zustand;
Fig. 2 den Druckgasschalter gem. Fig. 1 im Längsschnitt nach der
Trennung der Kontaktstücke und
Fig. 3 den Druckgasschalter gem. Fig. in ausgeschaltetem Zustand.
Ein in Fig. 1 dargestellter Druckgasschalter enthält eine
Kompressionseinrichtung mit einem feststehenden Kompressionskolben 2 und
einem diesen umgebenden beweglichen Kompressionszylinder 20. Mit dem
Kompressionszylinder 20 ist ein in axialer Richtung bewegliches Kontaktstück
fest verbunden, der von einer Düse 3 aus Isolierstoff umgeben ist und mit
einem feststehenden Kontaktstück 15 zusammenarbeitet. Die Düse 3 weist vom
Innenraum des Kompressionszylinders 20 ausgehende Kanäle 23 auf, um das
Löschgas in die Löschzone zu führen. Der Kompressionszylinder 20 ist durch
eine Querwand 21 in einen der Düse 3 zugewandten Teilraum 4 und einen der
Düse 3 abgewandten Teilraum 5 unterteilt. In der Querwand 21 sind
Rückschlagventile 10 angeordnet, die zu dem Teilraum 4 hin öffnen. Das hohle
bewegliche Kontaktstück 6 setzt sich in einem Abströmrohr 7 fort, das erste
Öffnungen 9 aufweist, die eine Verbindung zu dem Teilraum 4 des
Kompressionsraumes herstellen sowie zweite Öffnungen 8, die außerhalb des
Kompressionsraumes in einen Raum 22 innerhalb des Kompressionsraumes 2
münden. Der Raum 22 steht über Öffnungen 24 mit einem Raum außerhalb der
Unterbrechungseinrichtung in Verbindung. Die Unterbrechungseinrichtung setzt
sich aus der Kompressionseinrichtung und den Kontaktstücken 6, 15 zusammen.
Der Raum 22 entspricht deshalb dem die Unterbrechungseinrichtung umgebenden
Raum. Innerhalb des Abströmrohres 7 ist ein feststehendes Rohr 13
angeordnet, das über mehrere am Umfang verteilte Bolzen 14, die durch
Schlitze 22 im Abströmrohr 7 hindurchgreifen, mit dem feststehenden
Kompressionskolben 2 verbunden ist. Durch das die Schlitze 22 verschließende
Rohr 13 wird ein Entweichen des komprimierten Löschgases aus Teilraum 5
verhindert.
In das bewegliche Kontaktstück 6 greift in der Einschaltstellung des
Druckgasschalters das feststehende Kontaktstück 15 ein.
Nachfolgend ist die Arbeitsweise des Druckgasschalters beschrieben:
Beim Ausschalten wird mittels einer am Ende des Abströmrohrs 7 fest
angebrachten Betätigungsstange 23 der Kompressionszylinder 20 mit dem
beweglichen Kontaktstück 6 und der Düse 3 bei dem in Fig. 1 dargestellten
Druckgasschalter nach unten bewegt. Dadurch erfolgt zunächst eine
Verdichtung des Löschgases im Teilraum 5. Der damit gegebene Differenzdruck
zum Teilraum 4 führt zum Öffnen der Rückschlagventile 10, so daß das
komprimierte Löschgas in den Teilraum 4 und von diesem durch die Durchgänge
23 und durch die Öffnung 9 des Abströmrohres 7 zu den Kontaktstücken 6, 15
strömen kann.
Bei kleineren Ausschaltströmen, die in der Düse 3 einen Differenzdruck
erzeugen, der geringer als der durch die Verdichtung des Löschgases im
Teilraum 5 auftretende Druck ist, bleiben die Rückschlagventile 10 während
des gesamten Ausschaltvorganges geöffnet.
Bei Erreichen des für die Stromunterbrechung erforderlichen Mindestabstandes
der Kontaktstücke werden die Öffnungen 9 im Abströmrohr 7 durch das
feststehende Rohr 13 verdeckt (s. Fig. 2). Von diesem Augenblick an wird das
Löschgas ausschließlich durch die Durchgänge 23 zu den Kontaktstücken 6,15
geleitet. Gleichzeitig mit dem Verschließen der Öffnungen 9 werden im Zuge
der Abwärtsbewegung des Abströmrohres 7 die Öffnungen 8 freigegeben, so daß
von diesem Zeitpunkt an die Beblasung des Lichtbogens durch die Düse und das
hohle bewegliche Kontaktstück 6 erfolgt. Das Löschgas strömt in den
Expansionsraum.
Bei der Unterbrechung von großen Strömen steigt nach der
Kontaktstücktrennung der Druck durch die vom Lichtbogen bewirkte Erhitzung
des Löschgases rasch auf hohe Werte an, so daß Löschgas aus der Düse 3 über
die Kanäle 23 und die Öffnung 9 im Abströmrohr 7 in den Teilraum 4 des
Kompressionszylinders 20 zurückströmt. Dadurch steigt der Druck auch im
Teilraum 4 rasch an. Sobald der Druck im Teilraum 4 den durch die
Verdichtung des Löschgases im Teilraum 5 erzeugten Druck übersteigt,
schließen die Rückschlagventile 10. Da sich nur der Druck im Teilraum 5 auf
den Antrieb auswirkt, ist der Antrieb durch das Schließen, der
Rückschlagventile 10 von den hohen Drücken, die sich anschließend im Teilraum
4 aufbauen, entlastet.
Durch die Ventile 18 im Kompressionskolben 2 kann der Druck im Teilraum 5
darüber hinaus auf Werte begrenzt werden, wie sie zur Löschung von kleinen
Strömen erforderlich sind, ohne daß dadurch die Löschfähigkeit bei großen
Strömen beeinträchtigt wird. Bis zum Erreichen des für die Löschung
notwendigen Mindestabstandes der Kontaktstücke 6, 15 wird die Öffnung 8 des
Abströmrohres 7 durch das feststehende Rohr 13 verschlossen, so daß das
Löschgas nicht über das Abströmrohr 7 ungenutzt nach außen abströmen kann.
In dieser Phase gibt außerdem das feststehende Rohr 13 die Öffnung 9 im
Abströmrohr 7 frei, so daß eine strömungsgünstige Verbindung zum Teilraum 4
besteht.
Damit wird das in der Düse 3 durch den Lichtbogen erhitzte Löschgas in dieser
Phase sowohl durch die Kanäle 23 als auch durch das Abströmrohr 7 dem
Teilraum 4 zugeführt und in diesem für den anschließenden Löschvorgang
gespeichert.
Nach dem Erreichen des Mindestabstandes der Kontaktstücke 6, 15 wird, wie
bereits beschrieben, die Öffnung 9 durch das feststehende Rohr 13
verschlossen, während die Öffnung 8 gleichzeitig freigegeben wird. In dem
folgenden Nulldurchgang des Stromes nimmt der Druck in der Düse 3 ebenfalls
ab, so daß sich das Druckgefälle zwischen Teilraum 4 und Düse 3 umkehrt. Das
im Teilraum 4 gespeicherte Löschgas wird jetzt durch die Kanäle 23 den
Kontaktstücken zugeführt und strömt durch die Düse 3 und das Abströmrohr 7
aus der Löschzone ab und löscht dabei den Lichtbogen.
Die Anordnung des feststehenden Rohres 13 innerhalb des beweglichen
Abströmrohres 7 hat den zusätzlichen Vorteil, daß das Abströmrohr 7
entweder vor den heißen Löschgasen vollständig geschützt oder diesen über
einen kürzeren Zeitraum ausgesetzt wird. Damit kann das Abströmrohr 7 aus
leichteren, weniger abbrandfesten Werkstoffen hergestellt werden, wodurch sich
die zur Beschleunigung erforderliche Energie reduziert.
Claims (2)
1. Elektrischer Druckgasschalter mit
- a) einem feststehenden und einem beweglichen Kontaktstück (6, 15), die eine Unterbrechungsstelle bilden,
- b) einem das bewegliche Kontaktstück (6) in Längsrichtung durchsetzenden Abströmkanal für das Löschgas, an dem sich koaxial ein mit dem beweg lichen Kontaktstück (6) verbundenes Abströmrohr (7) anschließt, das endseitig verschlossen ist,
- c) einer Kompressionseinrichtung für das Löschgas, die aus einem vom Ab strömrohr (7) koaxial durchsetzten feststehenden Kompressionskolben (2) und einem mit dem beweglichen Kontaktstück (6) fest verbundenen zum Abströmrohr (7) koaxial angeordneten Kompressionszylinder (20) besteht und die zusammen mit dem Abströmrohr (7) einen Kompressionsraum be grenzen, der über mindestens einen Kanal (23) mit der Unterbrechungs stelle verbunden ist,
- d) mantelseitigen Öffnungen (8, 9) im Abströmrohr (7), über die im Ein schaltzustand des Druckgasschalters und bis zu einem vorbestimmten Ab stand der Kontaktstücke (6, 15) während eines Ausschaltvorgangs der Kompressionsraum ab diesem Abstand der die Kompressionseinrichtung umgebende Raum (22) mit dem Inneren des Abströmrohres (7) in Verbindung steht, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- e) der Kompressionsraum ist durch eine Querwand (21) in zwei Teilräume (4, 5) aufgeteilt,
- f) in der Querwand (21) ist mindestens ein Durchgang (24) angeordnet, der durch ein Rückschlagventil (10), das zu dem dem Kompressionskolben ent fernt liegenden Teilraum (4) des Kompressionsraumes öffnet, verschließ bar ist,
- g) ein Teil der mantelseitigen Öffnungen (9) im Abströmrohr (7) mündet in den von dem Kompressionskolben (2) entfernt liegenden Teilraum (4) des Kompressionsraums, der andere Teil der mantelseitigen Öffnungen (8) mündet in den die Kompressionseinrichtung umgebenden Raum (22),
- h) im Inneren des Abströmrohres (7) ist ein an dessen Innenwand anliegen des, feststehendes Rohr (13) angeordnet, das im Einschaltzustand und bis zu dem vorbestimmten Abstand der Kontaktstücke (6, 15) nur die mantelseitigen Öffnungen (8), danach nur die mantelseitigen Öffnungen (9) verschließt.
2. Kompressionsschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das feststehende Rohr (13) über Bolzen (14), die durch Schlitze
im Rückblasrohr (7) geführt sind, mit dem feststehenden Kompressions
kolben (2) verbunden ist.
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