DE4015179A1 - Kompressionsschalter - Google Patents
KompressionsschalterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen elektrischen Kompressionsschalter gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE-OS 31 04 411 ist ein elektrischer SF₆-Eindruckschalter bekannt,
bei dem der Kompressionsraum (zwischen Düse und feststehendem Kolben) durch
eine Trennwand in zwei Bereiche unterteilt ist. In der Trennwand sind
Rückschlagventile vorgesehen, die zur Düse hin öffnen. Durch die Trennwand
mit den Rückschlagventilen wird die Funktion bei großen Ausschaltströmen
wie folgt verbessert: Bei großen Ausschaltströmen führt die im Lichtbogen
umgesetzte Energie zu einer starken Drucksteigerung in der Düsenengstelle.
Diese Drucksteigerung wird zusätzlich verstärkt durch das unter dem Einfluß
des Lichtbogens an der Oberfläche der Düse abdampfende Düsenmaterial. Die
Drucksteigerung führt bei einer entsprechenden Bemessung der Düse zu einem
Rückströmen des im Lichtbogen aufgeheizten SF₆ und des abgedampften
Düsenmaterials in den Kompressionsraum und bewirkt dort eine Druckerhöhung,
die den Ausschaltvorgang unterstützt. Wenn der Druck in dem der Düse
zugewandten Teilraum des Kompressionsraumes den Druck in dem der Düse
abgewandten Teilraum des Kompressionszylinders überwiegt, schließen die
Rückschlagventile in der Trennwand. Dadurch wird die Rückwirkung des durch
den Lichtbogen erzeugten Druckes auf den Antrieb unterbunden. Demzufolge
braucht der Antrieb nicht mehr für diese hohen Drücke dimensioniert zu
werden. Die Antriebe können somit für eine geringere gespeicherte Energie
und demzufolge kostengünstiger ausgelegt werden.
Zur Steigerung des Ausschaltvermögens der Löschanordnung bilden gemäß der
DE-OS 31 04 411 der bewegliche Kontakt und das Rohr, auf dem der bewegliche
Kontakt befestigt ist, einen Strömungskanal, der mit dem umgebenden Raum
verbunden ist.
Wenn sich im Bereich des Stromnulldurchgangs die Strömungsrichtung umgekehrt
hat, d. h., komprimiertes Gas aus dem Kompressionsraum zur Löschanordnung
zurückströmt, ergibt sich damit eine für die Lichtbogenlöschung günstige
Doppelbelastung des Lichtbogens durch die Düse und den beweglichen Kontakt.
In der Phase des Druckaufbaues bringt der hohle bewegliche Kontakt jedoch
den Nachteil mit sich, daß ein erheblicher Teil des durch den Lichtbogen in
der Düse erhitzten Gases nicht in den Kompressionsraum zurückströmt, sondern
durch den hohlen beweglichen Kontakt abströmt und dadurch für den
Löschvorgang verloren ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kompressionsschalter der
eingangs beschriebenen Gattung so weiterzuentwickeln, daß das im Lichtbogen
erhitzte Gas bis zum Erreichen des für die Lichtbogenlöschung erforderlichen
Mindestabstandes der Kontakte vollständig für den Druckaufbau im
Kompressionsraum genutzt und damit die Ausschaltleistung erhöht wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1
gelöst. Die Ausbildung des Kompressionsschalters gemäß Anspruch 1 bewirkt,
daß in der Phase bis zum Erreichen des für die Lichtbogenlöschung
erforderlichen Mindestabstandes der Kontakte die Öffnungen im unteren
Bereich des Rückblasrohres verschlossen sind, so daß das durch den
Lichtbogen erhitzte Gas nicht aus dem Löschbereich abströmen kann. Weiter
sind in dieser Phase die Öffnungen im oberen Bereich des Rückblasrohres
offen. Diese Öffnungen verbinden das Rückblasrohr und den oberen Teilraum
des Kompressionsraumes miteinander. Dadurch kan das im Lichtbogen erhitzte
Gas mit geringem Strömungswiderstand in den Kompressionsraum einströmen.
Unter umgebendem Raum, wie er in Anspruch 1 erwähnt ist, ist der Raum
außerhalb der Schalteinrichtung zu verstehen, die die
Kompressionseinrichtung mit den Schaltkontakten umfaßt.
Nach Erreichen des für die Lichtbogenlöschung notwendigen Mindestabstandes
der Kontake sind umgekehrt die oberen Öffnungen des Rückblasrohres
verschlossen, während jetzt die unteren Öffnungen offen sind. Die für die
Lichtbogenlöschung vorteilhafte Rückströmung des Gases durch das
Rückblasrohr ist deshalb in dem Bereich, in dem eine Lichtbogenlöschung
möglich ist, unverändert erhalten. Durch die bessere Nutzung des im
Lichtbogen erhitzten Gases wird deshalb der Löschmechanismus selbst nicht
beeinträchtigt.
Für die Lichtbogenlöschung bringt die bessere Nutzung des im Lichtbogen
erhitzten Gases folgende Vorteile mit sich:
Zunächst ergibt sich ein rascherer Druckanstieg, der zu einer kürzeren
minimalen Lichtbogenzeit führt. Dadurch lassen sich Schalter mit kürzerer
Ausschaltzeit realisieren.
Zum anderen führt der höhere Druck zu einem verbesserten Schaltvermögen, so
daß höhere Ströme unterbrochen bzw. höhere Spannungen beherrscht werden
können.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 6
beschrieben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in einer Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher beschrieben, aus denen sich weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben.
Es zeigt
Fig. 1 einen elektrischen Kompressionsschalter im Längsschnitt in
eingeschaltetem Zustand;
Fig. 2 den Kompressionsschalter gemäß Fig. 1 im Längsschnitt nach der
Trennung von Schalterkontakten und
Fig. 3 den Kompressionsschalter gemäß Fig. 1 in ausgeschaltetem Zustand.
Ein in Fig. 1 dargestellter Kompressionsschalter enthält eine
Kompressionseinrichtung mit einem feststehenden Kompressionskolben 2 und
einem diesen umgebenden beweglichen Kompressionszylinder 20. Mit dem
Kompressionszylinder 20 ist ein in axialer Richtung hohler Schaltkontakt 6
fest verbunden, der von einer Isolierdüse 3 umgeben ist. Die Isolierdüse
weist vom Innenraum des Kompressionszylinders 20 ausgehende Kanäle 23 auf,
um das Löschgas in die Löschzone zu führen. Der Kompressionszylinder 20 ist
durch eine Trennwand 21 in einen der Düse zugewandten Teilraum 4 und einen
der Düse abgewandten Teilraum 5 unterteilt. In der Trennwand 21 sind
Rückschlagventile 10 angeordnet, die zu dem Teilraum 4 hin öffnen. Der hohle
bewegliche Kontakt 6 setzt sich im Rückblasrohr 7 fort, das erste Öffnungen
9 aufweist, die eine Verbindung zu dem Teilraum 4 des Kompressionsraumes
herstellen sowie zweite Öffnungen 8, die außerhalb des Kompressionsraumes
in einen Raum 22 innerhalb des Kompressionskolbens 2 münden. Der Raum 22
steht über Öffnungen 24 mit einem Raum außerhalb der Schalteinrichtung in
Verbindung. Die Schalteinrichtung setzt sich aus der Kompressionseinrichtung
und den Schaltkontakten zusammen. Der Raum 22 entspricht deshalb dem die
Schalteinrichtung umgebenden Raum. Innerhalb des Rückblasrohres 7 ist ein
feststehendes Rohr 13 angeordnet, das über mehrere am Umfang verteilte
Bolzen 14, die durch Schlitze 22 im Rückblasrohr 7 hindurchgreifen, mit dem
feststehenden Kolben 2 verbunden ist. Durch die in den Schlitzen 22
gleitenden Bolzen 14 wird ein Entweichen des komprimierten Gases aus
Teilraum 5 verhindert.
In das bewegliche Kontaktstück 6 greift in der Einschaltstellung des
Schalters der feststehende Kontaktstift 15 ein.
Außerdem können hier nicht dargestellt konzentrisch zu dem Kontaktpaar 6,
15 angeordnete Kontakte zum Führen des Nennstromes vorgesehen werden.
Nachfolgend ist die Arbeitsweise des Kompressionsschalters beschrieben:
Beim Ausschalten wird mittels einer am Ende des Rückblasrohrs 7 fest
angebrachten Betätigungsstange 23 der Kompressionszylinder 20 mit dem
beweglichen Schaltkontakt 6 und der Isolierdüse 3 bei dem in Fig. 1
dargestellten Schalter nach unten bewegt. Dadurch erfolgt zunächst eine
Verdichtung des Löschgases im Teilkompressionsraum 5. Der damit gegebene
Differenzdruck zum Teilkompressionsraum 4 führt zum Öffnen der
Rückschlagventile 10, so daß das komprimierte Löschgas in den
Teilkompressionsraum 4 und von diesem durch die Durchgänge 23 und durch die
Öffnung 9 des Rückblasrohres zu den Schaltkontakten 6, 15 strömen kann.
Bei kleineren Ausschaltströmen, die in der Düse einen Differenzdruck
erzeugen, der geringer als der durch die Verdichtung des Löschgases im
Teilraum 5 auftretende Druck ist, bleiben die Rückschlagventile 10 während
des gesamten Ausschaltvorganges geöffnet.
Bei Erreichen des für die Stromunterbrechung erforderlichen Mindestabstandes
der Kontakte werden die Öffnungen 9 im Rückblasrohr durch das feststehende
Rohr 13 verdeckt (siehe Fig. 2). Von diesem Augenblick an wird das Löschgas
ausschließlich durch die Durchgänge 23 zu den Schaltkontakten geleitet.
Gleichzeitig mit dem Verschließen der Öffnungen 9 werden im Zuge der
Abwärtsbewegung des Rückblasrohres 7 die Öffnungen 8 freigegeben, so daß
von diesem Zeitpunkt an die Beblasung des Lichtbogens durch die Düse und den
hohlen beweglichen Kontakt 6 erfolgt. Das Löschgas strömt aus den Düsen in
den Expansionsraum.
Bei der Unterbrechung von großen Strömen steigt nach der Kontakttrennung
der Druck durch die vom Lichtbogen bewirkte Erhitzung des Gases rasch auf
hohe Werte an, so daß Löschgas aus der Düse über die Kanäle 23 und die
Öffnung 9 im Rückblasrohr in den Teilraum 4 des Kompressionszylinders 20
zurückströmt. Dadurch steigt der Druck auch im Teilkompressionsraum 4 rasch
an. Sobald der Druck im Teilkompressionsraum 4 den durch die Verdichtung des
Löschgases im Teilraum 5 erzeugten Druck übersteigt, schließen die
Rückschlagventile 10. Da sich nur der Druck im Teilraum 5 auf den Antrieb
auswirkt, ist der Antrieb durch das Schließen der Rückschlagventile von
den hohen Drücken, die sich anschließend im Teilraum 4 aufbauen, entlastet.
Durch die Ventile 18 im Kompressionskolben 2 kann der Druck im Teilraum 5 darüber hinaus auf Werte begrenzt werden, wie sie zur Löschung von kleinen
Strömen erforderlich sind, ohne daß dadurch die Löschfähigkeit bei großen
Strömen beeinträchtigt wird. Bis zum Erreichen des für die Löschung
notwendigen Mindestkontaktabstandes wird die Öffnung 8 des Rückblasrohres 7
durch das feststehende Rohr 13 verschlossen, so daß das Löschgas nicht über
das Rückblasrohr 7 ungenutzt nach außen strömen kann.
In dieser Phase gibt außerdem das feststehende Rohr 13 die Öffnung 9 im
Rückblasrohr 7 frei, so daß eine strömungsgünstige Verbindung zum Teilraum
4 besteht. Damit wird das in der Düse durch den Lichtbogen erhitzte Gas in
dieser Phase sowohl durch die Kanäle 23 als auch durch das Rückblasrohr dem
Teilraum 4 zugeführt und in diesem für den anschließenden Löschvorgang
gespeichert.
Nach dem Erreichen des Mindestkontaktabstandes wird, wie bereits
beschrieben, die Öffnung 9 durch das feststehende Rohr 13 verschlossen,
während die Öffnung 8 gleichzeitig freigegeben wird. In dem folgenden
Nulldurchgang des Stromes nimmt der Druck in der Düse ebenfalls ab, so daß
sich das Druckgefälle zwischen Teilraum 4 und Düse 3 umkehrt. Das im
Teilraum 4 gespeicherte Löschgas wird jetzt durch die Kanäle 23 den
Kontakten zugeführt und strömt durch die Düse und das Rückblasrohr aus der
Löschzone ab und löscht dabei den Lichtbogen.
Die Anordnung des feststehenden Rohres 13 innerhalb des beweglichen
Rückblasrohres 7 hat den zusätzlichen Vorteil, daß das Rückblasrohr 7
entweder vor den heißen Lichtbogengasen vollständig geschützt oder diesen
Gasen über einen kürzeren Zeitraum ausgesetzt wird. Damit kann das
Rückblasrohr 7 aus leichteren, weniger abbrandfesten Werkstoffen hergestellt
werden, wodurch sich die zur Beschleunigung erforderliche Energie reduziert.
Claims (6)
1. Elektrischer Kompressionsschalter mit einem feststehenden (15) und
einem beweglichen (6) Schaltstück, einem von dem beweglichen
Schaltstück (6) und einem Rückblasrohr gebildeten Rückblaskanal, einer
einen beweglichen, mit dem beweglichen Schaltstück (6) verbundenen
Kompressionszylinder (20) und einen feststehenden Kompressionskolben
(2) aufweisenden Kompressionseinrichtung für Löschgas, einer einen
Kompressionsraum der Kompressionseinrichtung in zwei
Teilkompressionsräume (4, 5) teilenden Trennwand (21) und mindestens
einen, die beiden Teilkompressionsräume (4, 5) verbindenden Durchgang
(24) in der Trennwand (21), der von einem zu dem Kompressionskolben (2)
entfernt liegenden Teilkompressionsraum (4) hin öffnenden
Rückschlagventil verschließbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß bis zum Erreichen eines vorgegebenen Abstandes der Kontakte der
Schaltstücke (15, 6) das Rückblasrohr (7) vom umgebenden Raum (22)
abgetrennt und mit dem Teilraum (4) verbunden ist, und daß nach dem
Erreichen dieses vorgegebenen Abstandes der Kontakte das Rückblasrohr
(7) mit dem umgebenden Raum (22) außerhalb des Kompressionsraumes
verbunden und von dem Teilraum (4) abgetrennt ist.
2. Kompressionsschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Steuerorgan für das Löschgas durch ein feststehendes Rohr (13)
und erste und zweite Öffnungen (9, 8) im Rückblasrohr (7) gebildet
wird.
3. Kompressionsschalter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das feststehende Rohr (13) über Schlitze im Rückblasrohr (7) mit
dem feststehenden Kompressionskolben (2) verbunden ist.
4. Kompressionsschalter nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Berührung der Schaltstücke (15, 6) in deren einer Endlage
das Innere des Rückblasrohrs (7) über die ersten Öffnungen (9) mit
einen an die Schaltkontakte angrenzenden Teilraum (4) verbunden ist und
daß die zweiten Öffnungen (9) durch das feststehende Rohr (13)
verschlossen sind.
5. Kompressionsschalter nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der anderen Endlage der Schaltstücke (15, 6) bei offenem
Kompressionsschalter die ersten Öffnungen (9) durch das feststehende
Rohr (13) verschlossen sind und daß das Innere des Rückblasrohrs (7)
über die zweiten Öffnungen (8) mit dem umgebenden Raum (22) verbunden
ist.
6. Kompressionsschalter nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei dem für die Stromunterbrechung notwendigen Mindestabstand der
Schaltstücke (15, 6) die ersten Öffnungen (9) durch das feststehende
Rohr (13) abgedeckt und die zweiten Öffnungen (8) mit dem umgebenden
Raum (22) verbunden sind.
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