DE2220897A1 - Elektrischer druckgasschalter - Google Patents
Elektrischer druckgasschalterInfo
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Description
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT Erlangen, 25. April 1972 Berlin und München Werner-von-Siemens-Str.
Unser Zeichen:
VPA 72/3741
Hae/Un : ·
Elektrischer Druckgasschalter
Das Hauptpatent bezieht sich auf einen elektrischen Druckgasschalter
mit einer aus Kolben und Zylinder bestehenden Blaseinrichtung. Bei einem solchen Eindruckschalter sind zwei
feststehende düsenförmige Schaltstücke und ein diese in der Einschaltstellung verbindendes Überbrückungsschaltstück vorgesehen,
das mit einem Gleitkontaktring aus lichtbogenbeständigem Material und federbelästeten Kontaktlamellen versehen
ist. Zur Verbesserung der Kommutierung des Lichtbogens während der Schaltbewegung wird gemäß dem Hauptpatent vorgeschlagen,
daß das Überbrückungsschaltstück den Gleitkontaktring unter Zwischenlage einer elektrischen Isolierung trägt und daß der
Gleitkontaktring und die Kontaktlamellen bei deren Trennung von dem einen feststehenden Schaltstück elektrisch leitend
miteinander verbunden sind.
In Weiterbildung des Gegenstandes des Hauptpatents ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß die elektrische Isolierung aus einem elastisch nachgiebigen Werkstoff besteht und daß der
Gleitkontaktring zumindest teilweise als Kohlenstoffkörper, insbesondere Graphitkörper, ausgebildet ist, der in der elektrischen
Isolierung eingespannt ist.
Durch Anwendung von Kohlenstoff-, insbesondere Graphitkörpern,
ergeben sich verbesserte Bedingungen während der Lichtbogenbrenndauer, weil die Zerstörung der Schaltstücke und die Bildung
von Zersetzungsprodukten unter der Einwirkung des Lichtbogens sehr klein gehalten werden können.
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VPA 72/3741
Die Verwendung von Graphitelektroden bei elektrischen Schaltern,
die ein fluorhaltiges elektronegatives Gas, insbesondere als Lichtbogenlöschmittel, verwenden, ist aus der DT-AS
1 154 548 bekannt. Die dort im Zusammenhang mit dem Einsatz
von Graphitkörpern erwähnten Vorteile werden bei der Erfindung voll beibehalten. Darüber hinaus jedoch ergibt sich wegen
der bei der Erfindung vorausgesetzten Konstruktion des elektrischen Druckgasschalters, daß der Graphitkörper ringförmig
ausgebildet sein muß. Derartige Graphitringe sind mechanisch und elektrisch schwieriger mit den Schaltstücken zu
verbinden als kompakte Graphitelektroden. Durch Anwendung der Erfindung ist es möglich, den als Kohlenstoffkörper, insbesondere
Graphitkörper, ausgebildeten Gleitkontaktring in der elektrischen
Isolierung zu fassen und, weil diese aus einem elastisch nachgiebigen Werkstoff besteht, ohne übermäßige Druckbeanspruchung
mit Sicherheit mechanisch zu haltern. Auf diese Weise ist ein besonders einfacher Reibschluß zwischen dem
Gleitkontaktring und der ihn tragenden elektrischen Isolierung erzielbar, die über einen weiten Temperaturbereich mechanisch
stabil ist. Im interessierenden Temperaturbereich werden die Änderungen der Graphitkörperabmessungen von der Isolierung
aufgenommen.
Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Kohlenstoffkörper
in einer metallischen Hülse durch Reibschluß befestigt, die von der elektrischen Isolierung gehaltert ist.
Die metallische Hülse kann dabei vorteilhaft mit den Kontaktlamellen koppelbar sein. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel besteht die elektrische Isolierung aus Polytetrafluorethylen.
An Hand der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines elektrischen
Druckgasschalters nach der Erfindung beschrieben.
Die Figur 1 zeigt einen elektrischen Druckgasschalter schematisch,
zum Teil in einem Längsschnitt.
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VPA 72/3741
Die Figuren 2 und 3 zeigen die Kontaktanordnung des elektrischen
Druckgasschalters nach Fig.. 1 in zwei Ausführungsbeispielen.
Der in Fig. 1 dargestellte Hochspannungsschalter für beispielsweise
110 kV, in dem Schwefelhexafluorid als Lösch- und Isoliermittel verwendet wird, ist der Einfachheit halber nur mit
den zum Verständnis der Erfindung erforderlichen Teilen ohne die auf Erdpotential liegenden Schalterteile, den Antrieb und
die Stützisolatoren gezeichnet. Der als Druckgasschalter aufgebaute elektrische Schal'ter weist eine beispielsweise aus ,
Porzellan bestehende Schaltkammer 1 auf, die an ihrem oberen Ende ein nicht weiter dargestelltes Anschlußstück trägt. An
diesem Anschlußstück ist ein in das Innere der Schaltkammer 1 ragender metallischer Hohlkörper 2 befestigt, der ein feststehendes
Schaltstück 3 trägt. Dem Schaltstück 3 liegt ein feststehendes Schaltstück 4 gegenüber. Beide Schaltstücke 3
und 4 sind zur Abführung der Schaltgase hohl ausgebildet und an ihren gegenüberliegenden Stirnseiten düsenförmig gestaltet.
Die beiden feststehenden Schaltstücke 3 und 4 sind in der Einschaltstellung durch ein Überbrückmigsschaltstück 6 elektrisch
leitend verbunden, das rohrförmig ausgeführt ist. Im Innern des rohrförmigen Überbrückungsschaltstückes 6 sind
federbelastete Lamellen 7 gelagert, die mit vorbestimmtem Kontaktdruck mit ihren Kontaktflächen 8 gegen die feststehenden Schaltstücke 3 und 4 gedrückt sind. Das Überbrückungsschaltstück
6 trägt einen Gleitkontaktring 9 aus lichtbogenfestem, elektrisch leitenden Material unter Zwischenlage
einer elektrischen Isolierung. Die spezielle Ausbildung der Isolierung und des Gleitkontaktringes wird an Hand der Figuren
2 und 3 weiter unten näher beschrieben.
Das rohrförmige Überbrückungsschaltstück 6 ist in einen Koppelkörper
18 eingeschraubt, der über Befestigungselemente 19
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VPA 72/3741 - 4 -
mit einem Isolierstoffrohr 20 verbunden ist, das einen Blaszylinder
bildet. · ■ '
Der Blaszylinder trägt auf seiner Stirnseite 21 einen Düsenkörper,
der das feststehende Schaltstück 3 umgibt. Das Isolierstoff rohr ist beispielsweise aus einem Stück, z.B. aus faserverstärktem
Kunststoff, hergestellt. Das Isolierstoffrohr 20 wird während der Ausschaltbewegung gemeinsam mit dem Überbrückungsschaltstück
6 über einen relativ feststehenden Kolben 24 gezogen, so daß eine Löschmittelströmung bereitgestellt
wird. Am Koppelkörper 18 greifen Zugstangen 12 an, die an einem Bolzen 13 gelenkig gelagert sind. Mit den Zugstangen 12
ist ein nicht näher dargestelltes Antriebsglied gekoppelt, das den Schalter aus der rechts der Mittellinie gezeichneten
Einschaltstellung in die links der Mittellinie gezeichnete Ausschaltsteilung bewegt.
Die Schaltkammer 1 ist vollständig mit Schwefelhexafluorid unter einem Druck von beispielsweise 4 bar gefüllt. Beim Ausschalten
bewegt sich das Schaltstück 6 zusammen mit dem Rohr 20 von oben nach unten. Dabei wird das innerhalb des Rohres
vorhandene Schwefelhexafluorid komprimiert, weil es beim Beginn der Ausschaltbewegung noch nicht abströmen kann. Erst
wenn das Rohr 20 einen bestimmten Hub zurückgelegt hat, gleiten die Kontaktlamellen 7 des Überbrückungsschaltstückes 6
und der Gleitkontaktring 9 vom feststehenden Schaltstück 3 ab, so daß mit der galvanischen Trennung ein Auslaßquerschnitt
entsteht. Durch diese strömt das bis dahin auf etwa 16 bar komprimierte Schwefelhexafluorid in die von den beiden feststehenden
Schaltstücken 3 und 4 gebildeten Abströmdüsen. Der Lichtbogen wird dabei vom Gleitkontaktring 9 auf die am Schaltstück
4 vorgesehene Abbrandelektrode aus lichtbogenfestem Material
kommutiert und durch die günstigen Strömungsverhältnisse, die an den Düsen vorliegen, gelöscht.
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VPA 72/3741.
In der Ausschaltsteilung ist die Trennstrecke zwischen den
Schaltstücken 3 und 4 frei. Es herrscht nur eine geringe Feldstärke,
weil die Schaltstücke als großflächige Elektroden ein gleichmäßiges Feld ergeben.
In Fig. 2 ist das Kontaktsystem für einen elektrischen Druckgasschalter
nach Fig. 1 in einem Halbschnitt dargestellt, bei dem gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.
Die elektrische Isolierung 10 besteht aus einem elastisch nachgiebigen Werkstoff, insbesondere aus Polytetrafluoräthylen,
während der Gleitkontaktring 9 als Kohlenstoffkörper,
insbesondere Graphitkörper, ausgebildet ist. Der Graphitkörper 9 ist in der elektrischen Isolierung 10 eingespannt, so daß
sich ein Reibschluß zur Halterung des Gleitkontaktringes 9 ergibt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel können auch die
die Schaltstücke 3 und 4 stirnseitig begrenzenden Abströmdüsenkörper 3a und 4 aus Kohlenstoff, insbesondere Graphit,
bestehen.
In Fig. 3 ist ein etwas anders aufgebautes Kontaktsystem für
einen Druckgasschalter nach Fig. 1 schematisch in einem Halbschnitt dargestellt. Dabei ist der Gleitkontaktring 9 nur teilweise
als Kohlenstoffkörper, insbesondere Graphitkörper, ausgebildet.
Er ist in einer metallischen Hülse 9a durch Reibschluß befestigt, die von der elektrischen Isolierung 10 gehaltert
ist. Die Hülse 9a kann durch Flammspritzen auf den äußeren Umfang des Kohlenstoffkörpers aufgebracht werden. Ferner
ist es möglich, den Kohlenstoffkörper in die Hülse einzupressen. Die metallische Hülse 9a ist mit besonderem Vorteil
mit den Kontaktlamellen 7 koppelbar, so daß sich an der Stelle der elektrisch leitenden Verbindung zwischen dem Gleitkontaktring
9 und den Kontaktlamellen 7 eine Übergangsstelle von geringem Widerstand ergibt.
Durch Anwendung der Erfindung läßt sich ein elektrischer
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VPA 72/3741
Druckgasschalter fertigen, dessen vom Isolierstoffring getragener Gleitköntäktring aus lichtbogenfestem Material während
der Lichtbogenbrenndauer nur einen geringen Abbrand und damit eine entsprechend geringe Zersetzung des gasförmigen
Lösch- und Isoliermittels ergibt. Darüber hinaus kann die Ausbildung des Gleitkontaktringes als Kohlenstoffkörper, insbesondere
Graphitkörper, wegen der günstigen Schmiereigenschaften zusätzliche Vorteile ergeben.
4 Ansprüche
3 Figuren . ,
- 7 -309845/0233
Claims (4)
- VPA 72/3741 - 7 -PatentansprücheElektrischer Druckgasschalter mit einer aus Kolben und linder bestehenden Blaseinrichtung, mit zwei feststehenden · düsenförmigen Schaltstücken und einem diese in der Einschaitstellung verbindenden Überbrückungsschaltstück, das mit einem Gleitkontaktring aus lichtbogenbeständigem Material und federbelasteten Kontaktiamellen versehen ist, wobei das Überbrükkungsschaltstück den Gleitkontaktring unter Zwischenlage einer elektrischen Isolierung trägt und wobei der Gleitkontaktring und die Kontaktlamellen bei deren Trennung von dem einen feststehenden Schaltstück elektrisch leitend miteinander verbunden sind, nach Patent (Anmeldung P 22 09 287.1),dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Isolierung aus einem elastisch nachgiebigen Werkstoff besteht und daß der Gleitkontaktring zumindest teilweise als Kohlenstoffkörper, insbesondere Graphitkörper, ausgebildet ist, der in der elektrischen Isolierung eingespannt ist.
- 2. Elektrischer Druckgasschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kohlenstoffkörper in einer metallischen Hülse durch Reibschluß befestigt ist, die von der elektrischen Isolierung gehaltert ist.
- .3. Elektrischer Druckgasschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die metallische Hülse mit den Kontaktlamellen elektrisch koppelbar ist.
- 4. Elektrischer Druckgasschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Isolierung aus Polytetrafluorethylen besteht.309845/0233
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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8340 | Patent of addition ceased/non-payment of fee of main patent |