DE20826C - Neuerungen an Drucktelegraphen - Google Patents

Neuerungen an Drucktelegraphen

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DE20826C
DE20826C DENDAT20826D DE20826DA DE20826C DE 20826 C DE20826 C DE 20826C DE NDAT20826 D DENDAT20826 D DE NDAT20826D DE 20826D A DE20826D A DE 20826DA DE 20826 C DE20826 C DE 20826C
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electromagnet
armature
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DENDAT20826D
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J. M. BAUDOT in Paris
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    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04LTRANSMISSION OF DIGITAL INFORMATION, e.g. TELEGRAPHIC COMMUNICATION
    • H04L17/00Apparatus or local circuits for transmitting or receiving codes wherein each character is represented by the same number of equal-length code elements, e.g. Baudot code
    • H04L17/02Apparatus or circuits at the transmitting end
    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04LTRANSMISSION OF DIGITAL INFORMATION, e.g. TELEGRAPHIC COMMUNICATION
    • H04L17/00Apparatus or local circuits for transmitting or receiving codes wherein each character is represented by the same number of equal-length code elements, e.g. Baudot code

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  • Computer Networks & Wireless Communication (AREA)
  • Signal Processing (AREA)
  • Manipulator (AREA)
  • Accessory Devices And Overall Control Thereof (AREA)

Description

PATENTAMT
Gegenstand dieser Neuerungen ist ein Drucktelegraph mit mehrfacher Uebertragung. Bei dem neuen System begreift die telegraphische Uebermittelung eines Buchstabens zwei besondere Händlungen in sich:
1. die eigentliche Versendung' des Zeichens,
2. die Uebertragung dieses Zeichens und den Drück des Buchstabens.
Die Zeichen werden auf der Absendestation vermittelst Tasten gegeben, welche zum Wenden des Stromes dienen und entweder von Hand oder durch den Apparat selbst bewegt werden.
Um ein Zeichen zu geben, bedarf es entweder der Handhabung eines einzigen oder mehrerer dieser Stromwendertasten. Auf der Empfangsstation werden die übersendeten Zeichen vermittelst beweglicher Werkzeuge wiedergegeben.
Diese Werkzeuge werden durch die elektrischen Ströme in Thätigkeit gesetzt und ihre Bewegung entspricht der Bewegung der Stromwendertasten der Absendestation.
Die Zahl der Stromwendertasten zum Absenden und der beweglichen Werkzeuge zum Empfangen der Zeichen hängt von der Anzahl der Combinationen ab, welche man mit denselben ausführen kann, sowie auch von der Zahl der Buchstaben oder Zeichen, die übersendet werden. Die Bewegung der die Zeichen empfangenden Werkzeuge der Empfangsstation wird zunächst bei der Ankunft daselbst einem Apparattheil übermittelt, welcher die doppelte Aufgabe hat, die Zeichen festzuhalten Und zu übertragen. Während der Zeit, die zu dieser Uebertragung nöthig ist, kann die Linie für die Uebersendung von anderen Zeichen benutzt werden.
Durch die Theilung der Arbeit des Apparates in besondere Vorrichtungen der einzelnen erwähnten Theile oder Werkzeuge wird die Arbeit dieser letzteren auch vermindert und geschieht mit gröfserer Sicherheit und Genauigkeit, wodurch wiederum eine mühsame und schwierige Regulirung dieser Theile entbehrlich wird.
Durch die Aufeinanderfolge der verschiedenen Arbeiten der einzelnen Theile des Apparates ist eine beständige Benutzung und bessere Ausbeutung der Linie möglich.
Um am anderen Ende der Linie auf eine gewisse Anzahl von Werkzeugen oder Theilen des Apparates theils einzeln, theils in Verbindung mit einander zu wirken, kann man verschiedene Mittel anwenden.
In einzelnen besonderen Fällen könnte man hierzu mehrere Leitungsdrähte gebrauchen, von welchen jeder einzelne an der Uebermittelung einer bestimmten Bewegung betheiligt wäre. Sollen aber die einzelnen oder combinirten Bewegungen, durch welche die Zeichen auf der Empfangsstation gebildet werden, durch einen einzigen Leitungsdraht übermittelt werden, so müssen hierzu andere Mittel angewendet werden. Dieselben bestehen darin, dafs man den Unterschied in der Wirkung der elektrischen Ströme, die durch den Leitungsdraht gesendet werden, entweder durch die Zeitdauer seit ihrer Versendung von einem bestimmten Zeitpunkt an, oder durch ihre Polarität, oder durch ihre Intensität, oder durch die Eigenschaft von Töne erzeugenden Körpern unter dem Einflufs von schwingenden Strömen nach dem von L ab or de
i860 erfundenen und seit dieser Zeit Von Gray und Lacour angewendeten Verfahren zur Zeichengebung verwendet. .
Auch kann man sich gleichzeitig mehrerer dieser Mittel bedienen, wie z. B. bei dem hier beschriebenen Drucktelegraph der Unterschied in den Stromwirkungen von dem Augenblick ihrer Absendung an, mit der Polarität der Ströme combinirt, angewendet wird.
Fig. ι dient zur Verdeutlichung einer Zeichengebung dieser Art. Auf der Absendestation gleitet die Contactfeder A in einer gewissen regelmäfsigen Bewegung über die fünf Contacte i, 2, 3, 4, 5. Gleichzeitig gleitet die Contactfeder B mit gleicher Geschwindigkeit und Bewegung über die fünf Contacte der Empfangsstation.
Die Contacte der ersten Station sind mit den Tasten T1 T2 T3 T1 Ts und die der Empfangsstation mit den Windungen der Elektromagnete .Z?1 bis Es derart verbunden, dafs durch Herabdrücken einer Taste der Absendestation ein entsprechender Elektromagnet der Empfangsstation durch Einschalten der Batterie und vermittelst der Leitung A B in Thätigkeit gesetzt wird.
Je nachdem man nun eine oder mehrere Tasten gleichzeitig herabdrückt, lassen sich vermittelst der fünf Contacte 32 verschiedene Zeichen combiniren, welche auf der Empfangsstation durch Anziehen der Anker der betreffenden Magnete dargestellt werden. Fig. 2 zeigt, in einer Fläche dargestellt, die 32 verschiedenen Combinationen der fünf verschiedenen Bewegungen ABCD und E. Verbindet man jeden der " drei Contacte der Empfangsstation mit je zwei Elektromagneten und ebenso jeden der drei Contacte der Absendestation mit je zwei Tasten, so kann man 27 verschiedene Combinationen aus diesen drei Contacten, welche drei verschiedene Bewegungen darstellen, erhalten, wenn man die besonderen Wirkungen von positiven und negativen Strömen dazu benutzt. In diesem Falle dient die eine der beiden mit einem jeden einzelnen dieser Contacte verbundenen Tasten für die Uebersendung eines positiven und die andere für die Uebersendung eines negativen Stromes; die beiden mit je einem Contact der Empfangsstation verbundenen Elektromagnete, welche polarisirt sind, dienen ebenfalls der eine für die Wirkung eines positiven und der andere für die eines negativen Stromes.
Mehrere auf verschiedene Töne gestimmte schwingende Körper, deren Schwingungen auf irgend eine Art, z. B. vermittelst Elektromagnete unterhalten werden, können dazu dienen, die schwingenden Ströme einer gleichen Anzahl von Elektromagneten der Empfangsstation, deren jeder mit einem entsprechenden schwingenden Körper der Absendestation gestimmt ist, zu übersenden. Werden nun durch eine Taste der Absendestation die von einem der schwingenden Körper derselben ausgehenden Ströme unterbrochen, so wird die Bewegung des gleichgestimmten schwingenden Körpers der Empfangsstation ebenfalls eingehalten. Dieses Einhalten der schwingenden Bewegung kann in der folgen-,den Weise benutzt werden, um einen Elektromagnet in Thätigkeit zu setzen, dessen Anker die Bewegung der Absendetaste wieder hervorbringen wird. Der schwingende Körper der Empfangsstation sendet bei jeder Doppelschwingung einen positiven und negativen Localstrom in diesen Elektromagnet. Die kurze Zeitdauer dieser Stromimpulse, deren magnetische Wirkungen sich gegenseitig aufheben, läfst keine Anziehung des Ankers durch den Elektromagnet zu, aber infolge des Einhaltens der Schwingungen wird ein einziger dieser Ströme die Windungen des Elektromagneten durchlaufen und die Anziehung des Ankers bewirken.
Dieses Verfahren des Einhaltens der Ströme ist an sich bekannt.
Sobald die Anker der Elektromagnete der Empfangsstation polarisirt sind, können dieselben so regulirt werden, dafs sie in der Stellung verharren, in welche sie durch die auf sie einwirkenden Ströme gebracht wurden. Hierdurch ist das gegebene Zeichen gleichsam festgestellt. Auch kann man die Anker auf andere bewegliche Theile wirken lassen und durch diese das Zeichen feststellen. Hierdurch gewinnt man die nöthige Zeit, um das Zeichen zu übertragen und um den Druck der Buchstaben den empfangenen Zeichen gemäfs zu bewirken.
Der Apparat, vermittelst dessen die Uebertragung bewerkstelligt wird, heifst der Combinator oder Stromwender. Eine Art desselben ist durch die Fig. 3, 4 und 5 erklärt. Derselbe eignet sich zur Uebertragung der 32 Combinationen, welche durch fünf besondere Bewegungen hervorgebracht werden können. Es ist jedoch selbstverständlich, dafs dieser Apparat auch für eine Anzahl von Combinationen verwendet werden kann, welche aus einer anderen Zahl von Bewegungen hergeleitet wird. Zu diesem Zweck braucht nur die Anzahl der einzelnen Theile des Apparates eine entsprechende zu sein, während der Bewegungsmechanismus derselbe bleibt. Ferner können die Contactstücke des Combinators entweder concentrisch oder parallel, beweglich oder unbeweglich angeordnet sein, wenn nur die Contactfedern denselben entsprechend in den Mechanismus eingreifen.
Fig. 3 zeigt einen aus zehn neben einander liegenden Metallscheiben oder Contactbahnen gebildeten Cylinder, dessen Umfang mit den durch Fig. 4 in einer Fläche dargestellten Contactstücken versehen ist. . . .
Zum besseren Verständnifs ist die durch Fig. 2 dargestellte Combination als Grundlage der Fig. 4 genommen. Die zehn Scheiben der Fig. 3 sind mit dem negativen Pol der Batterie P verbunden und werden von zehn Contactfedern berührt, welche um den Umfang des Cylinders in der Richtung des Pfeils der Fig. 3 laufen. Jede einzelne dieser zehn Contactfedern ist mit dem Anker eines Elektromagneten e verbunden, dessen Windungen von dem positiven Strom der Batterie P durchlaufen werden. Sobald diese Anker angezogen werden, ist der Batteriestrom für jede Lage der Contactfedern auf dem Cylinder geschlossen, sobald aber einer oder mehrere dieser Anker die punktirte Lage einnehmen und von ihrem betreffenden Magnet nicht angezogen werden, ist auch der Stromlauf unterbrochen. Bei dieser Unterbrechung befinden sich die Contactfedern an einer gewissen Stelle in Berührung mit dem Cylinder, und diese Stelle ist, je nach der Combination der nicht angezogenen Anker, eine verschiedene. Werden also auf der Absendestation durch Niederdrücken einzelner Tasten die Anker einzelner entsprechender Magnete der Empfangsstation von α nach a1; Fig. 4, durch Unterbrechung des Stromes gerückt, so wird die der jeweiligen Stellung des Cylinders der Absendestation entsprechende Combination den Druck eines bestimmten Buchstabens von der auf der Empfangsstation befindlichen Letternwalze, die sich mit der nämlichen Geschwindigkeit wie der Cylinder der Absendestation umdreht, bewirken. Dies geschieht auf folgende, durch Fig. 5 dargestellte Weise.
In einer kleinen Entfernung von der Letternwalze befindet sich ein fortlaufender Papierstreifen, dessen. Breite gleich der Länge der Walze ist. Derselbe wird durch den von dem Elektromagnet e angezogenen Anker an der Berührung mit der Walze gehindert, eine jede durch' die Tasten der Absendestation bewirkte Aenderung der Ankerstellung wird ein Andrücken des Papierstreifens an die Walze, mithin auch den Druck eines bestimmten, der Combination der Tasten entsprechenden Buchstabens hervorbringen.
Aus Fig. 4 ist ersichtlich, dafs irgend einer der Anker, z.B. der Ankert, zwischen den Contacten α und al hin- und hergeht, je nachdem er durch den einen oder den anderen den Kreislauf des Stromes durch die Tasten und die auf dem Cylinder und der Letternwalze aufruhenden Contactfedern schliefsen kann. Genau derselbe Zweck wird aber erreicht, wenn man einen durch mechanische Mittel vermittelst des Ankers bewegten Contact entweder auf die erste oder die zweite Scheibe oder Bahn der AValze sich auflegen läfst, um die Schliefsung des Stromlaufes zu bewirken. Anstatt also zur Unterbrechung und Schliefsung des Stromes fünf auf den Contactstücken der Walzenbahnen gleitende Contactfedern zu nehmen, wendet man, um die Bewegung des Papiers gegen die Letternwalze hervorzubringen, die gleichzeitige, durch Federkraft bewirkte Bewegung der Contactfedern auf die Contactstücke an. Hierbei können die Contactfedern unmittelbar durch die Anker bewegt werden. Es läfst sich dies leicht dadurch bewerkstelligen, dafs man die Walze sich um ihre Achse drehen läfst, anstatt der Contactfedern; letztere sind unbeweglich und folglich leicht in mechanischen Zusammenhang mit anderen Theilen zu bringen.
Es ist manchmal wichtig, eine Veränderung der Lage der Contactfedern vornehmen zu können, ohne zu gleicher Zeit genöthigt zu sein, auf die Elektromagnete störend einzuwirken. Durch die in Fig. 10 dargestellte Vorrichtung kann man die Walze eine beinahe vollständige Umdrehung machen lassen, um durch die Anker ein Zeichen vorbereiten zu können.
In Fig. ιό sind nur zwei Contactbahnen abgebildet nebst der Contactfeder, doch genügt dies, da die Einrichtung für alle Bahnen dieselbe ist. Auf dem Umfang der einzelnen Bahnen sitzt der Knaggen V, welcher in normalem Zustand durch eine Feder nach aufsen gedrückt wird. Durch die Umdrehung der Bahn passirt der Knaggen V unter dem Ende eines Stiftes g, selbst wenn dieser Stift durch den Anker des Elektromagneten zurückgestofsen ist, kann der Knaggen mit dem Ende des Stiftes zusammentreffen. Um in diesem Falle an dem Stift vorbeizugehen, mufs der Knaggen die in der Figur punktirte Stellung einnehmen. Wenn aber die Contactfeder sich gerade in der nämlichen Horizontalebene wie der Stift befindet, so wird sie durch letzteren wieder auf die links liegende Bahn gedruckt. Dies würde nicht stattfinden, wenn der Stift g nicht durch den Anker zurückgestofsen worden wäre, denn die durch das schräge Gleitstück / nach rechts gedrückte Contactfeder F wäre auf der rechts liegenden Bahn liegen geblieben. Durch den Kamm c wird der Stift g und der Anker, wenn ein solcher mitgewirkt hat, zurückgestofsen.
Es wird demnach die durch die Anker bewirkte Bewegung der Contacthebel nur mit einem aufserordentlich kleinen Aufwand von magnetischer Kraft erzeugt, da das Gewicht, sowie auch die Reibung des Stiftes g sehr klein ist. ■
Anstatt die Bahnen des Combinators parallel neben einander auf dem Umfang einer Walze anzuordnen, wie auf der durch Fig. 10 dargestellten Vorrichtung, kann auch eine feststehende horizontale Scheibe mit concentrischen Bahnen, wie dieselbe durch Fig. 6 dargestellt ist, benutzt werden. Die fünf Contactfedern F, sind auf einem Rahmen c vermittelst Schrauben drehbar
befestigt. Dieser Rahmen ist auf zwei Spitzen ο drehbar angebracht und wird durch die auf den Arm P drückende Feder R in Berührung mit den Contactfedern F gehalten. Die Contactfedern sammt dem sie haltenden Rahmen c rotiren um die hohle Verticalachse, in welcher ein Stift gleitet, der die herabgehende Bewegung des Armes P entweder dem Papierstreifen selbst oder einem dessen Aufhebung bewirkenden Ausschalter mittheilt.
Fig. 7 stellt eine Einrichtung dar, durch welche jede Contactfeder durch eine durch den Anker des Elektromagneten in Bewegung gesetzte Zunge G verschoben wird.
Je nachdem diese Zunge sich in der mit vollen oder punktirten Linien gezeichneten Stellung befindet, wird die Contactfeder F auf der Bahn rechts oder links gedreht. Ein Kamm bringt jede Zunge wieder in ihre Lage, sobald die Contactfeder verschoben ist.
Fig. 8 zeigt eine Abänderung dieses Mechanismus. Ein schräges Gleitstück / wirft hier die Contactfeder nach der linken Seite zurück. Die Zunge, welche bei dieser Anordnung nicht drehbar an ihrem Stiel zu sitzen braucht, wird in paralleler Richtung mit sich selbst durch den Anker geführt. Man kann die Zunge aus dem Ende eines durch den Anker selbst gebildeten Hebels durch einen entsprechenden Ausschnitt, wie Fig. 9 zeigt, bilden.
Fig. 11 zeigt die Contactstücke der Bahnen eines sehr einfachen Combinators. Derselbe besteht aus einer Walze, welche aus fünf mit Contactstücken versehenen Bahnen, die sich vor fünf Contactfedern drehen, besteht. Letztere sind mit fünf Ankern verbunden, welche eigentlich nur zum Zweck der Stromunterbrechung da sind und durch die Windungen eines Elektromagneten mit dem einen Pol einer Localbatterie verbunden sind, deren anderer Pol mit der die Contactstücke tragenden rotirenden Walze verbunden ist. Man sieht auf der Fig. 11, dafs für eine jede Combination von veränderten Ankerstellungen die erste Unterbrechung des Batteriestromlaufes jedesmal an einer anderen Stelle des Umfanges der Walze stattfindet, und da der Localstrom mehrere Male unterbrochen werden kann, so mufs der Druck des Zeichens bei der ersten Unterbrechung geschehen.
Dieses wird durch die Lettern- oder Typenwalze, Fig. 5, erreicht, bei welcher der einmal gehobene Anker nur wieder zur Berührung mit seinen Magnetpolen zurückgeführt werden kann, nachdem eine vollständige Umdrehung der Typenwalze stattgefunden hat, und zwar geschieht diese Zurückführung des Ankers vermittelst eines auf der Achse der Batteriewalze sitzenden Kammes.
Das gewünschte Resultat wird auch durch die auf Fig. 12 dargestellte Einrichtung erreicht. Das drehbare Stück M liegt an dem Stift J an, wenn der Papierstreifen nicht gegen die Letternwalze gedrückt wird. Wird nun durch Unterbrechung des Stromes in der Linienleitung der Anker mit dem Papierstreifen gegen die Letternwalze gedrückt, so bewirkt diese aufwärtsgehende Bewegung des Ankers ein Zurückkippen des Stückes M, welches, indem es sich gegen den Contact K legt, die Localleitung e PMK schliefst. Am Ende der Umdrehung der Letternwalze wird das Stück M wieder gegen den Stift J zurückgeworfen und gleichzeitig der Papierstreifen durch das Schaltrad 7? vorgeschoben.
Fig. 13 stellt die Art und Weise der Gruppirung von Combinationen von Contactstücken der Walze dar, bei welcher sich die Anordnung der fünf Reifen oder Bahnen ähnlich sieht; dieselben sind durch je eine Reihe Zwischenräume geschieden. Hieraus ergiebt sich, dafs bei einem solchen Combinator die Wirkung der Contactfedern identisch ist, dafs dieselben mithin auch vermittelst einer und derselben gezahnten Scheibe getrieben werden können. Hierauf beruht die Construction des Combinators, dessen abgewickelter Walzenumfang auf Fig. 14 dargestellt ist.
Der zu diesem Combinator gehörige Sender oder Zeichengeber besteht aus fünf Tasten, von denen eine jede auf zwei Stromwendefedern wirkt, und aus einem Handstromwender, dessen Zweck ist, die Stromverbindungen für die Versendung und die Aufnahme der Zeichen an der Empfangsstation zu reguliren. Der Anker eines Elektromagneten dient hierbei dem den Sender bedienenden Beamten als Tactmesser (s. Fig. 17).
Fig. ι s zeigt die Taste im Längenschnitt, Fig. 16 die zehn Federn', welche vermittelst fünf von diesen Tasten bewegt werden, im Grundrifs.
Letztere sind auch in Fig. 17, welche die allgemeine Anordnung des Apparates nebst den zugehörigen Stromläufen, sowie den Stromvertheiler für Absende- und Empfangsstation zeigt, dargestellt.
Der Zeichenempfänger, Drucker oder Ueber^ trager ist durch die Fig. 18 bis 21 dargestellt. Das Bogenstück α α, Fig. 20, dreht sich in zwei Spitzen und kann an der Feder r schwingen. Fünf kleine Winkelschienen K können leicht in Furchen des Bogenstückes gleiten.
Fig. 22 zeigt einen Querschnitt des Bogeiv· Stückes α und die Bewegung einer der kleinen Winkelschienen K in punktirten Linien. In der Stellung derselben in Fig. 19 und 20 ruht das untere Ende des Verticalschenkels auf dem Umfang des Rades R. Eine jede dieser Winkelschienen steht durch die Stange J mit dem Anker eines Elektromagneten E1 so in Verbindung, dafs sie in den Furchen des Bogenstückes gleiten kann, wobei der Verticalschenkel
der Schiene in der Ebene des Rades R1 geführt wird.
Ein an der Verlängerung JB des Bogenstückes a sitzender Finger η stützt sich auf das Rad R. Der Umfang des letzten Rades R" ist mit 31 gleich weit abstehenden Einschnitten versehen, in welche der Finger η eingreifen kann, wenn das Bogenstück α dem Druck der Feder r nachgiebt. Dies geschieht, sobald dieses Bogenstück α nicht mehr durch die auf den Rädern R und R' gleitenden Winkelschienen K unterstützt wird. Diese Räder sind in der Weise gezahnt, wie dies Fig. 14 zeigt, so dafs die fünf auf dieser Verzahnung gleitenden Winkelschienen gleichzeitig auf der ersten Bahn stehen, das Bogenstück mit den Gleitschienen sich in keiner Stellung zwischen die Zähne oder Vorsprünge dieser Bahn einsenken kann; wenn aber eine oder mehrere der Gleitschienen K auf der zweiten Bahn der Fig. 14 stehen, so wird das Bogenstück α an einer gewissen, der Combination entsprechenden Stelle keine Unterstützung mehr finden, indem sich diese Gleitschienen in die Zahnlücken der zweiten Bahn einsenken.
Sobald dies geschieht, fällt der Finger η in einen Einschnitt des Rades R", um sogleich wieder durch den folgenden Zahn gehoben zu werden. Dieser Finger η dient aber aufser zum Aufheben des Bogenstückes auch dazu, dasselbe in der Höhe zu halten während der Vorbereitung der Gleitschienen. Durch das Herabfallen des Bogenstückes wird die auf Fig. 18 und 19 dargestellte Ausschaltung durch Vermittelung der Stange g in Thätigkeit gesetzt. Das untere Ende dieser Stange ist mit dem Schalthaken verbunden, und das obere Ende derselben mit einer am Ende der Verlängerung B sitzenden Feder.
Durch die Wirkung des Ausschaltungshebels d wird der Hebel Z losgelassen, der, durch die Feder V getrieben, an das Rad M schlägt. Der Hebel Z ist so geformt, dafs er in die Zähne des Rades M eingreift. Der Hebel Z wird also nach dem Ausschalten von der durch die Drehpunkte gellenden Linie abgelenkt werden, bis zum Ende der Drehung von M. Dann stöfst die Rolle H an den Hebel Q, welcher mit seinem unteren Daumen den Hebel Z wiederum in Eingriff mit dem Äusschalthebel d bringt. Während dieser hin- und hergehenden Bewegung ist der zwischen den Walzen ζ f und über den Arm/, Fig. 19, gleitende Papierstreifen in Berührung mit dem Typenrad Y gekommen und vermittelst eines die Walze ζ treibenden Sperrhakens um eine Theilung des Typenrades vorgerückt worden. Letzteres wird an seinem Umfang durch ein Mundstück beständig mit Drucktinte versehen.
Der Zeichenempfänger oder Drucker wird auf irgend eine Art getrieben vermittelst der auf der 'Achse h sitzenden Schnurscheibe G- Auf dieser Achse sitzt irgend ein Apparat zur Regulirung der Geschwindigkeit. Der in Fig. 19 dargestellte beruht auf der beschleunigenden Wirkung der Centrifugalkraft und auf der verzögernden der Reibung. Zwei pendelartig schwingende Körper bewegen sich vermöge der Centrifugalkraft aus einander und gleiten auf der ausgehöhlten Platte des Apparates, wobei ihre reibenden Flächen mit Korkstücken bekleidet sind. Dadurch, dafs die Drehachse dieser Körper aus einer Schraube besteht, kann der Druck der Korkstücke auf die Platte um einen gewissen Grad vermehrt werden. Durch die Schraube W kann die Geschwindigkeit dieses Regulirapparates verändert werden, indem man die schwingenden Körper der Platte nähert oder sie von derselben zurückzieht.
Durch den Elektromagnet AL, dessen Anker mit Leder oder Kork besetzt ist, kann das Schwungrad des Druckers, das neben der Schnurscheibe G auf der Achse h sitzt, gehemmt werden. Der Anker sitzt auf einer excentrischen Achse, die durch den Schlüssel χ gestellt werden kann, wodurch die Bremsbacke w mehr oder weniger zur Wirkung auf den Umfang des Schwungrades kommt. Vermittelst des Elektromagneten Ai kann bei jeder Umdrehung die gleichmäfsige Bewegung des Sende- und Empfangsapparates bewirkt werden. Die Stromschliefserkammscheibe s dient dazu, um einen Strom durch die Drahtwindungen des erwähnten Elektromagneten AL senden zu können, wenn die zugehörigen Contactfedern durch den Kamm geschlossen werden. Die Kammscheibe sl hat den Zweck, die Sendedrähte der fünf Elektromagnete, welche auf die Gleitschienen des Bogenstückes des Rades R wirken, mit der Erde zu verbinden. Diese Kammscheiben sind in Fig. 17 rechts in vollen, sowie in Fig. 18 in punktirten Linien gezeichnet.
Das Folgende dient zur Beschreibung der Wirkungsweise und gegenseitigen Beziehungen der verschiedenen Apparate.
Nachdem durch schon früher bekannte Correctionsmethoden die Gleichzeitigkeit der beiden Empfangsapparate hergestellt worden, giebt der Telegraphirende seinem Stromwender L die Sendestellung (s. Fig. 17). Sobald der die Contactfedern tragende Arm der Sendescheibe in der Stellung der Fig. 17 steht, ist der Strom der Localbatterie durch die Contactfedern 1 und 2 und den als Tactmesser dienenden Anker des Elektromagneten geschlossen. Will der Telegraphist z. B. den Buchstaben S geben, so drückt er die Tasten, welche den Contactstücken 3 und 5 entsprechen, nieder.
Die positiven Ströme gehen durch die Contactsücke 3 und 5 der Reihe A, und die negativen Ströme durch die Contactstücke 1, 2 und 4
_
derselben Reihe. Diese Ströme werden auf der Empfangsstation in den Contactstücken der Reinen D und E aufgenommen und wirken auf die Elektromagnete Rz und Rs, indem sie deren Anker in die punktirte Stellung bringen, während die drei übrigen Anker die Ruhelage beibehalten. Die Anker der Elektromagnete R3 und R5 verharren in der angenommenen Stellung bis zu dem Moment, wo, nachdem der die Contactfedern tragende Arm seine Umdrehung vollendet hat, die Contactfedern 5 und 6, nach einander folgend, auf die Elektromagnete wirken und die Anker derselben wieder in ihre frühere Stellung zurückschwingen lassen. Unmittelbar hinter diesen Contactfedern kommen die Contactfedern 3 und 4, vermittelst deren ein anderes Zeichen von der Linie empfangen werden kann, u. s. f.
Während sich diese Operationen vollziehen, hat sich der Uebertrager oder Drucker, welcher mit den eben erwähnten Elektromagneten verbunden ist, mit der nämlichen Geschwindigkeit wie die Sendescheibe gedreht. Diese Geschwindigkeit wird bei jeder Umdrehung durch eine Correctur erhalten. Zuerst regulirt man die Geschwindigkeit des Druckers vermittelst seines Regulirapparates in der Weise, dafs derselbe der Sendescheibe etwas voreilt. Ein durch dieselbe (Contactstück Gl) gesendeter Strom wirkt auf die elektromagnetische Bremse, Fig. 19, wenn der Stromschliefser dieses Elektromagneten in dem Moment der Sendung des Stromes in Thätigkeit ist. Hieraus folgt eine Verzögerung der Bewegung des Druckers bei jeder einzelnen Umdrehung, wodurch verhindert wird, dafs er der Geschwindigkeit der Sendescheibe zu sehr vorauseile.
Der Regulirapparat, sowie die elektromagnetische Bremse können nach Belieben auch durch andere Mittel ersetzt werden. So kann z. B. eine auf der Achse der Sendescheibe sitzende Kurbel vermittelst eines Pedals durch den Fufs des Telegraphisten getrieben werden, welcher diese Bewegung übereinstimmend mit derjenigen beim Zeichengeben ausführen müfste. Im Fall der Drucker durch einen elektrischen Motor getrieben wird, kann der Stromwender des letzteren auf dem Sendeapparat sitzen, da diese beiden Theile den gleichen Gang haben müssen.
Der zweite Stromschliefser ί' des Uebertragers oder Druckers arbeitet in dem nämlichen Augenblick, wo der leere Theil der Combinationsscheiben unter den Winkelgleitschienen durchpassirt, d. h. in dem Zeitpunkt, wo die Elektromagnete des Combinators ihre Zeichen vorbereiten können, indem sie an die Schenkel der Gleitschienen anstofsen.
Bei dem oben angenommenen Fall vermittelt der Stromschliefser dem Localstrom einen Weg durch die Anker der Relaiselektromagnete R3 und R 5 über die Windungen der Elektromagnete Ez und E*. Der Druck des Buchstabens geschieht nun auf die oben beschriebene Art und Weise.
Auf langen Linien mufs man die abgesendeten Ströme ausgleichen. Dies geschieht durch den Elektromagnet CP auf folgende Weise.
Die Ströme des Absenders durchlaufen die Windungen dieses Elektromagneten, dessen Anker sehr leicht, aber mit einer starken, denselben vom Magnet abziehenden Feder versehen ist. Die Kerne und deren Verbindung sind dick. Infolge dieser Beschaffenheit des Kerns besitzt derselbe die Eigenschaft, nur 'langsam magnetisch zu werden, und kann deshalb während einer gewissen Zeit, welche von der Stärke der Abreifsfeder abhängig ist, von dem elektrischen Strom umlaufen werden, ehe der Anker angezogen wird. Geschieht dies, so wird der den Draht immer noch durchlaufende Strom eine Ableitung durch den angezogenen Anker nach dem Rheostat Rh erhalten. Dieser Rheostat kann je nach der Beschaffenheit der Linie mit gröfserem oder kleinerem Widerstand versehen werden. Durch die Einrichtung wird folgendes Resultat erzielt.
Kurze Ströme oder Strormmpulse werden mit ihrer ganzen Stärke in die Linie versendet, während bei der Versendung von andauernden Strömen oder mehreren Strömen von gleichnamiger Polarität nur ein Theil der Stromstärke in die Linie gesendet wird und der übrige Theil durch den Widerstand des Rheostats aufgenommen wird.
Das gleiche Resultat erhält man dadurch, dafs man die Trennung des Ankers von seinem oberen Anschlag zur Anbringung eines Widerstandes in dem Stromlauf benutzt. Um den Unannehmlichkeiten, welche aus einer unvollkommenen Gleichzeitigkeit (Synchronismus) des Senders und Empfängers entspringen, zu entsprechen, ist es wichtig, dafs man im Stande ist, während eines Augenblicks die Leitung mit der Erde zu verbinden, und zwar in dem Zeitpunkt, wo der mit der Linie verbundene Contactfederhalter das eine Contactstück verläfst, um auf das nächstfolgende zu gelangen. Die Ströme werden hierdurch kürzer, jedoch ihre Aufnahme auf der Empfangsstation sicherer. Man erzielt dies sehr leicht durch Einrichtung eines Hülfscontactfederhalters, sowie einer Reihe von Hülfscontacten auf dem Absendeapparat.
Hat man dieselbe Depesche mehrmals hinter einander zu telegraphiren, wie es bei Zeitungsdepeschen, Circularen u. s. w. vorkommt, so kann dies dadurch geschehen, dafs man sich vorher diese Depesche auf einer mit Stiften besetzten Walze oder einem mit Löchern versehenen Papierstreifen zusammensetzt.
: Die Fig. 23 zeigt das Stück eines solchen Papierstreifens, welcher für die Telegraphirung des Wortes »Paris« mit Löchern versehen ist. Es geschieht dies vermittelst der Lochmaschine, Fig. 24 und 25.
Der Papierstreifen geht in den Schlitz F des Rahmens Z zwischen dem Matrizenbrett M und den Nadeln P1 P* P3P* P5 P6. Die Treibkraft für die Bewegung des Rahmens kann entweder, wie auf Fig. 24, durch den Fufs des Telegraphisten vermittelst des Tritts ,S oder durch ein Uhrwerk auf die beweglichen Theile wirken.
Durch eine Klaviatur von fünf Tasten werden die Zeichen vorbereitet. Eine jede Taste T1 übt einen Druck auf einen entsprechenden Winkel V1 aus, welchem hierdurch eine schwingende Bewegung mitgetheilt wird. Der Rahmen L schwingt um die Spitzen O O. Durch Niederdrücken des Pedals S bewegt sich der Rahmen Z nach abwärts gegen den Druck der Feder R. Die im Rahmen angebrachten Nadeln P1 . . . stofsen hierdurch auf die Köpfe der Winkel V1 . . ., wenn letztere durch Niederdrücken einer Taste T1 gedreht worden sind. Ist aber keine Taste gedrückt, so trifft auch keine Nadel P1 auf einen Winkelkopf. Indem die Nadel mit ihrem unteren Theil auf den Kopf des Winkels V1 stöfst, mufs das obere Ende der Nadel durch den Papierstreifen in ein Loch der Matrize M stofsen und ein Loch im Papier zurücklassen. Durch eine Spiralfeder wird die Nadel wieder in ihre Anfangslage heruntergedrückt, um die Verschiebung des Papierstreifens nicht zu hindern, die durch die Walzen B Bx geschieht, und zwar mit Hülfe von Schalthaken und Schaltrad durch die schwingende Bewegung des Rahmens Z. Da der Winkelhebel V6 immer fest steht, so wird auch bei jeder Rahmenschwingung die Nadel P6 ein Loch in den Papierstreifen machen. Die durch letztere Nadel erzeugte Reihe von Löchern dient zum Fortziehen des Papierstreifens durch den Apparat. Will man die Lochmaschine durch ein Uhrwerk betreiben, so mufs Einrichtung getroffen sein, dafs durch den Tastendruck ein Hebel in Thätigkeit gesetzt wird, welcher auf ein Schaltrad wirkt, indem durch dasselbe eine Achse frei wird, welche nun rasch eine Umdrehung macht, wobei auf dieser Achse sitzende Kämme oder excentrische Scheiben die Nadeln durch den Papierstreifen stofsen.
Durch die Wiedererhebung der Tasten und des .Hebels nimmt die Achse wieder Ruhestellung. Die Hülse, welche einen Finger trägt und auf der Achse sitzt, wird durch die Vermittlung einer Feder durch diese Achse bewegt, wodurch der Ausschaltungshebel vor Stofsen geschützt wird. Auf der erwähnten Achse sitzen sechs Kammscheiben, welche an ebenso viele Stifte anschlagen; letztere übertragen den Stofs auf Nadeln, aber nur wenn durch den Tastendruck die Einführung von Keilen zwischen die Stifte und Nadeln verursacht wurde. Gegen Schlufs einer Drehung der Achse drückt eine der Kammscheiben auf einen Schalthaken, der den Papierstreifen vorschiebt. Das hierzu dienende Räderwerk kann durch irgend einen Motor getrieben werden.
Gewöhnliche Nadeln stumpfen sich beim Gebrauch leicht ab, man macht dieselben am besten, wie Fig. 26 zeigt, mit einer gezahnten Spitze aus einem dünnen Stahlrohr. Diese Spitze besteht also aus einem Kranz von kleinen Zähnen oder Spitzen, welche, selbst wenn sie nicht mehr scharf sind, doch noch ein Loch in dem Papier machen.
Derjenige Theil, welcher die vorbereiteten Papierstreifen weiter befördert und Stromsender genannt wird, ist durch Fig. 2 7 und 2 8 dargestellt. Er läfst diesen Streifen durch ein Stiftenrad g vorschieben, welches in die Lochreihe 6 eingreift und durch einen Schalthaken so gedreht wird, dafs es sich jedesmal bei einer jeden Umdrehung des Stromsenders um einen Stift weiter dreht. Diese Stifte sind in der Furche einer Scheibe, über welche der Papierstreifen läuft, geführt. Die fünf Hebel Z1 Z2 Z3 etc. werden nach einander durch eine Anzahl in einer Schraubenlinie auf der Walze X sitzender Daumen getrieben. Ein jeder der Hebel / ist mit einer Feder verbunden und hat einen Anschlag innerhalb des hakenförmig umgebogenen Endes des entsprechenden Hebels Z. Angenommen, ein Stift J mit abgerundetem Ende befindet sich über einem Loch im Papierstreifen in demselben Augenblick, wo der Daumen der Walze X den Hebel Z herabdrückt, indem er dessen anderes Ende an den Liniencontact F legt. Hierdurch verliert der Hebel / seinen Anschlag, er bewegt sich herab, indem sich das Ende desselben auf der rechten Seite hebt und an den oberen Contact legt, wodurch ein positiver Strom in die Linie geschickt wird. Wenn aber der Stift des Hebels / auf kein Loch im Papierstreifen trifft, so wird dieser Hebel auch unbeweglich bleiben und ein negativer Strom durch den unteren Contact in die Linie geschickt werden.
Die Daumen der Walze X stehen unter dem nämlichen Winkel, wie einer der Contacte des Stromsenders. Aus diesem Grunde ist ein Stromsender hergestellt, welcher mit dem selbstthätigen Uebertrager verbunden ist. Wenn man, anstatt den Contact F mit der Linienleitung zu verbinden, denselben mit einem der Contacte eines gewöhnlichen'Stromsenders verbindet, so bedarf die Ausführung dieser Einrichtung keine besondere Genauigkeit; in letzterem Falle kann jeder Daumen der Walze X einen grofsen Theil des Umfanges dieser Walze einnehmen, und die fünf Hebel / würden dann an Stelle der fünf Tasten des Zeichengebers gebraucht werden.
Das neue telegraphische Drucksystem eignet sich vollständig für das Telegraphiren auf langen Strecken mittelst Uebertragung. Es bietet eine solche Uebertragung selbst den Vortheil einer gleichzeitigen Verbindung mehrerer Stationen durch eine einzige Leitung. Zu diesem Zweck genügt es, die fünf Anker der Elektromagnetrelais der Empfangsstation mit fünf Contacten eines anderen Stromsendeapparates zu verbinden; da diese Anker während einer beinahe vollständigen Umdrehung des Stromsenders ihre Stellung beibehalten, so gewinnt man diese ganze Zeit, um eine Weitersendung zu bewirken, wobei die Zwischenstation die durchgehenden Depeschen in einen Uebertrager aufnehmen und sich davon überzeugen kann, dafs sie richtig nach der Endstation befördert werden.
Die Anordnung der in Fig. 17 dargestellten Verbindungen erlaubt dem Telegraphisten nicht, den mit ihm arbeitenden Beamten im Geben der Depesche zu unterbrechen. Durch folgendes Verfahren läfst sich dies jedoch bewerkstelligen.
Der elektrische Tactmesser ist mit zwei Drähten umwickelt, von denen einer, indem er beinahe die ganze Spule ausfüllt, dazu bestimmt ist, den Tact anzugeben, während der andere in der Nähe des Compensators in die Leitung eingeschaltet ist. Der letztere Stromlauf ist nach der Intensität der angewendeten Ströme berechnet, und diese Ströme dürfen während des Telegraphirens nicht auf die Anker der Elektromagnete einwirken. Aber dadurch, dafs der correspondirende Beamte auf der entfernten Station seinen Stromwenderschlüssel auf Versendung stellt, schickt er negative Ströme, welche, indem sie sich an die geschickten positiven anschliefsen, kräftig genug wirken, um die Anker zu bewegen. Durch die entgegengeschickten Ströme wird der Tactmesser des gebenden Beamten den Tact in unregelmäfsiger Weise schlagen.
Auch kann man mit Leichtigkeit vermittelst des neuen Druckapparates mehrere Depeschen gleichzeitig in einer Richtung absenden. Zu diesem Zweck mufs man:
1. die Ströme durch Vermittelung eines drehbaren Relais, dessen Anker eine Art Stromwender bilden, in die Linie schicken;
2. den Strom in einem Relais aufnehmen, dessen Anker den Strom einer Localbatterie an den Stromsender der Empfangsstation sendet.
Die zur Correctur der Gleichzeitigkeit erforderlichen Ströme werden am besten ohne Vermittelung, wie gewöhnlich, gesendet.
Hieraus ist ersichtlich, dafs die verschiedenen bekannten Telegraphirungsarten bei dem neuen Drucktelegraphen angewendet werden können wie bei den gewöhnlich üblichen Systemen, weil man einen einzigen Versender hat, der in dem Anker des Absenderelais besteht, und einen einzigen Empfänger, welcher das Relais der Empfangsstation ist.
Diese Neuerungen umschliefsen den Drucktelegraphen, welcher auf den durch die Fig. 1, 2, 3, 4 und 5 dargestellten und beschriebenen Grundsätzen beruht, nämlich:
In der Absendestation: auf der Bildung von Zeichen durch die Verschiebung von besonderen Theilen oder Werkzeugen, durch deren Combination ein Zeichen, Buchstabe, eine Zahl etc. dargestellt wird;
In der Empfangsstation: auf der Wiederhervorbringung dieser Bewegungen, welche durch elektrische Ströme vermittelst der Leitung von der Absendestation auf Theile oder Werkzeuge des Apparates fortgepflanzt wurden, welche die Combination wiederholen und fixiren, sowie der Uebersetzung einer jeden Combination vermittelst des Combinators, und dem Druck eines Buchstabens, einer Zahl oder anderen Zeichens., welchen die Combination vorstellt.

Claims (7)

Patent-Ansprüche: An dem dargestellten Drucktelegraphen:
1. Die in Fig. 6 dargestellte feststehende, horizontale Combinationsscheibe mit concentrischen Bahnen in Verbindung mit um die hohle Verticalachse dieser Scheibe rotirenden, auf dem Rahmen c drehbar angebrachten Contactfedern F.
2. Die verschiedenen, an den concen frischen Bahnen der feststehenden, horizontalen Combinationsscheibe der Fig. 6 angebrachten Einrichtungen von durch Elektromagnete E in Bewegung gesetzten Zungen G, wie dieselben durch Fig. 7, 8 und 9 dargestellt sind, zum Verschieben der rotirenden Contactfedern F.
3. Die durch Fig. 10 dargestellte Einrichtung der Combinationswalze mit dem Kamm c, dem federnden Knaggen Fund dem schrägen Gleitstück / in Verbindung mit dem durch den Elektromagnet E bewegten Stift g und der Contactfeder F, wodurch die zum Bewegen der Contactfeder erforderliche magnetische Kraft auf ein Minimum reducirt wird.
4. Die Einrichtung zum Ein- und Ausschalten des Elektromagneten«, Fig. 12, in-Verbindung mit' dem Vorschieber des Papierstreifens durch das drehbare Stück M und das Schaltrad R bei einer jeden Umdrehung der mit den Contactstücken, Fig. 11, versehenen Combinatorwalze.
5. Die Einrichtung der Combinatorwalze mit nur einer einzigen Doppelbahn von Con-
tacten, wie in Fig. 14, in Verbindung mit dem durch die Fig. 18 bis 22 dargestellten Zeichenempfänger (Recepteur).
6. Die Construction des in Fig. 15 und 16 dargestellten Zeichengebers (Manipulators).
7. Die Einrichtung des Zeichenempfängers mit dem Combinationsrad, der Regulirvorrichtung und den elektrischen Verbindungen zur Erhaltung der Gleichzeitigkeit zwischen dem Zeichenempfänger und Stromsender, wie dieselben durch Fig. 18, 19, 20, 21 und 22 dargestellt sind.
Der Apparat zum Lochen des Papierstreifens in Verbindung mit dem Gebrauch eines Pedals, wie derselbe durch die Fig. 24 und 25 dargestellt ist.
Der selbstständige Stromsender (Distributeur) mit der Daumenwalze X und dem Stiftenrad g zum Verschieben des Papierstreifens, dargestellt in Fig. 27 und 28.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen.
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