DE19961188C1 - Drehkammerverschluss - Google Patents
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Abstract
Ein Drehkammerverschluß weist eine drehbare Kammer (2) auf, die in einer Verschlußführung (3) über einen Kammergriff (5) drehbar ist und die in der einen Drehstellung mit einem Verschlußkopf (1) verriegelt und in einer weiteren Drehstellung vom Verschlußkopf (1) entriegelt ist. Am vorderen Ende der Kammer (2) ist ein federbelasteter Auszieher (6) angeordnet, der in der einen Drehstellung der Kammer (2) den Rand des Hülsenbodens einer im Patronenlager (7) eingesetzten Patrone (8) hintergreift, wobei bei einer Drehung der Kammer (2) von der einen Drehstellung in die weitere Drehstellung die Verschlußführung (3) mit der Kammer (2) zwangsläufig eine Verschiebebewegung weg vom Patronenlager (7) ausführt, bei welcher der Auszieher (6) die Patrone (8) aus dem Patronenlager (7) löst. Die Verschlußführung (3) lagert axial verschiebbar einen Stift (12), der sich mit seinem vorderen Ende am Verschlußkopf (1) abstützt, in der einen Drehstellung der Kammer (2) das hintere Ende des Stifts (12) in eine nach vorne offene Vertiefung (15) einer Schulter (14) am Kammergriff (5) eingreift und bei einer Drehung der Kammer (2) aus der einen Drehstellung das hintere Ende des Stifts (12) aus der Vertiefung (15) auf die Schulter (14) gleitet und hierbei die Verschlußführung (3) mit der Kammer (2) in eine erste Stellung nach hinten verschoben wird.
Description
Die Erfindung betrifft einen Drehkammerverschluß nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zum Lösen einer Patrone aus dem Patronenlager bei einem Drehkammerverschluß ist es aus
der DE 37 18 431 C2 bekannt, am vorderen Ende der Kammer einen federbelasteten
Auszieher vorzusehen, der bei geschlossener Kammer den Rand des Hülsenbodens einer im
Patronenlager eingesetzten Patrone hintergreift. Am vorderen Ende der Kammer ist ein
warzenartiger Vorsprung vorgesehen, der im Kontakt steht mit einer schräg verlaufenden
Rampe an der Kammerhülse. Wird die Kammer über den Kammergriff in Öffnungsstellung
gedreht, dann bewegt sich der warzenartige Vorsprung längs der schräg verlaufenden Rampe,
wodurch das Kammergehäuse zwangsläufig eine Verschiebebewegung weg vom
Patronenlager ausfuhren. Hierbei wird über den Auszieher die Patrone aus dem Patronenlager
gelöst.
Bei dieser bekannten Konstruktion besteht der Nachteil, daß an der Kammerhülse die schräg
verlaufende Rampe schwierig anbringbar ist.
Bei den bekannten Drehkammerverschlüssen ist es erforderlich, die Kammer in der
geöffneten Stellung zu arretieren, da sonst durch das Gewicht des Kammergriffs die Kammer
in Schließstellung schwenken würde. Um dies zu gewährleisten, ist am vorderen Ende des
Kammergehäuses ein federbelasteter Stift angeordnet, der in Schließstellung der Kammer
stirnseitig gegen das hintere Ende der Kammerhülse anliegt und hierbei außer Eingriff mit der
Kammer ist. Wird die Verschlußführung nach hinten bewegt und kommt der Stift außer
Eingriff mit der Kammerhülse, dann kommt er in Eingriff mit der Kammer bzw. einer
Kammerführung, wenn die Kammer die geöffnete Stellung einnimmt.
Bei der DE-PS 690 572 erfolgt die Verriegelung zwischen Kammergehäuse und Kammer bei
geöffnetem Verschluß durch einen Druckbolzen.
Es besteht die Aufgabe, den Drehkammerverschluß so auszubilden, daß die Bewegung des
Kammergehäuses mit Kammer zum Betätigen des Ausziehers ausschließlich durch die
Drehbewegung des Kammergriffs gesteuert wird.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Der im Kammergehäuse axial verschiebbar gelagerte Stift hat nicht nur die Aufgabe, daß
beim Drehen des Kammergriffs aus der einen Drehstellung (aus der Verschlußstellung) in
Richtung der weiteren Drehstellung (geöffnete Stellung) das Kammergehäuse eine Bewegung
weg vom Patronenlager ausführt, sondern ermöglicht auch, daß der Stift die Kammer in der
weiteren Drehstellung arretiert.
Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch den Kammerverschluß;
Fig. 2 eine teilweise im Schnitt dargestellte Seitenansicht des die Kammer
beinhaltenden Kammergehäuses und der Kammerhülse bei verriegelter Waffe;
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, bei welcher das Kammergehäuse
sich in einer ersten Stellung befinden;
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie C-C in Fig. 3;
Fig. 5 eine Stirn- und Seitenansicht des Stiftes;
Fig. 6 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung kurz bevor der Stift außer Kontakt
tritt mit der Kammerhülse;
Fig. 7 einen Schnitt längs der Linie D-D in Fig. 8 und
Fig. 8 einen Schnitt längs der Linie C-C in Fig. 6.
Der in Schließstellung befindliche Drehkammerverschluß nach Fig. 1 weist eine stationäre
Kammerhülse 1 auf, mit welcher das vordere Ende der Kammer 2 verriegelt ist. Die Kammer
2 wird drehbar und axial unverschiebbar vom Kammergehäuse 3 gelagert, wozu unter
anderem die Kammerlagerung 4 dient. Die Drehbewegung der Kammer 2 erfolgt durch
Betätigen des Kammergriffs 5. Ist die Kammer 2 mit der Kammerhülse 1 verriegelt, dann
hintergreift ein Auszieher 6 den Rand des Hülsenbodens einer in das Patronenlager 7
eingesetzten Patrone 8. Der Auszieher 6 wird durch eine Feder 9 in Eingriff mit dem Rand des
Hülsenbodens gehalten. Die Kammer 2 weist einen Schlagbolzen 10 und eine gespannte
Schlagfeder 11 auf. In Fig. 1 sind die Teile bei verschlossenem Verschluß und gespannter
Schlagfeder 11 dargestellt, wobei der Kammergriff seine untere Drehstellung einnimmt.
Die geöffnete Stellung ist in Fig. 4 dargestellt, die einen Stift 12 zeigt, welcher axial
verschiebbar vom Kammergehäuse 3 gelagert wird. Mit seinem vorderen Ende liegt der Stift
12 gegen die hintere Stirnseite der Kammerhülse 1 an. Das spielfreie Anliegen wird bewirkt
durch eine Feder 13, welche den Stift 12 in Richtung der Kammerhülse 1 drückt.
Der Kammergriff 5 weist eine Schulter 14 auf, an welchem eine Vertiefung 15 angeformt ist.
In diese Vertiefung greift das hintere Ende des Stiftes 12 ein, wenn sich der
Drehkammerverschluß in seiner geschlossenen Stellung befindet. Die Vertiefung 15 weist
eine flache Rampe 16 auf. Befindet sich das hintere Ende des Stiftes 12 in der Vertiefung 15,
dann besteht zwischen dem hinteren Ende der Kammerhülse 1 und dem vorderen Ende des
Kammergehäuses 3 ein schmaler Spalt L.
Wird der Kammergriff 5 von der Schließstellung in die Öffnungsstellung in
Gegenuhrzeigersinn nach oben geschwenkt, dann wird der Stift 12 durch die Rampe 16 axial
nach vorne verschoben. Hierbei wird die Verriegelung zwischen der Kammer 2 und der
Kammerhülse 1 gelöst. Da sich das vordere Ende des Stiftes 12 am hinteren Ende der
Kammerhülse 1 abstützt, führen das Kammergehäuse 3 und die Kammer 2 eine Bewegung
weg von der Kammerhülse 1 aus. Bei einer Weiterdrehung des Kammergriffs liegt dann das
hintere Ende des Stiftes 12 gegen die Schulter 14 an. Durch die Bewegung der Kammer 2 weg
von der Kammerhülse 1 löst der Auszieher 6 die Patrone 8 aus dem Patronenlager 7. Bei der
weiteren Bewegung des Kammergehäuses 3 nach hinten wird die Patrone 8 vollständig aus
dem Patronenlager 7 gezogen.
Sobald das hintere Ende des Stiftes 12 nicht mehr in Kontakt steht mit der Rampe 16, besteht
zwischen dem hinteren Ende der Kammerhülse 1 und dem vorderen Ende des
Kammergehäuses 3 ein Spalt L1.
Das zuvor Beschriebene umfaßt die Auszieherfunktion des Stiftes 12. Nachfolgend wird
dessen Arretierfunktion für die Kammer 2 beschrieben, wenn der Verschluß sich in seiner
geöffneten Stellung befindet.
Der Stift 12 weist an seinem vorderen Ende eine Abflachung 17 auf, welche eine Stufe 18
bildet. Die den Stift 12 lagernde Bohrung 20 ist im Bereich der Kammerführung 4 zu dieser
hin offen. Die Kammerführung 4 weist an ihrem Umfang eine Nut 19 auf.
In der Verschlußstellung nach Fig. 2 übergreift die Abflachung 17 die Kammerführung 4
und liegt mit ihrem vorderen Ende gegen die hintere Stirnseite der Kammerhülse 1 an. Am
Ende des Verschiebewegs von L nach L1 kommt die Stufe 18 zur Anlage an die hintere
Stirnseite der Kammerführung 4. Wird der Verschluß von Hand weiter nach hinten in eine
Stellung gezogen, wie dies die Fig. 6 zeigt, dann drückt die Feder 13 den Stift 12 in die Nut
19, bis die Stufe 18 zur Anlage an das vordere Ende der Nut 19 kommt. Die Kammer und der
Kammergriff sind nunmehr in dieser Öffnungsstellung mit dem Stift 12 bzw. mit dem
Kammergehäuse 3 verriegelt.
Wird der Verschluß nach vorne gedrückt, d. h. von der Stellung nach Fig. 6 in diejenige
nach Fig. 3, dann kommt der Stift 12 außer Eingriff mit der Nut 19, womit der Kammergriff
5 im Uhrzeigersinn nach unter verschwenkt werden kann.
Claims (6)
1. Drehkammerverschluß mit einer in einem Kammergehäuse (3) über einen
Kammergriff (5) drehbaren Kammer (2), die in der einen Drehstellung mit einer
Kammerhülse (1) verriegelt und in einer weiteren Drehstellung von der
Kammerhülse (1) entriegelt ist, mit einem am vorderen Ende der Kammer (2)
angeordneten federbelasteten Auszieher (6), der in der einen Drehstellung der
Kammer (2) den Rand des Hülsenbodens einer im Patronenlager (7) gesetzten
Patrone (8) hintergreift, wobei bei einer Drehung der Kammer (2) von der einen
Drehstellung in die weitere Drehstellung das Kammergehäuse (3) mit der Kammer
(2) zwangsläufig eine Verschiebebewegung weg vom Patronenlager (8) ausführt, bei
welcher der Auszieher (6) die Patrone (8) aus dem Patronenlager (7) löst, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kammergehäuse (3) axial verschiebbar einen Stift (12)
lagert, der sich mit seinem vorderen Ende an der Kammerhülse (1) abstützt, in der
einen Drehstellung der Kammer (2) das hintere Ende des Stifts (12) in eine nach
vorne offene Vertiefung (15) einer Schulter (14) am Kammergriff (5) eingreift und
bei einer Drehung der Kammer (2) aus der einen Drehstellung das hintere Ende des
Stifts (12) aus der Vertiefung (15) auf die Schulter (14) gleitet und hierbei das
Kammergehäuse (3) mit der Kammer (2) hinten in eine erste Stellung verschoben
wird.
2. Drehkammerverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vertiefung (15) eine in Richtung der Schulter (14) verlaufende flache Rampe (16)
aufweist.
3. Drehkammerverschluß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Stift (12) durch eine Feder (13) in Richtung der Kammerhülse (1) gedrückt wird.
4. Drehkammerverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß wenn das Kammergehäuse (3) in seine erste Stellung
verschoben ist, der Stift (12) gegen die hintere Stirnseite einer Kammerlagerung (4)
angedrückt wird, die Kammerlagerung (4) eine axial verlaufende Nut (19) an ihrem
Umfang aufweist und bei weiterem Zurückziehen des Verschlusses der Stift (12) in
die Nut (19) gedrückt wird.
5. Drehkammerverschluß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift
(12) eine die Kammerlagerung (4) übergreifende Abflachung (17) aufweist, die
durch die Abflachung (17) gebildete Stufe (18) gegen den Rand der
Kammerlagerung (4) gedrückt wird und mit der Nut (19) verrastet.
6. Drehkammerverschluß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die den
Stift (12) lagernde Bohrung (20) des Kammergehäuses (3) zur Kammerlagerung (4)
hin offen ist.
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