DE19933438A1 - Bogenführungseinrichtung für eine Druckmaschine - Google Patents
Bogenführungseinrichtung für eine DruckmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Bogenführungseinrichtung in einer Druckmaschine. DOLLAR A Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Bogenführungseinrichtung zu schaffen, die bei einem nicht am Druck-/Lackierprozeß beteiligten Druck-/Lackwerk ein abschmierfreies Durchlaufen des Bedruckstoffes in einem Druck-/Lackspalt gestattet. Gelöst wird dies dadurch, indem auf dem Gummituch-/Formzylinder 12,2 eine Druckform mit farb-/lackabstoßender Oberflächenbeschichtung angeordnet ist, wobei der Gummituch-/Formzylinder 12,2 mit Maschinengeschwindigkeit antreibbar ist und der Bogenführungszylinder 1 den bedruckten bzw. lackierten Bedruckstoff fördert.
Description
Die Erfindung betrifft eine Bogenführungseinrichtung für eine
Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches und
dient der Unterstützung der Bogenführung im Bereich eines
Druck- oder Lackierspaltes.
Eine Bogenführungseinrichtung ist beispielsweise aus der EP 0
306 682 A2 bekannt. Die Einrichtung besteht im wesentlichen
aus zwei mit Blasluft beaufschlagten Blasleisten, die vor und
nach dem durch einen Gummituchzylinder und einen Druckzylin
der gebildeten Druckspalt über die Zylinderbreite achsparal
lel angeordnet sind. Die in Förderrichtung vordere Blasleiste
ist im zwickelförmigen Raum oberhalb des einlaufenden Bogens
zwischen Gummituchzylinder und Druckzylinder angeordnet. Der
Blasluftstrom ist dabei auf den Gummituchzylinder, in die
Druckzone selbst sowie auf die Oberseite des auf dem Druckzy
linder im Greiferschluß geführten Bogen gerichtet. Die in
Förderrichtung nach der Druckzone angeordnete hintere Blas
leiste erzielt einen Blasluftstrom, welcher auf die Oberseite
des auf dem Druckzylinder geführten Bogens und auf den Gum
mituchzylinder entgegen der Förderrichtung gerichtet ist. Die
Erfindung beschreibt primär die Bogenführungseinrichtung im
Druckbetrieb (Druck an-Stellung). Es ist darüberhinaus in der
Druckpraxis gebräuchlich, daß bei abgestelltem Gummituchzy
linder (Druck ab-Stellung) der Blasluftbetrieb beibehalten
wird, beispielsweise bei Kontrolle des Papierlaufes oder wenn
ein Druckwerk nicht am Druck beteiligt ist. Der bogenförmige
Bedruckstoff wird dann im Greiferschluß auf dem Druckzylinder
durch den Druckspalt (kontaktlos zum inaktiven Gummituchzy
linder) mittels Blasluft durch das Druckwerk gefördert.
Gemäß DE 197 19 624 C1 ist eine Bogenführungseinrichtung in
einer Druckmaschine zur Führung von Bedruckstoffen im Bereich
von Gummituch-/Formzylinder und Bogenführungszylinder bei
inaktiven Gummituch-/Formzylinder bekannt. Hierbei ist der
Gummituch-/Formzylinder in Druck ab-Stellung mit einem Zylin
derkanal der Mantelfläche des Bogenführungszylinders benach
bart zugeordnet positionierbar und lagefixierbar, wobei der
Gummituch-/Formzylinder antriebsseitig mittels Kupplung
stillsetzbar ist. In den Zylinderkanälen sind Bogenleitele
mente vorgesehen, welche mechanisch und/oder pneumatisch die
Bogenführung gewährleisten.
Nachteilig ist bei diesen pneumatisch beaufschlagten Bogen
führungseinrichtungen, daß bei höherem Flächengewicht oder
bestimmten Elastizitäten der Bedruckstoffe, wie zum Beispiel
bei Karton oder Blech, die Bogenführung in ihrem Wirkungsgrad
reduziert wird. Durch die Relativbewegung bei feststehendem
Gummituch-/ Formzylinder und gefördertem Bedruckstoff erhöht
sich die Abschmiergefahr und die Druckqualität kann dadurch
beeinträchtigt werden.
Aus dem UK-Patent GB 2 267 095 B ist eine Lackiereinrichtung
für eine Druckmaschine bekannt, welche dem letzten Druckwerk
nachgeordnet ist. Bei einem nicht am Druckvorgang, bzw. einem
nicht am Lackiervorgang (das Lackiersystem ist abgestellt)
beteiligten Lackwerk kann der Kontakt einer frisch bedruckten
Oberseite des Bedruckstoffes am Formzylinder beim Durchlaufen
des Druckspaltes verhindert werden. Dazu ist die Lackierein
heit zweiteilig als Unterteil und Oberteil ausgebildet. Das
Unterteil nimmt den Gegendruckzylinder und das Oberteil den
Formzylinder mit dem Lackdosiersystem auf. Bei abgestelltem
Lackiervorgang (Druck ab-Stellung) wird das in Drehgelenken
am Unterteil gelagerte Oberteil vom bogenführenden Druckzy
linder abgeschwenkt. Damit ist ein relativ großer Abstand
zwischen Formzylinder und Druckzylinder im Druckspalt (Lac
kierzone) erzielbar und der Bogen kann ohne den Einsatz von
pneumatischen Bogenführungsmitteln abschmierfrei die Lac
kiereinheit passieren. Soll der Lackiervorgang erneut durch
geführt werden, so wird das Oberteil zum Unterteil und somit
der Formzylinder zum bogenführenden Druckzylinder wieder
angestellt (Druck an-Stellung). Der vorher entkoppelte An
trieb wird hierzu wieder in Eingriff gebracht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bogenführungs
einrichtung in einer Druckmaschine zu schaffen, die eine
gleichmäßige Führung eines Bedruckstoffes auf einem Bogenfüh
rungszylinder, vorzugsweise einem Druckzylinder, bei einem
nicht am Druck-/Lackprozeß beteiligten Druck-/Lackwerk ge
stattet und ein abschmierfreies Durchlaufen des bogenförmigen
Bedruckstoffes durch einen von Gummituch-/Formzylinder und
Bogenführungszylinder gebildeten Druck-/Lackspalt gewährlei
stet.
Die Aufgabe wird durch die Ausbildungsmerkmale des Hauptan
spruches gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Un
teransprüchen.
Bei Bogenrotationsdruckmaschinen in Reihenbauweise mit Druck
werken für den Mehrfarbendruck sind für die Inline-Veredelung
auch ein oder mehrere Lackwerke den Druckwerken zuordbar. Ein
Lackwerk ist dabei mit einem Offsetdruckwerk vergleichbar,
indem der Gummituchzylinder des Druckwerkes dann bekanntlich
dem Formzylinder des Lackwerkes entspricht, der mit einer
Auftragwalze sowie einem Lackdosiersystem in Funktionsverbin
dung ist. Ein Druckzylinder ist dabei sowohl im Druckwerk als
auch im Lackwerk als Bogenführungszylinder eingesetzt.
Es wurde unter anderem gefunden, daß bei einem nicht am
Druck- bzw. Lackierprozeß beteiligten inaktiven Druck-/
Lackwerk der durch den Druckspalt zu fördernde bogenförmige
Bedruckstoff direkt im Druckspalt bzw. Lackspalt hinsichtlich
der Führung beeinflußbar ist.
Erfindungsgemäß ist eine auf dem Gummituch-/Formzylinder
fixierte Platte oder Folie, beispielsweise eine Druckform
bzw. Druckfolie, mit einer farb-/lackabstoßenden Oberflä
chenbeschichtung ausgebildet.
Bevorzugt ist die Platte bzw. Folie mit einer Silikongummi
schicht ausgebildet. Eine derartige Platte bzw. Folie ist
insbesondere eine Druckform bzw. Druckfolie, welche als
Hochdruckform oder als Flachdruckform mit farb-/ lackabsto
ßender Beschichtung einsetzbar ist. Hierbei kann die Hoch
druckform vollflächig oder mit über die Breite zonenweise
verteilten Silikongummischichten, vorzugsweise in Förderrich
tung des bogenförmigen Bedruckstoffes angeordnet, ausgebildet
sein.
Alternativ ist eine Flachdruckplatte für den feuchtmittel
freien Offsetdruck, auch wasserloser Offsetdruck oder Troc
kenflachdruck genannt, einsetzbar. Eine derartige Flachdruck
platte weist unter anderem eine Silikongummischicht und eine
lichtempfindliche Fotopolymerschicht auf. Bei einer bevorzug
ten UV-Belichtung unter einem Positiv erfährt die Fotopoly
merschicht eine Härtung und verbindet sich dabei mit der
Silikongummischicht. Die derart gehärtete Silikongummischicht
der Druckform stößt Farbe bzw. Lack ab. In bevorzugter Aus
bildung ist diese Flachdruckplatte für den feuchtmittelfreien
Offsetdruck mit einer vollflächigen Silikongummischicht
ausgebildet. Alternativ sind über die Breite dieser Flach
druckplatte verteilt zonenweise Silikongummischichten, vor
zugsweise in Förderrichtung des bogenförmigen Bedruckstoffes,
angeordnet.
In einer weiteren Ausbildung ist eine Platte als Druckfolie
ausgebildet und auf dem Formzylinder fixiert, welche als
obere Schicht eine vollflächige Silikongummischicht aufweist,
wobei das zugehörige Substrat zumindest eine Trägerplatte,
z. B. eine Aluminium-Platte, oder ein Gummituch ist.
In einer weiteren Ausbildung ist eine Platte oder Folie mit
farb-/ lackabstoßender Beschichtung mit einer sehr glatten
Oberfläche bzw. Oberflächenschicht ausgebildet auf dem Gum
mituchzylinder bzw. Formzylinder fixiert. Bevorzugt weist
eine derartige Beschichtung eine Oberflächenrauhigkeit von
annähernd 1 bis 10 µm auf.
Eine erste Oberfläche bzw. Oberflächenschicht besteht dabei
aus Chrom oder Aluminium oder enthält zumindest einen Anteil
davon.
In einer weiteren Ausbildung besteht eine Oberfläche bzw.
Oberflächenschicht aus organischen-anorganischen Hybridpoly
meren, welche auf einem aus Aluminium bestehenden oder zumin
dest Aluminium enthaltenden Substrat angeordnet ist.
In einer Weiterbildung sind auch Einlagerungen aus einem
Fluorpolymer bzw. Fluorpolymeren im Verbund, beispielsweise
in Risse, Spalten oder Poren, in die oben genannte Oberfläche
bzw. Oberflächenschicht aus Chrom oder Aluminium, einschließ
lich anodisiertem Aluminium, realisierbar.
Bei Ausbildung einer Platte/Folie mit einer Chromoberfläche
bzw. zumindest Chrom enthaltenden Oberfläche ist eine derar
tige Platte/Folie auch mit Spiegelglanz polierter Oberfläche
ausführbar.
Ein mit Maschinengeschwindigkeit rotierend antreibbarer
Gummituch-/Formzylinder mit einer Platte bzw. Folie, z. B.
Druckform bzw. Druckfolie, mit farb-/lackabstoßender Be
schichtung ist in einem nicht am Druck-/Lackierprozeß betei
ligten Druck-/Lackwerk in eine Druck ab-Stellung oder eine
Stellung mit sanfter Druckbeistellung zum Bedruckstoff -
unter Berücksichtigung der Bedruckstoffstärke - versetzbar.
Ein im Greiferschluß fixierter bogenförmiger Bedruckstoff ist
dann mit der bereits bedruckten und/oder lackierten Seite
(dem Gummituch-/Formzylinder zugeordnet) mittels eines
Bogenführungszylinders durch einen Druck-/Lackspalt förder
bar.
Von Vorteil ist hierbei, daß zur Realisierung der Bogenfüh
rung der Gummituch-/Formzylinder mit Platte bzw. Folie und
farb-/lackabstoßender Beschichtung rotierend betreibbar ist.
Dabei treten zwischen dem auf einem rotierenden Bogenfüh
rungszylinder, insbesondere Druckzylinder, transportierten
bedruckten und/oder lackierten Bedruckstoff und einem zuge
ordneten rotierenden Gummituch-/ Formzylinder (mit Platte
bzw. Folie mit farb-/lackabstoßender Beschichtung) beim
Ablaufen rotierender Relativbewegungen spürbar geringe
Reibungsmomente auf, wodurch die Abschmiergefahr bereits
reduziert ist.
Vorteilhaft ist weiterhin, daß durch die farb-/lackabstoßen
de Beschichtung der auf dem Gummituch-/Formzylinder fixier
ten Platte bzw. Folie die Farb-/Lackspaltung deutlich redu
zierbar ist, so daß eine Beeinträchtigung der Druckqualität
zusätzlich vermeidbar ist.
Ein weiterer Vorteil ist darin begründet, daß ein Antrieb mit
Kupplung zum Positionieren des Zylinderkanals zum Druckzylin
der und Stillsetzen des Gummituch-/Formzylinders hinfällig
ist.
Ebenso von Vorteil ist, daß die Bogenführungseinrichtung
unabhängig vom Flächengewicht bzw. vom Elastizitätmodul der
zu verarbeitenden bogenförmigen Bedruckstoffe einsetzbar ist.
Pneumatisch beaufschlagbare, vor und nach dem Druck-/Lacks
palt angeordnete Blasrohre bzw. im Zylinderkanal angeordnete
Bogenleitelemente sind nicht erforderlich.
Zur zusätzlichen Unterstützung der Bogenführung sind Blasvor
richtungen vor bzw. nach dem Druck-/Lackspalt anordbar,
welche den Transport der Bedruckstoffe auf dem Bogenführungs
zylinder unterstützen.
Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläu
tert werden. Dabei zeigen schematisch:
Fig. 1 eine Bogenrotationsdruckmaschine,
Fig. 2 eine Bogenführungseinrichtung im
Bereich des Druckspaltes.
Eine Bogenrotationsdruckmaschine ist gemäß Fig. 1 in Reihen
bauweise dargestellt. Dabei sind mehrere Druckwerke für den
Mehrfarbendruck mit Bogenführungszylindern 1, zum Beispiel
Druckzylindern, aneinander gereiht und untereinander mit
Transferzylindern 17 bzw. Wendesystemen verbunden.
Die Fig. 1 zeigt eine Teilansicht einer derartigen Druckma
schine für die Inline-Veredelung. Dabei ist lediglich ein
letztes Druckwerk 14 mit einem Plattenzylinder 13, einem
Gummituchzylinder 12 und Druckzylinder 1 als Bogenführungszy
linder gezeigt. Dem Plattenzylinder 13 ist ein Farbwerk und
gegebenenfalls ein Feuchtwerk zugeordnet, auf das hier nicht
näher eingegangen werden soll.
Dem Druckwerk 14 ist in Förderrichtung 5 ein erstes Lackwerk
15 nachgeordnet, welches durch einen Formzylinder 2, eine
Auftragwalze 3 sowie ein Dosiersystem 4, z. B. eine Dosierwal
ze (Zweiwalzenwerk) oder ein Kammerrakel oder zumindest eine
nach dem Schöpfwalzenprinzip arbeitende Tauchwalze, gebildet
ist. Das entsprechende Dosiersystem 4 ist dabei wahlweise
einsetzbar. Der Formzylinder 2 ist wiederum dem Druckzylinder
1 zugeordnet. Dem ersten Lackwerk 15 ist eine Trocknerein
richtung 20, zum Beispiel ein Infrarot(IR)-Trockner, einem
benachbarten Druckzylinder 1 oder einem benachbarten Trans
ferzylinder 17 zugeordnet, nachgeordnet. Der Trocknereinrich
tung 20 folgt in Förderrichtung 5 ein zweites Lackwerk 16 mit
Formzylinder 2, Auftragwalze 3 und wahlweise einsetzbarem
Dosiersystem 4. Die Druckzylinder 1 und Druckwerke 14, Lack
werke 15, 16 sowie die Trocknereinrichtung 20 sind mittels
Transferzylindern 17 für den Bogentransport untereinander
verbunden. Die Druckzylinder 1 und die Transferzylinder 17
sind, bezogen auf einen einfachgroßen Gummituchzylinder 12
bzw. einen einfachgroßen Formzylinder 2, doppeltgroß ausge
bildet und weisen am Umfang symmetrisch verteilt angeordnete
Greifersysteme 7, 8 auf.
Dem zweiten Lackwerk 16 folgt in Förderrichtung 5 ein Ausle
ger 18, welcher den bogenförmigen Bedruckstoff mittels umlau
fenden Kettensystemen 19 in bekannter Weise einem Ausleger
stapel 9 zuführt und dort ablegt.
Im vorliegenden Beispiel ist gem. Fig. 2 das zweite Lackwerk
16 inaktiv, d. h. es ist nicht am Lackierprozeß beteiligt,
gezeigt. Hierbei ist das Dosiersystem 4 durch ein Kammerrakel
mit zugeordneter gerasterter Auftragwalze 3 ausgebildet. Eine
Platte bzw. Folie 11, hier eine Druckform 11, alternativ kann
dies auch eine Druckfolie 11 sein, ist auf dem einen Zylin
derkanal 6 aufweisenden Formzylinder 2 des Lackwerkes 16
fixiert. Die Platte/Folie bzw. Druckform/Druckfolie 11 ist
mit einer farb-/lackabstoßenden Oberfläche, vorzugsweise
einer Beschichtung, versehen und ist vorzugsweise im Bereich
des Zylinderkanals 6 fixierbar. In einer Ausbildung ist die
Platte/Folie 11 ein Druckform/Druckfolie mit einer Silikon
gummischicht an der Oberfläche.
Beispielsweise ist auf dem Formzylinder 2 als Platte/Folie 11
eine Flachdruckplatte für den feuchtmittelfreien Offsetdruck
mit einer vollflächig ausgebildeten, farb-/lackabstoßenden
Silikongummischicht angeordnet. Alternativ ist die Plat
te/Folie 11 als Hochdruckform ausgebildet.
Der Formzylinder 2 ist in eine Druck ab-Stellung versetzbar,
so daß zwischen Druckzylinder 1 und Formzylinder 2 ein Frei
raum im Druckspalt bzw. Lackspalt 10 gebildet ist. Ein be
reits vorher bedruckter bogenförmiger Bedruckstoff wird im
Greiferschluß vom rotierenden Druckzylinder 1 durch den
Druck-/Lackspalt 10 des nicht am Druck-/Lackierprozeß betei
ligten Lackwerkes 16 geführt. Gleichzeitig rotiert der sich
in Druck ab-Stellung befindende Formzylinder 2 mit Druckform
11 bzw. Druckfolie 11 mit Maschinengeschwindigkeit in Förder
richtung 5 und der Bedruckstoff wird abschmierfrei durch den
Druck-/Lackspalt 10 transportiert.
In einer Weiterbildung ist der Formzylinder 2 - unter Berück
sichtigung der Bedruckstoffstärke - in eine Stellung mit
einer sanften Druckbeistellung zum Bedruckstoff einstellbar.
D. h. es besteht lediglich ein definierter, geringfügiger
reibschlüssiger Kontakt zwischen der Druckform 11 auf dem
Formzylinder 2 und dem auf dem Druckzylinder 1 fixierten
Bedruckstoff. Der bereits vorher bedruckte und/oder lackierte
bogenförmige Bedruckstoff wird im Greiferschluß vom rotieren
den Druckzylinder 1 durch den Druck-/Lackspalt 10 des nicht
am Lackierprozeß beteiligten Lackwerkes 16 geführt. Gleich
zeitig rotiert der in sanfter Druckbeistellung befindliche
Formzylinder 2 (mit Druckform/Druckfolie 11) mit Maschinenge
schwindigkeit in Förderrichtung 5 und der Bedruckstoff wird
in Kontakt zur Druckform/Druckfolie 11 abschmierfrei durch
den Druck-/Lackspalt 10 geführt.
In einer weiteren Ausbildung ist eine Platte oder Folie 11
mit farb-/lackabstoßender Oberfläche bzw. Oberflächenschicht
mit einem Trennmittel in Kontakt bringbar. Das Trennmittel
ist - bei unterbrochener Lackzufuhr - über das Dosiersystem
4, z. B. ein Kammerrakel mit Zuführ- und Rücklaufleitung, und
die Auftragwalze 3 auf die Platte bzw. Folie 11 auf dem
Formzylinder 2 übertragbar, wobei der Formzylinder 2 rotiert.
Das Trennmittel enthält bevorzugt zumindest Silikon und/oder
Wasser.
In einer weiteren Ausbildung ist dem Formzylinder 2 eine
zusätzliche Einrichtung zugeordnet, mit welcher das Trennmit
tel auf die auf dem Formzylinder 2 fixierte Platte bzw. Folie
11 mit farb-/lackabstoßender Beschichtung übertragbar ist.
Beispielsweise eignet sich hierzu eine in Achsrichtung über
die Breite des Formzylinders 2 sich erstreckende Sprühein
richtung, deren Sprühdüsen auf den Formzylinder 2 gerichtet
sind, so daß das Trennmittel auf die Platte/Folie 11 über
tragbar ist.
Der Einsatz von Trennmittel verhindert eine mögliche Farb-
bzw. Lackrückspaltung vom bedruckten/lackierten Bedruckstoff
an die Platte bzw. Folie. Weiterhin wirkt das Trennmittel
einer möglichen Verschmutzung von Platte/Folie durch Farb-
/Lackrückspaltung entgegen. Damit sind sonst notwendige
Reinigungsvorgänge reduzierbar.
In einer weiteren Ausbildung ist die auf dem Formzylinder 2
fixierte Platte bzw. Folie 11 mit farb-/lackabstoßender
Oberfläche temperierbar. In einer Ausbildung ist der Plat
te/Folie 11 eine Kaltluft zuführende Temperiereinrichtung
benachbart zugeordnet. Die Kaltluft ist auf die Platte/Folie
11 gerichtet und bildet als Kondensat auf dieser Platte/Folie
11 einen Feuchtfilm aus, der als Trennmittel wirkt.
In einer weiteren Ausbildung ist der die Platte/Folie 11
tragende Formzylinder 2 (bzw. Gummituchzylinder 12) innerhalb
des Zylindermantels temperierbar.
Die Stellung des Formzylinders 2, alternativ des Gummituchzy
linders 12, mit definierter Druckbeistellung zum Bedruckstoff
oder die Druck ab-Stellung von Gummituch-/Formzylinder ist
nicht auf eine der Ausbildungen von Platte oder Folie 11
beschränkt.
Soll der Formzylinder 2 wieder am Lackierprozeß beteiligt
werden wird die Druckform/Druckfolie 11 mit lack-/farbabwei
sender Oberflächenbeschichtung gegen beispielsweise ein
Gummituch oder eine Flexodruckplatte ausgetauscht, die Lack
versorgung aktiviert und anschließend der Formzylinder 2 in
Druck an-Stellung verbracht.
Die erfindungsgemäße Lösung ist nicht auf einen Formzylinder
2 oder vergleichbaren Gummituchzylinder 12 beschränkt. Viel
mehr ist der jeweilige Zylinder 2, 12 durch eine nicht am
Druck-/Lackierprozeß beteiligte Walze mit farb-
/lackabstoßender Oberfläche substituierbar. Die Walze ist
dann dem Bogenführungszylinder 1 zugeordnet.
1
Bogenführungszylinder
2
Formzylinder
3
Auftragwalze
4
Dosiersystem
5
Förderrichtung
6
Zylinderkanal
7
Greifersystem
8
Greifersystem
9
Auslegerstapel
10
Druck-/Lackspalt
11
Platte/Folie
12
Gummituchzylinder
13
Plattenzylinder
14
Druckwerk
15
Lackwerk
16
Lackwerk
17
Transferzylinder
18
Ausleger
19
Kettensystem
20
Trocknereinrichtung
Claims (18)
1. Bogenführungseinrichtung für eine Druckmaschine mit nicht
am Druck-/Lackierprozeß beteiligten Druck-/Lackwerken zur
Führung von bogenförmigen Bedruckstoffen im Bereich von
Gummituch-/Formzylinder und eines zugeordneten Bogenfüh
rungszylinders,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Gummituch-/Formzylinder (12, 2) eine Platte
oder Folie (11) mit einer farb-/lackabstoßenden Oberflä
che angeordnet ist, daß der Gummituch-/Formzylinder (12,
2) mit Maschinengeschwindigkeit antreibbar ist und ein im
Greiferschluß fixierter Bedruckstoff mit der bedruckten
und/oder lackierten Seite dem Gummituch-/Formzylinder
(12, 2) zugeordnet mittels Bogenführungszylinder (1)
durch einen Druck-/Lackspalt (10) förderbar ist.
2. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte bzw. Folie (11) eine Druckform/Druckfolie
ist, welche eine Silikongummischicht an der Oberfläche
aufweist.
3. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckform/Druckfolie (11) eine Flachdruckplatte
ist.
4. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckform/Druckfolie (11) eine Flachdruckplatte
für den feuchtmittelfreien Offsetdruck ist.
5. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte/Folie (11) eine Hochdruckplatte ist.
6. Bogenführungseinrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der rotierbare Gummituch-/Formzylinder (12, 2) in
Druck ab-Stellung positionierbar ist.
7. Bogenführungseinrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der rotierbare Gummituch-/Formzylinder (12, 2) mit
definierter Druckbeistellung positionierbar ist.
8. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte/Folie (11) eine Oberfläche aus Chrom oder
Aluminium bzw. anodisiertem Aluminium aufweist oder zu
mindest einen Anteil davon enthält.
9. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte/Folie (11) eine Oberfläche aus organi
schen-anorganischen Hybridpolymeren auf einem Aluminium-
Substrat aufweist.
10. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte/Folie (11) in den Rissen, Spalten oder Po
ren der Oberfläche aus Chrom oder Aluminium bzw. anodi
siertem Aluminium Einlagerungen aus zumindest einem Flu
orpolymer aufweist.
11. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aus Chrom gebildete Oberfläche der Platte/Folie
(11) Spiegelglanz poliert ist.
12. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte/Folie (11) mit einem Trennmittel in Kon
takt bringbar ist.
13. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trennmittel zumindest Silikon und/oder Wasser
enthält.
14. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trennmittel über das Dosiersystem (4) und die
Auftragwalze (3) auf die auf dem Formzylinder (2) fixier
te Platte/Folie (11) übertragbar ist.
15. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trennmittel mittels einer in Achsrichtung über
die Breite des Formzylinders (2) sich erstreckende Sprü
heinrichtung auf die Platte/Folie (11) übertragbar ist.
16. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte/Folie (11) temperierbar ist.
17. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Platte/Folie (11) eine Kaltluft zuführende Tempe
riereinrichtung benachbart zugeordnet ist.
18. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der die Platte/Folie (11) tragende Gummituch-
/Formzylinder (2) innerhalb des Zylindermantels tempe
rierbar ist.
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