DE19930917C1 - Verfahren zur Herstellung von elastischen Bändern für die Bekleidungsindustrie - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von elastischen Bändern für die BekleidungsindustrieInfo
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Abstract
Verfahren zur Herstellung von elastischen Bändern aus einer wenigstens teilweise synthetische Fasern oder Filamente aufweisenden Stoffbahn, insbesondere einer Vliesstoffbahn zur Verwendung in der Bekleidungsindustrie, wobei eine oder mehrere industriell hergestellte Bahnen (1, 2; 16) zusammengelegt und an ihren offenen Kanten (3, 4; 5, 6; 18, 19) miteinander verbunden wird beziehungsweise werden und ein Schlauch (11) gebildet wird und daß die Wand (21) des Schlauchs (11) schräg aufgeschnitten wird, so daß eine neue elastischere Stoffbahn (22) entsteht, die in Längsrichtung (26) zu Bändern (25) geschnitten wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von elastischen und
dehnfähigen Bändern aus einer wenigstens teilweise syntetische Fasern oder
Filamente aufweisenden Einlagestoffbahn, insbesondere aus einer
Vliesstoffbahn zur Verwendung in der Bekleidungsindustrie.
Die Bekleidungsindustrie benötigt für vielfältige Zwecke, beispielsweise als
Einlagen bei Anzügen, Jacken, Blusen und dergleichen Bänder, die mit dem
Bekleidungsstoff verbunden, diesem eine hohe Stabilität bei gleichzeitiger
Elastizität verleihen. Dabei sollen die Bänder einer vorgegebenen Richtung
dem Stoff eine erhöhte Festigkeit verleihen. Auch soll eine Formgebung
erhalten bleiben beziehungsweise stabilisiert werden. Die Verwendung von
Bändern, die beispielsweise in Längsrichtung eine hohe Stabilität, in
Querrichtung jedoch eine verminderte Festigkeit haben, ist in vielen Fällen nicht
erwünscht. Diese Festigkeiten ergeben sich jedoch bei den Bändern die aus
Einlagestoffbahnen geschnitten werden dadurch, daß die Einlagestoffbahn
häufig, sei es im Webprozeß oder auch bei der Herstellung von
Vliesstoffbahnen, in ihrer Längsrichtung eine höhere Festigkeit ausweisen als in
Quer- oder Zwischenrichtungen.
Durch die AT 205 436 ist es schon bekannt, zur Herstellung von Unterkragen
eine Leinwandbahn mit schräg zur Längsrichtung der Bahn verlaufenden
Kettfäden mit einer Filzbahn zu verbinden und aus diesem Verbundmaterial
sodann die einzelnen Krägen auszuschneiden. Die Leinwandbahn wird
dadurch hergestellt, dass eine normal gewellte Bahn in eine Anzahl von
rhombischen Stücken zerschnitten wird, die zu einer neuen Bahn mit schräg
zur Längsrichtung verlaufenden Kettfäden zusammengenäht wird. Dieses
Verfahren hat eine Reihe von Nachteilen. So ist es mit hohem Materialabfall
verbunden und arbeitsaufwendig.
Außerdem beschreibt die vorausstehende Druckschrift ein Verfahren, das
ebenfalls zur Herstellung von Unterkragen dient und bei dem ein
Gewirkeschlauch beziehungsweise eine rundgewebte Leinwand nach einer
Spirallinie zerschnitten wird, so dass ein Leinwandstreifen mit schrägliegenden
Querfäden entsteht, der sodann mit einem Kragenfilzstreifen von gleicher
Länge und Breite verbunden und zu einzelnen Kragen zerschnitten wird. Die
Herstellung von allgemein verwendbaren Bändern mit hoher Festigkeit und
Flexibilität wird in der Druckschrift jedoch nicht angesprochen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen
mit dem Bänder hergestellt werden können, die eine hohe Festigkeit aufweisen,
jedoch gleichzeitig in einer vorgegebenen Richtung der Einlagestoffbahn eine
möglichst gleiche Flexibilität und Festigkeit haben.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei einem Verfahren der eingangs
genannten Gattung erfindungsgemäß dadurch, daß eine oder mehrere
industriell hergestellte Einlagestoffbahnen zusammengelegt und an ihren
offenen Kanten miteinander verbunden wird beziehungsweise werden und ein
Schlauch gebildet wird, und daß die Wand des Schlauches schräg
aufgeschnitten wird, so daß eine neue elastischere Einlagestoffbahn entsteht,
die sodann in Längsrichtung zu Bändern geschnitten wird. Durch diese
Vorgehensweise werden bei einem Gewebe die Richtungen der Kett- und
Schußfäden verändert und bei einer Vliesstoffbahn die Hauptrichtung der
Fasern beziehungsweise Filamente. Die ursprüngliche Ausrichtung der
Kettfäden in Längsrichtung der Einalgestoffbahn beziehungsweise Fasern und
Filamente bei einer Vliesstoffbahn wird verändert und liegt in der neuen
Einlagestoffbahn schräg zu ihrer Längsrichtung. Bei den dann aus der
Einlagestoffbahn geschnittenen Bändern liegen die Kett- und Schußfäden
beziehungsweise Fasern und Filamente bei einem Vliesstoff folglich ebenfalls
schräg zur Längsrichtung der Bänder.
Für die Herstellung der neuen Einlagestoffbahn aus denen die Bänder
geschnitten werden, können zwei gleich breite Einlagestoffbahnen
übereinander gelegt und an ihren offenen Kanten miteinander verbunden
werden. Diese Vorgehensweise ist sehr einfach von der maschinellen Seite
her. Es ist aber auch möglich, nur eine Vliesstoffbahn zu nehmen, die in
Längsrichtung hälftig zusammengelegt wird und die ebenfalls an ihren offenen
Kanten miteinander verbunden wird, so daß ein Schlauch entsteht. Während
bei der erstgenannten Möglichkeit an beiden Seiten der Einlagestoffbahnen die
offenen Kanten verbunden werden und folglich hierfür zwei Vorrichtungen
einzusetzen sind, wird bei der zweitgenannten Möglichkeit lediglich eine
Vorrichtung für das Verbinden der offenen Kanten benötigt.
Es sind verschiedene Möglichkeiten zur Verbindung der offenen Kanten
denkbar. Besonders bevorzugt ist jedoch die Verbindung der Kanten durch
Ultraschall- oder Laserstrahltechnik. Gegenüber einer maschinellen
Nahtverbindung durch Nähen entstehen hierbei mehrere Vorteile. So wird eine
Verbindungsnaht gebildet, die eine hohe Festigkeit hat. Vergleichende
Reißversuche haben ergeben, daß eine im Ultraschallverfahren hergestellte
Nahtverbindung eine höhere Festigkeit hat, als die benachbarte Stoffbahn, d. h.
bei Zugversuchen reißt die Stoffbahn und nicht die Naht. Dieses ist anders bei
einer genähten Naht, bei der im Zugtest die Naht reißt, während die Stoffbahn
hält. Dieses ist auch verständlich daraus, daß beim Schneiden des Schlauchs
der Faden der Verbindungsnaht zerschnitten wird. Ein anderer Vorteil liegt
darin, daß die Naht so gut wie nicht sichtbar ist, beziehungsweise so gut wie
nicht sichtbar ausgebildet werden kann. Damit die Naht so wenig wie möglich in
Erscheinung tritt, ist es zweckmäßig, daß die über die Verbindungslinie der
Kanten hinausstehende Nahtzugabe der Stoffbahn beziehungsweise der
Stoffbahnen abgeschnitten wird. Bei einer genähten Verbindung kann dies nur
begrenzt erfolgen. Der genähte Rand tritt deshalb im fertigen Band in
Erscheinung. In vielen Fällen kann bei der Weiterverarbeitung des Bandes
diese Naht sich ungünstig auswirken und es ist erforderlich, daß die Nahtstellen
vom Band abgeschnitten werden müssen, was einen hohen Verschnitt
bedeutet. Bei einer Verbindung durch Ultraschall- oder Laserstrahltechnik
dagegen kann die Nahtzugabe gänzlich oder bis auf ein Mindestmaß
abgeschnitten werden bis an die durch Ultraschall erzeugte Verbindungsnaht
und an der neuen ausgebreiteten Einlagestoffbahn ist die Verbindungsstelle so
gut wie nicht sichtbar. Es kann sowohl bei der Herstellung des Schlauches als
auch bei der späteren Verarbeitung erheblich Bahnmaterial eingespart werden.
Ein Ausschneiden der Nahtstücke aus dem fertigen Band ist nicht mehr
erforderlich. Der Schneidwinkel unter dem der Schlauch aufgeschnitten wird,
der zwischen einer Querlinie zur Stoffbahn und der Schneidlinie liegt, wird
durch das Einsatzgebiet der Bänder vorgegeben. Es ist günstig ihn bei 8, 12
oder 38° einzustellen. Je größer der Schneidwinkel ist, um so größer ist die
Elastizität der neuen Einlagestoffbahn bei Vliesstoffbahnen und damit der
daraus hergestellten Bänder.
Die so hergestellten Bänder werden bei ihrer Endverarbeitung an den
unterschiedlichsten Stellen von Bekleidungsstücken eingesetzt. Hieraus kann
es erforderlich sein, daß sie zusätzlich zu konfektionieren sind. Dieses kann
beispielsweise dadurch erfolgen, daß die geschnittenen Bänder durch
Doppelsteppstich, Kettenstich oder Blindstich mit einer Naht versehen sind.
Möglich ist auch und wird vielfach praktiziert, daß mehrere der geschnittenen
Bänder durch Doppelsteppstich, Kettenstich oder Blindstich miteinander
verbunden sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders gut für die Herstellung
von Bändern, die aus einer Vliesstoffbahn geschnitten werden. Hier werden
bevorzugt Vliesstoffbahnen verwendet, deren Fasern und/oder Filamente
überwiegend in Längsrichtung der Vliesstoffbahn ausgerichtet sind. Durch die
Bildung eines Schlauchs aus solchen Vliesstoffbahnen, dessen Aufschneiden
und die Erstellung der neuen Vliesstoffbahn, wird eine Schrägausrichtung der
Hauptfaserrichtung erreicht, die zu den gewünschten Eigenschaften bei den
aus der neuen Vliesstoffbahn geschnittenen Bändern führt.
Anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele wird die
Erfindung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 schematisch den Verfahrensablauf,
Fig. 2 schematisch und vergröbert im Schnitt die Herstellung eines
Schlauchs aus zwei Stoffbahnen,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Stoffbahnen nach Fig. 2,
Fig. 4 schematisch die Bildung eines Schlauchs aus einer Stoffbahn,
Fig. 5 einen Schlauch mit angedeuteter Schnittlinie und
Fig. 6 die neue Stoffbahn mit Einschnitten für die Herstellung der
Bänder.
In der Fig. 1 ist das Verfahren schematisch dargestellt, für ein
Ausführungsbeispiel, bei dem zwei Bahnen eingesetzt werden. Eingesetzt
werden zwei Ursprungsbahnen, die durch an sich bekannte industrielle
Verfahren hergestellt sind. Die beiden Bahnen werden zusammengelegt und
ihre offenen Kanten durch Ultraschall miteinander verbunden und gleichzeitig
die an den beiden Seiten der Bahnen vorhandenen Nahtzugaben
abgeschnitten. Auf diese Art und Weise ist ein Schlauch gebildet worden, der
einer weiteren Schneidvorrichtung zugeführt wird und dort schräg
aufgeschnitten wird. Durch den Schrägaufschnitt entsteht eine neue Stoffbahn,
bei der die Hauptzugrichtung nicht mehr längs der Stoffbahn sondern schräg zu
der Längsausrichtung der Bahn verläuft. Die aufgewickelte Stoffbahn wird in
einzelne Scheiben geschnitten und weiter konfektioniert.
In den Fig. 2 und 3 sind die beiden Stoffbahnen 1 und 2 vergröbert
gezeichnet dargestellt. Sie liegen übereinander und werden an ihren offenen
Kanten 3 und 4, beziehungsweise 5 und 6 durch Ultraschall miteinander
verbunden und geschnitten. Die Ultraschalleinrichtung ist durch die Pfeile 7 und
8 sowie die darunter befindlichen Gegenlager 9 und 10 angezeigt. Nachdem
die Kanten 3, 4 beziehungsweise 5, 6 der Bahnen 1, 2 miteinander verbunden
sind, ist ein Schlauch 11 entstanden.
Die Fig. 3 zeigt in der Ansicht von oben die über die durch den
Schweißvorgang der Ultraschalltechnik entstehenden Verbindungslinien 12, 13
an den Kanten 3, 4 beziehungsweise 5, 6 hinausstehenden Nahtzugaben 14,
15 der Stoffbahnen 1 und 2, die gleichzeitig abgeschnitten werden.
In der Fig. 4 ist die Möglichkeit gezeigt, bei der eine Vliesstoffbahn 16 in
Längsrichtung 17 hälftig zusammengelegt wird und die offenen Kanten 18, 19
miteinander verbunden werden. Der Verbindungsvorgang erfolgt in gleicher
Weise wie in der Fig. 2, durch die Ultraschalleinrichtung 7 und 9. Auch hier
wird die Nahtzugabe abgetrennt und ein Schlauch 11 gebildet.
Die Fig. 5 zeigt den Schlauch 11 mit der Schnittlinie 20 durch die Wand 21.
Der Schneidwinkel w der Stoffbahn 16 wird auf ca. 38° festgelegt.
Durch den Schneidvorgang entsteht eine neue Stoffbahn 22, bei der die
Hauptausrichtung der Kettfäden beziehungsweise Fasern oder Filamente der
Vliesstoffbahn nunmehr schräg und nicht in Längsrichtung der Bahn verläuft.
Durch den in Fig. 6 gestrichelt eingezeichneten Doppelpfeil 23 ist diese
Richtung angedeutet.
Die Fig. 6 zeigt ansatzmäßig die Schnittlinien 24 für die Bänder 25, die aus
der neuen Einlagestoffbahn 22 geschnitten werden. Die Bänder 25 können
weiteren Konfektionierungsschritten unterworfen werden, wie sie zum Stand
der Technik gehören. Beispielsweise können sie untereinander oder mit
anderen Materialien durch Doppelsteppstich, Kettenstich oder Blindstich
verbunden werden. Ihre Längsrichtung ist identisch mit der Längsrichtung 26
der neuen elastischeren Stoffbahn 22.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von elastischen und dehnfähigen Bändern aus
einer wenigstens teilweise synthetische Fasern oder Filamente
aufweisenden Einlagestoffbahn, insbesondere einer Vliesstoffbahn zur
Verwendung in der Bekleidungsindustrie, dadurch gekennzeichnet,
daß eine oder mehrere industriell hergestellte Bahnen (1, 2; 16)
zusammengelegt und an ihren offenen Kanten (3, 4; 5, 6; 18, 19)
miteinander verbunden wird beziehungsweise werden und ein Schlauch
(11) gebildet wird und daß die Wand (21) des Schlauchs (11) schräg
aufgeschnitten wird, so daß eine neue elastischere Stoffbahn (22)
entsteht, die in Längsrichtung (26) zu Bändern (25) geschnitten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
gleichbreite Stoffbahnen (1, 2) übereinandergelegt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Stoffbahn (16) in Längsrichtung (17) hälftig zusammengelegt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung der Kanten (3, 4; 5, 6; 18, 19) durch Ultraschall-
oder Laserstrahltechnik durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die über die Verbindungslinie (12, 13) der Kanten (3, 4; 5, 6)
hinausstehende Nahtzugabe (14, 15) der Stoffbahn (1, 2)
beziehungsweise Stoffbahnen (1, 2) abgeschnitten wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der Schneidwinkel (w) der schräg aufgeschnittenen Wand (21) der
Stoffbahn (1, 2; 16) 8, 12 oder 38° beträgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere der geschnittenen Bänder (25) durch Doppelsteppstich,
Kettenstich oder Blindstich miteinander verbunden sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Vliesstoffbahn (1, 2; 16) verwendet wird, deren Fasern
und/oder Filamente überwiegend in Längsrichtung (17) der
Vliesstoffbahn (1, 2; 16) ausgerichtet sind.
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