DE19910508A1 - Verfahren der katalytischen Gasphasenoxidation von Acrolein zu Acrylsäure - Google Patents
Verfahren der katalytischen Gasphasenoxidation von Acrolein zu AcrylsäureInfo
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Abstract
Ein Verfahren der katalytischen Gasphasenoxidation von Acrolein zur Acrylsäure, bei dem man das Reaktionsgasausgangsgemisch mit einer Acroleinbelastung >= 150 Nl/l È h über einen Festbettkatalysator führt, der in zwei räumlich aufeinanderfolgenden Reaktionszonen A, B untergebracht ist, wobei die Reaktionszone B auf einer höheren Temperatur als die Reaktionszone A gehalten wird.
Description
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren der katalytischen
Gasphasenoxidation von Acrolein zu Acrylsäure, bei dem man ein
Propen, molekularen Sauerstoff und wenigstens ein Inertgas, das
zu wenigstens 20% seines Volumens aus molekularem Stickstoff be
steht, enthaltendes Reaktionsgasausgangsgemisch, das den moleku
laren Sauerstoff und das Acrolein in einem molaren Verhältnis
O2 : C3H4O ≧ 1 enthält, so über einen Festbettkatalysator, dessen
Aktivmasse wenigstens ein Molybdän und Vanadin enthaltendes
Multimetalloxid ist, führt, daß der Acroleinumsatz bei einmaligem
Durchgang ≧ 90 mol-% und die damit einhergehende Selektivität der
Acrylsäurebildung ≧ 90 mol-% betragen.
Das vorgenannte Verfahren der katalytischen Gasphasenoxidation
von Acrolein zu Acrylsäure ist allgemein bekannt (vgl. z. B.
EP-A 714700 o. EP-A 700893, sowie die in diesen Schriften zi
tierte Literatur) und insbesondere als zweite Oxidationsstufe bei
der Herstellung von Acrylsäure durch zweistufige katalytische
Gasphasenoxidation ausgehend von Propen von Bedeutung. Acrylsäure
ist ein bedeutendes Monomeres, das als solches oder in Form eines
Alkylesters zur Erzeugung von z. B. als Klebstoffen geeigneten Po
lymerisaten Verwendung findet.
Die Zielsetzung einer jeden katalytischen Festbettgasphasenoxida
tion von Acrolein zu Acrylsäure besteht grundsätzlich darin, eine
möglichst hohe Raum-Zeit-Ausbeute (RZA) an Wertprodukt zu erzie
len (das ist bei einer kontinuierlichen Verfahrensweise die je
Stunde und Volumen der verwendeten Katalysatorschüttung in Litern
erzeugte Menge an Acrylsäure).
Es besteht deshalb generelles Interesse daran, die Gasphasen
oxidation unter einer möglichst hohen Belastung der Katalysator
schüttung mit Acrolein (darunter wird die Menge an Acrolein in
Normlitern (= Nl; das Volumen in Liter, das die entsprechende
Acroleinmenge bei Normalbedingungen, d. h., bei 25°C und 1 bar,
einnehmen würde) verstanden, die als Bestandteil des Reaktions
gasgemisches pro Stunde durch einen Liter an Katalysatorschüttung
geführt wird) durchzuführen, ohne dabei den bei einmaligem Durch
gang des Reaktionsausgangsgemisches durch die Katalysator
schüttung erfolgenden Umsatz an Acrolein sowie die Selektivität
der damit einhergehenden Wertproduktbildung nennenswert zu beein
trächtigen.
Die Umsetzung des Vorgenannten wird durch die Tatsache beein
trächtigt, daß die Gasphasenoxidation von Acrolein zu Acrylsäure
einerseits stark exotherm verläuft und andererseits von einer
Vielfalt möglicher Parallel- und Folgereaktionen begleitet wird.
Mit zunehmender Acroleinbelastung der Katalysatorschüttung muß,
bei Verwirklichung der angestrebten Randbedingung eines im we
sentlichen gleichbleibenden Acroleinumsatzes, daher davon ausge
gangen werden, daß, infolge der erhöhten lokalen Wärmeproduktion
die Selektivität der Wertproduktbildung abnimmt.
Die konventionellen Verfahren der katalytischen Gasphasen
oxidation von Acrolein zu Acrylsäure, die dadurch charakterisiert
sind, daß als ein Hauptbestandteil des inerten Verdünnungsgases
Stickstoff und außerdem ein in einer Reaktionszone befindlicher
und längs dieser Reaktionszone homogener, d. h., über die
Katalysatorschüttung chemisch einheitlich zusammengesetzter,
Festbettkatalysator verwendet und die Temperatur der Reaktions
zone auf einem über die Reaktionszone einheitlichen Wert gehalten
wird (unter Temperatur einer Reaktionszone wird hier die
Temperatur der in der Reaktionszone befindlichen Katalysator
schüttung bei Ausübung des Verfahrens in Abwesenheit einer chemi
schen Reaktion verstanden; ist diese Temperatur innerhalb der
Reaktionszone nicht konstant, so meint der Begriff Temperatur
einer Reaktionszone hier den Zahlenmittelwert der Temperatur der
Katalysatorschüttung längs der Reaktionszone), beschränken daher
den anzuwendenden Wert der Acroleinbelastung der Katalysator
schüttung auf Werte ≦ 150 Nl Acrolein/l Katalysatorschüttung.h
(vgl. z. B. EP-B 714700; dort beträgt die maximale angewandte
Acroleinlast = 120 Nl Acrolein/l.h).
Die EP-B 253409 und das zugehörige Äquivalent, die EP-B 257565,
offenbaren, daß bei Verwendung eines inerten Verdünnungsgases das
eine höhere molare Wärmekapazität als molekularer Stickstoff auf
weist, der Anteil an Propen im Reaktionsgasausgangsgemisch einer
zweistufigen gasphasenkatalytischen Oxidation von Propen zu
Acrylsäure erhöht werden kann. Nichtsdestotrotz liegt aber auch
in den beiden vorgenannten Schriften die maximale realisierte
Propenbelastung, und damit im wesentlichen automatisch auch eine
bei direktem Durchgang des Produktgasgemisches der Propenoxidati
onsstufe in die Acroleinoxidationsstufe nachfolgende Acrolein
belastung, der Katalysatorschüttung bei ≦ 140 Nl Reaktand (Propen
oder Acrolein)/l.h.
Lediglich in der EP-A 293224 wurden bisher Acroleinbelastungen
oberhalb von 150 Nl Acrolein/l.h realisiert. Dies allerdings auf
Kosten eines speziellen zu verwendenden inerten Verdünnungsgases,
das völlig frei von molekularem Stickstoff ist. Nachteilig an
diesem Verdünnungsgas ist insbesondere, daß es sich bei all sei
nen Bestandteilen, im Unterschied zu molekularem Stickstoff, um
Wertprodukte handelt, die bei einer kontinuierlichen Durchführung
des Verfahrens in aufwendiger Weise aus Gründen der Wirtschaft
lichkeit wenigstens teilweise in die Gasphasenoxidation rück
geführt werden müssen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand daher darin, ein
wie Eingangs definiertes Verfahren der katalytischen Gasphasen
oxidation von Acrolein zu Acrylsäure zur Verfügung zu stellen,
das eine erhöhte Raum-Zeit-Ausbeute an Acrylsäure gewährleistet,
ohne die Nachteile der Hochlastfahrweisen des Standes der Technik
aufzuweisen.
Demgemäß wurde ein Verfahren der katalytischen Gasphasenoxidation
von Acrolein zu Acrylsäure, bei dem man ein Acrolein, molekularen
Sauerstoff und wenigstens ein Inertgas, das zu wenigstens 20%
seines Volumens aus molekularem Stickstoff besteht, enthaltendes
Reaktionsgasausgangsgemisch, das den molekularen Sauerstoff und
das Acrolein in einem molaren Verhältnis O2 : C3H4O ≧ 1 enthält, bei
erhöhter Temperatur so über einen Festbettkatalysator, dessen
Aktivmasse wenigstens ein Molybdän und Vanadin enthaltendes
Multimetalloxid ist, führt, daß der Acroleinumsatz bei einmaligem
Durchgang ≧ 90 mol-% und die damit einhergehende Selektivität der
Acrylsäurebildung ≧ 90 mol-% betragen, gefunden, das dadurch ge
kennzeichnet ist, daß
- a) die Belastung des Festbettkatalysators mit dem im Reaktions gasausgangsgemisch enthaltenen Acrolein ≧ 150 Nl Acrolein/l Katalysatorschüttung.h beträgt,
- b) der Festbettkatalysator aus einer in zwei räumlich aufeinan derfolgenden Reaktionszonen A, B angeordneten Katalysator schüttung besteht, wobei die Temperatur der Reaktionszone A 230 bis 270°C und die Temperatur der Reaktionszone B 250 bis 300°C beträgt und gleichzeitig wenigstens 10°C oberhalb der Temperatur der Reaktionszone A liegt,
- c) das Reaktionsgasausgangsgemisch die Reaktionszonen A, B in der zeitlichen Abfolge "erst A", "dann B" durchströmt und
- d) sich die Reaktionszone A bis zu einem Umsatz des Acroleins von 55 bis 85 mol-% erstreckt.
Bevorzugt erstreckt sich die Reaktionszone A bis zu einem Acro
leinumsatz von 65 bis 80 mol-%. Außerdem liegt die Temperatur der
Reaktionszone A mit Vorteil bei 245 bis 260°C. Die Temperatur der
Reaktionszone B liegt vorzugsweise wenigstens 20°C oberhalb der
Temperatur der Reaktionszone A und beträgt vorteilhaft 265 bis
285°C.
Je höher die Acroleinbelastung der Katalysatorschüttung beim
erfindungsgemäßen Verfahren gewählt wird, um so größer sollte die
Differenz zwischen der Temperatur der Reaktionszone A und der
Temperatur der Reaktionszone B gewählt werden. Normalerweise wird
die vorgenannte Temperaturdifferenz beim erfindungsgemäßen Ver
fahren aber nicht mehr als 40°C betragen. D. h., die Differenz zwi
schen der Temperatur der Reaktionszone A und der Temperatur der
Reaktionszone B kann erfindungsgemäß bis zu 15°C, bis zu 25°C, bis
zu 30°C, bis zu 35°C oder bis zu 40°C betragen.
Im übrigen kann der auf den einfachen Durchgang bezogene Acrolei
numsatz beim erfindungsgemäßen Verfahren ≧ 92 mol-%, oder
≧ 94 mol-%, oder ≧ 96 mol-%, oder ≧ 98 mol-% und häufig sogar
≧ 99 mol-% betragen. Die Selektivität der Wertproduktbildung wird
dabei regelmäßig ≧ 92 mol-%, bzw. ≧ 94 mol-%, häufig ≧ 95 mol-%
oder ≧ 96 mol-% bzw. ≧ 97 mol-% betragen.
In überraschender Weise gilt das Vorgenannte nicht nur bei Acro
leinbelastungen der Katalysatorschüttung von ≧ 150 Nl/l.h oder von
≧ 160 Nl/l.h bzw. ≧ 170 Nl/l.h oder ≧ 175 Nl/l.h bzw.
≧ 180 Nl/l.h, sondern auch bei Acroleinbelastungen der
Katalysatorschüttung von ≧ 185 Nl/l.h oder von ≧ 190 Nl/l.h bzw.
≧ 200 Nl/l.h oder ≧ 210 Nl/l.h sowie bei Belastungswerten
≧ 220 Nl/l.h oder ≧ 230 Nl/l.h bzw. ≧ 240 Nl/l.h oder
≧ 250 Nl/l.h.
Dabei überrascht, daß vorgenannte Werte selbst dann erreichbar
sind, wenn das erfindungsgemäß verwendete Inertgas zu
≧ 30 Vol.-%, oder zu ≧ 40 Vol.-%, oder zu 50 Vol.-%, oder zu
≧ 60 Vol.-%, oder zu ≧ 70 Vol.-%, oder zu ≧ 80 Vol.-%, oder zu
≧ 90 Vol.-%, oder zu ≧ 95 Vol.-% aus molekularem Stickstoff be
steht.
In zweckmäßiger Weise wird das inerte Verdünnungsgas beim
erfindungsgemäßen Verfahren zu 5 bis 20 Gew.-% aus H2O und zu 70
bis 90 Vol.-% aus N2 bestehen.
Außer den in dieser Schrift genannten Bestandteilen enthält das
Reaktionsgasausgangsgemisch normalerweise im wesentlichen keine
weiteren Komponenten.
Bei Acroleinbelastungen oberhalb von 250 Nl/l.h wird für das
erfindungsgemäße Verfahren die Mitverwendung von inerten (inerte
Verdünnungsgase sollen generell solche sein, die sich beim einma
ligem Durchgang zu weniger als 5%, bevorzugt zu weniger als 2%
umsetzen) Verdünnungsgasen wie Propan, Ethan, Methan, Butan,
Pentan, CO2, CO, Wasserdampf und/oder Edelgasen empfohlen. Selbst
verständlich können diese Gase aber auch bereits bei geringeren
Belastungen mitverwendet werden. Auch ist die Anwendung eines nur
aus einem oder mehreren der vorgenannten Gase bestehenden Inert
gas möglich. Ferner überrascht, daß das erfindungsgemäße Verfah
ren mit einer über beide Reaktionszonen betrachtet homogenen,
d. h., chemisch einheitlichen, Katalysatorschüttung durchgeführt
werden kann, ohne in nennenswertem Umfang Umsatz- und/oder
Selektivitätseinbußen zu erleiden.
Normalerweise wird beim erfindungsgemäßen Verfahren die Acrolein
belastung den Wert von 600 Nl/l.h nicht überschreiten. In typi
scher Weise liegen die Acroleinbelastungen beim erfindungsgemäßen
Verfahren ohne nennenswerten Verlust von Umsatz und Selektivität
bei Werten ≦ 300 Nl/l.h, häufig bei Werten ≦ 250 Nl/l.h.
Der Arbeitsdruck kann beim erfindungsgemäßen Verfahren sowohl un
terhalb von Normaldruck (z. B. bis zu 0,5 bar) als auch oberhalb
von Normaldruck liegen. Typischerweise wird der Arbeitsdruck bei
Werten von 1 bis 5 bar, häufig 1 bis 3 bar liegen. Normalerweise
wird der Reaktionsdruck 100 bar nicht überschreiten.
Das molare Verhältnis von O2 : Acrolein im Reaktionsgasausgangs
gemisch muß erfindungsgemäß ≧ 1 betragen. Üblicherweise wird die
ses Verhältnis bei Werten ≦ 3 liegen. Häufig beträgt das molare
Verhältnis von O2 : Acrolein im Reaktionsgasausgangsgemisch
erfindungsgemäß 1 bis 2 bzw. 1 bis 1,5.
Als Quelle für den im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens er
forderlichen molekularen Sauerstoff kommt sowohl Luft, als auch
an molekularem Stickstoff entreicherte Luft (z. B. ≧ 90 Vol.-% O2,
≦ 10 Vol.-% N2) in Betracht.
Der Acroleinanteil im Reaktionsgasausgangsgemisch kann
erfindungsgemäß z. B. bei Werten von 3 bis 15 Vol.-%, häufig bei 4
bis 10 Vol.-% bzw. 5 bis 8 Vol.-% liegen (jeweils bezogen auf das
Gesamtvolumen).
Häufig wird man das erfindungsgemäße Verfahren bei einem
Acrolein : Sauerstoff : Wasserdampf : Inertgas-Volumenverhältnis (Nl)
von 1 : (1 bis 3) : (0 bis 20) : (3 bis 30), vorzugsweise von 1 : (1 bis
3) : (0,5 bis 10) : (7 bis 8) ausführen.
Normalerweise wird beim erfindungsgemäßen Verfahren Acrolein ein
gesetzt, das durch katalytische Gasphasenoxidation von Propen er
zeugt wurde. In der Regel werden die Acrolein enthaltenden Reak
tionsgase dieser Propenoxidation ohne Zwischenreinigung einge
setzt, weshalb das erfindungsgemäße Reaktionsgasausgangsgemisch
auch geringe Mengen von z. B. nicht umgesetztem Propen oder von
Nebenprodukten der Propenoxidation enthalten kann. Normalerweise
muß dabei dem Produktgasgemisch der Propenoxidation noch der für
die Acroleinoxidation erforderliche Sauerstoff zugesetzt werden.
Mit Vorteil wird eine solche dem erfindungsgemäßen Verfahren vo
rausgehende gasphasenkatalytische Oxidation von Propen zu
Acrolein in Analogie zum erfindungsgemäßen Verfahren so durchge
führt, daß man ein Propen, molekularen Sauerstoff und wenigstens
ein Inertgas, das zu wenigstens 20% seines Volumens aus moleku
larem Stickstoff besteht, enthaltendes Reaktionsgasausgangs
gemisch, das den molekularen Sauerstoff und das Propen in einem
molaren Verhältnis O2 : C3H6 ≧ 1 enthält, bei erhöhter Temperatur so
über einen Festbettkatalysator, dessen Aktivmasse wenigstens ein
Molybdän und/oder Wolfram sowie Wismut, Tellur, Antimon, Zinn
und/oder Kupfer enthaltendes Multimetalloxid ist, führt, daß der
Propenumsatz bei einmaligem Durchgang ≧ 90 mol-% und die damit
einhergehende Selektivität der Acroleinbildung sowie der Acryl
säurenebenproduktbildung zusammengenommen ≧ 90 mol-% betragen,
das dadurch gekennzeichnet ist,
- a) die Belastung des Festbettkatalysators mit dem im Reaktions gasausgangsgemisch enthaltenen Propen ≧ 160 Nl Propen/l Katalysatorschüttung.h beträgt,
- b) der Festbettkatalysator aus einer in zwei räumlich aufeinan derfolgenden Reaktionszonen A', B' angeordneten Katalysator schüttung besteht, wobei die Temperatur der Reaktionszone A' 300 bis 330°C und die Temperatur der Reaktionszone B' 300 bis 365°C beträgt und gleichzeitig wenigstens 5°C oberhalb der Temperatur der Reaktionszone A' liegt,
- c) das Reaktionsgasausgangsgemisch die Reaktionszonen A', B' in der zeitlichen Abfolge "erst A'", "dann B'" durchströmt und
- d) sich die Reaktionszone A' bis zu einem Umsatz des Propens von 40 bis 80 mol-% erstreckt.
Als Katalysatoren für die vorgenannte gasphasenkatalytische
Propenoxidation kommen insbesondere jene der EP-A 15565, der
EP-A 575897, der DE-A 197 46 210 und der DE-A 198 55 913 in Betracht.
Als Festbettkatalysatoren für die erfindungsgemäße gasphasenkata
lytische Acroleinoxidation kommen alle diejenigen in Betracht,
deren Aktivmasse wenigstens ein Mo und V enthaltendes Multi
metalloxid ist. Solchermaßen geeignete Mulitmetalloxidkatalysato
ren können beispielsweise der US-A 3 775 474, der US-A 3954855,
der US-A 3893951 und der US-A 4339355 entnommen werden. Ferner
eignen sich in besonderer Weise die Multimetalloxidmassen der
EP-A 427508, der DE-A 29 09 671, der DE-C 31 51 805, der
DE-AS 26 26 887, der DE-A 43 02 991, der EP-A 700893, der EP-A 714700
und der DE-A 197 36 105.
Besonders bevorzugt sind in diesem Zusammenhang die beispielhaf
ten Ausführungsformen der EP-A 714700 sowie der DE-A 197 36 105.
Eine Vielzahl der erfindungsgemäß geeigneten Multimetalloxidak
tivmassen läßt sich unter der allgemeinen Formel I
Mo12VaX1 bX2 cX3 dX4 eX5 fX6 gOn (I),
in der die Variablen folgende Bedeutung haben:
X1 = W, Nb, Ta, Cr und/oder Ce,
X2 = Cu, Ni, Co, Fe, Mn und/oder Zn,
X3 = Sb und/oder Bi,
X4 = eines oder mehrere Alkalimetalle,
X5 = eines oder mehrere Erdalkalimetalle,
X6 = Si, Al, Ti und/oder Zr,
a = 1 bis 6,
b = 0,2 bis 4,
c = 0,5 bis 18,
d = 0 bis 40,
e = 0 bis 2,
f = 0 bis 4,
g = 0 bis 40 und
n = eine Zahl, die durch die Wertigkeit und Häufigkeit der von Sauerstoff verschiedenen Elemente in I bestimmt wird,
subsummieren.
X1 = W, Nb, Ta, Cr und/oder Ce,
X2 = Cu, Ni, Co, Fe, Mn und/oder Zn,
X3 = Sb und/oder Bi,
X4 = eines oder mehrere Alkalimetalle,
X5 = eines oder mehrere Erdalkalimetalle,
X6 = Si, Al, Ti und/oder Zr,
a = 1 bis 6,
b = 0,2 bis 4,
c = 0,5 bis 18,
d = 0 bis 40,
e = 0 bis 2,
f = 0 bis 4,
g = 0 bis 40 und
n = eine Zahl, die durch die Wertigkeit und Häufigkeit der von Sauerstoff verschiedenen Elemente in I bestimmt wird,
subsummieren.
Bevorzugte Ausführungsformen innerhalb der aktiven Multimetall
oxide I sind jene, die von nachfolgenden Bedeutungen der Varia
blen der allgemeinen Formel I erfaßt werden:
X1 = W, Nb, und/oder Cr,
X2 = Cu, Ni, Co, und/oder Fe,
X3 = Sb,
X4 = Na und/oder K,
X5 = Ca, Sr und/oder Ba,
X6 = Si, Al, und/oder Ti,
a = 2,5 bis 5,
b = 0,5 bis 2,
c = 0,5 bis 3,
d = 0 bis 2,
e = 0 bis 0,2,
f = 0 bis 1 und
n = eine Zahl, die durch die Wertigkeit und Häufigkeit der von Sauerstoff verschiedenen Elemente in I bestimmt wird.
X1 = W, Nb, und/oder Cr,
X2 = Cu, Ni, Co, und/oder Fe,
X3 = Sb,
X4 = Na und/oder K,
X5 = Ca, Sr und/oder Ba,
X6 = Si, Al, und/oder Ti,
a = 2,5 bis 5,
b = 0,5 bis 2,
c = 0,5 bis 3,
d = 0 bis 2,
e = 0 bis 0,2,
f = 0 bis 1 und
n = eine Zahl, die durch die Wertigkeit und Häufigkeit der von Sauerstoff verschiedenen Elemente in I bestimmt wird.
Ganz besonders bevorzugte Multimetalloxide I sind jedoch jene der
allgemeinen Formel I'
Mo12Va'Y1 b'Y2 c'Y5 f'Y6 g'On' (I')
mit
Y1 = W und/oder Nb,
Y2 = Cu und/oder Ni,
Y5 = Ca und/oder Sr,
Y6 = Si und/oder Al,
a' = 2 bis 4,
b' = 1 bis 1,5,
c' = 1 bis 3,
f' = 0 bis 0,5
g' = 0 bis 8 und
n' = eine Zahl, die durch die Wertigkeit und Häufigkeit der von Sauerstoff verschiedenen Elementen in I bestimmt wird.
Y1 = W und/oder Nb,
Y2 = Cu und/oder Ni,
Y5 = Ca und/oder Sr,
Y6 = Si und/oder Al,
a' = 2 bis 4,
b' = 1 bis 1,5,
c' = 1 bis 3,
f' = 0 bis 0,5
g' = 0 bis 8 und
n' = eine Zahl, die durch die Wertigkeit und Häufigkeit der von Sauerstoff verschiedenen Elementen in I bestimmt wird.
Die erfindungsgemäß geeigneten Multimetalloxidaktivmassen (I)
sind in sich bekannter, z. B. in der DE-A 43 35 973 oder in der
EP-A 714700 offenbarter, Weise erhältlich.
Prinzipiell können erfindungsgemäß geeignete Multimetalloxidak
tivmassen, insbesondere solche der allgemeinen Formel I, in ein
facher Weise dadurch hergestellt werden, daß man von geeigneten
Quellen ihrer elementaren Konstituenten ein möglichst inniges,
vorzugsweise feinteiliges, ihrer Stöchiometrie entsprechend zu
sammengesetztes, Trockengemisch erzeugt und dieses bei Temperatu
ren von 350 bis 600°C calciniert. Die Calcination kann sowohl
unter Inertgas als auch unter einer oxidativen Atmosphäre wie
z. B. Luft (Gemisch aus Inertgas und Sauerstoff) sowie auch unter
reduzierender Atmosphäre (z. B. Gemische aus Inertgas und reduzie
renden Gasen wie H2, NH3, CO, Methan und/oder Acrolein oder die
genannten reduzierend wirkenden Gase für sich) durchgeführt wer
den. Die Calcinationsdauer kann einige Minuten bis einige Stunden
betragen und nimmt üblicherweise mit der Temperatur ab. Als Quel
len für die elementaren Konstituenten der Multimetalloxidaktiv
massen I kommen solche Verbindungen in Betracht, bei denen es
sich bereits um Oxide handelt und/oder um solche Verbindungen,
die durch Erhitzen, wenigstens in Anwesenheit von Sauerstoff, in
Oxide überführbar sind.
Das innige Vermischen der Ausgangsverbindungen zur Herstellung
von Multimetalloxidmassen I kann in trockener oder in nasser Form
erfolgen. Erfolgt es in trockener Form, so werden die Ausgangs
verbindungen zweckmäßigerweise als feinteilige Pulver eingesetzt
und nach dem Mischen und gegebenenfalls Verdichten der Calci
nierung unterworfen. Vorzugsweise erfolgt das innige Vermischen
jedoch in nasser Form.
Üblicherweise werden dabei die Ausgangsverbindungen in Form einer
wäßrigen Lösung und/oder Suspension miteinander vermischt. Beson
ders innige Trockengemische werden beim beschriebenen Mischver
fahren dann erhalten, wenn ausschließlich von in gelöster Form
vorliegenden Quellen der elementaren Konstituenten ausgegangen
wird. Als Lösungsmittel wird bevorzugt Wasser eingesetzt. An
schließend wird die erhaltene wäßrige Masse getrocknet, wobei der
Trocknungsprozeß vorzugsweise durch Sprühtrocknung der wäßrigen
Mischung mit Austrittstemperaturen von 100 bis 150°C erfolgt.
Die erfindungsgemäß geeigneten Multimetalloxidmassen, ins
besondere jene der allgemeinen Formel I, können für das
erfindungsgemäße Verfahren sowohl in Pulverform als auch zu be
stimmten Katalysatorgeometrien geformt eingesetzt werden, wobei
die Formgebung vor oder nach der abschließenden Calcination er
folgen kann. Beispielsweise können aus der Pulverform der Aktiv
masse oder ihrer uncalcinierten Vorläufermasse durch Verdichten
zur gewünschten Katalysatorgeometrie (z. B. durch Tablettieren,
Extrudieren oder Strangpressen) Vollkatalysatoren hergestellt
werden, wobei gegebenenfalls Hilfsmittel wie z. B. Graphit oder
Stearinsäure als Gleitmittel und/oder Formhilfsmittel und Ver
stärkungsmittel wie Mikrofasern aus Glas, Asbest, Siliciumcarbid
oder Kaliumtitanat zugesetzt werden können. Geeignete Vollkataly
satorgeometrien sind z. B. Vollzylinder oder Hohlzylinder mit
einem Außendurchmesser und einer Länge von 2 bis 10 mm. Im Fall
der Hohlzylinder ist eine Wandstärke von 1 bis 3 mm zweckmäßig.
Selbstverständlich kann der Vollkatalysator auch Kugelgeometrie
aufweisen, wobei der Kugeldurchmesser 2 bis 10 mm betragen kann.
Selbstverständlich kann die Formgebung der pulverförmigen Aktiv
masse oder ihrer pulverförmigen, noch nicht calcinierten,
Vorläufermasse auch durch Aufbringen auf vorgeformte inerte
Katalysatorträger erfolgen. Die Beschichtung der Trägerkörper zur
Herstellung der Schalenkatalysatoren wird in der Regel in einem
geeigneten drehbaren Behälter ausgeführt, wie es z. B. aus der
DE-A 29 09 671, der EP-A 293859 oder aus der EP-A 714700 bekannt
ist.
Zweckmäßigerweise wird zur Beschichtung der Trägerkörper die
aufzubringende Pulvermasse befeuchtet und nach dem Aufbringen,
z. B. mittels heißer Luft, wieder getrocknet. Die Schichtdicke der
auf den Trägerkörper aufgebrachten Pulvermasse wird zweckmäßiger
weise im Bereich 10 bis 1000 µm, bevorzugt im Bereich 50 bis
500 µm und besonders bevorzugt im Bereich 150 bis 250 µm liegend,
gewählt.
Als Trägermaterialien können dabei übliche poröse oder unporöse
Aluminiumoxide, Siliciumdioxid, Thoriumdioxid, Zirkondioxid,
Siliciumcarbid oder Silikate wie Magnesium- oder Aluminiumsilikat
verwendet werden. Die Trägerkörper können regelmäßig oder unre
gelmäßig geformt sein, wobei regelmäßig geformte Trägerkörper mit
deutlich ausgebildeter Oberflächenrauhigkeit, z. B. Kugeln oder
Hohlzylinder, bevorzugt werden. Geeignet ist die Verwendung von
im wesentlichen unporösen, oberflächenrauhen, kugelförmigen Trä
gern aus Steatit, deren Durchmesser 1 bis 8 mm, bevorzugt 4 bis
5 mm beträgt. Geeignet ist aber auch die Verwendung von Zylindern
als Trägerkörper, deren Länge 2 bis 10 mm und deren Außendurch
messer 4 bis 10 mm beträgt. Im Fall von erfindungsgemäß geeigne
ten Ringen als Trägerkörper liegt die Wanddicke darüber hinaus
üblicherweise bei 1 bis 4 mm. Erfindungsgemäß bevorzugt zu ver
wendende ringförmige Trägerkörper besitzen eine Länge von 3 bis
6 mm, einen Außendurchmesser von 4 bis 8 mm und eine Wanddicke
von 1 bis 2 mm. Erfindungsgemäß geeignet sind vor allem auch
Ringe der Geometrie 7 mm × 3 mm × 4 mm (Außendurch
messer × Länge × Innendurchmesser) als Trägerkörper. Die Feinheit
der auf die Oberfläche des Trägerkörpers aufzubringenden kataly
tisch aktiven Oxidmassen wird selbstredend an die gewünschte
Schalendicke angepaßt (vgl. EP-A 714 700).
Günstige erfindungsgemäß zu verwendende Multimetalloxidaktivmas
sen sind ferner Massen der allgemeinen Formel II,
[D]p[E]q (II),
in der die Variablen folgende Bedeutung haben:
D = Mo12Va''Z1 b''Z2 c''Z3 d''Z4 e''Z5 f'''Z6 g''Ox'',
E = Z7 12CuhHi''Oy'',
Z1 = W, Nb, Ta, Cr und/oder Ce,
Z2 = Cu, Ni, Co, Fe, Mn und/oder Zn,
Z3 = Sb und/oder Bi,
Z4 = Li, Na, K, Rb, Cs und/oder H,
Z5 = Mg, Co, Sr und/oder Ba,
Z6 = Si, Al, Ti und/oder Zr,
Z7 = Mo, W, V, Nb und/oder Ta,
a" = 1 bis 8,
b" = 0,2 bis 5,
c" = 0 bis 23,
d" = 0 bis 50,
e" = 0 bis 2,
f" = 0 bis 5,
g" = 0 bis 50,
h" = 4 bis 30,
i" = 0 bis 20 und
x", y" = Zahlen, die durch die Wertigkeit und Häufigkeit der von Sauerstoff verschiedenen Elemente in II bestimmt werden und
p, q = von Null verschiedene Zahlen, deren Verhältnis p/q 160 : 1 bis 1 : 1 beträgt,
und die dadurch erhältlich sind, daß man eine Multimetalloxid masse E
D = Mo12Va''Z1 b''Z2 c''Z3 d''Z4 e''Z5 f'''Z6 g''Ox'',
E = Z7 12CuhHi''Oy'',
Z1 = W, Nb, Ta, Cr und/oder Ce,
Z2 = Cu, Ni, Co, Fe, Mn und/oder Zn,
Z3 = Sb und/oder Bi,
Z4 = Li, Na, K, Rb, Cs und/oder H,
Z5 = Mg, Co, Sr und/oder Ba,
Z6 = Si, Al, Ti und/oder Zr,
Z7 = Mo, W, V, Nb und/oder Ta,
a" = 1 bis 8,
b" = 0,2 bis 5,
c" = 0 bis 23,
d" = 0 bis 50,
e" = 0 bis 2,
f" = 0 bis 5,
g" = 0 bis 50,
h" = 4 bis 30,
i" = 0 bis 20 und
x", y" = Zahlen, die durch die Wertigkeit und Häufigkeit der von Sauerstoff verschiedenen Elemente in II bestimmt werden und
p, q = von Null verschiedene Zahlen, deren Verhältnis p/q 160 : 1 bis 1 : 1 beträgt,
und die dadurch erhältlich sind, daß man eine Multimetalloxid masse E
Z7 12Cuh''Hi''Oy'' (E),
in feinteiliger Form getrennt vorbildet (Ausgangsmasse 1) und an
schließend die vorgebildete feste Ausgangsmasse 1 in eine wäßrige
Lösung, eine wäßrige Suspension oder in ein feinteiliges Trocken
gemisch von Quellen der Elemente Mo, V, Z1, Z2, Z3, Z4, Z5, Z6, die
die vorgenannten Elemente in der Stöchiometrie D
Mo12Va''Z1 b''Z2 c''Z3 d''Z4 e''Z5 f'''Z6 g'' (D),
enthält (Ausgangsmasse 2), im gewünschten Mengenverhältnis p : q
einarbeitet, die dabei gegebenenfalls resultierende wäßrige
Mischung trocknet, und die so gegebene trockene Vorläufermasse
vor oder nach ihrer Trocknung zur gewünschten Katalysatorgeo
metrie bei Temperaturen von 250 bis 600°C calciniert.
Bevorzugt sind die Multimetalloxidmassen II, bei denen die Einar
beitung der vorgebildeten festen Ausgangsmasse 1 in eine wäßrige
Ausgangsmasse 2 bei einer Temperatur ≦ 70°C erfolgt. Eine detail
lierte Beschreibung der Herstellung von Multimetalloxidmassen II-
Katalysatoren enthalten z. B. die EP-A 668104, die DE-A 197 36 105
und die DE-A 195 28 646.
Hinsichtlich der Formgebung gilt bezüglich Multimetalloxid
massen II-Katalysatoren das bei den Multimetalloxidmassen I-Kata
lysatoren Gesagte.
In anwendungstechnisch zweckmäßiger Weise erfolgt die Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem Zweizonenrohrbün
delreaktor. Eine bevorzugt Variante eines erfindungsgemäß ein
setzbaren Zweizonenrohrbündelreaktors offenbart die DE-C 28 30 765.
Aber auch die in der DE-C 25 13 405, der US-A 3147084, der DE-A
22 01 528 und der DE-A 29 03 582 offenbarten Zweizonenrohrbündelreak
toren sind für eine Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet.
D. h., in einfacher Weise befindet sich der erfindungsgemäß zu
verwendende Festbettkatalysator in den Metallrohren eines Rohr
bündelreaktors und um die Metallrohre werden zwei voneinander im
wesentlichen räumlich getrennte Temperiermedien, in der Regel
Salzschmelzen, geführt. Der Rohrabschnitt, über den sich das je
weilige Salzbad erstreckt, repräsentiert erfindungsgemäß eine
Rekationszone.
D. h. in einfacher Weise umströmt ein Salzbad A diejenigen Ab
schnitte der Rohre (die Reaktionszone A), in welchem sich die
oxidative Umsetzung des Acroleins (beim einfachen Durchgang) bis
zum Erreichen eines Umsatzwertes im Bereich von 55 bis 85 mol.-%
vollzieht und ein Salzbad B umströmt den Abschnitt der Rohre (die
Rekationszone B), in welchem sich die oxidative Anschlußumsetzung
des Acroleins (beim einfachen Durchgang) bis zum Erreichen eines
Umsatzwertes von wenigstens 90 mol.-% vollzieht (bei Bedarf können
sich an die erfindungsgemäß anzuwendenden Reaktionszonen A, B
weitere Reaktionszonen anschließen, die auf individuellen Tempe
raturen gehalten werden).
Anwendungstechnisch zweckmäßig umfaßt das erfindungsgemäße Ver
fahren keine weiteren Reaktionszonen. D. h., das Salzbad B um
strömt zweckmäßig den Abschnitt der Rohre, in welchem sich die
oxidative Anschlußumsetzung des Acroleins (beim einfachen Durch
gang) bis zu einem Umsatzwert von ≧ 92 mol.-%, oder ≧ 94 mol.-%,
oder ≧ 96 mol.-%, oder ≧ 98 mol.-%, und häufig sogar ≧ 99 mol.-%
oder mehr vollzieht.
Üblicherweise liegt der Beginn der Reaktionszone B hinter dem
Heißpunktmaximum der Reaktionszone A. Die Temperatur des Heiß
punktmaximums der Reaktionszone B liegt normalerweise unterhalb
der Heißpunktmaximaltemperatur der Reaktionszone A.
Die beiden Salzbäder A, B können erfindungsgemäß relativ zur
Strömungsrichtung des durch die Reaktionsrohre strömenden Reak
tiongasgemisches im Gleichstrom oder im Gegenstrom durch den die
Reaktionsrohre umgebenden Raum geführt werden. Selbstverständlich
kann erfindungsgemäß auch in der Reaktionszone A eine Gleichströ
mung und in der Reaktionszone B eine Gegenströmung (oder umge
kehrt) angewandt werden.
Selbstverständlich kann man in allen vorgenannten Fallkonstella
tionen innerhalb der jeweiligen Reaktionszone der, relativ zu den
Reaktionsrohren, erfolgenden Parallelströmung der Salzschmelze
noch eine Querströmung überlagern, so daß die einzelne Reaktions
zone einem wie in der EP-A 700714 oder in der EP-A 700893 be
schriebenen Rohrbündelreaktor entspricht und insgesamt im Längs
schnitt durch das Kontaktrohrbündel ein mäanderförmiger Strö
mungsverlauf des Wärmeaustauschmittels resultiert.
Zweckmäßigerweise wird das Reaktionsgasausgangsgemisch der
Katalysatorbeschickung auf die Reaktionstemperatur vorerwärmt
zugeführt.
Üblicherweise sind in den vorgenannten Rohrbündelreaktoren die
Kontaktrohre aus ferritischem Stahl gefertigt und weisen in typi
scher Weise eine Wanddicke von 1 bis 3 mm auf. Ihr Innendurchmes
ser beträgt in der Regel 20 bis 30 mm, häufig 22 bis 26 mm.
Anwendungstechnisch zweckmäßig beläuft sich die im Rohrbündelbe
hälter untergebrachte Anzahl an Kontaktrohren auf wenigstens
5000, vorzugsweise auf wenigstens 10000. Häufig beträgt die An
zahl der im Reaktionsbehälter untergebrachten Kontaktrohre 15 000
bis 30 000. Rohrbündelreaktoren mit einer oberhalb von 40 000 lie
genden Anzahl an Kontaktrohren bilden eher die Ausnahme. Inner
halb des Behälters sind die Kontaktrohre im Normalfall homogen
verteilt angeordnet, wobei die Verteilung zweckmäßig so gewählt
wird, daß der Abstand der zentrischen Innenachsen von zueinander
nächstliegenden Kontaktrohren (die sogenannte Kontaktrohrteilung)
35 bis 45 mm beträgt (vgl. EP-B 468290).
Als Wärmeaustauschmittel eignen sich insbesondere fluide
Temperiermedien. Besonders günstig ist die Verwendung von Schmel
zen von Salzen wie Kaliumnitrat, Kaliumnitrit, Natriumnitrit und/oder
Natriumnitrat, oder von niedrig schmelzenden Metallen wie
Natrium, Quecksilber sowie Legierungen verschiedener Metalle.
In der Regel wird bei allen vorstehend erwähnten Konstellationen
der Stromführung in den Zweizonenrohrbündelreaktoren die Fließ
geschwindigkeit innerhalb der beiden erforderlichen Wärmeaus
tauschmittelkreisläufe so gewählt, daß die Temperatur des Wärme
austauschmittels von der Eintrittstelle in die Reaktionszone bis
zur Austrittsstelle aus der Reaktionszone um 0 bis 15°C ansteigt.
D. h., das vorgenannte ΔT kann erfindungsgemäß 1 bis 10°C, oder 2
bis 8°C oder 3 bis 6°C betragen.
Die Eintrittstemperatur des Wärmeaustauschmittels in die
Reaktionszone A beträgt erfindungsgemäß normalerweise 230 bis
270°C. Die Eintrittstemperatur des Wärmeaustauschmittels in die
Reaktionszone B beträgt erfindungsgemäß normalerweise einerseits
250°C bis 300°C und liegt andererseits gleichzeitig wenigstens
10°C oberhalb der Eintrittstemperatur des in die Reaktionszone A
eintretenden Wärmeaustauschmittels.
Bevorzugt liegt die Eintrittstemperatur des Wärmeaustauschmittels
in die Reaktionszone B wenigstens wenigstens 20° oberhalb der Ein
trittstemperatur des in die Reaktionszone A eintretenden Wärme
austauschmittels. Die Differenz zwischen den Eintrittstemperatu
ren in die Reaktionszone A bzw. B kann erfindungsgemäß somit bis
zu 15°C, bis zu 25°C, bis zu 30°C, bis zu 35°C oder bis zu 40°C
betragen. Normalerweise wird die vorgenannte Temperatur aber
nicht mehr als 50°C betragen. Je höher die Acroleinbelastung der
Katalysatorschüttung beim erfindungsgemäßen Verfahren gewählt
wird, um so größer sollte die Differenz zwischen der Eintritts
temperatur des Wärmeaustauschmittels in die Reaktionszone A und
der Eintrittstemperatur des Wärmeaustauschmittels in die
Reaktionszone B sein. Bevorzugt liegt die Eintrittstemperatur in
die Reaktionszone A bei 245 bis 260°C und die Eintrittstemperatur
in die Reaktionszone B bei 265 bis 285°C.
Selbstverständlich können beim erfindungsgemäßen Verfahren die
beiden Reaktionszonen A, B auch in räumlich voneinander getrenn
ten Rohrbündelreaktoren realisiert sein. Bei Bedarf kann zwischen
den bei den Reaktionszonen A, B auch ein Wärmetauscher angebracht
werden. Selbstredend können die beiden Reaktionszonen A, B auch
als Wirbelbett gestaltet werden.
Ferner können beim erfindungsgemäßen Verfahren auch Katalysator
schüttungen verwendet werden, deren volumenspezifische Aktivität
in Strömungsrichtung des Reaktionsgasgemisches kontinuierlich,
abrupt oder stufenförmig zunimmt (dies kann z. B. durch Verdünnung
mit Inertmaterial oder Variation der Aktivität des Multimetall
oxids bewirkt werden).
Ebenso können für die beschriebene Zweizonenfahrweise auch die in
der EP-A 293224 und in der EP-B 257565 empfohlenen inerten Ver
dünnungsgase (z. B. nur Propan, oder nur Methan etc.) eingesetzt
werden. Letzteres bei Bedarf auch kombiniert mit einer in Strö
mungsrichtung des Reaktionsgasgemisches abnehmenden volumen
spezifischen Aktivität der Katalysatorschüttung.
Es sei an dieser Stelle auch noch einmal darauf hingewiesen, daß
für eine Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ins
besondere auch der in der DE-AS 22 01 528 beschriebene Zweizonen
rohrbündelreaktortyp verwendet werden kann, der die Möglichkeit
beinhaltet, vom heißeren Wärmeaustauschmittel der Reaktionszone B
eine Teilmenge an die Reaktionszone A abzuführen, um gegebenen
falls ein Anwärmen eines kalten Reaktionsgasausgangsgemisches
oder eines kalten Kreisgases zu bewirken.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere für eine
kontinuierliche Durchführung. Es überrascht, daß es bei einmali
gem Durchgang eine erhöhte Raum-Zeit-Ausbeute der Wertproduktbil
dung ermöglicht, ohne gleichzeitig die Selektivität der Wertpro
duktbildung nennenswert zu beeinträchtigen. Vielmehr wird in der
Regel tendenziell sogar eine erhöhte Selektivität der Wertpro
duktbildung beobachtet. Letzteres ist vermutlich darauf zurückzu
führen, daß das erfindungsgemäße Verfahren aufgrund der im Be
reich des erhöhten Acroleinumsatzes vorliegenden erhöhten Tempe
raturen eine geringere Readsorption der gebildeten Acrylsäure an
den Festbettkatalysator bedingt.
Bemerkenswert ist ferner, daß die Katalysatorlebensdauer beim
erfindungsgemäßen Verfahren trotz der extremen Katalysator
beladung mit Reaktanden im vollen Umfang zu befriedigen vermag.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird keine reine Acrylsäure
sondern ein Gemisch erhalten, von dessen Nebenkomponenten die
Acrylsäure in an sich bekannter Weise (z. B. rektifikativ und/oder
kristallisativ) abgetrennt werden kann. Nicht umgesetztes
Acrolein, Propen sowie verwendetes und/oder im Verlauf der Reak
tion gebildetes inertes Verdünnungsgas können in die Gasphasen
oxidation rückgeführt werden. Bei einer zweistufigen, von Propen
ausgehenden Gasphasenoxidation erfolgt die Rückführung zweck
mäßigerweise in die erste Oxidationsstufe. Natürlich kann die
erfindungsgemäße Zweizonenfahrweise bei Bedarf auch im Fall kon
ventioneller Propenlasten angewendet werden.
Im übrigen sind in dieser Schrift Umsatz, Selektivität und Ver
weilzeit, falls nichts anderes erwähnt wird, wie folgt definiert:
190 g Kupfer(II)acetatmonohydrat wurden in 2700 g Wasser zu
einer Lösung I gelöst. In 5500 g Wasser wurden bei 95°C nach
einander 860 g Ammoniumheptamolybdattetrahydrat, 143 g
Ammoniummetavanadat und 126 g Ammoniumparawolframatheptahy
drat zu einer Lösung II gelöst. Anschließend wurde die Lösung I
auf einmal in die Lösung II eingerührt und anschließend so
viel einer 25gew.-%igen wäßrigen NH3-Lösung zugesetzt, bis
wieder eine Lösung entstand. Diese wurde bei einer Austritts
temperatur von 110°C sprühgetrocknet. Das resultierende
Sprühpulver wurde je kg Pulver mit 0,25 kg einer 30gew.-%igen
wäßrigen Essigsäurelösung mit einem Kneter der Fa. Werner &
Pfleiderer vom Typ ZS1-80 verknetet und anschließend bei
einer Temperatur von 110°C während 10 h im Trockenschrank ge
trocknet.
700 g des so erhaltenen Katalysatorvorläufers wurden in einem
Luft/Stickstoffgemisch [(200 lN2/15 l Luft)/h] in einem Dreh
rohrofen (50 cm lang, 12 cm Innendurchmesser) calciniert. Im
Rahmen der Calcinierung wurde die Knetmasse zunächst inner
halb von einer Stunde von Raumtemperatur (ca. 25°C) konti
nuierlich auf 325°C erhitzt. Anschließend wurde während 4 h
auf dieser Temperatur gehalten. Dann wurde innerhalb von 15 min
auf 400°C erwärmt, bei dieser Temperatur während 1 h ge
halten und dann auf Raumtemperatur abgekühlt.
Das calcinierte katalytisch aktive Material wurde zu einem
feinteiligen Pulver gemahlen, von dem 50% der Pulverpartikel
ein Sieb der Maschenweite 1 bis 10 µm passierten und dessen
Anteil an Partikel mit einer Längstausdehnung oberhalb von
50 µm weniger als 1% betrug.
28 kg ringförmiger Trägerkörper (7 mm Außendurchmesser, 3 mm
Länge, 4 mm Innendurchmesser, Steatit, mit einer Oberflächen
rauhigkeit Rz gemäß EP-B 714700 von 45 µm und mit einem auf
das Volumen der Trägerkörper bezogenen Porengesamtvolumen ≦ 1 Vol.-%,
Hersteller: Caramtec DE) wurden in einem Dragier
kessel (Neigungswinkel 90°; Hicoater der Fa. Lödige, DE) von
200 l Innenvolumen gefüllt. Anschließend wurde der Dragier
kessel mit 16 U/min in Rotation versetzt. Über eine Düse wur
den innerhalb von 25 min 2000 g einer aus 75 Gew.-% H2O und
25 Gew.-% Glycerin bestehenden wäßrigen Lösung auf die
Trägerkörper aufgesprüht. Gleichzeitig wurden im selben Zei
traum 7 kg des katalytisch aktiven Oxidpulvers aus a) über
eine Schüttelrinne außerhalb des Sprühkegels der Zerstäub
erdüse kontinuierlich zudosiert. Während der Beschichtung
wurde das zugeführte Pulver vollständig auf die Oberfläche
der Trägerkörper aufgenommen, eine Agglomeration der fein
teiligen oxidischen Aktivmasse wurde nicht beobachtet. Nach
beendeter Zugabe von Pulver und wäßriger Lösung wurde bei
einer Drehgeschwindigkeit von 2 Umdrehungen/min 20 min. 110°C
heiße Luft in den Dragierkessel geblasen. Anschließend wurde
noch 2 h bei 250°C in ruhender Schüttung (Hordenofen) unter
Luft getrocknet. Es wurden ringförmige Schalenkatalysatoren
erhalten, deren Anteil an oxidischer Aktivamsse, bezogen auf
die Gesamtmasse, 20 Gew.-% betrug. Die Schalendicke lag, so
wohl über die Oberfläche eines Trägerkörpers als auch über
die Oberfläche verschiedener Trägerkörper betrachtet, bei 230
± 25 µm.
Ein Reaktionsrohr (V2A Stahl; 30 mm Außendurchmesser; 2 mm
Wandstärke; 26 mm Innendurchmesser, Länge: 439 cm, sowie ein
in der Reaktionsrohrmitte zentriertes Thermo-Rohr (4 mm Au
ßendurchmesser) zur Aufnahme eines Thermoelements mit dem die
Temperatur im Reaktionsrohr ermittelt werden kann) wurde von
unten nach oben auf einem Kontaktstuhl (44 cm Länge) zunächst
auf einer Länge von 30 cm mit eine rauhe Oberfläche aufwei
senden Steatitkugeln (4 bis 5 mm Durchmesser; Inertmaterial
zum Erwärmen des Reaktionsgasausgangsgemisches) und
anschließend auf einer Länge von 300 cm mit den in a) herge
stellten Schalenkatalysatorringen beschickt, bevor die
Beschickung auf einer Länge von 30 cm mit den vorgenannten
Steatitkugeln als Nachschüttung abgeschlossen wurde. Die ver
bleibenden 35 cm Kontaktrohr wurden leer belassen.
Der Teil des Reaktionsrohres, der mit Feststoff beschickt
war, wurde mittels 12 zylinderförmig um das Rohr aufgegosse
nen Aluminium-Blöcken von je 30 cm Länge thermostatisiert
(Vergleichsversuche mit einem entsprechenden mittels eines
stickstoffgeperlten Salzbades beheizten Reaktionsrohr zeig
ten, daß die Aluminiumblock-Thermostatisierung eine Salzbad-
Thermostatisierung zu simulieren vermag). Die ersten sechs
Aluminiumblöcke in Strömungsrichtung definierten eine
Reaktionszone A und die verbleibenden sechs Aluminiumblöcke
definierten eine Reaktionszone B. Die an Feststoff freien
Enden des Reaktionsrohres wurden mit unter Druck befindlichem
Wasserdampf auf 220°C gehalten.
Das vorstehend beschriebene Reaktionsrohr wurde mit einem
Reaktionsgasausgangsgemisch der nachfolgenden Zusammensetzung
kontinuierlich beschickt, wobei die Belastung und die Thermo
statisierung des Reaktionsrohres variiert wurden:
5,5 Vol.-% Acrolein,
0,3 Vol.-% Propen,
6,0 Vol.-% molekularer Sauerstoff,
0,4 Vol.-% CO,
0,8 Voll -% CO2,
9,0 Vol.-% Wasser und
78,0 Vol.-% molekularer Stickstoff.
5,5 Vol.-% Acrolein,
0,3 Vol.-% Propen,
6,0 Vol.-% molekularer Sauerstoff,
0,4 Vol.-% CO,
0,8 Voll -% CO2,
9,0 Vol.-% Wasser und
78,0 Vol.-% molekularer Stickstoff.
Dem Produktgasgemisch wurde am Reaktionsrohrausgang eine
kleine Probe für die gaschromatographische Analyse entnommen.
Am Ende der Reaktionszone A befand sich ebenfalls eine Analy
senstelle.
Die in Abhängigkeit von der gewählten Acroleinbelastung und
der gewählten Aluminium-Thermostatisierung erzielten Ergeb
nisse zeigt die nachfolgende Tabelle 1.
TA steht für die Temperatur der Aluminiumblöcke in der
Reaktionszone A und TB steht für die Temperatur der Alumi
niumblöcke in der Reaktionszone B.
UAA ist der Acroleinumsatz am Ende der Reaktionszone A und UAE
ist der Acroleinumsatz am Reaktionsrohrausgang. SAE ist die
Selektivität der Acrylsäurebildung am Reaktionsrohrausgang
und RZAA ist die Raum-Zeit-Ausbeute an Acrylsäure am Reak
tionsrohrausgang.
Abschließend sei festgehalten, daß anstelle der im Beispiel
verwendeten Katalysatorschüttung auch eine entsprechende
Schüttung gemäß Beispiel 3 der DE-A 197 36 105 verwendet werden
kann.
Claims (22)
1. Verfahren der katalytischen Gasphasenoxidation von Acrolein
zu Acrylsäure, bei dem man ein Acrolein, molekularen Sauer
stoff und wenigstens ein Inertgas, das zu wenigstens 20%
seines Volumens aus molekularem Stickstoff besteht, enthal
tendes Reaktionsgasausgangsgemisch, das den molekularen Sau
erstoff und das Acrolein in einem molaren Verhältnis
O2 : C3H4O ≧ 1 enthält, bei erhöhter Temperatur so über einen
Festbettkatalysator, dessen Aktivmasse wenigstens ein Molyb
dän und Vanadin enthaltendes Multimetalloxid ist, führt, daß
der Acroleinumsatz bei einmaligem Durchgang ≧ 90 mol-% und
die damit einhergehende Selektivität der Acrylsäurebildung
≧ 90 mol-% betragen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
- a) die Belastung des Festbettkatalysators mit dem im Reakti onsgasausgangsgemisch enthaltenen Acrolein ≧ 150 Nl Acro lein/l Katalysatorschüttung.h beträgt,
- b) der Festbettkatalysator aus einer in zwei räumlich auf einanderfolgenden Reaktionszonen A, B angeordneten Kataly satorschüttung besteht, wobei die Temperatur der Reakti onszone A 230 bis 270°C und die Temperatur der Reaktions zone B 250 bis 300°C beträgt und gleichzeitig wenigstens 10°C oberhalb der Temperatur der Reaktionszone A liegt,
- c) das Reaktionsgasausgangsgemisch die Reaktionszonen A, B in der zeitlichen Abfolge "erst A", "dann B" durchströmt und
- d) sich die Reaktionszone A bis zu einem Umsatz des Acro leins von 55 bis 85 mol-% erstreckt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Reaktionszone A bis zu einem Umsatz des Acroleins von 65
bis 80 mol-% erstreckt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur der Reaktionszone B wenigstens 20°C oberhalb
der Reaktionszone A liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Temperatur der Reaktionszone A 245 bis
260°C beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Temperatur der Reaktionszone B 265 bis
285°C beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Acroleinumsatz bei einmaligem Durchgang
≧ 94 mol-% beträgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Selektivität der Acrylsäurebildung
≧ 94 mol-% beträgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Acroleinbelastung der Katalysatorschüttung
≧ 160 Nl/l.h beträgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Acroleinbelastung der Katalysatorschüttung
≧ 170 Nl/l.h beträgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das wenigstens eine Inertgas zu ≧ 40 Vol.-% aus
molekularem Stickstoff besteht.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das wenigstens eine Inertgas Wasserdampf um
faßt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das wenigstens eine Inertgas CO2 und/oder CO
umfaßt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß es bei einem Arbeitsdruck von 0,5 bis 3 bar
durchgeführt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß das molare Verhältnis O2 : Acrolein im Reaktions
gasausgangsgemisch 1 bis 2 beträgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Sauerstoffquelle Luft mitverwendet wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Acroleingehalt des Reaktionsgasausgangsge
misches 3 bis 15 Vol.-% beträgt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Acroleingehalt des Reaktionsgasausgangsge
misches 5 bis 8 Vol.-% beträgt.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Aktivmasse des Festbettkatalysators wenig
stens ein Multimetalloxid der allgemeinen Formel I
Mo12VaX1 bX2 cX3 dX4 eX5 fX6 gOn (I),
mit
X1 = W, Nb, Ta, Cr und/oder Ce,
X2 = Cu, Ni, Co, Fe, Mn und/oder Zn,
X3 = Sb und/oder Bi,
X4 = eines oder mehrere Alkalimetalle,
X5 = eines oder mehrere Erdalkalimetalle,
X6 = Si, Al, Ti und/oder Zr,
a = 1 bis 6,
b = 0,2 bis 4,
c = 0,5 bis 18,
d = 0 bis 40,
e = 0 bis 2,
f = 0 bis 4,
g = 0 bis 40 und
n = eine Zahl, die durch die Wertigkeit und Häufigkeit der von Sauerstoff verschiedenen Elemente in I bestimmt wird, ist.
Mo12VaX1 bX2 cX3 dX4 eX5 fX6 gOn (I),
mit
X1 = W, Nb, Ta, Cr und/oder Ce,
X2 = Cu, Ni, Co, Fe, Mn und/oder Zn,
X3 = Sb und/oder Bi,
X4 = eines oder mehrere Alkalimetalle,
X5 = eines oder mehrere Erdalkalimetalle,
X6 = Si, Al, Ti und/oder Zr,
a = 1 bis 6,
b = 0,2 bis 4,
c = 0,5 bis 18,
d = 0 bis 40,
e = 0 bis 2,
f = 0 bis 4,
g = 0 bis 40 und
n = eine Zahl, die durch die Wertigkeit und Häufigkeit der von Sauerstoff verschiedenen Elemente in I bestimmt wird, ist.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Aktivmasse des Festbettkatalysators wenig
stens ein Multimetalloxid der allgemeinen Formel II
[D]p[E]q (II),
in der die Variablen folgende Bedeutung haben:
D = Mo12Va''Z1 b''Z2 c''Z3 d''Z4 e''Z5 f'''Z6 g''Ox'',
E = Z7 12CuhHi''Oy'',
Z1 = W, Nb, Ta, Cr und/oder Ce,
Z2 = Cu, Ni, Co, Fe, Mn und/oder Zn,
Z3 = Sb und/oder Bi,
Z4 = Li, Na, K, Rb, Cs und/oder H,
Z5 = Mg, Co, Sr und/oder Ba,
Z6 = Si, Al, Ti und/oder Zr,
Z7 = Mo, W, V, Nb und/oder Ta,
a" = 1 bis 8,
b" = 0,2 bis 5,
c" = 0 bis 23,
d" = 0 bis 50,
e" = 0 bis 2,
f" = 0 bis 5,
g" = 0 bis 50,
h" = 4 bis 30,
i" = 0 bis 20 und
x", y" = Zahlen, die durch die Wertigkeit und Häufigkeit der von Sauerstoff verschiedenen Elemente in II bestimmt werden und
p, q = von Null verschiedene Zahlen, deren Verhältnis p/q 160 : 1 bis 1 : 1 beträgt,
und die dadurch erhältlich sind, daß man eine Multimetall oxidmasse (E)
Z7 12Cuh''Hi''Oy'' (E),
in feinteiliger Form getrennt vorbildet (Ausgangsmasse 1) und anschließend die vorgebildete feste Ausgangsmasse 1 in eine wäßrige Lösung, eine wäßrige Suspension oder in ein feintei liges Trockengemisch von Quellen der Elemente Mo, V, Z1, Z2, Z3, Z4, Z5, Z6, die die vorgenannten Elemente in der Stöchio metrie D
Mo12Va''Z1 b''Z2 c''Z3 d''Z4 e''Z5 f'''Z6 g'' (D),
enthält (Ausgangsmasse 2), im gewünschten Mengenverhältnis p : q einarbeitet, die dabei gegebenenfalls resultierende wäß rige Mischung trocknet, und die so erhaltene trockene Vorläu fermasse vor oder nach ihrer Trocknung zur gewünschten Kata lysatorgeometrie bei Temperaturen von 250 bis 600°C calci niert.
[D]p[E]q (II),
in der die Variablen folgende Bedeutung haben:
D = Mo12Va''Z1 b''Z2 c''Z3 d''Z4 e''Z5 f'''Z6 g''Ox'',
E = Z7 12CuhHi''Oy'',
Z1 = W, Nb, Ta, Cr und/oder Ce,
Z2 = Cu, Ni, Co, Fe, Mn und/oder Zn,
Z3 = Sb und/oder Bi,
Z4 = Li, Na, K, Rb, Cs und/oder H,
Z5 = Mg, Co, Sr und/oder Ba,
Z6 = Si, Al, Ti und/oder Zr,
Z7 = Mo, W, V, Nb und/oder Ta,
a" = 1 bis 8,
b" = 0,2 bis 5,
c" = 0 bis 23,
d" = 0 bis 50,
e" = 0 bis 2,
f" = 0 bis 5,
g" = 0 bis 50,
h" = 4 bis 30,
i" = 0 bis 20 und
x", y" = Zahlen, die durch die Wertigkeit und Häufigkeit der von Sauerstoff verschiedenen Elemente in II bestimmt werden und
p, q = von Null verschiedene Zahlen, deren Verhältnis p/q 160 : 1 bis 1 : 1 beträgt,
und die dadurch erhältlich sind, daß man eine Multimetall oxidmasse (E)
Z7 12Cuh''Hi''Oy'' (E),
in feinteiliger Form getrennt vorbildet (Ausgangsmasse 1) und anschließend die vorgebildete feste Ausgangsmasse 1 in eine wäßrige Lösung, eine wäßrige Suspension oder in ein feintei liges Trockengemisch von Quellen der Elemente Mo, V, Z1, Z2, Z3, Z4, Z5, Z6, die die vorgenannten Elemente in der Stöchio metrie D
Mo12Va''Z1 b''Z2 c''Z3 d''Z4 e''Z5 f'''Z6 g'' (D),
enthält (Ausgangsmasse 2), im gewünschten Mengenverhältnis p : q einarbeitet, die dabei gegebenenfalls resultierende wäß rige Mischung trocknet, und die so erhaltene trockene Vorläu fermasse vor oder nach ihrer Trocknung zur gewünschten Kata lysatorgeometrie bei Temperaturen von 250 bis 600°C calci niert.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Katalysatorschüttung ringförmige Katalysa
toren umfaßt.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Katalysatorschüttung kugelförmige Katalysa
toren umfaßt.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß es in einem Zweizonenrohrbündelreaktor durchge
führt wird.
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