DE19905268A1 - Flugkörper zur Bekämpfung von Fahrzeugen mit aktivem Selbstschutz - Google Patents
Flugkörper zur Bekämpfung von Fahrzeugen mit aktivem SelbstschutzInfo
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- F42B12/36—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect for dispensing materials; for producing chemical or physical reaction; for signalling ; for transmitting information
- F42B12/56—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect for dispensing materials; for producing chemical or physical reaction; for signalling ; for transmitting information for dispensing discrete solid bodies
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- F42B12/62—Cluster or cargo ammunition, i.e. projectiles containing one or more submissiles the submissiles being ejected parallel to the longitudinal axis of the projectile
- F42B12/625—Cluster or cargo ammunition, i.e. projectiles containing one or more submissiles the submissiles being ejected parallel to the longitudinal axis of the projectile a single submissile arranged in a carrier missile for being launched or accelerated coaxially; Coaxial tandem arrangement of missiles which are active in the target one after the other
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Flugkörper (4) mit einer oder mehreren Hohlladungen, einem Raketenmotor (5) mit Leitwerk (6) und einem Gefechtskopf (7) zur Bekämpfung von Fahrzeugen mit aktivem Selbstschutz. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, daß an der Flugkörperspitze eine lösbare, mit Eigenantrieb versehene Vorrichtung (9) angeordnet ist, die sich in geeignetem Abstand zum Ziel vom Flugkörper (4) trennt, vor dem Flugkörper (4) herfliegt und den aktiven Selbstschutz auslöst, ohne daß dieser den nachfliegenden Flugkörper (4) gefährdet.
Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Flugkörper nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Flugkörper mit einer oder mehreren Hohlladungen, z. B. in Form eines
Tandemgefechtskopfes, zur Bekämpfung gepanzerter Fahrzeuge sind Stand der
Technik und in unterschiedlichsten Ausführungsformen beschrieben. Nachteil
dieser bekannten Ausführungsformen ist, daß sie von sogenannten aktiven
Selbstschutzsystemen der gepanzerten Fahrzeuge in ihrer Wirkung
abgeschwächt oder sogar wirkungslos gemacht werden können. Solche aktiven
Selbstschutzsysteme sind z. B. beschrieben in
- - armada international 3/1998 "Panzerstahl ist nicht alles", S. 34-46
- - europäische Sicherheit 2/98. "Schutztechnologien für Kampf- und Kampfunterstützungsfahrzeuge", Seiten 26-31
- - DE 195 05 629 A1
Grundprinzip der aktiven Selbstschutzsysteme ist eine Sensoranordnung an den
gepanzerten Fahrzeugen, die den anfliegenden Flugkörper erfaßt und eine
Platten oder Splitter verschießende Abwehrmunition, die von der
Sensoranordnung ausgelöst wird und den anfliegenden Flugkörper beschädigt,
zerstört oder aus der Flugbahn auslenkt.
Ein wirksames Gegenmittel besteht darin, zwei Flugkörper kurz hintereinander
auf dasselbe Ziel zu schießen. Der erste Flugkörper würde dabei das aktive
Selbstschutzsystem auslösen, während der zweite Flugkörper dann auf das
ungeschützte Ziel treffen würde. Ein solches Gerät ist aber von einem einzelnen
Soldaten, der die Waffe z. B. von der Schulter verschießen soll, nicht einsetzbar.
Vielmehr sind spezielle, schwerfällig zu handhabende Abschußgestelle
erforderlich.
Erfindungsgemäß wird deshalb der Flugkörper zur Bekämpfung von Fahrzeugen
mit aktivem Selbstschutz nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 mit einer an der
Flugkörperspitze lösbar angebrachten, mit Eigenantrieb versehenen Vorrichtung
ausgestattet, die sich in geeignetem Abstand vor dem Ziel vom Flugkörper trennt
und in so weitem Abstand davon vorne herfliegt, daß das aktive
Selbstschutzsystem durch die Vorrichtung ausgelöst wird, ohne den
nachfolgenden Flugkörper zu gefährden.
Eine derartige Vorrichtung kann aufgrund ihrer Einfachheit und ihres geringen
Gewichtes selbst von leichten Flugkörpern, z. B. Panzerabwehrhandwaffen,
mitgeführt werden. Vorteilhafterweise wird die erfindungsgemäße Vorrichtung
über die in der Regel an der Spitze von Panzerabwehrflugkörpern befindliche
rohrförmigen Verlängerung ganz oder teilweise geschoben, so daß sich die
Länge des Flugkörpers nur unwesentlich erhöht. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung kann weiterhin mit Einrichtungen zur Vergrößerung des
Radarrückstrahlquerschnittes, z. B. mit einem Reflektor oder Transponder,
versehen werden, um die Erkennbarkeit durch die Sensoranordnung des aktiven
Selbstschutzsystems zu erhöhen.
Der Abstand des Flugkörpers zum Ziel, bei dem sich die erfindungsgemäße
Vorrichtung mittels Eigenantrieb vom Flugkörper trennt, wird beispielsweise
durch einen Abstandssensor an der Vorrichtung oder am Flugkörper ermittelt. Es
kann sich dabei z. B. um einen Laserentfernungsmesser, einen
Radarabstandsmesser oder einen optoelektronischen Abstandssensor handeln.
Wird jedoch der Flugkörper von einer Startvorrichtung verschossen, die selbst
einen Laserentfernungsmesser besitzt, so wird in vorteilhafter Weise die
Entfernungsinformation beim Start in den Flugkörper eingegeben, so daß dieser
nach entsprechender Flugzeit die erfindungsgemäße Vorrichtung startet. Im
Gegensatz zu eigenen Abstandssensoren benötigt der Flugkörper dann nur noch
einen Zeitgeber.
Die Erfindung wird anhand eines Beispiels in Fig. 1 näher erläutert:
Die Fig. 1 zeigt in vier Phasen - 1A bis 1 D - den Einsatz des
erfindungsgemäßen Flugkörpers.
Das Ziel in Form eines Panzers 1 ist mit einer flugkörpererkennenden
Sensoranordnung 2 und splitterbildender Abwehrmunition 3, 3', 3" ausgestattet.
Der Flugkörper 4 besteht aus einem Raketenmotor 5 mit Leitwerk 6 und einem
Gefechtskopf 7. Am vorderen Ende 8 des Gefechtskopfes 7 ist eine mit
Eigenantrieb versehene Vorrichtung 9 angeordnet.
Wie in Fig. 1B dargestellt, wird die Vorrichtung 9, durch einen Raketenmotor 10
angetrieben, vom Flugkörper 4 in Richtung Panzer 1 wegbewegt. Am Flugkörper
4 ist jetzt eine rohrförmige Verlängerung 11 erkennbar, auf die vorher die
Vorrichtung 9 aufgesteckt war.
In Fig. 1C hat die Vorrichtung 9 dazu geführt, daß die Sensoranordnung 2 am
Panzer 1 die Abwehrmunition 3' ausgelöst hat, welche am Ort 12 detoniert. Der
Abstand 13 zwischen Vorrichtung 9 und Flugkörper 4 ist dabei so groß, daß der
Flugkörper 4 durch die Splitter der detonierenden Abwehrmunition 3' nicht oder
nur gering gefährdet wird.
In Fig. 1D ist gezeigt, wie der Gefechtskopf 7 des Flugkörpers 4 am Panzer 1
auftrifft, ohne vorher von der Abwehrmunition 3' (siehe Fig. 1C) zerstört worden
zu sein.
Fig. 2 zeigt die Vorrichtung 9 aus Fig. 1 im Schnitt.
Sie besteht aus einem Rohr 14, das auf die rohrförmige Verlängerung 11 des
Flugkörpers 4 aufsteckbar ist (siehe Fig. 1C).
Im vorderen Teil 15 mit Düsen 16, 16' befindet sich ein Raketentreibsatz 17, der
durch einen Anzünder 18 angezündet werden kann. Zwischen vorderem Teil 15
und Rohr 14 ist ein Zeitgeber 19 angeordnet, der mit dem Anzünder 18 durch ein
Kabel 20 verbunden ist. Der Zeitgeber 19 wird vor dem Start des Flugkörpers 4
über den Anschluß 21 durch eine entsprechende Elektronik am Abschußgestell
eingestellt. Der Anschluß 21 kann beispielsweise eine selbstlösende
Steckverbindung oder ein induktiver Empfänger sein.
Fig. 3 zeigt in Form eines Ablaufprogrammes die Funktion des
erfindungsgemäßen Flugkörpers. Die dabei angegebenen Zeiten sind typische
Werte für einen ganz bestimmten Panzerabwehrflugkörper. Die angegebenen
Bezugszeichen beziehen sich auf die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Teile
des Flugkörpers 4 und der Vorrichtung 9.
Claims (8)
1. Flugkörper mit einer oder mehreren Hohlladungen, einem Raketenmotor (5)
mit Leitwerk (6) und einem Gefechtskopf (7) zur Bekämpfung von
Fahrzeugen mit aktivem Selbstschutz, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Flugkörperspitze eine lösbare, mit Eigenantrieb versehene Vorrichtung (9)
angeordnet ist, die sich in geeignetem Abstand zum Ziel vom Flugkörper
trennt, vor dem Flugkörper herfliegt und den aktiven Selbstschutz auslöst,
ohne daß dieser den nachfliegenden Flugkörper gefährdet.
2. Flugkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
(9) auf eine rohrförmige Verlängerung des Flugkörpers aufgesteckt ist.
3. Flugkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (9) einen Raketenantrieb aufweist.
4. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung (9) eine Einrichtung zur Messung des Abstandes zum Ziel
hat und sich bei einem vorgegebenen Abstand die Vorrichtung (9) vom
Flugkörper trennt.
5. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung (9) oder der Flugkörper einen von außerhalb einstellbaren
Zeitgeber hat und nach Ablauf der vorgegebenen Zeit die Vorrichtung (9)
vom Flugkörper getrennt wird.
6. Flugkörper nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung
des Zeitgebers aufgrund einer Entfernungsmessung vom Abschußgestell
her erfolgt.
7. Flugkörper nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einstellung des Zeitgebers berührungslos erfolgt.
8. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
sich an der Vorrichtung (9) eine Einrichtung zur Vergrößerung des
Radarrückstrahlquerschnittes befindet.
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