DE102009011447B9 - Verfahren zum Zünden eines Gefechtskopfs einer Granate und Fahrzeug - Google Patents
Verfahren zum Zünden eines Gefechtskopfs einer Granate und Fahrzeug Download PDFInfo
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- F42C11/06—Electric fuzes with time delay by electric circuitry
- F42C11/065—Programmable electronic delay initiators in projectiles
Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zünden eines Gefechtskopfs (10) einer Granate (9) mit folgenden Schritten:
Erfassen eines sich bewegenden Ziels;
Berechnen einer ersten Zündzeit und Einstellen eines im Gefechtskopf (10) vorgesehenen Zeitzünders (11) auf die erste Zündzeit;
Abfeuern der Granate (9) in Richtung des Ziels und Aktivieren des Zeitzünders (4);
Messen einer Zeitspanne (T4-Zeit) zwischen Aktivierung des Zeitzünders und einem Zeitpunkt, in dem die Granate (9) ein Abschussrohr (7) verlässt sowie zumindest eines weiteren Zeitwerts zum Bestimmen einer Startgeschwindigkeit der Granate (9) beim Verlassen des Abschussrohrs (7);
Berechnen einer zweiten Zündzeit unter Verwendung der gemessenen Zeitspanne (T4-Zeit) sowie der bestimmten Startgeschwindigkeit; und
Ersetzen der ersten Zündzeit durch die zweite Zündzeit.
Erfassen eines sich bewegenden Ziels;
Berechnen einer ersten Zündzeit und Einstellen eines im Gefechtskopf (10) vorgesehenen Zeitzünders (11) auf die erste Zündzeit;
Abfeuern der Granate (9) in Richtung des Ziels und Aktivieren des Zeitzünders (4);
Messen einer Zeitspanne (T4-Zeit) zwischen Aktivierung des Zeitzünders und einem Zeitpunkt, in dem die Granate (9) ein Abschussrohr (7) verlässt sowie zumindest eines weiteren Zeitwerts zum Bestimmen einer Startgeschwindigkeit der Granate (9) beim Verlassen des Abschussrohrs (7);
Berechnen einer zweiten Zündzeit unter Verwendung der gemessenen Zeitspanne (T4-Zeit) sowie der bestimmten Startgeschwindigkeit; und
Ersetzen der ersten Zündzeit durch die zweite Zündzeit.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zünden eines Gefechtskopfs einer Granate. Sie betrifft ferner ein Fahrzeug mit einer Einrichtung zum Zünden eines Gefechtskopfs einer Granate.
- Aus der
DE 698 17 267 T2 ist ein Verfahren bekannt, das die Programmierung eines Auslösezeitpunktes eines Projektilelementes von einer Feuerleitung einer Waffe aus im Flug ermöglicht, wobei in dem Verfahren die Anfangsgeschwindigkeit v0 des Projektils gemessen wird und dann die Geschwindigkeit, mit der sich das Projektil entfernt, an wenigstens einem weiteren Punkt seiner Flugbahn nach dem Austritt aus dem Waffenrohr gemessen wird. Ausgehend von diesen gemessenen Geschwindigkeitswerten wird dem im Flug befindlichen Projektil ein optimaler Auslösezeitpunkt übermittelt. - Aus der
DE 44 26 014 B4 ist ein System zum Schutz eines Zieles gegen Flugkörper bekannt. Dieses System ist dafür eingerichtet, dem anfliegenden Flugkörper zumindest eine Splittergranate entgegenzuschießen, wobei die Splittergranate mit einer Zündeinrichtung zur Steuerung des Zündzeitpunktes der Splittergranate versehen ist. - Aus der
EP 0 300 255 A1 ist eine Vorrichtung zum digitalen Einstellen eines Zählers zum Auslösen eines Zeitzünders in einem Geschoss nach dessen Abschuss bekannt, wobei der Zähler induktiv von einer vor der Rohrmündung einer Waffe befestigten Sendespule über eine im Geschoss befindliche Empfangsspule eingestellt wird. Die Vorrichtung ist dabei mit einer Einrichtung zum Messen der Mündungsgeschwindigkeit v0 des Geschosses versehen, um den Zähler zum Auslösen des Zeitzünders in Abhängigkeit der Mündungsgeschwindigkeit einzustellen. Dabei sind die von der Sendespule auf die Empfangsspule übertragenen Impulse Doppelimpulse. - Aus der
EP 0 802 392 A1 und derEP 0 118 122 B1 sind zudem ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ermittlung der Geschossgeschwindigkeit an der Rohrmündung einer Waffe bekannt. - Fahrzeuge, insbesondere Panzer, Panzerwägen oder dgl., werden z. T. mit Geschossen angegriffen, welche die Panzerung durchbrechen können. Der durch die Panzerung des Fahrzeugs gegebene passive Schutz ist also nicht immer ausreichend. Um diesem Nachteil entgegenzuwirken, sind in jüngerer Zeit so genannte aktive Schutzsysteme entwickelt worden. Dabei wird ein sich dem Fahrzeug näherndes Geschoss beispielsweise mittels eines Radars erfasst. Zur Abwehr des Geschosses wird dann eine Granate abgefeuert, welche das Geschoss vor dem Auftreffen auf das Fahrzeug zerstören soll. Zu diesem Zweck ist die Granate mit einem Annäherungszünder versehen, welcher einen Gefechtskopf der Granate bei Detektion eines vorgegebenen Mindestabstands zum Geschoss zündet. In der Praxis hat es sich gezeigt, dass die damit erreichbare Genauigkeit bzw. Ablieferungsgenauigkeit nicht immer ausreichend ist. Abgesehen davon sind Granaten mit Annäherungszünder relativ teuer.
- Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu beseitigen. Es soll ein Verfahren zum Zünden eines Gefechtskopfs einer Granate angegeben werden, welches eine verbesserte Ablieferungsgenauigkeit aufweist. Nach einem weiteren Ziel der Erfindung soll ein Fahrzeug angegeben werden, welches mit einer Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens ausgestattet ist.
- Diese Aufgabe wird beispielsweise durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 8 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 7 und 9 bis 14.
- Die vorliegende Erfindung ist in der Lage, Abweichungen von der vorausberechneten Norm für den Startzeitpunkt und die Startgeschwindigkeit der Granate zu kompensieren. Solche Abweichungen sind in einem pyrotechnischen System, wie es die Treibladung der Granate darstellt, inhärent vorhanden, da die Abbrandparameter einer Treibladung nicht exakt prognostizierbar sind. Für eine solche Kompensierung von Abweichungen kommen beispielsweise folgende beiden Möglichkeiten in Betracht, welche keine abschließende Aufstellung darstellen und welche einzeln oder kumulativ angewandt werden können.
- Im Falle der Aktivierung des Zeitzünders im Zeitpunkt des Abfeuerns der Granate (= Zünden der Treibladung der Granate) in Richtung des Ziels stellt die Zeitspanne der T4-Zeit eine Verzögerung, d. h. Verlängerung der eigentlich benötigten, vorausberechneten Zündzeitdauer (= Zeitspanne vom Aktivieren des Zeitzünders bis zum Detonieren des Gefechtskopfs) dar. Um nun aus der ersten Zündzeitdauer (Zeitspanne vom Aktivieren des Zeitzünders bis zur ersten Zündzeit) die tatsächlich benötigte Zündzeitdauer zu erhalten, wird von der ersten Zündzeitdauer die Zeitspanne der T4-Zeit abgezogen. Diese Differenz stellt dann die zweite Zündzeitdauer dar, welche dem Zeitzünder im Moment des Verlassens des Abschussrohres aufgeprägt wird. Die zweite (oder einzige) Zündzeitdauer ist die Zeitspanne vom Verlassen der Granate aus dem Abschussrohr bis zum Detonieren des Gefechtskopfes.
- Die Berechnung der Zündzeitdauer hängt aber auch von der tatsächlichen Startgeschwindigkeit der Granate ab. Wenn die tatsächliche Startgeschwindigkeit kleiner als die Norm-Startgeschwindigkeit ist, kann die Zündzeitdauer entsprechend verlängert werden. Umgekehrt kann die Zündzeitdauer entsprechend der Norm-Abweichung verkürzt werden, wenn die tatsächliche Startgeschwindigkeit größer als die Norm-Startgeschwindigkeit ist.
- Nach dem vorgeschlagenen Verfahren wird zum Zünden des Gefechtskopfs ein Zeitzünder verwendet. Ein solcher Zeitzünder ist im Vergleich zu dem nach dem Stand der Technik verwendeten Annäherungszünder einfach und kostengünstig herstellbar.
- Zum Einstellen des Zeitzünders auf eine erste Zündzeit werden die beim Erfassen des Ziels gelieferten Daten ausgewertet. Als erste Zündzeit wird derjenige Zeitpunkt berechnet, an dem sich voraussichtlich das Ziel und die darauf abgefeuerte Granate begegnen. Um nun eine besonders hohe Ablieferungsgenauigkeit zu erreichen, ist erfindungsgemäß weiterhin vorgesehen, dass beim Abfeuern der Granate die T4-Zeit gemessen und die Startgeschwindigkeit der Granate beim Verlassen des Abschussrohrs bestimmt wird. Mit Hilfe dieser beiden Parameter wird eine zweite Zündzeit berechnet. Die berechnete zweite Zündzeit ist exakter als die erste Zündzeit, da hier zur Berechnung zusätzlich die gemessene T4-Zeit sowie die bestimmte Startgeschwindigkeit der Granate verwendet werden. Die erste Zündzeit wird anschließend durch die zweite Zündzeit ersetzt. Damit kann die Ablieferungsgenauigkeit erheblich verbessert werden. Mit dem vorgeschlagenen Verfahren ist es möglich, Fahrzeuge hocheffektiv vor herannahenden Geschossen, beispielsweise Panzerfäusten und dgl., zu schützen.
- Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff ”Granate” eine Einheit bezeichnet, welche aus einem Abschussrohr geschossen wird. Unter der ”T4-Zeit” wird eine Zeitspanne verstanden, die sich von der Aktivierung des Zeitzünders der Granate bis zu deren Verlassen des Abschussrohrs erstreckt. Die T4-Zeit ist also diejenige Zeitspanne, welche die Granate vom Zeitpunkt der Aktivierung des Zeitzünders bis zum Zeitpunkt des Erreichens eines am Abschussrohr vorgesehenen vorgegebenen Wegpunkts benötigt. Letzterer Zeitpunkt ist vorzugsweise derjenige Zeitpunkt, zu dem der hintere Teil des Gefechtskopfes der Granate das vordere Ende des Abschussrohres passiert. Spätestens zu diesem Zeitpunkt fällt die beschleunigende Wirkung der Treibladung der Granate weg. Dieser Zeitpunkt ist der Abschusszeitpunkt oder Startzeitpunkt der Granate. Zu diesem Startzeitpunkt können sich noch andere Teile als der Gefechtskopf der Granate (z. B. Leitwerk und mit diesem verbundene Sensoren) im Abschussrohr befinden. Unter dem Begriff ”Startgeschwindigkeit” wird die Geschwindigkeit der Granate beim Verlassen des Abschussrohrs verstanden. Bei der Startgeschwindigkeit handelt es sich um die Geschwindigkeit der Granate relativ zum Abschussrohr an einem bestimmten vorgegebenen Wegpunkt des Abschussrohrs.
- Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung wird das Ziel mittels einer Radareinrichtung, vorzugsweise einer Dopplerradareinrichtung, und/oder einer IR-Einrichtung erfasst. Infolgedessen kann die Annäherungsrichtung und/oder -geschwindigkeit des Ziels mittels herkömmlicher Algorithmen mit einem Steuerrechner berechnet werden. Auf der Grundlage der dabei erzielten Ergebnisse wird sodann unter Verwendung einer voreingestellten T4-Zeit sowie einer voreingestellten Startgeschwindigkeit die erste Zündzeit berechnet und der Zeitzünder auf die erste Zündzeit eingestellt.
- Sobald das geschehen ist, wird eine im Zeitzünder enthaltene Uhr mit einem vom Steuerrechner erzeugten Triggersignal eingeschaltet. Mit Erzeugung des Triggersignals wird für alle weiteren Berechnungen eine gemeinsame Zeitbasis zwischen der Uhr und dem Steuerrechner geschaffen. Ausgehend von dieser gemeinsamen Zeitbasis werden insbesondere die weiteren Zeitmessungen sowie die Berechnung der zweiten Zündzeit durchgeführt. Das erhöht die Genauigkeit des Verfahrens.
- Zum Messen der T4-Zeit sowie zum Bestimmen der Startgeschwindigkeit sind am Abschussrohr vorteilhafterweise mehrere in Axialrichtung voneinander beabstandete Markierungen vorgesehen. Die Granate umfasst zweckmäßigerweise zumindest einen Sensor, mit dem bei Unterschreiten eines vorgegebenen Abstands zur jeweiligen Markierung ein Signal erzeugt wird. Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff ”Markierung” ein Abschnitt verstanden, der mit einem Sensor physikalisch detektierbar ist und in einem vorgegebenen Abstand vom einen Ende des Abschussrohrs angebracht ist. Dabei sind die Markierungen und der Sensor so ausgestaltet, dass ein Signal nur dann erzeugt wird, wenn der Sensor sich in unmittelbarer Nähe der Markierung befindet.
- Die Markierungen sind vorzugsweise ferromagnetische Elemente. Solche ferromagnetischen Elemente können ringartig bezüglich einer Achse des Abschussrohrs ausgestaltet sein. Beim Vorsehen derartiger Markierungen ist das Abschussrohr aus einem nicht-ferromagnetischen Material hergestellt. Zur Detektion der ferromagnetischen Elemente kann als Sensor ein Hallsensor verwendet werden. Derartige Sensoren sind nach dem Stand der Technik allgemein bekannt. Sie sind kostengünstig verfügbar.
- Nach einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden mit der Uhr Zeitdifferenzen jeweils zwischen dem Zeitpunkt der Erzeugung des Triggersignals und weiteren Zeitpunkten der Erzeugung der Sensorsignale gemessen. Zur Bestimmung der Startgeschwindigkeit werden zumindest zwei, vorzugsweise drei gemessene Zeitdifferenzen verwendet. Bei der Verwendung von drei gemessenen Zeitdifferenzen kann außerdem geprüft werden, ob sich die Granate mit konstanter Geschwindigkeit bewegt.
- Zum Einstellen des Zeitzünders sowie zur Übermittlung der von der Uhr gemessenen Zeitdifferenzen bzw. -abschnitte sind der Zeitzünder und der Steuerrechner über eine Datenübertragungsstrecke miteinander verbunden. Die Datenübertragungsstrecke kann kabellos oder auch aus einem Kabel gebildet sein. Insbesondere die erste und die zweite Zündzeit werden über ein den Zeitzünder mit dem Steuerrechner verbindendes Kabel übertragen. Die hier vorgeschlagene kabelgebundene Übermittlung ist besonders sicher und störunanfällig.
- Das vorgeschlagene Fahrzeug, bei dem es sich vorzugsweise um ein mit einer Panzerung versehenes Fahrzeug handelt, ist besonders wirkungsvoll gegen darauf abgefeuerte Geschosse, beispielsweise Panzerfaust, Granate oder dgl., geschützt.
- Wegen der vorteilhaften Ausgestaltungen des Fahrzeugs wird auf die zum Verfahren beschriebenen Merkmale verwiesen, die sinngemäß auch Ausgestaltungen des Fahrzeugs bilden können.
- Nachfolgend wird eine Ausgestaltung der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine schematische Übersicht über die wesentlichen Komponenten eines aktiven Systems, -
2 eine schematische Schnittansicht durch eine Granatwerfereinrichtung mit Messeinrichtung und -
3 eine Detailansicht zur Messeinrichtung gemäß2 . - In
1 ist eine Zielerfassungseinrichtung1 , beispielsweise ein Dopplerradar, zur Auswertung der damit empfangenen Signale mit einem Steuerrechner2 verbunden. Der Steuerrechner2 ist über eine Kabelverbindung3 mit einem Zeitzünder4 eines Gefechtskopfs einer Granate verbunden. Mit dem Bezugszeichen5 ist eine Messeinrichtung bezeichnet, mit der eine T4-Zeit sowie zumindest ein weiterer Zeitwert zur Bestimmung einer Startgeschwindigkeit der Granate messbar ist. Die Messeinrichtung5 ist ebenfalls mit dem Steuerrechner2 verbunden. Ferner ist eine Abschussrohrstelleinrichtung6 mit dem Steuerrechner2 verbunden. -
2 zeigt eine schematische Querschnittsansicht durch eine allgemein mit dem Bezugszeichen11 bezeichnete Granatwerfereinrichtung. Die Granatwerfereinrichtung11 umfasst ein an beiden Enden offenes Abschussrohr7 . Das Abschussrohr7 ist hier aus einem nicht-ferromagnetischen Material hergestellt. Das Abschussrohr7 weist an seiner Wand vier axial voneinander beabstandete ferromagnetische Ringe8a –8d auf. Mit dem Bezugszeichen9 ist eine Granate bezeichnet, welche mit einem Gefechtskopf10 versehen ist. Der Gefechtskopf10 umfasst den Zeitzünder4 . Ferner umfasst der Gefechtskopf10 ein Interface (hier nicht gezeigt), mit dem zumindest ein Hallsensor12 verbunden ist. Der Hallsensor12 ist hier an einem Leitwerk13 der Granate9 angebracht. Ein Rohrkörper14 mit Durchbrüchen verbindet das Leitwerk13 mit dem Gefechtskopf10 . Eine im Bereich des Rohrkörpers14 vorgesehene Treibladung ist hier nicht näher dargestellt. -
3 zeigt eine schematische Schnittansicht durch den Hallsensor12 sowie einen Abschnitt des Abschussrohrs7 . Der Hallsensor12 umfasst hier ein erstes Sensorelement15a sowie ein zweites Sensorelement15b , welche mit einem als Halbleiter ausgeführten Auswertebauelement16 verbunden sind. Mit dem Bezugszeichen17 ist ein Permanentmagnet bezeichnet. Bei dem gezeigten Hallsensor12 handelt es sich um einen Differenzialsensor, bei welchem die Sensorelemente15a und15b zur Differenzbildung verwendet werden. - Die Funktion der Vorrichtung ist Folgende:
Sobald von dem Dopplerradar1 ein sich näherndes Geschoss erfasst wird, berechnet der Steuerrechner2 dessen Geschwindigkeit sowie dessen Flugbahn. Der Steuerrechner2 berechnet ferner einen frühestmöglichen Begegnungszeitpunkt mit einer abzufeuernden Granate9 . Daraus wird eine erste Zündzeit für den Gefechtskopf10 der Granate9 ermittelt. Die erste Zündzeit wird über die Kabelverbindung3 an den Zeitzünder4 übermittelt. Mittels der Abschussrohrstelleinrichtung6 wird das Abschussrohr7 in die Richtung des herannahenden Geschosses gestellt. Anschließend wird die Granate9 abgefeuert. Dabei wird im Wesentlichen gleichzeitig mit dem Steuerrechner2 ein Triggersignal an die Uhr des Zeitzünders4 übermittelt, womit die Uhr4 gestartet wird. Das Triggersignal dient als gemeinsame Zeitbasis für die weiteren Zeitmessungen und Berechnungen. - Nach dem Abfeuern der Granate
9 bewegt sich der Hallsensor12 an den ferromagnetischen Ringen8a –8d vorbei. Jedesmal, wenn der Hallsensor12 einen ferromagnetischen Ring8a ,8b ,8c oder8d passiert, wird ein Signal erzeugt. Ein erstes Signal beim Passieren des ersten ferromagnetischen Rings8a wird zweckmäßigerweise zur Kalibrierung verwendet. Jeweils bei Erzeugung eines Signals wird ein Zählerstand der Uhr erfasst. Die erfassten Zählerstände bzw. Zeitdifferenzen beim Passieren der ferromagnetischen Ringe8a –8d werden an den Steuerrechner2 übermittelt. Aus zwei, vorzugsweise drei, gemessenen Zeitdifferenzen wird eine Startgeschwindigkeit der Granate9 berechnet. Als T4-Zeit wird hier die Zeit beim Passieren des zweiten ferromagnetischen Rings8b verwendet. Der Steuerrechner2 berechnet unter Verwendung der Startgeschwindigkeit sowie der T4-Zeit, vorzugsweise außerdem unter Verwendung der zwischenzeitlich aktualisierten Werte über das sich nähernde Geschoss, eine zweite Zündzeit für den Gefechtskopf10 . Wegen der Berücksichtigung der Startgeschwindigkeit und der T4-Zeit ist die zweite Zündzeit exakter als die erste Zündzeit. Die zweite Zündzeit wird über die Kabelverbindung3 an den Zeitzünder4 übermittelt. Die programmierbare Uhr des Zeitzünders4 wird auf die zweite Zündzeit eingestellt. - Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Abschussrohr
7 an seinem hinteren Ende offen oder nur mit einer bei/durch Abschuss der Granate9 leicht aufbrechenden Berstmembran verschlossen ist. Dadurch ist gewährleistet, dass die von der Treibladung der Granate9 nach hinten ausgestoßenen Treibgase keine oder nur sehr geringe axiale Kräfte auf das Abschussrohr7 übertragen. Dadurch bleibt das Abschussrohr7 in Bezug auf die Umgebung und in Bezug auf das abzuwehrende Geschoss (absolut) in Ruhe bzw. unbewegt. Dies wiederum hat den Vorteil, dass es zu keiner zusätzlichen Relativbewegung zwischen Abschussrohr7 und Granate9 (also zu keiner über die absolute Abschussbewegung der Granate9 hinausgehenden Bewegung) kommt, welche ansonsten die Messung der tatsächlichen, absoluten Abgangsgeschwindigkeit der Granate9 aus dem Abschussrohr7 verfälschen könnte. - Mit dem vorgeschlagenen Verfahren kann eine besonders hohe Ablieferungsgenauigkeit erreicht werden. Ein mit dem vorgeschlagenen aktiven System ausgestattetes Fahrzeug kann wirkungsvoll gegen einen Beschuss mit Granaten, Panzerfäusten und dgl. geschützt werden.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Dopplerradar
- 2
- Steuerrechner
- 3
- Kabelverbindung
- 4
- Zeitzünder
- 5
- Messeinrichtung
- 6
- Abschussrohrstelleinrichtung
- 7
- Abschussrohr
- 8a, 8b, 8c, 8d
- Ferromagnetischer Ring
- 9
- Granate
- 10
- Gefechtskopf
- 11
- Granatwerfereinrichtung
- 12
- Hallsensor
- 13
- Leitwerk
- 14
- Rohrkörper
- 15a, 15b
- Sensorelement
- 16
- Auswertebauelement
- 17
- Magnet
Claims (14)
- Verfahren zum Zünden eines Gefechtskopfs (
10 ) einer Granate (9 ) mit folgenden Schritten: Erfassen eines sich bewegenden Ziels; Abfeuern der Granate (9 ) in Richtung des Ziels und Aktivieren des Zeitzünders (4 ); Messen einer ersten Zeitspanne (T4-Zeit) zwischen Aktivierung des Zeitzünders (4 ) und einem Zeitpunkt, in dem die Granate (9 ) ein Abschussrohr (7 ) verlässt sowie messen einer Startgeschwindigkeit der Granate (9 ) beim Verlassen des Abschussrohrs (7 ); Berechnen einer Zündzeitdauer, welche eine zweite Zeitspanne zwischen Verlassen der Granate (9 ) aus dem Abschussrohr (7 ) und Detonieren der Granate (9 ) darstellt, unter Verwendung der gemessenen ersten Zeitspanne (T4-Zeit) sowie der gemessenen Startgeschwindigkeit der Granate (9 ) beim Verlassen des Abschussrohrs (7 ); und Aufprägen der Zündzeitdauer auf den Zeitzünder (4 ) im Zeitpunkt des Verlassens der Granate (9 ) aus dem Abschussrohr (7 ). - Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Ziel mittels einer Radareinrichtung (
1 ), vorzugsweise Dopplerradareinrichtung, und/oder einer IR-Einrichtung erfasst wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine im Zeitzünder (
4 ) enthaltene Uhr mit einem von einem Steuerrechner (2 ) erzeugten Triggersignal eingeschaltet wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei am Abschussrohr (
7 ) mehrere in Axialrichtung voneinander beabstandete Markierungen (8a ,8b ,8c ,8d ) vorgesehen sind und die Granate (9 ) zumindest einen Sensor (12 ) umfasst, mit dem bei Unterschreiten eines vorgegebenen Abstands zur jeweiligen Markierung (8a ,8b ,8c ,8d ) ein Signal erzeugt wird. - Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Markierungen (
8a ,8b ,8c ,8d ), vorzugsweise ringartig ausgestaltete, ferromagnetische Elemente sind, und der Sensor (12 ) ein Hallsensor ist. - Verfahren nach Anspruch 3, wobei mit der Uhr Zeitdifferenzen jeweils zwischen dem Zeitpunkt der Erzeugung des Triggersignals und weiteren Zeitpunkten der Erzeugung der Sensorsignale gemessen werden.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei die Zündzeitdauer über ein den Zeitzünder (
4 ) mit dem Steuerrechner (2 ) verbindendes Kabel (3 ) übertragen wird. - Fahrzeug mit einer Erfassungseinrichtung (
1 ) zur Erfassung eines sich bewegenden Ziels, einer Granatwerfereinrichtung (11 ) mit einer Messeinrichtung (5 ) zum Messen einer ersten Zeitspanne (T4-Zeit) zwischen Aktivierung des Zeitzünders (4 ) beim Abfeuern der Granate (9 ) in Richtung des Ziels und einem Zeitpunkt, in dem die Granate (9 ) ein Abschussrohr (7 ) verlässt sowie zum Messen einer Startgeschwindigkeit der Granate (9 ) beim Verlassen des Abschussrohrs (7 ), einem mit der Erfassungseinrichtung (1 ) und der Granatwerfereinrichtung (11 ) verbundenen Steuerrechner (2 ) zum Berechnen einer Zündzeitdauer, welche eine zweite Zeitspanne zwischen Verlassen der Granate (9 ) aus dem Abschussrohr (7 ) und Detonieren der Granate (9 ) darstellt, in Abhängigkeit der gemessenen ersten Zeitspanne (T4-Zeit) sowie der gemessenen Startgeschwindigkeit der Granate (9 ) beim Verlassen des Abschussrohrs (7 ), und einer Datenübertragungsstrecke (3 ) zur Übertragung der Zündzeitdauer vom Steuerrechner (2 ) an den Zeitzünder (4 ) im Zeitpunkt des Verlassens der Granate (9 ) aus dem Abschussrohr (7 ). - Fahrzeug nach Anspruch 8, wobei die Erfassungseinrichtung (
1 ) eine Radareinrichtung, vorzugsweise eine Dopplerradareinrichtung, und/oder eine IR-Einrichtung ist. - Fahrzeug nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Messeinrichtung (
5 ) mehrere am Abschussrohr (7 ) in Axialrichtung voneinander beabstandet vorgesehene Markierungen (8a ,8b ,8c ,8d ) und zumindest einen an der Granate (9 ) vorgesehenen Sensor (12 ) umfasst, der bei Unterschreiten eines vorgegebenen Abstands zur Markierung (8a ,8b ,8c ,8d ) ein Signal erzeugt. - Fahrzeug nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei die Markierungen (
8a ,8b ,8c ,8d ), vorzugsweise ringartig ausgestaltete, ferromagnetische Elemente sind, und der Sensor (12 ) ein Hallsensor ist. - Fahrzeug nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei der Zeitzünder (
4 ) eine Uhr zum Messen von Zeitdifferenzen jeweils zwischen der Erzeugung des Triggersignals und dem Auftreten der vom Sensor (12 ) erzeugten Signale umfasst. - Fahrzeug nach einem der Ansprüche 8 bis 12, wobei das Abschussrohr (
7 ) an beiden Enden offen ist. - Fahrzeug nach einem der Ansprüche 8 bis 13, wobei die Datenübertragungsstrecke ein Kabel (
3 ) umfasst.
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