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Gegenstand der Erfindung ist ein
Projektil, das dafür
vorgesehen ist, von einem Schützen
in Richtung eines Zieles mit Hilfe einer Abschussvorrichtung abgeschossen
zu werden, und einen militärischen
Gefechtskopf mit geformter Ladung umfasst.
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Es sind Projektile gegen Panzer oder
gegen leichte Panzerungen bekannt, welche mit Hilfe von tragbaren
Abschusssystemen, im Allgemeinen ohne Rückstoss, abgeschossen werden.
Diese Projektile. sind mit oder ohne Antrieb und ihnen wird eine
Geschwindigkeit von ungefähr
250 m/s verliehen.
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Die bekannten Projektile umfassen
gewöhnlich
eine oder mehrere Hohlladungen, deren Auslösen in einem optimalen Abstand
vom Ziel mit Hilfe eines Aufschlagschalters gewährleistet wird. Das Patent
FR2718842 offenbart beispielsweise ein derartiges Projektil mit
geformter Ladung.
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Vom Dokument DE-A-3821309 ist schließlich ein
Projektil mit geformter Ladung in Übereinstimmung mit dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 bekannt.
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Es ist ebenfalls ein mit einem Kernladungsgenerator
versehenes Projektil bekannt, welches mit Hilfe eines von dem Projektil
getragenen Zielsuchgerätes
von der Ferne ausgelöst
wird.
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Die gepanzerten oder leicht gepanzerten Fahrzeuge
sind immer häufiger
mit Schutzmitteln versehen, die es ermöglichen, die Annäherung von Panzerabwehrprojektilen
zu erfassen, die von leichten Systemen abgeschossen wurden.
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Diese Schutzmittel können Gegenschlag-Mittel
umfassen, wie Granaten, die vor das Projektil geschleudert werden
und seine Zündung vom
Ziel entfernt bewirken und so die panzerbrechende Wirksamkeit des
Projektils mindern.
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Die Schutzmittel können ebenfalls
Systeme zum Tarnen oder zum Ködern
umfassen, welche die vom Projektil getragenen Sensoren stören und
sein Zünden
verhindern.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein
Projektil vorzuschlagen, um insbesondere ein leichtes Abschusssystem
auszurüsten,
dessen Funktionsweise nicht durch das Auslösen von durch das Fahrzeug getragenen
Schutzmitteln gestört
wird.
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Das vorliegende Projektil behält dennoch eine
große
panzerbrechende Wirksamkeit bei.
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So hat die Erfindung ein Projektil
zum Gegenstand, das dafür
vorgesehen ist, von einem Schützen
in Richtung eines mit Schutzmitteln ausgerüsteten Zieles mit Hilfe einer
Abschussvorrichtung abgefeuert zu werden, und einen militärischen
Gefechtskopf mit geformter Ladung umfasst, dessen Achse mit der
des Projektils zusammenfällt,
wobei die Auslösung
der Ladung auf der Flugbahn und bei einem gegebenen Abstand von
der Abschussvorrichtung durch eine Zündvorrichtung hervorgerufen
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die geformte Ladung ein Kernladungsgenerator
ist, dass das Projektil eine Geometrie aufweist, die ihm einen positiven
Neutralpunktsabstand verleiht und dass die Zündvorrichtung die geformte
Ladung zwischen einem Abstand D1 vom Schützen in der Größenordnung
von 30 m auslöst,
so dass dieser Schütze
keine Splitter abbekommt, und einem Abstand D2 vom Ziel, der bis
zu 200 m beträgt,
um zu vermeiden, dass das Projektil durch die Schutzmittel des Ziels
gestört
wird.
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Gemäß einer Ausführungsform
umfasst das Projektil ein Mittel zum Empfang eines durch die Abschussvorrichtung übermitteltes
Signal, wobei das Signal dafür
vorgesehen ist, die Zündvorrichtung
zu betätigen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
umfasst die Zündvorrichtung
ein Mittel zur Erfassung des Abschusses des Projektils, ein Zeitmessmittel, das
ein Verzögerungsintervall
vom Abschuss des Projektils an herunterzählt, und ein Mittel zur Auslösung der
Ladung am Ende des Verzögerungsintervalls.
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Das Zeitmessmittel kann ein pyrotechnisches
Verzögerungsgemisch
umfassen, das durch einen Zünder
beim Abschuss ausgelöst
wird.
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Das Zeitmessmittel kann einen mechanischen
oder elektronischen Zünder
umfassen. Dieser Zünder
ist Vorteilhafterweise programmierbar.
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Gemäß einer Variante umfasst das
Projektil einen Fluglagensensor, der es ermöglicht, die Neigung seiner
Achse in Bezug auf eine Abschussrichtung zu erfassen, wobei die
Auslösung
der Ladung nur dann erlaubt wird, wenn dieser Winkel Null oder minimal
ist.
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Gemäß einer weiteren Variante umfasst
das Projektil eine Sicherheitseinrichtung, die die gesamte Auslösung der
Ladung unterbindet, wenn sich das Projektil in einem Abstand zum
Schützen,
der kleiner als der minimale Abstand Dlm ist, befindet.
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Vorteilhafterweise bewirkt die Zündvorrichtung
die Auslösung
der geformten Ladung in einem Abstand vom Schützen von wenigstens gleich
dem minimalen Abstand Dlm.
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Die Erfindung hat ebenfalls ein Waffensystem
zum Gegenstand, das ein derartiges Projektil einsetzt, wobei das
Waffensystem dadurch gekennzeichnet ist, dass es ein Abschussrohr
umfasst, welches das Projektil und eine Treibladung enthält, wobei
das Rohr Mittel zum Zielen und Mittel zum Auslösen des Abschusses des Projektils
trägt.
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Dieses Waffensystem kann Mittel zum
Programmieren eines Zünders
des Projektils umfassen.
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Es kann ebenfalls Mittel zur Telemetrie,
Rechenmittel und einen Sender, der dafür vorgesehen ist, einen Zündbefehl
an das Projektil auf der Flugbahn zu übermitteln, umfassen.
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Die Erfindung wird anhand der Lektüre der folgenden
Beschreibung verschiedener Ausführungsformen
verständlicher,
wobei die Beschreibung sich auf die beigefügten Figuren bezieht, in denen:
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– 1 eine schematische Schnittansicht
eines mit einem erfindungsgemäßen Projektil
ausgerüsteten
Waffensystems gemäß der Erfindung
ist,
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– 2 eine erste Ausführungsform
der Zündvorrichtung
sowie der Mittel zum Programmieren darstellt,
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– 3 eine zweite Ausführungsform
der Zündvorrichtung
darstellt,
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– 4a eine dritte Ausführungsform der Zündvorrichtung
darstellt,
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– 4b die Mittel zur Übertragung
von Informationen von der Waffe zum Projektil darstellt,
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– die 5 und 6 zwei aufeinander folgende Phasen des
Einsatzes des erfindungsgemäßen Waffensystems
schematisieren. Bezug nehmend auf 1 umfasst
ein Waffensystem 1 gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ein Abschussrohr 2, in dessen Inneren ein
Projektil 3, eine Treibladung 4 und eine streubare
Ausgleichsmasse 5 angeordnet sind.
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Ein derartiges Waffensystem zum Rückstossfreien
Abschuss ist zum Beispiel durch das Patent FR2602040 offenbart.
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Das Rohr 2 trägt ebenfalls
Mittel 6 zum Zielen (die Vorteilhafterweise ein Telemeter-Laser
enthalten können)
und einen Waffengriff 7, der mit einem Abzug 8 versehen
ist, welcher es erlaubt, die Zündung
der Treibladung 4 auszulösen (zum Beispiel durch die
Perkussion eines Zünders 9)
und den Abschuss des Projektils 3 ermöglicht. Die Struktur der Ausgleichsmasse,
der Treibladung sowie der Mittel, die ihre Zündung ermöglichen, sind dem Fachmann wohl
bekannt und werden somit nicht in weiteren Einzelheiten beschrieben.
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Es kann zum Beispiel auf das Patent FR2602040,
das ein Ausgleichsmassen-System offenbart, und auf das Patent FR2697327
Bezug genommen werden, das ein für
die Treibladung mögliches
System zeigt.
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Gemäß der Erfindung kann das Rohr 2 ebenfalls
Programmiermittel 10 eines Zünders des Projektils 3 tragen,
wobei die Mittel durch ein mit einer Tastatur oder einen Einstellknopf
versehenes elektronisches Gehäuse
und das durch einen Draht 11 mit dem Projektil verbunden
ist, gebildet werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann das Rohr auch einen Sender 12 tragen,
der dafür
vorgesehen ist, auf der Flugbahn ein Signal 13 zum Projektil
zu senden.
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Der Sender ist Vorteilhafterweise
ein Laser-Transmitter und kann die Laserquelle des Telemeters benutzen.
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Die Funktionen des Senders und der
Programmiermittel werden hiernach präzisiert.
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Das Projektil 3 umfasst
einen militärischen Gefechtskopf 14 mit
Kernladungsgenerator. Die Achse 38 der Ladung fällt mit
der des Projektils zusammen, wobei die Ladung so angeordnet ist,
dass ein Kern gemäß der Flugrichtung
des Projektils erzeugt wird.
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Diese Ladung besteht aus einem Überzug 15,
der auf einer Explosivladung 16 aufgetragen ist, deren
Zündung
durch eine Zündvorrichtung 17 gesteuert
wird.
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Die Kernladungsgeneratoren werden
zum Beispiel durch das Patent FR2632394 offenbart. Sie erzeugen
keinen Strahl wie die Hohlladungen, sondern ein mit einer Geschwindigkeit
in der Größenordnung
von 2000 m/s angeregtes Projektil (oder Kern), wobei die Streckung
und die hintere Schürze
des Kerns eine Stabilität
auf der Flugbahn bis zu Abständen
von mehr als 200 m gewährleisten.
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Die Zündvorrichtung 17 ist
in einem hinteren Körper 18 des
Projektils angeordnet, wobei an dem Körper entfaltbare Stabilisationsflügel 19 angebracht sind.
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Eine ballistische Geschossspitze 20 zum Schutz
trennt den Überzug 15 von
der äußeren Umgebung.
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Die Geometrie und die Verteilung
der Massen des Projektils werden so festgelegt, dass es einen positiven
Neutralpunktsabstand besitzt (Abstand zwischen dem Schwerpunkt und
dem Mittelpunkt der aerodynamischen Kräfte). Das heißt ein Projektil,
bei dem sein Schwerpunkt vor dem Mittelpunkt der aerodynamischen
Kräfte
liegt (dieser Letztere befindet sich im Allgemeinen in Bereich der
Verbindungsstelle zwischen dem vorderen Teil des Leitwerkes und
dem Körper
des Projektils).
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Eine derartige Anordnung ermöglicht es,
die maximale Anstellung zu reduzieren, der das Projektil in den
ersten Augenblicken auf seiner Flugbahn unterworfen wird (Winkel
zwischen der Achse 38 des Projektils und der gezielten
Richtung). Der Fachmann wird die Geometrie des Projektils leicht
derartig festlegen, dass diese Anstellung reduziert wird. Es wird
das Projektil Vorteilhafterweise so definiert, dass die maximale
Anstellung kleiner als 1° ist.
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2 schematisiert
eine erste Ausführungsform
der Zündvorrichtung 17.
Diese Vorrichtung weist hier einen elektronischen, programmierbaren
Zünder auf,
der einen Rechner 21 und ein Zeitmessmittel oder eine Uhr 22 umfasst
(diese Komponenten können
in Form eines Mikroprozessors ausgeführt sein). Der Zünder integriert
ebenfalls eine Energiequelle (nicht dargestellt).
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Der Rechner 21 des Zünders ist
mit einem Mittel 25 zur Erfassung des Abschusses des Projektils
verbunden, welches zum Beispiel durch einen Trägheitsschalter gebildet werden
kann.
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Der Rechner 21 ist dafür vorgesehen,
ein Zündsignal
zu einem Mittel zur Auslösung,
wie einem Initialzünder 26,
zu liefern, welches die geformte Ladung 14 auslöst.
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Eine Sicherheits- und Bewaffnungsvorrichtung
(nicht dargestellt) ermöglicht
es, auf eine klassische Weise die Falschausrichtung des Initialzünders und
der Explosivladung während
der Phasen der Lagerung des Projektils zu gewährleisten. Diese Vorrichtung
gewährleistet
die Ausrichtung des Initialzünders
während
der ersten Meter der Flugbahn des Projektils.
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Der Rechner ist außerdem durch
den Draht 11 mit den fest mit dem Waffengriff verbundenen
Programmiermitteln 10 verbunden. Diese Programmiermittel
umfassen hier eine Tastatur 36 und ein Rechenmittel 23,
welches selbst mit einem Anzeigegerät 24 und Mitteln zum
Zielen 6 verbunden ist.
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Die Funktionsweise des Waffensystems
und seines Projektils wird nunmehr in Bezug auf die 5 und 6 beschreiben
werden. Ein Schütze 27 ist mit
dem Waffensystem 1 gemäß der Erfindung
ausgerüstet.
Er zielt mit dem Mittel zum Zielen 6 auf ein Ziel 28 (hier
ein Panzer). Das Telemeter, das das Mittel zum Zielen ausrüstet, erlaubt
ihm, den Abstand D, der ihn vom Ziel 28 trennt, zu messen.
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Das Rechenmittel 23 erhält die entsprechende
Information über
den Abstand D. Diese Information wird durch den Schützen durch
eine Einwirkung auf einen geeigneten Knopf eventuell bestätigt.
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Das Rechenmittel 23 enthält in verschiedenen
Speichern oder Registern die ballistischen Eigenschaften des Projektils
(Anfangsgeschwindigkeit, ballistischer Widerstandsbeiwert), wobei
die Eigenschaften in Form von Schusstabellen eingeführt sind. Es
folgert daraus somit den Zeitpunkt, zu dem die geformte Ladung nach
dem Abschuss des Projektils ausgelöst werden muss, damit sich
der Kern in einem Abstand vom Ziel D2 von ungefähr 200 m bildet.
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Es wird eine Sicherheit vorgesehen,
die jede Auslösung
der Ladung untersagt, falls das Projektil sich in einem zu geringen
Abstand vom Schützen
befindet, damit dieser vor den durch den Körper des Projektils erzeugten
Splittern sicher ist.
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Das Rechenmittel 23 enthält in seinem
Speicher oder Register den Wert des minimalen, zwingenden Sicherheitsabstandes
D1 (D1m) und betreibt durch einen zweckmäßigen Algorithmus einen Vergleich
zwischen diesem minimalen Wert und einem theoretischen Wert (D1t),
der von der Messung des Abstandes D an berechnet wird (D1t = D – 200 m). Der
Abstand Dlm liegt in der Größenordnung
von 30 Metern.
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Falls der Abstand D1t kleiner als
D1m ist, untersagt nun das Rechenmittel die Programmierung und den
Abschuss des Projektils.
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Das Anzeigegerät 24 kann die Unmöglichkeit des
Abschusses anzeigen und der Schütze
kann nun durch die Tastatur 22 eventuell einen Abstand
D2, der kleiner ist als 200 m, eingeben oder auch eine automatische
Auslösung
der Ladung im minimalen Abstand D1 auswählen, welcher im Rechenmittel
gespeichert ist (Sicherheitsabstand des Abschusses).
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Falls die Sicherheitsbedingungen
erfüllt
sind, liest das Rechenmittel 23 den Wert des Zeitpunktes der
Auslösung.
automatisch in einen Speicher oder ein Register des Rechners 21 der
Zündvorrichtung 17 des
Projektils ein. Die Programmierung erfolgt zum Beispiel automatisch,
wenn der Schütze
die Auswahl des anvisierten Zieles bekräftigt.
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wenn das Ziel einmal so anerkannt
und bestätigt
wurde, bewirkt ein Druck gegen den Abzug 8 den Abschuss
des Projektils, das einer ballistischen Flugbahn 29 bis
zu einem Abstand D1 folgt, in dem der Kernladungsgenerator ausgelöst wird.
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Der erzeugte Kern fliegt mit einer
Geschwindigkeit in der Größenordnung
von 2000 m/s das Ziel an, und er behält beim Einschlag eine hohe
Durchschlagsleistung bei.
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Wegen der geringen Anstellung des
Projektils auf der Flugbahn (durch eine zweckmäßige Festlegung der Geometrie
des Projektil s erzielt), befindet sich die Abschussachse der geformten
Ladung (welche auch die Achse des Projektils ist) in geringer Abweichung
von der Flugbahn und der Achse der Anfangsvisur. Da der Abschuss
für eine
kurze Entfernung vorgesehen ist (200 m vom Ziel), resultiert daraus
eine hohe Treffwahrscheinlichkeit des Zieles durch den geformten
Kern (dessen Deviation auf der Flugbahn übrigens vernachlässigbar
ist).
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Als Beispiel führt bei einer maximalen Anstellung
des Projektils auf der Flugbahn von 0,5° eine Auslösung des Abschusses der geformten
Ladung in 200 m vom Ziel einen Aufschlag des erzeugten Kerns in
einem Kreis mit einem Radius von 1,7 m um den anvisierten Punkt
herum nach sich.
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Die das Fahrzeug 28 eventuell
ausrüstenden Verteidigungssysteme
sind gegen das erfindungsgemäße Projektil
unwirksam.
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Tatsächlich erfolgt die Zielerfassung
mit dem Waffensystem gemäß der Erfindung
vor dem Abschuss, und das Projektil ist ganz ohne Leitmittel oder
Zielerfassungsmittel versehen. Es kann somit nicht durch Raucherzeuger
geködert
oder gestört werden.
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Außerdem hat das Projektil 3 nur über den Abstand
D1 eine ballistische Flugbahn, und es befindet sich vor seiner Zündung in
einem großen
Abstand vom Ziel, was diesem den Einsatz von Gegenschlag-Mitteln
gegen das Projektil selbst verbietet.
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Andererseits ist der durch die Ladung
gebildete Kern durch die Schutzmittel des Fahrzeuges schwer zu erfassen,
und er besitzt eine derartige kinetische Energie, dass es schwierig
ist, ihn zu stören oder
ihn vor dem Einschlag abzulenken.
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Verschiedene Varianten sind möglich, ohne den
Umfang der Erfindung zu verlassen.
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Es ist beispielsweise möglich ein
sehr widerstandfähiges
Projektil zu entwerfen, dessen Zündvorrichtung 17 vor
dem Abschuss nicht programmierbar ist.
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Diese Vorrichtung umfasst einen Rechner 21,
welcher im Speicher den minimalen Abstand D1m, bei dem die Zündung erfolgen
soll, sowie die entsprechenden Daten zur Ballistik des Projektils enthält. Ein
Mittel 25 erfasst den Abschusszeitpunkt des Projektils
und die Auslösung
erfolgt automatisch, wenn sich das Projektil im Sicherheitsabstand
vom Schützen
befindet, und das in welchem Abstand auch immer sich das Ziel befindet.
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Diese Ausführungsform ist insbesondere
für widerstandfähige Systeme
mit kurzer Reichweite geeignet (kleiner als 500 m).
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Die Systeme mittlerer Reichweite
(von 500 m bis 1000 m) oder großer
Reichweite enthalten Vorzugsweise ein System zur Programmierung
des Zündzeitpunktes
wie zuvor beschrieben. Für
große Reichweiten
kann das Projektil ganz offensichtlich mit einem Pulverantrieb versehen
werden.
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Als Variante ist es ebenso möglich ein
Projektil zu definieren, das einen Fluglagensensor 37 umfasst
(wie ein Wendekreisel), der mit dem Rechner 21 verbunden
ist (siehe 2). Dieser
Sensor ermöglicht
es, kontinuierlich den Anstellwinkel des Projektils (und somit der
Achse 38 der Ladung 14) in Bezug auf die gezielte
Richtung zu erfassen. Der in dem Rechner enthaltene Algorithmus
wird nun in der Weise festgelegt, das die Auslösung der Ladung 14 nur ermöglicht wird,
wenn dieser Winkel null ist (oder minimal). Es wird so selbst bei
einer Auslösung
in großer
Entfernung vom Ziel (größer als
200 m) die Zieltreffwahrscheinlichkeit erhöht.
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Eine weitere Ausführungsform eines Projektils
gemäß der Erfindung
wird in 3 dargestellt. Diese
Ausführungsform
umfasst auch eine Zündvorrichtung 17,
die vor dem Abschuss nicht programmierbar ist.
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Sie unterscheidet sich von der zuvor
beschriebenen dadurch, dass die Verzögerung der Zündung der
Ladung durch ein Zeitmessmittel erzielt wird, welches ein pyrotechnisches
Verzögerungsgemisch 30 ist,
das selbst durch einen Zünder 31 im Moment
des Abschusses des Projektils gezündet wird.
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Das Projektil umfasst selbstverständlich auch
eine Sicherheits- und Bewaffnungsvorrichtung (nicht dargestellt),
die während
der Phasen der Lagerung und im Laufe der ersten Meter der Flugbahn
die Falschausrichtung des Initialzünders 26 und der Explosivladung 16 gewährleistet.
Der Zünder
wird zum Beispiel durch die von der Treibladung 4 erzeugten Gase
gezündet.
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Die pyrotechnische Verzögerung ist
in klassischer Art und Weise ein Gemisch, das Oxidation-, Reduktionsmittel
und Binder verknüpft
(zum Beispiel ein Gemisch Zirkonium/ Bariumchromat/Binder).
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Diese Ausführungsform ist extrem widerstandsfähig und
wenig kostspielig. Sie ist auch für Abschusssysteme mit kurzer
Reichweite geeignet.
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4a zeigt
ein Projektil gemäß einer
dritten Ausführungsform
der Erfindung.
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Gemäß dieser Form umfasst die Zündvorrichtung 17 einen
Rechner 21 und ein Mittel 25 zur Erfassung des
Abschusses.
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Sie umfasst ebenfalls ein durch einen
Sensor 32 gebildetes Mittel zum Empfang von infraroter
Laserstrahlung, das auf den hinteren Teil des Projektils gerichtet
ist, um ein vom Waffensystem ausgesendetes Signal 13 zu
empfangen. Der Sensor 32 wird durch ein in der Wand des
Bodens 34 des Körpers 18 angebrachtes
transparentes Fenster 33 vor den Beanspruchungen des Abschusses
geschützt.
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Die durch den Sensor 32 gelieferten
Signale werden durch ein elektronisches Verarbeitungsmodul 35,
das eine Transformation der Signale und eine A/D-Umwandlung gewährleistet,
verarbeitet.
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Das Modul 35 liefert die
Signale zur Programmierung zum Rechner 21.
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4b stellt
die Programmiermittel 10 dar, die durch das Waffensystem
getragenen werden und für
diese besondere Ausführungsform
geeignet sind.
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Diese Programmiermittel 10 umfassen
noch eine Tastatur 22 und ein Rechenmittel 23,
welches selbst mit einem Anzeigegerät 24 und Mitteln zum Zielen
und zur Telemetrie 6 verbunden ist.
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Das Rechenmittel liefert das Signal
zur Programmierung an einen Infrarot-Lasersender 12, welcher
Vorteilhafterweise aus dem Telemeter 6 selbst gebildet
werden kann.
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Mit dieser Ausführungsform erfolgt die Zielerfassung
in derselben Art und Weise wie zuvor in Bezug auf 2 beschrieben.
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Das Signal zur Programmierung des
Zündzeitpunktes
wird auch nicht über
einen Draht gesendet sondern durch den Laser-Sender 12.
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Eine derartige Ausführungsform
ermöglicht es,
die tatsächliche
Anfangsgeschwindigkeit des Projektils, die durch das Telemeter 6 gemessen
wird, zu berücksichtigen,
und den durch das Rechenmittel 23 in Abhängigkeit
von den ballistischen Eigenschaften des Projektils berechneten Wert
der Programmierung zu korrigieren.
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Die Programmierung wird während der
ersten Meter der Flugbahn zum Projektil übermittelt.
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Das Projektil gemäß dieser Ausführungsform kann
ebenfalls einen Wendekreisel umfassen, der mit dem Rechner verbunden
ist, um den Anstellwinkel des Projektils in Bezug auf die gezielte
Richtung zu bestimmen und die Auslösung der Ladung nur zu ermöglichen,
wenn dieser Winkel null oder minimal ist.
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Es ist selbstverständlich möglich, andere Technologien
zu Übertragung
des Signals zur Programmierung zwischen dem Waffensystem und dem Projektil
zu verwenden (Funkwellen zum Beispiel).
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Als Variante kann dem Projektil nicht
eine Programmierung seines Rechners 21 sondern eine Zündbefehl
der Explosivladung übermittelt
werden.
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Die Übermittelung des Befehls erfolgt
nun bei einem Abstand vom Schützen,
der größer oder gleich
dem Sicherheitsabstand D1m ist.
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Diese Übermittelung wird zu einem
beliebigen, durch den Schützen
entschiedenen Zeitpunkt durchgeführt.
Die Rechenmittel werden dennoch programmiert, um jedes Auslösen des
Abschusses zu untersagen, falls sich das Projektil in einem Abstand befindet,
der kleiner als der Sicherheitsabstand Dlm ist.
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Der Hauptvorteil einer derartigen
Variante liegt darin, dass die Zündvorrichtung 17 vereinfacht wird,
die zum Beispiel nur ein direkt an den Initialzünder 26 gekoppeltes
System zu Erfassung und zur Signaltransformation umfassen kann.
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Es wird dennoch Vorzugsweise ein
in die Zündvorrichtung
integriertes Rechenmittel beibehalten, um schließlich eine zusätzliche
Sicherheit für den
Schützen
zu gewährleisten,
indem jegliches Zünden
in einem Abstand, der kleiner als der Sicherheitsabstand Dlm ist,
untersagt wird.
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Als Variante ist es möglich ein
erfindungsgemäßes Projektil
von anderen Arten von Waffensystemen aus einzusetzen, zum Beispiel
von einer Kanone oder einem Mörser
aus.