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Panzerabwehrhandwaffe
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Panzerabwehrhandwaffe der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Art.
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ALS bisher bekannten ungelenkten Panzerabwebr1nwaffen beiden enG weder
darauf, daß es sich um eine wiederverwendbare Waffe handelt, bei welcher die Munition
in diese Waffe geladen wird und wobei das Werferrohr integraler Teil der Waffe ist,
oder darauf, daß Waffen- und Munitionsteil fest ineinander integriert und nur einmal
verwendbar sind. Die erstere Art der Ausbildung hat den Vorteil, daß sie häufig
verwendet werden kann, dagegen hat sie den Nachteil, daß sie wegen ihrer hohen Kosten
nur in begrenzter Stückzahl zu beschaffen ist, so daß im Einzelfall unter Umständen
zwar genügend Munition, nicht aber genügend Waffen zur Verfügung stehen. Die zweite
Art der Ausbildung gestattet zwar eine sehr hohe Einsatzbereitschaft von Waffe mit
Munition, indessen entfällt auf den nur einmal verwend-
baren Waffenteil
ein unverhältnismäßig hoher Kostenanteil, so daß schon aus diesem Grunde nur eine
beschränkte Anzahl von Waffen dieses Pinzips verfügbar sein werden.
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Neben den erwähnten Gründen spielen aber auch noch andere Überlegungen
eine wesentliche Rolle, beispielsweise die, daß Handwaffen notwendigerweise ein
begrenztes Gewicht haben müssen, wenn sie den an sie zu stellenden Anforderungen
gerecht werden sollen. Waffen der zuerst genannten Art, also wiederverwendbare Waffen,
wurden bisher.
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aus Stahl gefertigt und weisen dementsprechend ein hohes Gewicht auf.
Durch den Einsatz hochfester Stähle hat man zwar eine begrenztes Gewichtsverminderung
ereicht, solche Rohre sind aber sehr teuer und bedürfen eines sehr großen fertigungstechnischen
Aufwandes hinsichtlich Qualitätssicherung. Wie sich aus der DE-OS 2 525 940 ergibt,
ist es aber auch möglich, Abschußrohre für Panzerabwehrhandwaffen aus faserverstärktem
Kunststoff herzustellen und so deren Gewicht wesentlich zu reduzieren. Solche Rohre
halten zwar nur eine begrenzte Anzahl von Abschüssen aus, dennoch wären sie für
eine Ausbildung gemäß der an zweiter Stelle genannten Art im Prinzip geeignet, wenn
dem nicht die schon erwähnten hohen Kosten für die vollständige Waffe mit integrierter
Munition hindernd entgegenstünden.
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Es ist zwar auch schon bekannt, faserverstärkte Kunststoffrohre als
Abschußrohre in einmal verwendbaren wie auch in nachladbaren Waffen zu verwenden.
Ddabei handelt es sich jedoch stets um solche Geräte, bei denen die Druckbeanspruchung
des Rohres entweder im ganzen gering ist, wie z.B. bei einer Raketenmunition, oder
aber nur in einem kleinen Teil der Waffe verhältnismäßig hoch ist, wie z.B. bei
Düsenkanonen, nicht jedoch um Waffen, bei denen die Druckbeanspruchung über die
gesamte Rohrlänge verhältnismäßig hoch ist.
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Die Erfindung macht es sich zur Aufgabe, eine unter Berücksichtigung
der vorstehend erwähnten Kriterien insbesondere auch für ungelenkte Panzerabwethandwaffen
mit über die gesamte Länge ihres Abschußrohres relativ hoher Druckbeanspruchung
zufriedenstellende und praktikable Lösung anzugeben. Erfindungsgemäß wird dies erreicht
mit einer Ausbildung gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1, nämlich dadurch, daß
Abschußrohr, Geschoß, Treibladung, Verdämmung und Anzündung zu einem einmal verwendbaren
Munitionsteil und die Bedienungselemente zu einem mehrfach verwendbaren Waffenteil
integriert werden, und daß die beiden Teile mit Paßflächen und Verbindungselementen
versehen werden, die ihr schnelles paß- und funktionsgerechtes gegenseitiges Verbinden
bzw. Auswechseln ermöglichen und insbesondere das Fluchten der Richtmittel mit der
Rohrachse sicherstellen, und daß ggf. der eine und/oder der andere Teil mit Hilfsmitteln
wie nrage-, Stütz- und Schutzelementen versehen wird.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung ist es möglich, den Munitionsteil,
also das Abschußrohr mit allen in diesem anzuordnenden Teilen wie Geschoß, Treibladung
und Verdämmung bzw. Kompensationsmasse seitens des Herstellers vorzugsweise in großen
Stückzahlen als gut Sndbabbare Einheit sehr rationell und damit billig und preiswert
herzustelen.
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Ebenso kann auch der Waffenteil, der alle für die Bedienung und auch
für die Auslösung der Zündung erforderlichenTeile umfaßt, in der geforderten Stückzahl
auf sehr rationelle Weise als Einheit herstellt werden Mittels der an beiden Teilen
vorgesehenen korrespondierenden Paßflächen ist es dann möglich, die Teile schnell
und sicher miteinander zu verbinden bzw. nach dem Abschuß den Rest des Munitonsteil,
nämlich das Abschußrohr, zu lösen und wegzuwerfen und gegen einen neuen kompletten
und einsatzbereiten Munitionsteil auszuwechseln, so daß mit wenigen
Handgriffen
und in kürzester Zeit die Gesamtwaffe wieder einsatzbereit ist, und zwar mit einem
geringstmöglichen Aufwand an Kosten, Material und Zeit, zumal ein Laden des Abschußrohres
mit den für den Schuß erforderlichen Einzelteilen völlig entfällt und durch die
bereits vom Hersteller montierte komplette Einheit auch sichzgestellt ist, daß die
Einzelteile auch jeweils in ihrer richtigen Position angeordnet sind, eine nicht
sachgerechte Anordnung der Teile im Abschußrohr somit also sicher vermieden wird.
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Selbstverständliche Voraussetzung hierfür ist natürlich, daß die beiden
Teile der Gesamtwaffe, d.h. der Munitonsteil und der Waffenteil nach ihrer Vereinigungo
mit Hilfe der Paßflächen oder dgl. und Verbindungselemente tatsächlich auch sach-
und funktionsgerecht miteinander verbunden sind, so daß sich beliebige Munitionsteile
mit beliebigen Waffenteilen in gleich guter Weise zusammenbringen lassen, d.h. zwischen
Zieloptik und Rohrachse jeweils die genau gleichen, für einen einwandfreien Schuß
erforderlichen, Verhältnisse ergeben. Dies kann selbstverständlich auf vielerlei
Weise erreicht werden.
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Beispielsweise kann man sich vorstellen, daß das Abschußrohr an zwei
passenden voneinander getrennten Bereichen je mit einem Ring aus Metall, Kunststoff
oder dgl. versehen wird, desson Außenflächen durch geeignete gemeinsame Bearbeitung
auf ein genaues Paßmaß gebracht werden, und daß am Waffenteil entsprechende Gegenpaßflächen
ausgebildet werden, wobei diese widerum beispielsweise auch in einem Stück gearbeitet
sein könnten. In diesem Zusammen hang versteht es sich natürlich auch von selbst,
daß die beiden Teile mittels einfacher zeitsparender Einrichtunger miteinander verriegelbar
sind, beispielsweise mittels eine an sich bekannten Schnappverbindung, die sich
aber auch ebenso einfach wieder lösen läßt.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung gezeigt und wird anhand dieser
nachstehend erläutert. Es zeigen Figur 1 in schematischer Darstellung und in einem
Längsschnitt den Munitionsteil, Figuren 2 und 3 in schematischer Darstellung und
in einer Ansicht Bedienungselemente des Waffenteils.
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Nach Figur 1 sind im Rohr das Geschoß 1, die Treibladung 6 mit Anzundung
7 und die Verdämmung 8 untergebracht. Zum Schutz gegen Stoß und Verschmutzung sind
an den Enden des Rohres 2 die Schutzelemente 3 bzw. 9 angebracht. 4 bezeichnet einen
Handgriff zur leichteren Handhabung der Gesamtwaffe. Am Umfang des Rohres 2 sind
die Paßflächen 5 ausgebildet, beispielsweise in Form zweier Ringe, deren Außenflächen
- was in der Zeichnung nicht dargestellt ist entsprechend bearbeitet sind.
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Der Waffenteil10 weist nach Figur 2 die Abzugs- und Sicherungs einrichtung
14, den Handgriff 11 und die Schulterstütze 12 auf. Wie aus Figur 3 ersichtlich,
kann am Handgriff 11 die Zieloptik 13 angebracht sein. Ebenso könnte auch eine nicht
gezeigte Nachtsichteinrichtung vorgesehen werden, wie andererseits aber auch auf
eine Zieloptik verzichtet sein könnte und statt dessen eine Visiereinrichtung herkömmlicher
Art mit Kimme und Korn vorgesehen werden könnte.
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Der Waffenteil 10 ist selbstverständlich mit einer - hier nicht gezeigten
- Gegenpaßfläche oder dgl. ausgerüstet, so daß nach Zusammensetzen von Munitionsteil
und Waffenteil die Verbindung in der gewünschten Genauigkeit und mit der entsprechenden
Sicherheit hergestellt ist. Hierzu kann beispielsweise vorgesehen werden, durch
eine Hebelbewegung des handgriffs die beiden Teile mit eingesteXter Federkraft gegen
die Auflagepunkte anzuziehen, wodurch
beispielsweise gleichzeitig
zwei nicht gezeigte unabhängig voneinander wirkende Schlagbolzen gespannt werden
können. Weiterhin kann vorgesehen werden, daß erst nach Betätigung einer Rntsicherung
geschossen werden kann, wobei der mit Druckpunkt versehene Abzug zeitverzögert die
Schlagbolzen zum Zündvorgang freigibt. Kommt der Schütze nicht zum Schuß, ist die
Waffe wieder zu sichern.
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Zweckmäßig kann vorgesehen werden, daß bei Stellungswechel der Handgriff
zurückgeklappt werden muß, wodurch sich die Schlagbolzenfeder entspannt. Selbst
bei vergessenem Sichern der Waffe kann es dann nicht zur Zündung kommen. Ebenso
ist es zweckmäßig, die Waffe. so zu konstruieren, daß Waffen- und Munitionsteil
nur mit entsprechenden Schlagbolzen und in einer "Sicherschlußzeichen stellung"
eingerastetem Sicherungshebel verbunden und entriegelt werden können.
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Wie aus Figur 1 zu ersehen, kann der zum Zünden der Treibladung notwendige
Anzünder als Zündblock 7 im Munitionstei: untergebracht sein. Der Anzünder kann
von einem beweglichen Sicherungsschieber mit eingesetztem Schlagbolzen überdeckt
werden, wobei sich die Zündbolzen in der Ausgangsstellung des Schiebers neben dem
Anzünder befinden und bei verbundenen Waffenteilen durch das Einstellen des Sicherungsschiebers
auf Stellung "Feuer" über die Anzünder geschoben werden, so daß erst in dieser Stellung
durch Betätigigung des Abzugs die nunmehr freigegebenen Schlagbolzen etwa über Schlaglaschen
und Schlagbolzenlasch auf die Zündbolzen wirken können, welche letztlich dann die
Zündung auslösen. Entsprechendes erfolgt dann umgekehrt bei einer Sicherung der
Waffe.
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Selbstverständlich können hierzu noch weitere Einzelteile vorgesehen
werden, die ein entsprechendes einfaches aber
auch sicheres Umgehen
mit der Waffe gestatten. Ebenso kann schließlich anstatt einer mechanischen auch
eine elektrische Zündung vorgesehen werden, wie darüber hinaus selbstverständlich
noch eine Reihe von Ausgestaltungen denkbar sind,die jedoch das Prinzip der Erfindung
nicht berühren.