DE19719279A1 - Offenend-Spinnvorrichtung - Google Patents
Offenend-SpinnvorrichtungInfo
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- D01H4/04—Open-end spinning machines or arrangements for imparting twist to independently moving fibres separated from slivers; Piecing arrangements therefor; Covering endless core threads with fibres by open-end spinning techniques imparting twist by contact of fibres with a running surface
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Description
Die Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Derartige Offenend-Spinnvorrichtungen sind beispielsweise durch
die gattungsbildende DE 25 55 059 C2 bekannt.
In der DE 25 55 059 C2 ist ein Offenend-Spinnaggregat mit einem
in einem Rotorgehäuse umlaufenden Spinnrotor beschrieben.
Das Rotorgehäuse ist dabei mit einem Deckel verschlossen, der
zu einem Spinnboxgehäuseteil gehört, das zum Freilegen des
Spinnrotors um eine Schwenkachse nach unten abschwenkbar ist.
In der Schließstellung, das heißt während des Spinnprozesses,
ist dieses Gehäuseteil durch einen Verriegelungshebel
gesichert.
Der Verriegelungshebel weist dabei eine zu der Schwenkachse des
Gehäuseteiles annähernd konzentrische Führungsfläche auf, gegen
die die eine am Gehäuseteil angeordnete Verriegelungsrolle beim
Verschwenken des Gehäuseteiles aus der Betriebsstellung in eine
Entriegelungsstellung anläuft. Die Verriegelungsrolle hält
dabei den Verriegelungshebel in der Entriegelungsstellung sowie
eine Bremseinrichtung in der Bremsstellung.
Die Bremseinrichtung besteht aus einem schwenkbar gelagerten
Doppelhebel, der auf einer Seite endseitig ein Bremselement
aufweist, das im Bereich zwischen den
Stützscheibenlagerzwickeln auf den Rotorschaft auf setzbar ist.
Der Doppelhebel wird außerdem durch ein Federelement, das am
anderen Ende des Doppelhebels angreift, im Sinne "Bremse lösen"
beaufschlagt. Des weiteren ist der Doppelhebel mit dem
Verriegelungshebel über ein Bremsseil verbunden. Das bedeutet,
bei Betätigung des Verriegelungshebels wird das Bremselement
automatisch auf den Rotorschaft gedrückt.
Derartig gestaltete Offenend-Spinnvorrichtungen sind aus
verschiedenen Gründen nachteilig. Der Angriffspunkt der
Rotorbremse zwischen den Lagerzwickeln führt beispielsweise
dazu, daß auf den mit hoher Drehzahl rotierenden Rotorschaft
ein zusätzliches Biegemoment ausgeübt wird.
Außerdem ist bei einer solchen Anlageposition des
Bremselementes die Gefahr gegeben, daß mit der Zeit der
Laufbereich des Rotorschaftes, das heißt der Bereich, in dem
der Rotorschaft auf den Stützscheiben umläuft, verschmutzt.
Insbesondere bei der Verarbeitung von Synthetikfasern hat es
sich gezeigt, daß sich mit der Zeit eine Mischung aus
Faseravivagen, Fasertrümmern und Staub im Bereich zwischen den
kaufflächen der Stützscheiben und dem Rotorschaft festsetzt,
was sich in der Folgezeit durch einen unruhigen Rotorlauf
äußerst nachteilig auf das Spinnergebnis sowie die Lebensdauer
der Spinneinrichtung auswirkt.
In der DE 36 30 256 A1 ist daher bereits eine Rotorbremse
beschrieben, die das vorgenannte Problem der Verschmutzung der
kaufflächen beseitigt.
Diese bekannte Rotorbremse weist eine zwischen den
Stützscheibenpaaren angeordnete, von unten her gegen den
Rotorschaft anlegbare Bremsbacke sowie zwei parallelwirkende,
im Laufbereich der Stützscheiben/Rotorschaft von schräg oben
her gegen den Rotorschaft anlegbare Niederhaltebacken auf.
Durch die Reibung der Niederhaltebacken werden im Laufbereich
des Rotorschaftes alle eventuellen Ablagerungen vom Rotorschaft
abgeschabt.
Da der Rotor nach jedem Fadenbruch, nach jedem Spulenwechsel
und gegebenenfalls auch turnusmäßig in bestimmten Zeitabständen
abgebremst wird und beim Bremsen jedesmal automatisch eine
Reinigung des Rotorschaftes stattfindet, können sich bei dieser
Einrichtung Verschmutzungen an der Rotorwelle, die sich störend
bemerkbar machen würden, nicht mehr bilden.
Die Rotorbremseinrichtung gemäß DE 36 30 256 A1 hat sich in der
Praxis zwar bewährt, die Einrichtung mit einer von unten gegen
den Rotorschaft anstellbaren Bremsbacke sowie zwei
entgegengesetzt wirksamen Niederhalteeinrichtungen ist von
ihrem konstruktiven Aufbau her allerdings relativ aufwendig.
Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, die bekannten
Offenend-Spinnvorrichtungen mit zuschaltbaren Rotorbremsen zu
verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
gelöst, wie sie im Anspruch 1 beschrieben ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Ausbildung der Rotorbremse hat den
Vorteil, daß die Rotorbremse, obwohl einfach in ihrer
Ausbildung und damit kostengünstig, nicht nur eine gute
Bremswirkung zeigt, sondern während des Bremsvorganges auch
stets automatisch und zuverlässig die Laufbereiche des
Rotorschaftes reinigt.
Der Anspruch 2 beschreibt eine vorteilhafte konstruktive
Ausgestaltung der Rotorbremse. Das heißt, durch linear
verschiebbar gelagerte, den Rotorschaft im Bereich der
Lagerzwickel der Stützscheibenlagerung vertikal beaufschlagende
Bremselemente kann nicht nur das Einleiten von zusetzlichen
Biegemomenten in den Rotorschaft vermieden sowie eine
zuverlässige Reinigung der Laufbereichen gewährleistet werden;
die linear verschiebbaren, vertikal angreifenden Bremselemente
vermeiden außerdem, daß, wie beim Stand der Technik üblich,
während des Bremsens zusätzliche seitliche Kraftkomponenten auf
den Rotorschaft einwirken.
In bevorzugter Ausführungsform sind die Bremselemente, wie im
Anspruch 3 dargelegt, an einem kastenartigen Bauteil
angeordnet, das mit Spiel zwischen den Wandungen einer
Lagerbrücke vertikal verschiebbar gelagert ist. Eine solche
Ausbildung führt zu einer kompakten, sehr steifen
Bremseinrichtung, die gegebenenfalls auch größere Bremskräfte
problemlos übertragen kann.
Vorteilhafterweise weist das kastenartige Bauteil seitliche
Wandungsabschnitte auf, in die Langlochführungen eingearbeitet
sind. Diese Langlochführungen korrespondieren mit
Führungsbolzen, die in den Wandungen der Lagerbrücke festgelegt
sind (Anspr. 4). Die Führungsbolzen bilden dabei in Verbindung
mit den Langlöchern eine Vertikalführungseinrichtung, die
einerseits eine ausreichend genaue Führung des kastenartigen
Bauteiles zwischen den Wandungen der Lagerbrücke gewährleistet
und andererseits sicherstellt, daß das kastenartige Bauteil und
damit die Rotorbremse auch bei verstärkter Anlagerung von
Faserflug und/oder Avivage funktionstüchtig bleibt.
Das heißt, durch diese mit relativ viel Spiel behaftete
Führungseinrichtung ist gewährleistet, daß die Bremseinrichtung
auch unter schwierigen Betriebsbedingungen, wie sie in
Spinnereien gegeben sind, stets betriebsbereit bleiben.
Gemäß Anspruch 5 wird das kastenartige Bauteil von unten durch
ein Federelement, beispielsweise durch eine Schraubenfeder,
beaufschlagt. Das Federelement betätigt das kastenartige
Bauteil dabei in Richtung "Bremse lösen".
Außerdem hält das Federelement das kastenartige Bauteil stets
in spielfreier Anlage an einem Winkelhebel, der seinerseits an
einem Bremshebel angeschlossen ist. Durch die spielfreie Anlage
des Winkelhebels am kastenartigen Bauteil ist sichergestellt,
daß die Bremseinrichtung stets verzögerungsfrei anspricht.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Ansprüchen 6 bis 8 dargelegt, beziehungsweise einem nachfolgend
anhand der Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel
entnehmbar.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht auf eine Stützscheibenlagerung einer
Offenend-Rotorspinnvorrichtung mit einer schaltbaren
Rotorbremse,
Fig. 2 die Stützscheibenlagerung nach Fig. 1, in
Seitenansicht gemäß Schnitt II-II,
Fig. 3 einen Schnitt durch die Stützscheibenlagerung der
Fig. 1 entlang der Linie III-III.
In Fig. 1 ist eine im Prinzip bekannte Stützscheibenlagerung 5
einer insgesamt mit der Bezugszahl 1 gekennzeichneten
Offenend-Rotorspinnvorrichtung angedeutet.
Wie üblich, ist der Spinnrotor 2 mit seinem Rotorschaft 3 in
den Lagerzwickeln 4, 4' der Stützscheibenlagerung 5 abgestützt.
Die Fig. 1 zeigt dabei der Übersichtlichkeit halber nur das
linke Stützscheibenpaar 6.
Wie insbesonders die Fig. 2 zeigt, sind die
Stützscheibenpaare 6 und 6' jeweils mit ihren Lagerkörpern 7, 7'
in Aufnahmen 8, 8' einer Lagerbrücke 9 positioniert und dort
durch (nicht dargestellte) Befestigungsmittel fixiert.
Der Rotorschaft 4 ist endseitig, wie üblich, in einem
Axiallager 10 abgestützt.
Der Antrieb der Offenend-Rotorspinneinrichtung 1 erfolgt dabei,
wie aus Fig. 1 ersichtlich über einen Tangentialriemen 11, der
den Rotorschaft 3 beaufschlagt.
Im Bereich zwischen den Lagerzwickeln 4, 4' der
Stützscheibenlagerung 5 ist eine Rotorbremse 12 angeordnet.
Die Rotorbremse 12 besteht unter anderem aus einem
kastenartiges Bauteil 14 mit Auskragungen 27, an denen jeweils
ein Bremselement 13 festgelegt ist.
Wie insbesondere aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich, weisen
die Gehäusewandungen 15 dieses kastenartigen Bauteiles 14
jeweils Langlochführungen 16 auf, die mit Führungsbolzen 17
eine Vertikalführung bilden. Die Führungsbolzen 17 sind dabei
in den Wandungen 18 der Lagerbrücke 9 festgelegt. In der
Wandung 18 der Lagerbrücke 9 ist außerdem über einen
Schwenkbolzen 19 ein Winkelhebel 20 gelagert, der über einen
Anschlußbolzen 23 mit einem Bremshebel 22 verbunden ist.
Der Bremshebel 22 ist seinerseits um eine Schwenkachse 24 an
der Lagerbrücke 9 begrenzt drehbar gelagert.
Der Winkelhebel 20 beaufschlagt mit seinem freien Hebel 25 den
Boden 26 des kastenartigen Bauteiles 15. Zwischen dem
Bremshebel 22 und dem Boden 26 des kastenartigen Bauteiles 14
ist des weiteren ein Federelement 21 eingeschaltet, das das
kastenartige Bauteil 14 ständig im Sinne "anheben" und damit im
Sinne "Bremse lösen" beaufschlagt.
Moderne Offenend-Rotorspinnmaschinen werden während des
Spinnprozesses üblicherweise durch wenigstens einen
Anspinnwagen versorgt, der entlang der Spinnstellen verfahrbar
ist und im Bedienfall selbsttätig eingreift.
Das heißt, wenn an einer der zahlreichen Spinnvorrichtungen
einer Offenend-Rotorspinnmaschine ein Bedienfall beispielsweise
ein Fadenbruch auftritt, der zum Beispiel das Öffnen der
Spinnvorrichtung notwendig macht, positioniert sich der
Anspinnwagen zunächst an dieser Spinnstelle.
Der Anspinnwagen betätigt dann mit einer entsprechenden
Einrichtung an der betreffenden Spinnvorrichtung einen
Entriegelungshebel derart, daß die Spinnbox geöffnet wird.
Das heißt, das sogenannte Verdeck der Spinnvorrichtung wird
durch den Anspinnwagen in eine Reinigungsstellung überführt.
Beim Verschwenken des Verdeckes wird über den
Entriegelungshebel auch der an der Lagerbrücke 6 der
Stützscheibenlagerung 5 schwenkbar gelagerte Bremshebel 22 in
Richtung A beaufschlagt und schwenkt dabei um die Achse 24.
Die Schwenkbewegung des Bremshebels 22 wird über den
Anschlußbolzen 23 auf den mit dem Bremshebel 22 verbundenen
Winkelhebel 20 übertragen, so daß dieser ebenfalls verschwenkt
und mit seinem freien Ende 25 auf den Boden 26 des
kastenartigen Bauteiles 14, das die Bremselemente 13 trägt,
drückt. Das über eine Führung (Langlöcher 16/Führungsbolzen 17)
vertikal verschiebbar gelagerte Bauteil 14 wird dabei gegen die
Kraft eines Federelementes 21 in Richtung R linear nach unten
bewegt, so daß sich die an Auskragungen 27 des Bauteils 14
angeordneten Bremselemente 13 im Bereich der Lagerzwickel 4, 4'
auf den Rotorschaft 3 legen und den Spinnrotor 2 in den
Stillstand abbremsen. Während des Bremsvorganges findet durch
die auf dem Rotorschaft aufliegenden Bremselemente 13 auch
automatisch eine zuverlässige Reinigung der Laufbereiche des
Rotorschaftes 3 statt.
Die erfindungsgemäße Einrichtung stellt insgesamt eine
funktionssichere, kostengünstige Bremseinrichtung dar, die
keine Biegemomente oder seitliche Kraftkomponenten auf den
Rotorschaft überträgt. Außerdem sorgen ihre Bremselemente
dafür, daß der Laufbereich des Rotorschaftes, das heißt, der
Bereich, in dem der Rotorschaft auf der Stützscheibenlagerung
aufliegt, stets von Ablagerungen frei bleibt.
Claims (8)
1. Offenend-Spinnvorrichtung mit einem Spinnrotor, der mit
seinem Rotorschaft in den Lagerzwickeln einer
Stützscheibenlagerung abgestützt ist, wobei dem Rotorschaft
eine Rotorbremse, deren Bremsorgan in Bremsstellung von
oben auf dem Rotorschaft aufliegt, zustellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rotorbremse (12) zwei mittig über den
Lagerzwickeln (4, 4') der Stützscheibenlagerung (5)
angeordnete Bremselemente (13) aufweist, durch die der
Rotorschaft (3) senkrecht beaufschlagbar ist.
2. Offenend-Spinnvorichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bremselemente (13) in vertikaler
Richtung (R) linear verschiebbar gelagert und im Bereich
der Lagerzwickel (4, 4') von oben auf den Rotorschaft (3)
aufsetzbar sind.
3. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bremselemente (13) der
Rotorbremse (12) an einem kastenartigen Bauteil (14)
angeordnet sind, das mit Spiel zwischen den Wandungen (18)
einer Lagerbrücke (9) vertikal verschiebbar gelagert ist.
4. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das kastenartige Bauteil (14) vertikale
Wandungsabschnitte (15) aufweist, in die Langlöcher (16)
eingearbeitet sind, die, mit Führungsbolzen (17) in der
Wandung (18) der Lagerbrücke (9) korrespondierend, eine
Vertikalführung für das Bauteil (14) bilden.
5. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das kastenartige Bauteil (14) durch ein
Federelement (21) im Sinne "Bremse lösen" beaufschlagbar
ist.
6. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Federelement (21) zwischen das
kastenartige Bauteil (14) und einem an der Lagerbrücke (9)
schwenkbar gelagerten Bremshebel (22) eingeschaltet ist.
7. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Bremshebel (22) ein
Winkelhebel (20) angeschlossen ist, der, in der
Lagerbrücke (9) um eine Schwenkachse (19) gelagert, bei
Betätigung des Bremshebels (22) mit seinem freien Ende (25)
das kastenartige Bauteil (14) im Sinne "Bremse anlegen"
beaufschlagt.
8. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Federelement (21) zwischen dem
Bremshebel (22) und das kastenartige Bauteil (14)
eingeschaltet ist.
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