DE19524663A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Changieren von faden- oder bändchenförmigem Spulgut - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Changieren von faden- oder bändchenförmigem SpulgutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Changieren von faden-
oder bändchenförmigem Spulgut auf Spulmaschinen zur Herstellung
von Spulen in Kreuzwicklung mit Wild- oder Präzisionswicklung,
indem das Spulgut mit einer eine Führungsnut aufweisenden
Schlitztrommel verlegt und zu einer Spule aufgewickelt wird. Es
wird auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
aufgezeigt.
Unter "Spulgut" wird jedes faden- oder bändchenförmige Material
verstanden, welches sich im Kreuzspulverfahren aufspulen läßt,
angefangen von flachen Bändchen mit mehr oder weniger großer
Breite über Drähte bis zu feinsten Mono- und Multifilamentgarnen
der Textil- und artverwandten Industrie. Unter "Changieren" wird
eine Bewegung des Spulgutes quer zur Aufspulrichtung hin und her
verstanden, so daß das momentan auf die Spule auflaufende Stück
Spulgut einen vorherbestimmten Abstand zu dem zuvor aufgespulten
Spulgutstück in einer Richtung parallel zur Achse der Spule auf
weist.
Eine "Nutentrommel" ist eine Trommel mit Kehrgewindenuten
definierter Tiefe, also mit Nutgrund. Sie dient zum Changieren
des Spulgutes und besteht häufig aus Vollmaterial (Kunststoff),
aber auch aus einem Rohrabschnitt mit großer Wandstärke oder in
seltenen Fällen aus Blech, welches durch Tiefziehen in die
entsprechende Form gebracht wurde. Eine "Schlitztrommel" ist
eine meist hohle Trommel, die durch die Kehrgewindenut in zwei
Teile geteilt ist. Sie weist keinen Nutgrund auf, eine solche
Schlitztrommel kann vorzugsweise aus Blech oder aus einem
dünnwandigen Rohrabschnitt bestehen. Aber auch achslose Schlitz
trommeln aus Vollmaterial, bei denen zwei Teile einander gegen
überliegend angeordnet sind, sind bekannt. Häufig wird der
Begriff Nutentrommel oder -walze in der Literatur auch für
Schlitztrommeln verwendet, so daß der hier wichtige Definitions
unterschied aus dem Begriff selbst nicht erkennbar ist. Eine
"Führungsnut" ist eine Nut an einer Nutentrommel oder einer
Schlitztrommel, mit deren Hilfe das Spulgut changiert wird. Eine
"Kontaktwalze" ist eine Walze, die zwischen einer Nutentrommel
oder einer Schlitztrommel und einer Spulenwickelvorrichtung
angeordnet ist, über die das Spulgut der Spulenwickelvorrichtung
zugeleitet wird.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art, die also unter Verwendung einer Schlitztrommel arbeiten,
sind aus dem Buch "Vorbereitungsmaschinen für die Weberei, Ein
Handbuch für Spinner, Weber und Wirker" von Dipl.-Ing. J.
Schneider, Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg, 1963,
Seiten 20 bis 27, insbesondere Seiten 20 bis 24, bekannt. Die
dabei eingesetzte Schlitztrommel weist zwei Teile auf, die etwa
aus einem schräg durchtrennten Rohrabschnitt entstanden sind,
wobei die einander zugekehrten Seitenkanten der beiden Teile
eine in sich geschlossene schlaufenförmige Führungsnut für das
Spulgut bilden. Die Führungsnut verläuft schraubenförmig, und
das Spulgut liegt nicht auf einem Nutgrund auf, sondern
erstreckt sich durch die Führungsnut hindurch vom Einlaufpunkt
in die Schlitztrommel bis zum Auslaufpunkt aus der Schlitz
trommel heraus. Die Führungsnut ist eine in sich geschlossene
Bahn ohne Kreuzungspunkt. In der Führungsnut wird das Spulgut an
relativ schmalen Kanten der beiden Teile abwechselnd je nach
Verlegerichtung geführt. Die dabei auftretende relative Reibge
schwindigkeit an der Kante der Führungsnut ist abhängig von der
Differenz der Umfangsgeschwindigkeit der Schlitztrommel und der
Fadengeschwindigkeit. Bei entsprechender Drehrichtung der
Schlitztrommel ist die Reibgeschwindigkeit also stets niedriger
als die Fadengeschwindigkeit. Das Changieren bzw. Verlegen des
Spulgutes erfolgt allein durch die Schlitztrommel bzw. die
Führungsnut zwischen den beiden Teilen der Schlitztrommel. Da
die beiden Teile der Schlitztrommel lediglich rotierend ange
trieben werden, sind die oszillierenden Massen vorteilhaft sehr
klein. Es oszilliert nur der Abschnitt des Spulgutes zwischen
einem Festpunkt, über den das Spulgut zugeführt wird, und dem
jeweiligen Auflagepunkt des Spulgutes auf der Spule. Die Sicher
heit der Führung des Spulgutes bzw. des Spulgutfadens ist sowohl
während der linearen Verlegung als auch in den Umkehrpunkten
durch die schlaufenförmig geschlossene Führungsnut ohne Kreu
zungspunkt gewährleistet. Vorteilhaft tritt ein Schwingen des
Spulguts quer zur Verlegerichtung nicht auf. Die Schärfe der
Umkehrung des Spulgutes an den Spulenseitenkanten kann durch die
Formgebung der Führungsnut an der Schlitztrommel beliebig
gewählt werden. Wenn die Schlitztrommel in Vorwärtsrichtung
zwischen Einlaufpunkt und Auslaufpunkt des Spulgutes angetrieben
wird, ist die Reibgeschwindigkeit zwischen dem Spulgut und den
Kanten der Schlitztrommel kleiner als die Geschwindigkeit des
Spulgutes. Die Größe der freien Fadenschlepplänge vom Auslauf
punkt der Schlitzwalze zu einer nachgeordneten Kontaktwalze oder
Spule einer Spulenwickelvorrichtung ist sehr gering. Bei Benut
zung dieser Schlitztrommel tritt ein Verschleiß nur an den
fadenführenden Kanten auf. Der Fertigungsaufwand für solche
Schlitztrommeln ist vorteilhaft gering, so daß herkömmliche
Werkzeugmaschinen eingesetzt werden können. Ein aufwendiges
Getriebe ist nicht erforderlich, und die Herstellkosten solcher
Schlitztrommeln sind niedrig. Der Hauptnachteil dieser Schlitz
trommeln besteht in der Baugröße hinsichtlich des Durchmessers
der Schlitztrommel. Eine große Verlegebreite erfordert einen
relativ großen Durchmesser der Schlitztrommel. Der verfügbare
Platzbedarf ist in vielen Fällen jedoch begrenzt. In Verbindung
damit kann die Steigung der Führungsnut nur bis zu einer gewis
sen Grenze vergrößert werden. Wird die Steigung zu groß gewählt,
fördert die Führungsnut das Spulgut beim Antrieb der Schlitz
trommel aus der Führungsnut heraus, so daß der Spulgutfaden
gleichsam von der Schlitztrommel nach außen entfernt wird, wobei
natürlich die Changierwirkung verlorengeht. Es muß also eine
gewisse Maximalsteilheit der Führungsnut beibehalten bzw. unter
schritten werden, um je nach Anwendungsfall, Verlegebreite und
Art des Spulgutes die gewünschte Changierwirkung garantieren zu
können. Diese Grenze der Steigung der Führungsnut kann nicht
überschritten werden.
Changiereinrichtungen einer anderen Art, nämlich in der Form von
Nutentrommeln in der eingangs gegebenen Definition sind bei
spielsweise aus der DE 42 37 840 A1 oder auch der DE 36 28 735
A1 bekannt. Bei einer solchen Nutentrommel wird das Spulgut
vorzugsweise auf dem Nutgrund geführt. Hierzu umschlingt das
Spulgut den Nutgrund der Nutentrommel in einem bestimmten
Winkel. Bei entsprechender Verlegebreite besitzt die Führungsnut
der Nutentrommel einen oder auch mehrere Kreuzungspunkte. Das
Herausspringen bzw. Herausfördern des Spulgutes aus der
Führungsnut und der damit verbundene Wechsel in den entgegen
laufenden Abschnitt der Führungsnut an den Kreuzungspunkten der
Führungsnut oder auch das Herausfördern des Spulgutes aus der
Führungsnut der Nutentrommel wird in der Regel durch eine
aufwendige Gestaltung der Führungsnut selbst sowie insbesondere
der Kreuzungspunkte der Führungsnut durch partiell differierende
Tiefen der Führungsnut verhindert. Durch die Umschlingung des
Spulgutes im Nutgrund der Nuttrommel wirkt zwischen dem Spulgut
und dem Nutgrund eine gewisse Reibung (Seilreibung), deren Höhe
u. a. maßgeblich von der Differenz der (konstanten) Geschwindig
keit des Spulgutes zu der (nicht konstanten) Umfangsgeschwindig
keit des Nutgrundes abhängt. Bei Spulen mit wilder Wicklung wird
die äußere Mantelfläche der Nutentrommel häufig als Umfangs
antrieb für die sich im Bereich der Spulenaufwickelvorrichtung
bildende Spule genutzt. Somit ist eine Kontaktwalze entbehrlich.
Hierbei ist das Spulverhältnis von der Nutgeometrie abhängig und
nicht frei wählbar. Auch hier entsteht die zuvor beschriebene
Reibung (Seilreibung), da hier die Umfangsgeschwindigkeit am
Außendurchmesser der Nutentrommel gleich der Geschwindigkeit des
Spulgutes ist und die Umfangsgeschwindigkeit im Nutgrund der
Nutentrommel zwangsläufig geringer als die Geschwindigkeit des
Spulgutes ist.
Die Vorteile, die mit der Verwendung von Nutentrommeln verbunden
sind, sind folgende:
Auch hier sind die oszillierenden Massen gering, da nur das Spulgut oszilliert. Die Sicherheit der Führung des Spulgutes ist sowohl während der linearen Verlegung als auch in den Umkehr punkten durch die geschlossene Führungsnut gewährleistet, was allerdings eine entsprechend aufwendige Gestaltung der Führungs nut voraussetzt. Die Schärfe der Umkehrung an den Spulenseiten kanten kann durch die entsprechende Ausgestaltung der Führungs nut in diesen Bereichen beliebig gewählt werden. Die Reib geschwindigkeit zwischen dem Spulgut und den Flächen der Führungsnut, insbesondere dem Nutgrund, ist kleiner als die Geschwindigkeit des Spulgutes. Ein Verschleiß tritt vornehmlich nur an den fadenführenden Flächen der Führungsnut, insbesondere im Nutgrund auf. Die Baugröße hinsichtlich des Außendurchmessers der Nutentrommel ist nicht von der Verlegebreite abhängig. Ein aufwendiges Getriebe ist nicht erforderlich.
Auch hier sind die oszillierenden Massen gering, da nur das Spulgut oszilliert. Die Sicherheit der Führung des Spulgutes ist sowohl während der linearen Verlegung als auch in den Umkehr punkten durch die geschlossene Führungsnut gewährleistet, was allerdings eine entsprechend aufwendige Gestaltung der Führungs nut voraussetzt. Die Schärfe der Umkehrung an den Spulenseiten kanten kann durch die entsprechende Ausgestaltung der Führungs nut in diesen Bereichen beliebig gewählt werden. Die Reib geschwindigkeit zwischen dem Spulgut und den Flächen der Führungsnut, insbesondere dem Nutgrund, ist kleiner als die Geschwindigkeit des Spulgutes. Ein Verschleiß tritt vornehmlich nur an den fadenführenden Flächen der Führungsnut, insbesondere im Nutgrund auf. Die Baugröße hinsichtlich des Außendurchmessers der Nutentrommel ist nicht von der Verlegebreite abhängig. Ein aufwendiges Getriebe ist nicht erforderlich.
Mit der Verwendung von Nutentrommeln sind aber andererseits
gewichtige Nachteile verbunden:
Durch die partiell differierende Nuttiefe der Führungsnut ent steht ein Schwingen des betreffenden Abschnittes des Spulgutes quer zur Verlegerichtung. Die Größe der freien Spulgutschlepp länge vom Nutgrund zur Kontaktwalze oder Spule ist relativ hoch. Die Funktionssicherheit der Nutentrommel ist von der aufwendigen Gestaltung der Form der Führungsnut, insbesondere an den Kreu zungspunkten, abhängig. Diesem hohen Fertigungsaufwand kann sinnvoll nur durch Einsatz entsprechender Formen für die Her stellung der Nutentrommeln begegnet werden. Die Herstellkosten sind stückzahlabhängig, also insbesondere bei kleinen Stück zahlen relativ hoch.
Durch die partiell differierende Nuttiefe der Führungsnut ent steht ein Schwingen des betreffenden Abschnittes des Spulgutes quer zur Verlegerichtung. Die Größe der freien Spulgutschlepp länge vom Nutgrund zur Kontaktwalze oder Spule ist relativ hoch. Die Funktionssicherheit der Nutentrommel ist von der aufwendigen Gestaltung der Form der Führungsnut, insbesondere an den Kreu zungspunkten, abhängig. Diesem hohen Fertigungsaufwand kann sinnvoll nur durch Einsatz entsprechender Formen für die Her stellung der Nutentrommeln begegnet werden. Die Herstellkosten sind stückzahlabhängig, also insbesondere bei kleinen Stück zahlen relativ hoch.
Um diesen Nachteilen entgegenzuwirken, sind beispielsweise aus
der DE-OS 18 16 271, der DE 39 01 278 A1 oder auch der DE 33 41
928 A1 Nutentrommeln mit nahezu konstanter, relativ flach
verlaufender Nuttiefe bekannt. Dabei ist diesen Nutentrommeln
eine Changiereinrichtung vorgeschaltet, wobei diese Changierein
richtung einerseits die wesentliche Changierfunktion für das
Spulgut erbringt und andererseits auch die Führung des Spulgutes
über die Kreuzungspunkte der Führungsnut der Nutentrommel
gewährleistet. Der Vorteil der Nutentrommel wird hierbei zur
Realisierung einer scharfausgebildeten Umkehrung im Bereich der
Seitenkanten der Spule genutzt, wobei jedoch in nachteiliger
Weise die oszillierenden Massen durch den entsprechenden Massen
anteil der Changiereinrichtung vergrößert werden, was sich nach
teilig hinsichtlich Verschleiß und auch in einer Begrenzung der
noch beherrschbaren Geschwindigkeit des Spulgutes bemerkbar
macht.
Aus der DE-OS 26 28 501 oder der DE-OS 20 05 621 sind Changier
einrichtungen bekannt, deren wesentliche Elemente in einer
Kehrgewindewalze und einem Fadenführer bestehen. Dabei wird das
Spulgut durch den Fadenführer verlegt, der seine Bewegung durch
die Kehrgewindewalze, eine Welle mit einer endlosen, aus Rechts-
und Linksgewinde bestehenden Nut, erfährt. Die Umkehrung der
Bewegung des Fadenführers in den beiden Endlagen erfolgt
durch Bogenstücke, die die Gewindegänge verbinden. Hierdurch
wird der Fadenführer also in seinen Endlagen abgebremst und in
der Gegenrichtung wieder beschleunigt. Die mögliche Anzahl
Verlegehübe pro Zeiteinheit wird durch die Masse des Faden
führers und die Größe der Bogenstücke begrenzt. Für einen
exakten Spulenaufbau werden möglichst scharfe Bogenstücke für
die Umkehrungen angestrebt, so daß einer beliebigen Größe der
Bogenstücke hier Grenzen gesetzt sind. Um eine möglichst große
Anzahl Verlegehübe pro Zeiteinheit zu erreichen, muß der
Fadenführer eine möglichst geringe Masse besitzen. Besonders bei
hohen Changierfrequenzen tritt an der Kontaktfläche zwischen
Fadenführer und Kehrgewindewalze beim Fadenführer ein hoher
Verschleiß auf. Das Spulgut wird mit Hilfe eines Schlitzes oder
einer ähnlichen Formgebung am Fadenführer ständig geführt, so
daß die relative Reibgeschwindigkeit des Spulgutes an den Kanten
des Schlitzes der Geschwindigkeit des Spulgutes entspricht. Die
wesentlichen Nachteile der Verwendung einer Kehrgewindewalze und
eines Fadenführers liegen in der Erhöhung der oszillierenden
Massen und in der relativ hohen Reibgeschwindigkeit zwischen
Spulgut und Fadenführer. Der Verschleiß des Fadenführers ist
relativ hoch und gestattet entweder nur niedrige Geschwindig
keiten des Spulgutes oder erbringt kurze Lebensdauer. Eine
beliebige Schärfe der Bahn der Umkehrung im Bereich der Seiten
kanten der Spule ist nicht möglich.
Aus der DE-OS 36 27 544 oder auch der DE-OS 35 31 034 sind
Changiereinrichtungen bekannt, die unter Verwendung von Faden
führern arbeiten, die über zwei gegenläufig angetriebene Ketten
oder Zahnriemen angetrieben werden. Es sind mindestens zwei
Fadenführer erforderlich, wobei das Spulgut jeweils von dem
gerade aktiven Fadenführer geführt wird. Oft ist ein zusätz
liches Leitblech erforderlich. Die Fadenübergabe von einem
Fadenführer an den gegenläufig bewegten anderen Fadenführer ist
nicht exakt möglich und daher fehlerträchtig. Die Sicherheit der
Fadenführung ist weder während der linearen Verlegung noch in
den Umkehrpunkten gewährleistet. Die oszillierenden Massen sind
relativ hoch. Die Reibgeschwindigkeit zwischen dem Spulgut und
den Fadenführern entspricht der Spulgutgeschwindigkeit. Zur
Realisierung der Gegenläufigkeit der Antriebsmittel ist ein
Getriebe zwingend erforderlich.
Schließlich sind noch Aufspulmaschinen mit Flügelchangierung
bekannt, beispielsweise aus der DE-OS 43 17 089 oder der DE-OS
37 03 731. Dabei findet mindestens ein Paar gegenläufig ange
triebener Flügel mit rechtwinklig zur Achse der Spule stehender
Flügeldrehachse Verwendung. Die Flügel führen das Spulgut
entsprechend der Drehrichtung entlang der Spulenbreite. Zum
Ausgleich der nicht konstanten Tangentialgeschwindigkeit der mit
konstanter Drehzahl angetriebenen Flügel ist das Spulgut mittels
eines bogenförmigen Leitlineals geführt. Zusätzlich besitzen die
Kanten der Flügel eine besondere Form. Durch eine gegenseitige
exzentrische Lagerung der Drehachsen der Flügel wird erreicht,
daß das Spulgut an den Übergabepunkten von dem bis dahin
fadenführenden Flügel an den gegenläufigen Flügel freigegeben
wird, um von diesem übernommen zu werden. Zur Realisierung der
Gegenläufigkeit der Flügel ist ein Umkehrgetriebe erforderlich.
Die fadenführende Kante des jeweiligen Flügels schiebt das
Spulgut vor sich her. Das Spulgut ist also nicht exakt geführt
und kann der Flügelkante vorauseilen. In den Umkehrpunkten wird
das Spulgut von dem fadenführenden Flügel freigegeben, bevor er
von dem gegenläufigen Flügel erfaßt wird. Auch hier ist das
Spulgut nicht geführt. Das bogenförmige Leitlineal zwingt dem
Spulgut eine oszillierende Bewegung rechtwinklig zum Verlegehub
auf, was insbesondere bei höheren Verlegegeschwindigkeiten zu
sich aufschaukelnden, unkontrollierbaren Schwingungen des
Spulgutes führen kann. Zwar sind die oszillierenden Massen
vorteilhaft gering, jedoch ist die Sicherheit der Führung des
Spulgutes sowohl während der linearen Verlegung als auch in den
Umkehrpunkten nicht gewährleistet. Die Reibgeschwindigkeit
zwischen Spulgut und Flügelkante entspricht der Spulgutgeschwin
digkeit. Für eine große Verlegebreite müssen die Flügel eine
relativ große Baulänge erhalten. Ein Umkehrgetriebe für die
Gegenläufigkeit vergrößert den Aufwand zwingend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art aufzuzeigen, mit
denen die Verlegung eines Spulgutes unter Verwendung einer
Schlitztrommel erreichbar ist, bei denen - außer dem Spulgut -
möglichst keine hin- und hergehenden Teile Verwendung finden, so
daß die oszillierenden Massen möglichst gering sind. Auch bei
großen Verlegebreiten soll keine zwangsweise Vergrößerung des
Querschnittes der Verlegeeinrichtung eintreten.
Erfindungsgemäß wird dies bei dem Verfahren der eingangs
beschriebenen Art dadurch erreicht, daß das Spulgut mit einer
mindestens aus drei die Führungsnut und mindestens einen
Kreuzungspunkt bildenden Teilen bestehenden Schlitztrommel
verlegt wird, und daß das in die Schlitztrommel eintretende
Spulgut beim Übergang über jeden Kreuzungspunkt der Führungsnut
vermittels einer dem Spulgut eine zusätzliche Bewegungskompo
nente in Verlegerichtung auf zwingende Hilfseinrichtung geführt
wird.
Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, die bisher stets nur
zweiteilige Schlitztrommel mindestens in drei Teile zu unter
teilen, so daß die Führungsnut von diesen drei oder mehr Teilen
gebildet wird. Bei einer dreiteiligen Schlitztrommel besitzt die
Führungsnut einen Kreuzungspunkt. Bei einer vierteiligen
Schlitztrommel besitzt die Führungsnut zwei Kreuzungspunkte usw.
Damit ergibt sich die Möglichkeit, die Führungsnut gleichsam
beliebig breit gestalten zu können, ohne die Steigung der
Führungsnut zu groß wählen zu müssen. Anders ausgedrückt lassen
sich auch bei großer Verlegebreite kleine Durchmesser der
Schlitztrommel verwirklichen. Die Verlegung des Spulgutes
erfolgt ausschließlich durch die Schlitztrommel, die ihrerseits
nur rotierend angetriebene Teile aufweist, also die oszillie
rende Masse des Spulgutes nicht vergrößert. Da die Schlitz
trommel keinen Nutgrund besitzt und die Wandstärke der Schlitz
trommel in der Regel auch relativ klein ist, ergeben sich
Schwierigkeiten beim Übergang des Spulgutes über jeden
Kreuzungspunkt der Führungsnut. Um diesen Übergang dennoch
sicher, reproduzierbar und sinnrichtig in der jeweiligen Ver
legerichtung zu erreichen, wird das Spulgut - nur im Bereich des
Übergangs über jeden Kreuzungspunkt - mit einer Hilfseinrichtung
geführt, die dem Spulgut eine zusätzliche Bewegungskomponente in
der jeweiligen Verlegerichtung auf zwingt. Dies hat an sich
nichts mit dem Changiervorgang zu tun. Die Changierfunktion wird
nach wie vor allein von der Schlitztrommel erfüllt. Die Hilfs
einrichtung ist nur in einem oder mehreren relativ kleinen
Streckenbereichen über die Verlegebreite überhaupt wirksam.
Deshalb ist es auch grundsätzlich möglich bzw. tolerierbar, eine
Hilfseinrichtung einzusetzen, die ihrerseits eine oszillierende
Masse aufweist. Der Hub dieser Masse beträgt nur einen geringen
Bruchteil des Verlegehubes, und es besteht ohnehin die Möglich
keit, durch die Anzahl der Verlegeelemente, die die Hilfsein
richtung aufweist, den Antrieb der Hilfseinrichtung vergleichs
weise langsamer als den Antrieb der Schlitztrommel zu gestalten.
Noch besser ist es natürlich, wenn sämtliche Teile der Hilfsein
richtung ausschließlich rotierend angetrieben werden, so daß
dann nur das Spulgut bzw. der jeweilige Abschnitt des Spulgutes
oszilliert.
Die Hilfseinrichtung kann in Abhängigkeit von der Schlitz
trommel, und zwar in einem ganzzahligen, geraden Teil der
Drehzahl der Schlitztrommel angetrieben werden. Die Drehzahl der
Hilfseinrichtung beträgt somit 1/2, 1/4, 1/6, 1/8 usw. der Drehzahl
der Schlitztrommel. Auch hieraus wird erkennbar, daß mit dem
neuen Verfahren hohe Arbeitsgeschwindigkeiten erreichbar sind,
so daß auch hohe Geschwindigkeiten des ankommenden Spulgutes
beherrschbar sind.
Das neue Verfahren weist den weiteren Vorteil auf, daß es sicher
und störungsfrei arbeitet. Schwingungen quer zur Verlegerichtung
finden nicht statt. Die Sicherheit der Führung des Spulgutes ist
sowohl während der linearen Verlegung als auch in den Umkehr
punkten durch die geschlossene Führungsnut gewährleistet. Da die
Führungsnut im Bereich der Umkehrstellen an den Spulenseiten
kanten beliebig gewählt werden kann, sind auch scharfe Umkehr
punkte erreichbar, die einen ordnungsgemäßen Spulenaufbau
begünstigen. Die Reibgeschwindigkeit zwischen Spulgut und Füh
rungsnut der Schlitztrommel ist kleiner als die Geschwindigkeit
des Spulgutes. Die Größe der freien Spulgutschlepplänge von der
Führungsnut zur Kontaktwalze oder zu der Spule ist sehr gering.
Verschleiß tritt im Bereich der Führungsnut nur an den faden
führenden Kanten auf. Die Teile der Schlitztrommel sind relativ
einfach auf herkömmlichen Werkzeugmaschinen herzustellen. Die
beiden Endstücke der Schlitztrommel können identisch oder
weitgehend identisch ausgebildet werden. Auch die zwischen den
Endstücken befindlichen Mittelstücke der Schlitztrommel können
untereinander identisch oder weitgehend identisch ausgebildet
werden. Der Durchmesser der Schlitztrommel ist von der Verlege
breite (relativ) unabhängig. Auch bei kleinen Durchmessern kann
die Führungsnut eine relativ große Steigung und damit Verlege
breite aufweisen.
Die Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art kennzeichnet sich
erfindungsgemäß dadurch, daß die Schlitztrommel mindestens drei
die Führungsnut mit mindestens einem Kreuzungspunkt bildende
Teile aufweist, daß eine Hilfseinrichtung für die Aufzwingung
einer zusätzlichen Bewegungskomponente auf das Spulgut in Ver
legerichtung beim Übergang über jeden Kreuzungspunkt vorgesehen
ist, daß die Hilfseinrichtung mindestens zwei Verlegeelemente
pro Kreuzungspunkt aufweist, und daß ein Antrieb für die Hilfs
einrichtung vorgesehen ist, der die Hilfseinrichtung mit einer
der Drehzahl der Schlitztrommel, dividiert durch die Gesamtzahl
der Verlegeelemente pro Kreuzungspunkt, entsprechenden Drehzahl
antreibt.
Die neue Schlitztrommel ist gegenüber den bisher bekannten
Schlitztrommeln aus zwei Teilen gleichsam in Verlegerichtung
ausgedehnt bzw. fortgesetzt, so daß die Abhängigkeit zwischen
Verlegebreite und Durchmesser der Schlitztrommel nicht mehr
gegeben ist. Es versteht sich, daß die so gebildete Führungsnut
sich in mindestens zwei Umrundungen um den Mantel der Schlitz
trommel erstreckt, wobei ein Kreuzungspunkt gebildet ist. Eine
aus fünf Teilen bestehende Schlitztrommel besitzt drei Kreu
zungspunkte. Beim Übergang über jeden Kreuzungspunkt wird die
Hilfseinrichtung tätig. Dabei kann die Hilfseinrichtung so
ausgebildet sein, daß für jeden Kreuzungspunkt eine eigene
Hilfseinrichtung vorgesehen ist. Es ist aber auch möglich und
natürlich sinnvoll, bei mehreren Kreuzungspunkten eine gemein
same Hilfseinrichtung für alle Kreuzungspunkte vorzusehen. Da
jeder Kreuzungspunkt abwechselnd in der einen und in der anderen
Verlegerichtung durchlaufen werden muß, bietet es sich an, für
jede Verlegerichtung mindestens je ein Verlegeelement auf der
Hilfseinrichtung anzuordnen. Bereits in der einfachsten Ausfüh
rungsform mit zwei Verlegeelementen erhält die Hilfseinrichtung
eine Drehzahl, die der Hälfte der Drehzahl der Schlitztrommel
entspricht. Wenn vier Verlegeelemente einem Kreuzungspunkt
zugeordnet sind, wird die Hilfseinrichtung mit einem Viertel der
Drehzahl der Schlitztrommel angetrieben.
Die Hilfseinrichtung kann so gestaltet werden, daß sie aus
schließlich rotierend angetriebene Teile aufweist. Durch die
vergleichsweise niedrige Drehzahl sind die Geschwindigkeiten
jederzeit beherrschbar. Nennenswerte Verschleißprobleme treten
nicht auf.
Die Hilfseinrichtung kann außerhalb der Schlitztrommel vorge
sehen sein, wobei sie in Laufrichtung des Spulgutes der Schlitz
trommel vorgeschaltet ist, also das Spulgut im Bereich des Ein
laufpunktes beeinflußt, jedoch nur zur Überbrückung des jeweili
gen Kreuzungspunktes. In der einfachsten Form besitzt diese
Hilfseinrichtung im wesentlichen eine Welle, auf der zwei
Verlegeelemente in Form von Armen, Bügeln oder dgl. angeordnet
sind. Das eine Verlegeelement ist der einen Verlegerichtung und
das andere Verlegeelement der anderen Verlegerichtung zuge
ordnet.
Es ist aber auch möglich, daß die Hilfseinrichtung innerhalb der
Schlitztrommel vorgesehen ist. Damit ergibt sich nicht nur eine
geschützte Bauweise für die Hilfseinrichtung, sondern die
gesamte Vorrichtung baut relativ klein. Die Verlegeelemente
werden im Innern der Schlitztrommel wirksam und beeinflussen den
einlaufenden Teil des Spulgutes.
Die Schlitztrommel kann eine durchgehende Welle aufweisen, über
die die Teile der Schlitztrommel drehfest miteinander verbunden
sind. Die Welle bietet eine einfache Möglichkeit, die drei Teile
der Schlitztrommel zu lagern und in ihrer Relativlage zur
Bildung der Führungsnut und des Kreuzungspunktes festzuhalten.
Die Welle hat bezüglich des Spulgutes keine Funktion, d. h. der
Faden kommt mit der Welle in der Regel nicht in Berührung. Bei
dieser Ausführungsform ist auch eine Art Baukastensystem
möglich. Auf eine durchgehende Welle entsprechender Länge lassen
sich die Teile der Schlitztrommel gleichsam aufschieben und
drehfest lagern, wobei neben den beiden Endstücken der Schlitz
trommel eine unterschiedliche Anzahl von Mittelstücken ange
wendet werden können.
Zwischen der Schlitztrommel und der Hilfseinrichtung ist ein
Untersetzungsgetriebe vorgesehen, das je nach der Anzahl der
Verlegeelemente entsprechend ausgebildet ist. Auch dieses
Untersetzungsgetriebe kann entweder außerhalb der Schlitztrommel
oder innerhalb der Schlitztrommel untergebracht sein. Durch
dieses Untersetzungsgetriebe wird eine Zwangskupplung des
Antriebes zwischen der Schlitztrommel und der Hilfseinrichtung
erreicht. Dabei tritt der Vorteil auf, daß ein neu aufgelegter
Spulgutfaden automatisch richtig verlegt wird, gleichgültig an
welcher Stelle er erstmalig in die Führungsnut eintritt.
In einer besonderen Ausführungsform kann die Hilfseinrichtung
zwei gegenläufig angetriebene Wellen aufweisen, die mit Verlege
elementen versehen sind. Es versteht sich, daß die eine Welle
mit dem oder den zugehörigen Verlegeelementen der einen Verlege
richtung und die andere Welle der anderen Verlegerichtung zuge
ordnet sind.
Die Erfindung wird anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert und beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch die Schlitztrommel in ihrer ein
fachsten Ausführungsform,
Fig. 2 eine schematisierte Ansicht der Vorrichtung aus
Schlitztrommel und Hilfseinrichtung in einer ersten
Ausführungsform,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 2 mit
weiteren Einzelteilen,
Fig. 4 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der
Vorrichtung,
Fig. 5 eine Draufsicht auf die schematisiert angedeuteten
Verlegeelemente der Vorrichtung der Fig. 4 in Richtung
V,
Fig. 6 einen Schnitt durch die wesentlichen Elemente der Vor
richtung in einer Ausführungsform, bei der die Hilfs
einrichtung innerhalb der Schlitztrommel untergebracht
ist,
Fig. 7 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 6 und
Fig. 8 einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform der
Vorrichtung.
In Fig. 1 sind die wesentlichen Elemente einer Schlitztrommel 1
in ihrer einfachsten Ausführungsform dargestellt. Wesentliche
Bestandteile der Schlitztrommel 1 sind zwei Endstücke 2 und ein
Mittelstück 3. Die Endstücke 2 sind identisch ausgebildet. Die
Endstücke 2 und das Mittelstück 3 sind auf einer gemeinsamen
durchgehenden Welle 4 drehfest gelagert und in der dargestellten
Relativposition zueinander gehalten. Die einander zugekehrten
Ränder bzw. Kanten zwischen dem einen Endstück 2 und dem Mittel
stück 3 sowie zu dem anderen Endstück 2 bilden eine in sich
geschlossene Führungsnut 5, die sich etwa nach Art einer liegen
den Acht schraubenartig über den Umfang der Schlitztrommel 1
erstreckt. Wie ersichtlich, besitzt die Schlitztrommel 1 bzw.
deren Teile 2 und 3 nur eine relativ geringe Wandstärke. Die
Führungsnut 5 ist in radialer Richtung offen gestaltet, d. h. es
gibt keinen Nutgrund, wie es für Nutentrommeln charakteristisch
ist. Die Führungsnut 5 weist einen Kreuzungspunkt 6 und zwei
Umkehrpunkte 7 auf. Im Kreuzungspunkt 6 kreuzt sich der Verlauf
der Führungsnut 5. In den Umkehrpunkten 7 ändert sich die
Verlegerichtung 8, die durch einen Doppelpfeil parallel zur
Achse der Welle 4 angedeutet ist. Die Verlegebreite 9 wird durch
die Entfernung der beiden Umkehrpunkte 7 voneinander festgelegt.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 1 zeigt die Kombination von
zwei Endstücken 2 mit einem Mittelstück 3, wobei ein Kreuzungs
punkt 6 entsteht. Es ist leicht vorstellbar, daß zur Vergröße
rung der Verlegebreite 9 zwei Endstücke 2 mit zwei Mittelstücken
3 kombiniert werden können. Die Mittelstücke 3 sind dann wieder
identisch ausgebildet, zumindest im Verlauf ihrer die Führungs
nut 5 bildenden Kanten, und um 180° gedreht auf der Welle 4
angeordnet. Bei Verwendung von zwei Mittelstücken 3 ergeben sich
zwei Kreuzungspunkte 6. Dieses System kann erweitert werden. Die
Anzahl der Kreuzungspunkte 6 stimmt mit der Anzahl der verwende
ten Mittelstücke 3 überein. Anders gesagt, eine dreiteilige
Schlitztrommel weist einen Kreuzungspunkt, eine vierteilige
Schlitztrommel 1 zwei Kreuzungspunkte 6 auf usw.
Fig. 2 zeigt in schematisierter Draufsicht noch einmal die
Schlitztrommel 1 gemäß Fig. 1, jedoch um 90° gedreht, so daß der
Kreuzungspunkt 6 der Führungsbahn 5 in voller mittiger Drauf
sicht sichtbar ist.
Der Schlitztrommel 1 ist eine Hilfseinrichtung 10 zugeordnet,
die keinerlei Verlegefunktion für das definitive Verlegen des
Spulgutes auf der Spule erfüllt, sondern lediglich die Aufgabe
hat, dafür zu sorgen, daß der Kreuzungspunkt 6 jeweils unter
Beibehaltung der Verlegerichtung 8 überschritten wird. Die
Hilfseinrichtung 10 ist hier außerhalb der Schlitztrommel 1
angeordnet und dieser gleichsam vorgeschaltet. Ein gestrichelt
angedeutetes Spulgut 11 (Faden) wird gemäß Pfeil 12 zugeführt
und läuft zunächst über die Hilfseinrichtung 10, sodann an einer
sich laufend verändernden Einlaufstelle 13 in die Führungsnut 5
ein, erstreckt sich über einen gewissen Bereich des Innenraumes
der Schlitztrommel 1 und tritt dann an einer Auslaufstelle 14,
die sich mit der Drehung der Schlitztrommel 1 natürlich auch
laufend ändert, aus der Führungsnut 5 wieder aus.
In Zuordnung zu dem Umfang der Schlitztrommel 1, jedoch mit
Abstand (Fig. 3) zum äußeren Umfang der Schlitztrommel 1, ist
eine Kontaktwalze 15 vorgesehen, über die das Spulgut 11
schließlich einer Spulenwickelvorrichtung 16 zugeführt wird, die
außer einem hier nicht dargestellten entsprechenden Antrieb in
bekannter Weise über eine Hülse 17 verfügt, auf der das Spulgut
11 zu einer Spule 18 aufgewickelt wird.
Wesentliche Bestandteile der Hilfsvorrichtung 10 sind in den
Fig. 2 und 3 angedeutet. Die Hilfsvorrichtung 10 weist eine
Welle 19 auf, auf der ein Grundkörper 20 angeordnet ist. Der
Grundkörper 20 trägt auf seinem Umfang zwei Verlegeelemente 21
und 22, die als Arme, Bügel oder dgl. ausgebildet sein können.
Die Verlegeelemente 21 und 22 sind fest auf dem Grundkörper 20
angeordnet und werden über eine Drehung der Welle 19 rotierend
angetrieben. Das eine Verlegeelement 21 ist der einen Verlege
richtung und das andere Verlegeelement 22 der anderen Verlege
richtung zugeordnet. Die Verlegeelemente 21 und 22 sind um 180°
bezüglich der Achse der Welle 19 versetzt auf dem Grundkörper 20
angeordnet. Jedes Verlegeelement 21, 22 hat die Aufgabe, dem
Spulgut 11 beim Übergang über den Kreuzungspunkt 6 eine zusätz
liche Bewegungskomponente in der jeweiligen Verlegerichtung 8 zu
erteilen, die sicherstellt, daß der Kreuzungspunkt 6 ohne Ände
rung der Verlegerichtung durchlaufen wird. Die Verlegung des
Spulgutes 11 auf der Spule 18 erfolgt allein durch die Führungs
nut 5, und zwar in dem festgelegten Verlegedreieck 23 zwischen
einem Festpunkt, über den Spulgut 11 zugeführt wird bis zu den
Umkehrpunkten 7. Die Hilfseinrichtung 10 tritt nur zur Überwin
dung des Kreuzungspunktes 6 ohne Änderung der Verlegerichtung in
Funktion. Sie lenkt nur an dieser Stelle das Spulgut 11 im Sinne
der beschriebenen Bewegungskomponente etwas aus. Da zwei Ver
legeelemente 21 und 22 an der Hilfsvorrichtung 10 angeordnet
sind, muß die Welle 19 im Vergleich zur Welle 4 der Schlitz
trommel 1 mit halber Drehzahl angetrieben werden. Dies könnte
selbstverständlich durch zwei separate, lediglich über eine
Zwangssteuerung miteinander verbundene Antriebe erfolgen. Fig.
3 verdeutlicht ein Getriebe 24, dessen wesentliche Bestandteile
aus einem Antriebsrad 25 auf der Welle 4 der Schlitztrommel 1,
einem Antriebsrad 26 auf der Welle 19 der Hilfseinrichtung und
einem Zahnriemen 27 bestehen können, der über beide Antriebs
räder 25 und 26 geschlungen ist. Der Antrieb der Hilfseinrich
tung 10 wird damit von dem Antrieb der Schlitztrommel 1 abge
nommen und ist mit diesem zwangsgekuppelt, so daß auch die
radiale Lage der Verlegeelemente 21 und 22 relativ zu dem
Kreuzungspunkt 6 festgelegt ist.
Wie ersichtlich, besitzt weder die Schlitztrommel 1 noch die
Hilfseinrichtung 10 irgendwelche hin- und hergehend angetrie
benen Teile, so daß die oszillierende Masse sich allein auf die
Masse des Abschnittes des Spulgutes 11 von dem Festpunkt bis zum
Aufwickelpunkt auf der Spule 18 beschränkt.
Die Fig. 4 und 5 zeigen eine weitere Ausführungsform der Hilfs
einrichtung 10, die auch hier außerhalb der Schlitztrommel 1
angeordnet ist. Wesentliche Bestandteile der Hilfseinrichtung 10
sind zwei konzentrisch zueinander vorgesehene Wellen 19 und 28,
wobei das eine Verlegeelement 21 mit der Welle 19 und das andere
Verlegeelement 22 mit der Welle 28 drehfest verbunden ist. Die
beiden Wellen 19 und 28 drehen in einander entgegengesetzte
Richtungen, so daß auch die Verlegeelemente 21 und 22 in unter
schiedliche Richtungen gemäß den Pfeilen 29 und 30 (Fig. 5)
drehen. Hierzu dient ein Wendegetriebe 31, welches seinerseits
über eine Welle 32 und zwei Kegelräder 33 und 34 angetrieben
wird. Auch hierbei ist der Antrieb der Hilfseinrichtung 10
zwangsweise mit dem Antrieb der Welle 4 der Schlitztrommel 1
gekoppelt. Auch hier werden die Verlegeelemente 21 und 22 mit
vergleichsweise halber Drehzahl angetrieben. Es ist erkennbar,
daß das Verlegeelement 21 der einen Verlegerichtung und das
Verlegeelement 22 der entgegengesetzten Verlegerichtung zuge
ordnet ist, so daß der Kreuzungspunkt 6 immer abwechselnd von
dem Spulgut 11 ohne Änderung der Verlegerichtung an dieser
Stelle durchlaufen wird. Die Kanten 35 und 36 erteilen dem
Spulgut 11 im Bereich des Kreuzungspunktes 6 durch ihre abge
stimmte Formgebung den erforderlichen Bewegungsimpuls nach links
bzw. rechts, so daß damit der Kreuzungspunkt 6 von dem Spulgut
11 sicher und in der gewünschten Richtung durchlaufen wird.
In den Fig. 6 und 7 ist eine weitere Ausführungsform der Vor
richtung dargestellt, deren Besonderheit darin besteht, daß die
Hilfseinrichtung 10 innerhalb der Schlitztrommel 1 untergebracht
ist. Die Schlitztrommel 1 besteht auch hier aus den beiden
Endstücken 2 und dem davon eingeschlossenen Mittelstück 3. Die
Hilfseinrichtung 10 weist einen Grundkörper 20 auf, der hier die
Form einer Innentrommel hat, auf deren Umfang in Zuordnung zu
dem Kreuzungspunkt 6 der Führungsnut 5 die Verlegeelemente 21
und 22 angeordnet sind. Der Grundkörper 20 ist mit Hilfe zweier
Kugellager 37 und 38 gegenüber der Welle 4 der Schlitztrommel 1
drehbar gelagert. Zwischen Welle 4 und Grundkörper 20 ist ein
Reduktionsgetriebe 39 vorgesehen, dessen wesentliche Bestand
teile von einem Sonnenrad 40, zwei Planetenrädern 41 und 42,
einem Abtriebsrad 43 und einem Gewichtskörper 44 gebildet
werden. Das Sonnenrad 40 ist drehfest auf der Welle 4 der
Schlitztrommel 1 angeordnet und dreht sich damit entsprechend
der Drehzahl der Welle 4. Der Gewichtskörper 44 ist mit Hilfe
eines Kugellagers 45 drehbar auf der Welle 4 aufgehängt. Der
Gewichtskörper 44 führt keine Rotation aus. Er hängt auf der
sich drehenden Welle 4 und bildet die Lagerung für die Achsen
der beiden Planetenräder 41 und 42. Das Planetenrad 41 ist mit
dem Sonnenrad 40 in Eingriff, während andererseits zur Dreh
richtungsumkehr das Planetenrad 42 mit dem Planetenrad 41 kämmt.
Das Planetenrad 42 greift schließlich in das Abtriebsrad 43 ein,
welches seinerseits drehfest mit dem Grundkörper 20 der Hilfs
einrichtung verbunden ist. Durch entsprechende geometrische
Gestaltung wird auch hier die Untersetzung auf halbe Drehzahl
herbeigeführt. Der Grundkörper 20 mit den beiden Verlegeelemen
ten 21 und 22 dreht mit halber Drehzahl gegenüber der Drehzahl
der Welle 4. Die Drehrichtung der Welle 4 und damit des Mantels
der Schlitztrommel 1 stimmt mit der Drehrichtung des Grund
körpers 20 der Hilfseinrichtung 10 überein, und zwar in
Richtung, die auch durch den Pfeil 12 des einlaufenden Spulgutes
11 festgelegt ist.
Eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung ist in Fig. 8
dargestellt. Wesentliche Teile der Hilfseinrichtung 10 sind auch
hier innerhalb der Schlitztrommel 1 untergebracht, so der Grund
körper 20, der die beiden Verlegeelemente 21 und 22 trägt. Der
Grundkörper 20 ist auch hier mit Hilfe der beiden Kugellager 37
und 38 frei drehbar auf der Welle 4 der Schlitztrommel 1 gela
gert. Die Welle 4 wird von einem Motor 46 angetrieben, dessen
Achse fluchtend zur Achse der Welle 4 vorgesehen ist. Lediglich
der Antrieb für die Hilfseinrichtung 10 und die dafür erforder
lichen Elemente sind außerhalb der Schlitztrommel 1 angeordnet.
So ist ein Antriebsrad 47, z. B. in Form eines Zahnrades oder
einer Riemenscheibe drehfest auf die Welle 4 aufgesetzt und mit
dieser verbunden. Der Antrieb erfolgt auf ein Abtriebsrad 48,
welches auf einer Zwischenwelle 49 angeordnet ist. Auf der
Zwischenwelle 49 sitzt weiterhin ein Antriebsrad 50, welches mit
einem Abtriebsrad 51 zusammenarbeitet, welches mit Hilfe eines
Kugellagers 52 frei drehbar auf der Welle 4 angeordnet ist. Die
Dimensionierung der Antriebsräder 47 bis 51 ist so gewählt, daß
die entsprechende Reduzierung für die Drehzahl der Hilfseinrich
tung 10 in Abhängigkeit von der Drehzahl der Schlitztrommel 1
stattfindet. Im vorliegenden Falle sind wiederum zwei Verlege
elemente 21 und 22 für den Kreuzungspunkt 6 vorgesehen, so daß
der Grundkörper 20 der Hilfseinrichtung mit der halben Drehzahl
der Welle 4 bzw. der Schlitztrommel 1 anzutreiben ist. Die Über
tragung des Antriebes von dem Antriebsrad 51 auf den Grundkörper
20 durch eine Stirnwandung 53 erfolgt mit Hilfe einer Permanent
magnetkupplung, deren einer Teil 54 mit dem Antriebsrad 51 und
dessen anderer Teil 55 mit dem Grundkörper 20 der Hilfseinrich
tung 10 drehfest verbunden ist.
Bezugszeichenliste
1 Schlitztrommel
2 Endstück
3 Mittelstück
4 Welle
5 Führungsnut
6 Kreuzungspunkt
7 Umkehrpunkt
8 Verlegerichtung
9 Verlegebreite
10 Hilfseinrichtung
11 Spulgut
12 Pfeil
13 Einlaufstelle
14 Auslaufstelle
15 Kontaktwalze
16 Spulenwickelvorrichtung
17 Hülse
18 Spule
19 Welle
20 Grundkörper
21 Verlegeelement
22 Verlegeelement
23 Verlegedreieck
24 Getriebe
25 Antriebsrad
26 Antriebsrad
27 Zahnriemen
28 Welle
29 Pfeil
30 Pfeil
31 Wendegetriebe
32 Welle
33 Kegelrad
34 Kegelrad
35 Kante
36 Kante
37 Kugellager
38 Kugellager
39 Reduktionsgetriebe
40 Sonnenrad
41 Planetenrad
42 Planetenrad
43 Abtriebsrad
44 Gewichtskörper
45 Kugellager
46 Motor
47 Antriebsrad
48 Abtriebsrad
49 Zwischenwelle
50 Antriebsrad
51 Abtriebsrad
52 Kugellager
53 Stirnwandung
54 Teil
55 Teil
2 Endstück
3 Mittelstück
4 Welle
5 Führungsnut
6 Kreuzungspunkt
7 Umkehrpunkt
8 Verlegerichtung
9 Verlegebreite
10 Hilfseinrichtung
11 Spulgut
12 Pfeil
13 Einlaufstelle
14 Auslaufstelle
15 Kontaktwalze
16 Spulenwickelvorrichtung
17 Hülse
18 Spule
19 Welle
20 Grundkörper
21 Verlegeelement
22 Verlegeelement
23 Verlegedreieck
24 Getriebe
25 Antriebsrad
26 Antriebsrad
27 Zahnriemen
28 Welle
29 Pfeil
30 Pfeil
31 Wendegetriebe
32 Welle
33 Kegelrad
34 Kegelrad
35 Kante
36 Kante
37 Kugellager
38 Kugellager
39 Reduktionsgetriebe
40 Sonnenrad
41 Planetenrad
42 Planetenrad
43 Abtriebsrad
44 Gewichtskörper
45 Kugellager
46 Motor
47 Antriebsrad
48 Abtriebsrad
49 Zwischenwelle
50 Antriebsrad
51 Abtriebsrad
52 Kugellager
53 Stirnwandung
54 Teil
55 Teil
Claims (10)
1. Verfahren zum Changieren von faden- oder bändchenförmigem
Spulgut auf Spulmaschinen zur Herstellung von Spulen in Kreuz
wicklung mit Wild- oder Präzisionswicklung, indem das Spulgut
mit einer eine Führungsnut (5) aufweisenden Schlitztrommel (1)
verlegt und zu einer Spule (18) aufgewickelt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Spulgut mit einer mindestens aus drei
die Führungsnut (5) und mindestens einen Kreuzungspunkt (6)
bildenden Teilen (2, 3) bestehenden Schlitztrommel (1) verlegt
wird, und daß das in die Schlitztrommel eintretende Spulgut beim
Übergang über jeden Kreuzungspunkt (6) der Führungsnut (5) ver
mittels einer dem Spulgut eine zusätzliche Bewegungskomponente
in Verlegerichtung (8) auf zwingende Hilfseinrichtung (10)
geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sämt
liche Teile (2, 3) der Hilfseinrichtung (10) ausschließlich
rotierend angetrieben werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Hilfseinrichtung (10) in Abhängigkeit von der
Schlitztrommel (1) und in einem ganzzahligen, geraden Teil der
Drehzahl der Schlitztrommel angetrieben wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, mit einer angetriebenen, eine Führungsnut (5)
aufweisenden Schlitztrommel (1) und einer Spulenwickelvorrich
tung (16), dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitztrommel (1)
mindestens drei die Führungsnut (5) mit mindestens einem
Kreuzungspunkt (6) bildende Teile (2, 3, 2) aufweist, daß eine
Hilfseinrichtung (10) für die Aufzwingung einer zusätzlichen
Bewegungskomponente auf das Spulgut in Verlegerichtung (8) beim
Übergang über jeden Kreuzungspunkt (6) vorgesehen ist, daß die
Hilfseinrichtung (10) mindestens zwei Verlegeelemente (21, 22)
pro Kreuzungspunkt (6) aufweist, und daß ein Antrieb für die
Hilfseinrichtung (10) vorgesehen ist, der die Hilfseinrichtung
mit einer der Drehzahl der Schlitztrommel (1), dividiert durch
die Gesamtzahl der Verlegeelemente (21, 22) pro Kreuzungspunkt
(6), entsprechenden Drehzahl antreibt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hilfseinrichtung (10) ausschließlich rotierend angetriebene
Teile aufweist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hilfseinrichtung (10) außerhalb der
Schlitztrommel (1) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hilfseinrichtung (10) innerhalb der Schlitz
trommel (1) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schlitztrommel (1) eine durchgehende Welle (4)
aufweist, über die die Teile (2, 3, 2) der Schlitztrommel (1)
drehfest miteinander verbunden sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen der Schlitztrommel (1) und der Hilfsein
richtung (10) ein Untersetzungsgetriebe vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hilfseinrichtung (10) zwei gegenläufig angetriebene Wellen (19,
28) aufweist, die mit Verlegeelementen (21, 22) versehen sind.
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