DE1922078C3 - Offen-End-Spinnvorrichtung - Google Patents
Offen-End-SpinnvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung nach dem Hauptpatent 19 14 115.
Nach der im Hauptpatent geschützten Erfindung findet kein gemeinsames Abschleudern von Fasern und
Schmutz an der gleichen Stelle sowie keine Windsichtung im freien Flug statt, vielmehr werden die Fasern
nach der Schmutzausscheidestelle noch entlang einer zweiten Faserführungsfläche geführt, bevor sie unabhängig
vom Schmutzausscheidevorgang in den Faserführungskanal abgeschleudert werden. Durch diese
Trennung von Schmutzabscheidung und Faserablösung wird der entscheidende Vorteil erreicht, daß die Fasern
weitgehend ungestört durch den Schmutzabscheidevorgang der Spinnturbine zugeführt werden und somit
trotz wirksamer Schmutzabscheidung ein brauchbares Garn entsteht.
Bei dem bekannten Shirley-Öffner (Textilpraxis, 1955,
Juli, Seiten 640, 642; Journal of the Textil-Institute, Bd. 48, Nr. 2, Februar 1957, Seiten T 54 bis T 72) werden
Fasern und Schmutz gemeinsam an der gleichen Stelle abgeschleudert und durch Windsichtung im freien Flug
aufgrund der unterschiedlichen Schwebeeigenschaften der Teilchen getrennt.
Ein im Bulletin Nr. 10/1969 des Komitees für Erfindungen und Entdeckungen der UdSSR veröffentlichter,
gegenüber dem Hauptpatent nicht vorveröffentlichter Auszug aus der SU-PS 2 39 085 zeigt ferner eine
5 Offenend-Spinnvorrichtung mit Schmutzausscheidung, bei welcher nur eine erste, die Auflösewalze eng
umschließende Faserführungsfläche vorgesehen ist, die so lang ist, daß an deren Ende in Drehrichtung Fasern
und Schmutz gemeinsam in einen seitlich zugeführten ίο Luftstrom in Richtung auf eine Abscheidkante abgeschleudert
werden, wobei die Fasern durch den Luftstrom unmittelbar zum Faserzuführungskanal der
Spinnturbine geblasen werden, die weniger schwebefähigen Verunreinigungen dagegen in einen unterhalb der
Auflösewalze vorgesehenen Schmutzsammelbehälter hindurchtreten. Die Schmutzausscheidung wird bei
dieser vorbekannten Offenend-Spinnvorrichtung also in dem Bereich der Oberführung der Fasern von der
Auflösewalze in den Faserzuführungskanal vorgenommen, was zu einer Störung des Spinnprozesses und/oder
unwirksamer Schmutzausscheidung führt
Obwohl aufgrund der Ausbildung nach dem Hauptpatent die Fäserablösung im Bereich des Faserzuführkanals
weitgehend unabhängig von der Schmutzausscheidung ist, stellt die Schmutzabscheideöffnung auch bei
dieser Ausbildung eine zwar geringfügige, cber in dem Fall unnötige Störung des Fasertransportes zwischen
der Faserbandzuführstelle und der Spinnkammer dar, wenn sauberes Fasermateria!, wie z. B. gekämmte
Baumwolle oder synthetische Fasern verarbeitet werden sollen, wo eine Schmutzausscheidung nicht
erforderlich ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in einer weiteren Ausbildung der Vorrichtung nach dem
Hauptpatent dahingehend, daß die Schmutzausscheidung der erforderlichen Reinigung des jeweils zu
verspinnenden Fasermaterials angepaßt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Aufgrund dieser Ausbildung kann
bei nicht erforderlicher Schmutzausscheidung eine durchgehende Faserführungsfläche geschaffen oder die
Intensität der Schmutzausscheidung auf das zu verspinnende Fasermaterial eingestellt werden. Vorteilhafte
Weilerbildungen der Erfindung sind durch die Ansprüehe
2 und 3 gekennzeichnet.
Aus der FR-PS 15 56017 ist zwar bereits eine teilweise oder ganz verschließbare Öffnung am Umfang
einer Auflösewalze an einer Offenend-Spinnvorrichtung bekannt, welche der Zugänglichmachung und Reinigung
der Auflösewalze sowie der Luftzufuhr dient. Diese Öffnung befindet sich auf der dem Fasertransportweg
abgewandten Seite der Auflösewalze zwischen der Faserabführstelle und der Faserbandzuführstelle und
hat mit einer Schmutzabscheidung während des Betriebes nichts zu tun. Der Deckel ist der Gehäusewandung
auch nicht angepaßt.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnungen beschrieben; in dieser zeigt:
F i g. 1 eine Offenend-Spinnvorrichtung gemäß der Erfindung im Schnitt,
F i g. 1 eine Offenend-Spinnvorrichtung gemäß der Erfindung im Schnitt,
F i g. 2 eine andere Ausführung der Erfindung mit an
einem Hebel verschwenkbarem Verschlußstück und die Fig.3 bis 5 weitere Ausführungen der Erfindung mit
verschwenk- oder verschiebbarem Schmutzsammelkamal
im Schnitt.
Nach F i g. 1 wird das Faserband 5 mittels eines Speisezylinders 20, der zusammen mit einer Speisemulde
21 das Faserband klemmt, einer Auflösewalze 2
zugeführt und von dieser in Einzelfasern aufgelöst. Von
der Faserbandzuführstelle Z werden die Fasern Fdurch
die Walze 2 bis zu einer Faserabfuhrstelle A transportiert, von welcher sie durch einen Zuführkanal
71 in die Spinnturbine 7 gelangen. In der Sammelrinne der Spinnturbine 7 werden die Fasern F in einem
Faserring abgelegt und als gesponnener Faden G mittels einer Abzugsvorrichtung 72 abgezogen.
Die Auflösewalze 2 ist von einem Gehäuse 10 umgeben, dessen Wandung 11 dem Umfang der Walze 2
angepaßt ist und diese eng umschließt Zwischen der Zuführstelle Z und der Faserabführstelle A ist an der
Gehäusewandung 11 eine Abscheidkante 3 angeordnet, welche in Umfangsrichtung eine Abscheidöffnung 6
begrenzt An die öffnung 6 schließt ein Kanal 12 an, der in einen Sammelraum 5 mündet Der Sammelraum 5 ist
zweckmäßig unterhalb der Walze 2 angeordnet, so daß die Abscheidungen durch ihr Eigengewicht hineinfallen.
Zur Beseitigung der Abscheidungen ist der Sammelraum 5 beispielsweise als herausziehbarer Schubkasten
ausgebildet.
Anstelle des Sammelraumes 5 kann auch ein für mehrere Spinnstellen gemeinsamer Sammelkanal 50,
51,53,57 vorgesehen sein.
Bei der in F i g. 1 gezeigten Ausführung ist die öffnung 6 über den Verbindungskanal 12 auch an einen
Belüftungskanal 4 angeschlossen, der beispielsweise oberhalb des Sammelraumes 5 in den Verbindungskanal
12 mündet.
Über den Belüftungskanal 4 kann Luft aus dir
Atmosphäre von der Spinnturbine 7 angesaugt werden, so daß eine Luftströmung entgegen der Fallrichtung der
Abscheidungen entsteht. Durch eine solche Luftströmung werden Fasern, die durch die öffnung 6
heraustreten sollten, zurückgehalten und hinter die Abscheidkante 3 geführt, so daß keine Faserverluste
eintreten. Dieser Luftstrom ist so dosiert, daß die den Spinnprozeß störenden Schmutzbestandteile zwar ausgeschieden
werden, die Fasern jedoch bei der Walze 2 verbleiben. Im allgemeinen genügt hierfür eine entsprechende
Bemessung des Belüftungskanals 4. Die Belüftung kann auch für bestimmte Fdsermaterialien
einstellbar oder an eine Luftquelle anschließbar sein.
Mittels eines steuerbaren Verschlußstückes 8 kann die öffnung 6 abgedeckt und somit verschlossen
werden. Das Verschlußstück 8 (Fig. 1) ist in einfachster Ausführung von Hand verschiebbar Die der Walze 2
zugewandte Seite 82 des Verschlußstückes 8 ist der Form der Gehäusewandung 11 angepaßt, so daß in der
Verschlußstellung 8' die Gehäusewandung 11 keinerlei
Unterbrechung erfährt. Soll ein stark schalenhaltiges Fasermaterial verarbeitet werden, so wird das Verschlußstück
8 in die Offenstellung geschoben, und die Schmutzausscheidung ist voll wirksam.
Das Faserband .9 wird durch den Speisezylinder 20
und die Speisemulde 21 eingezogen und gelangt zunächst zur Faserbandzuführstelle Z Dort wird das
Faserband 5 von d^r Walze 2 erfaßt, und es werden aus
dem Band einzelne Fasern durch die Garnitur der Walze ausgekämmt und herausgelöst. Mit der Drehung der
Walze 2 gelungen die Fasern und die zwische diesen gelagerten Verunreinigungen zur öffnung 6. Hier haben
die Verunreinigungen, die in der Regel schwerer sind als die Fasern und deshalb infolge der Fliehkraft bevorzugt
an die Oberfläche der Garnitur der Walze 2 gelangen, infolge der öffnung 6 in der Gehäusewandung 11 die
Möglichkeit, sich von der Walze zu trennen. Sie werden abgeschleudert bzw. durch die Abstreifkante 3, welche
die Öffnung 6 in Drehrichtung der Walze 2 begrenzt, abgestreift Die Fasern werden jedoch von der Walze 2
weiter zur Faserabführstelle A mitgenommen, wo sie in den Zulührkanal 71 eintreten infolge des in der
Spinnturbine 7 herrschenden Unterdruckes.
Beim Verspinnen von gekämmter Baumwolle, Zellwolle oder synthetischen Fasern ist eine Schmutzabscheidung
nicht erforderlich. Die Gefahr von Fadenbrüchen durch Schmutzbestandteile sowie eine Qualitätsverbesserung
durch Schmutzausscheidung ist nicht gegeben. Um in diesem Fall eine unnötige Störung des
Fasertransportes zu vermeiden, wird das Verschlußstück 8 in seine Verschlußstellung 8' verschoben. Die aus
dem Faserband S herausgelösten Fasern F werden dahf.r durch die Walze 2 von der Zuführstelle Z zur
Abführstelle A gebracht, ohne daß die Abscheidkante 3 freiliegt
Bei geringerem Schmutzgehalt oder sehr groben Bestandteilen genügt bereits eine schwächere Wirkung
der Abscheidvorrichtung und damit auch geringere Beeinflussung des Fasertransportes. Das Verschlußstück
ist zu diesem Zweck in beliebige Zwischenstellungen zwischen der Offen- und der Verschlußstellung
bringbar.
Bei der Ausführung gemäß Fig.2 ist das Verschlußstück
83 am Ende eines Doppelhebels 84 angeordnet, der um seine Achse 85 verschwenkbar ist Eine Feder
840, die auf das freie Ende des Doppelhebels 84 drückt, hält das Verschlußstück 83 in der Ven.chlußstellung. Soll
jo die öffnung 6 freigegeben und mit dem Sammelkanal 51
verbunden werden, so drückt durch Verdrehen der Welle 841 ein Nocken 842 gegen das freie Ende des
Doppelhebels 84, wodurch die Bewegung des Verschlußstückes 83 entgegen dem Druck der Feder 840 in
J5 die Offenstellung bewirkt wird. Das Verschlußstück 83
ist so ausgebildet, daß eine formgerechte Abdeckung sowohl der öffnung 6 als auch des Sammelkanals 51
erfolgt. Diese Ausführung hat sich als besonders zweckmäßig und frei von Störungen durch Schmutz-
und Faseransatz erwiesen. Durch die Nockenwelle 841 kann eine beliebige Anzahl von Verschlußstücken 83
gleichzeitig betätigt werden.
Bei der Ausführung gemäß F i g. 3 ist ein rohrförmiger Sammelkanal 50 vorgesehen, der um seine Achse
drehbar ist. Am äußeren Umfang dieses Sammelkanals 50 ist ein Verschlußstück 86 angeordnet, das durch
Drehung des Sammelkanals 50 in eine Offenstellung oder die Verschlußstellung 86' gebracht wird.
Anstelle eines als drehbares Rohr ausgebildeten
so Sammelkanals kann der Sammelkanal auch quer oder längs zu seiner Achse verschiebbar sein und dadurch ein
öffnen oder Verschließen der Öffnung 6 erfolgen. In F i g. 4 ist die obere Wandung des Sammelkanals 53 zu
diesem Zweck als Verschlußstück 54 ausgebildet und weist ferner eine der öffnung 6 entsprechende
Durchbrechung auf. In der eingeschobenen Stellung deckt das Verschlußstück 54 die öffnung ab. Wird der
Sammelkanal 53 durch seitliches Verschieben mittels eines Gestänges 55 in die Offenstellung gebracht, so
wird die öffnung 6 vom Verschlußstück 54 freigegeben,
unter der sich jetzt die Durchbrechung des Sammelkanals 53 zur Aufnahme der Abscheidungen befindet; auch
hier sind Zwischenstellungen möglich.
Gemäß der in Fig.5 gezeigten Ausführung ist der Sammelkanal 57 in axialer Richtung verschiebbar. In der abgebildeten Stellung ist die öffnung 6 freigegeben, so daß eine Schmutzabscheidung erfolgt. Wird jedoch der Sammelkanal 57 in Fig.5 nach links verschoben, so
Gemäß der in Fig.5 gezeigten Ausführung ist der Sammelkanal 57 in axialer Richtung verschiebbar. In der abgebildeten Stellung ist die öffnung 6 freigegeben, so daß eine Schmutzabscheidung erfolgt. Wird jedoch der Sammelkanal 57 in Fig.5 nach links verschoben, so
gelangt die als Verschlußstück 54 ausgebildete Wandung
des Sammelkanals 57 in den Bereich der öffnung 6 und deckt diese ab.
Der Abtransport bzw. die Beseitigung der Abscheidungen, die sich in dem Sammelkanal 50,51,53,57 oder
Sammelraum 5 ansammeln, erfolgt zweckmäßigerweise mit Druckluft oder Saugluft. Es ist auch möglich mit
einer mechanischen Vorrichtung, z. B. einem in dem Kanal beweglichen Transportband, die Abscheidungen
kontinuierlich wegzuschaffen. Bei der Schmutzbeseitigung aus dem Sammelkanal mit einem Luftstrom ist zu
beachten, daß der Spinnprozeß nicht beeinflußt wird, da der Sammelkanal über die Abscheidöffnung 6 mit der
Spinnvorrichtung in Verbindung steht. Aus diesem Grunde wird die Abscheidungsbeseitigung nicht kontinuierlich,
sondern von Zeit zu Zeit vorgenommen, und zwar stets so, daß die Abscheidöffnungen 6, die an den
Sammelkanal angeschlossen sind, geschlossen werden,
wenn der Abtransport der Abscheidungen erfolgen soll. Erst nach beendetem Abtransport werden die Abscheidöffnungen
wieder geöffnet. Auf diese Weise kann sich der zum Abtransport benötigte Druck- oder
Saugluftstrom nicht auf die Spinnvorrichtung auswirken. Da der pneumatische Abtransport nur eine sehr
kurze Zeit von mehreren Sekunden benötigt, kann der Spinnprozeß ohne weiteres während dieser Zeit
weiterlaufen, auch wenn während des Abtransportes vorübergehend keine Schmutzausscheidung erfolgt.
Das Schließen und öffnen der Abscheidöffnungen erfolgt mit den oben bereits beschriebenen Mitteln. Die
Steuerung hierfür kann von Hand oder automatisch erfolgen., so daß je r.ach der Menge der anfallenden
Abscheidungen größere oder kleinere Perioden für das Schließen der Öffnungen und das Abtransportieren
vorgesehen werden können.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Offenend-Spinnvorrichtung mit Schmützausscheidung
an einer das zu verspinnende Faserband auflösenden, schnellrotierenden Auflösewalze, in
deren Bereich eine Faserbandzuführstelle und eine Faserabführstelle vorgesehen sind und welche an
ihrem Umfang von einer Wandung umgeben ist, wobei in Umfangsrichtung in einem Abstand vor der
Faserabführstelle an der als die Auflösewalze eng umschließende Faserführungsfläche ausgebildeten
Wandung eine Abscheidkante angeordnet ist, welche in Drehrichtung der Auflösewalze gesehen
eine Abscheidöffnung begrenzt, die in Umfangsrichtung
durch ein für das Zentrifugieren des Schmutzes ausreichendes Stück der Wandung von der Faserbandzuführstelle
getrennt ist, nach Patent 19 14 115, gekennzeichnet durch ein Verschlußstück
(8, 54, 83, 86) für die Abscheidöffnung (6), das auf seiner der Walze (2) zugewandten Seite der Form
der Wandung (11) angepaßt ist und steuerbar über mindestens eine Zwischenstellung aus einer Offenin
eine Verschlußstellung derart bringbar ist, daß in der Verschlußstellung die Wandung (11) keinerlei
Unterbrechung aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußstück (83) am Ende eines
um seinen Lagerpunkt (85) schwenkbaren Doppelhebels (84) angeordnet ist, an dessen freiem Ende ein
Steuernocken (842) zur Erzeugung der Schwenkbewegung angreift.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 mit einem gemeinsamen Sammelkanal, an welchen die Abscheidöffnungen
mehrerer Spinnvorrichtungen angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die den einzelnen Abscheidöffnungen (6) zugeordneten
Verschlußstücke (54, 86) an der Wandung des Sammelkanals (50, 53, 57) angeordnet sind und der
Kanal (50,53,57) zur Betätigung der Verschlußstükke
(54,86) verschieb- oder verschwenkbar ist.
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- 1970-03-19 BE BE747625D patent/BE747625A/xx not_active IP Right Cessation
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