DE19618414B4 - Vorrichtung zum Reinigen von Fasermaterial an einem Offenend-Spinnaggregat - Google Patents
Vorrichtung zum Reinigen von Fasermaterial an einem Offenend-Spinnaggregat Download PDFInfo
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Abstract
Vorrichtung
zum Reinigen von Fasermaterial an einem Offenend-Spinnaggregat mit einer Auflösewalze,
die in einem Gehäuse
umläuft,
welches in einer die Auflösewalze
umgebenden Umfangswand zwischen einer Faserbandzuführstelle
und einer an eine Unterdruckquelle angeschlossenen Faserabgabestelle
wenigstens zwei an die freie Atmosphäre angeschlossene Öffnungen aufweist,
von denen die in Fasertransportrichtung erste Öffnung eine den Eintritt von
Zuluft gestattende, in Fasertransportrichtung mit einer Schmutzabscheidekante
begrenzte Schmutzabscheideöffnung
und die in Fasertransportrichtung zweite Öffnung eine reine Zuluftöffnung ist,
wobei die durch die zwei Öffnungen
eintretenden Zuluftströme
vor ihrem Eintritt in das Gehäuse
vollständig
voneinander getrennt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuluftöffnung (22)
unmittelbar hinter der Schmutzabscheidekante (18) der Schmutzabscheideöffnung (17)
und in deutlichem Abstand vor der Faserabgabestelle (7) angeordnet
ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen von Fasermaterial an einem Offenend-Spinnaggregat mit einer Auflösewalze, die in einem Gehäuse umläuft, welches in einer die Auflösewalze umgebenden Umfangswand zwischen einer Faserbandzuführstelle und einer an eine Unterdruckquelle angeschlossenen Faserabgabestelle wenigstens zwei an die freie Atmosphäre angeschlossene Öffnungen aufweist, von denen die in Transportrichtung erste Öffnung eine den Eintritt von Zuluft gestattende Schmutzabscheideöffnung und die in Fasertransportrichtung zweite Öffnung eine reine Zuluftöffnung ist, wobei die durch die zwei Öffnungen eintretenden Zuluftströme vor ihrem Eintritt in das Gehäuse vollständig voneinander getrennt sind.
- Bei einer Vorrichtung dieser Art (
DE 23 27 663 A ) ist die als Zuluftöffnung vorgesehene zweite Öffnung in rückwärtiger Verlängerung eines an der Faserabgabestelle beginnenden Faserzuführkanals angebracht. Dadurch hält sich die Zufuhr von Zuluft durch die Schmutzabscheideöffnung hindurch in Grenzen, so daß auch leichte Schmutzpartikel abgeschieden werden können. Die für die Faserabgabe erforderliche große Luftmenge wird durch die am Beginn des Faserzuführkanals angeordnete getrennte Zuluftöffnung zugeführt. Da die zweite Öffnung durch eine Gehäusewandung von der Schmutzabscheideöffnung getrennt ist, kommt der eigentliche, dem Spinnen dienende Luftstrom von einem Bereich des Spinnaggregates, der mit der Schmutzabscheidung nicht in Berührung kommt und somit weitgehend flugfrei ist. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei einer derartigen Anordnung der Bereich der Faserbandzuführstelle stärkeren Verflugungen ausgesetzt ist, was wahrscheinlich davon herrührt, daß der durch die Unterdruckquelle erzeugte Unterdruck nicht in ausreichendem Maße bis zur Faserbandzuführstelle zurückwirkt. - Bei einer ähnlichen Vorrichtung ist es weiterhin bekannt (
DE 20 18 744 A ), daß die Reinigungsstelle aus zwei Schmutzabscheideöffnungen besteht, die durch ein Stück Gehäusewand voneinander getrennt sind. An beiden Öffnungen wirkt der gleiche Zuluftstrom. Während die Mehrzahl der Schmutzpartikel durch die erste Schmutzabscheideöffnung ausgeschieden wird, sollen eventuell abgesonderte Fasern mittels des Zuluftstromes über die zweite Öffnung wieder dem Spinnprozeß zugeführt werden. Dies führt jedoch dazu, was in der Druckschrift ausdrücklich zugestanden wird, daß auch leichte Schmutzpartikel zur Faserabgabestelle gelangen. Außerdem wirkt der Spinnunterdruck auch bei dieser Vorrichtung nicht zur Gänze bis in den Bereich der Faserbandzuführstelle zurück, so daß auch am Zuführbereich des Fasermaterials Verflugungen auftreten. - Es ist weiterhin bekannt (
DE 22 39 582 A ), den Umfang der Auflösewalze mit Bohrungen zu versehen, durch welche Schmutzpartikel in das Innere der Auflösewalze abgeführt und von dort abgesaugt werden sollen. Zusätzlich kann eine weitere Abfall-Abführungsstelle in Form einer Schmutzabscheideöffnung in der Umfangswand des die Auflösewalze enthaltenden Gehäuses vorgesehen sein. Zwischen dieser Schmutzabscheideöffnung und der Faserabgabestelle ist für den Fall, daß die durch die Schmutzabscheidöffnung eintretende Zuluft in ihrer Menge begrenzt ist, eine weitere Zuluftöffnung angebracht, die an einer Stirnseite der Auflösewalze in deren Innerem mündet. Diese die Faserabgabe unterstützende Zuluft muß durch die Bohrungen am Umfang der Auflösewalze austreten, so daß über einen längeren Umfangsbereich der Auflösewalze sehr unkontrollierte Luftströmungen entstehen, die eine gute Faserorientierung stören. - Schließlich ist es bekannt (
DE 29 26 978 C2 ), zwischen einer Faserbandzuführstelle und einer Faserabgabestelle in der die Auflösewalze umgebenden Umfangswand zwei unmittelbar hintereinander angeordnete Öffnungen vorzusehen, von denen die erste als Schmutzabscheideöffnung und die zweite als Zuluftöffnung dient. In diesem Fall ist die Schmutzabscheideöffnung direkt an eine Unterdruckquelle angeschlossen, und zwar in einer Weise, die den Eintritt von Zuluft in das Gehäuse der Auflösewalze nicht gestattet. Die zweite Öffnung ist somit die einzige Zuluftstelle, die aber nicht zur Gänze bis in den Bereich der Faserbandzuführung zurückwirkt und dort somit Verflugungen zuläßt. - Aus der
DE 43 10 810 A1 ist eine Offenend-Spinneinheit mit einer im Bereich eines Auflösewalzengehäuses angeordneten Schmutzkammer bekannt, die eine Absaugöffnung zum Abführen von Schmutzpartikeln und Ansaugöffnungen für Hilfsströme besitzt, wobei die Schmutzkammer ein im Bodenbereich der Schmutzkammer wirksames Luftströmungssystem und ein zweites Luftströmungssystem aufweist, die jeweils eigene Ansaugöffnungen aufweisen. Das im Bodenbereich der Schmutzkammer wirksame Luftströmungssystem entsorgt die von der Auflösewalze aus dem vorgelegten Faserband ausgekämmten Schmutzpartikel und weist eine Strömungsrichtung auf, die der Strö mungsrichtung der im Bereich der Schmutzaustrittsöffnungen des Auflösewalzengehäuses wirksamen, mit der Auflösewalze umlaufenden Sogströmung entgegengerichtet ist. Das zweite Luftströmungssystem weist eine Strömungsrichtung auf, die in die umlaufende Sogströmung einmündet. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrund, bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dafür zu sorgen, daß der Bereich der Faserbandzuführstelle wesentlich weniger einer Verflugung ausgesetzt ist. Dabei sollen die geschilderten Vorteile einer gesonderten Zuluftöffnung, nämlich das Abscheiden auch feiner mit Fasern behafteter Schmutzpartikel, beibehalten werden.
- Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Zuluftöffnung unmittelbar hinter der Schmutzabscheideöffnung und in deutlichem Abstand vor der Faserabgabestelle angeordnet ist.
- Durch die an der genannten Stelle befindliche Zuluftöffnung wird die Luftmenge und damit die Luftgeschwindigkeit der durch die Schmutzabscheideöffnung eintretenden Luft so wirksam verringert, daß nicht nur schwere, sonderen auch leichte Schmutzpartikel abgeschieden werden, ohne daß letztere wieder in den Spinnprozeß zurückgeführt werden. Dennoch bleibt an der Faserabgabestelle insgesamt die benötigte Luftmenge voll erhalten. Das Zurückverlegen der Zuluftöffnung in Richtung auf die Schmutzabscheideöffnung sorgt jedoch dafür, daß die dort eintretende Zuluft über einen etwas längeren Umfangsbereich als beim Stand der Technik an der Auflösewalze entlang strömen muß. Dies führt offenbar zu insgesamt günstigeren Druckverhältnissen innerhalb des Gehäuses der Auflösewalze, so daß, wie sich durch Versuche gezeigt hat, die Verflugung an der Faserbandzuführstelle deutlich kleiner ist.
- Zweckmäßig hat die Zuluftöffnung einen wesentlich kleineren Querschnitt als die Schmutzabscheideöffnung. Dadurch tritt nach wie vor die Hauptluftmenge durch die Schmutzabscheideöffnung in das Gehäuse ein, sie ist jedoch gerade um soviel reduziert, daß die feinen, mit Fasern behafteten Schmutzpartikel nicht an ihrem Abscheiden behindert werden. Der durch die Schmutzabscheideöffnung eintretende Hauptlauftstrom wirkt vorteilhafterweise so günstig bis in den Bereich der Faserbandzuführstelle zurück, daß dadurch zusätzlich die Verflugung gemildert wird.
- Vorteilhaft ist der Querschnitt der Zuluftöffnung veränderbar. Dadurch läßt sich die dort eintretende Zuluft dosieren. Eine größere durch die Zuluftöffnung eintretende Luftmenge hat zur Folge, daß die Zuluft an der Schmutzabscheideöffnung langsamer wird. Bei sehr schmutziger Baumwolle beispielsweise wird es günstig sein, an der Zuluftöffnung den Querschnitt voll zu öffnen. Beim Verspinnen von rein synthetischem Fasermaterial kann es hingegen günstig sein, die Zuluftöffnung weitgehend zu verschließen.
- Vorteilhaft ist vorgesehen, daß die Zuluftöffnung schlitzförmig ausgebildet ist und sich über die gesamte Arbeitsbreite der Auflösewalze erstreckt. Dadurch werden die durch die Auflösewalze transportierten Fasern nicht in Querrichtung verschoben oder gar komprimiert, sondern an jeder Stelle der Arbeitsbreite in gleicher Weise durch den Luftstrom beeinflußt.
- In Ausgestaltung der Erfindung ist die Zuluftöffnung in Fasertransportrichtung geneigt. Dies führt nicht nur zu einer günstigeren Luftströmung, sondern hat auch zur Folge, daß an der Zuluftöffnung auf keinen Fall weitere Schmutzpartikel ausgeschieden werden können. Die Mündung der Zuluftöffnung in das Gehäuse der Auflösewalze hat eine andere Richtung als die Schmutzabscheideöffnung, so daß die einströmende Zuluft die Zuluftöffnung sauber hält. Nicht ausgeschiedene, an den Fasern noch anhaftende Schmutzpartikel können somit an der Zuluftöffnung vorbeigleiten und prallen nicht gegen eine Abscheidekante.
- Es kann vorgesehen sein, daß der Zuluftöffnung weitere, vorzugsweise verschließbare Zuluftöffnungen folgen. Dies muß nicht unbedingt durch Schieber oder sonstige Ventile geschehen, sondern es können gegebenenfalls für jede Zuluftöffnung kleine klipsartige Verschlußstücke vorhanden sein, mit denen mehr oder weniger Zuluftöffnungen bei Bedarf verschlossen werden.
- Vorteilhaft ist die Zuluftöffnung durch einen Trennschild oder dergleichen von der Schmutzabscheideöffnung getrennt. Dies gilt insbesondere dann, wenn beide Luftströme, und zwar der durch die Schmutzabscheideöffnung eintretende und der durch die Zuluftöffnung eintretende, am gleichen Bereich in das Spinnaggregat eingesaugt werden.
- Zweckmäßig ist der Zuluftöffnung eine Luftkammer vorgeschaltet, die gegenüber der Außenluft durch ein Sieb oder dergleichen verschlossen ist. Dies bewirkt nicht nur eine saubere Zuluft, sondern ermöglicht auch ein leichtes Reinigen des Siebes, insbesondere wenn dieses an leicht zugänglicher Stelle angebracht ist.
- Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele näher erläutet.
- Es zeigen:
-
1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer einzigen, der Schmutzabscheideöffnung nachfolgenden Zuluftöffnung, -
2 eine Vorrichtung ähnlich1 , bei welcher der Zuluftöffnung weitere Zuluftöffnungen nachfolgen, -
3 eine Ausführung ähnlich2 , wobei die einzelnen Zuluftöffnungen in ihrem Querschnitt veränderbar sind. - Nachfolgend werden zunächst die Vorrichtungen nach
1 ,2 und3 , soweit sie funktionsgleiche Bauteile aufweisen, gemeinsam beschrieben:
Die Vorrichtung zum Reinigen von Fasermaterial1 an einem Offenend-Spinnaggregat enthält als wesentliches Bauteil ein Gehäuse2 , in welchem in bekannter Weise eine Auflösewalze3 umläuft. Die Auflösewalze3 ist an ihrem Umfang mit einer sägezahn- oder nadelartigen Garnitur4 bestückt und von einer Umfangswand5 des Gehäuses2 umgeben. Das als Faserband zugeführte Fasermaterial1 gelangt an einer Faserbandzuführstelle6 in das Gehäuse2 , in welchem das Fasermaterial1 zu einzelnen Fasern8 aufgelöst wird. An einer Faserabgabestelle7 werden die Fasern8 über einen Faserzuführkanal9 aus dem Gehäuse2 herausgeführt und einem nur strichpunktiert angedeuteten Spinnrotor10 zugeführt. Der Spinnrotor10 und damit die Faserabgabestelle7 sind an eine nicht gezeichnete Unterdruckquelle angeschlossen. - Das Fasermaterial
1 gelangt in Zuführrichtung A über einen Einlauftrichter11 zu einer Zuführwalze12 , die das Fasermaterial1 in bekannter Weise als Faserbart der Garnitur4 der Auflösewalze3 darbietet. Mit der Zuführwalze12 wirkt ein Zuführtisch13 zusammen, der mit der Zuführwalze12 eine Klemmstelle für das Fasermaterial1 bildet und der um eine Schenkachse14 unter der Wirkung einer Belastungsfeder15 an die Zuführwalze12 angedrückt ist. - Der Bereich des Faserbartes wird durch eine dem Gehäuse
2 angehörende Faserbartstütze16 in die Garnitur4 der Auflösewalze3 hineingedrückt. Dadurch wird die Auskämmwirkung und Erzeugung von einzelnen Fasern8 verbessert. - In einer Spinnerei besteht ernsthaftes Interesse, aus dem zu verspinnenden Fasermaterial
1 möglichst viel Schmutz auszuscheiden und problemlos zu entsorgen. Wer viel Schmutz ausscheidet, verbessert das Endprodukt, also den ersponnenen Faden. Die daraus hergestellte Ware wird glatter und sauberer. Weiter verbessert sich der Lauf des Offenend-Spinnaggregates. Schmutzteilchen, die in den Spinnrotor10 gelangen, erzeugen Fadenbrüche oder bewirken eine Qualitätseinbuße hinsichtlich Garnfestigkeit und Garngleichmäßigkeit. - Aus diesem Grund ist in dem Gehäuse
2 zwischen der Faserbandzuführstelle6 und der Faserabgabestelle7 eine an sich bekannte Schmutzabscheideöffnung17 vorgesehen, die an die freie Atmosphäre angeschlossen ist. Unter der Wirkung der erwähnten Unterdruckquelle kann durch die Schmutzabscheideöffnung17 zum Spinnen benötigte Zuluft (siehe Luftpfeil) in das Gehäuse2 eintreten. In Fasertransportrichtung ist die Schmutzabscheideöffnung17 durch eine sogenannte Abscheidekante18 begrenzt. - Die Schmutzausscheidung funktioniert bekanntlich nach dem Prinzip der Windsichtung. Die Schmutzpartikel
19 werden durch die Auflösewalze3 aus dem Faserbart herausgekämmt und dabei auf eine derart hohe Geschwindigkeit gebracht, daß sie den Bereich der Auflösewalze3 durch die Schmutzabscheideöffnung17 hindurch verlassen können. Die Fasern8 hingegen folgen dem Luftstrom zum Faserzuführkanal9 . Sie bleiben an der Auflösewalze3 haften, unter anderem auch wegen der Wirkung der sogenannten Luftgrenzschicht. Die gereinigten Fasern8 werden im Anschluß an die Schmutzabscheideöffnung17 an einer nachfolgenden Faserführungsfläche21 entlanggeführt und verlassen den Bereich der Garnitur4 an der Faserabgabestelle7 in Pfeilrichtung B durch den Faserzuführkanal9 hindurch. Die Schmutzpartikel19 hingegen fallen auf ein Schmutzabtransportband20 , welches in einigem Abstand unterhalb der Schmutzabscheideöffnung17 in Abtransportrichtung C an einer Vielzahl von Offenend-Spinnaggregaten vorbeiläuft. - Die Abscheidung von Schmutzpartikeln
19 kann verbessert werden, wenn man den durch die Schmutzabscheideöffnung17 hindurch in das Gehäuse2 eintretenden Zuluftstrom verringert, weil dann auch relativ kleine Schmutzpartikel19 in der Lage sind, trotz des Zuluftstromes auf das Schmutzabtransportband20 zu gelangen und nicht wieder in das Gehäuse2 hinein angesaugt zu werden. Der Zuluftstrom läßt sich jedoch nicht ohne weiteres durch das Verringern des Unterdruckes der Unterdruckquelle verkleinern, da für die Abgabe der Fasern8 an der Faserabgabestelle7 eine Mindestluftmenge benötigt wird. An der Faserabgabestelle7 soll die Luftgeschwindigkeit möglichst hoch sein. Auch besteht das Interesse, im Faserzuführkanal9 zum Spinnrotor10 hin die Fasern8 zu beschleunigen, so daß auch hier eine hohe Luftgeschwindigkeit vonnöten ist. Die Erfahrung hat gezeigt, daß das Offenend-Spinnaggregat um so besser spinnt, je mehr Luft durch den Faserzuführkanal9 hindurchströmt. - Damit dies ohne Erhöhung des Unterdruckes der Unterdruckquelle möglich wird, ist unmittelbar hinter der Abscheidekante
18 eine Zuluftöffnung22 vorgesehen, die ebenfalls an die freie Atmosphäre anschließt. Diese Zuluftöffnung22 ist in Fasertransportrichtung geneigt, damit durch sie hindurch keine Schmutzpartikel19 abgeschieden werden, die den durch die Zuluftöffnung22 eintretenden Luftstrom verflugen könnten. Die Zuluftöffnung22 soll noch möglichst weit von der Faserabgabestelle7 entfernt sein und sich möglichst unmittelbar im Anschluß an die Schmutzabscheideöffnung17 befinden, damit durch Injektionswirkung ein Unterdruck möglichst bis in den Bereich der Faserbandzuführstelle6 zurückwirkt. Dadurch wird wirksam vermieden, daß im Bereich der Faserbandzuführstelle6 und insbesondere im Zwickelbereich zwischen der Zuführwalze12 und dem Zuführtisch13 sich Faserflug in unzulässiger Menge ansetzt. - Gemäß
1 ist die Zuluftöffnung22 mit einer Luftkammer23 verbunden. In ihr ist drehbar ein aus Kunststoff bestehendes Füllstück24 angebracht. Wenn man dieses entgegen dem Uhrzeigersinn dreht, wird die Zuluftöffnung22 verschlossen, und das Offenend-Spinnaggregat arbeitet so, als würde praktisch die gesamte Spinnluft durch die Schmutzabscheideöffnung17 hindurch in das Gehäuse2 eintreten. Wenn man jedoch die Zuluftöffnung22 mehr oder weniger öffnet, erhält man entsprechend der Pfeilrichtung einen zusätzlichen Luftstrom, der allerdings kleiner ist als der durch die Schmutzabscheideöffnung17 eintretende Luftstrom. - Bei der Darstellung nach
1 verschließt das Füllstück24 die Zuluftöffnung22 teilweise, so daß der dort eintretende Luftstrom noch nicht maximal ist. Dennoch wird bereits der durch die Schmutzabscheideöffnung17 eintretende Luftstrom verrringert, so daß mehr kleine Schmutzpartikel19 abgeschieden werden. Die mit kurzen Fasern behafteten kleinen Schmutzteilchen können dann aufgrund der ihnen erteilten kinetischen Energie die Wegstrecke bis zur Auffangfläche des Schmutzabtransportbandes20 überwinden. Die Gefahr, daß die dort abgelegten Schmutzpartikel19 der nach oben zurückgesaugt werden, ist deutlich verringert. - Die Zuluftöffnung
22 erstreckt sich über die Breite der Auflösewalze3 , wenigstens jedoch über die Breite der Garnitur4 . Dabei ist es wichtig, daß der durch die Zuluftöffnung22 eintretende Luftstrom von einem Bereich des Offenend-Spinnaggregates kommt, der möglichst flugfrei ist und auf keinen Fall Kontakt mit dem Luftstrom der Schmutzabscheideöffnung17 oder mit dem Schmutzabtransportband20 hat. Zweckmäßig soll der durch die Zuluftöffnung22 eintretende Luftstrom frontal in das Offenend-Spinnaggregat einströmen. Dabei kann vorgesehen sein, daß dieser Luftstrom durch einen Trennschild25 oder dergleichen von den Schmutzpartikeln19 abgeschirmt ist. - Der Querschnitt der Zuluftöffnung
22 ist so bemessen, daß der durch die Schmutzabscheideöffnung17 eintretende Luftstrom größer ist als der durch die Zuluftöffnung22 eintretende Luftstrom. Dabei ist, wie bereits erwähnt, auf jeden Fall dafür Sorge zu tragen, daß durch die Zuluftöffnung22 keine Schmutzpartikel19 abgeschieden werden. Dies wurde nämlich zu Verstopfungen führen, zumindest aber die Sauberhaltung des Offenend-Spinnaggregates erschweren. - Um dem zu entsprechen, ist es vorteilhaft, bei der Zuluftöffnung
22 jegliche Schmutzabscheidekanten zu vermeiden, indem man der Zuluftöffnung22 eine, bezogen auf den Drehsinn der Auflösewalze3 , mehr oder weniger tangentiale Richtung gibt. Die einströmende Luft wird dann die Zuluftöffnung22 sauberhalten, und im Bereich der Schmutzabscheideöffnung17 nicht abgeschiedene Schmutzpartikel19 können an der Zuluftöffnung22 vorbeigleiten, ohne auf eine Abscheidekante zu prallen. Damit eine Verschmutzung der Zuluftöffnung22 mit Sicherheit vermieden wird, kann vorgesehen sein, daß ein Wanderaggregat von Zeit zu Zeit die Zuluftöffnung22 ausbläst. Hierzu kann die Luftkammer23 mit einem Ventil versehen sein, an welches sich ein Wanderaggregat anschließt. Eine solche Reinigung durch ein Wanderaggregat kann zweckmäßigerweise im Zusammenhang mit einem Anspinnvorgang an dem betreffenden Offenend-Spinnaggregat durchgeführt werden. - Bei der Ausführung nach
2 ist vorgesehen, daß der der Abscheidekante18 der Schmutzabscheideöffnung17 nachfolgenden Zuluftöffnung22 drei weitere Zuluftöffnungen26 ,27 ,28 folgen. Auch diese sind in Fasertransportrichtung geneigt. Man kann jede einzelne schlitzartige Zuluftöffnung22 ,26 ,27 oder28 entweder mit einem Ventil oder Schieber versehen, so daß der Luftzutritt an jeder Stelle regulierbar ist. Möglich ist es aber auch, daß man klipsbare Verschlußstücke dem Personal zur Verfügung stellt, damit, je nach Bedarf, einzelne Zuluftöffnungen22 ,26 ,27 oder28 verschlossen werden können. Damit kann das Offenend-Spinnaggregat dem zu verspinnenden Fasermaterial1 angepaßt werden. - Man muß in einer Spinnerei davon ausgehen, daß die Luft niemals ganz sauber ist, und somit würde trotz aller Vorsichtsmaßnahmen die Gefahr bestehen -insbesondere dort, wo schmutzige Baumwolle verarbeitet wird- daß sich in der Umgebung der Zuluftöffnungen
22 ,26 ,27 oder28 Flug ansetzt. Die Zuluftöffnungen22 ,26 ,27 und28 selbst dürften sicherlich von Flug frei bleiben, und zwar aufgrund des Luftstromes, der ja auch eine reinigende Wirkung hat. Neben den Zuluftöffnungen22 ,26 ,27 und28 jedoch, wo die Luftverhältnisse nicht eindeutig sind, könnten sich Flugfahnen bilden. Um dieser Gefahr zu entgehen, ist die Luftkammer30 , von welcher die Zuluftöffnungen22 ,26 ,27 und28 ausgehen, durch ein Sieb29 in Form eines feinmaschigen Gitters verschlossen. Statt dieses Gitters könnte auch ein dünnes Blech vorgesehen werden, welches eine dichte Perforation aufweist. Ideal wäre eine Platte aus Sintermaterial, wie man sie für Luftlager verwendet. Man wäre dann vollkommen sicher, daß in die Luftkammer30 kein Schmutz eindringen kann. Für einen vorbeifahrenden Wartungswagen ist es leicht, die Oberfläche des Siebes29 in regelmäßigen Zeitabständen zu reinigen. - Wie aus
2 ersichtlich, ist ein Schieber31 vorgesehen, der als Blechplatte ausgebildet ist und mit dem das gitterartige Sieb29 teilweise verschlossen ist. Somit ist es möglich, das Gesamtvolumen der Zuluft zu bestimmen. Je mehr Zuluft durch die Zuluftöffnungen22 ,26 ,27 und28 einströmt, desto weniger besteht die Gefahr, daß im Bereich des Faserbartes ausgekämmte Schmutzpartikel19 nach einem Umweg durch die Schmutzabscheideöffnung17 hindurch wieder zurück in den Spinnrotor10 gesaugt werden. - Die Variante nach
3 zeigt eine Ausführung, bei welcher wieder drei Zuluftöffnungen22 ,26 und27 am Umfang der Auflösewalze3 vorhanden sind. Die Zuluftöffnung26 ist durch einen Schieber32 abgedeckt, während ein Schieber33 nach oben hochgezogen und fixiert wurde, so daß die nachfolgende Zuluftöffnung27 geöffnet bleibt. Mit dem Schieber33 könnte man auch zusätzlich die erste Zuluftöffnung22 verschließen. - Wieder wird die den Zuluftöffnungen
22 ,26 und27 zugeordnete Luftkammer38 durch ein gitterartiges Sieb34 abgedeckt, wobei davon ausgegangen wird, daß sich auf der äußeren Oberfläche desselben allmählich ein Flugpelz bildet, der in regelmäßigen Zeitabständen von einem Wartungsgerät automatisch abgenommen wird. Dabei ist es günstig, das Offenend-Spinnaggregat so zu gestalten, daß unvermeidlicher Flug sich an einer ganz bestimmten, leicht zugänglichen Stelle niederschlägt. Das Sieb34 hat eine plane Oberfläche. Diese von einem Flugpelz zu befreien ist technisch bequem durchführbar. Wenn man eine Schraube35 löst, kann man das Sieb34 abnehmen. Dieses besitzt unten zwei bolzenartige Fixierelemente36 , die in entsprechende Löcher37 der Wandung des Gehäuses2 eingreifen. - Auch bei dieser Ausführung geht es darum, die durch die Schmutzabscheideöffnung
17 eintretende Zuluft langsamer zu machen, zumindest so langsam, daß aufgrund des kleineren Druckgefälles die Fasern8 in der Garnitur4 der Auflösewalze3 gesichert bleiben, während die im Bereich der Faserbartstütze16 ausgekämmten Schmutzpartikel19 aufgrund der ihnen erteilten kinetischen Energie aus dem Fasermaterial1 herausgeschlagen werden und sicher auf dem Schmutzabtransportband20 ankommen. Es besteht nicht mehr die Gefahr, daß der durch die Schmutzabscheideöffnung17 eintretende Luftstrom die Schmutzpartikel19 , sobald sie langsamer geworden sind, wieder zurück in das Gehäuse2 befördert. - Die Aufgabe der Spinnerei ist es, durch Vorversuche jeweils festzustellen, welches Luftvolumen durch die Zuluftöffnungen
22 ,26 oder27 hindurchgehen soll. Diese Einstellung hängt unter anderem auch mit der Drehzahl der Auflösewalze3 zusammen sowie mit der Beschleunigung der Fasern8 durch die Garnitur4 . - Bei den beschriebenen Vorrichtungen geht es, wie erwähnt, nicht primär um die größeren Schmutzpartikel
19 , sondern mehr um die kleinen Nissen und um kleine Schwerteilchen, an denen Fasern anhaften, was die Gesamtoberfläche in Relation zu ihrem Gewicht ungünstig verändert. Mit der Erfindung wird es möglich, auch die kleinen Schmutzpartikel19 abzuscheiden und den ersponnenen Faden sauberer zu machen.
Claims (8)
- Vorrichtung zum Reinigen von Fasermaterial an einem Offenend-Spinnaggregat mit einer Auflösewalze, die in einem Gehäuse umläuft, welches in einer die Auflösewalze umgebenden Umfangswand zwischen einer Faserbandzuführstelle und einer an eine Unterdruckquelle angeschlossenen Faserabgabestelle wenigstens zwei an die freie Atmosphäre angeschlossene Öffnungen aufweist, von denen die in Fasertransportrichtung erste Öffnung eine den Eintritt von Zuluft gestattende, in Fasertransportrichtung mit einer Schmutzabscheidekante begrenzte Schmutzabscheideöffnung und die in Fasertransportrichtung zweite Öffnung eine reine Zuluftöffnung ist, wobei die durch die zwei Öffnungen eintretenden Zuluftströme vor ihrem Eintritt in das Gehäuse vollständig voneinander getrennt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuluftöffnung (
22 ) unmittelbar hinter der Schmutzabscheidekante (18 ) der Schmutzabscheideöffnung (17 ) und in deutlichem Abstand vor der Faserabgabestelle (7 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuluftöffnung (
22 ) einen wesentlich kleineren Querschnitt aufweist als die Schmutzabscheideöffnung (17 ). - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Zuluftöffnung (
22 ) regulierbar ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuluftöffnung (
22 ) schlitzförmig ausgebildet ist und sich über die gesamte Arbeitsbreite der Auflösewalze (3 ) erstreckt. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuluftöffnung (
22 ) in Fasertransportrichtung geneigt ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuluftöffnung (
22 ) weitere, vorzugsweise verschließbare Zuluftöffnungen (26 ,27 ,28 ) folgen. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuluftöffnung (
22 ) durch einen Trennschild (25 ) oder dergleichen von der Schmutzabscheideöffnung (17 ) getrennt ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuluftöffnung (
22 ) eine Luftkammer (23 ;30 ;38 ) vorgeschaltet ist, die gegenüber der Außenluft durch ein Sieb (29 ;34 ) oder dergleichen verschlossen ist.
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