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Die
Erfindung betrifft einen auswechselbaren Adapter für Offenend-Spinnvorrichtungen
zum Verkleinern einer Schmutzabscheideöffnung eines Auflösewalzengehäuses, mit
zwei voneinander beabstandeten halbschalenartigen Anlageflächen zum Aufklemmen
des Adapters auf entsprechend gerundete Gegenflächen, mit einer entsprechend
der Krümmung
einer Auflösewalze
gerundeten Faserleitfläche
sowie mit einer an die Faserleitfläche anschließenden Begrenzungswand
zum Verkleinern der Schmutzabscheideöffnung.
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Schmutzabscheideöffnungen
an Auflösewalzengehäusen für Offenend-Spinnvorrichtungen
gehören
heute zum Standard. Sie dienen zum einen dem Zweck, Schmutzbestandteile
vom aufgelösten Fasermaterial
abzusondern. Zum anderen werden die Schmutzabscheideöffnungen
zugleich dazu benutzt, an dieser Stelle zumindest einen Teil der
erforderlichen Spinnluft zuzuführen.
Beides ist dem Fachmann bekannt. Es hat sich allerdings gezeigt,
dass solche Schmutzabscheideöffnungen
bei manchen Fasermaterialien eine unnötige Störung des Fasertransportes darstellen
können,
insbesondere dann, wenn relativ saubere Fasermaterialien zu verspinnen sind
oder die aufgelösten
Einzelfasern so kurz sind, dass die Gefahr besteht, dass auch Gutfasern
abgeschieden werden. Insbesondere bei der Verarbeitung von Leinen
oder Regeneraten können
Schmutzabscheideöffnungen
problematisch sein.
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Durch
die
DE 79 22 078 C3 ist
es schon frühzeitig
bekannt geworden, an Schmutzabscheideöffnungen ein steuerbares Verschlussstück vorzusehen,
welches an die Form der Wandung des Auflösewalzengehäuses angepasst ist und mit
welchem die Schmutzabscheideöffnung
ganz oder teilweise verschlossen werden kann.
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Durch
die
DE 42 25 668 A1 ist
es bekannt geworden, die Schmutzabscheideöffnung auslaufseitig durch
eine verschwenkbare Schmutzleitwand zu begrenzen. Durch unterschiedliche
Winkelstellungen dieser Schmutzleitwand sollen unterschiedliche
Luftströmungen
ermöglicht
werden.
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Beide
Varianten sind technisch sehr aufwändig und haben keinen Eingang
in die Praxis gefunden.
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Durch
nicht druckschriftlich belegte offenkundige Vorbenutzung an einer
praktisch gebauten Maschine ist ein auswechselbarer Adapter für Offenend-Spinnvorrichtungen
zum Verkleinern einer Schmutzabscheideöffnung eines Auflösewalzengehäuses bekannt
geworden. Von einem solchen Adapter der eingangs beschriebenen Art
geht die vorliegende Erfindung aus. Der bekannte Adapter besitzt zwei
voneinander beabstandete halbschalenartige Anlageflächen, mit
denen er auf entsprechend gerundete Gegenflächen, welche eine Schmutzabscheideöffnung auslaufseitig
begrenzen, aufgeklemmt werden kann. Der bekannte Adapter besitzt
eine entsprechend der Krümmung
der Auflösewalze
gerundete Faserleitfläche,
welche die die Auflösewalze
umgebende Umfangswandung des Auflösewalzengehäuses verlängert und dadurch die Schmutzabscheideöffnung verkleinert.
Der bekannte Adapter besitzt ferner eine an diese Faserleitfläche anschließende Begrenzungswand
am Ende der Schmutzabscheideöffnung.
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Derartige
auswechselbare Adapter können bei
Bedarf an den Auflösewalzengehäusen angebracht
oder auch wieder entfernt werden. Dies ist mittels einfacher Handgriffe
und in der Regel ohne Werkzeuge möglich. Der bekannte Adapter
hat jedoch den Nachteil, dass er auf Grund seiner Herstellungsart
nicht für
größere Stückzahlen
geeignet ist, da er durch Fräsen
seiner Konturen hergestellt wurde. Er ist auch nicht geeignet, außerhalb
der verkleinerten Schmutzabscheideöffnung die Zufuhr von Spinnluft
zu ermöglichen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Adapter
der eingangs genannten Art zu schaffen, der auch in großen Stückzahlen
kostengünstig
herzustellen ist, und gegebenenfalls eine Zufuhr von Spinnluft ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass der Adapter aus einem profilierten Stangenmaterial hergestellt
und auf die erforderliche Arbeitsbreite der Faserleitfläche und
der Begrenzungswand zugeschnitten ist.
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Bei
dem profilierten Stangenmaterial handelt es sich um ein vorzugsweise
aus einem Leichtmetall extrudiertes offenes Profil, welches die
erforderlichen Außenkonturen
aufweist. Diese Konturen enthalten zum einen die erforderlichen
Anlageflächen
zum Aufklemmen des Adapters auf Gegenflächen sowie die erforderliche
Faserleitfläche
und die Begrenzungswand. Das in großer Länge hergestellte profilierte Stangenmaterial
wird auf die benötigte
Arbeitsbreite des Auflösewalzengehäuses zugeschnitten,
wobei an den Stirnseiten ein geringfügiges Nacharbeiten, beispielsweise
zum Entgraten, erforderlich ist. Die Arbeitsbreite der Faserleitfläche und
der Begrenzungswand ist so bemessen, dass der Adapter zwischen die
Seitenwandungen des Auflösewalzengehäuses bündig eingeschoben
werden kann. Auf Grund der speziellen Herstellungsweise sind die
Anlageflächen
gleich breit wie die Faserleitfläche
und die Begrenzungswand. Insbesondere ist das Profil so gestaltet,
dass die Faserleitfläche
mit ausgeprägtem Radius
in die Begrenzungswand übergeht.
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Da
sich auswechselbare Adapter gemäß der Erfindung
kostengünstig
in großen
Stückzahlen
herstellen lassen, ist es ohne weiteres möglich, unterschiedlich profilierte
Adapter in einer Spinnerei bereitzustellen. Beispielsweise kann
man einen kompletten Satz unterschiedlicher Adapter vorsehen, mit denen
die Schmutzabscheideöffnung
an Auflösewalzengehäusen in
unterschiedlicher Weise verkleinert werden kann.
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Unabhängig vom
Herstellungsverfahren, also auch für den bekannten Adapter anwendbar, kann
vorgesehen sein, dass die Faserleitfläche mit einer den Eintritt
von Zuluft ermöglichenden
Aussparung versehen ist, die an die freie Atmosphäre angeschlossen
ist. Dadurch lässt
sich eine Art Bypass-Öffnung
schaffen, die zusätzlich
zur Zufuhr der Spinnluft durch die verkleinerte Schmutzabscheideöffnung eine
weitere Stelle für
das Zuführen
von Spinnluft erlaubt, ohne dass dort irgendwelche Fasern abgeschieden
werden.
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Da
abgeschiedene Schmutzbestandteile eine hohe Geschwindigkeit aufweisen
und sehr aggressiv sind, ist es vorteilhaft, wenn die Faserleitfläche und
die Begrenzungswand des Adapters, einschließlich des Übergangsbereiches zwischen
beiden, mit einer verschleißfesten
Beschichtung versehen sind.
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Sofern
das profilierte Stangenmaterial nicht aus einem Leichtmetall besteht,
sondern beispielsweise als Kunststoff-Spritzgussteil hergestellt
ist, ist eine Beschichtung zum Erzielen einer verschleißfesten
Oberfläche
unerlässlich.
Die Beschichtung könnte
aus einer Metall-Legierung oder aus Keramik bestehen.
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Da
die im Auflösewalzengehäuse befindliche Auflösewalze,
die ja mit einer Nadel- oder Sägezahngarnitur
versehen ist, die Demontage der Adapter erschweren kann, kann es
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorteilhaft sein, wenn der
Adapter auf seiner der Faserleitfläche abgewandten Seite mit einem
Steg versehen ist, der eine Angriffsfläche für ein Demontagewerkzeug aufweist.
Bei einer solchen Angriffsfläche
kann es sich um eine einfache Bohrung handeln. Bei entsprechender
Gestaltung des Adapters und seiner Anlageflächen kann jedoch auf ein Demontieren
mittels Werkzeugen in der Regel verzichtet werden. Die Bohrung kann
zugleich dem Anschließen
der erwähnten
Aussparung an die freie Atmosphäre
dienen.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele.
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Es
zeigen:
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1 eine geschnittene Seitenansicht
durch ein Auflösewalzengehäuse, an
welchem kein Adapter angebracht ist,
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2 eine Teilansicht der 1 im Bereich einer Schmutzabscheideöffnung,
die durch einen aufgeklemmten Adapter verkleinert wurde,
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3 eine perspektivische Ansicht
eines aufklemmbaren Adapters,
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4 ein profiliertes Stangenmaterial
größerer Länge, aus
welchem die erfindungsgemäßen Adapter
durch Zuschneiden hergestellt werden,
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5 eine perspektivische Darstellung ähnlich 3 bei einem anders gestalteten
Adapter,
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6 eine andere Ausgestaltung
eines Adapters, der das Zuführen
von Spinnluft ermöglicht,
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7 eine Ansicht auf den Adapter
in Richtung des Pfeiles VII der 6,
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8 eine Ansicht des Adapters
längs der Schnittfläche VIII-VIII
der 7.
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Die 1 zeigt zunächst eine
Vorrichtung, in welcher der erfindungsgemäße Adapter eingesetzt werden
soll. Diese Vorrichtung dient dem Auflösen von bandartig zugeführtem Fasermaterial 1 zu
Einzelfasern 2 und enthält
eine mit einer Zahngarnitur bestückte
Auflösewalze 3,
die in Drehrichtung A in einem Auflösewalzengehäuse 4 umläuft.
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Der
Auflösewalze 3 wird
in Zuführrichtung
B das Fasermaterial 1 mittels einer in Drehrichtung C drehenden
Zuführwalze 5 zugeführt. An
den Umfang der Zuführwalze 5 ist
in bekannter Weise ein Zuführtisch 6 angedrückt, dessen
Schwenkachse und Belastungsfeder nicht mit dargestellt sind. Die
Zuführwalze 5 bietet
das bandartig zugeführte
Fasermaterial 1 der Garnitur der Auflösewalze 3 in Form
eines Faserbartes 7 dar, aus welchem die Einzelfasern 2 herausgelöst werden.
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Der
Faserbart 7 wird mittels einer Faserbartstütze 8,
welche ein Teil des Auflösewalzengehäuses 4 sein
kann, an der Garnitur der Auflösewalze 3 gehalten.
Die Faserbartstütze 8 sowie übrige Teile
des Auflösewalzengehäuses 4 bilden
eine den Umfang der Auflösewalze 3 umgebende
Umfangswand 9. Diese Umfangswand 9 schließt sich
so dicht an die Garnitur der Auflösewalze 3 an, dass
die von der Auflösewalze 3 transportierten
Einzelfasern 2 bis zu einer Faserabgabestelle 10 in
der Garnitur verbleiben. Der Faserabgabestelle 10 folgt
in bekannter Weise ein an eine Unterdruckquelle angeschlossener
Faserzuführkanal 11, über welchen
in Transportrichtung D die Einzelfasern 2 dann einem nicht
dargestellten Drallorgan, beispielsweise einem Offenend-Spinnrotor, zugeführt werden.
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Zwischen
der Faserbartstütze 8 und
der Faserabgabestelle 10 befindet sich in der Umfangswand 9 eine üblicherweise
vorgesehene und bekannte Schmutzabscheideöffnung 12, die in
der Regel an die freie Atmosphäre
angeschlossen ist und über
die Zuluft E dem Faserzuführkanal 11 zugeführt wird.
Die Schmutzabscheideöffnung 12 ist
in Transportrichtung der Einzelfasern 2 durch eine Abscheidekante 13 begrenzt,
ab welcher die Umfangswand 9 wieder fortgesetzt wird.
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Zwischen
der Abscheidekante 13 und der Faserabgabestelle 10 ist
vorteilhaft eine weitere Zuluftöffnung 14 vorgesehen,
an welcher in Einströmrichtung
F zusätzlich
zur Zuluft E noch ergänzende Zuluft
zugeführt
wird. Hierfür
ist im Auflösewalzengehäuse 4 ein
Zuluftkanal 15 vorgesehen.
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Wie
einleitend bereits erwähnt,
gibt es Fasermaterialien, beispielsweise Leinen oder Regenerate, für welche
Schmutzabscheideöffnungen 12 der üblichen
Abmessungen eher nachteilig sind. Aus diesem Grunde ist gemäß 2 vorgesehen, die Schmutzabscheideöffnung 12 mittels
eines auswechselbaren Adapters 16 zu verkleinern, der in
später
noch zu beschreibender Weise aus einem profilierten Stangenmaterial
hergestellt und auf die erforderliche Arbeitsbreite zugeschnitten
ist.
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In
der 2 erkennt man zunächst einen
Teil der Auflösewalze 3,
ferner das Auflösewalzengehäuse 4 mit
einer Umfangswand 9 und einer Faserbartstütze 8 sowie
die verkleinerte Schmutzabscheideöffnung 12. Der auswechselbare
Adapter 16 besitzt zwei voneinander beabstandete halbschalige
Anlageflächen 17 und 18,
mit denen er, wie ersichtlich, auf entsprechend gerundete Gegenflächen des
Auflösewalzengehäuses 4 aufklemmbar
ist. Der Adapter 16 besitzt eine entsprechend der Krümmung der
Auflösewalze 3 gerundete
Faserleitfläche 19,
welche die Umfangswand 9 des Auflösewalzengehäuses 4 kontinuierlich
fortsetzt und an einem gut gerundeten Übergangsbereich 22 in
eine Begrenzungswand 20 übergeht, welche die verkleinerte
Schmutzabscheideöffnung 12 auslaufseitig
abschließt.
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Wie
in 2 gepunktet angedeutet,
können die
Faserleitfläche 19 und
die Begrenzungswand 20, einschließlich des Übergangsbereiches 22,
mit einer verschleißfesten
Beschichtung 21 versehen sein.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass der Adapter 16 auf seiner der
Faserleitfläche 19 abgewandten
Seite mit einem Steg 23 versehen ist, der eine Angriffsfläche 24,
beispielsweise eine Bohrung, für
ein Demontagewerkzeug aufweist.
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In 3 ist ein Adapter 16 perspektivisch dargestellt.
Man erkennt die Anlageflächen 17 und 18,
ferner die Faserleitfläche 19,
die Begrenzungswand 20 sowie den Steg 23, hier
ohne eine Bohrung für
ein Werkzeug. Die Arbeitsbreite des Adapters 16 ist mit
x bezeichnet. Dies betrifft in erster Linie die Faserleitfläche 19 und
die Begrenzungswand 20, auf Grund des Herstellungsverfahrens
aber auch die Anlageflächen 17 und 18.
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In 4 ist ein Teil eines langen
profilierten Stangenmaterials 25 perspektivisch dargestellt,
welches anschließend
zu den einzelnen Adaptern 16 der erforderlichen Arbeitsbreite
x zugeschnitten und an den jeweiligen Stirnseiten des Adapters 16 geringfügig nachgearbeitet
wird. Man erkennt auch den ausgeprägten Radius r zwischen der
Faserleitfläche 19 und
der Begrenzungswand 20.
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Das
profilierte Stangenmaterial 25 wird vorzugsweise aus einem
Leichtmetall extrudiert. Damit lassen sich Profile mit den gewünschten
Außenkonturen
herstellen. Die in 4 erkennbare
Aussparung 26 des offenen Profils hat praktisch keine Funktion
und könnte
durchaus anders gestaltet sein.
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Ein
solches anders gestaltetes Profil ist an dem Adapter 27 der 5 zu erkennen. Auch dieser anders
gestaltete Adapter 27 hat die beiden Anlageflächen 17 und 18,
wie bereits beschrieben, sowie die Faserleitfläche 19 und die Begrenzungswand 20. Dennoch
ist das Profil anders gestaltet, insbesondere fehlt der Steg 23 nach 3. Dafür ist zwischen den Anlageflächen 17 und 18 ein
anderer Steg 28 vorhanden, der vorteilhaft zwischen den
Anlageflächen 17 und 18 eine
kleine Aussparung 29 aufweist. Auch dieser abgewandelte
Adapter 27 ist aus einem profilierten Stangenmaterial hergestellt
und auf die gewünschte
Arbeitsbreite x zugeschnitten.
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Anhand
der 6 bis 8 wird nun ein anders gestalteter
Adapter 31 beschrieben, der nicht unbedingt nach dem bisher
erläuterten
Verfahren hergestellt zu sein braucht und der vorzugsweise bei Auflösewalzengehäusen 30 einsetzbar
ist, die nicht die zuvor erwähnte
Zuluftöffnung 14 nach 1 aufweisen. Auch solche
Adapter 31 unterscheiden sich erfinderisch vom eingangs
gewürdigten
Stand der Technik.
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Das
Verkleinern der Schmutzabscheideöffnung 12 durch
den Adapter 31 vermeidet zwar die eingangs beschriebenen
Nachteile beim Verspinnen bestimmter Fasermaterialien, reduziert
andererseits jedoch die Menge der Spinnluft, sofern diese überwiegend über die
Schmutzabscheideöffnung
zugeführt
wird. Dem kann nun erfindungsgemäß abgeholfen
werden, wenn der Adapter 3i in der Faserleitfläche 19 eine
Aussparung 32 aufweist, die den Eintritt zusätzlicher
Zuluft ermöglicht.
Der Anschluss an die freie Atmosphäre wird durch eine Zuluftöffnung 33 im Steg 23 gewährleistet.