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Beschreibung Chemische Verbindung Priorität vom 24. Juli 1967, Nr.
655 440, U. S. A.
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24. Juli 1967, Nr. 655 338, U.S.A.
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24. Juli 1967, Nr. 655 436, U.S.A.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf neue chemische Verbindungen,
die sich besonders für ein lichtempfindliches Aufzeichnungsmaterial eignen, das
wenigstens eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion enthält, und das in Gegenwart
einer Verbindung entwickelt wird, die in der Entwicklerlösung nicht beweglich und
nicht diffundierbar
ist, die jedoch nach der Entwicklung einer
bildmässigen Ringschlussreaktion unterliegt und dabei ein bewegliches und diffundierbares,
Farbe ergebendes Material abspaltet, das während der Einwirkungsperiode auf eine
darüber liegende anfärbbare Schicht übertragen wird und dort ein Farbübertragungsbild
bildet.
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Diese Verbindungen lassen sich definieren als Substanzen, die in einem
wässrigen, alkalischen Entwicklermedium unbeweglich und nicht diffundierbar sind,
und die mit einem oxydierten Farbstoffentwickler reagieren oder ein Oxydationsprodukt
bilden können, das von selbst intramolekular in solcher Weise reagieren kann, daß
sich ein neuer heterocyclischer Ring bildet und als Folge davon ein bewegliches
und diffundierbares, Farbe ergebendes Material abgespalten wird.
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Die Ausdrücke beweglich oder diffunhierbar" bexeichnen die Eigenschaft
eines Materials, das in der Entwicklerlösung beweglich oder diffundierbar ist, während
die Ausdrücke unbeweglich oder nicht diffundierbar" für die entgegengesetzten Eigenschaften
dieses Materials verwendet werden.
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In der bevorzugten Ausführungsform ist die Farbe ergebende Gruppe
eine vollständige Farbstoffgruppe und die Bildbildung
erfolgt durch
selektive Übertragung dieser Farbstoffgruppe während der Einwirkungsperiode auf
eine darüber liegende anfärbbare Schicht, um darauf in Abhängigkeit von dem jeweils
verwendeten System ein positives oder negatives Farbstoffübertragungsbild hervorzurufen.
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Wie bereits erwähnt, können die unbeweglichen und nicht diffundierbaren
Verbindungen, die zusammen mit einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsion
für die Zwekke der Erfindung verwendet werden können, definiert werden als Verbindungen,
die mit einem oxydierten Farbstoffentwickler reagieren können, oder die ein Oxydationsprodukt
bilden, das von selbst intramolekular so reagieren kann, daß sich ein neuer aromatischer
oder hrSterocyclischer Ring bildet und als Folge dieser Reaktion bildung ein bewegliches
und diffundierbares, Farbe ergebendes Material abgespalten wird.
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Die Substanzen können auch nach einer der folgenden Gruppen eingeteilt
werden: (1) Relativ unbewegliche und nicht diffundierbare Verbindungen, die mit
dem Oxydationsprodukt eines aroma schen primären Aminofarbentwicklers während der
Entwicklung einer belichteten Silberhalogenideinulsion mit anschließendem Ringschluss
unter Bildung eines neuen eerocyclischen Rings kuppeln können, wobei als Folge dieser
Reaktion ein bewegliches und diffundierbares, Tarbe
ergebendes Material
abgespalten wird.
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(2) Relativ unbewegliche und nicht diffundierbare Silberhalogenid-Entwicklersubstanzen,
die bei der Entwicklung oder Reduktion von Silberhalogenid ein Oxydationsprodukt
bilden können, das von selbst intramolekular unter Bildung eines neuen heterocyclischen
Rings reagieren kann und als Folge einer solchen Reaktion ein bewegliches und diffundierbares,
Farbe ergebendes Material abgespalten wird.
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Die Verbindungen der obigen Beschreibung lassen sich durch die folgende
Formel wiedergeben:
Es bedeuten: A die Atome, die notwendig sind, um einen aromatischen Ring, z.B. ein
Benzol- oder Naphthalinsystem zu bilden, wobei diese Ringe noch weiter substituiert
sein können, D = eine Farbe ergebende Gruppe, z.B. ein vollständiger
Farbstoff,
wie ein Monoazo-, Disazo- oder Anthrachinonfarbstoff, der gegebenenfalls in an sich
bekannter Weise metallisiert sein kann, Z = Wasserstoff, ein anSsich bekannter Substituent,
der durch oxydierte, aromatische Amino-Farbentwickler in einer sogenannten Verdrängungs-Kupplungsreaktion
ersetzbar ist (vgl. z.B. Mees"The Theory of the Photographie Process", überarbeitete
Ausgabe 1954, Seiten 599 - 601), z. B. Chlor, Brom, Carboxy, Sulfo, Hydroxy, Alkoxy,
Hydrooxyalkyl und dgl. oder eine aromatische Aminogruppe, z. B. ein Anilinsubstituent
einschließlich substituierter Anilingruppen, insbesondere die p-Hydroxyanilinreihe
oder die substituierte Anilingruppe eines Farbentwicklers der p-Phenylendiaminreihe,
z. B.
worin jede R2-Gruppe Wasserstoff oder ein niederer Alkylrest ist einschließlich
der bekannten substituierten Derivate der oben erwähnten Anilingruppe mit einer
freien Bindung in ortho-Stellung zu der -NH-Gruppe, eine para-Amino-oder para-Hydroxy-naphthylaminogruppe
einschließlich substituierter Derivate hiervon, die eine freie Bindung in ortho-Stellung
zu dem -NH-Substituenten haben, wobei diese Derivate eine Verankerungsgruppe besitzen,
die im folgenden näher beschrieben wird.
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S = Substituent, der mit der Aminogruppe in der 3-Stellung ein Amid
bildet oder es erganzt und den basischen Charakter der Aminogruppe herabsetzt, etwa
der Rest einer Säure, welche die Farbe ergebende Gruppe D mit dem 3-Stickstoffatom
verbindet und die während der Ringbildung, die im einzelnen näher noch zu beschreiben
ist, beseitigt werden kann, z.B.
und dgl.
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X = Hydroxy oder Amino, z.B. eine primäre, sekundäre oder tertiäreZAminogruppe
der Formel
worin jede Gruppe R3 Wasserstoff, ein Kohlenwasserstoffrest, z.B. Alkyl wie Methyl,
Äthyl, Butyl, Dodecyl und
dgl., Aryl wie Phenyl oder Naphthyl sein
kann, das über ein Kohlenstoffatom mit dem Stickstoffatom verbunden ist, ein cyclischer
Alkylrest, wie Cyclopentyl oder Cyclohexyl, d.h. wenn beide Gruppen R3 Alkylen sind,
die zusammen mit dem Stickstoffatom einen heterocyclischen Ring bilden, ein substituiertes
Alkyl, wie Hydroxyäthyl, Methoxyäthoxyäthyl, Polyglykoloxyäthyl, Carboxymethyl,
Carboxyäthyl, Äthylcarboxymethyl, Benzyl, Phenyläthyl, Sulfophenyläthyl, Acetylaminophenyläthyl,
Succinylamino-phenyläthyl-furanmethyl und dgl. oder ein substituiertes Aryl wie
Methylphenyl, Äthylphenyl und dgl. oder, wenn Z eine der beschriebenen Anilin-oder
Naphthylamingruppen ist, die einen para-Amino-oder para-Hydroxy-Rest enthalten,
kann X Wasserstoff sein oder der Substituent R.
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R = ?;verankernde11 oder unbeweglich machende gruppe, die e Substanz
nicht diffundierbar macht, z. B. höheres Alkyl, wie Decyl, Dodecyl, Stearyl, Oleyl
und dgl., direkt gebunden an den aromatischen Kern oder indirekt daran über eine
entspremachende Verbindungsgruppe z.B. -Alkylen-CONH, CONH-,
und dgl. an den aromatischen Ring gebunden, z.B. der Benzol-oder Naphthalingruppe
oder ein heterocyclischer Ring, der entweder an ein einziges Rohlenstoffatom des
aromatischen Kerns gebunden sein kann oder damit aneliert ist, d.h. an zwei benachbarte
Kohlenstoffatome gebunden ist, oder R kann mehrere kurzkettige Gruppen bedeuten,
die zusammen eine wrerankerende Gruppe geben, wobei jede der kurzkettigen Reste
direkt
oder indirekt an verschiedene Kohlenstoffatome des aromatischen Kerns gebunden ist,
der von dem Rest A gebildet wird; R1 ist Wasserstoff, Alkyl wie ethyl, Äthyl, Propyl,
Butyl, Hexyl, Octyl, Dodecyl, Cyclohexyl und dgl. oder ein substituierter Alkylrest,
wie 2-Hydroxyäthyl, 3-Dihydroxypropyl, Carboxymethyl, Carboxyäthyl, Carboxybutyl,
Carboxydecyl, Hydroxyäthyl-äther, Polyglykoloxyäthyl, Furanmethyl, Benzyl, Phenyläthyl,
Carboxyphenyläthyl, Sulfo-phenyläthyl, Acylaminophenylathyl und dgl. n = eine positive
ganze Zahl von 1 bis 2, vorausgesetzt, daß R1 oder R3 allein oder zusammen einen
dieser angegebenen Substituenten, welche die Verbindung nicht diffundierbar machen,
enthält, d.h. ein ein"versnkernder"Substituent und/oder, falls Z ein aromatischer
Kern ist, der zur verankernden Gruppe allein oder in Verbindung mit R1 und/ oder
R3 beiträgt, kann n = 1 sein; aber wenn R1 oder R3 oder Z allein oder zusammen keinen
solchen Substituenten ergeben, muß n 2 sein.
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Die verschiedenen, oben beschriebenen Substituenten, die R, R1, R2,
R3, Z und/oder Y-Gruppen ergeben und Beispiele für Verbindungen, welche diese enthalten,
findet man in den folgenden USA-Patentschriften: 2 414 491, 2 486 440, 2 522 802,
2 536 010, 2 543 338, 3 227 550, 3 227 551, 3 227 552, 3227 554, 3243294 und 3 245795.
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Ganz allgemein lassen sich Verbindungen der Formel A leicht durch
entsprechende Reaktionen zwischen einem sauren Salz des gewünschten Farbstoffs und
dem 3-Aminosubstituenten des aromatischen Rings wie folgt herstellen:
Wenn X eine Aminogruppe ist, kann es notwendig oder erwünscht sein, die entsprechenden
1-Nitro-Analogen bei der oben erwähnten Reaktion zu verwenden und anschließend zu
reduzieren, z.B. mit Wasserstoff in Gegenwart von Raney-Nickel-Katalysator, wobei
man eine 1-Aminoverbindung der Formel A erhält. Es kann auch in manchen Fällen erwünscht
sein, daß der 1-Amino-Substituent während der Reaktion geschützt wird, z.B. durch
eine geeignete blockierende Gruppe, um eine Reaktion zwischen dem Säuresalz und
dem 3-Amino-Substituenten zu gewahrleisten.
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Diejenigen Verbindungen, bei denen Z eine Kupplungsstellung hat, können
durch die folgende Formel wiedergegeben
werden. |
R1 |
(B) (n-1 A I Y |
I |
z'1 |
worin R, R11 n, r und D die oben erwähnten Bedeutungen haben;
X ist eine Hydroxy- oder Aminogruppe wie oben im Zusammenhang mit der Beschreibung
der X-Gruppe erwähnt; z1 ist Wasserstoff oder einer der oben erwähnten Substituenten,
die durch einen oxydierten, aromatischen Amino-Farbentwickler unter Ringschluss
in einer ähnlichen Weise zersetzbar sind, wie dies in einigen der oben erwähnten
Patentschriften erläutert ist.
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Beispiele für Verbindungen der Formel (B) sind:
Die Verbindungen der Formel B, z.B. die Verbindungen 1 bis 8,
können in lichtempfindlichen Materialien verschiedener Systeme angewendet werden,
um negative oder positive Farbübertragungsbilder zu erhalten.
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Obwohl es nicht beabsichtigt ist, die Erfindung durch irgend eine
Theorie zu beschränken, so kann der Xeaktionsmechanismus, auf dem die Bildbildung
beruht, mit der folgenden Reaktion zwischen einem Farbe ergebendem Material, wie
dem der Formel 1 und N, N- Diäthyl-p-phenylendiamin als dem
Farbentwickler angenommen werden: 0 |
NH, |
R 0 Ag + R 011 |
1 4- Dye i --3 II-S-Dye |
p + oll |
C1 M |
C21f5 C2H5 |
C21 2II5 |
011 |
Ii |
+If02 HS02-Dye |
y/1 la |
2o9a21!o961 |
209821/0961' |
Demnach beruht die Bildbildung auf einem Ringschluss, der nicht
diffundierbaren Verbindung unter Eliminierung und anschließender Übertragung einer
Verbindung, die im wesentlichen die Farbe ergebende Gruppe enthält, wobei letztere
Verbindung durch die Formel H-Y-D windergogeben werden kann.
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Aus der oben geschilderten Reaktion wird offensichtlich, daß der Charakter
des Farbübertragungebildes ton den spektralen Absorptionseigenschaften der Ptrbe
ergebenden Gruppe D abhängt. Für die Zwecke der Erfindung kann die Farbe ergebende
Gruppe irgend eine gewUnschte Farbe sein, insbesondere, wenn monochromatische Bilder
gewünscht werden.
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Durch geeignete Auswahl von Farbe ergebenden Substanzen, z.B. von
vollständigen Farbstoffen mit den erforderlichen Spektralabsorptionseigenschaften
ist die vorliegende Erfindung anwendbar auf bekannte Systeme zur Herstellung naturgetreuen
Mehrfarbenreproduktionen eines Gegenstandes.
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Hierunter fallen z.B. Systeme, bei denen man sich eines lichtempfindlichen
Materials bedient, das eine rot empfindliche Silberhalogenid-Emulsionsschicht, eine
grün empfindliche Silberhalogenid-Emulsionsschicht und eine blau empfindliche Silberhalogenid-Emulsionsschicht
enthält, wobei den Emulsionen in entsprechender Weise ein eine blaugrün, purpurne
oder e5r-e gelbe Farbe ergebendes Material zugeordnet ist. t. Die Farbe ergebende
Gruppe kann anfangs farblos sein oder eine andere narbe haben, als sie letztlich
gewünscht
ist, vorausgesetzt, daß sie bei der Entwicklung oder
einer anderen Behandlung, z.B. durch Hydrolyse, einer Farbverschiebung zu der gewünschten
Farbe zugänglich ist. Solche Gruppen sind bekannt und stellen per se keinen Teil
der Erfindung dar.
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Es ist auch offensichtlich, daß der Rest des Moleküls, d. h. der Teil
der Verbindungen der Formel B, der ein anderer ist als die Farbstoffgruppe, keinen
Teil des Farbübertragungsbildes bildet und wegen des verankernden Substituenten
in dem lichtempfindlichen Material zurückgehalten wird. Deshalb sind andere Voraussetzungen
außer den oben erwälrnten, nämlich, daß dieser Teil des Moleküls nicht diffundierbar
ist, und die Kupplungsreaktion mit oxydiertem Farbkuppler ermöglicht-, was zu einem
Ringschluss und zur Entfernung der Farbe ergebenden Gruppe führt, z.B. die darin
enthaltenen Substituenten, für die Zwecke der Erfindung unwesentlich.
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Es ist darauf hinzuweisen, daß sich einige der oben erwähnt ten USA-I9atentschriften,
z. B. 2 543 388 und 3 245 795 auf Systeme beziehen, bei denen eine Verbindung vorhanden
ist, die mit oxydiertem arbstoffkuppler reagieren kann und einen Ringschluss und
eine Eliminierung eines Substituenten verursacht, der an ein Stickstoffatom in der
3-Stellung gebunden ist. In den bekannten Verfahren bildet der eliminierte Substituent
keinen Teil des entstandenen Bildes. Die vorliegende Erfindung, die in mancher Hinsicht
analog zu bekannten
Verfahren ist, ist grundsätzlich verschieden
hiervon und stellt ein neues System dar, bei dem der eliminierte Substituent zu
einer anderen Schicht übertragen wird und dort das Farbbild bildet.
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Die primären Amino-Farbentwicklersubstanzen können an sich bekannte
Substanzen sein, z.B. Farbentwickler, wie sie in den oben erwähnten Patentschriften
beschrieben sind. Obwohl Farbentwickler der p-Aminophenolgruppe verwendet werden
können, so sind doch bevorzugte Entwickler diejenigen der p-Phenylendiamingruppe.
Die Farbentwicklersubstanzen können in der wässrigen alkalischen Entwicklerlösung
enthalten sein oder in dem lichtempfindlichen Material selbst.
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Sie enthalten eine ortho-Kupplungsstellung zu der primären Aminogruppe,
so daß das aus der Kupplung des oxydierten Entwicklers mit dem Farbe ergebenden
Material entstandene Reaktionsprodukt mit sich selbst intramolekular unter Ringschluss
und Eliminierung der beweglichen, Farbe ergebenden Gruppe reagieren kann.
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Das folgende Beispiel erläutert die Herstellung von Verbindungen der
Formel B.
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Beispiel 1 500 g Methyl-p-aminobenzoat wurden zu 1250 ml Essigsäureanhydrid
unter Rühren gegeben, wobei die Temperatur der
Mischung zwischen
50 und 600C gehalten wurde. Nach Beendigung der Zugabe wurde die Mischung abgekühlt.
Ein weißer, fester Niederschlag wurde abgesaugt und unter einer Haube an der Luft
getrocknet. Es wurden 509,7 g (79,8 %) 4-Carbomethoxyacetanilid (Smp. 131 - 133°C)
erhalten. Eine Mischung von 315,8 g (1,63 Mol) dieser Verbindung, 1250 ml Eisessig
und 600 ml Essigsäureanhydrid wurden unter äußerer Kühlung zusammengerührt, bis
die Temperatur auf etwa 20C gefallen war. Nitrose-Gase, hergestellt aus 500 g.Natriiimnitrit
und 500 ml Salpetersäure (spez. Gewicht 1,42) wurden 2 Std. lang in die Mischung
eingeleitet. Danach wurde die dunkelgrüno klare Lösung in 5 1 gestossenes Eis eingerührt.
Es bildete sich ein schwach gelber Niederschlag, der abgesaugt, gründlich mit Wasser
gewaschen und zwischen Filterpapier abgepresst wurde. Nach dem Trocknen in Vakuum
über wasserfreiem Calciumchlorid erhielt man 250,2 g (68,8 %)4-Carbmethoxy-N-nitroseoacetanilid.
Im Verlauf von 2 Std. wurden unter kraftigem Rühren 250,2 g (1,13 Mol) dieser Verbindung
zu 560 g (2,98 Mol) geschmolzenem 4-Chlor-3-nitroanisol gegeben.
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Die Temperatur dieser Mischung wurde während der Zugabe zwischen 50
und 60°C gehalten. Das Rühren wurde weitere 15 Min. fortgesetzt, worauf überschüssiges
Anisol durch Dampfdestillation entfernt wurde. Der resultierende dunkelbraune rückschlag
wurde mit 1500 ml Äther behandelt. Das ätherunlösliche feste material wurde abfiltriert,
mit kleinen Anteilen Äther gewaschen. Beim Umkristallisieren dieses festen Materials
aus Äthanol erhielt man 18,5 g (5,8 %)
(2-Methoxy-4-nitro-5-chlor-4'-carbomethoxy)-
diphenyl Smp. 189 - 191°C der folgenden Formel
Zu 14,2 g (0,446 Mol) dieser Verbindung in 400 ml Methylenchlorid wurden 75 ml Bortribromid
sorgfultig gegeben. Die entstandene dunkelrote Lösung ließ man über Nacht bei Raumtemperatur
stehen. Sie wurde dann tropfenweise mit wasserfreiem Methanol versetzt, bis eine
weitere Zugabe von Methanol keine exotherme Reaktion mehr hervorbrachte. Nach der
Behandlung mit Wasser wurde die Mischung mit Äther extrahiert, die Ätherschicht
mit kalter 1 %-iger Natriumhydroxydlösung ausgezogen, die alkalische Lösung filtriert
und mit Salzsäure angesäuert. Die. entstandene cremefarbene feste lasse wurde abfiltriert,
mit Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhielt 12 g (2-Ilydroxy-4-nitro-5-chlor-4'-carbomethoxy)
diphenyl. (Dieses Produkt enthielt freie Säure; Smp. 238°C; m 250 - 253°C Zers.
Eine kleine Estermenge wurde durch Extrahierung mit Natriumbicarbonatl (isung gereinigt,
worauf aus Methanol umkristallisiert wurde; Smp.
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235 - 23700). Eine Mischung von 12 g des oben hergestellten
Diphenyls,
250 ml Äthanol und 75 ml 10 %-ige Natriumhydroxydlösung wurde auf dem Dampfbad 30
Min. lang erhitzt.
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Die erhaltene rote Lösung wurde abfiltriert, mit Salzsäure angesäuert,
erneut flitriert, gewaschen und getrocknet.
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Man erhielt 11,4 g (2-Hydroxy-4-nitro-5-chlor-4' -carboxy)-diphenyl
vom Smp. 251 - 2520C. 4 g dieser Verbindung, 40 ml Essigsäureanhydrid und 1 ml Pyridin
wurden auf dem Dampfbad 5 Std. lang erhitzt. Diese Lösung wurde zur Trockne eingedampft
und der Rückstand aus lithylacetat-Hexan umkristallisiert, wobei man 4,5 g (2-Acetoxy-4-nitro-5-chlor-4'-carboxy)-diphenyl,
Smp. 211,5 - 213,50C, erhielt. Eine Mischung von 4,5 g dieser Verbindung mit Thionylchlorid
wurde 1 Std. lang zum Rückfluss erhitzt. Das überschüssige Thionylchlorid wurde
dann bei Atniospllarendruck 30 Min. lang abdestilliert und der Rückstand bei 400C
im Vakuum einer Wasserstrahlpumpe eingedampft. Das gelbe, feste Säurechlorid wurde
direkt in 250 ml trockenem Benzol gelöst. Unter Rühren wurde tropfenweise 6 g Dodecylamin-Ilydrochlorid
in 25 ml Triäthylamin auf einem Eisbad zugegeben. Die Mischung wurde über Nacht
bei Raumtemperatur gelöst, worauf sie in verdünnte Salzsäurelösung gegossen und
mit Methylenchlorid extrahiert wurde.
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Die organische Schicht wurde dreimal mit verdünnter Salzsäurelösung
und dann mit Wasser gewaschen, bis die wässrige Schicht gegen pH-Papier neutral
war. Die Methylenchloridlösung wurde iiber wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet,
filtriert und zur Trockne eingedampft, wobei man ein braunes
Cl
erhielt. Das braune öl wurde chromatographisch an Florisil geprüft unter Verwendung
von Äther-Hexan. Das Produkt fand sich in dem ersten eluierten gelben Band.
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Eine partielle Verdampfung des anderen Lösungsmittels und Zugabe von
Dioxan ergab wachsartige gelbe Flocken. Umkristallisieren aus Äther-llexan und weiteres
Umkristallisieren aus Methylenchlorid-Tetrachlorkohlenstoff führte zu 2,8 g (in
zwei Anteilen) an (2-Hydroxy-4-nitro-5-chlor 4'-carbo-n-dodecylamid)-diphenyl vom
Smp. 145 - 14-80C.
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Die Verbindung hatte die folgende Formel:
Eine Mischung von 2,76 g dieser Verbindung, 150 ml wasserfreiem Äthanol, 1 ml konzentrierter
Salzsäure und etwa 2 g 5 % Palladium auf Kohle wurde bei Raumtemperatur und einem
Anfangsdruck von 2,81 kg/cm2 (40 psi) hydriert. Die Reduktion erforderte etwa 1
Std. Die Mischung wurde dann filtriert, der Rückstand mit wasserfreiem Äthanol gewaschen
und das Hydrat auf ein kleines Volumen eingeengt. Zu der farblosen Lösung wurde
wasserfreier Äther gegeben und nach dem Abkühlen erhielt man 2,7 g (2-IIydroxy-4-amino-hydrochlorid-5-chlor-4'-carbo-n-dodecylamid)-diphenyl
vom Smp.
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207 - 2150C Zers. Eine Mischung von 1 g dieser Verbindung mit 1,4
g 4-(2-Naphthol-1-azo)-benzolsulfonylchlorid in 50 ml Pyridin wurde bei Raumtemperatur
3 Std. lang gerührt,
bis eine vollständige Lösung erreicht war.
Man ließ die Lösung über Nacht bei Raumtemperatur stehen, versetzte mit Eiswasser
und filtrierte. Nach dem Aufarbeiten der Mutterlauge und Umkristallisieren aus Eisessig
wurden 1,2 g der Verbindung von Formel 1 erhalten; Smp. 229 -232°C. #max = 482;
# = 23 400 in Methylcellosolve.
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Bei den oben erwähnten Verbindungen der Formel A befindet sich Z in
einer Kupplungsstellung, d.h. es sind Verbindungen der Formel (B), wie sie beispielsweise
durch die Verbindungen 1 bis 8 erläutert sind.
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Es wurde bereits bei der Beschreibung der Verbindungen der Formel
(A) erwähnt, daß Z auch ein aromatischer Aminosubstituent sein kann, insbesondere
einer, der der Rest eines aromatischen, primären Aminofarbentwicklers, der p-Phenylendiamin-
oder p-Aminophenolgruppe ist oder ein Naphthylaminorest einschließlich der p-Aminonaphthylamino-
und p-Hydroxynaphthylamino-Analogen, vorausgesetzt, daß alle diese aromatischen
Gruppen eine freie ortho-Stellung zu dem -Nil-Substituenten haben und einen Hingschluss
und Eliminierung der Farbe ergebenden Gruppe in der angegebenen Weise ermöglichen.
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Diese letztere Verbindungsklasse läßt sich darstellen durch die folgende
Formel:
worin x2 Wasserstoff, Hydroxyl, eine Aminogruppe der Formel
sein kann, wie sie in der Gruppe X oder in dem Substituenten R4 enthalten sein kann,
vorausgesetzt, daß eine der X- und X2-Gruppen Hydroxy oder Amino sein muß.
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Al bedeutet die Atome, die notwendig sind, um einen Benzol-oder Naphthalinring
zu ergänzen, der weiter substituiert sein kann.
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R4 hat die gleiche Bedeutung wie R. n1 ist ähnlich wie n, eine positive
ganze Zahl von 1 bis 2, vorausgesetzt, daß, wenn R1 oder R3 allein oder zusammen
einen der oben erwähnten Substituenten bedeuten, die die Verbindung nicht diffundierbar
machen, n und/oder n1 = 1; wenn jedoch R1 und R3 allein oder zusammen keine solche
verankernde Gruppe ergeben, muß n und/oder n1 = 2 sein.
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Die Verbindungen der Formel C können durch Kuppeln eines Farbstoffes
der Formel (D) C1 -Y-D mit einer Verbindung der Formel
hergestellt werden.
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Wenn X und /oder x2 Hydroxyl ist, kann es notwendig oder ratsam sein,
daß die Hydroxygruppe während der Kupplung geschützt ist, z.B. durch einen Alkoxysubstituenten,
wobei in diesem Fall das gewünschte Hydroxy-Analoge anschliessend durch Hydrolyse
erhalten wird.
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Bevorzugte Verbindungen der Formel (C) lassen sich durch die Formel
wiedergeben:
worin die verankernde Gruppe R oder R4 ein langkettiges Amid ist, z.B. mit wenigstens
13 Kohlenstoffatomen und direkt an ein Kernkohlenstoffatom des angegebenen Benzolrings
gebunden ist, oder direkt über eine verbindende Phenylen- oder Alkylengruppe gebunden
ist, sowie kernsubsituierte Derivate hiervon, z. B. wenn die Kernkohlenstoffatome
der
betreffenden Benzolgruppe keinen der im einzelnen angegebenen Substituenten tragen,
können sie eine Carboxy-, Alkoxy-, Alkyl-, Chlor-, Hydroxy- oder eine Amidgruppe
und dgl. enthalten.
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Die bevorzugte Untergruppe der Formel (}) kann hergestellt werden
durch Kuppeln in der Weise, wie dies bei der größeren Klasse von Verbindungen der
Formel (C) angegeben ist, worauf die geschützte Hydroxygruppe entalkyliert wird.
Falls das Ausgangsmaterial nicht ohne weiteres zur Verfügung steht, kann es durch
die Stufen hergestellt werden, die sich mit der folgenden Reaktionsfolge wie der
geben lassen:
Formel F
Sie lassen sich auch herstellen durch Kuppeln der geschützten
Derivate von bekannten p-Aminophenol-Entwicklern mit ortho-Fluornitrobenzol mit
anschliessender Reduktion der Nitrogruppe, Kuppeln der Farbstoff enthaltenden Gruppe
D-S02-Cl und Hydrolyse in der angegebenen Weise.
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Beispiele für brauchbare Verbindungen der Formeln (C) sind folgende:
Die Verbindungen 24 und 25 enthalten eine durch Farbverschiebung
entstehende gelbe Farbstoffgruppe; die Verbindungen 28/29 und 30 enthalten eine
durch Farbverschiebung entstehende Purpurfarbstoffgruppe. Diese Verbindungen sind
von Anfang an farblos, werden jedoch bei Hydrolyse, z.B. in einer alkalischen, fotografischen
Entwicklerflüssigkeit gelbe bzw. purpurne Farbstoffe. Verbindungen, welche solche
durch Farbverschiebung entstehende Farbstoffgruppen und die dabei erzielten Vorteile
auf dem Gebiete der Fotograiie enthalten, sind beschrieben in den USA-Patentschriften
3 230 o85 und 3 307 947.
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Man erkennt auch, daß Verbindungen der Formel (C), z.B. die Verbindungen
9 - 31 sowohl eine als auch eine Farbstoffgruppe, enthalten, z.B. einen aromatischen
Aminorest, der einen p-Ifydroxy- oder p-Aminosubstituenten trägt. Bei der bildgerechten
Cxydierung, z.B. durch Reduzieren von Silberhalogenid zu Bildsilber während der
Entwicklung, reagiert das Oxydationsprodukt hiervon von selbst intramolekular in
der bereits Entwicklergruppe Weise, so daß man einen Hingschluss und eine Eliminierung
der beschriebenen von dem Rest des Moleküls erhält.
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Da diese Verbindungen in dem Farbstoffgruppe 4lichtempfindlichen
material verhältnismäßig schlecht diffundierbar sind, sollten sie in Systemen verwendet
werden, bei denen das oxydierende
Material, z.B. Silberhalogenid,
welches zu Bildsilber reduzierbar ist, zu der Verbindung gebracht wird und nicht
umgekehrt.
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Beispielsweise kann die nicht diffundierbare Verbindung in dem lichtempfindlichen
Material, z.B. in einer Schicht hinter der lichtempfindlichen Silberhalogenid-Emulsion,
zusammen mit Silber ausfällenden oder physikallsch entwickelnden Kernen anwesend
sein (wie dies bereits oben beschrieben wurde).
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Ein lichtempfindliches material dieser Beschreibung ist während seiner
Entwicklung in Fig. 3 dargestellt. Es enthält einen Träger 14, auf dem sich eine
Schicht 26 eines Farbe ergebenden Materials der Formel (C), z.B. eine nicht diffundierbare
Verbindung der Formeln 9 - 31 und eine Silber ausfällende Substanz befindet, sowie
eine Silberhalogenid-Emulsionsschicht 'lo.
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Wenn man ein solches lichtempfindliches Material belichtet und dann
mit einer wässrigen, alkalischen Entwicklerlösung, die eine Silberhalogenid-Entwicklersubstanz
(die im einzelnen im folgenden näher beschrieben wird) und ein Silberhalogenid-Lösungsmittel,
z.B. Natrium- oder Kaliumthiosulfat und dgl. enthalt, entwickelt, wird in an sich
bekannter Weise se belichtetes Silberhalogenid zu Silber reduziert, während sich
ein löslicher Silberkomplex in Abhängigkeit von unbelichteten und nicht entwickelten
Flächen der Emulsion bildet.
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Diese bildgerechte Verteilung von löslichem Silberkomplex wird wenigstens
zum Teil in Berührung mit der nicht diffundierbaren, Farbe ergebenden Verbindung
übertragen, wo sie, in Gegenwart der ausfällenden Kerne, reduziert und der Entwickler
wiederum in einer,bildgerechten Form oxydiert wird, entsprechend den nicht belichteten
Flächen der Emulsion.
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Das Oxydationsprodukt erleidet dann einen Ringschluss unter Eliminierung
des diffundierbaren Farbstoffs, der dann während der Einwirkungsperiode frei ist,
damit er auf eine Bildaufnahmeschicht übertragen werden kann und dort ein positives
Bild bildet.
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In dem eben beschriebenen System hat sich gezeigt, daß zwei miteinander
konkurrierende Reaktionen möglich sind: (1) die beschriebene Reaktion zwischen dem
löslichen Silberkomplex und dem Farbe ergebenden Material in der Schicht 26 in Gegenwart
von Silber ausfällenden Keimen, um eine bildgerechte Verteilung von diffundierbarem
Farbstoff in Abhängigkeit von unbelichteten Flächen der Emulsionsschicht 10 in Freiheit
zu setzen, und (2) eine Redoxreaktion zwischen oxydierter Silberhalogenid-Entwicklersubstanz,
d. h. eine Entwicklersubstanz in dem Entwickler 16, die als Folge der Entwicklun0-
von belichtetem Silberhalogenid oxydiert wird und das Farbe ergebende Material,
wodurch letzteres oxydiert wird und dann ein Ringschluss unter Eliminierung von
Farbe ergebendem Material in Abhängigkeit von belichtexten Flächen der Silberhalogenid-Emulsion
stattfindet.
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Ohne geeignete Steuerung können beide Reaktionen gleichzeitig ablaufen,
so daß eine gleichmäßige Übertragung von Farbstoff sowohl an belichteten wie nicht
belichteten Flächen stattfindet und damit kein brauchbares Farbübertragungsbild
gebildet wird. Anders ausgedrückt heißt dies, daß es ohne geeignete Steuerung möglich
ist, daß die Ubertragung in den sogenannten Dmax und Dmin-Flächen zu im wesentlichen
gleicher Dichte stattfindet, so daß kein Bild entsteht oder kein erkennbares Bild
erhalten wird, mit anderen Worten, ein Bild unbefriedigender Qualität entsteht.
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Um diese Schwierigkeit zu überwinden, und ein positives Farbbild in
der vorher beschriebenen Weise zu erhalten, ist es natürlich offensichtlich, daß
diese Redoxreaktion, welche diffundierbares, Farbe ergebendes Material an belichteten
Flächen freigibt, vermieden werden muß, eben--falls in Abhängigkeit von den belichteten
Flächen.
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Eine solche Maßnahme besteht darin, daß das für die Entwicklung von
belichtetem Silberhalogenid verwendete Silberhalogenid-Entwicklermittel eine relativ
unbewegliche Entwicklersubstanz ist, die, wenigstens in ihrer oxydierten Form, nicht
zur Schicht mit dem Farbe ergebenden Material in nennenswerter M enge während der
Entwicklung wandern kann. Einfach ausgedrückt heißt dies, wenn die oxydierte Entwicklersubstanz
nicht bis zur Berührung des Farbe ergebenden Materials wandern kann, dann kann die
unerwünschte
Redoxreaktion nicht ablaufen. Andererseits muß der Entwickler in der Entwicklermasse
genügend beweglich sein, wenigstens in seiner nicht oxydierten Form, um die Emulsionsschicht
zu entwickeln. Entwicklersubstanzen, die diesen hnforderungen genügen, sind bekannt
und bilden per se keinen steil der Erfindung. Beispiele für solche brauchbaren entwickler
sind Chinonyl-Entwickler, die sterisch voluminöse Substituenten enthalten, z.. die
rDriptycendiol-Entwicklersubstanzen, die in der USA-Patentschrift 3 064 075 beschrieben
sind. Es ist auch möglich, daß man Entwicklersubstanzen verwenden kann, die als
Folge der Entwicklung irreversibel oxydiert werden, d.h., daß ihre oxydierte Form
nicht reduzierbar ist, z.B. die IIydroxylamin-Entwickler.
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Ein anderes System zur Vermeidung der Redoxreaktion besteht darin,
daP: man in dem lichtempfindlichen Material ein Material anordnet, das jeglichen
oxydierten Entwickler abfängt und iiul unschädlich macht, bevor er zu dem Farbe
ergebenden Material wandern kann. Solche Materialien sind Schleppmittel (scavengers)
für oxydierte Entwickler.
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Beispiele für brauchbare ßcavengers sind folgende Substanzen:
Eine andere Möglichkeit zur Vermeidung der Redoxreaktion besteht
in der Verwendung einer nicht beweglichen Entwicklersubstanz in der Emulsionsschicht,
so daß die Entwicklersubstanz nicht von Anfang an in dem Entwickler vorhanden ist.
Wenn sich beispielsweise eine Entwicklersubstanz als zu unbeweglich erwiesen hat,
damit sie in dem Entwickler des zuerst erwähnten Systems zur Steuerung der Redqxreaktion
verwendet werden kann, kann sie von Anfang an in der Emulsionsschicht enthalten
sein.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Ilerstellung von Verbindungen
der Formel (C).
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Beispiel 2 11,0 g (0,05 Mol) 6-Nitrodehydrocumarin wurden in 100 ml
Methylcellosolve gelöst. 12,0 g (0,064 Mal) n-Dodecylamin wurden zugegeben. (Die
Reaktion war exotherm und es sonderte sich ein gelber, fester Niederschlag ab,)
Die Mischung wurde dann erhitzt, bis sich eine klare Lösung bildete. Sie wurde dann
gekühlt, wobei man 14,0 g hellgelbe Kristalle vom Smp. 168 - 1700C, ein Amid der
folgenden Formel
erhielt. Eine Mischung von 16,5 g (0,0437 Mol) dieses Amids, 7,0
g (0,056 Mol) Dimethylsulfat, 9,2 g (0,066 Mol) Kaliumcarbonat und 250 ml Xylol
wurden über Nacht zum Rückfluß erhitzt. Das Xylol wurde dann durch Dampfdestillation
entfernt, wobei sich ein öliges Produkt beim Stehen auskristallisierte. Das Umkristallisieren
aus Hexan-Chlorofomr führte zu 13,3 g hellbraunen Nadeln vom Smp. 106 - 108°C der
Formel
13,3 g dieses Amids wurden in 95 %-igem Äthanol in Gegenwart von Raney-Nickel-Katalysator
hydriert. Das Reaktionsgemisch wurde abfiltriett und das Filtrat eingedampft. Der
entstandene feste Körper wurde aus Hexan-Äther umkristallisiert, wobei man 9 g eines
reinen, weissen Amins vom Smp. 80-82°C erhielt. Es hatte die Formel
52 g (0,145 Mol) dieses Amins, 21,0 g (0,145 Mol) 2-Fluornitrobenzol, 7,85 g (0,195
Mol) Magnesiumoxyd und 100,0 ml Wasser wurden in einer verschlossenen Bombe 18 Std.
lang auf 1800 erhitzt. Der Inhalb der Bombe wurde dann abfiltriert
und
das dabei erhaltene feste Material in siedendem Äthylacetat gekocht und erneut filtriert.
Beim Abkühlen des Filtrats erhielt man 40 g eines schwach gelben, festen Materials
vom Smp. 125-126°C. Es hatte die folgende Formel:
10 g dieses Produkts wurden mit 5 % Pd/BaSO4 in Äthylacetat hydriert, um die Nitrogruppe
in das entsprechende Amin zu überführen. Das Reaktionsgemisch wurde abfiltriert,
das Filtrat in Trockeneis gekühlt. Das Filtrat ergab 9 g eines rein weißen, festen
Materials vom Smp. 81 - 83°C. Das Amin hatte die Formel:
4,54 g (0,01 Mol) dieses Amins und 3,5 g (0,1 Mol) Sulfonylchlorid
Orange II, ein Farbstoff der Formel
ließ man über acht bei Raumtemperatur in 100 ml Pyridin stehen. Das Reaktionsgemisch
wurde dann auf einem Dampfbad 30 Min. lang erhitzt, man ließ es abkühlen und goß
es in 500 ml 10 %-iger HCl und 50 g Eis. Der entstandene feste Körper wurde abfiltriert
und aus Äthylacetat-Methanol umkristallisiert, wobei man 3,6 g eines orangefarbenen,
festen Produkts vom Smp. 191 - 19300 der Formel erhielt:
2,6 g (0,0034 Mol) dieses festen Materials in 50 ml Methylenchlorid
wurden mit einem großen Überschuß Bortribromid in ethylenchlorid umgesetzt. Das
Reaktionsgemisch ließ man bei Raumtemperatur über Nacht stehen. Vorsichtig wurde
dann Wasser zugegeben, bis die Reaktion vollständig war. Man führte die Mischung
1 Std. unter Durchleiten von Stickstoff durch die Lösung. Das entstandene orangefarbene
Material wurde abfiltriert und aus Methanol umkristallisiert. Man erhielt 2,6 g
einer Verbindung der Formel 19 vom Smp. 150 -151 0C.
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Beispiel 3 Das Verfahren des Beispiels 2 wurde wiederholt, wobei man
anstelle von n-C18Hf7NH2 Dodecylamin verwendete und die Verbindung der Formel 20
erhielt.
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Beispiel 4 15 g Natriumcarbonat wurden in 500 ml Wasser gelöst. Langsam
wurden 57,3 g Sulfanilsäure-Monohydrat zugefügt. Nachdem sich die gesamte Säure
gelöst hatte, wurde die Lösung auf 0°C gekühlt und mit 22,5 g Natriumnitrit versetzt.
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Nach dem Lösen des xiatriumnitrits wurde die Lösung in eine Mischung
von 50,0 ml 37 °sÓ-ige HCl und 300 g Eis zur Bild dung eines Diazoniumsalzes der
Formel
gegossen. Nach der Entstehung dieses Diazoniumsalzes wurde das
Reaktionsgemisch in eine Wasser-Acetonlösung von 15,9 g Natriumcarbonat und 69,6
g 4-Phenyl-3-carbäthoxy-pyrazolon-5 der Formel
gegossen.
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Dieses Gemisch ließ man mehrere Stunden lang stehen und filtrierte
dann 125 g einer Substanz der formel
ab. Zu einem gerührten Brei von 20 g der zuletzt erwähnten Verbindung in 30 ml Wasser
wurden 20,0 ml n-Propylamin gegeben. Das entstandene Gemisch wurde unter Rühren
über Nacht zum Rückfluss erhitzt. Überschüssiges Propylamin wurde abgedampft
und
die restliche Mischung wurde in 20 % HCl gegossen. Nach dem Filtrieren und Umkristallisieren
wurden 15t5 g des entsprechenden Amids vom Schmelzpunkt 272 - 274°C der Formel
erhalten. 10,4 g dieses Amids, 50,0 ml Chlorbenzol, 5,0 ml Thionylchlorid und 4,0
ml N,N-Dimethylformamid wurden auf einem Dampfbad 1 Std. lang erhitzt. Das Lösungsmittel
wurde dann unter Stickstoff abgedampft und die entstandene Mischung mit Hexan-Benzol
behandelt. Durch Filtrieren und Umkristallisieren aus Benzol erhielt man 4 g einer
Verbindung vom Smp. 185 - 187°C der Formel
3,4 g dieser Verbindung und 3,4 g eines Amins der Formel
(hergestellt wie bei Beispiel 2) wurden über Nacht in 50 ml trockenem Benzol zum
Rückfluß erhitzt. Die Mischung wurde dann gekühlt, das feste Material gesammelt
und aus Benzol umkristallisiert. Man erhielt 4 g einer Verbindung vom Smp.
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133 - 135 0C der Formel
4, 0 g dieser zuletzt erwähnten Verbindung in 50 ml Dichlormethan
wurden mit einem großen Überschuß von Bortribromid umgesetzt, und man ließ das Reaktionsgemisch
dann über Nacht bei Raumtemperatur stehen. Wasser wurde zum Zeratören von überschüssigem
Bortribromid zugegeben, und die Mischung wurde dann unter Stickstoff 1 Std. lang
gerührt und abfiltriert. Der erhaltene feste Rückstand wurde in heissem Wasser gerührt
und erneut filtriert. Das Umkristallisieren aus Benzol-Hexan führte zu 2,0 g einer
Verbindung der Formel 21; gelbe Kristalle; Smp, 138 @ 140°C.
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Beispiel 5 15 g 4-Fluor-5-nitroanilin, 35,0 g Stearoylchlorid und
8,4 g Natriumbicarbonat wurden über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Die Reaktionsmischung
surde. dann zum Rückfluß erhitzt und die unlöslichen, anorganischen Salze abfiltriert.
Beim Kühlen des Filtrats wurde ein rein weißes, festes Material vom Smp. 82 - 83°C
der Formel
erhalten. 30 g 3-Carboxy-4-methoxy-anilin wurden zu 75,0 g 5-Stearamido-2-fluor-nitrobenzol
(hergestellt wie oben beschrieben) und 45,0 g Kaliumacetat in 225 ml Diiethylsulfoxyd
gegeben. Das entstandene Gemisch wurde über ein Wochenende
unter
Stickstoffstrom gerührt, während die Temperatur bei etwa 100°C gehalten wurde. Sie
wurde dann in eine grofe Menge kaltes Wasser gegossen und der Niederschlag abfiltriert,
mit Wasser und einer kleinen Menge Äthanol gewaschen. Dieses Rohprodukt wurde dann
aus Essigsäure umkristallisiert, wobei man 36 g eines gelben, festen Materials,
Smp. 186 - 18700 der Formel
erhielt. 4,0 g der zuletzt erwähnten Verbindung wurden in Äthanol mit Pd/BaS04-Katalysator
hydriert, um die Nitrogrup pe in einen Aminosubstituenten zu überführen. Nachdem
die Hydrierung etwa 2 Std. lang gelaufen war, wurde das Produkt abfiltriert und
schnell gekühlt, wobei man 3 g des Amins, eine nahezu weiße, feste Masse, Smp. 115°C,
erhielt. 7,0 g dieses Amins wurden zu 4,7 g 4 -(Sulfonylchlorid)-phenylazo-2-naphthol
in 100 ml Pyridin unter Stickstoff gegeben.
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Die Mischung ließ man bei Raumtemperatur über Nacht stehen.
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Sie wurde dann auf einem Dampfbad 30 Min. lang erhitzt, in 600 ml
10 %-iges HCl gegossen, abfiltriert und dann mit Wasser und einer kleinen Menge
Methanol gewaschen. Der entstandene feste Anteil wurde dann mit warmem iiethylenchlorid
behandelt und abfiltriert, wobei man 4,6 g eines gelben, festen Materials, Smp.
138 - 140°C der Formel
erhielt. 5,0 g der zuletzt erwähnten Verbindung wurden zu einer nicht gemessenen
Menge (etwa 60 ml) Methylenchlorid und 15 ml Bortribromid gegeben. Die Mischung
ließ man über Nacht stehen. Das Ausgangsmaterial ging in Lösung, da es sich mit
dem Bortribromidkomplex verbunden hatte. Der Komplex wurde mit Wasser zersetzt,
dann mit heißem Wasser, mit Methynol und Hexan behandelt, wobei man 4,6 g einer
Verbindung der Formel 16, eine gelbe, feste substanz Smp. 2600C erhielt.
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In der bisherigen Beschreibung im Zusammenhang mit den Verbindungen
der Formel (C) wurde die Verwendung von ber ausfällenden lernen erwähnt, mit denen
der lösliche Silberkomplex reduzierbar gemacht werden kann. Dabei wurde wiederum
das Farbe ergebende Material oxydiert, um den gewünschten Ringschluss und die Eliminierung
der Farbe ergebenden Gruppe zu erreichen. wenn jedoch das narbe ergebende Material
ein den Silberhalogenid-Entwickler nicht beeinträchtigendes Material ist, brauchen
Silber ausfällende Nerne nicht verwendet zu weiden. Wie der Fachmann
ohne
weiteres erkennt, können Verbindungen der Formel (C) durch die Gegenwart verschiedener
Substituenten an einem der aromatischen Ringe unschädlich gemacht werden, die von
A bis A1 gebildet werden, z.B. die Substitution eines Hydroxyl- oder Aminrests in
brtho-Stellung zu einer der X- und X2-Gruppen. Solche unschädliche Farbe ergebende
Entwicklersubstanzen liegen daher ebenfalls im Bereich der Erfindung.
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Zusammenfassend kann somit gesagt werden, daß mit Verbindungen der
Formel (C) positive oder negative Farbübertragungsbilder erzeugt werden können,
je nachdem welche Reaktionsmechanismen angewendet werden. Der Reaktionsmechanismus
für die Bildung von positiven Farbübertragungsbildern mit Verbindungen der Formel
(C) beruht auf der Reduktion von löslichem Silberkomplex, der sich als Funktion
der Entwicklung bildet; er erfordert (1) die Gegenwart eines Silberhalogenid-Lösungsmittels
unter Bildung des löslichen Silberkomplexes und (2) Silber ausfällende Keime bzw.
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Kerne, um diesen Komplex reduzierbar zu machen, das Farbe ergebende
Material wiederum zu oxydieren oder anstelle von Silber ausfällenden Keimen, daß
das Farbe ergebende Material den Silberhalogenid-Lntwickler nicht beeinflußt. Wenn
eine dieser beiden Kriterien nicht gegeben ist, können keine positiven Bilder erhalten
werden. Anders ausgedrückt heißt dies, daß eine, aber nicht beide Voraussetzung
; en gegeben sein miissen, damit; in fotoü;rafischen Systemen gemäß der Erfindung
negative Farbübertragungsbilder entstehen.
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Im Unterschied von diesen Systemen zur herstellung von pesitiven
Übertragungsbildern
beruht das System für die Herstellung von negativen Farbübertragungsbildern entweder
auf einer Redoxreaktion oder einer Oxydation des Farbe ergebenden Materials als
Folge der Entwicklung einer belichteten Silberhalogenid-Emulsion.
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In der obigen Beschreibung wurden Beispiele von Monoazo-, Disazo-und
Anthrachinonfarbstoffen angegeben. Wie jedoch eingangs erwähnt, ist die Farbe ergebende
Gruppe nicht auf diese Farbstoffe beschränkt. Zu der Gruppe der Farbe ergebenden
Materialien gehören auch die anfangs farblosen Substanzen oder die Substanzen mit
einer anderen Farbe als sie letztlich in einer bestimmten Umgebung gewünscht wird,
wobei sich jedoch die gewünschte Farbe während oder nach der Bildung des Ubertragungsbildes
einstellt, z.B. bei Änderung der Umgebung und/oder einer chemischen Reaktion.
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Diese Änderung der Umgebung kann beispielsweise eine pH-Änderung,
z.B. in einem sauren Milieu, sein. Zu Farbe ergebenden Materialien dieser Gruppe
gehören Indikatorfarbstoffe, Leukofarbstoffe und Carbinole von basischen Farbstoffen.
In den Bereich der Erfindung fallen auch unvollständige Farbstoffe oder Farbstoffbildner,
die mit einer anderen Substanz, z.B. nach der Übertragung auf die Bildaufnahme schicht
reagieren und dann ein Farbstoffbild ergeben. In letzterem Fall ist darauf hinzuweisen,
daß mit Verbindunten der Formel (B) diese Gruppe nicht mit dem oxydierten Farbentwickler
reagieren Iauß, so daf ein 1?iiigschluss und ein freisetzen der diffundierbaren,
larbe el'-gebenden Gruppe ausgeschlossen ist.
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Beispiele für solche Materialien sind Farbstoffkuppler der Phenol-
und Naphtholgruppe, in denen das Kohlenstoffatom in para-Stellung zu der Ilydroxygruppe
durch eine geeignete Gruppe, z.B. eine Alkylgruppe, blockiert ist, so daß die Kupplung
mit oxydiertem Farbstoffentwickler ausgeschlossen ist. Derartige Verbindungen kuppeln
jedoch in ortho-Stellung zu der Hydroxygruppe mit einem Diazoniunsalz unter Bildung
eines Azofarbstoffes. Das Diazoniumsalz kann auf der Bildaufnahmeschicht enthalten
sein, um eine Azofarbstoffbildung zu bewirken, worauf sich eine Eliminierung und
anschließende Übertragung des Farbstoffkupplers darauf anschließt, oder es kann
eine Farbstoff bildung durch eine gesonderte Behandlung nach der Übertragung bewirkt
werden. Eine andere Klasse von brauchbaren daterialien dieses Typs sind Cyaninfarbstoff-Vorlaufer,
z.U. Verbindungen, die in Alkali einen aktiven Liethinkuppler ergeben.