DE168516C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B49/00—Sulfur dyes
- C09B49/06—Sulfur dyes from azines, oxazines, thiazines or thiazoles
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Indole Compounds (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Versucht man Oxyazinbasen, welche zufolge der Patentschrift 126175 sich mittels Alkalipolysulfid
in Schwefelfarbstoffe überführen lassen, durch Erhitzen mit Schwefel allein, also auf einem anderen, und zwar einfacheren
Wege zu schwefeln und damit in neue Schwefelungsprodukte überzuführen, so gelingt
dies nicht; vielmehr bleiben die Basen bei dieser Behandlung entweder ganz unverändert,
auch selbst bei hoher Temperatur, oder sie zerfallen bei sehr hoher Temperatur vollständig; so wird das Oxyazin:
beim Erhitzen mit Schwefel
überhaupt nicht verändert.
überhaupt nicht verändert.
sich die ganze große Reihe
stituierten p-Aminophenolen
stituierten m-Diaminen oder
ableitenden Homologen. So
ferner auch die den vorigen
stituierten p-Aminophenolen
stituierten m-Diaminen oder
ableitenden Homologen. So
ferner auch die den vorigen
Dioxyderivate, wie z. B. das
selbst bei 2000
Ebenso verhält
seiner von sub-
oder von sub-
von beiden sich
verhalten sich
entsprechenden
Phenosaf ranol:
OH
welches durch Erhitzen mit Schwefel allein auch auf hohe Temperatur in keiner Weise
in ein färbendes Schwefelungsprodukt überzuführen ist, vielmehr hierbei gänzlich unverändert
bleibt. So verhält sich ferner z. B. auch das aus dem gebräuchlichsten Safranin
des Handels, dem Tolusafranin, entstehende Tolusaf raninon:
CRH
Es mußte demnach ganz ausgeschlossen erscheinen, mittels freien Schwefels als Reagens
aus den Oxyazinen Schwefelfarbstoffe zu erhalten. Es mußte dies ferner schon aus dem
weiteren Grunde von vornherein ganz ausgeschlossen erscheinen, weil den Oxyazinen, wie
z. B. den auch in Alkalihydraten ganz un-
löslichen Safraninonen die Konstitution von Indophenolen zuzuschreiben ist, so z. B. dem
Tolusafraninon die Formel:
C6Hc
yNH2
cm.
Indophenole vermögen aber, mit freiem Schwefel erhitzt, nicht unter Bildung von
Schwefelfarbstoffen zu reagieren, vielmehr lassen sich Indophenole nur mittels Alkalipolysulfiden
und durch ihre Leukoverbindungen hindurch, also vermittels eines ganz anderen Reagenzes und nach einer ganz
anderen Reaktion in Schwefelfarbstoffe überführen.
Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß aus dem Phenosafranin
erhältliche Phenosafraninon:
NH0
eine vollkommene Ausnahme macht und trotz seiner Indophenolkonstitution sich einer gänzlich
neuen Reaktion zugänglich erweist, näm-Hch beim Erhitzen mit freiem Schwefel auf
etwa 190 bis 2000, unter nur minimaler Schwefelwasserstoffentbindung in ein Produkt
überzugehen, welches sich als das Leukoprodukt eines in Schwefelnatrium löslichen
und Baumwolle in sehr schönen rötlich violetten Tönen anfärbenden Schwefelfarbstoffs
erweist; da, wie bemerkt, eine nur minimale Schwefelwasserstoffentwicklung stattfindet,
dürfte diese merkwürdige Reaktion in dem Sinne ihre Erklärung finden, daß gleichzeitige
Substitution von Wasserstoff durch Schwefel und Addition des gebildeten Schwefelwasserstoffs
im status nascens an die Chinongruppe unter Bildung eines Leukoprodukts eintritt. Diese Bildung eines Schwefelfarbstoffs
speziell aus dem Phenosafraninon ist um so überraschender, als, wie zuvor erwähnt,
das Tolusafraninon hierzu nicht imstande ist. Auch sonst ist diese Reaktion von derjenigen der Patentschrift 126175 gänzlich
verschieden; es kommt offenbar im vorliegenden Fall Schwefel auf das Phenosafraninon
in ganz anderer Weise zur Wirkung als dort der Schwefel in Form des Alkalipolysulfids; denn die Reaktionstemperaturen
sind in beiden Fällen total verschieden. Bei der Reaktionstemperatur der Patentschrift 126175, nämlich bei etwa 1300,
bildet sich beim Erhitzen mit Schwefel allein keine Spur von Schwefelfarbstoff, erst bei
sehr viel höherer Temperatur, nämlich etwa 2OO°, einer Temperatur, bei der die Alkalipolysulfidschmelze
der Patentschrift 126175 gänzlich versagt, indem der zunächst gebildete
Farbstoff wieder zerstört wird, findet beim Erhitzen des Phenosafraninons mit Schwefel die Bildung des neuen violetten
Schwefel farbstoff s statt. Ob die Farbstoffe aus Phenosafraninon, nämlich der gemäß
der Patentschrift 126175 gebildete und der
nach vorliegendem Verfahren hergestellte im wesentlichen identisch sind, konnte nicht festgestellt
werden, ist auch belanglos. Die Alkalipolysulfidschmelze des Phenosafraninons nach Patentschrift 126175 macht nämlich im
Gegensatz zu der Alkalipolysulfidschmelze der alkalilöslichen, nicht phenylierten Oxyazine
sehr große Schwierigkeiten; denn das Verschmelzen des Phenosafraninons mit Alkalipolysulfid
führt zur Ausscheidung von Klumpen in der Schmelze, welche, aus einem Zwischenprodukt bestehend, nur ungemein
schwierig sich wieder lösen und in Schwefelfarbstoff überzuführen sind, so daß also viel
Safraninon unverändert bleibt und man einen unechten Farbstoff erhält; erst durch sehr
langes und allmähliches Erhitzen der Phenosafraninonalkalipolysulfidschmelze auf 1400 am
Rückflußkühler werden echtere Schwefelungsprodukte erhalten. Nach dem neuen Ver-
fahren dagegen genügt ein kurzes Erhitzen mit Schwefel, um direkt einen fertigen gebrauchsfähigen
violetten Schwefelfarbstoff zu erhalten, so daß also diesem Verfahren, ganz abgesehen von seiner Neuheit, auch außerordentliche
technische Vorzüge vor dem in der Patentschrift 126175 beschriebenen zukommen.
Beispiel. 10 Teile Phenosafraninon werden in fein gepulvertem Zustand bei etwa
115 bis 120° in 30 Teile geschmolzenen Schwefel eingetragen. Unter Umrühren wird
die Temperatur auf etwa 200 ° erhöht; es wird bei dieser Temperatur gehalten, bis
keine Farbstoffzunahme mehr zu erkennen ist, was sehr bald der Fall ist. Das Produkt
wird nach dem Erkalten fein gepulvert und kann — in wäßrigem Schwefelnatrium gelöst
oder durch geschmolzenes Schwefelnatrium in trockenes Natronsalz übergeführt — direkt
zum Färben verwendet werden. In dieser Lösung wird Baumwolle in violetten klaren
Tönen angefärbt. Das Schwefelungsprodukt löst sich in konzentrierter Schwefelsäure, sowie
in Schwefelalkalien mit violetter Farbe. iao
Aus schwefelalkalischer Lösung kann der Farbstoff mit Luft ausgeblasen werden, wobei
geringe, aus nicht ganz reinem Phenosafraninon stammende rote Verunreinigungen (hauptsächlich Phenosafranol) in Lösung
gehen, oder er kann auch mit Säuren ausgefällt werden.
Die Verhältnisse zwischen Safraninon und Schwefel können in weiten Grenzen schwanken,
ίο Auch kann man bei der Verschmelzung Verdünnungsmittel,
wie Naphtalin, Benzidin, usw., oder deren an der Farbstoffbildung sich ebenfalls
nicht beteiligende Thiokörper zusetzen. Ferner kann die Schmelze unter Druck, eventuell
unter Zusatz von Wasser, ausgeführt werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung eines violetten Schwefelfarbstoffs, darin bestehend, daß man Phenosafraninon mit Schwefel bei höheren Temperaturen verschmilzt.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE168516C true DE168516C (de) |
Family
ID=433727
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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0
- DE DENDAT168516D patent/DE168516C/de active Active
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