DE166975C - - Google Patents

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/20Refining by chemical means inorganic or organic compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT,
PATENTSCHRIFT
- JVl 166975 KLASSE 12r.
KNOLL & CO. in LUDWIGSHAFEN a. Rh.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. Mai 1903 ab.
Von allen Teerarten, welche dermatologische Verwendung finden, ist der Steinkohlenteer der wirksamste. Seiner allgemeineren Anwendung stehen indes besonders seine schwarze Farbe und die zähe Konsistenz im Wege. Man hat daher versucht, die wirksamen Bestandteile des Steinkohlenteeres , welche man bisher lediglich in den verschiedenartigen Phenolen erblickte, in
ίο reiner Form darzustellen und an Stelle des Teeres zu verwenden. Diese Substanzen vermochten jedoch trotz ihrer Reinheit den rohen Teer nicht zu verdrängen, da ihre Wirkung von der des Teeres verschieden ist.
Es wurde nun gefunden, daß die dermatologisch wirksamen Bestandteile des Teeres weniger in den Phenolen, als vielmehr in den hochsiedenden Kohlenwasserstoffen zu erblicken sind, welche bisher bei der Teerdestillation als Abfallprodukte betrachtet und in reiner Form noch nicht dargestellt worden sind.
Nach Lunge - Koehler (Industrie des Steinkohlenteeres, 4. Aufl., S. 487) kommen zwar den indifferenten Bestandteilen des Teeres gewisse desinfizierende Eigenschaften zu. Diese erstrecken sich aber lediglich auf die niedriger siedenden Benzol- und Naphthalin-Homologen; den hochsiedenden Bestandteilen hingegen fehlt diese Eigenschaft vollständig, was wohl der Grund ist, daß sie bisher keine Anwendung gefunden haben.
Die hier in Frage kommenden neutralen Bestandteile des Steinkohlenteeres sind in den ölen enthalten, welche um 3000 und höher sieden. Die höchstsiedenden Fraktionen des Steinkohlenteeres, welche man bisher einer Reinigung unterzogen hat, weisen einen Siedepunkt von 260 bis 290 ° auf (1. c. S. 455)-Während nun die niedriger siedenden Öle in gleicher Weise gereinigt werden können, wie dies beim Naphthalin in der Technik ausgeführt wird, stellen sich bei den hochsiedenden Bestandteilen größere Schwierigkeiten ein, welche besonders in der großen Empfindlichkeit dieser Bestandteile gegen unedle Metalle begründet sind. Auch das bekannte Kriterium für die Reinheit der aromatischen Kohlenwasserstoffe — die Schwefelsäureprobe (Farblosbleiben beim Schütteln gleicher VoIumina Kohlenwasserstoff und konzentrierter Schwefelsäure) —■ ist auf die hier in Frage kommenden Substanzen nicht anwendbar, da sie auch im reinen Zustande von Schwefelsäure sofort unter Schwarzfärbung angegriffen werden.
Es war daher nicht ohne weiteres vorherzusehen, ob diese Öle in ähnlicher Weise gereinigt werden könnten wie etwa das Naphthalin.
Das neue Verfahren besteht nun darin, daß die genannten hochsiedenden Fraktionen des ■ Steinkohlenteeres nach Entfernung der sauren und basischen Bestandteile durch gründliche Alkali- und Säurewäsche einer wiederholten Behandlung mit 2 bis 3 Prozent einer starken Schwefelsäure bei erhöhter Temperatur, und zwar event, unter Zugabe einer geringen

Claims (1)

  1. Menge eines Oxydationsmittels, und hierauf einer gründlichen Alkaliwäsche unterworfen und zum Schluß in nichtmetallischen oder Gefäßen aus Edelmetall, am besten unter Vakuum, destilliert werden.
    Würde man diese Destillation in gleicher Weise wie bei dem Naphthalin ausführen, so erhielte man zwar hellgelbe Destillate, die jedoch in kurzer Zeit wieder bis braun und
    ίο schwarz nachdunkeln. Der Grund hierfür liegt, wie sich herausstellte, in der überraschenden Empfindlichkeit dieser Kohlenwasserstoffe gegen unedle Metalle, wie Kupfer, Zinn, Eisen und selbst Hartblei und Phosphorbronze, aus denen die Destillierapparate für die aromatischen Kohlenwasserstoffe gefertigt zu sein pflegen.
    Das neue Reinigungsverfahren besteht also in einer Kombination des beim Naphthalin üblichen chemischen Verfahrens mit der Destillation aus nichtmetallischen oder Gefäßen aus Edelmetallen.
    Beispiel 1. 20 kg Steinkohlenteerschweröl, zwischen 300 und 3500 siedend, werden nach Vorreinigung" mit Alkali und Säure bei etwa 8o° mit einer Lösung von 300 g Chromsäure in der gleichen Menge- Wasser verrührt, indem man zugleich 400 ecm 80 prozentige Schwefelsäure langsam einfließen läßt. Nach
    halbstündigem Rühren trennt man die ölschicht ab und bearbeitet sie nochmals mit der gleichen Menge 80 prozentiger Schwefelsäure, wiederum bei etwa 80°. Nach Entfernung der Schwefelsäure wäscht man das
    öl noch drei- bis viermal mit je 3 1 10 prozentiger Natronlauge und destilliert zum Schluß unter Vakuum in einem Apparat aus Porzellan.
    Dieser Prozeß wird zwei - bis dreimal wiederholt, bis das erhaltene Produkt luft- und lichtbeständig geworden ist.
    Beispiel 2. Eine Partie hochsiedendes Steinkohlenteerschweröl wird wie in Beispiel 1 vorgereinigt, dann mit 3 Prozent konzentrierter Schwefelsäure und etwa 1 Prozent gepulvertem Braunstein versetzt und nach
    . Durchmischung über der Säureschicht im Vakuum abdestilliert. Das Destillat wird nun einer mehrfach wiederholten Alkaliwäsche unterzogen und alsdann nochmals im Vakuum in einem Destillationsappärat mit Silberkühler und Tonvorlage destilliert.
    Die in oben beschriebener Weise gereinigten öle sind von hellgelber Farbe und dunkeln nicht nach. Sie sind in therapeutischer Beziehung dem Teer und seinen nicht gereinigten Fraktionen vom gleichen Siedepunkt nicht nur wegen ihrer Farblosigkeit vorzuziehen, da die schwarze Farbe des ungereinigten Teeres den behandelnden Arzt verhindert, eine beginnende Entzündung sofort zu erkennen, sondern ihre Wirkung ist eine wesentlich kräftigere und dabei reizlosere, so daß die Darstellung des Präparates als ein wichtiger technischer Fortschritt zu bezeichnen ist (s. auch die Abhandlung über diesen Gegenstand von Dr. Sack und Dr. Vieth, Münchener Medicin. Wochenschrift 1903, Nr. 18).
    Die physikalischen Daten, wie spezifisches Gewicht und Siedepunkt, sind bei den hier in Frage kommenden Destillaten naturgemäß nicht so charakteristisch wie bei einheitlichen chemischen Verbindungen. Der Siedepunkt der als Ausgangsmaterialien dienenden öle erfährt durch das Reinigungsverfahren keine nennenswerte Änderung; er liegt etwa bei 300 bis 360° oder im Vakuum von 65 mm Druck bei 220 bis 270°; für das spezifische Gewicht wurden bei mehreren Bestimmungen Zahlen gefunden, welche bei 1,042 bis 1,06 lagen.
    Paten τ-AnSPRUcη :
    Verfahren zur Herstellung dermatologisch wirksamer, nicht nachdunkelnder, hochsiedender Steinkohlenteeröle, dadurch gekennzeichnet, daß man mit Alkali und Säure vorgereinigtes Steinkohlenschweröl go vom Siedepunkt 3000 und darüber einer ein- oder mehrmaligen d Behanlung mit einigen Prozenten starker Schwefelsäure bei erhöhter Temperatur mit oder ohne Zugabe eines Oxydationsmittels und alsdann einer gründlichen Alkaliwäsche unterwirft und zum Schluß in Apparaten, bei denen eine Berührung des Präparates mit unedlen Metallen vermieden wird, am besten unter Vakuum, destilliert.
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