DE382432C - Verfahren zur Darstellung hochsiedender, oelartiger, als Schmieroel, Akkumulatorenoel usw. verwendbarer Koerper - Google Patents

Verfahren zur Darstellung hochsiedender, oelartiger, als Schmieroel, Akkumulatorenoel usw. verwendbarer Koerper

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DE382432C
DE382432C DEL52961D DEL0052961D DE382432C DE 382432 C DE382432 C DE 382432C DE L52961 D DEL52961 D DE L52961D DE L0052961 D DEL0052961 D DE L0052961D DE 382432 C DE382432 C DE 382432C
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Description

  • Verfahren zur Darstellung hochsiedender, ölartiger, als Schmieröl, Akkumulatorenöl usw. verwendbarer Körper. Es ist bekannt, daß man aus ungereinigten Benzolkohlenwasserstoffgemischen, z. B. aus dem Rohbenzol oder der sogenannten Solventnaphtba o. dgl. durch Behandlung mit Schwefelsäure die technisch wertvollen Kumaronharze gewinnt. Dies geschieht in der Weise, daß man die mit Schwefelsäure behandelten und nachher, neutral gewaschenen Benzolkohlenwasserstoffgemische, wie Rohbenzol, Solventnaphtha u. dgl. der Destillation unterwirft, wobei man die Kumaronharze als Rückstand gewinnt.
  • Es wurde nun gefunden, daß, wenn man mit Schwefelsäure behandelte und neutral gewaschene Benzolkohlenwasserstoffgemische, z. B. Solventnaphtha, Rohbenzol o. dgl., von den niedrig, z. B. bis i8o° übergehenden Bestandteilen befreit und den Rückstand zweckmäßig unter Vermeidung von Überhitzung im Vakuum weiter destilliert, man nach einem Vorlauf leicht siedender Bestandteile ein C51! bekommt, das im Vakuum zwischen 15o° bis 300° übergeht.
  • Das C51 läßt sich durch nochmalige Behandlung mit konzentrierter Schwefelsäure und durch nochmalige Destillation gut reinigen und ergibt dann ein hellgelbes, viskoses, fluoreszierendes C51, welches überwiegend oder vollständig aus gesättigten Kohlenwasserstoffen der aromatischen Reihe besteht.
  • Die Ausbeute beträgt etwa 6 bis 15 Prozent je nach der Qualität des Ausgangsmateriales. j Das C51 eignet sich als Schmieröl, als Zusatz für Isolations- und Kabelmassen, als Akkumu'latorenöl und als Zusatz und plastisch bzw. weichmachendes Material für verschiedene Kunststoffe, ferner für pharmazeutische Zwecke.
  • Ausführungsbeispiel. 61 Solventnaphtha vom spezifischen Gewichte o,9i .und zwischen 155 bis igo° C siedend (- 546o g) werden durch zweimaliges Waschen mit je 4oo ccm einer ioprozentigen Natronlauge von den sauren Bestandteilen (Phenolen) befreit. Darauf wird mit 6oo ccm Wasser die Natronlauge ausgewaschen und dann werden mit 400 ccm einer ioprozentigen Schwefelsäure die basischen Bestandteile (Pyridine) entfernt. Die Kondensation wird durch dreimaliges Waschen mit je roo ccm konzentrierter Schwefelsäure ausgeführt und nach dem Abziehen der Reinigungssäure und Säureharze das Reaktionsprodukt mit Lauge und Wasser vollkommen neutral gewaschen. Die Ausbeute beträgt: 4850 ccm - 4;56o g. Durch Destillation bei Atmosphärendruck bis tgo° C wird die nicht angegriffene Solventnaphtha abdestilliert. Man erhält auf diese Weise 2 58o g (- 31)[ reine Solventnaphtha und 2328 ccm (- 1975 g) eines dickflüssigen, öl- und kumaronharzhaltigen Rückstandes. Dieser Rückstand wird bei etwa 30 mm Hg destilliert. Es resultieren dabei 615 Z zwisehen 180 und 280' C siedendes, viskoses, hellgelbes Öl, d. i. 11,3 Gewichtsprozente der angewandten rohen Solventnaphtha. Als Vorlauf gehen etwa 66o g Solventnaphtha über, während im Rückstand etwa 700 g hartes, braunes Kumaronbarz verbleiben.
  • Das Öl hat folgende Eigenschaften: Siedegrenzen: 18o bis 300° C bei etwa 35 inne Hg; Spe7. Gewicht: D,;: 1,o85; Farbe: Hellgelb finit blauer Fluoreszenz; Geruch: Schwach nach aromatischen Kohtenwasserstoffen; Viskosität: Bei 2o° C - 41,6 Engler-Grade, bei 50° C - 3,04 Engler-Grade; 1 1. Gewicht: bestimmt durch Gefrierpunkt, Depression in Phenol: 248,4; Löslichkeit: Unbegrenzt mischbar mit allen flüssigen alipatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen sowie finit Phenol, \ itrobeaizol, Chlorbenzol, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Schwefelkohlenstoff, Azeton,Essigäther und Ainvlalkohol ; Löslichkeit in hlethvlalkohol, Äthvlalkohol und Eisessig: i ccin des nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Öls braucht zur Lösung: llethylalkoliol: 15 ccm, Äthylalkohol (96prozentig) : 7 ccni, Eisessig: 7 ccni.
  • 1'on dem in der Patentschrift 298284, Klasse 12 r, beschriebenen Verfahren unterscheidet sich das vorliegende sowohl in bezug auf die Ausgangsmaterialien als auch in bezug auf das Verfahren selbst und die erzielten Produkte.
  • Während ini Verfahren der deutschen Patentschrift -98284 als Ausgangsmaterial die festen harzartigen Rückstände verwendet werden, welche nach der Reinigung von Rohsolventnaphtlia, Abdestillieren derselben und mechanischem Befreien von der anhaftenden Naphtha hinterbleiben, wird bei, dein vorliegenden Verfahren die gereinigte Solv entnaphtha von den niedrig siedenden Bestandteilen befreit und der noch flüssige Rückstand im Vakuum destilliert.
  • Dazu gesellt sich, daß das Ausgangsmaterial des in der Patentschrift 298284 beschriebenen 1@erfahrens dort bei Luftzutritt destilliert wird, während das, wie vorstehend gezeigt, gänzlich verschiedene Ausgangsmaterial der vorliegenden Anmeldung im Vakuum destilliert wird.
  • Die Wichtigkeit der Destillation im 1'akutini geht schon daraus hervor, daßi; wenn man selbst das Ausgangsmaterial des vorliegenden Patents bei Luftzutritt destilliert, Öle in recht geringer Ausbeute entstehen, denen die technische Brauchbarkeit der durch Vakuumdestillation gewonnenen Öle mangelt.
  • Die vorstehend auseinandergesetzten Unterschiede im Ausgangsmaterial und firn Verfahren selbst bedingen, daß die Endprodukte fles Verfahrens gemäß der Patentschrift 29828d und die Endprodukte des Verfahrens gemäß den vorliegenden Verfahren grundverschieden sind. Während die nach dem Verfahren der Patentschrift 29828d. gewonnenen Öle schniierig sind und einen charakteristischen Geruch aufweisen, sind die Öle nach dem vorliegenden 1'erfahren nicht schmierig und beinahe geruchlos, was sie für eine ganze Reihe edler technischer Zwecke brauchbar macht, für «-elche Zwecke die Öle, die man nach dein Verfahren der deutschen Patentschrift 2C)8284 erzielt, nicht zu brauchen sind (siehe z. B. l@ o t t l e r : 1-#unstharze, rgr9, S. 59 unter r1 und S. 16o).
  • Von den in der Literatur beschriebenen flüssigen Kumaronharzen unterscheiden sich Nie nach dem vorliegenden Verfahren lier,restellten Öle durch folgende :Merkmale: Das flüssige Kumaronharz ist eine Lösung von Kumaronharz in Solventnaphtha, welche man erhält, wenn man die von der Schwefelsäure nicht angegriffene Solventnaphtha nicht zur Gänze abdestilliert. Demnach ist flüssiges Kumaronharz ein Gemisch, bestehend aus einem flüssigen Lösungsmittel und dem festen Kumaronharz. Das Mischungsverhältnis beider Komponenten ist je nach Herstellung und Verwendungszweck verschieden. Der Ausdruck »flüssiges Kumaronharz« ist daher nicht zutreffend und irreführend. DurchEntziehung des flüssigen Lösungsmittels kann man jedes flüssige Kumaronharz in festes Kumaronharz überführen, z. B. durch Abdestillieren des Lösungsmittels, wobei als Rückstand festes Kumaronharz hinterbleibt.
  • Zum Unterschiede von diesem sogenannten flüssigen Kumaronharz ist das nach dem vorliegenden Verfahren hergestellte Öl eine Flüssigkeit, welche sich ohne Rückstand und unverändert destillieren läßt.
  • Ferner sind flüssige Kumaronliarze klebrig und je nach dem Harzgehalt mehr oder weniger dickflüssig. Das nach dem vorliegenden Verfahren hergestellte Öl ist nicht klebrig, sondern hat Schmierölcharakter. Seine Viskosität ist innerhalb gleicher Siedegrenzen stets gleich groß. Die Farbe des flüssigen Kumaronharzes i ist braun bis schwarzbraun und der Geruch gleich dein der rohen Solventnaphtha. Das vorliegende Öl ist hellgelb und beinahe geruchlos.
  • Bezüglich der in der Literatur beschriebenen Verwendung der Vakuumdestillation bei der Kumaronharzherstellung (siehe B o t t 1 e r a. a. O. S. 14 und Chemiker-Zeitung igi9, S. 122 u. f.) kann auf folgende Unterschiede hingewiesen werden: Klar ausgesprochener Zweck der 1'akuuindestillation in der Kumaronharzindustrie ist die Entfernung jener Bestandteile der Solventnaphtha, welche unter dem Einfluß der Schwefelsäure nicht in Reaktion treten. Das sind die gesättigten Kohlenwasserstoffe der Solventnaphtha, beginend beim Xylol bis hinaus zum Naphthalin, welches nur in geringen Mengen (etwa 2 Prozent) vorhanden sein soll. Diese Kohlenwasserstoff e werden in ' den meisten Fällen durch Destillation unter Atmosphärendruck oder durch Wasserdampfdestillation entfernt. Die Vakuumdestillation, welche geeignet ist, denselben Zweck zu erfüllen, ist nicht imstande, die Öle des vorliegenden Verfahrens zu isolieren. Z. B. siedet bei etwa 25 mm Hg der höchstsiedende Kohlenwasserstoff der Solventnaphtha, das Naphthalin, bei etwa i io° C, während bei demselben Druck Glas nach dem vorliegenden Verfahren hergestellte Öl in der Hauptmenge zwischen i8o bis 25o° C siedet. Die Verwendung so hoher Destillationstemperaturen kann für die. Kumaronharzherstellung nie in Frage kommen, weil sie nicht nur zur Erreichung des angestrebten Zweckes überflüssig, sondern direkt schädlich wären, da bei so hohen Temperaturen nur sehr dunkles Harz erzielt werden könnte. Die für die I#.'-umaronharzdarstellung vorgeschlagene Vakuumdestillation verfolgt also .
  • i. einen anderen Zweck und kann 2. dem angestrebten Zweck entsprechend angewendet, niemals den Erfolg des vorliegenden Verfahrens erreichen.

Claims (1)

  1. PATFiN' T-A17 SPRTTCII: Verfahren zur Darstellung hochsiedender, ölartiger, als Schmieröl, Akkumulatorenöl, Zusatz für Isolations-, Kabel-und Kunstmassen usw. verwendbarer Körper, dadurch gekennzeichnet, daß man un-Bereinig te B enzolkohlenwasserstoffgemische, wie Solventnaphtha, Rohbenzol u. dgl. bzw. ihre hochsiedenden Anteile in bekannter Weise mit Schwefelsäure oder anderen wasserentziehenden, ,kondensierend oder polymerisierend wirkenden Agentien behandelt, sie dann von den niedrig, z. B. bis i8o° bei gewöhnlichem Druck siedenden Anteilen befreit und den Rückstand im Vakuum destilliert.
DEL52961D 1920-05-10 1921-04-27 Verfahren zur Darstellung hochsiedender, oelartiger, als Schmieroel, Akkumulatorenoel usw. verwendbarer Koerper Expired DE382432C (de)

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