DE672959C - Verfahren zur schonenden Benzolreinigung - Google Patents

Verfahren zur schonenden Benzolreinigung

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DE672959C DEG84573D DEG0084573D DE672959C DE 672959 C DE672959 C DE 672959C DE G84573 D DEG84573 D DE G84573D DE G0084573 D DEG0084573 D DE G0084573D DE 672959 C DE672959 C DE 672959C
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Seit man erkannt hat, daß bei der Verwendung der aus Kohlendestillationsgasen gewonnenen Benzolkohlenwasserstoffe zu motorischen Zwecken die Olefine bzw. die ungesättigten Kohlenwasserstoffe nicht nur nicht stören, sondern sehr wertvolle Bestandteile des Betriebsstoffes sind, ist man bestrebt, diese Verbindungen im Motorenbenzol zu belassen und lediglich die schädlichen harzbildenden Anteile, Diolefine u. dgl., zu enfernen. Man hat daher die alte scharfe Raffination, bei der das Rohmotorenbenzol in seiner Gesamtheit mit konzentrierter Schwefelsäure von 66° Be behandelt wurde, verlassen und Reinigungs-
ig verfahren eingeführt, welche milder einwirken und selektiv vornehmlich die Harzbildner entfernen sollen. So hat man z. B. das Rohmotorenbenzol mit Schwefelsäuren geringerer Konzentration, wie 60 bis 610Be, behandelt, und wendet ferner u. a. auch ein kombiniertes Verfahren an, bei welchem ein mit verdünnter Säure gewaschenes Motorenbenzol anschließend in der Hitze mit Alkali behandelt wird. Tatsächlich erreicht man mit diesem Verfahren eine praktisch völlige Schonung der Olefine und steigert außerordentlich das Ausbringen an Reinware; denn die früheren Waschverluste von etwa 10 bis 150/0 und mehr sind auf unter 50/0, bezogen auf Rohware, verringert worden.
Wenn nun auch diese Reinigungsverfahren in sehr vielen Fällen und für gewisse Lagerzeiten befriedigende Ergebnisse zeitigen, so genügen sie aber dennoch in anderen Fällen für die gleichen Lagerzeiten ebensowenig wie ganz allgemein für wesentlich längere Lagerzeiten. Denn abgesehen von störender Gelbfärbung wird je nach der Beschaffenheit des ursprünglichen Motorenbenzols und der Lagerzeit das Auftreten von Harzen und Verpitihungen an den Ventilen, Schäften usw. beobachtet. Der Grund für diese nachteiligen Erscheinungen liegt, wie Untersuchungen ergaben, darin, daß die angewandten Reinigungsverfahren derart milde arbeiten, daß sie nicht nur die wertvollen ungesättigten Kohlenwasserstoffe des Rohmotorenbenzols erhalten, sondern darüber hinaus sogar gewisse restliche Mengen der schädlichen harzbildenden Substanzen nicht entfernen.
Gemäß vorliegender Erfindung werden die geschilderten Nachteile dadurch vermieden, daß das Rohmotorenbenzol fraktionsweise mit Schwefelsäuren verschiedener Konzentration derart gewaschen wird, daß einerseits unter voller Aufrechterhaltung einer schonenden Raffination die ungesättigten Kohlenwasserstoffe nicht angegriffen, die Harzbildner dagegen nahezu restlos entfernt werden. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die größte Menge der Harzbildner in der hochsiedenden, oberhalb 135° siedenden, im allgemeinen etwa 10 % der Gesamtware ausmachenden Fraktion vorliegt.
Erfindungsgemäß werden diese, die größte Menge der \rerunreinigungen enthaltenden höher siedenden Anteile mit konzentrierter Schwefelsäure von mehr als 90 % H2 S O4-Gehalt (mehr als 65° Be) gewaschen, während die gesamten übrigen, leichter siedenden Anteile mit einer verdünnten Schwefelsäure von weniger als 90 °/o H2-S O4-Gehalt (weniger als 650Be), gegebenenfalls unter nachgeschaltexo ter Behandlung mit Alkali in der Hitze, gereinigt werden. Die erfindungsgemäße Verfahrensweise ermöglicht einerseits die Erhaltung der ungesättigten Kohlenwasserstoffe und höchste Ausbeuten, da rund 90 °/0 des Rohmotorenbenzols nach wie vor mit verdünnter Säure gewaschen werden, sichert aber andererseits völlige Entfernung der Harzbildner, da diese sich ganz überwiegend in der nur 10 °/0 der Gesamtware ausmachenao den hochsiedenden Fraktion befinden und hier mit konzentrierter Schwefelsäure vollständig entfernt werden. Selbst wenn in gewissen Fällen die Ausbeute an Rein ware aus der Fraktion II bei Behandlung mit konzentrierter Schwefelsäure nur 50 °/0 gegenüber 65 °/0 bei Anwendung verdünnter Säure beträgt, macht dieser 15% betragende Verlust an Reinware der Fraktion II bei ihrem geringen Anteil an der Gesamtware doch lediglich eine Verringerung des Gesamtausbringens an gereinigtem Motorenbenzol von 1,5 °/o aus> so daß die Ausbeuten an Reinware bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise trotz Anwendung konzentrierter Schwefelsäure 94 bis 95 % betragen. Dafür hat man aber den außerordentlichen Vorteil, ein Reinprodukt zu erzeugen, welches mit Sicherheit von den harzbildenden Substanzen befreit ist und in wesentlich größerer Ausbeute anfällt, als derjenigen von etwa 85 °/0 bei der früher angewandten Behandlung der gesamten Rohware mit konzentrierter Säure.
Die Erfindung kann z. B. derart durchgeführt werden, daß das Rohleichtöl zunächst einer Destillation unterworfen und in eine erste Fraktion bis etwa 1350 und in eine von 135 bis i8o° siedende zweite Fraktion zerlegt wird, wobei der Destillationsrückstand in den Waschölkreislauf zurückkehrt. Die Fraktion I wird nun mit Schwefelsäure von 60 bzw. 61 ° Be, gegebenenfalls bei Temperaturen, bei denen die anfallenden Harze dünnflüssig sind (etwa 25 bis 400), gewaschen und nach Neutralisation auf Reinware umdestilliert, gegebenenfalls durch Behandlung des Blaseninhalts oder der Dämpfe mit Alkali in der Hitze. Die Fraktion II wird mit konzentrierter Schwefelsäure von 66° Be scharf gewaschen und nach Neutralisation und Nachwaschen mit Wasser umdestilliert und mit der Fraktion I vereinigt. Der Gehalt an Harzbildnern ist erheblich geringer als 10 mg/roo ecm, die Ausbeute beträgt mehr als 94°/o auf Rohware bis 180 ° bezogen, während das gleiche Rohrnotorenbenzol bei der alten Verfahrensweise ein Ausbringen an Reinware von 85 % aufwies.
Die erfindungsgemäße Arbeitsweise kann, insbesondere bei Vorliegen von hochprozentigem Vorprodukt, auch unter Vermeidung einer vorgeschalteten Rohdestillation derart vorgenommen werden, daß das Vorprodukt insgesamt zunächst mit Säuren von 60 bis 61 ° Βέ behandelt und gegebenenfalls in Gegenwart von heißem Alkali auf Reinware umdestilliert wird. Bei dieser Destillation werden die oberhalb 1350 siedenden Anteile getrennt abgefangen und mit konzentrierter Schwefelsäure von 66° Be nachgewaschen, um erst dann mit der Hauptmenge des reinen Motorenbenzols wieder vereinigt zu werden.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur milden, die motorisch wertvollen Olefine weitgehend schonenden Reinigung von Motorenbenzol mit Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß die höher siedenden, oberhalb etwa 1350 übergehenden Anteile für sich mit konzentrierter Schwefelsäure von mehr als 90 °/o H2 S O4-Gehalt gewaschen werden, während die gesamten übrigen unterhalb etwa 13 5° siedenden Anteile mit verdünnter Schwefelsäure von weniger als 90% H2 S O4~Gehalt, gegebenenfalls unter Nachbehandlung des gewaschenen Produkts mit Alkali in der Hitze, gereinigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Benzol insgesamt zunächst mit einer Schwefelsäure von weniger als900/0H2S04-Gehalt gewaschen und gegebenenfalls in Gegenwart von heißem Alkali destilliert wird, und daß anschließend die hochsiedenden, oberhalb etwa 13S0 übergehenden Anteile für sich mit konzentrierter Schwefelsäure von mehr als 90 % H2 S O4-Gehalt behandelt werden.
DEG84573D 1933-01-19 1933-01-19 Verfahren zur schonenden Benzolreinigung Expired DE672959C (de)

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