DE1543715B2 - Basisch substituierte Phthalan derivate und deren pharmakologisch vertragliche Saureadditionssalze so wie Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Basisch substituierte Phthalan derivate und deren pharmakologisch vertragliche Saureadditionssalze so wie Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
R4
(I)
in der R1 und R2 ein Wasserstoffatom, eine Methyloder
Äthylgruppe, R3 und R4 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe bedeuten, mit der
Maßgabe, daß R3 und R4 nicht beide ein Wasserstoffatom
darstellen, R5 eine Phenyl-, p-Tolyl- oder m-Trifluormethylphenylgruppe und X ein
Wasserstoff- oder Chloratom bedeutet und π die Zahl 2 oder 3 darstellt und deren pharmakologisch
verträgliche Säureadditionssalze.
2. l-(3-Dimethylaminopropyl)-l-phenyl-3,3-dimethylphthalan und dessen pharmakologisch verträgliche
Säureadditionssalze.
3. Verfahren zur Herstellung von basisch substituierten Phthalanderivaten der im Anspruch 1
angegebenen allgemeinen Formel, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Phthalan der allgemeinen
Formel
R1 R2 .
(H)
Hal-(CH2)„-N
R3
(III)
oder
R4
/
NH
NH
R3
R4
15
20
35
40
in der R1, R2, R5 und X die im Anspruch 1 genannte
Bedeutung besitzen, in an sich bekannter Weise in Gegenwart eines Kondensationsmittels entweder
a) mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
45
5°
b) mit einer Verbindung der allgemeinen Formel Hai—(CH2)„—Hal (IV)
umsetzt und anschließend das nach b) erhaltene Reaktionsprodukt mit einem Amin
der allgemeinen Formel
und η die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzen und Hai ein Halogenatom
darstellt und man gegebenenfalls die nach a) oder b) erhaltene Base in ein pharmakologisch
verträgliches Säureadditionssalz überführt.
ίο Die Erfindung betrifft basisch substituierte Phthalanderivate
der allgemeinen Formel
R1 R2
R3
(I)
C-(CH2)„-N
R5
R5
R4
55
6o
in der R1 und R2 ein Wasserstoffatom, eine Methyloder
Äthylgruppe, R3 und R4 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe bedeuten mit der Maßgabe,
daß R3 und R4 nicht beide ein Wasserstoffatom darstellen, R5 eine Phenyl-p-Toluol- oder m-Trifluormethylphenylgruppe
und X ein Wasserstoff- oder Chloratom bedeutet und η die Zahl 2 oder 3 darstellt,
und deren pharmakologisch verträgliche Säureadditionssalze.
Es wurde gefunden, daß diese Verbindungen der obigen allgemeinen Formel I und deren pharmakologisch
verträgliche Säureadditionssalze wertvolle pharmakodynamische Eigenschaften besitzen und sehr
brauchbare Psychotherapeutica darstellen, die zur Behandlung von endogenen Depressionen geeignet
sind. Diese Verbindungen zeigen in Tierexperimenten einen sehr deutlichen Potenzierungseffekt auf Adrenalin
und Nor-Adrenalin und einen sehr starken Antireserpineffekt. Darüber hinaus besitzen sie eine schwache
sedative und anticholinergische Wirkung sowie eine niedrige Toxizität. Hervorzuheben ist dabei
die hohe thymoleptische Aktivität mit geringen oder keinen neuroleptischen Effekten, wodurch sich die
wirksamsten erfindungsgemäßen Verbindungen gegenüber dem meisten bekannten Thymoleptika unterscheiden.
In Vergleichsversuchen wurde die Wirkung einiger erfindungsgemäßer Verbindungen gegenüber den bekannten Verbindungen
5-(3-Dimethylaminopropyliden)-10,l 1 -dihydro-5H-dibenzo
(a, d) cyclohepten - hydrochlorid (Amitryptylin, britsche Patentschrift 858 187 und 858 188),
5 - (3 - Monomethylaminopropyliden) - 10,11 - dihydro
- 5 H - dibenzo(a,d)cyclohepten - hydrochlorid (Nortriptylin, belgische Patentschrift
615 025 und Journal of Organic Chemistry, Bd. 27 [1962], S. 4134),
5 - (3 - Dimethylaminopropyl) -10,11 - dihydro - 5 H-dibenz(b,f)azepin
- hydrochlorid (Imipramin, USA.-Patentschrift 2 554 736 und Helvetica
Chimica Acta, Bd. 37 [1954], S. 472) und
5 - (3 - Monomethylaminopropyl)-10,11 - dihydro 5H-
dibenz(b,f)azepin - hydrochlorid (Desipramin, britische Patentschrift 908 788)
umsetzt, wobei in den obigen Formeln R3, R4 geprüft.
Die Versuche wurden in der folgenden Weise durchgeführt:
Toxizität
Die akute Toxizität wurde durch intravenöse Injektion der zu prüfenden Verbindungen in männliche
Mäuse eines . Stammes der Navy Medical Research Industries (= NMRI), V. St. A., die 18 bis
22 g wogen und in Einzelkäfigen mit einer Temperatur von ungefähr 230C gehalten wurden, bestimmt. Die
LD50-Werte, bezogen auf 3 bis 4 Dosisgehalte mit
5 Mäusen pro Gruppe, wurden nach der Methode von Miller & Tainter (Proceedings of the
Society for experimental Biology and Medicine, 1944, 57, S. 261 bis 264), ermittelt. ·
Reserpinantagonismus
1. Die Bestimmung der Anti-Reserpinaktivität erfolgte
durch Injizieren der Testverbindung auf intraperitonealem Wege bei Dosisgehalten von 10 und
50 mg/kg an zwei Gruppen zu jeweils drei männlichen Mäusen. Die Tiere wurden dann auf Anzeichen einer
Zentralnervensystem-Aktivität (Sedation oder Stimulierung) während einer Zeitspanne von 1 Stunde
beobachtet. Dann wurde den Tieren eine Standard-Reserpin-Dosis (5 mg/kg) intravenös verabreicht. Während
der nächsten Stunde wurde das Auftreten und der Grad der Ptose sowie das Vorliegen oder die
Abwesenheit des typischen Reserpinsyndroms beobachtet. Zwei nicht behandelte Vergleichsgruppen
wurden bei jedem Versuch getestet, wobei die eine dieser Gruppen nach der ersten Stunde Reserpin
erhielt. Der Grad des Antagonismus gegenüber Ptose und Unbeweglichkeit wurde grob auf einer Skala
bestimmt, die von 0 bis + + + reichte. Der Beobachter war sich über die Identität der untersuchten
Gruppen bis nach Beendigung des Experiments nicht im klaren.
2. Verhinderung einer reserpininduzierten Ptose
40
Nicht nüchterne männliche Mäuse (NMRI) mit einem Gewicht zwischen 18 bis 25 g wurden in
Gruppen zu jeweils 5 Tieren in einem Käfig mit der Testverbindung behandelt. Eine nicht behandelte
Gruppe diente als Vergleich. Nach l/2 Stunde wurde
an alle Tiere 2,0 mg/kg Reserpin intraperitoneal, verdünnt in einem Volumen von 0,1 ml Wasser
je 10 g Körpergewicht, verabreicht. 1 Stunde nach der Verabreichung der Reserpindosis wurden die Käfige
Phthalane X
einige Male auf und ab gekippt und 3 Sekunden später die Tiere auf den Ptose-Grad untersucht.
Dabei wurde das von Rubin und Mitarbeitern (Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics,
1957, Bd. 120, S. 125 bis 136), ausgearbeitete Bewertungssystem angewendet: 4 = vollständig, 3 = 3/4,
2 = V2» 1 = 1A Verschluß der Augenlider. Eine normale
Öffnung wurde mit 0 bewertet. Wurden verschiedene Ptose-Grade an den zwei Tieraugen beobachtet,
dann wurde der Durchschnitt genommen. Die Aktivität einer jeden getesteten Verbindung wurde als die
Dosis (mg/kg) ausgedrückt, welche die Ptose auf die Hälfte der Ptose von Vergleichsmäusen (ED50) herabzudrücken
vermag.
Noradrenalin (NA)-Potenzierungswirkung
Diese Wirkung wurde in dem Rattenpräparat von Shipley & Tilden (vgl. »Proceedings of the
Society for experimental Biology and Medicine«, 1947, 64, S. 453 bis 455, beschrieben von Möller N i ei s e η
& N e u h ο 1 d in Acta pharmacologica et toxicologica 1959, 15, S. 335 bis 355) bestimmt. Der Test wurde
nur unter Verwendung von einigen Verbindungen durchgeführt, die sich bei der Durchführung der
vorstehend erwähnten Tests als aktiv erwiesen hatten. Eine aktive Dosis von 0,05 μg/kg Noradrenalin, die
auf intravenösem Wege einen Blutdruckanstieg von 10 bis 20 mm Hg verursacht, wurde als Standard
verwendet. Nach der intravenösen Injektion der betreffenden Testverbindung wurde die Erhöhung
des Noradrenalin-Ansprechvermögens als Prozentsatz des anfänglichen Wertes berechnet. Ergab
1 mg/kg der Testverbindung eine geringere als 50%ige Potenzierung und war die Anti-Reserpinwirkung
schwach, dann wurden gewöhnlich keine weiteren Dosen mehr getestet. Das Ergebnis wurde als
> 1000 (schwache Wirkung) oder » 1000 (extrem schwache
Wirkung) angegeben. Bei der Durchführung von anderen Versuchen wurden wenigstens 3 Dosen getestet.
Es wurde eine Dosiswirkungskurve auf halblogarithmisches Papier aufgetragen und aus der
Kurve die ED50 abgelesen. Einige der zu prüfenden Substanzen wurden in einer Dosis von 8 mg/kg getestet,
um herauszufinden, ob eine maximale Potenzierung noch vorliegt oder ob eine Umkehrung stattgefunden
hat. ., -"' ■■■■'.:·;.■■■■ ;ό : :
Die in den Versuchen erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
R1 | Geprüfte Verbindung | R; | R3 | R4 | R5 | X | η | Salz | Schmelz punkt |
LD50 | Reser- | Ptosis ED50 |
Auf hebung, |
Nor- | |
Bei spiel Nr |
CH3 | CH3 | CH3 | CH3 | C6H5 | H | 3 | pin- Anta- gonis- mus |
adrena- lin- poten- zierung |
||||||
CH3 | CH3 | CH3 | H | QH5 | H | 3 | 0C | mg/kg iv |
vor | mg/kg, Φ |
mg/kg, | ED50 | |||
Hydrochlorid | 172 bis 173 | 67 | läufig | 1 | >64 | mcg/kg, iv |
|||||||||
1 | desgl. | 190 bis 191 | 71 | + + + | 0,4 | >64 | 450 | ||||||||
3 | + + + | 10 | |||||||||||||
Fortsetzung
Ri | R2 | Geprüfte Verbindung | R* | '"■: R5 | X _r | H | Salz | Schmelz punkt |
LD50 | Reser- | Ptosis ED50 |
Auf hebung, |
Nor- | |
CH3 | CH3 | R3 | CH3 | p-Tolyl | H | 3 | "C | mg/kg iv |
nin- | mg/kg, ip |
mg/kg, «P |
adrena- | ||
Bei spiel Nr. |
CH3 | CH3. | CH3 | CH3 | In-CF3C6H4 | H | 3 | Hydrochlorid | 180 bis 181 | 48 | rlu Anta gonis mus vor |
1-2 | Hn- poten- zierung ED50 |
|
CH3 | CH3 | CH3 | H | desgl. | H | 3 | desgl. . , | 163 bis 164 | 47 | läufig ' | 3 | mcg/kg, iv |
||
. 5 | CH3 | CH3 | CH3 | CH3 | C6H5 | 6-Cl | 3 | Hydrogensulfat | 158 bis 160 | 66 | + + (+) | 1 | .2500 | |
6 | CH3 | H | CH3 | H | QH5 | H | 3 | Hydrochlorid | 196 bis 198 | 52 | + + + .■ | ~2 : | 1650**) | |
8 | H | H | CH3 | CH3 | QH5 | H | 3 | desgl. | 151 | 72 | + + + | ~2 | >64 | 160 |
7 | QH5 | C2H5 | CH3 | CH3 | QH5 . | H | 3 | desgl. | 176 bis 177 | 37 | + + (+) | O /V ö - |
>64 | »1000 |
11 | QH5 | C2H5 | CH3 | H | QHs | H | 3 | desgl. | 151 bis 155 | 57 | + + + . | »8 | 66 | |
13 | CH3 | CH3 | CH3 | CH3 | QH5 | H | 2 | Oxalat | 188 bis 190 | + + + . | Q . | 2500 | ||
10 | CH3 | CH3 | CH3 | H | QH5 | H | 2 | Hydrochlorid | 204 bis 206 | 40 | + | ~i · | »1000 | |
9 | CH3 | Oxalat | 208 bis 210 | 71 | + + (+) | 4 | 400 | |||||||
2 | + +(+) | 700 | ||||||||||||
4 | + + ■ | 140 | ||||||||||||
**) ED35..
Tabelle (Fortsetzung)
Vergleichsverbindung
Aminogruppe*)
Schmelzpunkt
LD50
mg/kg,
iv
iv
Reserpin-
Antagonismus
vorläufig
Ptosis, ED50
mg/kg, i
Aufhebung
mg/kg,
Noradrenalin-
potenzierung
ED30
mcg/kg, iv
Amitriptylin
Nortriptylin
. Imipramin
Desipramin dl-
CH-(CH2J2-N^
N<
M
M
desgl.
N-(CH2J3-N^
N<
M
M
desgl.
197 bis 199
217 bis 218
174 bis 175
206 bis 208
38
39
40
49
14
32
32
64
32
-4000
2100
350
70
*) D = Dimethylamino; M = Monomethylamino.
Wie aus den gefundenen Werten hervorgeht, sind fast alle geprüften erfindungsgemäßen Verbindungen
weniger toxisch als die Vergleichsverbindungen. Die Verbindungen der Beispiele 3 und 8 übertreffen die
Vergleichsverbindungen in jeder Hinsicht, während die Verbindungen der Beispiele 1, 2 und 9 dem
Desipramin bezüglich der Noradrenalmpotenzierung und der Ptosis-ED50 überlegen sind. Die Verbindungen
der Beispiele 5, 6, 7 und diejenigen mit R1 = CH3
oder H, R2 = H, R3 = R4 = CH3, R5 = C6Hs und
η = 3 sind dem Amitriptylin und Nortriptylin bezüglich
des Reserpin-Antagonismus überlegen und zeigen mit einer Ausnahme einen höheren einleitenden
Reserpin-Antagonismus. Die erfindungsgemäßen Verbindungen erweisen sich als überlegene Thymoleptica,
da erst bei einer Dosis von über 64 mg/kg die thymoleptische in eine neuroleptische Wirkung
umschlägt, während dies bei den Vergleichsverbindungen bei viel niedrigeren Werten der Fall ist.
Die basisch substituierten Phthalane der oben angegebenen allgemeinen Formel und deren pharmakologisch
verträgliche Säureadditionssalze werden dadurch hergestellt, daß man ein Phthalan der allgemeinen
Formel , , -' ■
■■.·..-. .-.3KXX (ii)
■.," C-H
"·; R5
in der R1, R2, R^ und X die oben angegebene Bedeutung
besitzen, in an sich bekannter Weise in Gegenwart eines Kondensationsmittels entweder
a) mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
R3 /
(III)
oder
R4
b) mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
Hai—(CH2)„—Hal (IV)
Hai—(CH2)„—Hal (IV)
umsetzt und anschließend das nach b) erhaltene Reaktionsprodukt mit einem Amin der allge-•
meinen Formel
■■"/
NH
R3
R4
umsetzt, wobei in den obigen Formeln R3, R4 und η die angegebenen Bedeutungen besitzen
und Hai ein Halogenatom darstellt und man gegebenenfalls die nach a) oder b) erhaltene
Base in ein pharmakologisch verträgliches Säureadditionssalz überführt.
Die Umsetzung kann in einem inerten Lösungsmittel erfolgen, und es wird in Gegenwart eines
Kondensationsmittels wie Butyllithium, Phenyllithium, Natriumamid, Kaliumamid, Natriumhydrid
gearbeitet.
Pharmakologisch verträgliche Säureadditionssalze sind beispielsweise diejenigen mit Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Schwefelsäure oder Essigsäure, Weinsäure, Maleinsäure,
Zitronensäure und Methanschwefelsäure.
Das als Ausgangsmaterial zu verwendende Phthalan der allgemeinen Formel II kann nach üblichen Methoden
in der Weise hergestellt werden, daß man ein entsprechendes 3-Oxophthalan der allgemeinen Formel
■
mit einem Magnesiumhaiogenid der allgemeinen
Formel ■■■'■ ■:.■ ..-■: ·:.■■.■ ■ ■-■.-■ ■ : ': ■ : ■'■■'■■
umsetzt und anschließend das : Reaktionsgemisch
sauer zu einer Verbindung der allgemeinen Formel
mit Lithiumaluminiumhydrid zum entsprechenden Carbinol der allgemeinen Formel
hydrolysiert, nach deren Isolierung die Verbindung
IO
'5 reduziert und dieses anschließend mit konzentrierter
Salzsäure oder Chlorwasserstoff in Chloroform zum entsprechenden Phthalan dehydratisiert und wobei
in den angegebenen Formeln R1, R2, R5, X und Hai
die oben angegebene Bedeutung besitzen.
Ein Phthalan der allgemeinen Formel I, in der einer der Reste R3 oder R4 eine Methylgruppe und der
andere ein Wasserstoffatom bedeutet, wird zweckmäßigerweise aus der betreffenden Dimethylaminoverbindung
durch Entalkylierung mit einem Chlorameisensäurealkyl- oder -benzylester in üblicher Weise
erhalten.
l-(3-Dimethylaminopropyl)-l-phenyl-3,3-dimethyl-phthalanhydrochlorid
Zu 200 ecm einer ätherischen Butyllithiumlösung,
die aus 200 ml trockenem Äther, 30 g Butylbromid und 1,5 g Lithium hergestellt worden ist, wurden bei
Zimmertemperatur unter Rühren 40 g l-Phenyl-3,3-dimethylphthalan (F. 67 bis 680C) hinzugegeben. Das
Gemisch wurde dann 5 Minuten zum Rückfluß erhitzt, worauf sich die Lösung (Bildung der Lithiumverbindung
des l-Phenyl-3,3-dimethylphthalans) rot färbte. Zu dieser Lösung wurden hierauf 24 g frisch
destilliertes 3-Dimethylaminopropylchlorid zugegeben.
Durch die einsetzende exotherme Reaktion erhitzte sich das Reaktionsgemisch 5 Minuten zum Sieden.
Das Gemisch wurde anschließend eine weitere halbe Stunde auf dem Dampfbad erhitzt. Die ätherische
Phase wurde dann mit verdünnter Salzsäure extrahiert. Aus dem Salzsäureextrakt wurde durch Zusatz
von wäßrigem Ammoniak bis zur alkalischen Reaktion die Base ausgefällt, diese mit Äther extrahiert,,
die Ätherphase über wasserfreiem' Kaliumcarbonat getrocknet und der Äther abgedampft. Der Rückstand
wurde nun in 100 ml Aceton gelöst und die'Acefonlösung mit einer Lösung von trockenem Chlorwasserstoff
in Äther bis zum pH-Wert 5 neutralisiert. Nach dem Abkühlen kristallisierten 36 g l-(3-Dimethylaminopropyl)-1
-phenyl-S^-dimethylphthalan-hydrochlorid
aus. Die Kristalle wurden abgesaugt und getrocknet.: Die Verbindung . schmilzt bei 172 bis
173°C. Die Ausbeute betrug 46% der Theorie.
Das oben als Ausgangsmaterial verwendete 1 -Phenyl -3,3-dimethylphthalan ist durch Reduktion von
1 -Phenyl-3,3-dimethylphthalanol-'(l) mit Lithiumaluminiumhydrid
und Dehydratisieren des erhaltenen ■ 3 - [2 - (ά - Hydroxy - 2 - benzyl) - phenyl] - propanols - (2)
(F. 70 bis 72° C) mit konzentrierter Salzsäure in Eisessig hergestellt worden.
309 538/537
. B e i s ρ i e 1 2
1 -(2-Dimethylaminoäthyl)-1 -phenyl-3,3-dimethylphthalanhydrochlorid
Gemäß Beispiel 1 wurden unter Verwendung der äquivalenten Menge von 2-Dimethylaminoäthylchlorid
an Stelle von 3-Dimethylaminopropylchlorid 31g 1 - (2 - Dimethylaminoäthyl) -1 - phenyl - 3,3 - dimethyl phthalan-hydrochlorid
in Form weißer Kristalle vom F. 204 bis 2060C erhalten/
1 -(3-Methylaminopropyl)-1 -phenyl-3,3-dimethylphthalanhydrochlorid
Gemäß Beispiel 1 wurden unter Verwendung der äquivalenten Menge von 3-Methylaminopropylchlorid
an Stelle von 3-Dimethylaminopropylchlorid 30 g 1 - (3 - Methylaminopropyl) -1 - phenyl - 3,3 - dimethylphthalan-hydrochlorid
in Form weißer Kristalle vom F. 190 bis 19 Γ C erhalten.
l-(2-Methylaminoäthyl)-l-phenyl-3,3-dimethylphthalanoxalat
Gemäß Beispiel 1 wurden unter Verwendung der äquivalenten Menge 2-Methylaminoäthylchlorid an
Stelle von 3-Dimethylaminopropylchlorid und unter Neutralisation mit einer Lösung von Oxalsäure in
Aceton anstatt mit einer Lösung von Chlorwasserstoff in Äther 28 g des sauren Oxalats des l-(2-Methylaminoäthyl)
- 1 - phenyl - 3,3 - dimethylphthalans in Form weißer Kristalle vom F. 208 bis 2100C erhalten.
Beispiel. S .-..·,.
1 -(3-Dimethylaminopropyl)-1 -p-tolyl-1 :
3,3-dimethylphthalanhydrochlorid
Gemäß Beispiel 1 wurden unter Verwendung der äquivalenten Menge von l-p-Tolyl-S^-dimethylphthalan
an Stelle von l-Phenyl-3,3-dimethylphthalan 31 g 1 -(3-Dimethylaminopropyl)-1 -p-tolyl-S.S-dimethylphthalan-hydrochlorid
vom F. 180 bis 181,5° C erhalten. , ; ;;_ ..:.. ; .-.. .
' Beispiel 6 :
. l-(3-Dimethylaminopropyl)-i-m-trifluormethyl- !
.-.;. phenyl-S^-dimethylphthalan-hydrochlorid :
Gemäß Beispiel 1 wurden unter Verwendung der äquivalenten Menge von 1-m-Trifluormethylphenyl-3,3-dimethylphthalan
an Stelle von l-Phenyl-3,3-dimethylphthalan 33 g 1-(3-Dimethylaminopropyl)-1-mtrifluormethylphenyl
- 3,3 - dimethylphthalan - hydrochlorid vom F. 163 bis 164°C erhalten.
10
: Beispiel 7
l-(3-Dimethylaminopropyl)-l-phenyl-3,3-dimethyl-■
o-chlorphthalan-hydrochlorid ■
Gemäß Beispiel 1 wurden unter Verwendung der
äquivalenten Menge von l-Phenyl-S^-dimethyl-ochlorphthalan
an Stelle von..l-Phenyl-3,3-dimethylphthalan 27 g 1-(3-Dimethylaminopropyl)-1-phenyl-3,3
- dimethyl - 6 - chlorphthalanhydrochlorid vom F. 196 bis 198° C erhalten.
1 -(3-Methylaminopropyl)-1 -m-trifluormethylphenyl-3,3-dimethylphthalan-hydrogensulfat
Gemäß Beispiel 3 wurden unter Verwendung der äquivalenten Menge von 1-m-TrifluormethylphenyI-3,3-dimethylphthalan
an Stelle von l-Phenyl-3,3-dimethylphthalan und von Schwefeltrioxid an Stelle von Chlorwasserstoff 32 g des Hydrogensulfats des
ίο 1 -(3-Methylaminopropyl-1 -m-trifluormethylphenyl-3,3-dimethylphthalans
vom F. 158 bis 1600C erhalten.
l-(3-Methylaminopropyl)-l-phenyl-3,3-diäthylphthalanoxalat
Gemäß Beispiel 4 wurden unter Verwendung der äquivalenten Menge von l-Phenyl-S^-diäthylphthalan
an Stelle von l-Phenyl-3,3-dimethylphthalan 30 g des sauren Oxalats des l-(3-Methylaminopropyl)-l-phenyl-3,3-diäthylphthalans
vom F. 188 bis 1900C erhalten.
B ei s pi el 10
l-(3-Dimethylaminopropyl)-l-phenyl-
. 3,3-diäthylphthalanhydrochlorid
Zu 0,11 Mol Kaliumamid (hergestellt aus 4,4 g Kalium) in 400 ml flüssigem Ammoniak wurden unter
Rühren eine Lösung von 25,5 g (0,1 Mol) 1-Phenyl-.. 3,3-diäthylphthalan in 40 ml trockenem Äther hinzugegeben.
Die Lösung färbte sich kräftig rot. Anschließend wurde das Gemisch 15 Minuten gerührt und
hierauf mit 13 g (0,11 Mol) frisch destilliertem 3-Dimethylaminopropylchlorid
versetzt. Die rote Färbung verschwand innerhalb 1 Minute. Hierauf wurde das Ammoniak abgedampft, und zum Rückstand wurden
500 ml trockener Äther zugegeben. Die Lösung wurde 15 Minuten zum Rückfluß erhitzt, danach das Gemisch
gekühlt und mit verdünnter Salzsäure extrahiert. Der Salzsäureextrakt wurde mit verdünntem wäßrigem
Ammoniak alkalisch gemacht, und die sich abscheidende Base wurde mit Äther extrahiert. Der Ätherextrakt
wurde über wasserfreiem Kaliumcarbonat getrocknet, eingedampft und der Rückstand in 40 ml
Aceton gelöst. Die Acetonlösung wurde mit einer Lösung von trockenem Chlorwasserstoff in Äther
schwach angesäuert. Das in Form weißer Kristalle vom F. 151 bis 155°C ausgefallene l-(3-Dimethyl-;
aminopropyl)-1 -(phenyl)-3,3-diäthylphthalanhydrochlorid
wurde abgesaugt. Die Ausbeute betrug 22 g.
'.:'■:"■ i Beispiel. 11 : : ■■ ,-j
: l-(3-Methylaminopropyl)-l-phenyl-3-methylphthalan-oxalat
Gemäß Beispiel 4' wurden unter Verwendung der äquivalenten Menge von l-Phenyl-3-methylphthalan
an Stelle von l-Phenyl-3,3-dimethylphthalan 20 g des sauren Oxalats des 1-(3-Methylaminopropyl)-1-phe-
nyl-3-methylphthalans vom F. 1510C erhalten.
l-(3-Methylaminopropyl)-l-phenyl-3,3-dimethylphthalanhydrochlorid
Eine gemäß Beispiel 1 aus 40 g l-Phenyl-3,3-Dimethylphthalan
und einer ätherischen Butyllithium-
lösung hergestellte rote Lösung der betreffenden Lithiumverbindung wurde in einer Stickstoffatmosphäre
auf —5° C abgekühlt und mit einer Lösung von 200 g 1,3-Dibrompropan in 21 trockenem Äther
versetzt. Das Reaktionsgemisch wurde während dieser Zeit auf 5 bis 15° C gehalten. Nach der Umsetzung
wurde das Reaktionsgemisch mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert
und der Äther abgedampft. Der Rückstand wurde unter vermindertem Druck destilliert, wobei
23 g l-(3-Brompropyl)-l-phenyl-3,3-dimethylphthalan als farbloses öl vom Kp.Oi5 160 bis 17O0C erhalten
wurden.
Diese Verbindung wurde dann mit einer Lösung von 100 g Monomethylamin in 200 ecm Äthanol
3 Stunden in einem Autoklav auf dem Dampfbad erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde das Reaktionsgemisch mit 1 1 Wasser versetzt und mit Äther extrahiert.
Danach wurde die ätherische Phase mit verdünnter Salzsäure extrahiert, der saure wäßrige Extrakt
mit verdünnter Ammoniaklösung alkalisch gemacht und danach mit Äther extrahiert. Der Ätherextrakt
wurde über wasserfreiem Kaliumcarbonat getrocknet, filtriert und eingedampft. Der Rückstand
wurde in Aceton gelöst und mit einer Lösung von trockenem Chlorwasserstoff in Äther bis zur leicht
sauren Reaktion versetzt. Es kristallisierten 12 g 1 - (3 - Methylaminopropyl) -1 - phenyl - 3,3 - dimethylphthalan-hydrochlorid
vom F. 191 bis 192° C aus.
1 -(3-Dimethylaminopropyl)-1 -phenylphthalan-hydrochlorid
Gemäß Beispiel 1 wurde unter Verwendung der äquivalenten Menge 1 - Phenylphthalan an Stelle
von 1-Phenyl-3,3-dimethylphthalan, 25 g 1-(3-Dimethylaminopropyl)-
1 -phenylphthalan-hydrochlorid vom F. 176 bis 177° C erhalten.
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C-(CH2)„-N
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