DE2628094A1 - Nassentwickler zum entwickeln von zweikomponenten-diazotypiematerialien - Google Patents

Nassentwickler zum entwickeln von zweikomponenten-diazotypiematerialien

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DE2628094A1
DE2628094A1 DE19762628094 DE2628094A DE2628094A1 DE 2628094 A1 DE2628094 A1 DE 2628094A1 DE 19762628094 DE19762628094 DE 19762628094 DE 2628094 A DE2628094 A DE 2628094A DE 2628094 A1 DE2628094 A1 DE 2628094A1
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Yoichi Arai
Yoshio Hagiwara
Takeo Hirabayashi
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    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C5/00Photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents
    • G03C5/18Diazo-type processes, e.g. thermal development, or agents therefor

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Non-Silver Salt Photosensitive Materials And Non-Silver Salt Photography (AREA)

Description

UNSLR ZEICHEN: Dr . F/γΠΙ MÜNCHEN. DEN
BI-TRIFFT:
Naßentwickler zum Entwickeln von Zweikomponenten-Diazotypiematerialien
Die Erfindung betrifft verbesserte Entwickler für Diazotypiematerialien, insbesondere Naßentwickler zum Entwikkeln von Zweikomponenten-Diazotypiematerialien, die (als Hauptbestandteil) ein Alkalimetall - und/oder Erdalkalimetall/einer Aminosäure enthalten.
Zum Entwickeln von Zweikomponenten-Diazotypiematerialien bedient man sich vornehmlich des sogenannten Naß- oder Trockenverfahrens, eines thermischen Verfahrens oder eines sogenannten halbtrockenen Verfahrens. Bei der Durchführung des Naßverfahrens erfolgt die Entwicklung durch Imprägnieren oder Beschichten des Diazotypiematerials mit einem im wesentlichen aus einer anorganischen oder organischen alkalischen Verbindung bestehenden Entwickler. Beim Trockenverfahren wird das Diazotypiematerial zur Farbentwicklung beispielsweise mit gasförmigem Ammoniak behandelt. Bei der Durchführung des thermischen Verfahrens wird das durch Beschichten eines Schichtträgers mit einem Gemisch
-2-
ORIGINAL INSPECTED 609884/ 1017
aus einer Diazoiiiumverbindung, einem Kuppler und einem eine alkalische Verbindung liefernden Mittel erhaltene lichtempfindliche Aufzeichnungsmaterial erwärmt, wobei die alkalische Verbindung abgespalten oder in Freiheit gesetzt und die Färbentwicklung bewirkt wird.
Sämtliche bekannten Entwicklungsverfahren sind jedoch mit den verschiedensten Nachteilen behaftet.
1. Beim Naßverfahren verdampft das im Entwickler enthaltene "Wasser nach und nach, wobei der alkalische Bestandteil des Entwicklers auskristallisiert oder der Entwickler über längere Zeit hinweg verfärbt wird, so daß man mit solchen Naßentwicklern nicht über längere Zeit hinweg scharfe und stabile Bildkopien gewährleisten kann. Darüber hinaus können je nach der Art der in ihnen enthaltenen alkalischen Verbindung Naßentwickler für Diazotypiematerialien oftmals einen unangenehmen, lästigen und beißenden Geruch.besitzen.
2. Da bei der Durchführung des Trockenverfahrens als Entwickler Ammoniak verwendet wird, schafft dessen starker, beißender und lästiger Geruch schwerwiegende Probleme einer Umweltverschmutzung. Darüber hinaus benötigt man zur Durchführung des Trockenverfahrens großdimensionierte und kostspielige Entwicklungsvorrichtungen.
3. Da die thermisch zu entwickelnden lichtempfindlichen Diazotypiematerialien eine Verbindung enthalten, die beim Erwärmen eine alkalische Verbindung abspaltet,
sind die Haltbarkeit und Stabilität des lichtempfind-
-3-609884/ 1017
ORIGINAL INSPECTED
3 - 2622094
lichen Diazotypiematerials nicht über längere Zeit hinweg (insbesondere unter wechselnden Umgebungsbedingungen) nicht gewährleistet.
Um nun den geschilderten Schwierigkeiten zu begegnen, wurden bereits Entwickler mit einem Gehalt an mindestens einem organischen Amin geschaffen (vgl. die japanische Patentanmeldung 23515/1970). Bei Verwendung eines solchen Entwicklers wird es möglich, die Entwicklung durch Aufbringen einer sehr geringen Menge des betreffenden Entwicklers auf die Oberfläche der lichtempfindlichen Schicht eines Zweikomponenten-Diazotypiematerials durchzuführen. Unter Berücksichtigung der nur sehr geringen Menge an benötigtem Entwickler läßt sich dieses Entwicklungsverfahren als Halbtrockenverfahren bezeichnen. Selbst dieses Halbtrockenverfahren krankt jedoch daran, daß der Verfärbungsgrad des organischen Amins so groß ist, daß sich eine deutliche Verfärbung und ein Ausbleichen der nach dem Entwickeln erhaltenen Bildkopie nicht vermeiden lassen. Darüber hinaus wird ein solcher Entwickler bei längerdauerndem Gebrauch braun, was dazu führt, daß der Bildhintergrund von mit einem solchen braun gewordenen Entwickler entwickelten Bildkopien in höchst unerwünschter Weise verfärbt wird.
Um den geschilderten Schwierigkeiten von organische Amine enthaltenden Entwicklern zu begegnen, ist es bereits bekannt geworden, diesen Entwicklern zusammen mit dem organischen Amin ein wasserlösliches Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalz einer Carbonsäure oder ein wasserlösliches, pyrolysierbares Ammoniumsalz zuzusetzen (vgl. die japanische Patentanmeldungen 24 735/1973, 60 621/1973 und
-4-609684/1017 ORIGINAL h«örcCTED
60 633/1973). Nachteilig an sämtlichen dieser Entwickler ist jedoch,daß bei ihrer Applikation erwärmt und getrocknet werden muß, wobei ein unangenehmer und lästiger Geruch abgegeben wird. Darüber hinaus können bei längerdauerndem Gebrauch dieser Entwickler keine zufriedenstellenden Bildkopien mehr hergestellt werden, da sich die genannten Substanzen wegen der Verwendung von Wasser als Verdünnungsmittel abscheiden. Folglich sind also die zuletzt genannten Entwickler ebenfalls nicht von praktischem Interesse.
Der Erfindung liegt de Aufgabe zugrunde, einen Naßentwickler zum Entwickeln von Zweikomponenten-Diazotypiematerialien im Rahmen des geschilderten Naß- oder Halbtrockenverfahrens zu schaffen, in dem die einzelnen Bestandteile selbst beim Verdunsten des Wassers oder sonstigen Lösungsmittels nicht auskristallisieren und der über lange Zeit hinweg scharfe und stabile Bildkopien ohne fleckigem Bildhintergrund, die darüber hinaus als solche kaum verfärbt oder ausgebleicht sind, liefert.
Gegenstand der Erfindung ist ein Naßentwickler zum Entwikkeln von Zweikomponenten-Diazotypiematerialien, der als Entwicklerbestandteil im wesentlichen ein Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetallsalz einer Aminosäure enthält.
Sowohl die Alkalimetall- als auch Erdalkalimetallsalze von erfindungsgemäß als Entwicklerverbindungen in Naßentwicklern für Zweikomponenten-Diazotypiematerialien verwendbaren Aminosäuren stellen geruchlose und sehr hygroskopische Substanzen hoher Löslichkeit in organischen alkoholischen Lösungsmitteln und Wasser dar. Folglich kommt es
—5— 609884/1017 0MGlNAL INSPECTED
2628Π94
bei wäßrigen oder alkoholischen Lösungen dieser Entwicklerverbindungen selbst beim Verdunsten des organischen Lösungsmittels und/oder Wassers nicht zu einer Kristallisation der alkalischen Entwicklerverbindung. Darüber hinaus werden diese alkalischen Entwicklerverbindungen im Vergleich zu organischen Aminen beim Belüften kaum beeinträchtigt. Eine Verfärbung und ein Ausbleichen der damit entwickelten Bildkopien läßt sich weitestgehend unterdrücken. Schließlich ist der Bildhintergrund der mit solchen Entwicklern entwickelten Bildkopien ohne Flecken, da die Verfärbungsgeschwindigkeit des Naßentwicklers durch Oxidation vernachlässigbar ist.
Erfindungsgemäß geeignete Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalze von Aminosäuren sind beispielsweise die Natrium-, Kalium-, Lithium-, Magnesium-, Calcium- oder Bariumsalze von L-a-Alanin, DL-oc-Alanin, ß-Alanin, L-Alloisoleucin, L-oc-Aminobuttersäure, D-ß-Aminobuttersäure, DL-ß-Aminobuttersäure, Jf -Aminobuttersäure, DL-a-Aminobuttersäure, L-Asparagin, D-Asparagin, L-Aminobernsteinsäure, DL-Aminobernsteinsäure, L-Asterubin, L-Canavanin, L-Citrullin, Creatin, Creatinin, L-Cystein, L-Cystin, D-Cystin, L-Glutaminsäure, D-Glutaminsäure, DL-Glutaminsäure, L-Glutamin, Glycin, L-Histidin, L-a-Hydroxyprolin, L-ß-Hydroxyprolin, L-Isoleucin, DL-Isoleucin, L-Leucin, DL-Leucin, L-Lysin, L-Methionin, DL-Methionin, L-Norleucin, D-Norleucin, L-Norvalin, D-Norvalin, DL-Norvalin, L-Octopin, DL-Ornithin, L-Ornithin, L-Phenylalanin, B-Phenylalanin, DL-Phenylalanin, D-Phenylalanin, L-Prolin, Sarcosin, L-Serin, DL-Serin, Taurin, L-Threonin, L-Tryptophan, L-Tyrosin, DL-Tyrosin, L-oc-Valin, DL-a-Valin und ß-Valin. Selbstverständlich können
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auch Mischungen von mehreren der genannten Salze verwendet werden.
Als Lösungsmittel für diese alkalischen Entwicklerverbindungen, d.h. Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetallsalze von Aminosäuren, eignen sich beispielsweise neben Wasser Glykole oder Glykoläther, wie Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol, Polyäthylenglykol, Propylenglykol, Dipropylenglykol, Tripropylenglykol, Polypropylenglykol, Glyzerin, Trimethylenglykol, Tetramethylenglykol, Butandiol, 1,5-Pentandiol, Hexylenglykol, Acetylenglykol, Äthylenglykolmonomethyläther, Äthylenglykolmonoäthylähter, Äthylenglykoldiäthyläther, Äthylenglykolisopropyläther, Äthylenglykolmonobutyläther, Äthylenglykoldibutyläther, Diäthylenglykolmonomethyläther, Diäthylenglykolmonoäthyläther, Diäthylenglykoldimethyläther, Diäthylenglykoldiäthyläther, Triäthylenglykolmonomethyläther, Triäthylenglykolmono^Mthyläther, Tetraäthylenglykolmonoäthyläther, Propylenglykolmonoäthyläther, Propylenglykolmonobutyläther, 1-Butoxyäthoxypropanol und dergleichen. Selbstverständlich eignen sich auch Mischungen aus zwei oder mehreren der genannten Lösungsmittel.
Das Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalz einer Aminosäure wird vorzugsweise in einer Konzentration von 2 Us 40 Gew.-% zum Einsatz gebracht. Wenn das Lösungsmittel des erfindungsgemäßen Naßentwicklers aus Wasser alleine besteht, wird der erfindungsgemäße Naßentwickler im Rahmen eines Naßverfahrens zum Einsatz gebracht. Wenn der Naßentwickler gemäß der Erfindung im Rahmen des Halbtrockenverfahren zum Einsatz gebracht werden soll, sollte dessen
-7-ORlG^AL INSPECTED 609884/1017
2 6 2 -S Π 9 — ι —
Lösungsmittel aus einem der genannten organischen Lösungsmittel und insbesondere etwa 5 bis 20 Gew.-9*! Wasser bestehen. Es hat sich gezejgjb, daß man durch Zugabe von Wasser zu dem organischen Lösungsmittel die Löslichkeit der alkalischen Entwicklerverbindungen verbessern und die Geschwindigkeit der Farbentwicklung der zu entwickelnden Bildkopien verbessern kann. Wenn weniger als etwa 5 Gew.-% Wasser zugesetzt wird, stellt sich der geschilderte Effekt kaum ein. Wenn dagegen mehr als 20 Gew.-% Wasser zugesetzt werden, trocknet die Bildkopie nach der Entwicklung nur unzureichend, so daß sich also ein solcher Entwickler nicht zur Verwendung bei dem Halbtrockenverfahren eignet.
Auch bei Verwendung des erfindungsgemäßen Naßentwicklers im Rahmen eines Naßentwicklungsverfahrens kann das Lösungsmittel aus einem Gemisch aus Wasser und dem organischen Lösungsmittel bestehen. Aus den geschilderten Gründen eignen sich jedoch Entwickler mit weniger als 20 Gew.-% Wasser im wesentlichen für das Halbtrockenverfahren.
Wie bereits ausgeführt, reicht es völlig aus, wenn Entwickler gemäß der Erfindung 2 bis 40 Gew.-96 der in einem organischen Lösungsmittel und/oder Wasser gelösten alkalischen Entwicklerverbindung enthalten. Wenn die Menge des im Entwicklerlösungsmittel enthaltenen organischen Lösungsmittels relativ groß ist, wird der erfindungsgemäße Naßentwickler zweckmäßigerweise im Rahmen des halbtrockenen Verfahrens zum Einsatz gebracht. Wenn dagegen die im Entwicklerlösungsmittel als ganzem enthaltene Wassermenge relativ groß ist, eignet sich der betreffende erfindungsgemäße Naßentwickler zur Verwendung beim Naßverfahren.
-8-60 98 84/1017 ORIGINAL. INSPECTED
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Wie ebenfalls bereits ausgeführt, enthält ein Naßentwickler gemäß der Erfindung als Entwicklerverbindung im wesentlichen ein Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetallsalz einer Aminosäure. Der erfindungsgemäße Naßentwickler eignet sich ganz allgemein zum Entwickeln von Zweikomponenten-Diazotypiematerialien.
Diazotypiematerialien, die insbesondere bei Verwendung eines erfindungsgemäßen Entwicklers Bildkopien ausreichender Farbeigenschaften und hoher Bilddichte liefern, sind beispielsweise Zweikomponenten-Diazotypiematerialien, die unter Verwendung eines Zinkchloriddoppelsalzes von 4-Diazo-2,5-diäthoxymorpholinobenzolchlorid, 4-Diazo-2,5-dibutoxymorpholinobenzolchlorid, 4-Diazo-N,N-dipropylanilinchlorid, 4-Diazo-2,5-diäthoxy-4-(4'-methoxy)benzoylaminobenzolchlorid, und dergleichen als Diazoniumverbindung und von 2,3-Dihydroxynaphthalin, 2,3-Dihydroxynaphthalin-6-natriumsulfonat, 2-Hydroxy-3-naphthoesäure-ß-aminoäthylamid, 2-Hydroxy-3-naphthoesäureäthanolamin, 2-Hydroxy-3-naphthoesäuremorpholinoäthylamid, 2-Hydroxy-3-naphthoesäuremorpholinopropylamid, 1-Biguanidino-7-naphthol, Resorcin, a-Resorcinsäureäthanolamid, Äthylendiamin-N,N!-bisacetoacetoamid, Diresorcin und dergleichen als Kuppler hergestellt wurden.
Zur Entwicklung eines Diazotypiematerial mit einem erfindungsgemäßen Naßentwickler reicht es aus, eine derart geringe Menge des Entwicklers auf die Oberfläche der lichtempfindlichen Schicht des belichteten Diazotypiematerials aufzubringen, daß diese eben schwach angefeuchtet wird. Obwohl die Oberfläche der lichtempfindlichen Schicht des Di-
-9-ORiGlNAL INSPECTED 609884/1017
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azotypiematerials vom Entwickler nur schwach angefeuchtet werden muß, hängt das Ergebnis der Entwicklung doch von der Konzentration an alkalischer Entwicklerverbindung, d.h. dem Mischungsverhältnis von alkalischer Entwicklerverbindung mit dem organischen Lösungsmittel und/oder Wasser, ab. In der Regel beträgt die Konzentration an alkalischer Entwicklerverbindung auf der Oberfläche der lichtempfindlichen Schicht des Diazotypiematerials 1 bis 3 g/m Trägerfläche. Zur Applikation des erfindungsgemäßen Naßentwicklers auf die Oberfläche der lichtempfindlichen Schicht kann man sich beispielsweise des bei einem üblichen Offsetdruckvorgang bevorzugten Walzenübertragungsverfahrens bedienen. Bei der Durchführung des Naßverfahrens, bei dem auf die Oberfläche der lichtempfindlichen Schicht des Diazotypie-
, ρ
materials mehr als 3 g/m Trägerfläche, vorzugsweise 3 bis
6 g/m Trägerfläche, an alkalischer Entwicklerverbindung appliziert v/erden soll, kann man eine Schwammwalze, eine Nutenwalze und dergleichen verwenden, um das Aufzeichnungsmaterial mit relativ viel Entwickler zu beschichten oder zu imprägnieren.
Wie bereits ausgeführt, ist bei Verwendung eines erfindungsgemäßen Naßentwicklers dessen auf die Oberfläche der lichtempfindlichen Schicht aufzubringende Menge sehr gering. Folglich kann man also fast sagen, daß das unter Verwendung des erfindungsgemäßen Entwicklers durchgeführte Entwicklungsverfahren eher ein Trockenverfahren als ein Halbtrocken- oder Naßverfahren ist. Selbst bei längerdauerndem Gebrauch eines erfindungsgemäßen Entwicklers kommt es nicht zum Auftreten einer Kristallisation. Die mit erfindungsgemäßen Naßentwicklern hergestellten Bildkopien sind immer scharf und fallen nach der Entwicklung in praktisch
trockener Form an.
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-10-
2 6 ? *! 19
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Beispiel 1
Zunächst wird eine BeSchichtungslösung der folgenden Zusammensetzung :
Wasser
Äthylenglykol Isopropanol Zitronensäure Thioharnstoff
2-Hydroxy-3-naphthoesäureäthanolamid
Coffein
4-Diazo-2,5-dibutoxymorpholinobenzolchlorid (Zinkchloriddoppelsalz)
Saponin
zubereitet. Die erhaltene Beschichtungslösung wird mit Wasser auf 1 1 aufgefüllt, wobei man eine gebrauchsfertige
lichtempfindliche Beschichtungslösung erhält. Durch Auftragen derselben auf 90 g/m schweres und zur Herstellung von lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien geeignetes Pauspapier und Antrocknen der aufgetragenen Beschichtungsflüssigkeit erhält man ein Zweikomponenten-Diazotypiematerial.
Dieses wird in geeigneter Weise gegen eine daraufgelegte Vorlage mittels einer fluoreszierenden Lampe belichtet,
worauf die Oberfläche des belichteten Aufzeichnungsmate-
ORIGSNAL INSPECTED "11 -
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800 ml
30 ml
30 ml
20 g
30 g
15 g
10 g
10 g
1 g
26?Ρ-Π94
rials zur Entwicklung mittels einer Gummiwalze mit den verschiedensten in der folgenden Tabelle I angegebenen Entwicklern Nr. 1 bis Nr. 11 (die Entwickler Nr. 10 und Nr. 11 stellen Vergleichsentwickler dar) beschichtet wird. Die Menge des ,jeweils aufgetragenen Naßentwicklers wird auf 1,5 bis 2,0 g/m2 Trägerfläche begrenzt.
Die erzielten Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt. Hierbei läßt sich feststellen, daß mit sämtlichen Entwicklern gemäß der Erfindung eine ausgezeichnete Wirkung erzielt wird. Bei Verwendung des Entwicklers Nr. 3 läßt sich nach der Entwicklung auf der entwickelten Bildkopie noch etwas Feuchtigkeit feststellen.
Wenn die Gummiwalze nach Applikation der einzelnen Naßentwickler liegengelassen wird, zeigt es sich, daß bei Verwendung der Vergleichsentwickler Nr. 10 und Nr. 11 eine Kristallisation eintritt. Bei den erfindungsgemäßen Naßentwicklern Nr. 1 bis Nr. 9 erfolgt dagegen keine Kristallisation.
Tabelle I
Entwick- Bestandteile des Naßentwicklers Mischungsler Nr. verhältnis
in Gevr.-%
1 DL-a-Natriumaminobutyrat 15 Äthylenglykol 70 Wasser 15
2 Calciumsalz von L-α-Alanin 25 Propylenglykol 65 Wasser 10
-12-60SS84/1017 ORIGINAL INSPECTED
Fortsetzung Tabelle I
Lithiumsalz von Glycin 24 Diäthylenglykolmonomethyläther 46 Wasser 30
Kaliumsalz von L-Arginin 18 Diäthylenglykol 64 Wasser 18
Magnesiumsalz von L-Leucin 23 Hexylenglykol 67 Wasser 10
Natriumsalz von DL-Prolin 16 Diallopyren 76 Wasser 8
^-Kaliumaminobutyrat 15 Diäthylenglykolmonoäthyläther 72 Wasser 13
L-Calciumglutamat 20 Triäthylenglykol 68 Wasser 12
Calciumsalz von DL-a-Valin 16 Polyäthylenglykol 75 Wasser 9
Monoäthanolamin 20 Ent?1*"Triäthanolamin 30
wick- Diäthylenglykolmonomethyläther 50 ler
Monoäthanolamin 30
wick- Hexylenglykol 10
-13-
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ORiGiNAL INSPECTED
Tabelle II
Entwick
ler
Nr.
Farbentwicklungsgeschwindigkeit *1) Ausbleichungs- Färbung des Geruch der BiId-30 see 1 min 10 min 30 min geschwindigkeit *2) Bildhinter- kopie *4)
R max R min grunds *3)
1
2
3
4
7
8
9
10
11
0,74 0,82 0,81 0,80
0,83 0,78
0,79 0,83 0,80 0,80 0,82
0,88 0,91 0,90 0,92 0,94 0,92 0,93 0,96 0,94 0,95 0,96
1,00 1,01 1,03 1,04 1,08 1,04 1,04 1,06 1,03 1,05 1,04
1,10 1,08 1,09 1,10 1,15 1,08
1,07 1,08 1,06 1,06 1,07
9,5 7,8 9,4 8,3 7,2 8,1 9,3 7,9 8,2
11,3 9,9 10,8 10,8 10,3 10,5 11,2 10,9 11,1 15,4 16,2
0,09 0,08 0,10 0,07 0,09 0,09 0,08 0,08 0,11 0,18 0,20
geruchlos
It »I Il Il If Il
Geruch nach Amin
■14-
rsj co
Fußnoten:
*1) Die Bildkonzentration oder -dichte nach der Entwicklung wird mit einem Photovoltdensitometer gemessen.
*2) Nach 3-stündiger Durchführung eines drastischen Ausbleichtests mittels eines handelsüblichen Echtheitstestgeräts für braune Farbe und Ermitteln der Konzentration oder Dichte des Bildbezirks (D max) sowie der Konzentration oder Dichte des Nicht-Bildbezirks (D min) eines dem Ausbleichtest nicht unterworfenen Prüflings sowie der Konzentration oder Dichte des Bildbezirks (D! max) sowie der Konzentration oder Dichte des Nicht-Bildbezirks (D! min) eines dem drastischen Ausbleichtest unterworfenen Prüflings mittels eines Photovoltdensitometers werden die Ausbleichgeschwindigkeiten R max und R min nach folgenden Gleichungen ermittelt:
R max =
κ min m χ 100
D mm
*3) Zur Ermittlung des Verfärbungsgrades des Bildhintergrundes der Bildkopie durch einen verdorbenen Entwickler wird der Prüfling mit einem einen Monat lang in der Entwicklungsvorrichtung belassenen Naßentwickler entwickelt, worauf die Konzentration oder Dichte des Nicht-Bildbezirks mittels eines Photovoltdensitometers gemessen wird.
-15-
609884/ 1017 ORlQiMAL SUSPECTED
*4) Der Geruch der Bildkopie unmittelbar nach der Entwicklung wird olfaktorisch ermittelt.
Beispiel 2
Ein entsprechendes Diazotypiematerial wie im Beispiel 1 wird mit einer geeigneten Vorlage abgedeckt und gegen diese mittels einer fluoreszierenden Lampe belichtet. Dann werden die auf Oberfläche des jeweils belichteten Diazotypiematerials mittels einer Schwammwalze die verschiedensten Naßentwickler Nr. 12 bis Nr. 20 (die Naßentwickler Nr. 19 und Nr. 20 sind Vergleichsentwickler) beschichtet, wobei eine Entwicklung erfolgt.
Die Zusammensetzung der verschiedenen Naßentwickler und die mit diesen Naßentwicklern erzielten Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle III zusammengestellt:
600334/1017 O!^AL *,*,,,
Tabelle III
Entwick- Zusammensetzung des ler Nr. Naßentwicklers in Gew.-9
Menge des applizierten Entwicklers in g/m2 Trägerfläche
Bild- Zustand der Schwamm- Zustand der Bildkopie dichte walze nach Gebrauch nach Durchführung des *5) *6) Entwicklungsvorgangs
unter den in der linken Spalte angegebenen Bedingungen *7)
CD
CD
12 Kaliumsalz von Glycin 5
CO
CO
Wasser 95
OO 13 Natriumsalz von
Alanin
ß- 12
_1 Wasser 88
O
-J
14 Kaliumsalz von
nobutt er s äure
a-Ami- 9
Wasser 91
15 Natriumsalz von
Leucin
Ju"" 25
Wasser 75
16 Natriumsalz von
a-Valin
L- 6
Wasser 94
4,5
3,1
3,9
2,0
4,8
es tritt keine Kri- gleichmäßig und akstallisation ein zeptabel
-17-
OO O CD
Fortsetzung Tabelle III
17 Lithiumsalz von L-Cystein Kaliumcarbonat 13 3, 2 1, 04
Wasser Entwfck:Kaliumtetraborat
ler) Wasser
87 1, 8 1, 10
18 Magnesiumsalz von L-Histi-
din
31
Wasser 69
19
S _
Kaliummetaborat 10 4, 3 o, 95
(Vergl.-
Ent- Wasser
wickler)
90
20 6 3, 8 0, 92
00
VD VJi
es tritt keine Kri- gleichmäßig und akstallisation ein zeptabel
es tritt eine Kri- es sind körnige Entstallisation ein Wicklungsmarken feststellbar
es sind lange und schmale Entwicklungsmarken f 11 feststellbar £
Fußnoten: *5) Die Konzentration oder Dichte des Bildes 30 see nach dem Entwickeln wird mit einem Photovoltdensitometer ermittelt.
*6) Der Zustand wird mit bloßem Auge nach 2-wöchigem Aufenthalt (der Schwammwalze) in der Kopiervorrichtung geprüft.
*7) Die Entwicklung bzw. der Kopiervorgang erfolgt unter Verwendung der 2 Wochen in dem Kopiergerät belassenen Schwammwalze. Der Zustand des Bildes auf der erhaltenen Bildkopie wird mit bloßem Auge ermittelt.
-18-

Claims (4)

  1. Patentansprüche
    ,1. JNaßentwiekler zum Entwickeln von Zweikomponenten-Diazotypiematerialien, dadurch gekennzeichnet, daß er als Entwicklerverbindung mindestens ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalz einer Aminosäure enthält.
  2. 2. Naßentwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er 2 bis 40 Gew.-% mindestens eines Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetallsalzes einer Aminosäure enthält.
  3. 3. Naßentwiekler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er das Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetallsalz einer Aminosäure in einem alkoholischen organischen Lösungsmittel und/oder Wasser gelöst enthält.
  4. 4. Naßentwickler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß er das Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetallsalz einer Aminosäure in einem Gemisch aus organischem Lösungsmittel und Wasser mit einem Wassergehalt von 5 bis 20 Gew.-96 gelöst enthält.
    !-VSPECTED 609884/1017
DE19762628094 1975-06-30 1976-06-23 Nassentwickler zum entwickeln von zweikomponenten-diazotypiematerialien Ceased DE2628094A1 (de)

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