DE950978C - Mischung zur Sensibilisierung von Diazotypiematerial - Google Patents

Mischung zur Sensibilisierung von Diazotypiematerial

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DE950978C
DE950978C DEG14593A DEG0014593A DE950978C DE 950978 C DE950978 C DE 950978C DE G14593 A DEG14593 A DE G14593A DE G0014593 A DEG0014593 A DE G0014593A DE 950978 C DE950978 C DE 950978C
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polyvinyl acetate
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sensitizing
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DEG14593A
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John Sulich Jun
Joseph Ferdinand Kosalek
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General Aniline and Film Corp
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    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C1/00Photosensitive materials
    • G03C1/52Compositions containing diazo compounds as photosensitive substances
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Description

AUSGEGEBEN AM 18. OKTOBER 1956
INTERNAT. KLASSE G 03C —
G 14593 IVa/57b
sind als Erfinder genannt worden
Die Erfindung betrifft lichtempfindliche Diazotypiematerialien, die eine hohe Empfindlichkeit besitzen und Bilder hoher Dichte ergeben, und sie befaßt sich insbesondere mit derartigen Materialien, bei denen sich die lichtempfindliche Komponente auf dem Schichtträger in einer Schicht aus Polyvinylacetat befindet, in dem feinzerkleinerte Kieselsäure dispergiert ist.
Von den Benutzern des Diazotypieverfahrens werden vielfach empfindlichere Materialien verlangt, die gleichzeitig Bilder höherer Dichte auf einem klaren weißen Untergrund ergeben. Da das Diazotypieverfahren in der .technischen Anwendung ein positives Ausbleichverfahren ist, lassen sich diese Forderungen jedoch nur schwierig erfüllen. Wenn beispielsweise eine gegebene Diazoverbindung mit einer gewissen Empfindlichkeit gegenüber ultraviolettem Licht benutzt wird, so kann natürlich durch eine Verringerung der Konzentration der Diazoverbindung eine höhere Empfindlichkeit erreicht werden, da in diesem Falle nur eine geringere Menge Diazoverbindung zerstört zu werden braucht, um das Bild zu erhalten. Die Erhöhung der Empfindlichkeit wird jedoch dann offensichtlich nur durch eine Verringerung der Farbdichte des durch die Entwicklung erzeugten Bildes erhalten. Die von der Technik gewünschten Forderungen sind daher nicht so einfach zu erfüllen, wie es den Anschein hat.
Diese Schwierigkeiten sind auch bekannt, und es sind in der Industrie auch schon viele Versuche unter-
nommen worden, sie zu beheben. Von diesen Versuchen haben einige auch große Erfolge gebracht während andere nur geringe Ergebnisse gehabt haben Trotz der Fortschritte, die in der Technik erzielt worden sind, ist es bisher jedoch noch nicht gelungen ein Produkt mit besten Eigenschaften zu erzeugen. Die einfachste Lösung des in Frage stehenden Problems besteht offensichtlich in der Auswahl einer Diazoniumverbindung, die eine so hohe Lichtempfindlichkeit besitzt, daß sie in einer Konzentration benutzt werden kann, in der sie die erforderliche Bilddichte ergibt und dennoch eine vollständige Zerstörung an den belichteten Stellen in der gewünschten Zeit ermöglicht. Zu diesem Zweck sind zahlreiche Diazoverbindungen der verschiedensten chemischen Zusammensetzung vorgeschlagen, synthetisch hergestellt und im Diazotypieverfahren geprüft worden. Von diesen Verbindungen scheinen die stabilisierten Diazoverbindungen, die sich von N, N-disubstituierten p-Phenylendiaminen ableiten, den besten Kompromiß zwischen hoher Lichtempfindlichkeit und größerer Farbdichte einerseits und den übrigen erforderlichen Merkmalen, wie Wasserlöslichkeit in den Uberzugslösungen, Stabilität gegenüber Zersetzung und/oder Vorkupplung sowie Echtheitseigenschaften u. dgl, andererseits zu ergeben.
Ein anderer Weg bestand in der Verwendung von Zusatzstoffen für die Diazotypie-Überzugslösung, um die Empfindlichkeit der Diazoverbindung gegen Zerstörung in den vom Licht getroffenen Flächen zu erhöhen. Für diesen Zweck sind Verbindungen, wie Anthrachinonsulfonsäure, organische Ketoverbindungen u. dgl., vorgeschlagen worden. Es ist klar, daß diese Arbeitsweise, wenn sie erfolgreich wäre, es ermöglichen würde, daß größere Mengen der Diazoverbindung in der Schicht benutzt werden könnten, so daß in den Bildflächen eine höhere Dichte ohne Benachteiligung der Empfindlichkeit erhalten wird. Unglücklicherweise hat diese Arbeitsweise jedoch nur wenig Erfolg gehabt, da die erhaltenen Resultate hinsichtlich der Qualität sowie der Kosten technisch nicht befriedigt haben.
Ein weiterer Weg bestand darin, die Bildoberfläche durch Verwendung einer mehr oder weniger diskontineuerlichen Schicht eines chemisch inerten, aber physikalisch aktiven, feinzerkleinerten Stoffes, wie feinzerkleinerte Kieselsäure, wirksamer zu machen. Für diese Arbeitsweise wurde vorgeschlagen, eine solche Schicht durch Vorbehandlung der Unterlage aufzutragen oder sie aus der Überzugslösung abzuscheiden. So wird nach der USA.-Patentschrift 2 433 515 die Bildung einer besonderen kieselsäurehaltigen Schicht aus einer kolloidalen flüssigen Kieselsäuredispersion als Vorbehandlung für Papier vorgeschlagen, die dann mit einer Lösung für Blaudruck sensibilisiert wird. Es wird dort angegeben, daß die Lebhaftigkeit und Klarheit sowie die Dichte in der erhaltenen Kopie auf diese Weise verbessert werden. Im Gegensatz hierzu wird nach der USA.-Patentschrift 2 566 709 vorgeschlagen, dieselbe Verbesserung in dem Diazotypiesystem von Fotoreproduktionen dadurch zu erzeugen, daß kolloidale Kieselsäure im dispergierten Zustande der Sensibilisierlösung für das Diazotypiematerial einverleibt wird. Dieses letztere Verfahren hac den sehr wesentlichen zusätzlichen wirtschaftlichen Vorteil, daß eine besondere Stufe für das Überziehen in Wegfall kommt.
In der Praxis hat sich jedoch ergeben, daß diese beiden Verfahren gewisse Nachteile besitzen, und zwar sind die schwerwiegendsten erstens die geringe Abriebfestigkeit, zweitens die chromatographische Wirkung der Kieselsäureschicht und drittens die Kosten.
Unter Abrieb oder Abblättern ist hierbei — wie der Name besagt — zu verstehen, daß die Kieselsäureteilchen während der Herstellung und der Verwendung des Diazotypiematerials leicht vom Schichtträger abfallen. Diese Wirkung ist nicht nur sehr lästig, sondern sie kann gegebenenfalls auch gesundheitsschädlich sein.
Es wurde ferner festgestellt, daß die Kieselsäureschicht mit Bezug auf die in einer typischen Diazotypie-Überzugslösung vorhandenen verschiedenen Bestandteile chromatografisch differenzierend wirkt. Auf diese Weise wird jedoch die Stabilität sowie auch die Beständigkeit gegen Verblassen verschlechtert, und im Falle der Herstellung von Kopien in schwarzen Linien (wobei mehrere Kupplungskomponenten benutzt werden) wird auch der schwarze Farbton verschlechtert.
Es ist in den obigen Patenten angegeben worden, daß durch die Verwendung der Kieselsäureschichten die Klarheit und die Dichte verbessert werden. Wird jedoch das Ausmaß der Verbesserung gegen die vorstehend genannten Nachteile, die erhöhten Kosten und die zusätzlichen Arbeitsmaßnahmen abgewogen, so ist sie äußerst gering.
In der USA.-Patentschrift 2 662 013 ist angegeben worden, daß die obigen Nachteile behoben werden können, wenn für die Kieselsäureteilchen Bindemittel benutzt werden. Als derartige Bindemittel sollen solche benutzt werden, die chemisch gebundenen Stickstoff enthalten, und zwar entweder in Form von natürlich vorkommenden eiweißhaltigen Stoffen oder synthetischen Harzen. Es wurde dabei festgestellt, daß das richtige, experimentell zu bestimmende Verhältnis von Kieselsäure zu Bindemittel von entscheidender Bedeutung ist. Es wurde nämlich gefunden, daß bei dem richtigen Verhältnis von Kieselsäure und Bindemittel eine synergistische Wirkung eintritt, d. h., die Erhöhung der Dichte stand in keinem Verhältnis zu der, die erhalten wurde, wenn jede Komponente allein benutzt wurde oder wenn die beiden zusammen in anderen Konzentrationen als den besten benutzt wurden. Durch weitere Untersuchungen wurde festgestellt, daß Kieselsäureteilchen in der Größe von ι bis 5 Mikron eine wesentlich größere Dichteverbesserung ergaben als die in den genannten Patenten empfohlenen kleineren Teilchen. Teilchen einer Größe über 10 Mikron wurden jedoch vermieden, da sie in dem für den Vorstrich benutzten Bad schwierig in iao Suspension zu halten waren und in dem getrockneten Überzug eine unerwünschte Rauheit der Oberfläche irgaben.
Das Verfahren des obigen Patents bedeutete einen wesentlichen technischen Fortschritt. Es hatte jedoch den einen Nachteil, daß die vorgeschlagenen Binde-
mittel mit den erforderlichen Stoffen der Sensibilisierlösung meist nicht verträglich waren. Infolgedessen mußte, wenn nach dem obigen Patent gearbeitet wurde, die Kieselsäure-Bindemitteldispersion in einer besonderen Stufe als Vorstrich aufgetragen werden. Durch die Anwendung von zwei Arbeitsstufen für den Aufstrich und der damit verbundenen weiteren Behandlung der Produkte werden jedoch die Herstellungskosten erhöht.
ίο Um den zusätzlichen Arbeitsgang im oben beschriebenen Verfahren auszuschalten, wurden zahlreiche Versuche durchgeführt, wobei wasserlösliche Bindemittel benutzt wurden, die mit allen Bestandteilen der Sensibilisierungslösung verträglich sind. Zu den so geprüften Stoffen gehörten Stärken der verschiedensten Art, wasserlösliche synthetische Harze, wie Methylcellulose, Oxyäthylcellulose u. dgl. Aus verschiedenen Gründen war jedoch keines dieser Bindemittel zufriedenstellend. Da diese Stoffe wasserlöslich sind und ein hohes Molekulargewicht besitzen, neigen sie nämlich dazu, der Überzugslösung eine übermäßig hohe Viskosität zu erteilen, wodurch das Überziehen oder Beschichten mit hoher Geschwindigkeit erschwert wird. Aus den genannten Gründen halten sie auch Wasser hartnäcldg zurück, wodurch das völlige Trocknen erschwert wird. Einige dieser Bindemittel trockneten auch zu einem zusammenhängenden, für Ammoniakgas verhältnismäßig undurchlässigen Film, so daß die Bildentwicklung schwierig wurde. Durch die Wasserlöslichkeit einiger der Bindemittel wurden auch die erhaltenen Kopien in unerwünschter Weise" empfindlich für ein Ausbluten der Farbe, wenn sie zufällig mit Wasser benetzt wurden. Bei einigen dieser Bindemittel erfolgte auch eine Farbverschlechterung, während andere die Stabilität gegen V'örkupplung verschlechterten.
Es wurde nun gefunden, daß die Vorteile des obigen Verfahrens erzielt werden können, dabei aber die zusätzliche Beschichtungsstufe in Wegfall kommen kann, wenn als Bindemittel für die Kieselsäure ein wasserunlösliches Polyvinylacetat benutzt wird, das mit allen Bestandteilen der Sensibilisierlösung verträglich ist.
Sensibilisierlösungen, die Polyvinylacetat als Bindemittel zusammen mit feinzerkleinerter Kieselsäure enthalten, sowie die aus diesen Präparaten hergestellten lichtempfindlichen Diazotypiematerialien und das Verfahren zur Verarbeitung dieser Diazotypiematerialien bilden somit den Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Das Polyvinylacetat wird in Form einer wäßrigen Dispersion benutzt, wie sie im Handel erhältlich ist. Die bisher durchgeführten Versuche haben ergeben, daß das Polyvinylacetat in diesen Dispersionen, um wirksam zu sein, entweder eine kationische Ladung besitzen muß oder keine Ladung besitzen darf, d. h. nicht ionisch sein muß. Wenn das Polyvinylacetat eine anionische Ladung trägt, ist es unbrauchbar. Die Polyvinylacetate, die eine kationische Ladung tragen, ergeben die besten Resultate und werden daher vorzugsweise benutzt.
Die in den Dispersionen zu verwendende Kieselsäure kann entweder kolloidaler Natur öder auch grobkörniger sein, d. h. eine Teilchengröße, von etwa ι bis 5 Mikron besitzen. Es wurde gefunden, daß die besten Resultate mit den gröberen Teilchen erhalten werden, und daher wird deren Verwendung-bevorzugt. Als lichtempfindliche Diazoniumverbindungen können die üblicherweise benutzten verwendet werden, in welchem Zusammenhang auf die Verbindungen hingewiesen wird, die in der USA.-Patentschrift 2 501 874 und in dem Aufsatz von van der Grinten »Photographic Journal, Bd. 92 B (1952), S. 46, erwähnt sind. Sehr vorteilhaft sind die stabilisierten Diazoverbindungen, die sich von N, N-disubstituierten p-Phenylendiaminen ableiten. Beispiele derartiger Diazoverbindungen sind solche, die sich von N, N-Diäthylp-phenylendiamin; N-Benzyl-N-äthyl-p-phenylendiamin; N-Äthyl-p-phenylendiamin; N-Phenylp-phenylendiamin; N, N-Diäthyl-2-äthoxy-p-phenylendiamin; N - Äthyl - 2 - methyl - ρ - phenylendiamiti; N, N-Bis-(/5-0xyäthyl)-p-phenylendiamin; N-/?-Oxyäthyl-N-methyl-p-phenylendiamin u. dgl. ableiten. Dem üblichen Verfahren entsprechend werden diese Diazoverbindungen in Form von Salzen benutzt, die mit Zinkchlorid, Zinnchlorid, Cadmiumchlorid u. dgl. stabilisiert worden sind.
Die mit Bezug auf die Diazoniumverbindungen ge-"machten Ausführungen gelten auch für die Kupplungskomponenten, und es können beliebige der üblichen go Kupplungskomponenten für die vorliegenden Zwecke benutzt werden. Beispiele derartiger Kuppler sind: 2, 5-Xylenol; 2, 3-Dioxynaphthalin; i, 8-Dioxynaphthalin; Resorcin; Octylresorcin; p-Methyl-N-phenylpyrazolon; das Amid von a-Resorcylsäure; 2-Oxy-naphthalin-3, 6-disulfonsäure; Η-Säure; Acetylacetanilid; 2, 3-Dioxynaphthalin-6-sulfonsäureu.dgl. Weitere Kuppler sind in dem obengenannten Aufsatz von van der Grinten erwähnt.
Außer dem Polyvinylacetat, der Kieselsäure und der lichtempfindlichen Diazoverbindung kann die Überzugslösung auch die verschiedensten Zusatzstoffe enthalten, die bei der Herstellung von lichtempfindlichen Diazotypiematerialien üblicherweise benutzt werden. Derartige Zusatzstoffe sind beispielsweise Metallsalze für die Verstärkung des Farbstoffbildes, wie Ammoniumsulfat, Nickelsulfat, Zinkchlorid u. dgl.; Stabilisiermittel, wie Thioharnstoff, Thiosinamin, Naphthalintrisulfonsäure u. dgl.; Säuren zur Verzögerung der Vorkupplung, wie Essigsäure, Borsäure, Weinsäure u. dgl.; hygroskopische Stoffe, wie Glykol, Glycerin u. dgl., und Netzmittel, wie Saponin, Laurylsulfonat, Kerylbenzolsulfonat, das Ölsäureamid von N-Methyltaurin u. dgl.
Zweckmäßig werden auch Stoffe benutzt, die die Fähigkeit besitzen, die Entwicklung des Azofarbstoffes, insbesondere unter Bedingungen geringer Ammoniakkonzentration, zu beschleunigen. Für diesen Zweck werden Thioharnstoff verbindungen benutzt und insbesondere solche, bei denen entweder ein oder 12a beide Stickstoffatome durch einen aliphatischen Rest substituiert sind. Beispiele derartiger Verbindungen sind i-AUyl-3-/S-oxyäthyl-2-thioharnstoff; i-Allyl-2-thioharnstoff u. dgl.
Das Mengenverhältnis von Kieselsäure zu Bindemittel ist bei dem vorliegenden Verfahren nicht so
ausschlaggebend wie bei dem Verfahren der USA.-Patentschrift 2 662 013. Die Menge des Bindemittels kann somit etwa 1Z6 bis 1 Gewichtsteil je Gewichtsteil Kieselsäure betragen. Andererseits beträgt die Menge der Kieselsäure, berechnet auf.das Gewicht der lichtempfindlichen Diazoniumverbindung, etwa 1 Teil Diazoniumverbindung je 1 bis 4 Teile Kieselsäure. Als Schichtträger für die neue Überzugslösung kann irgendeiner der Schichtträger benutzt werden, die bereits für Diazotypiematerial vorgeschlagen worden sind. Beispiele derartiger Schichtträger sind hochwertige Papiere, wie Sulfitpapiere, Seiden- oder Baumwollstoffe, stärkeappretierte Stoffe, Filme aus teilweise hydrolysiertem Celluloseacetat, regeneriertem Celluloseacetat u. dgl.
Einer der wesentlichsten Vorteile der vorliegenden Erfindung ist der, daß sie nicht nur bei dem Trockenentwicklungsverfahren, sondern auch bei dem Einkomponenten-Naßverfahren benutzt werden kann. Wird das letztere Verfahren angewendet, so empfiehlt sich der Zusatz einer kleinen Menge eines Fluoride, um die Löslichkeit der Diazoverbindung in der Überzugslösung zu verbessern. Für diesen Zweck können Ammoniumbifluorid, Natriumfhiorid. Kaliumfluorid u. dgl. benutzt werden. Im allgemeinen werden diese Salze in einer Menge von 0,5 bis 4 g je 100 ecm Überzugslösung zugesetzt.
Das vorliegende Verfahren wird durchgeführt, indem in Wasser die verschiedenen Bestandteile der Sensibilisierlösung gelöst und in dieser Lösung dann die gewünschte Menge Kieselsäure und Polyvinylacetat dispergiert werden. Für die Herstellung der Dispersionen kann irgendeine der üblichen Vorrichtungen benutzt werden. Der Schichtträger wird dann mit der Suspension überzogen, getrocknet und entweder nach dem Trocken- oder Naß verfahren verarbeitet, je nachdem ob die Überzugslösung eine Zwei- oder Einkomponentenlösung ist.
Die erfindungsgemäß erreichten Resultate scheinen auf folgender Wirkung zu beruhen:
Die Polyvinylacetatdispersion besteht im wesentlichen aus einzelnen wasserunlöslichen Harzteilchen und sehr kleinen Mengen Polyvinylalkohol in Lösung. Da sich das Polyvinylacetat im ungelösten Zustand befindet, wird bei der benutzten Konzentration die Viskosität nur ganz unbedeutend erhöht im Vergleich zu der Erhöhung, die durch ein typisches wasserlösliches Harz in einer gleichen wirksamen Konzentration eintreten würde. Auf diese Weise wird aber eine schnelle Sensibilisierung und Trocknung während des Aufstreichens ermöglicht. Durch den niedrigen pH-Wert der Überzugslösung in Verbindung mit dem während der Trocknung bewirkten Erhitzen wird auch eine kleine Menge des Polyvinylacetatharzes zu Polyvinylalkohol auf der Oberfläche der Teilchen hydrolysiert, so daß diese Teilchen für die Imprägnierung mit den Bestandteilen der Uberzugslösung empfänglicher werden. Weiter ermöglicht die niedrige Blocktemperatur des Harzes, daß ein Teil der Partikel während der Trocknung schmilzt. Dieses Schmelzen in Verbindung mit den bekannten Klebeeigenschaften des Polyvinylacetats wirkt sich auf die Bindung der Kieselsäure besonders günstig aus. In dem Diazo iypiesystem, in welchem das Polyvinylacetat benutzt wird, kann man sich die Wirkungen der Überzugslösung und des Harzes, die aufeinander einwirken, somit so vorstellen, daß in einem diskontinuierlichen Film aus einzelnen Teilchen ein Gemisch aus Polyvinylalkohol und Polyvinylacetat gebildet wird, wobei letzteres teilweise hydrolysiert, unhydrolysiert und teilweise geschmolzen ^a ist. Dieses Gemisch eignet sich sehr gut für die Aufnahme der Überzugslösung und die Erhöhung der Dichte der darin erzeugten Farbstoffbilder.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele, in denen die Teile Gewichtsteile sind, näher veranschaulicht.
Beispiel 1
Hochwertiges Sulfitpapier wird mit einer Sensibilisierlösung der folgenden Zusammensetzung beschichtet und getrocknet:
Wasser 60 ecm
Äthylenglycol oder Glycerin 5 ecm „
Isopropylalkohol 1 ecm
Zitronensäure 5 g
Zinkchlorid 5 g
N-jö-Oxyäthyl-N'-aüyl-thioharnstoff.. 2,5 g
2, 3-Dioxy-naphthalin-6-sulfonsäure . 4 g 4-N, N-Diäthylamino-benzol-diazonium-chlorid-Zinkchlorid-doppel-
salz 2 g
Feinzerkleinerte Kieselsäure einer
Größe von 1 bis 5 Mikron 6 g
5o°/0ige wäßrige Suspension von kationischem Polyvinylacetat 3 ecm
Saponin 0,1 g
Wasser aufgefüllt auf 100 ecm.
Kopien, die unter Verwendung dieser Überzüge hergestellt werden, zeigen eine wesentliche Verbesserung in der Dichte im Vergleich zu Kopien, die auf Papier hergestellt worden sind, das in gleicher Weise mit einer Überzugslösung behandelt worden ist, die aber kein Kieselsäurebindemittel enthält. Werden die Kopien mit solchen verglichen, die aus einer Lösung hergestellt worden sind, die alle die obigen Bestandteile, abgesehen vom Polyvinylacetatharz, enthält, so besaßen die ersteren eine wesentlich größere Farbdichte und Klarheit, und sie neigten auch nicht zu einem Abrieb des Kieselsäurepigmentes, während die letzteren in allen drei Eigenschaften wesentlich unterlegen waren.
Beispiel 2
Hochwertiges Sulfitpapier wurde mit einer Sensibilisierlösung der folgenden Zusammensetzung beschichtet und getrocknet:
Wasser 60 ecm
Äthylenglycol oder Glycerin 5 ecm
Isopropylalkohol 1 ecm
Zitronensäure 10 g
Zinkchlorid 5 g
N-jS-Oxyäthyl-N'-allyl-thioharnstoff.. 2,5 g Diresorcylsulfoxyd 1,3 g
Acetoacetanilid 0,07 g
2, s-Dioxy-naphthalin-o-sulfonsäure . 1,9 g 4-N, N-Diäthylamino-benzol-diazoni-
um-chlorid-zinkchlorid-doppelsalz . 3 g Feinzerkleinerte Kieselsäure einer
Größe von 1 bis 5 Mikron 6 g
5o°/0ige wäßrige Suspension von kat-
ionischem Polyvinylacetat 3 ecm
Saponin 0,01 g
Wasser aufgefüllt auf 100 ecm.
Die auf diese Weise hergestellten Kopien und die in gleicher Weise wie im Beispiel 1 durchgeführten Vergleichsversuche ergaben dieselben Verbesserungen.
Beispiel 3
Ein hochwertiges, gut geleimtes Papier wurde mit der folgenden Lösung beschichtet und dann getrocknet:
Wasser 60 ecm
Aluminiumsulfat i,5 g
Thioharnstoff 0,5 g
Zitronensäure 0,5 g
Ammoniumbifluorid 0,75 g
4-N-Benzyl-N-äthyl-benzol-diazoni-
um-chlorid-zinkchlorid-doppelsalz 3 g Feinzerkleinerte Kieselsäure einer
Größe von 1 bis 5 Mkron 6 g
5o%ige wäßrige Suspension von kationischem Polyvinylacetat 3 ecm
Wasser aufgefüllt auf 100 ecm.
Die darauf hergestellten Kopien wurden in einer wäßrigen Lösung der folgenden Zusammensetzung entwickelt:
Wasser .' : ioo ecm
Natriumcarbonat 2 g
Natriumthiosulfat 5 g
Thioharnstoff 2,5 g
Tert. Natriumphosphat ........ 0,5 g
Natriumchlorid 4 g
Phloroglucin 1 g
Resorcin 0,5 g
Wurden diese Kopien mit in gleicher Weise hergestellten Kopien verglichen, deren Überzüge aus einer Lösung hergestellt worden waren, die die vorgeschlagenen Zusatzstoffe nicht enthielten, so waren die ersteren in der Dichte den letzteren wesentlich überlegen.

Claims (4)

Patentansprüche·.
1. Mischung zur Sensibilisierung von Diazotypiematerial, bestehend aus der Lösung einer lichtempfindlichen Diazoniumverbindung, einer wäßrigen Dispersion von Kieselsäure und einem wasserunlöslichen, kationischen oder nichtionogenenPolyvinylacetat.
2. Mischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion auch eine Azokupplungskomponente enthält.
3. Mischung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kieselsäure eine Teilchengröße von ι bis 5 Mikron besitzt.
4. Mischung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf eine hydrophile, für Diazotypiezwecke verwendbare Unterlage aufgetragen und getrocknet ist.
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