DE147918C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE

Die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Vorrichtung an Schreibmaschinen ermöglicht in einfacher, zuverlässiger Weise die Herstellung von Geheim-Schrift und läßt sich leicht auch an vorhandenen Schreibmaschinen anbringen. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß Bänder zur Verwendung kommen, auf denen Zeichen in einer von den Zeichen der. Tasten verschiedenen Reihenfolge angeordnet sind. Indem man nun beim Schreiben nicht diejenige Taste drückt, die das wiederzugebende Zeichen trägt, sondern dem Zeichen der Bänder benachbart liegt, die das zu schreibende Zeichen darstellt, und ferner nach jedem Abdruck einer Type die Bänder verschiebt, entsteht eine Schrift, die nur nach Kenntnis der beim Niederschreiben benutzten Bänder und der Art ihrer Verschiebung entziffert werden kann.

Die Verschiebung der Bänder kann selbsttätig erfolgen, indem man die Tastenhebel eine Schiene beeinflussen läßt, die bei jedem Tastendruck eine Trommel zum Aufwickeln oder Abwickeln der Bänder entsprechend dreht.

Eine Vorrichtung dieser Art ist in den Fig. ι bis 3 schematisch unter Fortlassung des Gestells der Schreibmaschine veranschaulicht. Fig. ι ist eine Seitenansicht des Tastenwerks, Fig. 2 eine obere Ansicht, Fig. 3 eine Vorderansicht. In der Nähe der Tasten t der Schreibmaschine sind Bänder α angeordnet, die über Leitrollen b hinweg um RoI-len d geschlungen sind, die auf Wellen f und g sitzen. Die Bänder α können entweder endlos sein, wie dargestellt, oder sie wickeln sich bei Benutzung auf die Rollen d der Welle g auf und spannen eine mit den Rollen d der Welle f verbundene Spiralfeder. In jedem Falle wird die Welle g mittels eines Schaltrades h und eines Schalthebels / mit Klinke m bei jeder Handhabung einer Taste t der Maschine so weit gedreht, daß andere Buchstaben der Bänder α den 'Tasten t gegenüber zu liegen kommen. Zu diesem Zweck liegt unter den sämtlichen Tastenhebeln ρ eine Querschiene n, die durch Arme ο so geführt wird, daß sie sich beim Druck auf irgend eine Taste abwärts bewegt, während sie beim Nachlassen des Drucks durch Federn i hochgezogen wird. Die Schiene η ist durch eine Gelenkstange r mit' dem Schalthebel / verbunden. Bei Druck einer Taste α gleitet somit die Schaltklinke m des Hebels / frei über die Zähne des durch eine Sperrklinke s festgehaltenen Schaltrades /z, während beim Loslassen der Taste die Schiene η durch die Federn i hochgezogen wird und die Schaltung der Welle g mit ihren Trommeln d derart erfolgt, daß den Tasten t andere Zeichen der Bänder a gegenüberzuliegen kommen.

Sind die Bänder α endlos, so kann bei Anordnung der Zeichen die Schaltung ohne Unteibrechung erfolgen, wenn nur der Anfang der Schrift in solcher Weise gekennzeichnet wird, daß man behufs Entzifferung die Stellung der Bänder zum Tastenwerk ohne weiteres erkennen kann. Die Entzifferung der Schrift kann dann mittels einer gleichartig eingerichteten Schreibmaschine er-

folgen, oder man benutzt eine Tafel, auf der die Zeichen der Tasten in der durch das Tastenwerk der Maschine bestimmten Anordnung reihenweise aufgetragen sind. An den Zeichenreihen dieser Tafel verschiebt man dann Bänder, deren Zeichen denen der Bänder α der Schreibmaschine entsprechen.

Wird mit der Schreibmaschine entziffert, so wird die Schiene ο mittels der Taste y

ίο bei jedem Zeichen niedergedrückt, nachdem das Zeichen der Bänder a, das der durch den zu entziffernden Buchstaben der Geheimschrift bestimmten Taste entspricht, niedergeschrieben war.

Dadurch erfolgt dann die gleiche Schaltung wie beim Schreiben der Geheimschrift. Sind die Bänder α nicht endlos, so müssen sie in ihre Anfangslage zurückgeführt werden, sobald die letzten Zeichen der Bänder den äußersten Tasten t rechts gegenüber eingestellt waren.

Gestattet die Anordnung des Tastenwerks der Maschine nicht, die Bänder α an den Tasten t seitlich entlang zu führen, so kann man auch die Bänder über die Tasten hinweg leiten und sie entweder aus elastischem durchsichtigen Material mit . aufgedrückten Zeichen herstellen oder für die Tasten t Löcher vorsehen und die Zeichen neben den Löchern anbringen, wie dies Fig. 4 zeigt. Die Handhabung erfolgt dann durch die Löcher der Bänder hindurch.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Vorrichtung zum Schreiben von Geheimschrift auf Schreibmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß an den Tastenreihen der Maschine Bänder mit Zeichen angeordnet sind, die bei der Benutzung der Maschine an den Tasten absatzweise vorbeibewegt werden, zu dem Zweck, die Bedeutung der von . der Maschine geschriebenen Zeichen stets wechseln zu lassen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.