DE546956C - Chiffriervorrichtung fuer Typendrucktelegraphen - Google Patents
Chiffriervorrichtung fuer TypendrucktelegraphenInfo
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- H04L—TRANSMISSION OF DIGITAL INFORMATION, e.g. TELEGRAPHIC COMMUNICATION
- H04L9/00—Cryptographic mechanisms or cryptographic arrangements for secret or secure communications; Network security protocols
- H04L9/38—Encryption being effected by mechanical apparatus, e.g. rotating cams, switches, keytape punchers
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Description
Es gibt bereits Chiffriervorrichtungen für Typendrucktelegraphie, die nach dem Prinzip
arbeiten, daß an einer Tastatur Sendekontaktgruppen, deren jede einem Buchstaben des
Chiffrieralphabets entspricht, in veränderlicher Weise derart vorbeigeführt werden,
daß ein Druck auf eine bestimmte Taste eine jeweils wechselnde Sendekontaktgruppe betätigt,
wodurch dem Chiffrebuchstaben entsprechende Folgen von Stromstößen und Strompausen oder langen und kurzen Zeichen
hervorgebracht werden. Solche Vorrichtungen sind zum Teil auch so eingerichtet, daß
eine automatische Rückübersetzung des Geheimtextes in Klartext erfolgen kann.
Die Erfahrung hat gelehrt, daß solche Vorrichtungen nur dann ihren Zweck ganz
erfüllen, wenn die dabei angewandte Chiffriermethode
der heute hoch ausgebildeten Kunst
ao des unbefugten Entzifferns standhält. Dies ist nicht der Fall, wenn z. B. nur eine einfache
Vertauschung der Buchstaben oder selbst eine Herumführung der Chiffrebuchstaben stattfindet, bei der sich notwendige
Wiederholungen, Regelmäßigkeiten, arithmetische Beziehungen, verräterische Analogien
usw. im Verschiebungsgange ergeben. Es hat sich gezeigt, daß selbst komplizierte
Chiffriermaschinen, die allerlei denkbare Verwirrung in den Verschiebungsgang hineinbringen,
nicht völlige Sicherheit gewähren und daß diese Sicherheit nur durch einen gänzlich und dauernd irrational-unperiodischen
Verschiebungsgang zu erreichen ist.
Die vorliegende Erfindung stellt eine solche automatisch chiffrierende und dechiffrierende
Vorrichtung dar, bei der eine logisch wie technisch überaus einfache Chiffriermethode
verwendet wird, welche die höchsten theoretischen Forderungen, die an eine Chiffriermethode
gestellt werden können, erfüllt, da sie unendlich-unperiodisch ist.
Am besten eignen sich für den Gegenstand der Erfindung Ferndrucker nach dem Start-Stop-Prinzip,
bei welchen sowohl für die Abgabe wie für den Empfang der Stromstöße seitlich verschiebbare Wählerschienen benutzt
werden. Die nachfolgende Beschreibung gründet sich auf dieses Prinzip, jedoch läßt sich
die Methode auch auf andere Systeme von Ferndruckern anwenden.
Statt des üblichen Fünfersystems, nach welchem jeder Buchstabe durch eine verschiedene
Anordnung von zusammen fünf Stromstößen und -pausen dargestellt wird, werden, obwohl auch dieses System anwendbar
ist, je sieben Wählerschienen für die Sendeseite und die Empfangsseite des Apparats
verwendet. Sie bieten den Vorteil, daß sie nur nach einer Seite verschoben zu werden
brauchen.
Fig. ι zeigt im Grundriß unten die Sende-
seite, oben die Empfangsseite, Fig. 2 die Sendeseite und Fig. 3 die Empfangsseite im
Querschnitt.
Die Chiffrebuchstaben sind durch verschiedene Sendekontaktgruppen, und zwar
durch verschiedene Stellungen je dreier an einem Metallstreifen festsitzenden Stifte 1,
vertreten und werden unter den Tasten 2 eines Klaralphabets vorbeigedreht. Geht die Taste 2
herab, so drückt sie auch die jeweilig unter ihr befindliche Kontaktgruppe 1 nieder. Die
drei Einzelstifte der letzteren senken sich in kurzen Zeitintervallen in die Auszackungen
der Wählerschienen 3. Je drei von diesen werden zum Seitwärtsgleiten gebracht und
veranlassen die Stromimpulse. Die Metallstreifen sind in schmalen Rahmen 4 so gelagert,
daß sie abwärts gedrückt werden können; eine Feder bringt sie und die Taste 2 wieder
hoch.
Es werden am zweckmäßigsten drei ringförmig hintereinandergeschaltete Chiffrealphabete
verwendet. Diesen ist ein sich mitdrehender Kranz von Löchern oder Schlitzen S
vorgelagert, in welche Stifte 6 in beliebiger Zahl und praktisch unendlich wechselbarer,
als Verschlüsselung dienender Verteilung gesteckt werden. Von' der Taste 2 aus wird eine
Gelenkstange 7 vorgeschoben, welche die gesamte ringförmige Anordnung an dem jeweils
nächsten Stifte 6 in ihrer Drehbewegung aufhält. Die Drehung wie die Hemmung erfolgt
nach dem jeweiligen Senden bzw. Empfang eines Buchstabens, und die Bewegung der Gelenkstange 7 ist derart, daß zunächst der
vorher gehemmte Stift vorbeischlüpfen kann. Die Taste 2 kann auch so angelegt werden,
daß die Hemmung durch einen einfachen Fortsatz von oben her erfolgt. Die Drehung
der gesamten Anordnung wird vom Hauptantrieb aus mittels Verzahnungen besorgt.
Jede einzelne Verschiebung ist nach dieser
Methode das Ergebnis zweier voneinander ganz unabhängigen Faktoren, erstens der
vereinbarten willkürlichen Anordnung der Stifte 6, zweitens der Folge der Buchstaben
des Klartextes. Jede Verschiebung ist also gewissermaßen ein Zufallsprodukt und die
ganze Verschiebungsreihe so irrational und unendlich-periodenlos wie das Roulette- oder
Würfelspiel. Einem Unbefugten, der z. B.
19 Wörter einer Geheimnachricht von 20 Wörtern kennt, ist es hiernach nicht möglich,
das 20. Wort, auf das es gerade ankommen kann, zu rekonstruieren.
Die Gesamtanordnung erlaubt bei drei Chiffrealphabeten 78 Einstellungen gegenüber
der Klartastatur. Wird der Löcherkranz und damit die Anordnung der Stifte 6 gegen
die Chiffrebuchstaben versetzbar gemacht, so ergeben sich 78 X 26 gleich 2 028 verschiedene
möglichen Einstellungen des Apparats, die zur Stiftverschlüsselung noch hinzukommen.
Die Wählerschienen der Empfangsseite 8 sind oben nicht spitz, sondern flach geformt.
Es werden in bekannter Weise durch den Anker eines Elektromagneten die entsprechenden
drei Wählerschienen zum Seitwärtsgleiten gebracht. Gleichzeitig wird vom Antrieb aus der über der Empfangsseite befindliche
segmentförmige Bügel 9 ein wenig herabgesenkt, so daß er auf sämtliche jeweilig
auf der Empfangsseite befindlichen Kontaktgruppen ι einen leichten Druck ausübt. Dieser
Druck wird von einer Blatt- oder Spiralfeder 10 aufgenommen, wo nur eine oder zwei
Wählerschienen verschoben sind. Erst wo drei Wählerschienen seitwärts gleiten, können
sich alle drei Stifte der Kontaktgruppe in die Vertiefungen der Wählerschienen senken.
Die so ausgewählte Kontaktgruppe trifft den Ansatz 11 des Typenhebels 12, welcher herabfällt
und den Klarbuchstaben durch das Farbband 13 auf die Papierrolle 14 druckt.
Die Hemmung des Kontaktgruppenringes, d. h. des jeweiligen nächsten Stiftes 6, wird
auf der Empfangsseite durch die mit dem Typenhebel 12 gelenkig verbundene Stange 15
ausgeführt.
Die Vorteile, welche der beschriebene Apparat bietet, sind: 1. Trotz einfacher
Technik die logisch denkbarste Sicherheit; die Methode ist auch gegen die beliebte
Gegenmethode des »wahrscheinlichen-Worts« völlig sicher. 2. Schutz gegen Verrat durch
bloßes Herausnehmen eines oder zweier Stifte. 3. Die Vorrichtung kann entweder selbst als Ferndrucker ausgeführt oder auch
mit einem schon vorhandenen Ferndrucker verbunden werden. Die erstere Verwendung
ist * die bedeutend wichtigere, zumal dieser Geheimferndrucker nicht mehr Raum einnimmt
als ein gewöhnlicher, auch kaum ein größeres Gewicht hat; er eignet sich also ganz
besonders für j ede Art von Erkundungsdienst, wo der ganze Ferndrucker mittransportiert
werden muß, für Flugzeuge, Nachrichtentruppen usw.
Claims (1)
- Patentanspruch:Chiffriervorrichtung für Typendrucktelegraphen, bei welcher eine Reihe von verschiedenen, die Chiffrebuchstaben darstellenden Kontaktgruppen derart an einer Tastatur schrittweise vorbeigeführt wird, daß auf der Sendeseite die Kontaktgruppen mittels Druck auf die Tasten den Chiffrebuchstaben entsprechende Kontakte und dadurch Stromstöße auslösen und auf iao der Empfangsseite in entsprechender Weise der Geheimtext in Klartext rück-übersetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Reihe der Kontaktgruppen eine ebensolche Reihe von Löchern, Schlitzen o. dgl. vorgelagert wird, in welche in beliebiger Zahl und Anordnung Anschläge eingesetzt werden/ an denen die Bewegung der Kontaktgruppenreihe· von der jeweilig angeschlagenen Taste aus bzw. dem jeweilig betätigten Typenhebel aus aufgehalten wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE546956T | 1930-12-20 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE546956C true DE546956C (de) | 1932-09-29 |
Family
ID=6561376
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930546956D Expired DE546956C (de) | 1930-12-20 | 1930-12-20 | Chiffriervorrichtung fuer Typendrucktelegraphen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE546956C (de) |
-
1930
- 1930-12-20 DE DE1930546956D patent/DE546956C/de not_active Expired
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