DE102220C - - Google Patents

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DE102220C
DE102220C DENDAT102220D DE102220DA DE102220C DE 102220 C DE102220 C DE 102220C DE NDAT102220 D DENDAT102220 D DE NDAT102220D DE 102220D A DE102220D A DE 102220DA DE 102220 C DE102220 C DE 102220C
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KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 15: Druckerei.
Bei den bisher üblichen Schreibmaschinen müssen die Tasten in der Regel einzeln nach einander in der richtigen Reihenfolge der Buchstaben angeschlagen werden. Die vorliegende Maschine gestattet dagegen das gleichzeitige Anschlagen einer Gruppe von Tasten. (z. B. einer Silbe), ohne dafs dadurch bei nur einmaliger Umdrehung des Typenrades die richtige Reihenfolge der Buchstaben beeinträchtigt wird.
Zwar ermöglicht die Schreibmaschine nach Patent Nr. 67862 gleichfalls das gleichzeitige Anschlagen mehrerer Tasten. Es läfst sich diese Maschine aber zum gleichzeitigen Abdruck einer bestimmten gewünschten Buchstabengruppe nicht verwenden, weil bei ihr das Typenrad nicht, wie bei der vorliegenden Maschine, nach Vollendung einer Umdrehung zum Stillstand kommt, sondern sich beständig dreht. Da das Typenrad sich aber, um den Hauptzweck der Schreibmaschine, die erhöhte Geschwindigkeit des Schreibens, zu erreichen, in der Secunde etwa 5 bis 10 mal umdrehen müfste, so würde es nicht möglich sein, bei dem Anschlagen der Tasten gerade den Augenblick abzupassen, in welchem derjenige Buchstabe, welcher gerade zuerst abgedrückt werden soll, noch nicht bis zur Druckstelle gelangt, der zuletzt abzudruckende aber bereits über dieselbe hinaus ist.
Dieser Uebelstand wird bei der vorliegenden Maschine vermieden, da bei derselben die Buchstaben des gemeinsamen Typenträgers (Typenrades) infolge jeden Tastenanschlages nur immer einmal nach einander an der Druckstelle vorübergeführt werden, der Typenträger aber hiernach zum Stillstand kommt. Es kommt also nur darauf an, dafs die Buchstaben auf dem Typenrad in zweckmäfsiger Weise vertheilt sind, um zu bewirken, dafs der erste Buchstabe einer gewünschten Silbe auch zuerst und die übrigen in der richtigen Reihenfolge abgedruckt werden.
, Die Vortheile der Neuerung bestehen einmal darin, dafs die Schreibgeschwindigkeit bedeutend erhöht wird, da mit dem Anschlag des folgenden Buchstabens nicht gewartet zu werden braucht, bis der eben angeschlagene abgedruckt ist, sondern alle Buchstaben einer Silbe zu gleicher Zeit angeschlagen werden können. Dadurch wird, bei passender Anordnung der Tasten das Schreiben ein ruhigeres und angenehmeres, da mit einem Griff das im Geiste vorgestellte Bild der Wortsilbe auch zur Darstellung gebracht wird.
Die Einrichtung der Maschine ist zu diesem Ende im Allgemeinen in folgender Weise getroffen :
Die Buchstaben sind neben einander aut einem Streifen angebracht, welcher bei jedem Anschlag von Tasten einmal seiner ganzen Länge nach an der Stelle vorübergeführt wird, an der der Abdruck erfolgen soll. Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform bildet der Typenträger ein Typenrad, so dafs die Vorüberführung der Typen des Rades an der Druckstelle erfolgt, wenn das Typenrad um seine Achse gedreht wird. Die Reihenfolge der Buchstaben ist so gewählt, wie sie in den einzelnen Silben zumeist vorkommt. Daher sind zuerst die Consonanten, unter ihnen
ζ. B. das »cc vor dem »h«, das »s« vor dem »t«, hierauf folgend die Vocale, danach aber wiederum eine Anzahl Consonanten, welche besonders häufig am Schlufs der Silben vorkommen, zum zweiten Mal angebracht. Die Tasten sind so vertheilt, dafs die linke Hand die zu Anfang stehenden Consonanten, die rechte Hand die Vocale und die Endconsonanten bequem gruppenweise anschlagen kann. Wenn nun eine oder mehrere Tasten gleichzeitig angeschlagen werden, so wird der die Typen tragende Streifen (der Umfang des Typenrades) genau einmal an der Druckstelle vorübergeführt.
Bei der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsform wird zu diesem Zwecke ein unter den Tastenstangen 4 (Fig. 1, 2 und 3) angeordneter schwingbarer Rahmen bei dem Herabdrücken der Tasten bewegt, welche Bewegung mittelst Rä'derübersetzung auf das Typenrad 1 übertragen wird. Die Bewegung des Rahmens wird gleichzeitig dazu benutzt, um bei Beginn des Anschlages eine Sperrung des Typenrades zu lösen, welche es nach Vollendung der einmaligen Umdrehung wieder festhält, bis das Typenrad bei erneutem Tastenanschlag von neuem ausgelöst wird. Es ist nun die Einrichtung getroffen, dafs immer dann, wenn einer der angeschlagenen Buchstaben sich an der Druckstelle befindet, dieser nach. Anhalten des Typenrades zum Abdruck gelangt und das Papier um Buchstabenweite vorwärts bewegt wird, hierauf aber das Typenrad seinen Weg bis zum nächsten eingestellten ,Buchstaben fortsetzt. Bei diesem wiederholt sich dann das Spiel und so fort, bis endlich das Typenrad eine einmalige Umdrehung vollendet hat. Diese Wirkung läfst sich auf vielerlei Weise erreichen. Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform ist der Vorgang, vorerst in grofsen Zügen angegeben, folgender: Wenn einer oder mehrere Tastenknöpfe 3 (Fig. 1, 2 und 3) niedergedrückt werden, führt die wagerechte, an ihrem Ende 2a das Typenrad 1 tragende Stiftwalze 2 (Fig. i, 3, 4a, 4b, 6, 8 und 10) eine einmalige Umdrehung aus. (Diese wird durch Einklinken des Daumens 19 in den Kerb 18a des bei beginnender Drehung gehobenen Hebelarmes 18 begrenzt.) Hierbei wirkt je ein durch einen Tastenanschlag eingerücktes Plättchen 29 (Fig. i, 2, 5, 6 und 8) mit einem der auf der Walze 2 vertheilten Stifte 30 dann zusammen, wenn die der Taste entsprechende Type des Rades sich über der Papierwalze 30a in Druckstellung befindet. Dieses Zusammenwirken löst ein Schaltwerk aus, welches die erwähnte Stiftwalze 2 und damit das Typenrad 1 bis zum Abdruck des Buchstabens gegen die Papierwalze 30a senkt, wieder hebt, zur Fortsetzung der Drehung freigiebt und endlich die Papierwalze um Buchstabenweite fortbewegt. Sind mehrere Tasten gleichzeitig angeschlagen, so wiederholt sich der Vorgang während der einen Umdrehung des Typenrades entsprechend oft, so dafs die gleichzeitig angeschlagenen Buchstaben nach einander zum Abdruck gelangen. Nach Vollendung der einen Umdrehung aber wird das Typenrad durch Einklinken des Armes ig in den Kerb i8a zum Stillstand gebracht.
Die Einrichtung der Maschine ist in ihren Einzelheiten folgende:
Wird eine der neben einander liegenden, durch (nicht abgebildete) Führungen und Federn in ihrer Lage gehaltene Tastenstangen 4 (Fig. 1, 2 und 3) durch Druck auf einen Tastenknopf 3 abwärts bewegt, so theilt sich diese Bewegung einem wagerechten Rahmen mit, welcher dadurch gebildet wird, dafs zwei Bügel 7, γΆ (Fig. i, 2 und 3), welche mit ihrem freien Ende um auf der Grundplatte angebrachte Zapfen 5 drehbar sind, mittelst zweier am Zapfen 6a (Fig. ι und 2) angreifenden Stangen 6 verbunden sind. Federn 20 halten den Rahmen in einer Lage, bei welcher die Bügel 7a etwa unter einem halben rechten Winkel nach oben gerichtet sind. (Der Rahmen und die Tastenstange sind in Fig. 1 und 2 der besseren Erkennbarkeit halber etwas gegen ihre richtige, aus Fig. 3 ersichtliche Lage verschoben dargestellt.) Während nun die Abwärtsbewegung der Tastenstangen 4 selbst durch Vermittelung der an ihnen befestigten Stangen 23 (Fig. 1, 2, 3, 6 und 8) die Einrückung der die Druckvorrichtung auslösenden Theile 29 herbeiführt, bewirkt die Abwärtsbewegung des Rahmens zweierlei Vorgänge:
1. die Freigabe des Typenrades für eine einmalige Umdrehung durch Abheben des mit dem Einschnitt 18a versehenen Hebelarmes 18 (Fig. i, 2, 3, 4a und 4b) von dem Daumen 19 und
2. die einmalige Umdrehung der Stiftwalze 2 und des Typenrades 1.
Die beiden letzteren Vorgänge werden zuerst beschrieben.
Es verwandelt eine von dem Rahmen J, ^Ά nach oben gehende Schnur 8 (Fig. 1, 2, 3, 7 und 10) die geradlinige Abwärtsbewegung der Tastenstangen in eine Drehung der Schnurscheibe 9, an welcher sie befestigt ist. Die mit der Schnurscheibe fest verbundene Achse 9a (Fig. i, 2, 3, 4a, 4b, 7 und 10) ist in Lagern drehbar. Letztere sind auf den auf der Grundplatte stehenden Tisch 56 (Fig. 1 und 3) aufgesetzt. Die Schnurscheibe dreht sich bei der Senkung des Rahmens um etwa Y3 ihrer vollen Umdrehung. Ein auf derselben Achse befestigter, nach oben stehender Daumen 1 5 drückt hierbei gegen die Sperrklinke 22 (Fig. 2, 3, 4a und 4b), welche an dem unteren Ende des
um den Zapfen ι j drehbaren doppelarmigen Hebels 16, 18 angebracht ist. Der wagerechte Arm 18 hält in der Ruhelage der Maschine mit seinem erwähnten Einschnitt 18 a den Daumen 19 (Fig. i, 2, 4a, 4b und 10) fest, welcher, wie erwähnt, auf dem Endstück 2b der wagerechten Stiftwalze 2 angebracht ist. Diese Walze kann gehoben und gesenkt werden, da sie in dem in Lagern 52 (Fig. 1, 2, 3, 5, 8 und 10) drehbaren Bügel 53 gelagert ist. Wenn nun, wie beschrieben, der Daumen 15 gegen den einen Arm 16 des Hebels 16, 18 (bezw. gegen die Sperrklinke 22) drückt, so wird dadurch der andere Arm 18 von dem Daumen ig abgehoben , so dafs die Walze bezw. Welle 2a, 2, 2b für eine Drehung frei wird. Bei der Drehung der Schnurscheibe 9 nimmt ein an ihr sitzender Sperrkegel 10 ein auf derselben Achse 9a lose sitzendes Sperrrad 11 (Fig. 1, 2, 3, 7 und 10) und dadurch ein mit diesem verbundenes Zahnrad 1 2, welches wiederum in ein kleines Zahnrad 13 eingreift, mit. Dieses überträgt seine Drehung mittelst der Schraubenfeder 14 (Fig. i, 3 und 10) auf die erwähnte Stiftwelle 2b, 2, 2a, sobald diese in der beschriebenen Weise durch die Abhebung des Armes 18 von dem Daumen 19 frei geworden ist (vergl. besonders die Stellung in Fig. 2 mit der in Fig. 4 a). Das Verhältnifs der Zahnräder 12 und 13 ist so gewählt, dafs die das Typenrad tragende Walze 2 bei der durch das Niederdrücken der Tasten bewirkten Senkung des Rahmens 7, γΆ eine volle Umdrehung macht. Während der Drehung der Achse 9a gleitet der Daumen 15 schliefslich von der Klinke 22 ab (Fig. 4a), so dafs sich der wagerechte Arm 18 wieder senkt, bis er durch einen (nicht gezeichneten) Anschlag aufgehalten wird. Wenn daher die Walze 2 eine Umdrehung vollendet hat, klinkt der Daumen 19 wieder in den Einschnitt 18a ein, die Walze festhaltend (Fig. 4 b zeigt den Daumen 19 in der Stellung kurz vor dem Einklinken). Wird jetzt die Taste losgelassen, so hebt sich der Rahmen 7, ya infolge des Druckes der erwähnten Feder 20 (Fig. 1 und 2), die Schnurscheibe 9 (Fig ι, 2, 3, 7 und 10) aber wird durch eine Feder 21 wieder in die Anfangslage zurückgezogen. Hierbei gleitet die Sperrklinke 10 über die Zähne des Rades 11 fort, so dafs das damit verbundene Zahnrad 12 und somit auch die das Typenrad tragende Walze 2 von der Rückwärtsdrehung unberührt bleiben. Der Daumen 15 aber geht bei der Rückwärtsdrehüng an der nachgebenden Klinke 22 vorbei (Fig. 4 b) in die Anfangsstellung (Fig. 2) zurück. Der Abdruck der angeschlagenen Buchstaben während der beschriebenen Drehung des Typenrades wird nun in folgender Weise herbeigeführt. Wie erwähnt, gehen von dem Ende der Tastenstangen 4, senkrecht nach oben, die Stäbe 23 (Fig. 1, 2, 3, 6 und 8). Diese Stäbe stehen alle in einer Reihe neben einander (in Fig. ι und 3 sind nur drei Stäbe und die zugehörigen Theile dargestellt). Das Niederdrücken jeder Taste bewirkt nun, dafs je ein senkrechtes Plättchen 29 (Fig. 1, 2, 5, 6 und 8), welche, ebenfalls in einer Reihe neben einander, aber oberhalb der Stiftenwalze 2 angebracht sind, sich senkt. Die Stäbe 23 endigen zu diesem Zweck oben zwischen einer längs aller Plättchen verlaufenden Leiste 24 und den doppelarmigen Hebeln 25, 27 (Fig. 1, 2, 3, 5, 6 und 8), welche auf der gemeinsamen Achse 26 sitzend, an dem Ende jedes wagerechten Armes 27 die Plättchen 29 tragen, und zwar sind ebenso viel solche Hebel vorhanden, wie Tasten und Stäbe 23. Sind nun die Tasten in Ruhelage, so befinden sich die Stäbe 23 mit ihren oberen Enden in der Stellung Fig. 2. Senken sich aber die Tasten mit den Stäben, so gleiten letztere an der Abschrägung bei 28 abwärts (Fig. 6). Infolge dessen drücken Federn 25s (Fig. 2, 6 und 8) den Schenkel 25 aus seiner senkrechten Lage, so dafs die am Ende der wagerechten Schenkel 27 sitzenden Plättchen 29 sich gegen die Stiftwalze 2 senken. Auf dieser Walze sind nun so viel Stifte 30 vertheilt, als Tasten vorhanden sind und Buchstaben auf dem Typenrade neben einander stehen. Je ein Stift 30 steht unterhalb eines Plättchens 29, und zwar so, dafs sich der Stift bei Ruhelage des Plättchens unterhalb desselben mit der Walze 2 fortdrehen kann. Die Stifte sind so angeordnet, dafs, wenn beispielsweise die Taste des Buchstabens »b« angeschlagen wird, dadurch das Typenrad in Drehung versetzt und das zugehörige Plättchen 29 gesenkt wird, die Type »b« des Typenrades sich gerade dann in Druckstellung über der Papierwalze 30a (Fig. 1, 2, 3, 5, ö und 8) befindet, wenn der zu dem gesenkten Plättchen 29 gehörige Stift 30 sich so weit mit der Walze 2 gedreht hat, dafs er das Plättchen berührt. Sobald nun eine solche Berührung erfolgt, weicht das Plättchen, welches elastisch ist, zurück und drückt dabei gegen die untere Leiste 3ia (Fig. 1, 3, 5, 6 und 8) eines bei 32 drehbar aufgehängten Bügels 31, 31% 31, welche längs aller Plättchen, diesen dicht anliegend, verläuft (Stellung Fig. 6)· Dieser Bügel wird infolge dessen etwas gedreht.
Diese Bewegung wird benutzt, um die Druckvorrichtung auszulösen.
Vor dem Eingehen auf die Einzelheiten dieser Vorrichtung sei ihre Wirkung beschrieben, um zunächst ein allgemeines Bild des Vorganges beim Drucken zu geben. Sobald das Schaltwerk durch die gedachte Bewegung des Bügels 31, 31a, 31 ausgelöst wird, dreht sich der wagerechte Arm 51 (Fig. 1, 2, 3 und 5), welcher mit seinem einen Ende den das
Typenrad ι tragenden Theil 2a der Stiftwalze umfafst, um seinen anderen Endpunkt bei 37 (Fig. 2 und 5), so dafs die in dem Bügel 53 auf- und abwärts beweglich aufgehängte Stiftwalze 2, 2a, 2b mit dem Typenrade sich senkt. Da nun die Stifte um die ganze Walze herum ebenso wie die Typen auf dem Rade vertheilt sind, so zeigt stets einer von ihnen, 54 (Fig. 1, 2, 5, 6 und 8), nach unten, wenn ein gegenüberstehender Stift 30 sein zugehöriges Plättchen 29 berührt. Bei der Senkung der Stiftwalze schiebt sich nun dieser Stift 54 vor eine Leiste 55, welche unterhalb der Walze, parallel zu derselben, auf der Platte 55 angebracht ist (Stellung Fig. 5). Hierdurch wird die Stiftwalze für den Augenblick in ihrer Drehung gehemmt und das Typenrad gleichzeitig bei der Abwärtsbewegung geführt, so dafs der Buchstabe bei der tiefsten Stellung des Typenrades genau an der richtigen Stelle zum Abdruck gelangt. Bei der Abwärtsbewegung der Stiftwalze ist nun aber der obere Stift 30 von seinem Plättchen 29 abgeglitten, so dafs dieses vermöge seiner Biegsamkeit und ebenso der Bügel 31, 3ia vermöge seiner Schwere wieder in seine Anfangsstellung zurückkehrt (Fig. 8). Nunmehr hebt das Schaltwerk den Arm 51 und damit die Stiftwalze wieder. Infolge dessen gleitet der untere Stift 54 von der Leiste 55 ab; da nun auch der obere Stift 30, wie beschrieben, von dem Plättchen 29 frei geworden ist, so setzt die Stiftwalze ihre Bewegung unter dem fortdauernden Antrieb wieder fort. Währenddem hat das Schaltwerk die Papierwalze 30a um Buchstabenweite vorwärts bewegt. Waren nun mehrere Buchstaben angeschlagen, so drückt bei der weiteren Drehung der Walze 2 ein anderer Stift 30 gegen das zugehörige, durch die entsprechende Taste gesenkte Plättchen 29 und der Vorgang wiederholt sich in derselben Weise, bis endlich das Typenrad seine einmalige Umdrehung vollendet hat, so dafs während der einen Umdrehung eine ganze Silbe oder ein ganzes Wort zum Abdruck gelangt.
Die erwähnte Druckvorrichtung ist in folgender Weise eingerichtet. Der die Papierwalze 3Oa tragende, auf Schienen laufende Wagen 39 (Fig. 1, 2 und 3) dreht, sobald er mit der Hand von links nach rechts entgegengesetzt der Richtung der Zeilenbildung gezogen wird, durch den Eingriff seiner Zahnstange 40 das Zahnrad 41 (Fig. 1, 2, 3 und 9), welches lose auf der festen Achse 42 sitzt. Hierdurch wird eine Feder 40a (Fig. 9) gespannt, welche in der dem Zahnrad angeschlossenen Kapsel 43 angebracht ist, und zwar so, dafs ihr eines Ende an der Kapsel, das andere aber an der feststehenden Achse 42 befestigt ist. Wird nun der Wagen nach beendetem Spannen der Feder losgelassen, so sucht das mit der Kapsel 43 durch das Zwischenstück 47 (Fig. i, 3 und q) fest verbundene Sperrrad 46, das gleichfalls lose auf der Achse 42 sitzende Zahnrad 44 (Fig. 1, 2, 3 und 9) zu drehen, da ein daran befestigter Sperrkegel 45 in das Sperrrad 46 eingreift. Das Zahnrad 44 hat wiederum das Bestreben, ein mit ihm in Eingriff stehendes kleineres Zahnrad 48 und dadurch das mit diesem auf derselben Achse festsitzende Steigrad 49 (Fig. 1 bis 3, 5 und 9) zu drehen. Letzteres wird aber bei der Ruhelage der Maschine durch den Eingriff eines Ankers 50 (Fig. 2) gehemmt. Dieser sitzt drehbar auf der Achse 37 (Fig. 1 bis 3, 5 und 9), welche den bereits erwähnten Arm 51 trägt. Die Hemmung des Ankers wird dadurch bewirkt, dafs ein von ihm senkrecht nach oben gehender Arm 38 sich gegen einen Absatz lehnt, welchen der am Zapfen 35 drehbare doppelarmige Hebel 36 trägt (Fig. 2). Dieser Hebel wird nun von dem Arm 38 des Ankers 50 abgehoben, wenn der Bügel 31, 3ia in der beschriebenen Weise durch das Zurückweichen eines Plättchens 29 verschoben wird, indem diese Bewegung durch das Zwischenstück 33 (Fig. i, 2, 3 und 5) auf dem unteren Schenkel des doppelarmigen Hebels 36 übertragen wird. Vermöge des Druckes des Steigrades macht dann der Anker eine hin- und hergehende Bewegung, dessen Folge ist, dafs einerseits das Typenrad in der beschriebenen Weise durch den Arm 51 auf- und abwärts bewegt wird, andererseits der Papierwagen vermöge der Drehung der Kapsel 43 um Buchstabenweite fortrückt. Da nun der Bügel 31, 31% wie erwähnt, und damit auch der Hebelarm 36 sich nach dem Abdruck des Buchstabens wieder in die Anfangsstellung zurückbewegt, so klinkt der Arm 38 nach einmaligem Hin- und Hergehen wieder bei 36 ein und erneuert seine Bewegung erst wieder, wenn der Arm 36 wiederum gehoben wird.
Unter Wahrung des Grundpfincips, nämlich die Vereinigung folgender beiden Elemente zu einer neuen Wirkung:
1. einmaliges Vorüberschwingen des gemeinsamen Typenträgers an der Abdruckstelle infolge jedes Anschlages einer oder mehrerer Tasten,
2. während dieser einmaligen Schwingung Herbeiführung des nach einander folgenden Abdruckes einer oder mehrerer gleichzeitig angeschlagenen Buchstaben,
läfst sich die Erfindung in mannigfach anderer Weise ausführen: so z.B., wenn die Bewegung der Tasten nicht dazu verwendet wird, das Typenrad zu drehen, sondern nur seine Drehung auszulösen, die Drehung selbst aber durch eine gespannte Feder oder einen ähnlichen Motor erfolgt. Ferner läfst sich der Abdruck auf vielerlei verschiedene Weise aus-
führen, so ζ. B., wenn anstatt der vielen Stifte 30 nur ein einziger an seinem Ende einen zurückbiegbaren Hebel tragenden Arm sich dreht, in dessen Bahn durch den Tastenanschlag kreisförmig darum angeordnete Stifte eingerückt werden, so dafs der Hebel jedesmal zurückgebogen wird, wenn er gegen einen solchen eingerückten Stift stöfst und hierdurch eine Bewegung erhält, welche zur Auslösung der Druckvorrichtung dient.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Eine Schreibmaschine bezw. Matrizenprägei maschine, bei welcher die Herstellung von I Silben und Wörtern mittelst gleichzeitig angeschlagener Tasten erfolgt, dadurch ge- : kennzeichnet, dafs" der Typenträger durch Tastenanschlag ein einmaliges Vorüberschwingen der Typenreihe an der Druckstelle vollführt und währenddessen jedesmal, wenn eine der angeschlagenen Taste entsprechende Type sich an der Druckstelle beBndet, angehalten und die Type zum Abdruck gebracht wird.
    2. Eine Ausführungsform der Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs zwecks Freigabe des als Typenträger verwendeten Typenrades (1) für eine einmalige Umdrehung ein durch Tastenanschlag bewegter Daumen (15) einen die Typenradwelle (2, 2a) gesperrt haltenden Hebel (16, 18) auslöst und somit die Typenradwelle freigiebt, während beim Loslassen der Tasten der Daumen bei der Rückkehr in seine Ruhelage an dem Sperrhebel vorübergleiten kann, ohne dafs der das Typenrad nach einmaliger Umdrehung sperrende Hebel beeinflufst wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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