DE230089C - - Google Patents

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DE230089C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41JTYPEWRITERS; SELECTIVE PRINTING MECHANISMS, i.e. MECHANISMS PRINTING OTHERWISE THAN FROM A FORME; CORRECTION OF TYPOGRAPHICAL ERRORS
    • B41J3/00Typewriters or selective printing or marking mechanisms characterised by the purpose for which they are constructed
    • B41J3/32Typewriters or selective printing or marking mechanisms characterised by the purpose for which they are constructed for printing in Braille or with keyboards specially adapted for use by blind or disabled persons

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  • Printers Characterized By Their Purpose (AREA)
  • Accessory Devices And Overall Control Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 230089 KLASSE 15g. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Juni 1909 ab.
Für diese Anmeldung ist bei der Prüfung gemäß dem Unionsvertrage vom
20. März 1883
14. Dezember 1900 auf Grund der Anmeldung in Frankreich vom 24. September 1908 anerkannt.
die Priorität
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schreibmaschine mit zwei Schreibmaschinenmechanismen, die durch eine gemeinsame Tastatur bedient werden; sie besteht im wesentlichen darin, daß die Schlitten der beiden Schreibmaschinenmechanismen eine gemeinsame Fortschaltvorrichtung besitzen, indem sie durch je eine Transmission für die Übertragung der Vorschubbewegung und der Drehbewegung des einen Schlittens auf den anderen verbunden sind, während die beiden Sätze Typenhebel an Lagerplatten aufgehängt sind, durch deren Verschiebung jeder der beiden Mechanismen für sich ausgeschaltet werden kann. Die Schrift
!5 des einen der beiden Schreibmaschinenmechanismen kann "hierbei von der des anderen verschieden sein; der eine Satz Typenhebel kann z. B. gotische Schriftzeichen aufweisen und der andere lateinische, oder der eine die Schriftzeichen der gewöhnlichen Schrift und der andere die irgendeiner Geheimschrift, zu deren Herstellung man sonst den »Schlüssel« kennen müßte; oder auch der zweite Satz Typenhebel kann z. B. die Zeichen der Blindenschrift tragen, in welchem Falle die Maschine ohne weiteres von einem Sehenden zur Korrespondenz mit Blinden und umgekehrt verwendet werden kann.
Auf den Zeichnungen ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine solche kombinierte Schreibmaschine dargestellt, deren einer Satz Buchstabenhämmer für gewöhnliche Schrift bestimmt ist, während der andere die Zeichen der Blindenschrift aufweist, und zwar zeigen:
Fig. ι die als Ausführungsbeispiel gewählte Schreibmaschine in Seitenansicht,
Fig. 2 die Vorderansicht,
Fig. 3 den Grundriß derselben, zum Teil im Schnitt nach der Linie 3-3 gemäß Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt durch die Maschine nach der Linie 4-4 gemäß Fig. 2 und 3,
Fig. 5 und 6 Einzeldarstellungen der Vorholfedern der Tasten im Grundriß und Schnitt,
Fig. 7 einen Teil des in Fig. 4 dargestellten Schnittes in größerem Maßstabe,
Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie 8-8 gemäß Fig. 3, .
Fig. 9 und 9a je eine Ansicht des Vorschubmechanismus des Schlittens für Blindenschrift in seinen beiden Endlagen,
Fig. 10 einen Schnitt nach der Linie 10-10 gemäß Fig. 3,
Fig. 11 einen Schnitt nach der Linie 11-11 gemäß Fig. 3,
Fig. 12 einen Schnitt nach der Linie 12-12 gemäß Fig. 2,
Fig. 13 und 14 die Endansicht und den Grundriß der Papierwalze für Blindenschrift,
Fig. 15 einen Schnitt nach der Linie 15-15 ,gernäß Fig. 3,
Fig. i6 einen Schnitt nach der Linie 16-16 i gemäß Fig. 15, j
Fig. 17 einen Schnitt nach der Linie 17-17 j gemäß Fig. 3, .
Fig. 18 einen Schnitt nach der Linie 18-18 gemäß Fig. 2,
Fig. 19 eine Seitenansicht des in Fig. 18 dargestellten Mechanismus, teilweise im Schnitt nach der Linie 19-19 gemäß Fig. 18,
ic Fig. 20, 20 a und 20b die Typenhebel für gewöhnliche Schrift im Augenblick ihres Auftreffens auf die Papierwalze, wobei die Papierwalze in den verschiedenen Lagen, die sie mit ihrem Schlitten im Verhältnis zum übrigen Teil der Maschine einnehmen kann, dargestellt ist,
Fig. 2i, 22 und 23 den Farbbandmechanismus für sichtbare Schrift in Vorderansicht, Seitenansicht und im Grundriß,
Fig. 24 den linken Teil des Schlittens für sichtbare Schrift und
Fig. 25 eine Draufsicht auf die Klaviatur.
In dem gewählten Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist ein Satz Typenhebel für gewöhnliehe Schrift und ein zweiter Satz für Blindenschrift bestimmt. Die Typenhebel für gewöhnliche Schrift sind von der gebräuchlichen Art, und die für Blindenschrift tragen an ihrem Ende für den Druck bestimmte und in ihrer Zahl und Anordnung den zu druckenden Zeichen entsprechenden Spitzen. Diese Spitzen (deren Negativ sich auf der entsprechenden Papierwalze wiederfindet) erzeugen auf dem Papier in Relief hervortretende Punkte, die
von den Blinden durch Überstreichen mit den Fingern gelesen werden.
Die Klaviatur (Fig. 25) dieser Schreibmaschine besteht wie bei einer gewöhnlichen Schreibmaschine aus einer Anzahl von an einer am Maschinengestell befestigten Achse a1 angelenkten Tasten A. Die Tastenknöpfe tragen die den zugehörigen Typenhebeln entsprechenden Buchstaben, Ziffern und Zeichen in üblicher Weise aufgedruckt. Sie sind außerdem zum Schütze dieses Aufdruckes mit einer Scheibe aus durchsichtigem Material bedeckt, auf deren Oberfläche die entsprechenden Zeichen der Blindenschrift fühlbar hervortreten. Die Tastenhebel α sind möglichst lang gewählt (Fig. 4), um den Bogen, den die Tastenknöpfe beim Senken der Tasten beschreiben, so flach als möglich zu gestalten, so daß der den Tastenknopf senkende Finger einen Druck in fast senkrechter Richtung auszuüben hat. Jeder Tastenhebel α steht unter der Wirkung einer der in Fig. 5 und 6 dargestellten Federn α2, die an einer im Boden der Maschine angeordneten Traverse a3 befestigt sind und die Tastenhebel nach dem Senken wieder in ihre Ruhelage zurückheben. An jedem Tastenhebel a (Fig. 4 und 7) sind zwei zur Bewegung der beiden entsprechenden Typenhebel B und B1 dienende Zugorgane «4 starr befestigt, deren oberes Ende seitlich abgebogen und mit einer senkrechten Bohrung versehen ist. Durch diese Bohrung tritt das untere mit Stellmuttern Ψ versehene Ende der zur Verbindung der Tastenhebel mit den Typenhebeln dienenden Zugstangen b1 frei hindurch. Jeder Typenhebel B und B1 ist in einem der auf einer Platte C, C1 (Fig. 3) kreisbogenförmig angeordneten Lager c gelagert und an seinem den Lagezapfen tragenden Ende exzenterförmig ausgebildet, wodurch der Typenhebel eine gute Führung während der ganzen Dauer seiner Drehung erhält. Eine Spatientaste α6, die auf keinen der Typenhebel einwirkt, dient, wie bekannt, zur Erzeugung des Zwischenraumes zwischen den Wortbildern. Eine Umschalttaste ah ist zur Hervorbringung der großen Buchstaben und eine weitere Umschalttaste a1 ist für das Schreiben von Ziffern vorgesehen. ,
Die Lagerplatten C und C1 können in senkrechter Richtung verschoben werden und sind zu diesem Zweck an beiden Innenseiten der Wangen des Maschinengestelles durch senkrechte Stangen c1 in Führungen c2 geführt (Fig. 4 und 11); sie können außerdem in zwei Lagen durch an beiden Außenseiten des Maschinengestelles angeordnete Federknöpfe c3 go festgestellt werden. Die Achsen c8 der Federknöpfe c3 sind in den Lagerplatten C, C1 festgeschraubt, und der federnde Teil kann in Bohrungen c5, c6 des Maschinengestelles einschnappen. Das Heben und Senken der Lagerplatten C, C1 geschieht, indem man jeweils die beiden Knöpfe c3 gleichzeitig aus den Bohrungen c5, c6 herauszieht und sie nach erfolgtem Heben oder Senken unter Wirkung ihrer Federn selbsttätig wieder in die anderen Bohrungen einschnappen läßt. Das Heben der Lagerplatten C, C1 wird erleichtert durch auf den senkrechten Stangen c1 angeordnete Schraubenfedern C (Fig. 8).
In der oberen Lage (Fig. 4) jeder Lagerplatte C, C1 ist es möglich, durch das Anliegen der Stellmuttern b2 an den Zugorganen «* der Tastenhebel die zugehörigen Typenhebel zum Anschlag an die Papierwalze .zu bringen, während bei der gesenkten Stellung der Lagerplatte die Muttern δ2 außer Berührung mit den Zugorganen «4 gebracht werden, so daß beim Anschlagen der Tasten A die auf der gesenkten Lagerplatte angeordneten Typenhebel nicht mehr zum Anschlag an die Papierwalze gelangen. Diese Anordnung gestattet somit, jeden der beiden Sätze von Typenhebeln nach Belieben auch für sich allein zu. benutzen, so daß die Maschine auch getrennt, sowohl als gewöhnliche Schreibmaschine als auch als Schreibmaschine für Blindenschrift allein verwendet werden kann.
Die Papierwalze D (Fig. 13 und 14) für Blindenschrift ist in bekannter Weise vieleckig und aus hartem Material hergestellt; sie ist auf der ganzen Länge jeder Fläche, mit den Spitzen der Typenhebel für Blindenschrift entsprechenden Löchern versehen, in die diese Spitzen beim Schreiben schlagen (Fig. 7). Die Walze D ist auf einem Schlitten E (Fig. 4) gelagert, der auf einer an der Vorderseite der Maschine befindlichen Stange e 'geführt ist. An der Hinterseite des Schlittens E sind Rollen e1 angebracht, mittels deren er auf einer Schiene g2 (Fig. 1) des Maschinengestelles gleiten kann.
Unter den Tastenhebeln α ist eine bei f1 am Maschinengestell drehbar angelenkte Universalschiene F (Fig. 2, 4 und 7) angeordnet, die an der Abwärtsbewegung jedes Tastenhebels α teilnimmt. Die Universalschiene F ist durch eine Zugstange f mit einem Arm eines an der linken Seite des oberen Teiles des Maschinengestelles angeordneten dreiarmigen Hebels f2 (Fig. 2 und 9) verbunden, an dessen zweiten Arm eine an ihrem Ende eine federnde Schaltklinke f3 aufweisende Stange fl drehbar befestigt ist. Die Schaltklinke f3 greift ebenso wie eine auf einer Leiste G befestigte, ebenfalls federnde Sperrklinke g in die Zähne der an dem Schlitten E angeordneten Zahnstange e2. Beim Senken, jedes Tastenhebels zieht die Zugstange f an dem Hebel f2, der die Schaltklinke f3 um einen Zahn auf der Zahnstange e2 weiterschiebt. Während dieses Vorganges wird die Zahnstange e2 selbst und somit auch der Schlitten E und die Papierwalze D in ihrer Lage durch die Sperrklinke g festgehalten. Beim Wiederhochgehen des Tastenhebels, der durch die Federn ä2 in seine Ruhelage zurückgehoben wird, wirkt eine Feder f5 auf den dritten Arm des Hebels fl, und die Schaltklinke fs schaltet den Schlitten E und die auf ihm angeordnete Walze D um einen Zahn der Zahnstange e2 weiter.
Zur Begrenzung des rechts und links auf dem durch die Maschine zu beschreibenden Papierbogen freizulassenden Randes ist auf jeder Seite der Führungsstange e des Schlittens E ein Randanschlag e8 angeordnet (Fig. 2, 18 und 19). Jeder dieser Randanschläge besteht im wesentlichen aus einem mit einem Griff e4 versehenen, auf die Stange e aufgeschobenen Ring. In der Bohrung dieses Ringes ist eine an ihrem Ende einen Zahn besitzende Feder angeordnet (Fig. 19 links), die das Feststellen des Randanschlages in den verschiedenen Stellungen ermöglicht. Um die Randbreite zu verstellen, ergreift nian den Randanschlag an seinem Griff β4·, dreht ihn um die Stange e, verschiebt ihn in die gewünschte Lage und dreht ihn dann wieder in seine senkrechte Lage zurück. Die Achse e ist rund, und auf ihrer Unterseite sind Zähne eingeschnitten, zwischen deren Lücken der auf der Feder des Randanschlages vorgesehene Zahn eingreifen kann. Beim Drehen um die Stange e legt sich der am Ende der Feder vorgesehene Zahn auf den glatten Teil der Stange auf und wird daher mit seiner Feder in eine zu diesem Zweck in dem Ringe vorgesehene schäge Nut zurückgedrängt, aus der er nach erfolgtem Zurückdrehen in seine Anfangslage wieder heraustrit. An dem auf der linken Seite der Maschine angeordneten Randanschlag <?3 ist eine Glocke e5 angebracht, die bei der Annäherung des Schlittens, d. h.. gegen Beendigung einer Zeile, durch Anschlagen eines auf dem Schlitten E befestigten federnden Hammers e6 ertönt und den Schreibenden in üblicher Weise auf die Annäherung des Schlittens gegen das Ende der Zeile aufmerksam macht.
Der Schlitten E steht unter dem Einflüsse eines über an dem Maschinengestell gelagerte Rollen e'<, es geführten Bandes e9 (Fig. 1), dessen eines Ende auf einer im Boden der Maschine angeordneten, unter Wirkung einer Spiralfeder stehenden Trommel befestigt ist. Die Walze D ist für gewöhnlich durch einen in die Zähne eines Sperrades d1 in radialer Richtung eintretenden Riegel A5 verriegelt und so gegen unbeabsichtigte Drehung gesichert (Fig. 17). go Ist eine Zeile beendigt, so zieht man den auf dem Schlitten E gleitbar geführten, an dem Riegel A5 angebrachten Griff H (Fig. 1 und 17) gegen den mit dem Schlitten starr verbundenen Haken h, wodurch der Riegel A5 zurückgezogen und das Sperrad d1 entriegelt wird. Eine auf dem Griff H angelenkte, mit dem auf der Achse d der Papierwalze D befestigten Sperrrad d1 in Eingriff stehende Schaltklinke A1 schaltet gegen Ende der auf den Griff H ausgeübten Zugbewegung die Papierwalze D um einen Zahn des Sperrades d1, d. h. um eine Zeile weiter. Gleichzeitig wird (mit dem Daumen) ein Druck auf einen Hebel h2 ausgeübt. Dieser Hebel h2 ist auf einer Achse A3 des Schlittens aufgekeilt, auf deren Enden zwei weitere, für gewöhnlich auf der Leiste G ruhende Hebel A4 aufgekeilt sind. Der auf den Hebel A2 ausgeübte Druck überträgt sich daher auf die Leiste G, die dadurch nach unten gedruckt wird; hierbei treten die auf der Leiste G befindlichen Sperrklinken g und Schaltklinken f3 (Fig. 7 und 9) außer Eingriff mit der Zahnstange β2, so daß der Schlitten E nunmehr freigegeben ist und nach rechts gezogen werden kann, bis er mit seiner auf der Stange e geführten Nabe gegen den an der rechten Seite der Stange e angeordneten Randanschlag es trifft. Diese Bewegung des Schlittens wird durch die oben erwähnte Spiralfeder unter Vermittlung des Bandes hervorgerufen.
Die Leiste G ist an ihren beiden Enden durch doppelarmige Hebel g3 bei g5 (Fig. 4 und 7) am Maschinengestell angelenkt. .Der obere Arm der Hebel g3 stützt sich mit einer Feder g4 gegen die Schiene g2; die ■ Feder g4 führt den Hebel g3 und die Leiste G beim Nachlassen des Druckes auf den Hebel A2 wieder in die Anfangslage zurück, wobei die Sperrklinke g und die Schaltklinke f3 wieder mit den Zähnen der Zahnstange e2 des Schlittens E in Eingriff treten.
Zum Einführen des Papieres in die Maschine dienen zwei dünne, geriffelte Walzen / und I1. Die obere dieser beiden Walzen (I) ist feststehend gelagert (Fig. 12), während die untere (I1J entgegen der Wirkung einer Feder i1 abwärts gezogen werden kann, worauf sie in ihrer unteren Lage durch eine federnde Klinke i2 festgehalten wird. Ein Druck auf die Klinke i2 bringt die Walze I1 dann wieder in ihre obere Lage zurück. Zwei Führungsbleche is und il leiten das Papier beim Einführen in die Maschine an die Walze D, die außerdem mit dem üblichen Führungsschild i5 (Fig. 4) zum Weiter führen des Papieres versehen ist. Das obere (i3) der beiden Führungsbleche ist am Schlittengestell befestigt, während das untere (il) an den Trägern i6 der unteren Walze I1 befestigt ist und sich mit diesem abwärts bewegen kann. Zwischen den Führungsblechen i3 und i* und 'dem Führungsschild ih ist zu beiden Seiten der Stelle, an der die Typenhebel die Walze D treffen, je ein weiteres federndes, auf der Leiste G befestigtes Blechstück g6 angeordnet. Die soeben beschriebene Vorrichtung ist dazu bestimmt, den Blinden das Einführen des Papieres in die Maschine zu erleichtern.
Die Blinden lesen bekanntlich mit den Fingern, indem sie diese über die in Relief auf dem Papier markierte Schrift gleiten lassen. Um das soeben Geschriebene kontrollieren zu können, ist folgende Einrichtung vorgesehen: Das oben erwähnte Sperrad d1 ist auf der Achse d der Walze D (Fig. 3) befestigt, während die Walze selbst auf der Achse d lose drehbar ist. Auf der linken Seite der Walze D ist ein Zahnrad d2 mit einer auf die Achse d aufgeschobenen Hülse d3 aus einem Stück geformt und mit der Walze D durch Schrauben d* starr verbunden. Die Drehbewegung der Walze D und ihres Zahnrades d2 wird unter Vermittlung eines Zahnrades d6 (Fig. 12) auf das Zahnrad i8 der unteren Riffelwalze I1 übertragen. Am Ende der Hülse ds ist ein Handrad d<> befestigt (Fig. 3). Die Hülse d3 ist mit der Achse d der Walze durch eine Torsionsfeder d7 verbunden (Fig. 15 und 16), deren eines Ende an der Achse d befestigt ist, während das andere Ende in einen Anschlag der Hülse d3 eingelassen ist. Die Zeilenschaltbewegung durch den Griff H wird durch das Sperr- bzw. Schaltrad d1, die Achse d und einen auf ihr angeordneten Mitnehmer ds auf den Anschlag der Hülse d3 und das Zahnrad d% und die Walze D übertragen. Um das soeben Geschriebene wieder zu lesen, dreht man das Handrad d6 im Sinne der Drehung der Walze bei der Zeilenschaltung, wodurch die Hülse d3, das Zahnrad d2 und somit auch die Walze D im Sinne des Pfeiles (Fig. 15) gegen die Achse d der Walze D verdreht werden unter Spannung der Torsionsfeder d1. Der für den Mitnehmer ds in der Hülse d3 vorgesehene. Anschlag verläßt hierbei den Mitnehmer ds, dessen Lage ebenso wie die der ganzen Achse d unverändert bleibt. Das Papier nimmt an der Drehung der Walze D teil, wobei der zuletzt geschriebene Teil auf dem hinter der Walze D angeordneten Schild i5 aufsteigt, so daß, wenn man nun (unter Festhalten des Handrades d6) über die jetzt auf dem oberen Teil des Schildes i5 ruhende Stelle des Papieres streicht, man gerade das zuletzt Geschriebene trifft. Es ist somit einem Blinden möglich, seine Schrift zu kontrollieren und eventuell Irrtümer zu berichtigen. Beim Loslassen des Handrades dß kehrt die Papierwalze D unter Wirkung der Torsionsfeder d7 wieder genau in ihre vorherige Stellung zurück.
Die Papierwalze K für gewöhnliche Schrift und ihr Schlitten L sind kleiner gewählt als die Papierwalze D und der Schlitten E für Blindenschrift. Die Vorschubbewegung des Schlittens E für Blindenschrift wird auf den Schlitten L für gewöhnliche Schrift durch eine Transmissions welle M (Fig. 3) übertragen. Die Transmissionswelle M ist an ihren beiden Enden in am Maschinengestell angeordneten Lagern ml und ms gelagert. Am einen Ende der Transmissionswelle M ist ein mit einer auf dem Schlitten E fest- angeordneten Zahnstange m in Eingriff stehendes Zahnrad m1, am anderen Ende ein mit einer auf dem Schlitten L fest angeordneten Zahnstange m3 in Eingriff stehendes Zahnrad m2 aufgekeilt. Diese Art der Transmission gestattet den Vorschub der beiden Schlitten mit verschiedenen Abständen. Dies ist notwendig, da die Buchstaben der Blindenschrift einen größeren Raum bean-Sprüchen als die der gewöhnlichen Schrift.
Die Drehbewegung der Papierwalze D für Blindenschrift wird auf die Papierwalze K für gewöhnliche Schrift durch eine zweite Transmission übertragen. Ein an der Drehbewegung der Hülse d3 teilnehmendes Kegelrad η (Fig. 3) steht mit einem auf dem Schlitten E gelagerten, mit der Hülse d3· starr verbundenen Kegelrad n1 in Eingriff, dessen Drehbewegung durch ein Kardangelenk n2, eine Teleskopwelle n3, m4, ein. zweites Kardangelenk ns und ein Schraubenräderpaar n6, u auf die Papierwalze K für
gewöhnliche Schrift übertragen wird. Der Schlitten L wird in ähnlicher Weise wie der Schlitten E vorn mittels seiner Nabe I1 auf • einer runden Führungsstange I und in seinem hinteren Teile mittels Rollen I2, I3 auf einer Schiene Z4 des Maschinengestelles geführt. Die Führungsstange / wird von Armen o, o1 getragen, deren Naben O, O1 auf parallelen flachen Stangen ο2, ο3 des Maschinengestelles ίο gleiten können.
Für gewöhnlich schreibt die Maschine kleine Buchstaben. Um große Buchstaben schreiben zu können, muß; bevor die gewünschte Buchstabentaste angeschlagen wird, die Umschalttaste a6 (Fig. 2 und 25) niedergedrückt werden. Das Niederdrücken dieser Taste hat zur Folge, daß einerseits der entsprechende Typenhebel B das Zeichen für Großbuchstaben in Blindenschrift vor Anfang des Wortes auf das Papier der Walze D druckt und daß andererseits der unter den Kopf der Taste α5 greifende Arm p2 (Fig. 4) der bei p an beiden Seiten des Maschinengestelles angelenkten dreiarmigen Hebel P unter Vermittlung der am dritten Arm ps angreifenden Zugstangen p*, der doppelarmigen Hebel p6, der Schubstangen p6 und der Arme o4, o5 die Naben O und O1 auf den Stangen o2, o3 und somit auch der Schlitten L um einen bestimmten Betrag zurückgeschoben werden (Fig. 11), so daß die Papierwalze K, die bisher im Verhältnis zu der Aufhängung der Typenhebel die Lage nach Fig. 20 einnahm, in die Lage nach Fig. 20 b kommt, ;in welcher die auf den Typenhebeln angeordneten Großbuchstaben die Walze K bzw. das auf ihr befindliche Papier treffen. Die Arme p1 (Fig. 4) des dreiarmigen Hebels P sind durch eine Traverse p7 miteinander verbunden. Auf der Vorderseite der Maschine ist in der Mitte ein durch einen Einschnitt des Gehäuses herausragender federnder Griff Q vorgesehen, dessen oberer Sperrhaken q1 (Fig. 4) beim Senken der Umschalttaste a5 über der Traverse p7 einschnappt und diese am selbsttätigen Wiederaufsteigen hindert. Die Maschine für gewöhnliche Schrift schreibt daher Großbuchstaben, bis die Traverse p7 durch Zurückziehen des Griffes Q wieder ausgelöst und unter Wirkung einer Feder ps wieder in ihre Anfangslage zurückgekehrt ist.
An dieser Bewegung nehmen das Stangen- und Hebelsystem, ebenso wie auch der Schlitten L und die Papierwalze K teil.
Das Niederdrücken der Zifferntaste a7 hat die gleiche Wirkung, nur mit dem Unterschied, daß einerseits vor dem Zeichen in Blindenschrift das Zeichen für Ziffern gedruckt wird, und daß andererseits der Schlitten L um den doppelten Betrag zurückgeschoben wird, wobei die Papierwalze K im Verhältnis zu der Aufhängung der Typenhebel die aus Fig. 20 a ersichtliche Lage einnimmt. Die Traverse ρη (Fig. 10) wird hierbei ebenfalls um den doppelten Betrag gesenkt, so daß über ihr der untere Sperrhaken q2 des Griffes Q einschnappt. Die Maschine schreibt dann Ziffern, bis die Traverse p7 in der oben beschiebenen Weise durch Zurückziehen des Griffes Q wieder ausgelöst wird.
Unter den Tastenhebeln ist eine zweite Universalschiene R vorgesehen, die bei r1 an beiden Innenseiten des Maschinengestelles angelenkt ist (Fig. 4). Das Niederdrücken der Spatientaste «6 bewegt keinen der Typenhebel und bewirkt nur die Abwärtsbewegung der Universalschienen F und R. Die Universalschiene F bewirkt in der oben beschriebenen Weise die Schaltung der beiden Schlitten E und L. Die Universalschiene R bewegt den Mechanismus des Farbbandes (Fig. 21 bis 23). Das Farbband S wird in bekannter Weise während des Schreibens von einer Spule s2 ab- und auf eine zweite Spule s1 aufgewickelt. Die Farbbandspulen s1 und s2 sind auf zwei parallelen wagerechten Wellen s3, s4 zwischen den Armen s6, s6 des Farbbandschildes s7 angeordnet. Die Spulen s1 und s2 sind mit dem Farbbandschild s7. auf den Wellen s3, s4 verschiebbar. Auf einem Fortsatz s8 des Armes s6 ist eine Rolle s9 angeordnet, die an dem spiralförmig verlaufenden Rande einer Scheibe r5 anliegt. Mit dieser Scheibe r5 ist ein ebenso wie diese auf der Achse o6 drehbares Schaltrad r4 fest verbunden. Die Drehung dieses Schaltrades rl geschieht durch die unter Wirkung einer Feder r6 nach dem Niederdrücken jeder Taste erfolgende Aufwärtsbewegung einer Stange r2. Die Rolle s9 wird durch eine an einem Arm ο7 einerseits und an einer Verlängerung des Armes s6 andererseits befestigte Feder o8 an den Umfang der Scheibe rs gedrückt. Bei der ständigen Rechtsdrehung (Fig. 22), welche die Scheibe r5 während des Schreibens auf der Maschine erfährt, wird das durch die beiden Spulen s1 und s2 und den Farbbandschild s7 mit seinen Armen s5 und s6 gebildete Ganze langsam auf den Wellen s3 und s* nach rechts gemäß Fig. 22 (in der Querrichtung des Farbbandes) verschoben. Jeder Typenhebel schlägt daher auf eine Stelle des Farbbandes, welche neben derjenigen liegt, die der vorher betätigte Typenhebel getroffen hat, und zwar so lange, bis die Rolle s9 auf dem äußersten Punkte der Spiralscheibe r5 angelangt ist, d. h. bis die ganze Breite des Farbbandes ausgenutzt ist. Beim Weiterdrehen der Scheibe r5 gelangt die Rolle s9 unter Wirkung der Feder ο8 wieder auf den niedrigsten Punkt der Spiralscheibe zurück, wobei der ganze Farbbandmechanismus in seine anfängliche Lage zur Papierwalze K zurückkehrt. Hierbei trifft jedoch eine Blattfeder s
auf die auf dem Rande der Spule s1 vorgesehene Schaltverzahnung und schaltet die Spule s1 um einen Zahn weiter, wobei ein entsprechendes Stück des Farbbandes von der Spule .s2 ab- und auf die Spule s1 .aufgewickelt wird. Wenn das ganze Farbband von der Spule s2 ab- und auf die Spule s1 aufgewickelt ist, so kann es durch Drehen einer mit einer Kurbel T versehenen. Welle t unter Vermittlung eines Kegelradgetriebes t1, t2 wieder zurückgewickelt werden, wobei zweckmäßig ein Druck auf die Kurbel T ausgeübt wird, derart, daß die Blattfeder s mit der Schaltverzahnung des Randes der Spule s1 außer Eingriff kommt.
Das Maschinengehäuse ist auf der rechten Seite mit einem Schlitz /3 (Fig. 1) für den Durchtritt der Kurbelwelle t versehen,' so daß der Verschiebung des ganzen Systems s1, s2, s7 und t in der oben beschriebenen Weise nichts im Wege steht.
Das Papier für die Walze K wird von der Hinterseite der Maschine her eingeführt (Fig. 21, 22 und 24); die Walze K wird dann fast zur Hälfte mit dem Papierblatt umwickelt, welches mit seinem oberen Ende auf dem Schild k1 auf ruht. Hierauf werden die mit als Handgriffe dienenden Ohren £4, k5 versehenen federnden Ringe k2, ks gegen die Mitte der Walze K verschoben, bis ihre verbreiterten Ränder Ä6, k7 die Ränder des Papierblattes übergreifen und dieses führen. Die federnden Ringe k2, k3 besitzen außerdem an der Hinterseite der Maschine je einen lappenförmigen Fortsatz It8, A9, die zur wagerechten Führung des Papieres vor seiner Berührung mit der Walze K dienen. Auf der Achse k der Walze K ist ein Handrad Ό (Fig. 24) verschiebbar aufgekeilt, während ein mit ihm für gewöhnlich unter Wirkung einer Schraubenfeder uz unter Vermittlung der Nabe u1 gekuppeltes Schraubenrad u lose auf die Achse k aufgeschoben ist. Soll aus irgendeinem Grunde die Papierwalze K allein, d. h. unabhängig von der Walze D gedreht werden, so genügt es, das Handrad U von dem Schraubenrad u durch Zurückziehen desselben nach links (gemäß Fig. 24) zu entkuppeln, worauf die Papierwalze K mittels des Handrades U nach Belieben gedreht werden kann. Die Feder u1 kann als Torsionsfeder ausgebildet sein und ihre Enden können an dem Kopf der Achse k einerseits und dem Handrad U andererseits befestigt sein. In diesem Falle würde nach dem erfolgten Verdrehen der Papierwalze K und ihrer Achse k gegen das Schraubenrad u die Walze mit ihrer Achse und dem Handrad in der oben für die Papierwalze D beschriebenen Weise selbsttätig wieder in ihre ursprüngliche Lage zu dem Schraubenrad u zurückkehren.
In Fig. 25 ist die Klaviatur dargestellt. Auf jedem Tastenknopf sind die Buchstaben bzw. Ziffern oder Zeichen aufgedruckt, die durch das Anschlagen der betreffenden Taste mittels der Typenhebel für gewöhnliche Schrift hervorgebracht werden, während das entsprechende Zeichen der Blindenschrift auf einem durchsichtigen Überzug des Tastenknopfes plastisch hervortritt. Die Blinden haben bekanntlich eine eigenartige Schrift, deren kleine Buchstaben sich durch die verschiedene Anordnung von sechs paarweise geordneten Punkten ergeben, während die großen Buchstaben durch die Vorstellung des entsprechenden, durch Niederdrücken der Umschalttaste a5 hervorgebrachten Zeichens, und die Ziffern durch Vorstellung des durch Niederdrücken der Zifferntaste aP hervorgebrachten Zeichens dargestellt werden.
Im Falle einer anderen Kombination, z. B. der gewöhnlichen Schrift mit einer chiffrierten Schrift, braucht auf den Tastenknöpfen nur ein Alphabet vermerkt zu werden; aber auch in diesem Falle kann das dem »Schlüssel« entsprechende zweite Alphabet in den Typenhebeln entsprechender Anordnung etwa auf einem durchsichtigen Überzug der Tastenknöpfe dargestellt sein.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Schreibmaschine, bei welcher zwei Schreibmaschinenmechanismen, z. B. Blindenschrift und gewöhnliche Schrift, von einer gemeinsamen. Tastatur bedient werden, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schlitten (E und L) eine gemeinsame Schaltvorrichtung besitzen, indem sie durch
je eine Transmission für die Übertragung der Vorschubbewegung und der Drehbewegung des einen Schlittens auf den anderen verbunden sind.
2. Schreibmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Sätze Typenhebel an je einer Lagerplatte (C, C1J aufgehängt sind, durch deren Ver-Schiebung jeder der beiden Typenhebelsätze für sich außer Tätigkeit gesetzt werden kann.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen.
DENDAT230089D 1908-09-24 Active DE230089C (de)

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