DE1470494B - Verfahren zur Abtrennung geradkettiger Kohlenwasserstoffe aus Erdölfraktionen - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung geradkettiger Kohlenwasserstoffe aus ErdölfraktionenInfo
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Description
1 2
Das Hauptpatent betrifft ein Verfahren zur Ab- unterwirft, welche 2- bis lOmal so lange andauert wie
trennung geradkettiger Kohlenwasserstoffe aus Erd- die nachfolgenden normalen Adsorptionsstufen, woölfraktionen
in der Dampfphase mittels Molekular- bei man gegebenenfalls den Zyklus mit mehreren
sieben, wobei die Fraktion, gegebenenfalls unter Ver- Siebketten durchführt und hierbei die erste besondere
dünnung mit einem Spülmittel, in einer ersten Ver- 5 Adsorptionsstufe für das frisch eingesetzte regenefahrensstufe
zur Adsorption von geradkettigen Koh- rierte Bett ohne Änderung des normalen Arbeitslenwasserstoffen
mit einem 5-A-Molekularsieb be- zyklus an den anderen Betten vornimmt,
handelt, anschließend das Sieb in einer zweiten Ver- Durch Anwendung einer längeren Adsorptionsfahrensstufe
zur Entfernung des oberflächlich oder periode bei Behandlung des Einsatzes mit einem
zwischen den Siebpartikeln festgehaltenen Materials io frischen oder regenerierten Molekularsieb sättigt
mit einem Spülmittel in Berührung gebracht und dann sich das Molekularsieb schneller mit Kohlenwasserin
einer dritten Verfahrensstufe die adsorbierten Koh- stoffen, so daß sich schneller ein Normalbetrieb des
lenwasserstoffe desorbiert werden. Dieses Verfahren Prozesses einstellt. Die Dauer der längeren Adist
dadurch gekennzeichnet, daß zur Abtrennung aus sorptionsperiode wird so gewählt, daß das Molekular-Erdölfraktionen
des Bereiches von C10 bis C20 die 15 sieb unter den angewendeten Arbeitsbedingungen
Adsorptions-, Spül- und Desorptionsstufen derart vollständig gesättigt ist, bevor es der ersten Deparallel
geschaltet sind, daß ihr Verhältnis sowie das sorption unterworfen wird. Diese Zeit beträgt im all-Verhältnis
der Zeitdauer der Adsorptions-, Spül- und gemeinen das 2- bis lOfache der Dauer der normalen
Desorptionsstufe 1:1:2 beträgt, daß in allen Stufen Adsorptionen. Dieses Gesamtadsorptionsvermögen
bei gleicher Temperatur gearbeitet wird und daß die 20 unter den angewandten Bedingungen läßt sich leicht"
Desorption mit n-Pentan oder η-Butan bei einem experimentell bestimmen, indem man in ein Moler
Druck, der gleich oder größer als der Druck in der kularsiebbett das Ausgangsmaterial unter den nor-Adsorptionsstufe
ist, durchgeführt wird. malen Arbeitsbedingungen so lange einleitet, bis der
Gewisse natürliche und synthetische Zeolithe Abfluß die gleiche Zusammensetzung wie das Aushaben
bekanntlich die Eigenschaft, bestimmte Koh- 25 gangsmaterial hat und dann die Menge der absorlenwasserstoff-Typen
bevorzugt zu adsorbieren. Diese bierten Kohlenwasserstoffe bestimmt,
als Molekularsiebe bekannten Zeolithe weisen Wegen der Adsorptionswärme, die während der
Kristallstrukturen auf, die eine große Zahl von Poren langen ersten Adsorptionsstufe entwickelt wird, ist es
einheitlicher Größe enthalten. In verschiedenen zweckmäßig, die erste besondere Adsorptionsstufe bei
Zeolithen kann der Durchmesser dieser Poren 4 bis 30 Temperaturen zu beginnen, welche etwa 20 bis 30° C
15 A oder mehr betragen, aber bei jedem einzelnen unterhalb der Temperatur der nachfolgenden nor-Zeolithen
sind die Poren im wesentlichen gleich malen Adsorptionsstufen liegen. Auf diese Weise
groß. kann die Adsorptionswärme in vorteilhafter Weise
Die Behandlung von Kohlenwasserstoffgemischen ausgenutzt werden, um die Molekularsiebschicht auf
mit Molekularsieben ist bereits langer bekannt. So 35 die Arbeitstemperatur zu bringen. Befände sich das
wurde vorgeschlagen, Erdölfraktionen von den Ben- frische oder regenerierte Molekularsieb gleich zu Bezinen
bis zu den Gasölen und höhere Fraktionen mit ginn bei der üblichen Arbeitstemperatur, könnte die
Molekularsieben zu behandeln, deren Porendurch- Adsorptionswärme die Temperatur der Molekularmesser
zwischen 4 und 15 A liegt. Zur Abtrennung siebschicht auf einen Wert erhöhen, bei dem eine
von geradkettigen Kohlenwasserstoffen von ver- 40 Krackung des Ausgangsmaterials stattfinden würde
zweigten und/oder cyclischen Kohlenwasserstoffen und nachteilige Ansätze aus gekracktem Material auf
eignet sich ein Molekularsieb mit einem Porendurch- dem Molekularsieb hinterblieben.
messer von 5 A. Ein solches Verfahren kann bei- Gemäß der gegebenenfalls durchgeführten bevorspielsweise
zur Gewinnung von Benzin höherer zugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorge-Oktanzahl
durch Entfernung von niedrigoktanigen 45 sehen, daß man den Zyklus mit mehreren Siebketten
Normalparaffinen angewendet werden. Gegebenen- durchführt und hierbei zwecks Ermöglichung einer
falls kann auch das abdorbierte geradkettige Material aufeinanderfolgenden Regenerierung der einzelnen
als Produkt gewonnen werden: Betten ein zusätzliches Siebbett zur Verfügung steht,
Unter gewissen Umständen kann es nun bei der wobei man die erste besondere Adsorptionsstufe für
Durchführung von Molekularsiebverfahren mit auf- 50 das frisch eingesetzte regenerierte Bett ohne Ände-
einanderfolgender Adsorption und Desorption und rung des normalen Arbeitszyklus an den anderen
gegebenenfalls zwischengeschalteter Spülstufe er- Betten durchführt.
wünscht sein, jede Desorption nur unvollständig oder Die Erfindung ist besonders dann anwendbar, wenn
teilweise vorzunehmen. Natürlich ist bei einem das Trennverfahren in erster Linie auf die Gewin-
solchen Verfahren die Menge des pro Zyklus adsor- 55 nung der sorbierten Kohlenwasserstoffe gerichtet ist,
bierten und desorbierten Materials geringer, als sie da das Anfahren eines Bettes aus frischem oder
dem Gesamtadsorptionsvermögen des Molekular- regeneriertem Molekularsieb ohne eine längere erste
Siebes entspricht. Als Folge zeigt es sich, daß beim Adsorptionsperiode sich hauptsächlich so auswirkt,
Anfahren mit einem Molekularsieb, das kein absor- daß das Ausbringen an sorbierten Kohlenwas-
biertes Material enthält, eine gewisse Zeit verstreicht, 60 serstoffen während der ersten Zyklen verringert
bevor der Prozeß bei stetigem Normalbetrieb ange- wird,
langt ist. Dieses niedrigere Ausbringen kann auch die Rein-
Es wurde nun gefunden, daß das Verfahren nach heit des Produktes nachteilig beeinflussen, wenn
der Patentschrift 1 290 277 dann besonders vorteil- — wie es wahrscheinlich ist — die Menge der in das
haft durchgeführt werden kann, wenn man nach Ein- 65 Produkt gehenden Verunreinigungen nicht im Verführung
frischen oder regenerierten, kohlenwasser- hältnis mit dem Gesamtausbringen an Produkt gestofffreien
Siebmaterials in den Zyklus dieses Sieb- senkt wird. Die Erfindung ist also weiterhin insbesonmaterial
einer ersten besonderen Adsorptionsstufe dere bei Verfahren zur Gewinnung der sorbierten
3 4
Kohlenwasserstoffe mit einer Reinheit von wenigstens Einsatz innerhalb weiter Grenzen schwanken. Jedoch
90 Gewichtsprozent, vorzugsweise von wenigstens kommen bei dem vorzugsweise verarbeiteten Gasöl
95 Gewichtsprozent anwendbar. Bedingungen innerhalb folgender Bereiche für die
Die Verfahrensbedingungen können je nach dem Adsorption in Frage:
Temperatur 300 bis 400° C
Druck 4,5 bis 22 kg/cm2
Raumgeschwindigkeit
(derFlüssigkeit) .... 0,1 bis5Vol./VoL/Std.
Inertgasmenge 10 bis 500 Vol./Vol./Std.
Die Spülung und die Desorption werden bei der gleichen Temperatur und vorzugsweise bei dem gleichen
Druck wie die Adsorptionsstufe durchgeführt. Die Spülgasmenge kann 10 bis 500 Vol./Vol./Std. betragen.
Ein Gasöl, das 0,01 Gewichtsprozent Schwefel enthielt, wurde unter folgenden Bedingungen über ein
5-A-Molekularsieb geleitet:
Stufe | Einsatz | Temperatur | Druck kg/cm2 |
Mengen Vol./Vol./Std. |
Dauer Minuten |
Adsorption ...'. Spülung Desorption |
Gasöl, Siedebereich 220 bis 340° Stickstoff Stickstoff n-Pentan |
380 380 380 |
9,75 9,75 9,75 |
0,7 (als Flüssigkeit) 120 (als Gas) 120 1,0 (als Flüssigkeit) |
6 6 12 |
Bei einem Versuch wurde das Molekularsiebbett zunächst auf 350° C erhitzt, worauf die Adsorption
begann und so lange durchgeführt wurde, bis das Molekularsieb mit η-Paraffinen gesättigt und die
Temperatur auf 380° C gestiegen war. Dies dauerte 38 Minuten.
Dann setzte der vorstehend beschriebene Verfahrenszyklus ein. Bei einem zweiten Versuch wurde die
Molekularsiebschicht zunächst auf 380° C erhitzt und dann mit dem Verfahrenszyklus begonnen.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Figur dargestellt, welche die Kurven für die verschiedenen
Ausbeuten zeigt, die erhalten werden, wenn mit und ohne lange erste Adsorptionsperiode gearbeitet wird.
Es ist leicht ersichtlich, daß die Produktausbeute pro Zyklus nach einer langen ersten Adsorptionsperiode
unmittelbar die stetige Höhe — innerhalb der Grenzen normaler experimenteller Schwankung — erreicht.
Wird jedoch keine lange erste Adsorptionsperiode angewendet, ist der Produktaustrag pro
Zyklus für mehrere Zyklen sehr niedrig, bedingt durch die bei diesem Verfahren angewendete Teildesorption.
Die schraffierte Fläche stellt die Erhöhung der Ausbeute dar, die auf die Anwendung
einer längeren ersten Adsorptionsperiode zurückzuführen ist.
Claims (1)
- Patentanspruch:55Verfahren zur Abtrennung geradkettiger Kohlenwasserstoffe aus Erdölfraktionen in der Dampfphase mittels Molekularsieben, wobei die Fraktion, gegebenenfalls unter Verdünnung mit einem Spülmittel, in einer ersten Verfahrensstufe zur Adsorption von geradkettigen Kohlenwasserstoffen mit einem 5-A-Molekularsieb behandelt, anschließend das Sieb in einer zweiten Verfahrensstufe zur Entfernung des oberflächlich oder zwischen den Siebpartikeln festgehaltenen Materials mit einem Spülmittel in Berührung gebracht und dann in einer dritten Verfahrensstufe die adsorbierten Kohlenwasserstoffe desorbiert werden, und zur Abtrennung aus Erdölfraktionen des Bereiches von C10 bis C20 die Adsorptions-, Spül- und Desorptionsstufen derart parallel geschaltet sind, daß ihr Verhältnis sowie das Verhältnis der Zeitdauer der Adsorptions-, Spül- und Desorptionsstufe 1:1:2 beträgt, und in.allen Stufen bei gleicher Temperatur gearbeitet wird und die Desorption mit n-Pentan oder η-Butan bei einem Druck, der gleich oder größer als der Druck in der Adsorptionsstufe ist, durchgeführt wird, nach Patentschrift 1290 277, dadurch gekennzeichnet, daß man nach Einführung frischen oder regenerierten, kohlenwasserstofffreien Siebmaterials in den Zyklus dieses Siebmaterial einer ersten, besonderen Adsorptionsstufe unterwirft, welche 2- bis lOmal so lange andauert wie die nachfolgenden, normalen Adsorptionsstufen, wobei man gegebenenfalls den Zyklus mit mehreren Siebbetten durchführt und hierbei die erste, besondere Adsorptionsstufe für das frisch eingesetzte, regenerierte Bett ohne Änderung des normalen Arbeitszyklus an den anderen Betten vornimmt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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