DE1468786A1 - Verfahren zur Stabilisierung von 1,1,1-Trichloraethan gegenueber Zersetzung - Google Patents
Verfahren zur Stabilisierung von 1,1,1-Trichloraethan gegenueber ZersetzungInfo
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Description
Pittsburgh Plate Glass Company Pittsburgh Pa., V.St.A.
Verfahren zur Stabilisierung von 1,1,1-Trichlorathan gegenüber
Zersetzung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung
von 1,1,1-Trichloräthan gegenüber Zersetzung durch Zugabe
einer geringen Menge eines Stabilisierungsmittels das Nitromethan und/oder Nitroäthan und ein Epoxyd mit 3 bis 6
Kohlenstoffatomen enthalt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Stabilisierungsmittel zusätzlich 1,3-Dioxolan enthalt.
1,1,1-Trichlorathan ist ein normalerweise flüssiger chlorierter
Kohlenwasserstoff, der in der Industrie Verwendung als Lösungsmittel findet. In der Hauptsache wird es als entfettendes
Lösungsmittel in der flüssigen Phase verwendet. Beim üblichen Entfetten in der flüssigen Phase werden Metallgegenstande
in flüssiges 1,1,1-Trichlorathan eingetaucht, um Fett, öle und
dergleichen von dem Gegenstand zu entfernen. 1,1,1-Trichlorathan,
welches nicht mit Stabilisierungs- oder Schutzmitteln versehen wurde (z.B. durch Zugabe von Zusatzstoffen), zeigt
eine starke Neigung, sich unter den bei solchen Entfettungsvorgängen vorherrschenden Bedingungen zu zersetzen. Die Zersetzung
ist besonders stark bei Leichtmetallen, wie Aluminium,
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Magnesium und deren Legierungen. Innerhalb sehr kurzer Zeit kann die Zersetzung in solchem Umfange auftreten, daß das
1,1,1-Trichloräthan seinen praktischen Wert als Reinigungs-Lösungsmittel
verliert. Außerdem kann die Zersetzung die zu entfettenden Metalle in einem Umfange schädigen, welcher die
aus der Reinigung erwachsenden Vorteile bei weitem überwiegt.
Ein weiterer wichtiger Verwendungszweck für 1,1,1-rrichloräthan
ist der Einsatz als Mittel zur Herabsetzung des Dampfdruckes bei Aerosolen. Bei dieser Verwendung dient 1,1,1-Trichloräthan
zur Verminderung des Druckes des Aerosols in einent geschlossenen Metallbehälter. Wegen seiner besonderen
Eigenschaften korrodiert 1,1,1-Trichloräthan viele der üblichen,
für Aerosole verwendeten Metallbehälter, insbesondere in Gegenwart von Wasser. Außerdem zersetzt es sich unter
diesen Bedingungen leicht.
1,1,1-Trichloräthan findet ferner als entfettendes Lösungsmittel
in der Dampfphase Verwendung. Bei einer derartigen Entfettung geraten die 1,1,1-Trichloräthandämpfe (welche gewöhnlich
aus erhitztem flüssigen 1,1,1-Trichloräthan aufsteigen)
in Berührung mit metallischen Gegenständen, von welchen anhaftende öle, (z.B. Schneideöle), Fette, Metallteilchen und
dergleichen entfernt werden sollen. Die 1,1,1-Trichloräthandämpfe
kondensieren sich an der Metalloberfläche und lösen dann die anhaftenden öle und Fette, Schmutz und metallische
Teilchen. Während der Dampfentfettung zersetzt sich das 1,1,1-Trichloräthan in erheblichem Maße, so daß die Dampfentfettung
mit 1,1,1-Trichloräthan wenig angewendet wird,
Infolge dieser Instabilität und Zersetzlichkeit sowie wegen der korrodierenden Wirkung des 1,1,1-Trichloräthan bei in-
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dustrieller Anwendung kann 1,1,1-Trichloräthan, wenn es nicht
entsprechend vorbehandelt oder gemischt wird, praktisch nicht voll als Lösungsmittel ausgenutzt werden.
Erfahrungen und technische Kenntnisse, welche bei der Handhabung von anderen halogenierten Kohlenwasserstoffen zur Lösung
von anscheinend parallelen Problemen verfügbar sind, lassen sich in der Regel nicht direkt auf 1,1,1-Trichloräthan anwenden,
obowohl 1,1,1-Trichloräthan als ein halogeniertes Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel
eingestuft werden kann. 1,1,1-Trichloräthan
zeigt eine höhere Empfindlihhkeit gegenüber der Zersetzung
in Anwesenheit von Metallen, wie Aluminium, dessen Oberfläche frisch zerkratzt ist, als andere chlorierte Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel,
wie Trichloräthylen oder Perchloräthylen. Viele Zusatzstoffe, welche vorgeschlagen und zur Verbesserung der
Stabilität des Trichloräthylens und Herabsetzung seiner Korrosionswirkung auf bestimmte Metalle verwendet wurden, lassen
sich bei 1,1,1-Trichloräthan nicht verwenden. Häufig haben derartige
Zusatzstoffe nur geringen oder überhaupt keinen Wert.
Man hat 1,1,1-Trichloräthan bereits mit geringen Mengen eines
Stabilisierungsmittels, das 1,4-Dioxan, Nitromethan und 1,2
3poxybutan enthält, zu stabilisieren versucht. Das erfindungsgemäß
eingesetzte Stabilisierungsmittel, das vorzugsweise in einer Gesamtkonzentration von mindestens etwa 2 ftew.%, bezogen
auf 1,1,1-Trichloräthan, eingesetzt wird, zeigt jedoch eine bedeutende
Zunahme des Stabilitätsgrades sowie weitere vorteilhafte Eigenschaften, insbesondere herabgesetzte Korrosionswirkung
.
Bei den erfindungsgemäß stabilisierten Gemischen beträgt die
Konzentration des 1,3-Dioxolanbestandteils gewöhnlich mindestens
etwa 1 fo und übersteigt selten etwa 5 Gew.% des 1 ,1 ,1-Trichlor-
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äthan. Höhere Konzentrationen (z.B. 10 Gew.%) werden gewöhnlich
nicht verwendet, da sie unwirtschaftlich sind. Gewöhnlich beträgt die Konzentration 1 bis 3 Gew.%.
Im allgemeinen beträgt die Konzentration an Nitromethan und/oder Nitroäthan mindestens etwa 0,5 %, gewöhnlich mindestens 1 Gew.%,
bezogen auf das 1,1,1-Trichloräthanj die Konzentration kann
so hoch sein, wie es für einen wirtschaftlichen Betrieb für Stabilisierungszwecke erträglich ist.
Wirtschaftliche Faktoren und andere Gründe erlauben jedoch selten eine Steigerung der Nitromethankonzentration über 3 %;
gewöhnlich beträgt die Konzentration 1,5 bis 2,5 Gew.%.
Als Epoxyd mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen ist Butylenoxyd (eines
oder beide der 1,2- und der eis- und trans-2,3-Isomere) besonders
geeignet und empfehlenswert. Andere geeignete organische Bpoxyda sind Propylenoxyd, 2-Methyl-1,2-epoxypropan.- und Amylenoxyd.
Bevorzugt werden Epoxyde mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen.
Bei Verwendung in der hier vorgesehenen Kombination der Zusatzstoffe
ist die Konzentration an organischem CL-C^-Epoxyd im
allgemeinen niedriger als die von 1,3-Dioxolan oder Nitromethan
und/oder Nitroäthan. Typische Konzentrationen der organischen C3~C6-Epoxyde betragen etwa 0,2 bis etwa 0,7 Gew.%, bezogen
auf das 1,1,1-Trichloräthan. Höhere Konzentrationen an organischem
C3-C6-Epoxyd über 2 oder 3 Gew.%, bezogen auf das 1,1,1—
Trichloräthan, sind selten wirtschaftlich gerechtfertigt.
Diese drei Bestandteile des Stabilisierungsmittels, d.h. das Nitromethan und/oder Nitroäthan, das 1,3-Ditxolan und das organische
C-j-C^-Epoxyd werden in den bereits genannten einzelnen
Konzentrationen verwendet. Die Gesamtkonzentration der drei Bestandteile soll 10 Gew.%, bezogen auf das 1,1,1-Trichloräthan
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nicht übersteigen; gewöhnlich beträgt sie mindestens 2 oder 3%.
Die meisten Kombinationen werden in Konzentrationen von 3 bis 7 Gew.%, bezogen auf das 1,1,1-Trichloräthan, verwendet.
Dem 1,1,1-Trichloräthan, welches bereits mit 1,3-Dioxolan,
Nitromethan und/oder Nitroäthan und einem organischen CL-C^-
Bpoxyd versetzt worden ist, kann auch noch Acetonitril, gewöhnüc h
in geringeren Konzentrationen von 0,2 bis 2 oder 3 Gew.%, zugesetzt
werden.
Ebenso kann Äthylnitrat zugesetzt werden. Beispiel 1
Eine 50 ccm-Probe 1,1,1-Trichloräthan wurde bei 25°C in einer
Glasflasche mit großer öffnung untersucht, indem man in diese Probe einen Aluminiumstreifen ganz eintauchte und mit tiefen
Kratzern versah. Sowohl der Aluminiumstreifen als auch das Lösungsmittel wurden 24 Stunden auf Anzeichen von Zersetzung
und/oder Korrosion beobachtet.
Die folgende 1,1,1-Trichloräthan-Mischung wurde nach dem oben beschriebenen
Verfahren geprüft:
1>1,1-Trichlorathan (Stabilisierungsmittelkonzentration Gew.%
Stabilisierungsmittel- bE*' auf 1,1.1-Trichloräthan)
bestandteile A B £ D E_
1t3-Dioxolan Ni.tromethan
B\itylenoxyd
1,0 | 2,0 | 3,0 | 3,0 | 3,0 |
2,0 | 2,0 | 2,0 | 1,0 | 0,5 |
0,3 | 0,3 | 0,3 | 0,3 | 0,3 |
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Jedes dieser fünf 1,1,1-Trichlorathangemische überstand die
Testbedingungen und kann auf Grund der Teste als gut geschützt
gegen Zersetzung der durch die Testbedingungen herbeigeführten Art angesehen werden. Die Proben zeigten keine nennenswerten
Zersetzungszeichen und während der 24 Stunden dauernden Testzeit wurde kein dauernder großer Riß beobachtet. Ohne Zusatzstoffe
zersetzt sich 1,1,1-Trichloräthan innerhalb weniger als
30 Minuten zu einer teerartigen schwarzen Masse, wobei die Zersetzung - je nach der Härte und Anzahl der Kratzer fast sofort
einsetzt.
Eine 210 ccm-Probe eines 1 ,1,1-Trichloräthans welches bezogen
auf das Gewicht des 1 ,1 ,1-Trichloräthans, 3 % 1,3-Qioxolan,
2,0 % Nitromethan und 0,3 % Butylenoxyd enthält, und 40 g
"7075-T6"-Aluminiumspäne wurden in einen Waring-Mischer eingeführt
und 10 Minuten heftig gerührt. Die Feststoffe wurden dann filtriert und es wurde der pH-Wert, der Titer und die Farbe
des Filtrats ermittelt. Das 1,1,1-Trichlorathanfiltrat hatte
einen APHA-Farbwert von 400, einen pH-Wert von 4,7 und einen
Titer von etwa 1,0, womit bewiesen wird, daß unter den während des Versuches vorherrschenden Bedingungen keine Zersetzung eintrat.
Ohne irgendwelche Zusätze zersetzt sich das 1 ,1,1-Trichloräthan
unter den Bedingungen dieses Tests innerhalb etwa 1 bis 5 Minuten oder verändert sich auf sonstige Weise nachteilig zu
einer teerartigen, schwarzen Masse.
Unter den in Beispiel 1 beschriebenen Testbedingungen und Verfahrensbedingungen
wurden die folgenden Gemische geprüft und es wurde gefunden, daß sie den Aluminiumstreifen weder zersetzen
noch dauernd korrodieren oder rissig machen:
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Ή68786
(Stabilisierungsmittel-Konzentration Gew.%, bau. auf 1,1,1-Trichlorathan)
Stabilisierungs- bestandteile |
F | Q |
1,3-Dioxolan | 2,0 | 3,0 |
Nitromethan | 2,0 | 0,5 |
Butylenoxyd | 0,3 | 0,3 |
Acetonitril | 1,0 | 2,0 |
Äthylnitrat | — | — |
2,0
3, | 0 | 3,0 | 3 | ,0 |
ο, | VJI | 0,5 | 0 | ,5 |
ο, | 5 | 0,3 | 0 | ,3 |
— | 1,0 | — |
1,0
Bei der Prüfung nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren
führte das Gemisch G zu einem 1,1,1-TricHbräthan-Filtrat mit
einem pH-Wert von 6,6, einem Titer von 0,5 und einer APHA-Farbe von nur 30. Dieses Ergebnis zeigt, daß die Gemische unter
den Testbedingungen gegen nennenswerte Zersetzung schützen. Andere dieser Gemische zeigten außerdem einen hohen Beständigkeitsgrad
und gute Ergebnisse unter den Bedingungen, die der Test in Beispiel 2 nachahmen soll.
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Claims (3)
1. Verfahren zur Stabilisierung von 1,1,1-Trichloräthan gegenüber
Zersetzung durch Zugabe einer geringen Menge eines Stabilisierungsmittels das Nitromethan und/oder Nitroäthan und ein
Bpoxyd mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen enthalt, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stabilisierungsmittel zusätzlich 1,3-Dioxolan
enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Stabilisierungsmittel verwendet, das Nitromethan,
Butylenoxyd und 1,3-Oioxolan enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Stabilisierungsmittel verwendet, das zusätzlich
Acetonitril enthält.
4· Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Stabilisierungsmittel verwendet, das zusätzlich Äthylnitrat enthält.
Für Pittsburgh Plate Glass Comp.
Rech t sanwalt
909839/1536
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Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |