DE2554776C3 - Stabilisierte 1,1,1-Trichloräthan-Zusammensetzungen - Google Patents
Stabilisierte 1,1,1-Trichloräthan-ZusammensetzungenInfo
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Description
Die Stabilisierung von 1,1,1-TrichIoräthan mit organischen
Verbindungen ist in zahlreichen Patentschriften beschrieben. In einer der ersten dieser Patentschriften,
der US-PS 28 11252, ist zur Stabilisierung von
1,1,1-Tnchloräthan 1,4-Dioxan allein oder ^Kombination
mit einem nicht primären Acetylenalkohol vorgesehen. Vorher waren sekundäre und tertiäre Butylalkoho-Ie
als Stabilisatoren zur Verbesserung der Lagerbeständigkeit zugegeben worden. Diese mit Butano! stabilisierten
Zusammensetzungen haben bei der kalten Reinigung von Aluminium und seinen Legierungen eine
geringe Wirksamkeit, scheinen aber für Eisen und seine Legierungen geeignet zu sein. Mit der zunehmenden
Bedeutung dieses hervorragenden Lösungsmittels wegen seiner relativen Sicherheit, z. B. bei der heißen
Reinigung, d.h. beim Eintauchen von Metallteilen in warmes oder siedendes 1.1.1-Trichloräthan, sind erhebliche
Forschungsaufwendungen gemacht worden, um einen besseren Stabilisator für 1,1,1-Trichloräthan zu
finden, die dann zur Entdeckung von 1,4-Dioxan führten. Seit dieser Erfindung, die spezifisch darauf ausgerichtet
war, die Realttionsfähigkeit von 1,1,1-Trichloräthan mit sog. weißen Metallen, wie Aluminium und Zink, zu
kontrollierea, sind allein in den USA etwa 9Q-IQQ
Patente für die Stabilisierung von Uil-Tnchloräthan
erteilt worden, in diesen Patentschriften sind hunderte
von organischen Verbindungen als geeignete Stabilisatoren für !,!,l^Trichloräthäri in Gegenwart Von
Metallen, insbesondere von Aluminium, angeführt. Von diesen zahlreichen Patentschriften haben Weniger als 10
eine kommerzielle Bedeutung gefunden da bei anderen
entweder eine für die Praxis zu hohe Konzentration der
Stabilisatoren verlangt wird oder die Stabilisatoren schwer zugänglich sind und/oder die Stabilisatoren
unter den in der Industrie in Betracht kommenden Bedingungen nicht ausreichend wirksam sind. Einige
dieser Stabilisatoren haben in der Technik eine begrenzte Verwendung auf Spezialgebieten, wie als
Aerosole oder bei der Reinigung von Filmen gefunden, wobei sorgfältig überwacht wird, daß ei? nicht zu einer
Berührung mit Aluminium kommt
ίο Seit der Einführung von 1,1,1-Trichloräthan auf dem
Markt in den Jahren 1957 bis 1958 hat der größte Teil dieses Lösungsmittels als einzige Inhibitoren 1,4-Dioxan,
Nitromethan und 1,2-Butylenoxid enthalten. In der kommerziellen Bedeutung schloß sich daran das
ί,Ι,Ι-Trichloräthan an, das 1,3-Dioxolan, Nitromethan,
1,2-Butylenoxid und in manchen Fällen noch eine oder mehrere andere Verbindungen enthielt, vie niedrige
Ketone und/oder Alkohole. Diese Materialien ergeben die Verbindungen, die kommerziell zur Stabilisierung
von 1,1,1-Trichloräthan verwendet worden sind und von denen eingangs die Rede war.
Bei der Verwendung von 1,1,1-Trichloräthan als Aerosol und zur Filmreinigung werden nicht die
gleichen hohen Anforderungen wie bei der Metallreinigung gestellt Aus diesem Grund kann bei den
Anwendungen auf dem Aerosolgebiet nicht nur weniger Stabilisator im Lösungsmittel vorhanden sein, sondern
es können auch weniger wirksame Stabilisatoren verwendet werden. Zahlreiche handelsübliche 1,1,1-Trichloräthan-Zusammensetzungen,
die auf dem Aerosolmarkt vertrieben werden, enthalten Methylal (Dimethoxymethan),
ein Alkylenoxid, z. B. Propylenoxid, und einen Alkohol, z. B. sekundären oder tertiären
Butylalkohol.
Im Rahmen der höheren Anforderungen für die Reinhaltung der Umwelt auch hinsichtlich der industriell
verwendeten chlorierten Kohlenwasserstoffe hat sich die Aufgabe ergeben, auch für 1,1,1-Trichloräthan
Stabilisatorsysteme zur Verfügung zu stellen, die diesen Anforderungen entsprechen:
Gegenstand der Erfindung sind deshalb die im vorstehenden Patentanspruch aufgezeigten verbesserten
stabilisierten 1.1,1 -Trichloräthan-Zusammensetzungen.
Besonders gute Ergebnisse werden mit einer 1,1,1-Trichloräthan-Zusammensetzung
insbesondere bei der Reinigung von Metallen erhalten, wenn diese je 2 Vol.-% an tertiärem Amylalkohol und 3-Methyl-l-butin-3-ol,
0.75 Vol.-% U-Butylenc ;id und 1 Vol.-%
so Nitromethan enthält.
Aus der DE-OS 214)506 ist ein Verfahren zum
Stabilisieren vin 1.1,1-Trichloräthan mit 2-Methyl-3-butin-2-ol
und einem oder mehreren Costabilisatoren bekannt, wobei als Costabilisatoren unter anderem auch
tert.-Amylalkohol, Nitromethan und Butylenoxid genannt
sind. Konkret wird nur die Stabilisierung von 1,1,1-Trichloräthan mit Zweierkombinationen von
2-Methyl-3-butin-2-ol und einem dieser Stabilisatoren
gezeigt, wobei die Menge der Stabilisatoren nicht ausreichend ist, um eine wirksame Stabilisierung bei
(aggressiven Bedingungen zu bewirken.
■Vi;r Auch die DE'OS 2142 920 befaßt sich mit einem Verfahren zum Stabilisieren von !,!,I-Trichioräthan, wobei 2-Methyl-3-buten-2-oi und einer oder mehrere Costabilisatoren verwendet werden* Unter den CostabU lisatoren sind tertMmylajkohol und Nitromethäii genannt Die benutzten Stabilisatörmengen sind niedrig und eine befriedigende Stabilisierung von !,!,l^Trichlof-
■Vi;r Auch die DE'OS 2142 920 befaßt sich mit einem Verfahren zum Stabilisieren von !,!,I-Trichioräthan, wobei 2-Methyl-3-buten-2-oi und einer oder mehrere Costabilisatoren verwendet werden* Unter den CostabU lisatoren sind tertMmylajkohol und Nitromethäii genannt Die benutzten Stabilisatörmengen sind niedrig und eine befriedigende Stabilisierung von !,!,l^Trichlof-
äthan für aggressive Bedingungen kann mit diesen Stabilisatorsystem in den genannten Mengen nicht
erreicht werden.
In der GB-PS 83 20 55 ist eine Zusammensetzung von 1,1,1-Trichloräthan beschrieben, die mit 1,4-Dioxan und
Nitromethan stabilisiert ist. Bei einem derartigen Stabilisatorsystem ist es nachteilig, daß das Dioxan sich
bei dem Verdampfen des Lösungsmittels wegen seines hohen Siedepunktes im Rückstand anreichert Außerdem
ist das Dioxan unter dem Gesichtspunkt des Umweltschutzes nicht erwünscht.
In der japanischen Patentveröffentlichung 7333 514 ist die Stabilisierung von 1,1,1-Trichloräthan mit einem
Stabilisatorsystem beschrieben, das außer Nitromethan und einem Epoxid einen Acetylenalkohol oder einen
Olefinalkohol enthält Als Acetylenalkohol wird nur Propargylalkohol genannt Dieses bekannte Stabilisatorsystem
ist bei erhöhten Temperaturen und längeren Einwirkungen wenig wirksam.
Die Stabilisatoren der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
der tertiäre Amyiaikohoi und das 3-MethyI-l-butin-3-ol sind bei starker Beanspruchung
nicht ausreichend wirksam, so daß sie in Gegenwart von Nitromethan und 1,2-Butylenoxid verwendet werden. In
den folgenden Tabellen sind die Ergebnisse von einigen Prüfungen zusammengestellt, die d^irchgeführt wurden,
um die Wirksamkeit der Stabilisatoren festzustellen.
Um die Wirkung eines Inhibitors allein bei der Stabilisierung des am leichtesten zu stabilisierenden
handelsüblichen Aluminiums (»1100 Aluminium«; Reinheitsgrad:
99+% .Mj festzustellen, wurde ein Heißkratztest
wie folgt durchgeführt:
50 ecm einer i.l.l-Trichloräthan-Formulierung, die
wie bei den übrigen Prüfungen 500 p^m 1,2-Butylenoxid
enthielt, wurden in eine Petrischale aus einem harten
Geräteglas mit einem Durchmesser von 9 cm und einer Höhe von 21A? cm gegeben und auf einer Heizplatte
angeordnet Das Lösungsmittel wurde zum leichten Sieden erwärmt und dann von der Heizplatte genommen.
Ein Aluminiumcoupon mit den Dimensionen 635 cm χ 1,27 cm χ 032 cm wurde dann sofort in die
Petrischale gegeben und die Oberfläche des Coupons wurde im untergetauchten Zustand mit einem Ritzstift
gekratzt Es wurden drei Längskratzungen und dazu im rechten Winkel drei Querkratzungen angebracht
Die Petrischale wurde dann bedeckt und bei Raumtemperatur 1 Stunde lang beobachtet Nach einer
Stunde wurde eine »Kratzbewertung« nach dem Aussehen der Kratzungen wie folgt vorgenommen:
Kratzbewertung
Erläuterung
0 Kratzer sind vollständig unangegrifiet» ohne
Bildung von Reaktionsprodukten.
1 Kratzer schließen sich sofort mit isolierter
Bildung von Reaktionsprodukten.
Bildung von Reaktionsprodukten.
2 Kratzer schließen sich rasch, aber stärkere
Bildung von Reaktionsprodukten.
Bildung von Reaktionsprodukten.
3 Kratzer schließen sich langsam mit starker
Bildung von Reaktionsprodukten.
Bildung von Reaktionsprodukten.
4 Geringer Angriff der Kratzstellen mii einer langsam voranschreitenden Reaktion.
5 »Durchgehende« Reaktion; die Lösung wird
1 Stunde schwarz; es entwickelt sich HCl
und an den Kratzstellen ist eine rasch
voranschreitende Reaktion zu beobachten.
und an den Kratzstellen ist eine rasch
voranschreitende Reaktion zu beobachten.
Nach der Bewertung des Coupons wurde die Lösung durch ein rundes geriffeltes Filtrierpapier Filtriert und
der Farbmessung zugeführt Die Farbmessung wurde mit einem »Hallige Lab Comparator« durchgeführt,
wobei ein 5 bis 100 Gelbfilter verwendet wurde. Die Lösungen wurden mit Wasser unter Verwendung von
50 ecm Neßlerröhrchen verglichen. Die Farbwerte liegen nach der »American Public Health Association«
bei 5-70 APHA. Wenn die APHA-Werte größer als 70 waren, wurde die Lösung mit einem bekannten Volumen
von 1,1,1-Trichloräthan verdünnt und die APHA-Werte wurden unter Annahme einer linearen Beziehung
zwischen dem Verdünnungsfaktor und der APHA-Zahl ermittelt
In den folgenden Beispielen und Vti'gieichsversuchen
sind Mengen der Stabilisatoren von 1,1,1-Trichloräthan in Volumprozent angegeben. Die Abkürzungen haben
folgende Bedeutungen:
MBI = 3-Methyl-1-butin-3-oI
TAA «= tertiärer Amylalkohol
NM = Nitromethan
BO = 1,2-Butylenoxid.
MB!
TAA
NM
Heißkratzbewertung
APHA-Wert
4
5
5
Vergleichs-Versuche Nr,
1
2
3
4
2
3
4
4,5
3,5
3,4
2,25
3,75
2,5
1,25
2,5
1,25
1,1
2,25
1,25
2,5
3,75
0.5
0,5
0,5
0.5
0,75
0,5
0,5
0.5
0,75
3
3
3
5 (45 min)
3
3
5 (45 min)
10
200
200
10
175
175
40
1500
875
1000
OC KA T7a
Fortsetzung
V, C
I 6
j 7 0,9
i 8
ΓΑΑ | NM | BO | Heißkratz | ΛΡΗΑ-Wert |
bewertung | ||||
5 | — | 1 | 4 | 7000 |
4,5 | 1 | 0,5 | 4 | 950 |
2,6 | 1 | 0,5 | 4 | 2000 |
3,5 | 1 | 0,5 | 4 | 7000 |
Claims (1)
- Patentanspruch:Stabilisierte 1,1,1-Triehloräthan-Zusammensetzungen, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Volumprozent folgende Verbindungen als Stabilisatoren enthalten:a) 4,5% 3-Methyl-l-butin-3-oI
1% Nitromethan0,5% 1,2-Butylenoxidoderb) 3,5% 3-Methyl-l-butin-3-ol
1% Nitromethan0,5% 1,2-Butylenoxidoderc) 3,4% 3-Methyl-l-butin-3-ol
1,1% tert-Amylalkohol1 % Nitromethan
0,5% 1,2-Butylenoxidoderd) 2,25%3-Methyl-l-butin-3-oI
2.25%tert-Amylalkohol
1% Nitromethan0,5% 1,2-Butylenoxidodere) 2% 3-MethyI-l-butin-3-ol
2% tert-Amylalkoho!1 % Nitromethan
0,75%1,2-Butylenoxid.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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