DE1232949B - Stabilisierung von Trichlor-und Perchloraethylen - Google Patents
Stabilisierung von Trichlor-und PerchloraethylenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C07c
Deutsche Kl.: 12 ο -19/02
Nummer: 1232 949
Aktenzeichen: P 27521IV b/12 ο
Anmeldetag: 13. Juli 1961
Auslegetag: 26. Januar 1967
Bekanntlich zersetzen sich Trichlor- und Perchloräthylen im allgemeinen leicht während ihrer Verwendung,
Lagerung und sogar schon während ihrer Herstellung. Der bei ihrer Herstellung auftretende
Korrosionsschaden kann zu einem großen Teil durch die richtige Wahl des Baumaterials vermieden werden.
Doch kommen diese Chlorkohlenwasserstoffe bei ihrer jeweilig beabsichtigten Verwendung oft zwangläüfig
oder aus wirtschaftlichen Gründen mit Stoffen in Berührung, die durch Korrosion zerstört werden
können. Daher berichtet die Fachliteratur über zahlreiche chemische Stoffe, die der Herabsetzung der
Korrosion und/oder der Zersetzung halogenierter Kohlenwasserstoffe während ihrer Verwendung dienen.
Ähnliche Erfahrungen hat man auf dem Gebiet der chemischen Reinigung unter Verwendung halogenierter
Kohlenwasserstoffe machen müssen, wo durch die Zersetzung halogenierter Lösungsmittel die Gewebe
beschädigt werden. Während der Reinigungsvorgänge
wird das verwendete Lösungsmittel im Kreislauf geführt und dabei durch Absorptionsmittel wie Holzkohle
filtriert oder aber umdestilliert, um die angehäuften Schmutz- und Fettstoffe zu entfernen. Von.
Zeit zu Zeit wird das Lösungsmittel durch Siebe aus galvanisiertem Metall geleitet; häufig verwendet man
auch eine galvanisierte Rohrleitung. Daher ist es wünschenswert, das Trichlor- und Perchloräthylen so
zu stabilisieren, daß das galvanisierte Metall nicht angegriffen wird.
Bekannte Stoffe zur Stabilisierung halogenierter Kohlenwasserstoffe sind phenolische Stoffe wie Hexylresorcin,
Cresol, Phenol; Aminoverbindungen wie Anilin und Pyridin; Ester wie Äthylacetat sowie verschiedene
Kohlenwasserstoffe.
Man versuchte, eine Korrosion des galvanisierten Metalls in einer Trockenreinigungsanlage dadurch zu
vermeiden, daß man als Zusatz geeignete stabilisierende Stoffe verwendete. So fand man viele Stabilisierungskombinationen, durch die das vorliegende Problem
teilweise gelöst wird. So sind chemische Stoffe bekanntgeworden, die den halogenierten Lösungsmitteln
eine bestimmte Beständigkeit verliehen, doch wird mit keinem dieser Stoffe eine Stabilisierung gegen alle
Arten von Lösungsmittelzersetzung und gegen einen Korrosionsangriff der verwendeten Lösungsmittel auf
die verschiedenen Materialien erzielt. Verschiedene für halogenierte Lösungsmittel geltende Bedingungen
sind also bis zu einem gewissen Grade erfüllt, doch müssen die halogenierten Kohlenwasserstoffe im allgemeinen
nach einer bestimmten Verwendungszeit aufbereitet werden. Der Verbraucher hat daher den
Wunsch, chlorierte Lösungsmittel zu verwenden, die Stabilisierung von Trichlor-
und Perchloräthylen
und Perchloräthylen
Anmelder:
Pittsburgh Plate Glass Company,
Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. W. Beil, A. Hoeppener und Dr. H. J. Wolff,
Rechtsanwälte,
Frankfurt/M.-Höchst, Adelonstr. 58
Als Erfinder benannt:
William Richard Dial, Akron, Ohio (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 15. Juli 1960 (42 995),
vom 21. März 1961 (97176)·
ihm eine maximale Verwendungszeit gestatten, bevor die Korrosion einsetzt und das Lösungsmittel abgezogen
oder regeneriert werden muß.
Die Stabilisierung von Trichlor- und Perchloräthylen gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß man höchstens 5 Gewichtsprozent einer Mischung aus wenigstens je 0,005 Gewichtsprozent
eines Alkoxyalkylnitrils der allgemeinen Formel R1OR2CN, wobei R1 einen Alkylrest mit 1 bis 3 C-:
Atomen und R2 einen Alkylrest mit 1 bis 2 C-Atomen
bedeutet, und einem Epoxyd mit bis zu 12 C-Atomen zusetzt. Verwendet man diese beiden Komponenten,
so wird dadurch eine wirksamere Stabilisierung erzielt, als dies der Fall ist, wenn nur eine der beiden
Substanzen allein verwendet wird. Alkoxyalkylnitrile besitzen nachweislich eine besonders gute stabilisierende
Wirkung gegen die Kupferkorrosion (vgl. die USA.-Patentschrift 2 737 532).
Geeignete Alkoxyalkylnitrile sieden normalerweise nicht über etwa 2000C; ihr Siedepunkt liegt gewöhnlich
zwischen 100 und 16O0C. Hierzu gehören z.B.
609 759/426
jS-Äthoxypropionitril, /J-Methoxypropionitril, ß-lsopropoxypropionitril,
^-Äthoxyacetonitril, /3-Methoxyacetonitril
und /5-Isopropoxyacetonitril.
Erfindungsgemäß zu verwendende Epoxyde sind mit halogenierten Kohlenwasserstoffen mischbar und
sieden im allgemeinen unter 2000C.
Im allgemeinen sind Epoxyde mit einem Siedepunkt von über 1800C unzweckmäßig.
Die stabilisierende Wirkung dieser Stabilisatoren wurde durch einen Standardversuch festgestellt, wobei
Metallstreifen 72 Stunden lang einem unter Rückfluß gehaltenen Lösungsmittel ausgesetzt wurden. Die korrodierende
Wirkung des Lösungsmittels wird durch den Zusatz einer kleinen Menge Wasser verstärkt. Insbesondere
im Falle von Perchloräthylen werden Metallstreifen in rechtwinklige Stücke mit einer Fläche
von etwa 30 cm2 geschnitten. Zur Messung der Korrosion auf galvanisiertem Metall kann jedes
geeignete Testmetall, z. B. galvanisiertes, 0,508 mm dickes Metall, verwendet werden. Vor Durchführung
des Testversuches werden die Streifen dadurch gereinigt, daß man sie 5 Minuten lang in eine wäßrige
Chromsäurelösung mit einem Chromsäuregehalt von 2,5 Gewichtsprozent bei einer Temperatur von 49 bis
54° C eintaucht. Danach werden die Streifen zunächst mit Wasser und dann mit Aceton gespült und schließlich
getrocknet. Das Prüfgerät besteht aus einem 300 cm3 fassenden Kolben, der an einer kleinen
Soxhlet-Extraktionsanlage befestigt ist, über der sich ein Kühler befindet. Jeweils ein gewogener Metallstreifen
wird in den Kolben, die Extraktionsanlage und in den Kühler gebracht. Der in den Kühler
gebrachte Streifen wird so angeordnet, daß sich das kondensierende Lösungsmittel sowohl auf dem Streifen
als auch auf den Wänden des Kühlers kondensiert. Letzterer ist an ein Wasserabsorptionssystem angeschlossen,
um jeglichen während des Versuchs frei gewordenen Chlorwasserstoff zu absorbieren. In den
Kolben dieses Gerätes bringt man nun 100 cm3 Perchloräthylen oder eines anderen halogenierten
Lösungsmittels und 0,2 cm3 Wasser. Mit Hilfe einer sorgfältig regulierten elektrischen Heizquelle wird
nun mit solcher Erwärmungsgeschwindigkeit auf den Siedepunkt erhitzt, daß alle 8 bis 10 Minuten eine
Leerung der Extraktionsanlage erfolgt. Ferner wird
ίο eine 100-Watt-Glühbirne 25,4 mm von der Dampfleitung
der Extraktionsanlage entfernt angebracht, um Energie für die photochemische Oxydation zu liefern.
Ist die Versuchszeit beendet, dann wird das Wasser aus der Absorptionsanlage in einem Becher, in den
t5 man auch Waschwasser, mit dem die Anlage unter
Verwendung von destilliertem Wasser gewaschen worden ist, bringt, mit dem Perchloräthylen zusammengebracht.
Durch Titrierung mit normalem Alkali wird die Säuremenge und damit auch der Grad der eingetretenen
Lösungsmittelzersetzung gemessen. Daraus ergibt sich dann die Wirksamkeit des Stabilisators,
der in das Lösungsmittel eingeführt wurde. Um die Korrosionshemmung zu messen, ist es angebracht,
die Metallstreifen zu wiegen, damit der während des Versuchs erfolgte Gewichtsverlust bestimmt werden
kann. Aus der Gewichtsänderung ist die an den Basismetallen aufgetretene Korrosion direkt zu ersehen.
Der gleiche Versuch wird durchgeführt, um die Kupferkorrosion zu bestimmen, doch werden in
diesem Falle die Kupferstreifen vor ihrer Verwendung mit konzentrierter Salzsäure gereinigt und mit Wasser
und Aceton wie im Falle der Basismetalle gründlich gespült.
Mit diesem Versuch konnte nachgewiesen werden, daß, wie die nachstehende Tabelle I zeigt, die Korrosion
bei galvanisiertem Metall herabgesetzt wurde.
Stabilisatorenansatz
Zersetzung
Azidität,
cm3 0,01 n-NaOH
Korrosion des galvanisierten Metalls
Gewichtsverlust des Versuchsmetalls in mg
Kolben I Soxhlet I Kühler
Perchloräthylen
Perchloräthylen plus 0,06 Gewichtsprozent Nitril1
Perchloräthylen plus 0,15 Gewichtsprozent Nitril1
Perchloräthylen plus 0,10 Gewichtsprozent Oxyd2
Perchloräthylen plus 0,25 Gewichtsprozent Oxyd .
Perchloräthylen plus 0,15 Gewichtsprozent Nitril1
Perchloräthylen plus 0,10 Gewichtsprozent Oxyd2
Perchloräthylen plus 0,25 Gewichtsprozent Oxyd .
Perchloräthylen plus 0,06 Gewichtsprozent Nitril1
und 0,025 Gewichtsprozent Oxyd
und 0,025 Gewichtsprozent Oxyd
Perchloräthylen plus 0,06 Gewichtsprozent Nitril1
und 0,05 Gewichtsprozent Oxyd
und 0,05 Gewichtsprozent Oxyd
Perchloräthylen plus 0,06 Gewichtsprozent Nitril1
und 0,15 Gewichtsprozent Oxyd2
und 0,15 Gewichtsprozent Oxyd2
Perchloräthylen plus 0,06 Gewichtsprozent Nitril1
und 0,20 Gewichtsprozent Oxyd2
und 0,20 Gewichtsprozent Oxyd2
1 /7-Äthoxypropionitril.
2 Cyclohexenoxyd.
>500
>25
14
14
>25
>25
19,9
5,4
>25
19,9
5,4
158
315
110
9,3
2,5
9,3
2,5
15,6
15,7
3,3
4,3
199
338
392
80,8
3,2
338
392
80,8
3,2
49,2
38,2
4,4
4,5
590
452
282
88,4
11,2
88,4
11,2
45,6
44,2
Die Tabelle II enthält analoge; Daten, aus denen eine ähnliche synergistische, durch diese Stabilisierungsmischung erzielte Wirkung bei einem Kupferkorrosionstest hervorgeht.
Zersetzung | Kupferkorrosion | Soxhlet | Kühler | |
Stabilisatorenansatz | Azidität, | Gewichtsverlust des Versuchsmetalls in mg | 62,9 | 221 |
cm3 0,01 n-NaOH | Kolben | 13,4 | 60,9 | |
Perchloräthylen | 235 | 37,2 | 5,9 | 9,7 |
Perchloräthylen plus 0,01 Gewichtsprozent Nitril1 .. | 18,9 | 2,1 | 7,6 | 17,4 |
Perchloräthylen plus 0,06 Gewichtsprozent Nitril1 .. | 1,8 | 1,8 | 19,4 | 228 |
Perchloräthylen plus 0,15 Gewichtsprozent Nitril1 .. | 5,6 | 2,2 | 10,7 | 27,9 |
Perchloräthylen plus 0,05 Gewichtsprozent Oxyd2 .. | >25 | 12,1 | 6,3 | 26,7 |
Perchloräthylen plus 0,10 Gewichtsprozent Oxyd2 .. | 5,9 | 1,2 | ||
Perchloräthylen plus 0,25 Gewichtsprozent Oxyd2 .. | 4,5 | 1,9 | 6,1 | 10,7 |
Perchloräthylen plus 0,06 Gewichtsprozent Nitril1 | ||||
und 0,01 Gewichtsprozent Oxyd2 | 2,8 | 1,4 | 2,5 | 4,4 |
Perchloräthylen plus 0,06 Gewichtsprozent Nitril1 | ||||
und 0,025 Gewichtsprozent Oxyd2 | 1,5 | 1,9 | 2,5 | 3,5 |
Perchloräthylen plus 0,06 Gewichtsprozent Nitril1 | ||||
und 0,05 Gewichtsprozent Oxyd2 | 1,2 | 3,9 | 5,7 | 4,9 |
Perchloräthylen plus 0,06 Gewichtsprozent Nitril1 | ||||
und 0,15 Gewichtsprozent Oxyd2 | 1,2 | 0,8 | ||
1 ß-Äthoxypropionitril.
2 Cyclohexenoxyd.
Man stellte einen Ansatz her, der 0,06 GewichtsprozentjS-Äthoxypropionitril
und0,20 Gewichtsprozent Epichlorhydrin enthielt, und untersuchte ihn unter Erzielung der in Tabelle III zusammengestellten Ergebnisse
auf die vorstehend beschriebene Weise.
Aus den nachstehenden Ergebnissen geht hervor, daß durch obige Zusätze die Korrosion des galvanisierten
Metalls in ausreichender Weise verringert und damit die wirtschaftliche Brauchbarkeit des Produktes
30 erhöht wird.
Stabilisatorenansatz
Zersetzung
Azidität,
cm3 0,0In-NaOH
Korrosion des galvanischen Metalls
Gewichtsverlust des Versuchsmetalls in mg
Kolben Soxhlet I Kühler
Perchloräthylen
Perchloräthylen plus 0,06 Gewichtsprozent Nitril1
und 0,20 Gewichtsprozent Oxyd2
und 0,20 Gewichtsprozent Oxyd2
>500
> 25
> 25
158
55,9
55,9
199 51,2
590
52,8
1 /J-Äthoxypropionitril.
a Epichlorhydrin.
a Epichlorhydrin.
Die vorstehend beschriebene synergistische Wirkung bezieht sich zwar in erster Linie auf die Stabilisierung
von Perchloräthylen, doch kann eine solche von gleicher Wirksamkeit auch in Trichloräthylen erzielt
werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Stabilisierung von Trichlor- und Perchloräthylen, dadurch gekennzeichnet, daß man höchstens 5 Gewichtsprozent einerMischung aus wenigstens je 0,005 Gewichtsprozent eines Alkoxyalkylnitrils der allgemeinen FormelR1O — R2 — CNwobei R1 einen Alkylrest mit 1 bis 3 C-Atomen und R2 einen Alkylrest mit 1 bis 2 C-Atomen bedeutet, und einem Epoxyd mit bis zu 12 C-Atomen zusetzt.In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2904600.609 7S9/426 12.66 © Bundesdruckerei Berlin
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