DE1771343A1 - Stabilisierung von Loesungen fuer die Behandlung metallischer Oberflaechen - Google Patents
Stabilisierung von Loesungen fuer die Behandlung metallischer OberflaechenInfo
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Description
HOOKER CHEMICAL CORPORATION, Niagara Falls, N.Y./USA
Stabilisierung von Lösungen für die Behandlung metallischer Oberflächen
^IusBCheidung aus Patent (Patentanmeldung P 15 21 766.0j>7
;- /V/ r*SZJ(. 9-
Die Erfindung betrifft die Stabilisierung von Lösungen für die Behandlung
metallischer Oberflächen, welche halogenierte Kohlenwasserstoffe
enthalten.
Phosphatüberzüge werden auf Metalloberflächen aufgebracht, um die Oxydation der Oberfläche zu verhindern und diese für Pinselanstriche
und dgl. vorzubereiten. Derartige Metalloberflächen sollen frei von Rost, öl und anderen Fremdkörpern sein, um einen Phosphatüberzug
zu erhalten, der den gestellten Anforderungen genügt. Infolgedessen wird die Metalloberfläche vor dem Aufbringen des Phosphatüberzuges
gereinigt.
- 2 109832/1368
Nach einem bekannten Verfahren werden Metalloberflächen, welche mit einem Film aus Rostschutzöl versehen werden sollen, zunächst
einer Entfettung unter Verwendung von halogeniertem Kohlenwasserstoff, wie z.B. Trichloräthylen, Perchloräthylen oder Trichloräthan,
in flüssiger oder Dampfform unterworfen. Dabei ist es von Bedeutung, daß während einer solchen Reinigung oder Entfettung
eine Zersetzung des halogenierten Kohlenwasserstoffes verhindert oder mindestens weitgehend gehemmt wird. Nach der Reinigung werden
die Metalloberflächen mit dem phosphatierenden Material in Kontakt gebracht.
Ein besonders bevorzugtes Material zum Phosphatieren ist nicht wässrig und enthält Phosphorsäure, einen Alkohol und einen verhältnismäßig
hohen Anteil an halogeniertem Kohlenwasserstoff, wie z.B. Trichloräthylen. Ein solches Material weist zwar erhebliche
Vorteile auf, ist aber auch mit Nachteilen behaftet. So entwickelt sich Schlamm oder Trübung und ergibt lose adsorbierte, kristalline
Niederschläge auf den phosphat!erten Oberflächen. Auch eine Zersetzung
der halogenierten Lösungsmittel ist zu verzeichnen, und zwar in Form der Bildung von Salzsäure. Außerdem bilden sich unebene
phosphatierende Niederschläge auf den Metalloberflächen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, der Behandlung metallischer
Oberflächen dienende Lösungen, welche halogenierte Kohlenwasserstoffe enthalten, zu stabilisieren, insbesondere eine im
wesentlichen nicht wässrige Phosphatierungslösung gegen Oxydation
- 3 109832/1368
und Zersetzung zu stabilisieren, die Schlammbildung zu verzögern und das Entstehen des Überzuges zu steuern. Der Phosphatüberzug,
in halogeniertem Kohlenwasserstoff aufgebracht, soll klebfrei und gleichmäßig sein. Werden verbrauchte Lösungsmittel und Stabilisatoren
ersetzt, so sollen die halogenierte Kohlenwasserstoffe enthaltenden Phosphatierungslösungen im Gleichgewicht gehalten werden.
Eine besondere Aufgabe liegt darin, halogenierte Kohlenwasserstoffe
allein oder Lösungen hiervon zu stabilisieren.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch die Verwendung einer polyhydroxyaromatisehen Verbindung als Stabilisierungsmittel für
der Behandlung metallischer Oberflächen dienende Lösungen, welche halogenierte Kohlenwasserstoffe, insbesondere Trichloräthylen,
enthalten.
Es lassen sich beliebige halogenierte Kohlenwasserstoffe stabilisieren,
vorzugsweise chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie sie normalerweise
in Phosphatierungslösungen oder Entfettungsmitteln verwendet
werden. Die nachstehend aufgeführten halogenierten Kohlenwasserstoffe kommen für die Erfindung z.B. in Betracht:
Triehloräthylen, Perchloräthylen, Trichloräthane, Tetrachloräthane,
Methylchlorid, Äthylenchlorid, ithylidenchlorid, Dichlorteträfluoräthane,
Trichlortrifluoräthane, Trichlordifluoräthane,
Tetrachlordifluoräthane, Fluortrichlormethan, Fluorpentachlor-
- 4 109H32/1368
äthan, Methyltriehloräthylen, 1,2-Dichlorpropan, 1,2-Dichlorpropen,
1,1,2-Trichlorpropan, Äthyltrichloräthylen, sowie Gemische davon.
In der Regel werden die halogenierten Kohlenwasserstoffe 1 bis 4 '
Kohlenstoffatome und 1 bis 6 Halogenatome enthalten. Am meisten
kommt Trichloräthylen in Betracht.
Die erfindungsgemäß verwendete polyhydroxyaromatische Verbindung ist vorzugsweise ein Polyhydroxybenzol oder ein Polyhydroxynaphthalin.
Im letzteren Falle können die Hydroxylgruppen an einem Ring oder an getrennten Ringen hängen. Die polyhydroxyaromatische
Verbindung kann mit einer oder mehreren Alkylgruppen substituiert sein, welche von 1 bis 5 Kohlenstoffatome enthalten. Während nun
normalerweise eine polyhydroxyaromatische Verbindung verwendet wird, welche zwei bis drei Hydroxylgruppen und zwei Benzolringe
enthält, können natürlich auch solche Stoffe verwendet werden, welche mehr als drei Hydroxylgruppen und zwei aromatische Verbindungen
aufweisen; Voraussetzung ist, daß sie als Stabilisatoren wirken und das Material nicht schädlich beeinflussen. Bevorzugt
wird ein Dihydroxybenzol verwendet, welches eine der drei nachstehenden Strukturformeln aufweist:
1 0 η ί?3 2 / 1 3 6 8
in welchen R^, R2, R, und R4 Wasserstoff oder niedrige Alkylgruppen
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen sind. Vorzugsweise wird 4-tert.-Butylpyrocatechol
verwendet, denn hier läßt sich die Konzentration genau bestimmen, und zwar auch in dem chlorierten Kohlenwasserstoff
oder der Phosphatierungslösung. Ein roter Farbstoff wird
bei Zusatz einer Base gebildet und die Konzentration wird colorimetrisch
gemessen. Weitere brauchbare polyhydroxyaromatische Verbindungen
sind:
Resorcin, Hydrochinon, Brenzkatechin, 3-Methylbrenzkatechin,
4-Äthylbrenzkatechin, 3-tert.-Amylbrenzkatech.in, 3»5-Dimethylbrenzkatechin,
3,4-Dimethylbrenzkatechin, 4,5-Diäthylbrenzkatechin,
3,4» 5-Tributylbrenzkatechin, 3 > 4,6-Trimethylbrenzkatechin, 2-Methylresorcin,
4-Methylresorcin, 5-tert.-Amylresorcin, 4»5-ditert.-Butylresorcin,
4,6-Dimethylresorcin, 2-Methyl-4,6-ditert.-butylresorcin,
2-Methylhydrochinon, 2,3-Dimethylhydrochinon, 2,6-Diäthylhydrochinon,
2,3-ditert.-Amylhydrochinon, 2,3,5-Trimethylhydrochinon,
1,2-Dihydroxynaphthalin, 5,6-Dimethyl-1,2-dihydroxynaphthalin,
1,5-Dihydroxynaphthalin, 3-tert.-Butyl-1,5-dihydroxynaphthalin,
3,4-Dimethyl-1,5-dihydroxynaphthalin, 1,6-Dihydroxynaphthalin,
4,5-Dipropyl-1,6-dihydroxynaphthalin, 1,2,3-Benzoltriol,
1,2,4-Benzoltriol, 1,3,5-Benzoltrioi, 1,2,3-Trihydroxynaphthalin,
1,2,6-Trihydroxynaphthalin und 1,2,7-Trihydroxynaphthalin.
Wie oben bereite erwähnt, können auch andere Stabilisatoren, je
- 6 109832/1368
nach Bedarf zugesetzt werden, nur darf der zugesetzte Stabilisator
keinen schädlichen Einfluß ausüben. Als solcher weiterer Stabilisator kommt Diisobutylen in Betracht. Die Hauptrolle dieser Substanz
ist es, als mitsiedender Stoff die chlorierten Kohlenwasserstoffdämpfe zu schützen. Dieser Stabilisator wirkt auch während
der Destillation und des Wiedergewinnungsverfahrens der chlorierten Kohlenwasserstoffe, wobei höher-siedende Stabilisatoren von
dem chlorierten Kohlenwasserstoff getrennt werden.
Pur Phosphatierungslösungen wird man sich einer hochkonzentrierten
Phosphorsäure bedienen, und zwar in Form von Orthophosphorsäure z.B. einer Konzentration von 91 bis 100 $>
Phosphorsäure und mehr, vorzugsweise 96 bis 100 # Phosphorsäure, das heißt einer solchen
Phosphorsäure, welche 0 bis 4 % Wasser enthält. Eine 98#ige
Orthophosphorsäure ist bevorzugt.
Da konzentrierte Phosphorsäure in chlorierten Kohlenwasserstoffen unlöslich ist, bedient man sich eines Mitlösers, der die Aufgabe
hat, das Lösen der Phosphorsäure in dem chlorierten Kohlenwasserstoff zu unterstützen. Als Mitlöser kommen aliphatische oder alicyclische
Alkohole in Betracht. Als besondere Vertreter geeigneter Alkohole seien solche genannt, welche zwischen 1 und etwa 18
Kohlenstoffatome enthalten, nämlich: Methylalkohol, Äthylalkohol, n~Propylalkohol, Isopropylalkohol, n-Butylalkohol, Isobutylalkohol,
tert.-Butylalkohol, sek.-Butylalkohol, n-Amylalkohol, sek.-Amylalkohol,
Isoamylalkohol, tert.-Amylalkohol, Cyclohexylalkohol,
' - 7 -109832/1368
Octylalkohol, Decylalkohol, Laurylalkohol, Stearylalkohol; auch
Mischungen von zwei oder mehreren der genannten Alkohole können verwendet werden.
Als Mitlöser kommen anstelle oder zusammen mit den genannten Alkoholen in Betracht: saure Alkylphosphate, so z.B. saure Octylphosphate,
halogenierte Alkohole, z.B. 2-Chloräthanol, Alkylacetate,
z.B. Äthylacetat, Amylacetat usw., Amide, z.B. Ν,Ν-Dimethylformamid
und DimethyIacetamid, Dioxan, Monoäther des Polyalkylenoxydglykols,
z.B. die Cellosolve und Carbitole, Ketone, z.B. Aceton und Methyläthylketon, Dialkylsulfoxyde, z.B. Dimethylsulfoxyd,
Triamylphosphat und Triamylphosphit. Von all den genannten
Mitlösern sind die Alkohole und insbesondere n-Butylalkohol bevorzugt.
Die Phosphorsäure, der Mitlöser, der halogenierte Kohlenwasserstoff,
und schließlich die phosphatierende Lösung können andere
Zusätze enthalten, wie z.B. Überzugsmodifiziermittel, Stabilisatoren usw. Eine Phosphatierungslösung mit besonders guten Eigenschaften
hat nachstehende Zusammensetzung:
H3PO4
n-Butylalkohol
Trichloräthylen
Diisobutylen
4-t-Butylbrenzkatechin
G-ew.
-ja
0,1 3,0 88,0 0,01
- 2,0
- 12,0
- 97,0
- 1,0
bevorzugte Gew.-
0,5
5,6
92,4
0,3
- 1,1
- 6,6
- 93,4
- 0,6
0,001 - 0,4 0,01 - 0,04
109832/1368
Es wurde, wie oben bereits erwähnt, festgestellt, daß die erfindungsgemäßen
Zusätze zur Phosphatierungslösung mit halogeniertem Kohlenwasserstoff erheblich verbesserte Ergebnisse liefern gegenüber
den Phosphatierungslösungen, welche diese Zusätze nicht enthalten.
Die Verbesserungen sind: Das Ausmaß der HCl-Bildung und
ebenfalls das der Schlammentwicklung ist stark verzögert. Die Phosphatüberzüge werden gleichförmiger, trockner bei der Pingerprobe,
leichter im Gewicht und haften besser am Trägermetall. Die Phosphatüberzüge werden langsamer und gleichmäßiger aufgebracht.
Die Bedeutung der Verzögerung der HCl-Bildung ergibt sich aus der Tatsache, daß Salzsäure die Zersetzung von manchen chlorierten Kohlenwasserstoffen katalysiert, Korrosionen in den Anlagen
bzw. den Behältern verursacht sowie für spätere Rostbildung verantwortlich ist. Die Entwicklung von Schlamm in phosphatierenden
Lösungen ist unerwünscht, da Schlamm lockere Niederschläge auf der Phosphatoberfläche bildet und somit den Eindruck erweckt, als
ob ein nachträglich aufgebrachter Anstrich oder Lackfilm vorliegen würde. Es wurde des weiteren festgestellt, daß polyhydroxyaromatische
Verbindungen allgemein als Stabilisatoren für die halogenierten Kohlenwasserstoffe wirken. Diese Stabilisatoren
sind im stark sauren Medium wirksam, wo die meisten Stabilisatoren von halogenierten Kohlenwasserstoffen unwirksam sind und in
vielen Fällen sogar zersetzt werden.
e eeeepeeertereeee;
1 0 9 H 3 2 / 1 3 6 8
,
•,
4
•,
4
Bei diesen Versuchen wurde Phosphatierungsmaterial den kombinierten
schädlichen Einwirkungen von Hitze, Ultraviolettlicht, Sauerstoff und feinverteiltem Eisenpulver unterworfen. Es wurde ein
Versuchsmaterial folgender Zusammensetzung hergestellt:
chlorierter Kohlenwasserstoff 89 Vol.-$6
n-Butanol 10 "
Phosphorsäure 1 "
polyhydroxyar omat i sehe Verbindung 0,03 G-ew.-$
Der chlorierte Kohlenwasserstoff, die polyhydroxyaromatische
Verbindung gemäß den Versuchen und die Ergebnisse bezüglich der Stabilität sind folgende:
Je 200 ml Probe wurden in einen 500 ml Erlenmeyer-Kolben mit 0,1 g Eisenpulver gegeben. Der Kolben wurde auf einer Wärmequelle
nächst einer ultravioletten Lichtquelle angeordnet. Der Erlenmeyer wurde mit einem Rückflußkühler ausgestattet, welcher mit einer
Gaswaechflasche, welche 100 ml destilliertes Wasser enthielt,
verbunden war. Während der vier Stunden Versuchsdauer ließ man
- 10 -
109832/136 8
l'ällli !
170 ml Sauerstoff pro Minute in die unter Rückfluß siedende Probe einströmen und durch die Waschflasche austreten. Das Ausmaß der
Zersetzung, veranlaßt durch die kombinierte Wirkung von Hitze, Ultraviolettlicht, Sauerstoff und Eisenpulver, wurde durch Titration
der Säure in der Waschflasche bestimmt, welche bei der Zersetzung der chlorierten Kohlenwasserstofflösung entstand. Hierzu
wurde der in einem Aliquot der Versuchsprobe gefundene Chloridionengehalt addiert. Die Summe wurde als ml gebildete 1 N HCl
ausgedrückt. Die Ergebnisse sind folgende:
A. Phosphatierungsmaterial mit einem Gehalt an Trichloräthylen
Weniger als 2 ml 1 N gebildete Salzsäure gut
2 bis 4 ml 1 N HCl annehmbar
Mehr als 4 ml 1 N HCl schlecht
B. Phosphatierungsmaterial mit einem Gehalt an Perchloräthylen
Weniger als 3 ml 1 N gebildete HCl gut
3 bis 6 ml 1 N gebildete HCl annehmbar Mehr als 6 ml 1 N gebildete HCl schlecht
- 11 -
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1. erfindungsgemäße Versuche
chlorierter Kohlenwasserstoff
polyhydroxyaroiaatische Verbindung
ml 1 K gebildete HCl Beurteilung
CD
CD
OO
UJ
3 4 5 6 7 8
10 11
Trichloräthylen 4-t-Butylbrenzkatechin
Trichloräthylen Hydrochinon
Triehloräthylen Trichloräthylen Trichloräthylen Trichloräthylen
Trichloräthylen Trichloräthylen Perchloräthylen Trichloräthylen Trichloräthylen
Resorcin
Di-t-Amylhydrochinon
2,5-Di-t-buty!hydrochinon
Hydrochinon
1,6-Dihydroxynaphthalin
1,5-Dihydroxynaphthalin
1,2,3-Benzoltriol
1,2,3-Ben25oltriol
1,3,5-Benzoltriol
1,53 1,54 1,74 |
gut gut gut |
0,96 0,63 |
gut gut |
0,81 | gut |
0,78 | gut |
1,3 | gut |
2,68 | gut |
0,63 | gut |
0,73 | gut |
0,32 | gut |
0,40 | gut |
1,05 | gut |
2. Vergleichsversuche
12 13
chlorierter Kohlenwasserstoff ml 1 N gebildete HCl
Trichloräthylen Perchloräthylen
sehr schlecht sehr schlecht
Claims (2)
1. Verwendung einer polyhydroxyaromatisehen Verbindung als
Stabilisierungsmittel für der Behandlung metallischer Oberflächen dienende Lösungen, welche halogenierte Kohlenwasserstoffe, insbesondere
Trichloräthylen, enthalten.
2. Verwendung einer polyhydroxyaromatisehen Verbindung gemäß
Anspruch 1 in Lösungen, welche neben halogeniertem Kohlenwasserstoff Phosphorsäure und einen Mitlöser zum Lösen der Phosphorsäure
im halogenierten Kohlenwasserstoff enthalten.
109832/1368
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