DE144393C - - Google Patents

Info

Publication number
DE144393C
DE144393C DENDAT144393D DE144393DA DE144393C DE 144393 C DE144393 C DE 144393C DE NDAT144393 D DENDAT144393 D DE NDAT144393D DE 144393D A DE144393D A DE 144393DA DE 144393 C DE144393 C DE 144393C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
amidodimethylphenylpyrazolone
mol
dimethyl
heated
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT144393D
Other languages
English (en)
Publication of DE144393C publication Critical patent/DE144393C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D231/00Heterocyclic compounds containing 1,2-diazole or hydrogenated 1,2-diazole rings
    • C07D231/02Heterocyclic compounds containing 1,2-diazole or hydrogenated 1,2-diazole rings not condensed with other rings
    • C07D231/10Heterocyclic compounds containing 1,2-diazole or hydrogenated 1,2-diazole rings not condensed with other rings having two or three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
    • C07D231/14Heterocyclic compounds containing 1,2-diazole or hydrogenated 1,2-diazole rings not condensed with other rings having two or three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
    • C07D231/44Oxygen and nitrogen or sulfur and nitrogen atoms
    • C07D231/46Oxygen atom in position 3 or 5 and nitrogen atom in position 4
    • C07D231/48Oxygen atom in position 3 or 5 and nitrogen atom in position 4 with hydrocarbon radicals attached to said nitrogen atom

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE
Zusatz zum Patente 90959 vom 19. Ma'rz 1896.*)
Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Juni 1902 ab. Längste Dauer: 18. März 1911.
Bei dem Verfahren zur Darstellung von Dimethyl- und Diäthylamido-i-phenyl-2 · 3 -dimethyl- 5-pyrazolon gemäß den Patenten 90959 und 91504 erhält man als Nebenprodukt quaternäre Verbindungen, deren Umarbeitung zu den tertiären Basen mit manchen Schwierigkeiten verknüpft und Gegenstand mehrerer Patente ist.
Durch das nachstehend beschriebene Verfahren werden diese Übelstände vermieden und quantitative Ausbeuten erzielt.
Das Verfahren beruht darauf, daß man durch Einwirkung halogenierter Essigsäure oder Propionsäuren, von welch letzteren des Preises wegen nur die a-Halogensubstitutionsprodukte in Betracht kommen, zunächst Diessigsäure- oder Dipropionsäure - Amidodimethylphenylpyrazolon und aus diesen durch Abspaltung der Kohlensäure Dimethyl- und Diäthylamidodimethylphenylpyrazolon darstellt.
Das Diessigsäure- und Dipropionsäureamidodimethylphenylpyrazolon werden erhalten durch Einwirkung von 2 Mol. Chlor- und Bromessigsäure und -propionsäure auf 3 Mol. Amidoditnethylphenylpyrazolon nach den Gleichungen
3 Cn H11 N2 O · NH2 + 2 C H2Cl COOH =
Cn Hn N»O:N<C*^'m%°°**+ 2 Cn Hn N2 0.NH2 .HCl;
3 Cn HnN2O-NH2 + 2 CH3' CHCl-COOH =
CnHnN2O-N(
L ±1<
COOH
oder Von 2 MoI. Chlor- oder Bromessigsäure oder Chlor- oder Brompropionsäure auf 1 Mol. Amidodimethylphenylpyrazolon bei Gegenwart eines halogenbindenden Mittels, wie kohlensaures, essigsaures, borsaures usw. Alkali oder Erdalkali. Da durch die sekundäre Bildung + 2CnHnN2O-NH2-HCl.
von Glycolsäure oder Milchsäure aus der Halogenessigsäure oder -propionsäure ein Teil der letzteren der beabsichtigten Reaktion entzogen wird, verwendet man besser 2Y2 bis 3 MoI. der Halogensäure, um der Entstehung von sekundärem Amin vorzubeugen.
*) Frühere Zusatzpatente: 91504 und 92536.
Die Reaktion verläuft nach folgender Gleichung:
Cn H11 N2 O · NH2 + 2 CH2Cl. COOH+ Na2C O3 =
+ 2 Na Cl + C O2 + H2O.
C11HnN2O
1H2COOH
Die so erhaltenen Amidodimethylphenylpyrazolonderivate sind ziemlich starke Säuren, sie werden durch Essigsäure nicht, wohl aber durch starke Mineralsäuren in Freiheit gesetzt. Mit einem Überschusse der Mineralsäuren bilden sie leicht lösliche Salze, welche sich nicht, wie die Säure, aus ihrer wässerigen Lösung durch Kochsalz aussalzen lassen. Ausgesalzen bilden sie hygroskopische, zähe Massen. Vollständig auf dem Wasserbade getrocknet, ähneln sie nach dem Erkalten in ihrem Aussehen dem Kolophonium. In diesem Zustande lösen sie sich leicht in absolutem Alkohol und werden aus dieser Lösung durch wasserfreien Äther in Form kleiner Kristalle ausgefällt.
Sucht man diese zu isolieren, indem man die Flüssigkeit rasch absaugt, sie rasch zwischen Fließpapier abpreßt und sie dann in einen Vakuumexsikator über Schwefelsäure bringt, so
2.
C11HnN20.2V< ^LÜL>H + H2SO1 = ^n\COOH
C11 Hn N2 O ■ zerfließen sie sehr bald infolge der während ihrer Isolierung angezogenen Feuchtigkeit; das Propionsäurederivat ist etwas beständiger als das Essigsäurederivat. Auch ein Bariumsalz konnte nur als harzartig eingetrocknete Masse erhalten werden.
Um aus den Säurederivaten das Dimethyl oder Diäthylamidodimethylphenylpyrazolon darzustellen, erhitzt man erstere über ihren Schmelzpunkt, kocht sie mit einer verdünnten Mineralsäure oder besser noch, man erhitzt sie mit letzterer in einem Autoklaven unter Druck auf 130 bis 140°. Namentlich durch letztere Operation wird innerhalb einiger Stunden eine quantitative Abspaltung der Kohlensäure bewirkt, ohne daß Nebenprodukte gebildet werden.
Die Reaktion verläuft nach folgenden Gleichungen:
η TJ NO. "Kf/ 3 _i_ 9 r Π
— O11 tin Is2 u . W\q £[ -r ■* ο u2.
Behufs Darstellung von Diessigsäure- und Dipropionsäureamidodimethylphenylpyrazolon braucht man, wenn man mit halogenbindenden Salzen arbeitet, nicht vom freien Amidodimethylphenylpyrazolon auszugehen, sondern man kann das salzsaure Salz verwenden. In diesem Falle ist es behufs Abspaltung der Kohlensäure auch durchaus nicht nötig, das Diessigsäure- oder Dipropionsäureamidodimethylphenylpyrazolon vorher zu isolieren, sondern man kann direkt das Reaktionsprodukt samt den gebildeten Salzen unter Zusatz der nötigen Säuremenge im Autoklaven erhitzen und erhält sofort Dimethyl- oder Diäthylamidodimethylphenylpyrazolon.
Die Abspaltung der Kohlensäure erfolgt sowohl beim Erhitzen für sich über den Schmelzpunkt oder Kochen mit Wasser sowohl der freien Diessig- oder Dipropionsäurederivate des Amidodimethylphenylpyrazolons als auch ihrer Salze.
Auf den ersten Blick scheint das vorliegende Verfahren teurer und umständlicher als irgend eines der bis jetzt bekannten Alkylierungsverfahren zu sein. Wenn man aber in Betracht zieht, daß die Ausbeute fast quantitativ ist, daß sich keine unliebsamen oder weiter zu verarbeitenden Nebenprodukte bilden und die Operation bis z. B. zu dem Dimethylamidodimethylphenylpyrazolon ohne Abscheidung irgend eines Zwischenproduktes durchgeführt werden kann und namentlich die Chloressigsäure gegenüber dem Jodmethyl und dem Dimethylsulfat — bei Anwendung des letzteren tritt bekanntlich sogar nur eine Melhylgruppe in Reaktion — sehr billig ist, so leuchtet die Überlegenheit des neuen Verfahrens anderen Verfahren gegenüber ein.
Beispiele:
i. 9,45 kg Chloressigsäure werden in einem mit Rückflußkühler versehenen passenden Gefäß in 25 1 Wasser gelöst und allmählich mit 16,8 kg Natriumkarbonat versetzt. Wenn die Kohlensäureentwicklung vorüber ist, trägt man 10,15 kg Amidodimethylphenylpyrazolon ein und erhitzt etwa 2 Stunden rückfließend zum Sieden. Dann kühlt man auf 20 bis 30 ° ab, setzt noch 2,37 kg Chloressigsäure und 4,3 kg Natriumkarbonat und 2,1 kg Natriumbikarbonat
hinzu und erhitzt wiederum 2 Stunden rückfließend. Dann wird noch so viel Wasser zugegeben, als nötig ist, das ausgeschiedene Kochsalz zu lösen.
Wenn man so gearbeitet hat, muß das gesamte Amidodimethylphenylpyrazolon in das Diessigsäurederivat umgewandelt sein. Man überzeugt sich hiervon auf folgende Weise:
Eine kleine Probe wird mit Wasser verdünnt, mit Eis gekühlt und erst mit Salzsäure und dann mit einigen Tropfen Natriumnitritlösung versetzt. Dann wird die salpetrige Säure durch Harnstoff zerstört und die Lösung zu einer durch Natrkimhydroxyd alkalisch gemachten wässerigen R-Salzlösung gegeben. Es darf keine oder keine nennenswerte Rotfärbung eintreten. Von der Abwesenheit des Monoessigsäurederivats überzeugt man sich auf folgende Art und Weise: Einige Kubikzentimeter der Lösung werden mit Essigsäure schwach angesäuert und auf 50 bis 55° erwärmt mit Chloroform ausgeschüttelt. 1st von dem Monoessigsäurederivat zugegen, welches in kaltem Chloroform sehr wenig, mehr in heißem löslich ist, so geht dieses in das Chloroform, während das Diessigsäurederivat durch Essigsäure aus seinem Natriumsalz nicht in Freiheit gesetzt wird und das essigsaure Amidodimethylphenylpyrazolon aus seiner wässerigen Lösung durch Chloroform nicht aufgenommen wird.
Um nun direkt Dimethylamidodimethylphenylpyrazolon zu erhalten, gießt man den gesamten Gefäßinhalt in einen Autoklaven und gibt 2,85 kg = 33/4 Mol. 24 proz. Salzsäure hinzu, 2 Mol. Salzsäure für die Infreiheitsetzung der Amidodimethylphenylpyrazolondiessigsäure aus dem gebildeten Nalriumsalz, ι Mol. zur Bildung von salzsaurem Dimethylamidodimethylphenylpyrazolon und 3/4 Mol. Salzsäure zur Zersetzung von glycolsaurem Natrium. Jetzt erhitzt man 10 bis 12 Stunden auf 120 bis 140°. Nach dem Erkalten des Autoklaven ist darin noch ein beträchtlicher Druck, bewirkt durch die abgespaltene Kohlensäure. Die Flüssigkeit ist ganz schwach gelblich gefärbt. '
Nachdem zu der Flüssigkeit 25 kg Ätznatron gegeben sind, erstarrt sie nach einiger Zeit zu einem Brei weißer Kristalle. Man nimmt die Kristalle in Benzol auf, mit welchem man die Flüssigkeit dreimal ausschüttelt. Die Benzollösung wird mit Kaliumkarbonat getrocknet und dann das Benzol abdestilliert. Es hinterbleibt das Dimethylamidodimethylphenylpyrazolon. Nach einmaligem Umkristallisieren erhält man es sofort chemisch rein, frei von allen Beimengungen und vom Schmelzpunkt io8°.
2. ι Mol. Amidodimethylphenylpyrazolon, ilj.2 Mol. Chlor- oder Bromessigsäure oder -propionsäure und 2Y2 Mol. kristallisiertes, essigsaures Natrium werden zunächst 2 Stunden auf dem Wasserbade und dann noch 1 Stunde im 120 bis 1300 heißen Ölbade erhitzt. Dann verdünnt man mit 2 bis 3 Vol. Wasser, gibt 3Y2 Mol. Schwefelsäure hinzu und fällt mit Kochsalz. Man erhält das Diessigsäure- oder Dipropionsäureamidodimethylphenylpyrazolon in der schon beschriebenen Form eines dicken, zähen Sirups. Man erhitzt diesen mit 1 Mol. Schwefelsäure und 6 Vol. Wasser bis zum Aufhören der Kohlensäureentwicklung und übersättigt mit einem großen Überschuß konzentrierter Natronlauge, worin das dialkylierte Amidodimethylphenylpyrazolon unlöslich ist. Das ausgeschiedene Produkt wird durch Umkristallisieren gereinigt.
3. 3 Mol. Amidodimethylphenylpyrazolon und 2 Mol. Chlor- oder Bromessigsäure oder -propionsäure werden ganz allmählich auf ioo° erhitzt und auf dieser Temperatur einige Zeit gehalten. Man erhält eine in der Wärme von einer flüssigen Masse durchtränkte, in der Kälte vollständig erstarrende Masse. Diese wird mit konzentrierter Kochsalzlösung behandelt, wodurch das salzsaure bezw. bromwasserstoffsaure Amidodimethylphenylpyrazolon gelöst werden, während Diessigsäure- und Dipropionsäureamidodimethylphenylpyrazolon als Sirup zurückbleiben. Diese werden bis zum Aufhören der Kohlensäureentwicklung auf 160 bis i8o° erhitzt. Das zurückbleibende Dimethyl- bezw. Diäthylamidodimethylphenylpyrazolon reinigt man durch Umkristallisieren. ·

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Abänderung des durch Patent 90959 bezw.' Zusatz-Patent 91504 geschützten Verfahrens zur Darstellung dialkylierter 4-Amido-i-phenyl-2 · 3-dimethyl-5-pyrazolone, darin bestehend, daß man an Stelle der dort angeführten Alkylierungsmittel eine Halogenessigsäure bezw. -propionsäure anwendet und aus den vermittels derselben zunächst erhältlichen Säurederivaten Kohlensäure abspaltet.
DENDAT144393D Active DE144393C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE144393C true DE144393C (de)

Family

ID=411821

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT144393D Active DE144393C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE144393C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE144393C (de)
DE164425C (de)
DE125988C (de)
DE637385C (de) Verfahren zur Herstellung von 2, 4-Dioxo-1, 3, 3-trialkyl- und -1, 3, 3, 6-tetraalkyltetrahydropyridinen
DE910779C (de) Verfahren zur Darstellung von N-Sulfonylharnstoffen
DE180291C (de)
DE216748C (de)
DE335993C (de) Verfahren zur Herstellung von Hydantoinen
DE157909C (de)
DE1518400A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Aminoalkansulfonsaeuren
DE541474C (de) Verfahren zur Darstellung von basisch substituierten Derivaten aromatischer Aminooxy-und Polyamino-Verbindungen
DE216749C (de)
DE481436C (de) Verfahren zur Darstellung von Phenylpropanolmethylamin
AT127795B (de) Verfahren zur Darstellung von Derivaten tertiärer heterocyclischer Basen.
DE579225C (de) Verfahren zur Darstellung von 3, 4, 5-Trihalogenpyridin-2, 6-dicarbonsaeuren
DE415320C (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Oxy-1-arylaminonaphthalinsulfosaeuren
DE809077C (de) Verfahren zur Herstellung substituierter Isothioharnstoffe bzw. ihrer Salze
DE488681C (de) Verfahren zur Darstellung von Imidazolderivaten
DE239763C (de)
DE338427C (de) Verfahren zur Herstellung von Additionsprodukten des Hexamethylentetramins
DE734565C (de) Verfahren zur Herstellung von Benzolsulfonsaeureabkoemmlingen
DE88557C (de)
DE515991C (de) Verfahren zur Darstellung von 2, 4-Dioxypyridin-3-carbonsaeurenitril und dessen Abkoemmlingen
DE77315C (de)
DE909342C (de) Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen p-Aminobenzolsulfonamidabkoemmlingen