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Verfahren zur Darstellung vonIPhenylpropanolmethylamin Es wurde gefunden,
daß man das therapeutisch wichtige Phenylpropanolmethylamin erhält, wenn man (3
- Aminophenylpropanolmethylamin
diazotiert und die erhaltene Dimoverbindung mit reduzierenden Mitteln behandelt.
Daß diese Reaktion glatt verlaufen würde, war nicht vorauszusehen, da das Ph:enylpropanolmethylamin
eine sekundäre Base ist und als solche eine Nitrosoverbindung zu bilden vermag.
Es hat sich nun gezeigt, daß bei der Einwirkung von einem Molekül Nitrit auf eine
angesäuerte Lösung von p - Aminophenyl:'-propanolniethylamin glatt Diazotierung
erfolgt, und daß die entstandene Diazoverbindung durch Behandlung mit geeigneten
Reduktionsmitteln unter Abspaltung von Stickstoff in Phenylpropanolmethylamin übergeht.
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Das noch nicht beschriebene p-Aminophenylpropanolmethylamin gewinnt
man aus dem p - Acetylamido-a-methylaminopropiophea non, indem man dieses zuerst
katalytisch reduziert und dann verseift oder zuerst verseif und dann reduziert.
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p - Aoetylamido-a-methylaminopropiophenon wird gewonnen, indem man
auf cu-Brompropionylacetanilid (dargestellt aus Acetanilid und a-Brompropionylchlorid
mittels Aluminiumchlorid) Monomethylamin in wäßrigalkoholischer Lösung einwirken
Mt. Das nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels im Vakuum zurückbleibende Reaktionsprodukt
wird mit alkoholischer Salzsäure neutralisiert, worauf das Hydrochlorid des p-Acetylamidoa-m,ethylaminopropiophenons
als ,Kristallmehl ausfällt.
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Beispiele r. 36 Gewichtsteile p-Aminophenylpropanolmethylamindihydrochlorid
löst man in 3oo Gewichtsteilen Alkohol, gibt 7 ,7 Gewichtsteile Chlorwasserstoff
in alkoholischer Lösung zu und alsdann unter guter Kühlung und Rühren eine konzentrierte
wäßrige Lösung von to Gewichtsteilen Natriumnitrit. Auf Zusatz von. etwas Kupferpulver
zu der so bereiteten Diazolösung findet lebhafte Stickstoffentwicklung statt. Man
erwärmt dann noch, bis eine Probe nicht mehr mit R-Salz kuppelt, dann wird filtrüert
und der Alkohol abdestilliert. Dien Rückstand löst man in Wasser, klärt mit Tierkohle
und schüttelt die filtrierte Lösung zur Entfernung nichtbasischer Anteile mit Äther
aus. Hernach wird mit Alkali übersättigt und das ientstandene Phenylpropanolmethylamin
mit Äther oder einem anderen Lösungsrriittel ausgezogen. Sollte die erhaltene Base
noch eine kleine Menge diazotierbarer Verbindung enthalten, so löst man sie in überschüssiger
verdünnter
Salzsäure oder Schwefelsäure, versetzt nochmals mit Nitrit, bis jodkaliumstärkepapier
gebläut wird und erwärmt, bis die Lösung nicht mehr kuppelt. Die dann abgeschiedene
Base hinterbleibt nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels als ein dickes, beim
Stehen kristallisierendes öl.
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Die so dargestellte Base ist nicht einheitlich. Sie besteht aus zwei
geometrisch, isomeren Formen, die sich durch Überführen in die Oxalate trennen lassen.
Die Base aus dem schwer löslichen Oxalat schmilzt bei 7¢ bis 75°, ihr Hydrochlorid
bei 188 bis i89°, wähnend .die Base aus -dem leicht löslichen Oxalat 'bei i i g°
schmilzt und ein bei 164' schmelzendes Hydrochlorid liefert.
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a. 15 Gewichtsteile p-Aminophenylpropanolmethylaminmonohydrochlorid
werden in 7 5 Gewichtsteilen Wasser gelöst, 57 Volumteile dreifach Normalsalzsäure
zugegeben, abgekühlt und durch eine Lösung von 5 Gewichtsteilen Natriumnitrit dianotiert.
Die so bereitete eiskalte Diazolösung läßt man unter Rühren m eine gut gekühlte
Lösung von 37 Gewichtsbeilen Natriumhypophosphit in 70 Gewichtsbeilen Wasser,
die mit 5o Volumteilen Salzsäure von 32 Prozent versetzt ist, einfließen.
Wenn die Flüssigkeit nach i 5stündigem Stehen im Eisschrank noch mit R-Salz kuppelt;
gibt man ein wenig Kupferpulver zu, worauf unter Stickstoffentwicklung das Kupplungsvermögen
alsbald verschwindet. Man filtriert dann, versetzt mit -Natronlauge im Überschuß
und schüttelt die ölig abgeschiedene Base mit Äther aus. Sie hinterbleiibt nach
dem Abdestillieren des Äthers als ein beim Stehen kristallinisch erstarrendes Öl.
Wenn der erhaltenen Verbindung noch eine Spur diazotierbare Base beigemischt - sein
sollte, so entfernt man diese durch Diazotieren und zieht das Phenylpropanolmethylamin,
wie oben angegeben, mit Äther aus. Es kann durch Umkristallisieren .aus Zyklohexan
oder durch überführen in das Hydrochlorid gereinigt werden. 3. 27 Gewichtsteile
p-Aminophenylpropanolmethylaminmonohydrochlorid werdenin i oo Gewichtsbeilen Wasser
gelöst, 1--5 Volumteile dreifach Normalsalzsäure zugegeben und durch 9,9 Gewichtsteile
Natriumnitrit dianotiert. Zu dieser Diazolösung läßt man unter guter Kühlung eine
Lösung von 68 Gewichtsteilen Zinnsalz in i8o Volumteilen konzentrierter Salzsäure
zutropfen. Hierauf wird ebenfalls unter guter Kühlung mit Natronlauge übersättigt
und die abgeschiedene Base ausgeäthert. Letztere reduziert Kupfersulfatlösung, sie
ist also die p-Hydrazinoverbindung des Phenylh propanolmethylamins. Die Base wird
mit Kupfersulfatlösung erwärmt, solange diese reduziert wird. Man fällt dann gelöstes
Kupfer mit Schwefelwasserstoff oder Ferrocyankalium aus, übersättigt das Filtrat
mit Natronlauge und zieht das Phenylpropasiolmethylamin mit Äther aus. Dieses hinterbleibt
nach dem Trocknen und Abdestilleren des Äthers als dickes, zur Kristallmasse erstarrendes
Öl.
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Das p - Aminophenylpropanohnethylamin bildet aus Alkohol kristallisiert
farblose Nädelchen vom Schmelzpunkt i 6o bis 162'. In Wasser und Alkohol
ist es leicht löslich mit stark alkalischer Reaktion, schwer löslich in Äther. Durch
Neutralisieren mit Salzsäure erhält . man das Monohydröchlorid des p:-Aminophienylpropanolinethylamins,
das bei 184 bis 186' schmilzt. Versetzt man die alkoholische Lösung des Monohydrochlorids
mit alkoholischer Salzsäure bis zur Kongoreaktion, so kristallisiert das Dihydrochlorid
aus. Aus der mit Alkali übersättigten wäßrigen Lösung des Hydrochlorids gewinnt
man die freie Base am besten durch Ausziehen mit Methylenchlorid,