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Verfahren zur Darstellung vonVerbindungen der Alkalisalze C, C-disubstituierter
Barbitursäuren mit Pyrazolonen Gibt man zur konzentrierten, warmen alkoholischen
Lösung von i Mol des Natriumsalzes der sek.-Butylbromallylbarbitursäure eine alkoholische
Lösung von mindestens i Mol i-Phenyl-2, 3-dimethyl-5-pyrazolon, so scheidet sich,
wie gefunden wurde, beim Stehen ein kristallinisches Produkt aus, das eine Additionsverbindung
der beiden Komponenten im Verhältnis i : i vorstellt. Gleiche Erscheinungen zeigen
sich auch bei anderen C, C-disubstituierten Barbitursäuren, . welche einen ungesättigten
Rest mit Halogen an der Doppelbindung, insbesondere in (3-Stellung zum Methylenkohlenstoffatom
der Barbitursäure, enthalten, und zwar treten stets, auch bei Anwendung größerer
Pyrazolonmengen, je i Mol der beiden Komponenten zur neuen Verbindung zusammen.
Auch andere Pyrazolone, wie z. B. das Tolyldimethylpyrazolon, das Dimethylaminophenyldimethylpyrazolon
usw., reagieren in der angegebenen Weise. Statt Alkohol kann man auch andere Lösungsmittel
wählen, welche die beiden Komponenten lösen. Tritt in der Kälte keine Ausscheidung
ein, so fällt man, falls man nicht das Lösungsmittel bei gelinder Temperatur entfernt,
die Lösung mit einem Mittel, in welchem die Additionsverbindung schwer löslich ist,
wie z. B. Aceton.
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Die neuen Verbindungen, welche auch in Mischung mit weiteren Mengen
von Pyrazolonen therapeutische Verwendung finden sollen, zeichnen sich durch hohe
Löslichkeit in Wasser, schöne Kristallform und vor allem durch ihre große Haltbarkeit
auch in wässeriger Lösung aus. Setzt man daher bei Herstellung von Ampullenlösungen
der Alkalisalze der erwähnten Barbitursäuren den Lösungen Pyrazolone, insbesondere
Phenyldimethylpyrazolon zu, am besten mindestens i Mol, und zwar unter Erzielung
solcher Konzentrationen, daß keine Ausscheidung der entstehenden Verbindungen erfolgt,
so erhält man Lösungen, deren Haltbarkeit die der zusatzfreien weitgehend übertrifft.
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Beispiel i In die warme Lösung von 65 Gewichtsteilen sek.-butyl-ß-bromallylbarbitursaurem
Natrium und 25o Teilen absolutem Alkohol gibt man unter Schütteln eine Lösung von
57 Teilen i-Phenyl-2, 3-dimethyl-5-pyrazolon in i2o Teilen absolutem Alkohol
und läßt dann stehen. Nach einiger Zeit scheidet sich ein dicker Kristallbrei aus,
der abgesaugt und mit ioo Teilen absolutem Alkohol ausgewaschen wird. Man erhält
81 Gewichtsteile einer Verbindung, welche, wie die Analysen ergaben, die beiden
Komponenten im Verhältnis i : i enthält. Beim Einengen der Mutterlauge erhält man
weitere Mengen.
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Die Verbindung löst sich leicht in Wasser
und läßt
sich aus der sechsfachen Menge absoluten Alkohols umkristallisieren. Sie kristallisiert
in farblosen Nadeln vom F.218 bis 219'. Beispiele Man löst 26 Teile sek: butyl-ß-bromallylbarbitursaures
Natrium in der Wärme in i8o Teilen absolutem Alkohol und gibt hierzu eine Lösung
von 37 Teilen i-Phenyl-2, 3-dimethyl-4-dimethylamino-5-pyrazolon in 4o Teilen absolutem
Alkohol. Die beim Erkalten sich abscheidenden Kristalle werden abgetrennt und das
Filtrat im Vakuum in Kohlensäureatmosphäre eingeengt. Es scheidet sich die Additionsverbindung
in Form feiner Balken aus. Sie schmilzt unter vorhergehendem Gelbwerden bei 204
bis 2o6° Beispiel 3 Man löst 57,8 Teile Isopropyl-ß-bromallylbarbitursäure in i2o
Teilen einer 6,8o/oigen wässerigen Natronlauge und gibt hierzu unter Rühren eine
Lösung von 76 Teilen i-Phenyla, 3-dimethyl-5-pyrazolon in 8oTeilenWasser. Man rührt
dann bei Zimmertemperatur weiter, bis die bald nach beendetem Eintragen des Pyrazolons
beginnende Ausscheidung von farblosen Kristallnadeln auch nach Zugabe von Aceton
nicht mehr zunimmt. Der Niederschlag wird abgesaugt, mit verdünntem Alkohol ausgewaschen
und getrocknet. Die erhaltene Additionsverbindung schmilzt bei 238 bis z39°.
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Beispiel 4 In die klare Auflösung von 12 Teilen ß-Chlorally lisopropylbarbitursäure
und 25 Volumteilen 2,n-Natronlauge trägt man unter Rühren i9 Teile fein zerriebenes
Phenyldimethy lpyrazolon ein. Bald nach erfolgter Lösung des »Pyrazolons setzt von
selbst die Ausscheidung der neu gebildeten Additionsverbindung ein, wobei dieReaktionsmasse
zu einem festen Brei erstarrt. Das mit verdünntem Alkohol ausgewaschene Reaktionsprodukt
schmilzt bei 237 bis 238°