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Verfahren zur Herstellung von modifizierten Polyestern.
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Die ürfindung bezieht sich auf neue und verbesserte Polyester von
hohem Molekulargewicht. Insbesondere betrifft die frfindung modifizierte oder querverbundene
Polyester oder Polymerisate und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
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Yeiter betrifft die Erfindung neue und wertvolle faserbildende Massen,
die lineare Polymerisate von Terephthalsäure und einem Polymethylenglykol enthalten
und nach dblichen Verfahrensweisen insbesondere mit dispergierten Acetatfarbstoffen
gefärbt werden können.
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Die einfachste Polymerisatform mit Esterbindungen ist der Polyester,
und es iot bekannt, daß lineare Polyester dadurch hergestellt werden können, daß
man inen zwelwertigen Alkobol oder seine funktionellen Derivate und eine zweibasische
Carbonsäure oder ein Polyester bildendes Derivat von ihr, wie ein Säurebalogenid,
ein Salz oder einen einfachen Ester einer zweibasischen Säure und eines
flüchtigen
einwertigen Alkohols, zusammen erhitzt. Wenn das Erhitzen, insbesondere im Vakuum
oder in einem Strom eines inerten Gases, fortgesetzt wird, erfolgt fortschreitend
eine Kondensation linear mit der Bildung von längeren Ketten. enn diese Polyester
sich in einem hochpolymerisiertem Zustand befinden, können sie zu Fäden, Fasern
o.dgl. verformt werden, die durch Kaltziehen dauernd orientiert werden können, d.h.
wenn die Veresterungsreaktion während einer genügend langen Zeitdauer unter solchen
Bedingungen ausgeführt wird, daß das Reaktionswasser wirksam entfernt wird, können
lineare Polyester mit äußerst hohen Molekulargewichten erzeugt werden, die in dem
Pall von Polyestern, welche bei gewöhnlicher Temperatur su kristallisieren vermögen,
die Eigenschaft des Kaltziehens besitzen. Die nicht-kristallinen Polyester von hohen
Mol.-kulargewicht sind viskose flüssigkeiten bei gewöhnlichen Temperaturen, während
die kristallinen Polyester harte, zähe, mikrokristalline Substanzen sind, die bei
einem bestimmten kristallinen Schmelzpunkt zu viskosen Flüssigkeiten schmelzen,
Der bekannteste und technisch wichtigste von den hochpolymeren Polyestern ist derjenige,
der durch Kondensation von Terephthalsäure oder Dimethylterephthalat und eine Polymethylenglykol
mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, inabesondern Äthylenglykol, erhalten wird. Diese
Polymerisate oder Polyester sind verhältnismäßig unlösliche, chemisch
inaktive,
hydrophobe Materialien, die zu Fäden verformt werden können, welche kaltgezogen
werden können, um Textilfasern von überlegener Festigkeit und Biegsamkeit zu erzeugen.
Es ist jedoch zu beachten, daß dieae Materialien gegenüber Wasser nicht leicht durchlässig
sind, und dementsprechend können sie nicht zufriedenstellend nach den gewöhnlichen
Färbeverfahren, wie sie zum Färben von Baumwolle, wolle, Naturseide und regenerierter
Cellulose benutzt werden, gefärbt werden.
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Es ist bekannt, daß eine geringe enge von Färbung zur Gewährleistung
leichter Tönungen dadurch erhalten werden kann, daß man Polyäthylenterephthalat
bei Atmosphärendruck und einer Temperatur von 1000 färbt. Eine solche Färbung tritt
jedoch nur mit einer Gruppe von Rarbstoffen auf, nUmlich den wasserunlöslichen Anthrachinon-und
Azofarbstoffen, die gewöhnlich als dispergierte Acetatfarbstoffe bezeichnet werden.
Wenn ein faserbildendes Polymerisat oder ein Polyester sich auf üblichen F0rbeanlagen
nicht leicht färben läßt, ist die Brauchbarkeit des Polymerisats auf dem Textilgebiet
äußerst beschränkt.
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Die kompakte Struktur der Tolyäthylenterephthalatfasern z.B0, deren
Moleküle längs der Achse der Faser dicht gepackt sind, macht es sehr schwierig,
mit Ausnahme einer beschränkten unzahl von Farbetoffen, einen hohen Grad an Färbebaderschöpfung
zu erzielen oder zufriedenstellende tiefe Töhangen zu gewfihrleisten. Die adsorption
und das
Eindringen des Farbstoffes in den Faserkern sind durch die
der Faser innewohnenden Eigenschaften begrenzt.
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Im allgemeinen führt das Problen der Modifizierung von Polyäthylenterephthalat
und ähnlichen Polyestern hinsichtlich der Anfärbbarkeit zu einer Behandlung der
Fasern mit Säuren, Basen oder anorganischen Salzen mit der Eigenachaft der Hydratation
oder zu einer weitergehenden Modifikation des Polymerisats durch Einverleibung von
Molekülen in die polymere Kette, die zu einem gewissen Grad die Symmetrie der molekularen
Kette zerstören oder Affinität für einen gegebenen Farbstoff besitzen. Gewisse Beschrinkungen
bei diesen Versuchen sind offensichtlich.
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Die verhältnismäßig niedrige Schmelzwdrme von Polyäthylenterephthalat
und praktische Erfordernisse eines faserbildenden Polymerisats beschränken stark
das Ausmae der möglichen Modifikationen, wenn Schmelzpunkt, Kristallinität und Fasereigenschaften
innerhalb der gewünschten Grenzen gehalten werden sollen.
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Eine Anzahl von Verfahren ist bereits vorgeschlagen worden, um die
Anfärbbarkeit der Polyester und insbesondere diejenige von TolyEthylenterephthalat
zu erhöhen. Diese Verfahren haben sich Jedoch als nicht vollständig zufriedenstellend
drwiesen. Ein bekanntes Verfahren, durch welches einer nicht-färbbaren Faser eine
Anfärbbarkeit mit sauren Farbotoffen erteilt wird, besteht darin, daß man basischen
Stickstoff dem Polymerisat einverleibt. Bei
Polyäthylenterephthalat
ergaben jedoch Versuche, Äthylenglykol und ein Terephthalsäurederivat mit einem
Glykol oder einer zweibasischen Säure, die eine Amingruppe enthielt, mischzupolymerisieren,
keine zufriedenstellenden faserbildenden Materialien. Wenn Glykole und zweibasische
Säuren, die primäre und sekundäre Aminogruppen enthalten, verwendet werden, werden
im allgemeinen querverkettete Polymerisate erhalten, die gewöhnlich zur Verwendung
bei der Herstellung von Fasern, Fäden owdgl. nicht geeignet sind. Ferner haben Versuche,
Mischpolymerisate aus Glykolen und zweibasischen Säuren, die eine tertiäre Aminogruppe
enthalten, nach den Üblichen bekannten Verfahren zu erzeugen, Polymerisate mit niedrigem
Molekulargewicht ergeben, die zusätzlich dazu, daß sie eine dunkle Farbe hatten,
nicht zur Bildung von Fäden und Palern geeignet waren. Demgemäß besteht in der Technik
ein Bedürfnis nach anderen Mitteln, um die Anfärbbarkeit ton Polyestergebilden,
wie Fasern, Fäden, Filmen o.dgl., zu erhöhen.
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Zweck der Erfindung ist die chaffung neuer und wertvoller Fasern
für allgemeine Anwendungszwecke.
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Insbesondere bezweckt die Erfindung die Schaffung von Polyestern
mit erhöhter Affinität gegenüber Farbatoffen und namentlich Acetatfarbstoffen. Ein
anderer Zweck der Erfindung besteht darin, Polyester zu schaffen, die einzigartig.
Eigenschaften haben, wenn aus ihnen geformt. Gegenstände hergestellt werden. Ein
weiterer Zweck der Erfindung
besteht in der Schaffung von neuen
und verbesserten modifizierten Polyestern und eines Verfahrens zu ihrer Herstellung.
Perner iat Zweck der Erfindung, dso Schaffung von zweckmäßigen Mitteln zum Xodifizieren
von schwierig anfärbbarem Polyäthylenterephthalat und su seiner Umwandlung in Polymerisate
mit ausgezeichneter Farbaufnahmefähigkeit, ohne dabei die Eigenschaften der daraus
hergestellten Fasern zu beeinträchtigen. Schließlich bezweckt die Erfindung die
Schaffung eines neuen Verfahrens zur Herstellung von Polyestern ohne Verwendung
eines besonderen Katalysators für die zweite Stufe. Andere Zwecke der Erfindung
sind aus der nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
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Bei der Herstellung von Polymerisaten oder linearen Kondensationspolyestern
aus einer zweibasischen Carbonsäure oder einem Dialkylester davon und einem Polymethylenglykol
mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen umfaßt das Verfahren im wesentlichen zwei Stufen,
die zwecks Vereinfachung der Erläuterung im nachstehenden in Anwendung auf die Reaktion
von Dimethylterephthalat und Äthylenglykol beschrieben werden, wobei zu beachten
ist, daß dies nur zur nlherea Veranschaulichung dienen soll. In der ersten Stufe
werden Äthylenglykol und I>inethylterephthalat zusammengemischt und bei Atmosphärendruck
in Gegenwart oder Abwesenheit von Veresterungskatalysatoren erhitzt, um ein bis-2-Oxyäthylterephthalatmonomeres
und Methanol zu bilden, das
kontinuierlich durch Destillation entfernt
wird. Es ist notwendig, wenigstens etwa einen molekularen Anteil des Glykols je
molekularen Anteil dem Dimethylterephthalats zu verwenden. Im allgemeinen werden
Jedoch höhere Anteile des Glykols relativ zu dem Ester oder der Säure benutzt.
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Beispielsweise werden bis zu 5 Mol Glykol Je Mol zweibasische äure
oder ster verwendet, weil dadurch die anfängliche Veresterung leichter vor sich
gehen soll. Es ist im allgemeinen erwünscht, einen Katalysat@r zu verwenden, um
die Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen. Irgendwelche bekannten Veresterungskatalysatoren
können zur Anwendung gelangen1 wie z.B. p-Toluolsulfonsäure, Kampfersulfonsäure,
Zinkacetat, Kobaltacetat, Zinksuccinat, @ntimonoxyd o.dgl.
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Vorzugsweise wird jedoch Manganoformiat als Katalysator verwendet,
da es die Erzeugung von Polyestern höherer Viskosität in einer kürzeren Zeitdauer
ermöglicht Die erste Stufe der Reaktion findet bei einer temperatur in dem Bereich
von 90° bis 250° während einer Zeitdauer von 1 bis 3 tunden statt.
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In der zweiten Reaktionsstufe wird die Reaktionsmasse oder das bis-
-Oxyäthylterephthalat auf eine Temperatur oberhalb seinen Schmelzpunktes erhitzt,
die natürlich mit der @rt des Polymerisats oder Zwischenproduktes schwankt, das
wihrend einer Zioit von etwa 1 bis 6 wunden erhalten worden ist. Die Temperatur
wird während der zweiten Stufe auf einem genügend hohen @ert gehalten, um eine geschmolzene
Masse
in dem Reaktionsgefäß aufrechtzuerhalten. Die Erhitzung wird bei Temperaturen, die
gewöhnlich zwischen etwa 2600 und 2900 liegen, fortgesetzt, bis die erzeugte Schmelze
Kalteieheigensohaiten hat, d.h. bis aus der Schmelze gebildete Fäden kaltgezogen
werden können. Die Erhitzung kann bei Atmosphärendruok oder bei unterhalb von Atmosphärendruck
liegenden Drücken ausgeführt werden, vorzugeweise in einer inerten Atmosphäre in
Abwesenheit von sauerstoffhaltigem Gas. Dies kann dadurch erzielt werden, daß man
inertes Gas, wie Stickstoff, in Blasenform durch die geschmolzene Masse gehen läßt.
Es kann dafür jedes inertes Gas verwendet werden. Während der zweiten Stufe wird
Glykol abgespalten, das leicht unter diesen Bedingungen verflüchtigt und aus dem
System entfernt werden kann. s ist erwünscht, in der zweiten Stufe einen geeigneten
Veresterungskatalysator, wie oben angegeben, zu verwenden, da in Abwesenheit eines
Katalysators die Reaktion mit einer 80 niedrigen Geschwindigkeit vor sich geht,
daß eine verlängerte Erhitzung erforderlich wird, welche die Gefahr einer unerwünschten
Parbbildung in dem endgültigen Poly merisat mit sich bringt.
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Der zur Erzeugung von kaltziehbaren Fasern erforderliche Polymerisationsgrad
kann durch Messen der spesifischen Viskosität des Tolymerisats bestimmt werden.
Die faser- und fädenbildenden Polyäthylenterephthalate besitzen spezifische Viskositäten
in dem Bereich von etwa 0,3 bis
etwa 0,6. Es sei bemerkt, daß nioht-faserbildende
modiiivierte Polyester gemäß der Erfindung erzeugt werden können, die spezifische
Viskositäten außerhalb des oben angegebenen Bereiches haben und die als Filmbildungs-,
Uberzugs-und Pormmassen geeignet sind.
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Die spezifische Viskosität des Polyesters, auf die hier bezug genommen
wird, bezieht sich auf die relative ViBkositzt minus 1. Die relative Viskos@@ät
des Polyesters wird dadurch bestimmt, daß man die in Sekunden ausgedrückte Viskosität
einer 0,5 %-Lösung des Polyesters mißt und durch die in Sekunden ausgedrückte Viskosität
des Lösungsmittel. bei derselben Temperatur, d.h. gewöhnlich 25°, dividiert.
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Ein geeignetes Lösungsmittel für die Polyäthylenterephthalate ist
eine Mischung von 2 Gew.Teilen Phenol und 1 Gew.
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Teil 2,4,6-Trichlorphenol, wobei die Mischung 0,5 % Wasser enthielt.
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Es ist jetzt gefunden worden, daß modifizierte Polyäthylenterephthalatpolymerisate,
die in dem Polymerisatmolekül einen geringen Anteil von Verbindungen enthalten,
die als Kettenendgruppen wirken, insbesondere durch die dispergierten Acetatfarbstoffe
viel leichter in tieferen und gleichförmigeren Farben färbbar sind als das unmodifizierte
Folyäthylenterephthalat, Verbindungen, die, wie gefunden wurde, als Kettenabschlußmittel
für Polyäthylenterephthalatpolymerisate wirken, können allgemein ale Monohydroxylverbindungen
beschrieben
werden. Zur Verwendung gemäß der Erfindung sind die
bevorzugten Monohydroxylverbindungen solohe, die aus der Gruppe der einwertigen
Polyalkylenoxyde und Polyalkylvinyläther ausgewählt sind. Din einwertigen Polyalkylenoxyde,
die zur Benutzung gemäß der Erfindung geeignet sind, sind solche von der allgemeinen
Formel: R - O (CH2)mO x (CH2)n - OH wobei R eine Alkylgruppe mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen
oder eine Arylgruppe mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet und m und n ganz. Zahlen
von 1 bis 22 sind, während x eine ganze Zahl ist, welch. den Polymerisationsgrad
anzeigt. Es kann x eine ganze Zahl von 1 bis 100 oder größer sein, Die bevorzugten
Verbindungen sind diejenigen, bei denen m und n ganze Zahlen von 1 bis 5 sind. Beispiele
von einwertigen Polyalkylenoxyden der oben genannten Pormel sind: Methoxypolymethylenglykol,
Methoxypolyäthylenglykol, Äthoxypolyäthylenglykol, Propoxypolyäthylenglykol, But
oxyp olyäthylenglykol, , Phenoxypolyäthylenglykol, , Methoxypolypropylenglykol,
Äthoxypolypropylenglykol, Phenoxypolypropylenglykol, Methoxypolybutylenglykol, Äthoxypolybutylenglykol
und Phenoxypolybutylenglykol. Diejenjgen Polyalkylvinyläther, die zur Verwendung
als Kettenabschlußverbindungen geht der vorliegenden Erfindung geeignet sind, schließen
die Additionspolymerisate nit einer endständigen Hydroxylgruppe ein, die durch die
Homopolymerisation ton Alkylvinyläthern hergestellt sind, in denen die Alkylgruppe
1
bis 4 Kohlenstoffatome enthält, wie Polymethylvinyläther, Polyäthylvinyläther, Polypropylvinyläther,
Polybutylvinyläther, Polyisobutylvinyläther o.dgl.
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Die bei der Modifizierung von Polyäthylenterephthalatpolymerisaten
gemäß der Erfindung als Kettenabschlußverbindungen verwendeten Monohydroxylverbindungen
werden zweckmäßig in Mengen von etwa 0,05 Mol% bis 1 Mol%, besogen auf die iMenge
der vorhandenen Terephthalsäurequelle, benutzt. Der Ausdruck "Terephthalsäurequelle"
umfaßt sowohl die freie Saure als auch die Dialkylester von Terephthalsäure, wie
Dimethylterephthalat, die gewöhnlich bei Umesterungsreaktionen mit den Tolymethylenglykolen
verwendet werden. Die Modifizierungsverbindungen werden in Mengen von etwa C,C5
Mol% bis 1 Mol% benutzt, da, wenn mehr als etwa 1 Mol% der Monohydroxylverbindungen
benutzt wird, die physikalischen Eigenschaften der sich ergebenden modifizierten
Polyäthylenterephthalatpolymerisate zunehmend beeinträchtigt werden. Der Gewichtsprozentsatz
der zugefügten Kettenabschlußverbindungen, bezogen auf das Gewicht Der vorhandenen
Terephthalsäurequelle. ändert sich mit dem Molekulargewicht der polymeren Monohydroxylverbindungen
slbst. Der Bereich der mittleren Molekulargewichte der polymeren Monohydroxylverbindungen,
der gemaß der @rfindung zur Anwendung gelangen kann, lieet zwischen 500 und 5000.
Der bevorzugte Bereich der mittleren Molekulargewichte beträgt etwa 1000 bis 3500.
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Der Einschluß von mehr als 1 Mol'?,, der kettenabschliessenden Monohydroxylverbindungen
in dem Polyäthylenterephthalat ergibt solche Herabsetzungen des mittleren Molekulargewichtes
des Tolyesters, was sich in Verminderungen der spezifischen Viskosität anzeigt,
daß die daraus erzeugten Fasern schwach und spröde gemacht werden. Mit anderen Worten,
die spezifischen Viskositäten der sich ergebenden Polyester liegen unter dem praktischen
Faserbildungswert von etwa 0,3. Es ist gefunden worden, daß wachsende Mengen der
kettenabschließenden Monohydroxylverbindungen die spezifischen Viskositäten und
die mittleren Molekulargewichte der sich ergebenden modifizierten Polyester herbeizudrücken
suchen, aber Menge@ innerhalb des angegebenen Bereiches von 0,05 bis 1 Mol gehen
keine spezifische Vikosität unter dem praktisch in Frage kommenden faserbildenden
Bereich von C,3 bis 0,6. Mengen von mehr als 1 Mol « beschleunigen fortschreitend
die ITerabsetzung der apezifisehen Viskosität und des mittleren Molekulargewichtes.
Ferner ergibt die einführung von mehr als 1 Mol der kettenabschließenden Verbindungen
in die Polyester auch eine ausgesprochene herabsetzung des Schmelzpunktes der sich
ergebenden Polymerisate. Diese Wirkung ist jedoch nicht ausgesprochen, wenn die
Zusätze der Modifizierungsverbindungen innerhalb des Bereiches von 0,05 bis 1 Mol%
liegen.
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Die Modifizierung von Polyäthylenterephthalat gemäß der Erfindung
kann dadurch ausgeführt werden, daß man die
modifisierende kettenabschließende
Verbindung in die Umesterungsreaktionsmischung oder mit anderen Worten, vor der
Ausführung der ersten Stufe bei der Herstellung von rolyätbylenterephthalat einbringt.
In gleicher Weise können die als kettenabschließende Mittel verwendeten Monohydroxylverbindungen
eingebracht worden, nachdem die erste oder Umesterungsstufe der Herstellung ausgerührt
worden ist. Dies kann dadurch erreicht werden, daß man einfach die gewünschte Menge
des Kettenabschlußmittels in die Reaktion am Ende der eraten Stufe einbringt, bevor
mit der zweiten Stufe begonnen wird, die gewöhnlich bei etwas höherer Temperatur
und unter Atmosphürendruck ausgeführt wird.
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Jeder Katalysator, der zur Benutzung bei der fierstellung von Polyäthylenterephthalat
durch eine Polyesterbildungs- oder Umesterungsreaktion geeignet ist, ist auch zur
Herstellung der neuen modifizierten Polyäthylenterephthalate gemäß der Erfindung
geeignet. Solche Katalyaatoren sind z.B. Sulfonsäurekatalysatoren, wie p-Toluolsulfonsäure
und kampfersulfonsäure, Metallaalze von Fettsäuren, wie Stannoformiat, Manganoformiat,
tobaltacetat, Zinkacetat, Manganoacetat, Zinkcaproat, Cadiiuipropionat und Zinkpropionat,
und Metallsalze von zweibasischen aliphatischen Säuren, wie Zinksuccinat, Zinkadipad
oder Zinkazelat.
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Obwohl es ersichtlich ist, daß die Erfindung nicht
auf
irgendeine Theorie ihrer Wirkung beschränkt ist, ist anzunehmen, da, 3 die erwünschten
erzielten Ergebnisse auf die Anwendung von monofunktionellen Hydroxylverbindungen
als Kettenabschlußmittel zurückzuführen sind. Es wird dadurch jegliche Neigung während
des Polymerisationsverfahrens vermieden, daß das zu moditizierende Polyäthylenterephthalat
querverkettet oder kettenverzweigt wird. Die Erhöhung der Farbaufnahmefähigkeit
wird ersielt, ohne daß in irgendeiner Weise das innere des Polyestermoleküls beeinflußt
oder beeinträchtigt wird, da alle in das Polyäthylenterephthalatpolymerisatmolekül
eingeführten Modifizierungsgruppen nur als Kettenabschluß-oder Endgruppen wirken
können. Die tettenabschlußgruppen stellen daher einen sehr kleinen Anteil des gesamten
polymeren Molek@ls dar. Es ist daher anzunehmen, daß die erhöhte Anfärbbarkeit ohne
Herabsetsung oder Entwertung von anderen erwünschten physikalischen Eigenschaften
der Polymerisate erzielt wird. Dieses Ergebnis läßt sich aus dem Umstand erklären,
daß die Schmelzpunkte der modifizierten Polyäthylenterephthalatpolymerisate sehr
wenig unter den Schmelzpunkt des unmodifisierten Polymerisats herabgedrückt werden
und aaa die spezifische Viskosität in dem faserbildenden Bereich gehalten wird.
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Die Erfindung wird nachstchend an Hand einiger Beispiele näher erläutert.
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Beispiel 1 In ein Reaktionsgefäß wurden 38,4 g Dimethylterephthalat,
49,0 Äthylenglykol, 3,04 g Methoxypolyäthylenglykol mit einem mittleren Molekulargewi@@t
von etwa 1520 (i Mol%, bezogen auf Dimethylterephthalat), 20 mg Manganoformiat und
10 me Antimonoxyd eingebracht. Die Reagenzien wurden gut gemischt und bei 1770 erhitzt,
bis eine Lösung erzielt war. Die Reagenzien wurden dann auf dieser Temperatur 9@
Minuten lang gehalten, um die Umesterungsreaktion zu bewirken, danach auf eine Temperatur
von 285° gebracht, um überschüssiges Äthylenglykol zu entfernen, und auf dieser
Temperatur unter einem Vakuum von weniger als 1 mm Quecksilber 7 Stunden lang zur
Ausführung der Polymerisation gehalten. Es wurde ein Polymerisat von hohem Molekulargewicht
erzielt, das bei 2540 in Luft schmolz und eine spezifische Viskosität von 0,294
hatte.
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Fasern us dem geschmolzenen Polymerisat waren gut kaltziehbar. Ein£
Probe des Polymerisats, das gemahlen war, so daX ec durch ein 46 Maschen-Sieb ging,
wurde 3 Stunden lang bei 93° in einer Lösung eines dispergierten Acetatfarbstoffes
(Eastman Blue GLT) gefärbt, die 4 » Farbstoff. bezogen auf das Gewicht des gefärbten
Polymerisats, enthielt, wobei sich eine 70 %ige Erschöfung des Färbbades ergab.
Eine Probe des hergestellten, icht-modifizierten T olyäthylenterephthalatpolymerisats,
das in der gleichen eise gemahlen und gefärbt war, ergab eine 61 %ige Erachöpfung
des
Färbebades.
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Beispiel 2 Es wurden 39,5 g limethylterephthalat, 49D g Äthylenglykol,
2,73 g Methoxypolyäthylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 1520
(0,9 Mol%, bezogen auf die Molzahl des Dimethylterephthalats), 20 mg Manganeformiat
und 10 mg Antimonoryd eingebracht. Die Umesterungsreaktion und die Polymerisationsreaktion
wurden in der gleichen Weise, wie dies im Beispiel 1 beschrieben ist, ausgeführt,
und es wurde ein Polymerisat mit hohem Molekulargwicht, das bei 254° in Luft schmolz
und eine spezifische Viskositgt von 0,312 hatte, erzielt. Aus dem geschmolzenen
Polymerisat gezogene Fasern waren kaltziehbar. Eine Trobe des Polymerisats, das
gemahlen war, so da3 es durch ein 40 Maschen-Sieb ging, wurde in der gleichen Weise,
wie oben beschrieben, in einer Lösung eines dispergierten Acetatfarbstoffes (Eastman
Blue GLT) gefärbt, die 4 % Farbstoff, bezogen auf das gefärbte Polymerisat, enthielt,
wobei sich eine 77 %ige Erschöpfung des Färbebades ergab. beispiel 3 Es wurden 38.5
g Dimethylterephthalat, 49,0 g Äthylenglykol 2,43 g Methoxypolyäthylenglykol mit
einem mittleren Molekulargewicht von etwa 1520 (0,8 Mole, bezogen auf die Molzahl
des Dimethylterephthalats), 20 mg Manganoformiat
und 10 mg Antimonoxyd
eingebracht. Die Umesterungsreaktion und die Polymerisationsreaktion wurden in der
gleichen Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben, ausgeführt, und es wurde ein Polymerisat
von hohem Molekulargewicht erhalten, dae bei 2540 in Luft schmolz und eine spezifische
Viskosität von 0,335 hatte. Aus dem geschmolzenen Polymerisat gezogene Fasern waren
kaltziehbar. Eine Probe des Polymerisats, das gemahlen war, 80 daß es durch ein
40 Maschen-Sieb ging, wurde auf die gleiche oben beschriebene Weise in einer Lösung
des dispergierten Acetatfarbstoffes (Eastman Blue GLT) gefärbt, die 4 % Farbstoff,
bezogen auf das Gewicht des gefärbten Polymerisats, enthielt, wobei sich eine 76
%ige Erschöpfung des Färbeba-des ergab.
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Beispiel 4 Ea wurden 38,5 g Dimethylterephthalat, 49,0 g Äthylenglykol,
2,13 g Methoxypolyäthylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 1520
(0,7 Mol%, bezogen auf die Molzahl des Dimethylterephthalats), 20 mg Manganeformiat
und 10 nig Antimonoxyd eingebracht. Die Umesterungsreaktion und die Polymerisationsreaktion
wurden auf die gleiche Weise, wie oben im Beispiel 1 auseinandergesetzt, ausgeführt,
und es wurde ein Polymerisat mit hohem Molekulargesicht erhalten, das bei 2540 in
Luft schmolz und eine spezifische Viskosität von 0,595 hatte. Pasorn, die aus dem
geschmolzenen Polymerisat gesogen waren, waren
kaltziehbar. Eine
Probe des Polymerisats, das gemahlen war, so daß es durch ein 40 Maschen-Sieb ging,
wurde auf die gleiche oben beschriebene Weise in einer Lösung eines dispergierten
Acetatfarbstoffes (Eastman Blue GLT) gefärbt, die 4 % Farbstoff, bezogen auf das
Gewicht des gefärbten Polymerisats, enthielt, wobei sich eine 76 %ige Erschöpfung
des Färbebades ergab.
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Beispiel 5 Es wurden 38,5 g Dimethylterephthalat, 49,0 g Äthylenglykol,
0,18 g Polymethylvinyläther mit einer endständigen Oxygruppe und einem mittleren
Molekulargewicht von etwa 800 (0,05 Mol%, bezogen auf die Molsahl des Dimethylterephthalats)
und 20 mg Manganoformiat eingebracht. Die Usesterungsreaktion und die Polymerisationsreaktion
wurden auf die gleiche Weise, wie dies ii Beispiel 1 auseinandergesetzt ist, ausgeführt,
und es wurde ein Polymerisat mit hohem Molekulargewicht erhalten. Aus der Polymerisatschmelze
gesogen. Fasern waren kaltsiehbar. Eine Probe des Polymerisats, das gemahlen war,
so daß es durch ein 40 Maschen-Sieb ging, wurde auf die gleiche oben beschriebene
Weise in einer Lösung eines dispergierten Acetatfarbetoffes (Eastman Blue GLT) gefärbt,
die 4 , Farbstoff, bezogen auf das Gewicht des gefärbten Polymerisatz, enthielt,
was eine 71 %ige Erschöpfung des Färbebades ergab.
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Beispiel 6 Es wurden 82,0 g Dimethylterephthalat, 98,0 g Athylenglykol,
8,2 g Äthoxypolyäthylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 3050
(0,64 Mol%, bezogen auf die Molzahl des Dimethylterephthalats) und 20 mg Manganoformiat
eingebracht. Die Umesterungsreaktion und die Polymerisationsreakti, n wurden auf
die gleiche im Beispiel 1 beschriebene Weise ausgeführt. Ein Polymerisat mit hohem
Molekulargewicht und einer spezifischen Viskosität von 0,381 wurde erhalten, und
es wurden Fasern aus dem geschmolzenen Polymerisat gezogen. Die so gezogenen Fasern
hatten einen mittleren Denierwert von 34,2 und besaßen eine mittlere Zähigkeit von
3,89 g/den. und einen i?euchtigkeitsgehalt von 0,7 %. Solche Fasern waren in einem
Färbebad, das 4 ffi eines dispergierten Acetatfarbstoffes (Eastman Blue GLT) bei
930 leicht zu einer mittleren bis dunklen Tönung mit guter Gleichförmigkeit färbbar.
Eine Probe des gereinigten nicht-modifizierten folyKthylenterephthalats, die auf
die gleiche Weise im tapel gefärbt wurde, färbte nur in einem sehr hellen Blau mit
mäßiger Gleichförmigkeit.
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Gemäß dem vorstehenden können verschiedene Kettenabschlußmittel,
z. B. Methoxypolyäthylenglykol, mit einem Glykol und einer Dicarbonsäure, wie Terephthalsäure,
polymerisiert werden, um einen faserbildenden Polyester mit erhöhter Farbaffinität
zu erzeugen. Obgleich die Farbaffinität es des sich ergebenden Polyesters erhöht
wird, ist jedoch
nicht möglich, die Farbaffinität des Polyesters
auf einen höheren Grad zu steigern, ohne in den daraus erzeugten Gebilden, wie Fäden,
andere erwünschte Eigenschaften zu opfern. Am wichtigsten vor allem ist, daß, wenn
Versuche gemacht worden sind, in das polymere Molekülgenügend Kettenabschlußmittel
einzuführen, um einen solchen gewünschten Grad von Farbaffinität zu erhalten, eine
Verkleinerung des Molekulargewichtes des Polyesters erhalten wurde, die sich durch
eine Herabsetzung aeiner spezifischen Viskosität seigt, was offensichtlich unerwünscht
ist. Die Herabsetzung des Molekulargewicht es ist in vielen Fällen SO gewesen, daß
der Polyester für die Bildung von Fäden oder Fasern aus ihm unbrauchbar gemacht
wurde.
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Um das Molekulargewicht und die spezifische Viskosität des Polyester
aufrechtzuerhalten, kann man, wie gefunden wurde, in die Polyesterreaktionsmischung
eine geringe Menge eines Kettenverzweigmittels ("Mittel zur Herbeiführung eines
verzweigtkettigen Charakters") oder eines Querverbindungsmittels zusammen mit einem
Kettenabschlußmittel einbringen und dadurch einen Polyester erzeugen, der nicht
nur die gewünschte Farbaffinität besitst, sondern auch das notwendige Molekulargewicht
hat. Das Kettenverzweigmittel gestattet die Einführung der notwentgen Menge des
Kettenabschlußmittels in das Polyestermolekül ohne eine Herabsetzung des Nolekulargetichtes,
die auftritt, wenn gleiche Mengen des Kettenabschlußmittels in der Polyesterreaktionsmischung
ohne
das Kettenverzweigmittel verwendet werden.
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Auf diese Weise erzeugte Polyester sind genügend stabil zum rolymerisieren
zu höheren Molekulargewichten nach gewöhnlichen Polymerisationsverfahren oder zum
Schmelzmischen mit nicht-nodifiziertem Polyäthylenterephthalat von hohem Molekulargewicht.
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Der bevorzugte Polyester zur Modifizierung gemäß der Erfindung ist
ein solcher, der aus Dimethylterephthalat oder Terephthalsäure und Xthylenglykol
erzeugt ist. Gemäß der bevorzugten praktischen Ausführung der Erfindung wird das
Reaktionsgefäß mit den notwendigen Mengen von Dimethylterephthalat, Athylenglykol,
Kettenabschlußmittel und Kettenverzweigmittel sowie mit Manganoformiat als Katalysator
beschickt. Die Masse wird dann annähernd 1 bis 3 @tunden bei einer Temperatur in
dem Bereich von 1500 bis 2900, vorzugsweise von 175° bis 2900 erhitzt. nach wird
das Gefäß evakuiert und die Reaktionsmasse über ihren chmelzpunkt erhitzt, wobei
eine Temperatur in dem Bereich von 2600 bis 290° gewöhnlich ausreichend ist, und
auf dieser Temperatur während einer Zeitdauer von 2 bis 4 Stunden gehalten.
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Die Kettenabschlußmittel oder -verbindungen können in Mengen in dem
Bereich von 0,05 Mol% bis 4 Mol%, bezogen auf die Menge an Dicarbonsäure oder ihrem
Dialkylester, die in dem Reaktionsgemisch bei Benutzung im Verbindung mit einem
Kettenverzweigmittel verwendet wird, zur Anwendung
gelangen. Es
ist zu beachten, daß, wenn Kettenabschlußmittel allein, d.h. ohne Kettenverzweigmittel,
verwendet werden, die maximale Menge, die in der Beaktionsmischung angewendet werden
kann, 1 Mol% beträgt. Auf diese eise gestattet unerwarteterweise der Zusatz von
geregelten Mengen von Kettenverzweigmitteln zusammen mit den Kettenabschlußmitteln
die Einführung einer erhöhten Menge der letztgenannten in die polymere Kette, als
dies aonst möglich ist, wenn man die Kettenabschlußmittel allein verwendet.
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Als Kettenverzweig- oder Querverbindungsmittel geeignete Materialien,
die dazu verwendet werden können, die Viskosität oder das Molekulargewicht der Polyester
zu erhöhen, sind die Polyole, die eine größere Funktionalität als 2 haben, d.h.
solche, die mehr als zwei funktionelle Gruppen, wie Hydroxylgruppen, besitzen.
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Beispiele von geeigneten Verbindungen sind: Tentaerythritol; Verbindungen
von der Formel R - (OH)n in welcher R eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
ist und n eine ganze Zahl von 3 bis 6 bedeutet, s,B. Glycerin, Sorbitol o.dgl.;
Vorbindungon von der Formel R - (CH2OH)3 in welcher R eine Alkylgruppe mit 2 bis
6 Kohlenstoffatomen ist, z.B. Trimethyloläthan, Trimethylolpropan und ähnlich Verbindungen
bis zu Hexan; und Verbindungen von der Formel
(CH2)nOH S in der
n eine ganze Zahl von 1 bis 6 ist; Beispiele von Verbindungen der vorgenannten Formel
sind Trimethylolbenzol-1,3,5, Tripropylolbenzol-i *3,5, Tributylolbenzol-1,3,5,
Hexantriol-1,2,6 Usw.
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Aromatische polyfunktionelle Säureester können auch gemäß der Erfindung
als Kettenverzweigmittel verwendet werden, insbesondere solche von der Formel o
C-OCH3 in der 1 bis 5 Carbomethoxygruppen an die Kohlenstoffatome des Ringes gebunden
sind. Als Beispiele von Verbindungen der vorgenannten Formel können genannt werden:
Trimethyltrimesat, Tetramethylpyromellitat, Tetramethylmellophonat, Trimethylhemimellitat,
Trimethyltritnellitat, Tetramethylprehnitat o.dgl. Außerdem können Mischungen der
oben genannten Ester, die bei der praktischen Synthese erhalten sind, zur Anwendung
gelangen, d.h. in den meisten Füllen können, wenn man irgendwelche Verbindungen
der oben genannten Formel herstellt, andere verwandte Verbindungen, welche die gleiche
formel haben, in geringen Mengen als Verunreinigungen vorhanden sein. Dies beeinträchtigt
nicht die Wirkung der Verbindung als Kettenverßweigmittel bei der praktischen Ausführung
der Erfindung.
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Die Kettenversweigmittel oder die Querverbindungsmittel
können
gemäß der Erfindung in Mengen von 0,05 M,ol bis 2,4 Mol%, bezogen auf die in der
Reaktionsmischung verwendete Menge an Dicarbonsäure oder ihren. Dialkylester, verwendet
werden. Der bevorzugte Bereich des Kettenverzweigmittels zur Benutzung gemäß der
Erfindung beträgt C,1 bis 1 Mol%.
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Bei der praktischen Ausführung der Erfindung erden die berechneten
Mengen an Kettenabschlußmittel und Kettenverzweig- oder Querverbindingsmittel in
das Reaktionsgefäß zu Beginn der ersten stufe eingebracht, und die Reaktion geht
im wesentlichen, wie oben auseinandergesetzt, vor sich.
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Die erste stufe der Reaktion wird bei Atmosphärendruck und bei einer
Temperatur indem Bereich von 900 bis 2500 und vorzugszweise zwischen 1500 und 2200
ausgeführt, wenn ein geeigneter Veresterungskatalysator in einer Menge von 0,001
bis 1 Gew.%, besogen auf das Gewicht der Dicarbonsäure oder ihres esters, verwendet
wird. Gewünschtenfalls kann die Reaktion bei @rücken oberhalb oder unterhalb Atmosphärendruck
ausgeführt werden. Es wird Methanol entwickelt, das kontinuierlich durch Destillation
entfernt wird. Bei Vollendung der ersten Stufe wird überschüssiges Glykol, soweit
vorhanden, vor Einleitung der zweiten stufe abdestilliert.
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In der zweiten oder Polymerisationsstufe wird die Reaktion bei verringerten
Drücken und vorzugweise in Gegenwart eines inerten Gases, te Stickstoff, zur Verhinderung
einer Oxydation ausgeführt. Dies kann dadurch erreicht werden,
daß
eine Stickstoffdecke über den Reagenzien auirechterhalten wird, wobei der Stickstoff
weniger als 0,003 ffi Sauerstoff enthält. Für optimale Ergebnisse wird ein Druck
innerhalb den Bereiches von unter f mm bis zu 5 mm Hg verwendet. Der verringerte
Druek ist notwendig, um das freie Äthylenglykol, das sich während dieser Reaktionsstufe
bildet, zu entfernten, wobei das Äthylenglykol unter diesen Bedingungen verflüchtigt
und aus dem System entfernt wird.
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Die Polymerisationsstufe wird bei einer Temperatur in dem Bereich
von 2200 bis 300° ausgeführt. Diese Reaktionsstufe kann entweder in der flüssigen
Phase oder in der Schmelzphase oder in der festen Phase ausgeführt werden. Insbeoondere
in der flüssigen Phase müssen verringerte Drücke angewendet werden, um das freie
Äthylenglykol zu entfernen, das aus dem Polymerisat infolge der Kondensationareaktion
austritt.
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Die erste Stufe der Reaktion findet in etwa 3/4 bis 2 Stunden statt,
wenn man einen geeigneten Veresterungskatalysator verwendet. In Äbwesenheit eines
Katalysators sind Zeiten bis zu 6 Stunden notwendig, um diese Phase der Reaktion
zu vollenden. In der zweiten Stufe kann eine Reaktionszeit von etwa 1 bis 4 @tunden
verwendet werden, wobei eine Zeit ven 1 bis 9 Stunden das Optimum ist, und zwar
in @bhängigkeit von der Katalysat@rkonzentration, der Temperatur, der gewünschten
Viskosität, der Menge an zulässiger Farbe in dem fertigen Polymerisat usw.
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Die erzeugten modifizierten linearen Kondensationspolyester haben
eine spezifische Viskosität in dem Bereich von 0,3 bis 0,6, wodurch faser- und fadenbildende
Polymerisate dargestellt werden. Es ist natürlich ersichtlich, daß auch nicht-faserbildende
Polyester mittels der Erfindung erzeugt werden können, die eine größere oder geringere
spezifische Viskosität als die oben genannten haben, und solche Polyester sind z.B.
bei der Herstellung von Uberzugsmassen, Lacken, Formmassen u.dgl. geeignet.
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Ein wichtiges Merkmal besteht darin, daß das Polyäthylenterephthalat
mit den oben genannten Kettenabechluß- und Kettenverzweigmittel modifiziert werden
kann, ohne daß eine wesentliche minderung der Reaktionsbedingungen erforderlich
ist, die gewöhnlich bei der Herstellung von nicht-modifiziertem Polyäthylenterephthalat
zur Anwendung gelangen. Dies ist ein leicht erkennbarer Vorteil vom standpunkt der
technischen Ausführung. Wie früher auseinandergesetzt, können die Kettenabschluß-
und Kettenverzweigmittel in zuvor berechneten Mengen dem Roaktionsgefäß anfangs
vor Beginn der ersten Reaktionsstufe zugesetzt werden. Gewünschtenfalls können die
Mittel während der ersten oder zweiten Reaktionsatufe zugesetzt werden. Ein geregelter
Zusatz der Mittel ist nicht notwendig. Torsugsweise werden die Kettenabschlußmittel
und die Kettenverzweigmittel zu Beginn der Reaktion zugesetzt, da es dabei dann
nachher nicht notwendig ist, das Reaktionsgefäß gegenüber
der
Atmosphäre zu öffnen, bevor die Reaktion tollendet ist, d.h. vor Vollendung der
zweiten Stufe, so daß die Gefahr einer Verfärbung des Produktes infolge Oxydation
vermieden wird. Ferner wird vorzugsweise das Kettenverzweigmittel oder Querverbindungsmittel
zu Beginn der Reaktion hinzugefügt, da es ein Triester ist und eine Umesterung mit
dem Dimethylterephthalat erfahren soll, wenn das letztgenannte verwendet wird. Wenn
das Kettenabschlußmittel und das Querverbindungsmittel am Schluß der Reaktion (zweite
Stufe) zugesetzt werden, besteht immer die Gefahr, daX eine übermäßige @rhitzungszeit
erforderlich int, um den Polyester angemessen zu modifizieren, wobei die übermäßige
Erhitzung zu einer unerwünschten Parbe in dem Polymerisat führen kann. Bei vielen
Polymerisaten, die für bestimmte Anwendungszwecke hergestellt sind, ist diese Farbbildung
nicht störend, und der Zusatz der Mittel gegen Ende der Reaktion würde in solchen
Fällen ganz zufriedenstellend sein.
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Es ist anzunehmen, daß Polyäthylenterephthalat das erforderliche
Färbevermögen hat, um einen daraus hergestellten Gegenstand, der zufriedenstellend
gefärbt ist, zu erhnlten, daß jedach zur Erzielung einer solchen Anfärbbarkeit derart
drastische Bedingungen erforderlich sind, daß sich dadurch eine Herabsetzung anderer
erwünschter Eigenschaften des Gejoenstandes ergibt. Polyäthylenterephthalat hat
eine solche dichte Struktur, daß der
Farbstoff nicht in das Polymerisat
eindringen kann, außer unter drastischen Bedingungen, wie durch Verwendung von Farbtrügern
(-nuellmitteln), hohen Temperaturen und hohen Drucken während längerer Zeitdauer.
Mittels der Erfindung wird jedoch nicht nur das Farbstoffaufnahmevermögen in dem
polymeren Molekül erhöht, sondern es wird auch die Struktur des Polymerisats, d.h.
die Kettanpackung des unmodifizierten Polyäthylenterephthalats so geöffnet, daß
die Färbegeschwindigkeit merklich erhöht wird. Dies bedeutet, daA die Farbe in das
Polymerisat oder den daraus erzeugten Gegenstand, wie einen Faden oder eine Faser,
unter weniger beanspruchenden Bedingungen viel rascher gelangen kann, so daß dadurch
die Gefahr der Verschlechterung anderer erwünschter Eigenschaften des Polymerisats
oder des Polymerisatgegenstandes vermieden wird.
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Die modifizierten linea@en Kondensationspolyester haben eine spezifische
Viskosität (Nsp) von annäh@rnd 0,3 bis 0,6. Dieser Bereich stellt die modifizierten
Polyester dar, die in kaltziehbare Fasern und Fäden überführt werden können. Es
ist natürlich ersichtlich, daß auch nicht-faserbildende modifizierte Polyester gemäß
der rfindung hergestellt werden können, die eine gröbere oder geringere spezifische
Viskosität als die oben angegebene haben.
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Die spezifische Viskosität, wie sie hier verwendet wird, ird durch
die Formel
Nßp = NRel. - 1 dargestellt in der Viskosität der Polymerisatlösung
in Sekunden NRel. = Viskosität des Lösungsmittels in Sekunden ist.
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Viskositätsbestimmungen bei den Polymerisatlösungen und dein Lösungsmittel
wurden dadurch ausgeführt, daß man die Lösungen und das Lösungsmittel durch Schwerkraft
bei ,?50 durch ein Kapillarviskositätsrehr fließen läßt und die Zeit des Flusses
zwischen zwei Punkten des Kapillarrohre bestimmt. Bei allen Bestimmungen der Viskositäten
von Polymorisatlösungen wurde eine Polymerisatlösung mit einem Gehelt von 0,5 Gew.@
des @olymerisats verwendet, des in einem Lösungsmittelgemisch gelöst war, welches
2. Gew.Teile Thenol und 1 Gew.Teil 2,4,6-Trichlorphenol und @,5 Gew.@ Wasser, Bez@@en
auf das Gesamtgewicht des Gemisches, @nthielt.
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Die @r@indung wird @@@hst@@@@d an Hand weiterer Bei-@@@@@@ er@@@tert.
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Beispiel 7 Bei diesem Beispiel wurde unmodifiziertes Polyäthylenterephthalat
hergestellt, das als Kontrolle oder Standardmuster zum Vergleich mit den modifizierten
Polyestern verwendet werden sollte. Eine Mischung oder Charge von 41 g Dimethylterephthalat,
44 ml Ä Äthylenglykol und 20 mg
Manganoformiat (Mtl (HCO2)2) wurde
in ein Reaktionsgefäß, das mit einer Destilliersäule ausgestattet war, eingebracht
und unter einer Stickstoffatmosphäre bei annähernd 1780 während einer Zeitdauer
von 1 ½ stunden erhitzt.
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Das während der Reaktion gebildete Methanol wurde aus dem Reaktionsgefäß
abdestilliert. Hachdem alles Methanol entfernt Grad, wurde die Temperatur der Reaktionsmischung
während einer Zeitdauer von 30 Minuten auf 287° erhöht, um durch Destillation überschüssiges
Glykol in dem Gefäß zu entfernen. Das System wurde denn unter Vakuum gesetzt und
der @ruck in ihm nuf weniger ale 1 mm Hg herabgesezt, während die Temperatur auf
2870 ehalten wurde. Die Polymerisation wurde etwa 3 Stunden lang vor sich gehen
gelassen, um ein Polymerisat in dem faserbildenden Bereich, das kaltziehbar war,
zu bilden. Das Äthylenglykol, das während der Polymerisationsreaktion gebildet wurde,
wurde abdestilliert und resasumelt. Das erhaltene Polymerisat hatte eine helle @trohfarbe,
und aus ihn erzeugte Fäden waren kaltziehbar. Das Polymerisat wurde dann gemahlen,
bis es durch ein 40 Maschen-Sieb ging, und das gemahlene Polymerisat wurde in einem
Färbedad, das 4 @, bezogen auf das Gewicht des zu färbenden Polymerisate, eines
blaubn Farbstoffes (Eastman Blue GLT) enthielt, bei 93° 3 Stunden lang gefärbt.
Das Polymerisat wurde aus dem Bad entfernt, filtriert und gewaschen, und das Filtrat
wurde analysiert, um die Menge des durch das Polymerisat aus dem Bad entfernten
Farbstoffes
zu bestimmen. Es wurde gefunden, daß 69,3 % des Farbst@ffes in dem Bad durch das
Polymerisat ausgezogen wurden waren Beispiel 8 Eine Anzahl von modifizierten Polyestern
wurde hergestellt, indem die im Beispiel 7 angegebene Verfahrensweise mit der ausnahme
benutzt wurde, daß verschiedene Mengen von Fethoxypoly äthylenglykol mit einem Molekulargewicht
von 1520 als Kettenabschlußmittel und verschiedene Mengen von Trimethyltrimesat
als Kettenverzweigmittel in der inf'W,lichen Reaktiensmischung verwendet wurden.
Bei den vitr Versuchen, die ge gemacht wurden, waren sämtliche so erzeugten Polyester
hell strohfarben, und @araus erzeugte Fäden waren kaltziehbar. Die folgende Tabelle
gibt die Anteile der verwendeten @@ difizierungsmittel und die @igenschaften der
erzeugten Polymerisate wieder. In allen -lillen wurden die Polymerisate. wie in
Beispiel 7 beschriebcn, gefärbt. Die Polprozentsätze in der nachstehenden Tabelle
sind auf die @enge des in der Reaktionsmischung ver endeten Dimethylterephthalats
bezegen.
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Tabelle I Methoxypoly- Trimethyl- Kataly- Nsp ausgezogeäthylenglykol
trimesat sator ner Farbstoff Versuch (Mol.%) (Mol.%) Kontrolle n -- Mn(HCO2)2 69,3
(Bsp. 7) A. 0,70 0,25 " 0,366 78,7 3. 0270 0235 " 0,360 78,7 C. 1,37 0,70 n 0,398
83,2 D. 1,37 0,80 0,391 82,0 Es ist aus den erhaltenen Ergebnissen leicht ersichtlich,
daß die modifizierten Polyester gemäß der Erfindung beträchtlich vergrößerte Färbbarkeitseigenschaften
im Vergleich mit nicht-modifizierten Polyestern besitzen.
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Beispiel 9 Zu einer Mischung oder Charge von 41 g Dimethylterephthalst,
44 ml Äthylenglykol und 20 mg Manganoformiat wurden 0,64 Mol% (bezogen auf das Dimethylterephthalat)
Äthoxypolyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht von 3050 und 0,18 Mol (bezogen
auf das Dimethylterephthalat) Trimethyltrimesat zugesetzt. Die Mischung wurde in
ein Reaktionsgefäß gebracht und, wie im Beispiel 7 beschrieben, umgesetzt. las erhaltene
Polymerisat war hell strohfarben, und daraus erzeugte Fäden waren kaitziehbar. Das
Polymerisat hatte eine spezifische Viskosität von C,347, und
es
wurden 84,6 % Farbstoff aus dem Färbebad ausgezogen, wenn das Polymerisat wie im
Beispiel 7 gefärbt wurde.
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Dies ist eine ausgesprochene Verbesserung gegenüber der 69,3 %igen
Farbstoffextraktion, die durch Färben des Kontrollmusters des Beispiels 7 erhalten
wurde.
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Beispiel 10 So wurden zwei Versuche unter Verwendung von Methoxypolyäthylenglykol
(Molekulargewicht 1520) und Trimethyltrdnesat mit anderen Prozentsätzen als im Beispiel
8 ausgeührt. Es wurde wieder die Verfahrensweise des Beispiels 7 befolgt, und die
Polymerisate hatten eine gute Farbe und waren kaltziehbar. Außerdem zeigten die
Polymerisate vergrößerte anfärbbarkeit gegenüber dem unmodifizierten Polymerisat
des Bdispiels 7. Die folgende Tabelle gibt die bei diesen Vemichen erhaltenen Werte
wieder.
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Tabelle II Methoxypoly- Trimethyl- Kata- Nsp außgezogeäthylengly-
trimesat lysa- ner Farbkol (Mol%) tor stoff Versuch (Mol%) % Kontrolle -- -- Mn(HCO2)2
-- 69,3 (Bsp. 7) E. 0,70 0,18 " 0,400 80,5 F. 0,70 0012 " 0,390 74,4
Beispiel
11 Eine Mischung oder Charge von 41 g Dimethylterephthalat, 44 ml Athylenglykol,
20 mg Manganoformiat, 0,18 Gew.% (bezogen auf das Gewicht des Dimethylterephthalats)
Pentaerythrit (C,26 Mol%) und 10,7 Gew.% (bezogen auf das Gewicht des Dimethylterephthalats)
) bzw.
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1,37 Mol% Methoxypolyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht vcn
1520 wurde in ein Reaktionsgefäß gebracht und, wie im Beispiel 7 beschrieben, umgesetzt.
Es wurde eine hell strohfarbene Schmelze erzielt, und aus dem modifizierten Polymerisat
erzeugte Fäden waren kaltziehbar. Das Polymerisat hatte eine spezifische Viskosität
von C,383, und nach dem Färben, ausgeführt wie im Beispiel 7, waren 79,1 % des Farbstoffes
im Färbebad ausgezogen.
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Beispiel 12 Die Verfahrensweise des Bdispiels 7 wurde bei der Herstellung
eines modifizierten Polyester. befolgt, wobei 0,35 Mol% Sorbit und 1,37 Mol% Methoxypolyäthylenglykol,
bezogen auf die vorhandene @enge Dimethylterephthalat, in das Reaktionsgefäß zu
Beginn eingebracht wurden. Das erzeugte Polymerisat war hell bernsteinfarben, und
daraus erzeugte Fäden waren kaltziehbar Da. Polymerisat zeigte eine erhöhte Farbaufnahmefähigkeit
gegenüber nicht-modifiziertem Polyäthylenterephthalat * In gleicher
V;eise
zeigte der modifizierte Polyester, der unter Verwendung von 0,5 Mol% Polyvinylmethyläther
mit einer endständigen Hydroxylgruppe anstelle des Methoxypolyäthylenglykols hergestellt
wurde, eine erhöhte Farbaufnahmefähigkeit gegenüber nicht-modifiziertem rolyäthylenterephthalat.
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Beispiel 13 Eine Mischung oder Charge vor 78 g Dimethylterephthalat,
4,1 g Dimethylisophthalat, 16,4 g Xthoxypolyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht
von 3000 (1s3 Mol, bezogen auf die Menge von Dimethylterephthalat und Dimethylisophthalat),
125 mg Pentaerythrit (0,22 Mol%, bezogen auf die Menge von Dimethylterephthalat
und Dimethylisophthalat), 40 me Manganoformiat und 88 ml Athylenglykol wurde in
ein Reaktionsgefäß eingebracht und bei einer Temperatur von 1770 unter Stickstoffeinführung
1 ½ Stunden lang erhitzt. Danach wurde überschüssiges Glykol aus dem Reaktionsgefäß
durch Destillation bei einer Temperatur von 2850 entfernt. Die Erhitzung wurde dann
in einer tickstoffatmosphäre 3 Stunden lang bei 2850 fortgdsetzt, um eine Polymerisation
zu bewirken. Der so erzeugte modifisierte Mischpolyest@ hatte eine spezifische Viskosität
von ,38, eine gute Farbe und einen Schmelzpunkt von 2400 in Luft. Eine Probe des
modifizierten Mischpolyesters wurde gemahlen, so daß er durch ein 40
Maschen-Sieb
ging, und zum Vergleich mit unmodifiziertem Polyäthylenterephthalat, das gemäß Beispiel
7 erzeugt und in ähnlicher @eise gemahlen war, gefärbt, wobei eine Farblö 3ung mit
einem Gehalt von 4 5 blauen Farbstoff (Eastman Blue GLT), bezogen auf das Gewicht
des zu färbenden Polymerisats, benutzt wurde. Die von dem modifizierten chpolyester
gemäß dem vorliegenden Beispiel aufgenommene Farbstoffmenge betrug 86 9b im Vergleich
zu 65 % für das nicht-modifizierte Polyäthylenterephthalat. kus dem modifizierten
Polymerisat erzeugte Fäden waren kaltziehbar und blieben es auch während einer langen
Zeitdauer, während gewöhnlich eine Hilfserhitzung notwendig ist, um Fäden aus nicht-modifiziertem
Polyäthylenterephthalat zu ziehen.
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Beispiel 14 Es wurde eine Anzahl von Versuchen unter Benutzung verschiedener
Mengen von Kettenabschlußmitteln und Kettenverzwigmitteln in der Reaktionsmischung
ausgeführt. Alle Polymerisate wurden unter Benutzung von Dimethylterephthalat, Äthylenglykol
und Manganoformiat als Katalystator nach der Verfahrensweise gemäß Beispiel 7 hergestellt.
Die folgende tabelle zeigt die verschiedenen Konzentrationen und die spezifischen
Viskositäten der modifizierten Polyester.
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Tabelle III Methoxypoly- Trimethyl- Nsp Bemerkungen äthylenglykol
trimesat (Mol.Gew.3000) (Mol%) Versuch (Mol%) G. 1,98 0,93 0,406 strohfarb. Schmelze,
kaltziehbar II. 2,36 1,24 0,435 " 1. 3,54 1,54 ,588 n 3. s4 1,92 0,486 K. 3,54 2,31
0,517 Sämtliche oben genannten Proben zeigten überlegene Anfärbbarkeit, insbesondere
mit dispergierten Acetatfarbstoffen.
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Die Erfindung ist insbesondere zur Modifikation der faserbildenden
Polyäthylenterephthalate von hohem Molekulargewicht, die durch Kondensation von
Terephthalatsäure und einem Polymethylenglykol mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen gebildet
sind, und speziell für die Modifikation von Polyäthylenterephthalat geeignet. Es
können jedoch auch Mischpolymerisate, die durch Ersatz eines Teiles der Terephthalsäure
durch andere Dicarbonsäuren oder durch Verwendung von mehr als einem der Polymethylenglykole
mit 2 bis tO Kohlenstoffatomen bei der Polymerisation hergestellt sind, gemäß der
Erfindung modifiziert werden.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung schafft eine neue und brauchbare
methode zur Erhöhung der Farbaffinität von Polyäthylenterephthalatpolymerisaten,
insbesondere,
gegenüber den dispergierten Acetatfarbstoffen. Die
sich ergebenden modifizierten Polester erleiden keinen Verlust ihrer erwünschten
Eigenschaften und können außerdem leicht mit den dispergierten Acetatfarbstoffen
nach üblichen technischen Verfahren gefärbt werden.
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Die modifizierten Polyester und Mischpolyester, die gemäß der Erfindung
hergestellt sind, zeigen erhöhte Farbaufnahmefähigkeit, wenn sie nach üblichen technischen
Verfahren gefärbt werden. Die Polymerisate eigen inebes@ndere erhöhte Farbaufnahmefähigkeit
mit den dispergierten Acetatfarbsfoffen, z.B. dem gelben Farbstoff "Celanthrene
Fast Yellow GL", Konz. 300 % (Pr. 534), dem orangefarbenen Farbstoff "Acetamine
Orange GR", Konz. 175 , (Pr. 43", dem rosafarbenen Farbstoff "Celanthrene Fast Pink
3H" (Tr.235), dem blauen Farbstoff "Celanthrene Brilliant Blue FFS", Konz. 200 %
(Pr. 228) u.dgl.
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Die modifizierten Polyester und Mischpolyester gemäß der Erfindung
haben eine ron. den nicht-modifizierten Polymerisaten verschiedene Struktur. Diese
Änderung in der Struktur beeinträchtigt jedoch nicht die erwünschten Eigenschaften,
die bei den modifizierten Polymerisaten gefunden werden. Die Erfindung ermöglicht
die Herstellung von modifizierten Polyestern von hoher Viskosität oder hohem Molekulargewicht,
ohne daß es notwendig ist, einen besonderen Katalysator bei der zweiten Stufe zu
verwenden.
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Beispielsweise kann Manganoformiat in katalytischen Mengen
in
das Reaktionsgefäß zu Beginn der ersten Stufe zugesetzt werden, und es ist danach
nicht notwendig, irgendwelchen weiteren Katalysator oder irgendeinen anderen Katalysator
hinzuzufügen, Die mcdifizierten Polyester gemäß der Erfindung haben verbesserte
Farbe gegenüber den nicht-modifizierten Polyestern. Kennzeichnend ist, daß nur eine
sehr geringe Herabsetzung des Schmelzpunktes durch die Modifizierung der hierbeschriebenen
Polyester erfdgt Dies ist wichtig, insbesondere bei der Herstellung von Polyestern,
die zur Erzeugung von masern und Fäden benutzt werden sollen. werner haben die neuen
modifizierten Polyester verbesserte Schmelzspinnbarkeits- und Zieheigenschaften.
Die neuen modifizierten Polyester können auch zu einem genügend hohen M lekulargewicht
ohne unzulässige Verfärbung polyuerisiert erden, so daß sie zur Herstellung von
Pilmen geeignet gemacht werden. Verschiedene andere Verwendungszwecke und Vorteile
der erfindung sind für den Sachverständigen ersichtlich.