DE1254285B - Phosphorsaeure-modifizierte Mischpolyester zum Herstellen von Faeden nach dem Schmelzspinnverfahren - Google Patents
Phosphorsaeure-modifizierte Mischpolyester zum Herstellen von Faeden nach dem SchmelzspinnverfahrenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. σ.:
DOIf
Deutsche Kl.: 29 b-3/60
Nummer: 1 254 285
Aktenzeichen: V 22166IV c/29 b
Anmeldetag: 10. März 1962
Auslegetag: 16. November 1967
Es ist bereits bekannt, Phosphorsäure in geringen Mengen Diglykolestern aromatischer Dicarbonsäuren
bei ihrer Polykondensation zuzusetzen. Eine Verbesserung der Anfärbbarkeit der sich ergebenden Polyester
kann bei dieser geringen Dosierung, die zum Zweck der Inaktivierung von Umesterungskatalysatoren
erfolgt, nicht festgestellt werden. Steigert man die Phosphorsäurezugabemenge, so zeigt es sich, daß
die anwesende Phosphorsäure die Kondensationsgeschwindigkeit der Dicarbonsäürediglykolester erheblich
verzögert. Bei Anwendung höherer Phosphorsäuremengen ändert sich zwar das Anfärbeverhalten
der resultierenden Polyester, die üblicherweise bei der Polyesterherstellung zu durchlaufenden Umesterungs-
und Polykondensationsreaktionen sind aber entweder praktisch überhaupt nicht mehr möglich oder so stark
verlangsamt, daß eine wirtschaftlich tragbare Polymerherstellung nicht zu erreichen ist. Als weitere Folge
treten bei der Polykondensation zu Vernetzungen führende Nebenreaktionen stark in den Vordergrund,
so daß Reaktionsprodukte anfallen, die trotz hoher Schmelzviskosität nur niedrige . Kettenlängen aufweisen,
in festem Zustand sehr spröde sind und sich keinesfalls zur Herstellung von Fäden eignen. Ganz
abgesehen von den großen Schwierigkeiten, die bei der Verformung derartigen Materials auftreten, fehlt
den Verformungsprodukten die für Polyester aus aromatischen Dicarbonsäurediglykolestern charakteristische
hohe Reißfestigkeit.
Da der Zusatz von Phosphorsäure bei der Polykondensation aromatischer Dicarbonsäürediglykolester
in Mengen, die eine interessante Veränderung des färberischen Verhaltens der Polyester bewirken
können, stets zu Produkten führt, die zur Fadenherstellung nach dem Schmelzspinnverfahren ungeeignet
sind, war nicht mehr zu erwarten, daß sich brauchbare und in der Farbaufnahme vorteilhaft abgewandelte
Fäden durch Verwendung von mit Phosphorsäure modifizierten Polyesterspinnmassen nach dem Schmelzspinnverfahren
herstellen ließen.
Die Erfindung betrifft die Verwendung von bis zu 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,3 bis 0,8 Gewichtsprozent
Phosphorsäure enthaltenden Mischpolyestern, die durch Polykondensation von Diglykolestern aromatischer
Dicarbonsäuren unter Zusatz eines 2 bis 15 Gewichtsprozent Phosphorsäure enthaltenden
Mischpolykondensats aus aromatischen Dicarbonsäuren oder Cyclohexandicarbonsäure-1,4 und aliphatischen
oder cycloaliphatischen zweiwertigen Alkoholen, und zwar vor oder zu Beginn oder während des
ersten Drittels der Polykondensationsreaktion, sowie übliches Fertigkondensieren erhalten worden sind,
Phosphorsäure-modifizierte Mischpolyester zum
Herstellen von Fäden nach dem
Schmelzspinnveffahren
Herstellen von Fäden nach dem
Schmelzspinnveffahren
Anmelder:
Glanzstoff Aktiengesellschaft,
Wuppertal-Elberfeld, Glanzstoffhaus
Als Erfinder benannt:
Dr. Hilmar Roedel, Elsenfeld;
Dr. Erhard Siggel, Laudenbach/M.
zum Herstellen von Fäden nach dem Schmelzspinnverfahren.
Überraschenderweise zeigte es sich, daß sich aus den erfindungsgemäß ausgewählten Polymeren trotz
ihres Gehaltes an Phosphorsäure nach dem Schmelzspinnverfahren Fäden und Fasern eines hohen Gebrauchswertes
herstellen lassen. Die nach der Erfindung erhaltenen Fäden zeigen nicht nur gegenüber
basischen Farbstoffen eine wesentlich gesteigerte Affinität, sondern lassen sich mit Dispersionsfarbstoffen
ohne Anwendung von ansonsten stets notwendigen Carriern anfärben, und zwar überraschenderweise bei
gleicher Konzentration der Farbflotte tiefer als unmodifizierte Polyesterfäden in Gegenwart von Carriern.
Auch die Anfärbung mit basischen Farbstoffen kann ohne Carrier erfolgen. Einem wesentlichen Mangel
der Polyesterfäden, unter den üblichen Färbebedingungen nur in Gegenwart von Carriern in satten Tönen
anzufärben, ist damit Abhilfe geschaffen. Abgesehen von den durch ihre Verwendung entstehenden, nun
vermeidbaren höheren Färbekosten lassen sich die Carrier, bei denen es sich meist um quellend wirkende
Substanzen handelt, nur schwierig wieder aus der Faser entfernen und bewirken häufig eine unerwünschte
Beeinträchtigung der Lichtechtheit. Selbstverständlich ist eine Einfärbung der erfindungsgemäßen Fäden
auch in Gegenwart von Carriern möglich und kann unbeschadet durchgeführt werden, eine Verbesserung
des Färbevorganges trat aber allgemein nicht mehr ein.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Mischpolyester sind weder vergilbt, noch brüchig und lassen sich
nach dem Schmelzspinnverfahren überraschenderweise unter den gleichen Bedingungen zu Fäden verformen,
die auch für die Herstellung von Fäden aus unmodifizierten Polyestern geeignet sind. Die erhaltenen
Fäden besitzen eine relativ hohe Reiß- und eine gute
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Scheuerfestigkeit. Sie sind gegen Chemikalien gleich gut beständig wie Fäden aus phosphorsäurefreien
Polyestern und lassen sich daher auch mit den üblichen Färberezepten für Polyester ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen
einfärben.
Nach einer Ausführungsform des Verfahrens werden
zum Schmelzspinnen Mischpolyester verwendet, die durch Polykondensation von Diglykolestern aromatischer
Dicarbonsäuren mit einem 2 bis 15 Gewichtsprozent Phosphorsäure und zusätzlich Alkalihydroxyd
in Mengen, die maximal ein Wasserstoffatom der Phosphorsäure neutralisieren können, enthaltenden
Mischpolyester erhalten worden sind.
Die gemäß dieser Ausführungsform verwendeten Spinnmassen zeichnen sich bei gleichem Molekulargewicht
durch eine leicht erhöhte Schmelzviskosität aus, wodurch das Schmelzspinnen insbesondere von
pillingarmert Fasern erleichtert wird. Die nach dieser Ausführungsform der Erfindung hergestellten Fäden
zeichnen sich ferner durch eine besonders gute Anfärbbarkeit und durch einen deutlich erhöhten Erweichungspunkt
des Fadenmaterials aus.
Als Ausgangsmaterial für die als Modifizierungsmittel dienenden, 2 bis 15% Phosphorsäure enthaltenden
Mischpolyester aus Diglykolestern aromatischer Dicarbonsäuren eignen sich z. B. Terephthalsäurediglykolester,
2,6-Naphthalindicarbonsäurediglykolester,
4,4'-Diphenyldicarbonsäurediglykolester oder 4,4'-Diphenylmethandicarbonsäurediglykolester; außerdem
eignet sich der 1,4-Cyclohexandicarbonsäurediglykolester.
Ebenso eignen sich die Ester der genannten Säuren mit anderen aliphatischen oder cycloaliphatischen
Glykolen, z. B. die Ester mit Cyclohexandimethylol. Diese Ester können allein oder in Form
eines Gemisches eingesetzt werden.
Es zeigte sich, daß große Phosphorsäuremengen,
etwa ab 2 Gewichtsprozent, die Reaktionsgeschwindigkeit bei der Polykondensation von Diglykolestern
aromatischer Dicarbonsäuren nicht mehr verzögern, sondern sie sogar so erheblich steigern, daß zur Polykondensationsreaktion
keine Katalysatoren mehr benötigt werden. Die Polykondensation kann in.der für
die Herstellung von unmodifizierten Polyestern üblichen Weise, vorzugsweise bei Temperaturen bis zu
2400C, ohne besondere Schwierigkeiten durchgeführt
werden.
Der 2 bis 15 Gewichtsprozent Phosphorsäure und gegebenenfalls geringe Alkalihydroxydmengen enthaltende
primäre Mischpolyester wird anschließend zur Herstellung der erfindungsgemäß zur Fadenbildung
verwendeten Mischpolyester Diglykolestern aromatischer Dicarbonsäuren vor oder zu Beginn oder
während des ersten Drittels ihrer Polykondensationsreaktion in solcher Menge zugesetzt, daß der entstehende
Mischpolyester einen Phosphorsäuregehalt bis 1,0 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 0,3 bis
0,8 Gewichtsprozent, enthält, und die Polykondensation in der für die Herstellung von Polyestern üblichen
Weise zu Ende geführt.
Nachstehend wird die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Mischpolyester beschrieben,
auf die hier kein Schutz beansprucht wird:
a) 50 kg Dimethylterephthalat wurden mit 45 kg Äthylenglykol in Gegenwart von 0,015 Gewichtsprozent
in einem Rührautoklav bei Temperaturen von 160 bis 2000C zu Diäthylenglykolterephthalat
unter Abdestillieren des frei werdenden Methanols innerhalb von. 2 Stunden umgeestert. Nach
weiterer Abdestillation von etwa 16 1 Glykol fiel ein Umesterungsprodukt einer Lösungsviskosität
von 1,15 an (gemessen in m-Kresol bei 20° C als l°/oige Lösung). Anschließend wurden in 2 kg
Äthylenglykol gelöste 4,9 kg Phosphorsäure dem Reäktionsgemisch zugesetzt und Vakuum angelegt.
Innerhalb von 30 Minuten verminderte sich der Druck im Reaktionsgefäß auf 1 mm Hg. Die
Temperatur wurde währenddessen gesteigert und erreichte gegen Ende der erforderlichen 30minütigen
Kondensationszeit 24O0C. Der fertige, 10% Phosphorsäure enthaltende Polyester wurde als
Band ausgepreßt, in Wasser verfestigt und zerkleinert. Er fiel völlig farblos an und besaß einen
Schmelzbereich von 200 bis 2100C. Eine Analyse ergab 9,9 % H3PO4 im Polymeren.
b) 94 kg Dimethylterephthalat wurden mit 89 kg Äthylenglykol in Gegenwart von 0,15 Gewichtsprozent
Zinkacetat und 0,02 Gewichtsprozent Antimontrioxyd in einem Rührautoklav bei 160
bis 2000C zu Diäthylenglykolterephthalat unter Abdestillieren des frei werdenden Methanols
innerhalb· von 2 Stunden umgeestert. Anschließend wurden dem Reaktionsgut noch etwa 33 1
Äthylenglykol durch Destillation entzogen. Dem Umesterungsgemisch wurden daraufhin unter
mechanischem Rühren 4,9 kg des unter a) beschriebenen, 10 Gewichtsprozent Phosphorsäure
enthaltenden Diäthylenglykolterephthalat-Phosphorsäure-Mischpolyesters
in Granulatform zugegeben. Der Zusatz löste sich innerhalb 10 Minuten in der Reaktionsmasse auf. Es wurde Vakuum
angelegt und innerhalb 45 Minuten ein Druck von 0,2 bis 0,5 mm Hg erreicht. Nach IV2 Stunden,
während der die Temperatur bis auf 275° C gesteigert wurde, war die Kondensation beendet.
Der entstandene, Phosphorsäure zu 0,5 Gewichtsprozent enthaltende Mischpolyester besaß eine
Lösungsviskosität von 1,43 und einen Erweichungspunkt von 246° C.
Analytische H3PO4-Bestimmung ergab 0,47 %
H3PO4 im Kondensat.
c) In gleicher Weise, wie unter a) beschrieben, wurde aus 50 kg Dimethylterephthalat und 45 kg Äthylenglykol
ein Umesterungsgemisch hergestellt. Anschließend wurden 0,34 kg NaOH in Form einer 2normalen wäßrigen Lösung zugegeben.
Nach intensiver Durchmischung des Reaktionsgutes wurde Vakuum angelegt und innerhalb von
15 Minuten auf ein Vakuum von 500 mm Hg gebracht. 2,5 kg Phosphorsäure, die in 2 kg
Äthylenglykol gelöst waren, wurden nun zugegeben und innerhalb von 30 Minuten das Reaktionsgefäß
auf 0,3 bis 0,5 mm Hg evakuiert. Die Temperatur wurde langsam auf 2400C erhöht*
die bis zum Ende der Kondensation (etwa; 45 Minuten) gehalten wurde. Das 5% H3PO4
enthaltende Kondensat wurde abgepreßt, verfestigt und gemahlen. Das Kondensat hatte einen
Erweichungspunkt von 220 bis 225° C. Die Analyse ergab 4,9 % Phosphorsäure im Polymeren.
Es kann — 'wie unter b) beschrieben —■ zur
Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Mischpolyester eingesetzt werden. ;
kg eines 0,5 Gewichtsprozent Phosphorsäure enthaltenden Mischpolyesters, der durch Polykonden-
sation von Diäthylenglykolterephthalat unter Zusatz eines 5 °/0 Phosphorsäure und 1I6 Mol Natriumhydroxyd
pro Mol Phosphorsäure enthaltenden PoIyäthylenterephthalates hergestellt worden war, wurden
in Granulatform — wie üblich — auf einen Wassergehalt unterhalb 1Z100 Gewichtsprozent getrocknet und
anschließend vom Schmelzrost bei einer Temperatur der Abschmelzflächen von 2800C mit einem auf 268°C
erwärmten Schmelzspinnaggregat zu einem Fadenkabel versponnen, das im Verhältnis 1: 3,5 gestreckt
und zu Fasern eines Einzeltiters von 3,0 den und einer Schnittlänge von 80 und 100 mm geschnitten wurde.
Die erreichten textlien Daten der Fasern lagen bei 45 bis 55°/o Dehnung und 30 bis 35 Rkm Festigkeit.
Die Verspinnung erfolgte ocm90/am130 zu einem
Zwirn Nm 40/2. Aus diesem Garn wurde ein Testgewebe in Leinwandbindung mit einer Fadendichte:
Kette 17,8 Fd/cm und Schuß 16,2 Fd/cm und einem Quadratmetergewicht von 177 g angefertigt. Dieses
Gewebe wurde mit einem Gewebe gleicher Art aus vergleichbaren unmodifizierten Polyäthylenterephthalatfasern
hinsichtlich seiner färberischen Eigenschaften verglichen.
Zur färberischen Überprüfung wurden die Testgewebe zwei Typfärbungen und einer Kombinationsfärbung
mit Dispersionsfarbstoffen unterzogen. Gefärbt wurde 90 Minuten bei Kochtemperatur jeweils
mit und ohne Carrier. Der Carrier wurde den Farbflotten in einer Menge von 5 cm3/l zugesetzt. Die
Einfärbung wurde mit Dispersionsfarbstoffen vorgenommen, die in einer Konzentration von 1 Gewichtsprozent
— bezogen auf Warengewicht — in der Farbflotte zugegen waren.
In allen überprüften Fällen traten deutliche Farbdifferenzierungen
auf, die erkennen ließen, daß die erfindungsgemäßen Fasern erheblich färbewilliger als
die Vergleichsfasern sind. Der Farbstoff zieht rascher auf die Faser auf, so daß die Färbezeit ohne weiteres
um 10 bis 20 % hätte verkürzt werden können. Dabei erreichen die Färbungen der Testgewebe aus erfindungsgemäßen
Fasern, die aus Farbbädern ohne Carrier gefärbt wurden, in allen Fällen wesentlich
tiefere Farbtöne als die Vergleichsgewebe, selbst wenn man bei den Vergleichsgeweben zur Färbung Carrier
benutzt hatte. Dieser überraschende Befund zeigt deutlich die Überlegenheit der nach der Erfindung
hergestellten Fäden.
In gleicher Weise, wie unter Beispiel 1 beschrieben, wurden 50 kg 0,44 Gewichtsprozent Phosphorsäure
enthaltende Mischpolyesterschnitzel versponnen, die durch Zusatz von 7,5 °/0 Phosphorsäure enthaltendem
Polyäthylenterephthalatpulver zu Terephthalsäurediglykolester bei dessen Polykondensation hergestellt
worden waren. Nach dem Strecken und Schneiden mit Schnittlängen von 60, 80 und 100mm lagen
Fasern vom Einzeltiter 3,3 den vor, die im Verhältnis 55 : 45 mit Wolle gemischt und zu einem Garn Nm 40/2
versponnen wurden. Aus dem erhaltenen Garn wurden Testgewebe der gleichen Konstruktion — wie im Beispiel
1 beschrieben — hergestellt, ebenso Vergleichsgewebe aus unmodifizierten vergleichbaren Polyäthylenterephthalatf
asern.
Zur färberischen Überprüfung wurde eine Kombinationsfärbung nach dem Ausziehverfahren mit einer
Farbmischung aus drei Dispersionsfarbstoffen vorgenommen. Die Mischung enthielt gleiche Teile der
Farbstoffe.
Gefärbt wurde auch in diesem Fall mit und ohne Verwendung eines Carriers. Die Farbflotten enthielten
den Kombinationsfarbstoff bei der ersten Testserie in einer Konzentration von 2,5 Gewichtsprozent, bezogen
auf Warengewicht, und bei einer zweiten Serie in einer Konzentration von 4,5%· Die Gewebe färbten in
graublauen Tönen an, die bei sehr starker Farbaufnahme zum Tief violetten hin tendierten.
In allen überprüften Fällen färbten die Testgewebe, die Fasern nach der Erfindung enthielten, auch wenn
ihre Einfärbung ohne Carrierzusatz erfolgte, mindestens doppelt so tief an als mit Hilfe von Carriern
eingefärbte Vergleichsgewebe. Erneut zeigte es sich also, daß die erfindungsgemäß hergestellten Fäden
ganz unerwartete Vorteile bieten. Das wird um so deutlicher, wenn die Gewebe nach dem Färben und
Trocknen einer Heißluftfixierung unterworfen werden, wie sie zur Verbesserung der Formstabilität von
Geweben gebräuchlich ist. Die Fixierung erfolgte mit Heißluft von 185° C und einer Kontaktzeit von
30 Sekunden. Nach dieser Maßnahme konnte man beobachten, daß sich die Vergleichsgewebe in der
Farbe deutlich aufgehellt hatten, während die Testgewebe aus erfindungsgemäßen Fasern ihre Farbtiefe
unverändert beibehielten.
Die Beständigkeit der eingefärbten Gewebe aus erfindungsgemäßen Fäden gegenüber den Einwirkungen einer Heißfixierung stellen somit eine weitere
wertvolle Eigenschaft dieser Materialien dar.
Claims (3)
1. Verwendung von bis zu 1 Gewichtsprozent Phosphorsäure enthaltenden Mischpolyestern, die
durch Polykondensation von Diglykolestern aromatischer Dicarbonsäuren unter Zusatz eines 2
bis 15 Gewichtsprozent Phosphorsäure enthaltenden Mischpolykondensats aus aromatischen Dicarbonsäuren
oder Cyclohexandicarbonsäure-1,4 und aliphatischen oder cycloaliphatischen zweiwertigen
Alkoholen, und zwar vor oder zu Beginn oder während des ersten Drittels der Polykondensationsreaktion,
sowie übliches Fertigkondensieren erhalten worden sind, zum Herstellen von Fäden
nach dem Schmelzspinnverfahren.
2. Verwendung von Mischpolyestern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese 0,3
bis 0,8 Gewichtsprozent Phosphorsäure enthalten.
3. Verwendung von Mischpolyestern nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die zu deren Herstellung verwendeten, 2 bis 15 Gewichtsprozent Phosphorsäure enthaltenden
Mischpolyester zusätzlich Alkalihydroxyd in Mengen enthalten, die maximal ein Wasserstoffatom
der Phosphorsäure neutralisieren können.
709 688/397 11.67 © Bundesdruckerei Berlin
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