DE127084C

DE127084C -

Info

Publication number: DE127084C
Application number: DENDAT127084D
Authority: DE

Description

Patent-A ν spruch:

Bierwärmer, gekennzeichnet durch ein über einer regulirbaren Heizvorrichtung (b) angeordnetes, cylindrisches Hohlgefäfs (c), welches zur Aufnahme des zu erwärmenden Trinkgefäfses dient, und dessen Innenwandungen mit Durchlochungen (i) versehen sind, zum Zweck, die Dämpfe des erhitzten Wassers austreten zu lassen und durch dieselben Gefäfs und Getränk gleichmäfsig und allseitig zu erwärmen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Wärmvorrichtung für Getränke, bei welcher das Getränk nicht nur durch Uebertragung der Wärme von dem Heizkörper angewärmt wird, sondern aufserdem durch Erhitzung vermittelst heifser Dämpfe. Dies wird dadurch erreicht, dafs das Gefäfs mit dem anzuwärmenden Getränk in ein cylindrisches, doppelwandiges Hohlgefäfs gebracht wird, welches innerhalb der Wandungen mit Wasser angefüllt ist. Die sich bei der Erhitzung bildenden Dämpfe treten aus geeigneten Oeffnungen nach innen heraus und umspülen das Trinkgefäfs.

Auf anliegender Zeichnung ist dieser neue Bierwärmer dargestellt.

Es zeigt:

Fig. ι einen Längsschnitt mit theilweiser Vorderansicht,

Fig. -2 einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. i.

Der Bierwärmer besteht im Wesentlichen aus dem unteren, einen Spiritusbrenner b aufnehmenden Theil α und dem oberen, abnehmbaren Hohlgefäfs c, welches zur Aufnahme des Bierglases d dient. Das Gefäfs c ist unten zu einem Hohlring e ausgestaltet, der sich in einen Hohlcylinder, welcher oben geschlossen ist, fortsetzt; es kann durch einen Trichter f mit Wasser gefüllt werden. Ein Wasserstand glas h läfst den jeweiligen Stand des Wassers in dem Hohlcylinder c erkennen. Um das Bierglas in denselben einzuführen, hat der Hohlcylinder eine Aussparung g erhalten. Die Innenwandung des Hohlcylinders c hat nahe dem oberen Rande Durchlochungen i, welche dazu dienen, den Dampf, der durch Erhitzen des Wassers im Hohlcylinder und in seinem unteren Hohlring erzeugt wird, gegen des Bierglas d zu führen, so dafs die heifsen Dämpfe das letztere umstreichen.

Diese Einrichtung hat den Vortheil, dafs das Bier nicht mit dem Heizkörper in Berührung kommt und so die Wärme des letzteren nur einem Theil des Getränkes ertheilt wird, sondern dafs das Gefäfs mit dem Bier allseitig und gleichmäfsig, also auch in viel kürzerer Zeit erwärmt wird. Die sich bildenden Wasserdämpfe condensiren sich theilweise an den Aufsenwandungen des Trinkgefäfses und geben so ihre Wärme an dasselbe ab, während das sich niederschlagende Wasser bei Berührung mit dem heifsen Boden des Hohlcylinders wiederum verdampft und auch den unteren Theil des Trinkgefäfses gleichmäfsig erwärmt.

In dieser Weise wird eine reinliche und sehr schnelle Erwärmung des Getränkes bewirkt, so dafs die neue Vorrichtung sowohl aus gesundheitlichen als auch aus praktischen Gründen vortheilhaft ist.