DE232610C

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Info

Publication number: DE232610C
Application number: DENDAT232610D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 232610 KLASSE 79 c. GRUPPE

Vorrichtung zum Entnikotinisieren von Tabak. Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. September 1908 ab.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Vorrichtung zum Befreien von Tabaken bzw. fertigen Tabakfabrikaten von Nikotin, und zwar auf dem an sich bekannten Wege des Erhitzens. Bei den bisher für diesen Zweck üblichen Apparaten war es schwierig, zu verhindern, daß ein Teil der ausgetriebenen Nikotindämpfe nach der Kondensation wieder auf die Waren zurückfloß. Das ist darauf zurückzuführen, daß die Einwirkung der direkten Hitze nicht vermieden war, so daß in den verschiedenen Teilen des Apparates keine absolut gleichmäßige Temperatur herrschte. Ein Apparat für diesen Zweck wird seine Aufgabe dann am besten erfüllen, wenn die Wandungen gleichmäßige Erhitzung haben, so daß eine Kondensation an irgendeinem Teil der Wandung nicht stattfinden kann, während die Kühlfläche ein Zurückfließen des Kondensates auf die Waren nicht gestattet. Diese Aufgabe wird durch den im folgenden zu beschreibenden Apparatgelöst.

Der Apparat besteht aus einem doppelwandigen Gefäß a, in dessen Wandungen iScheidewände b, b¹ derart eingebaut sind, daß die Scheidewände den inneren Raum f, welscher zur Aufnahme des zu behandelnden Gutes bestimmt ist, im wesentlichen umgeben. Dieses von den Zwischenwänden b, b¹ gebildete Umschließungsgefäß für den Innenraum f ist b,ei b² an den Schlot oder eine geeignete Saugvorrichtung angeschlossen. Die Heizung erfolgt außerhalb des von den Zwischenwandungen 5, 5¹ gebildeten Einsatzgefäßes, und zwar z. B. durch Reihenflammen aus den Rohren -c. Die heißen Verbrennungsgase werden infolge des Zuges bei b² zunächst durch den Raum zwischen α und b, sodann durch den Raum zwischen b bzw. b¹ und den Wänden g hindurchgesogen, so daß eine vollkommen gleichmäßige Umspülung und Beheizung des Innenraumes f resultiert. Es kann also an keiner Stelle der Wandungen g eine Kondensation der ausgetriebenen Dämpfe stattfinden. Diese findet nur statt an dem hohlen Deckel d, der mit Wasserkühlung versehen und derart geneigt angeordnet ist, daß die kondensierte Flüssigkeit ohne abzutropfen an ihm entlang zur Abflußrinne e fließt. Die gleichmäßige Beheizung des Erhitzungsgefäßes kann auch auf andere Weise, beispielsweise auf elektrischem Wege oder durch ein anderes zirkulierendes Heizmedium geschehen. Wesentlich ist stets, daß durch Beheizung des ganzen Apparates die Möglichkeit der Kondensation an den Wandungen des Apparates selbst vermieden ist.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Vorrichtung zum Entnikotinisieren von Tabak, bestehend aus einem Gefäß, das eine vollständige und vollkommen

gleichmäßige Erwärmung des Bodens und der Seitenwände gestattet, und das einen schrägen kühlbaren Deckel besitzt.
2. Eine Ausführungsform des Apparates nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das die Tabakwaren aufnehmende Gefäß doppelwandig hergestellt und der Raum zwischen den doppelten Wandungen durch Einsatzwände, welche oben nicht abschließen, geteilt ist, so daß außerhalb der Einsatzwände brennende Gasflammen das Innengefäß nicht berühren, sondern nur ihre Heizgase unter dem Einfluß einer geeigneten Saugkraft das Innengefäß umspülen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.