DE409517C - Verfahren und Einrichtung zum Verzinnen und Verzinken - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Verzinnen und VerzinkenInfo
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Classifications
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Description
(N 2ΐ
Um an Gegenständen, hauptsächlich solchen aus Metall, einen Überzug von Zink oder Zinn
anzubringen, wird heute meist so verfahren, daß man diese Gegenstände in einen offenen
Kessel mit dem flüssigen Metall eintaucht, hierauf wieder herausnimmt und durch Abklopfen,
schüttelnde oder schleudernde Bewegung von dem noch anhaftenden überflüssigen Metall befreit. Dieses Verfahren
ίο wird angewendet sowohl für massive Körper
als auch für Hohlkörper und Gefäße; gewöhnlich werden die zu behandelnden Gegenstände
nach dem Herausnehmen aus dem Metallbad in eine besondere Schleudertrommel eingelegt,
welcher man eine rasche Drehbewegung erteilt. Allen diesen Verfahrensarten ist ein erheblicher
Nachteil insofern gemeinsam, als durch das Herausnehmen aus dem Metallbad ein bedeutender
Teil der Hitze verlorengeht und das
so noch an der Oberfläche haftende überflüssige Metall zum großen Teil zu erstarren beginnt,
und so Anlaß zu ungleichmäßiger Oberflächenbeschaffenheit infolge verschiedenartiger
Stärke des Überzuges gibt. Außerdem erfordert das Herausnehmen der Gegenstände aus dem Metallbehälter einen unverhältnismäßigen
Aufwand an Zeit und Arbeitskraft, welcher die fertige Ware wesentlich verteuert.
Diese Nachteile zeigen sich ohne Rücksicht darauf, in welcher Weise das flüssige Metall
in die Verzinnungsbehälter für die Behandlung der Gegenstände gefördert und wieder
herausbefördert wird.
Man hat auch schon vorgeschlagen, für die Verzinnung von Massenartikeln die Trommel,
in welcher die Verzinnung stattgefunden hat, vom Herd oder Ofen wegzunehmen und auf
eine Zentrifugiermaschine zu stellen zwecks Abschleudern des restlichen Metalls; wenn
hierbei auch durch die erhitzten Trommel-
wandungen eine gewisse Gleichmäßigkeit des Erhitzungszustandes für das zu behandelnde
Gut erreicht ist, so wird dieser Vorteil andererseits wieder aufgehoben dadurch, daß
die Trommel vom Herde o. dgl. fortgenommen und mit der kälteren umgebenden Luft in Berührung
kommt und während des Schleudervorganges derart derselben ausgesetzt bleibtr
womit ein allzu rasches frühzeitiges Verdichten bzw. Verhärten eines größeren Teiles des
Überzuges sich ergibt.
Für das Verfahren, Hohlkörper oder Gefäße mittels Spritzens zu verzinnen oder zu
verzinken, gilt im wesentlichen dasselbe, was hier vom gewöhnlichen Tauchverfahren bzw.
Übergießverfahren gesagt ist. Bei der bisher üblichen Verfahrensart des Aufspritzens des
flüssigen Metalls ist es überhaupt unmöglich, die Güte des Erzeugnisses dadurch zu verbessern,
daß man das Schleudern in einem und demselben Gefäß und in unmittelbarem Anschluß
an den Verzinnungsvorgang bzw. Verzinkungsvorgang selbst durchführt; man ist vielmehr gezwungen, um die Ware vom iiberflüssigen
Metall zu befreien, entweder zu den einfachsten Mitteln des Abklopfens oder Schütteins oder zu der Verwendung von
Schleudermaschinen zu greifen, welche gesondert vom Herde gestellt sind. Das Verfahren, welches den Gegenstand
vorliegender Erfindung bildet, vermeidet nun ! die dem Schleudern einerseits und der Druckluftverzinnung
bzw. -verzinkung andererseits anhaftenden Mängel und ermöglicht die Ver- >
wendung des Druckluftverfahrens auch zur Behandlung von Hohlkörpern mit demselben
Vorteil wie für massive Körper. Gemäß der Erfindung wird zum Überziehen der Ware mit
Metall und zum Abschleudern der lockeren überflüssigen Metallschicht eine Trommel benutzt,
welche an Ort und Stelle verbleibt'und ; derart gegen Abstrahlung der Hitze nach '
außen geschützt ist, daß nach Abfließenlassen des Metalls dieselbe mit dem Inhalt sofort in
Umdrehung versetzt werden kann. Der Behälter mit Inhalt braucht also nicht fortgenommen
zu werden und ist vor dem Schleudern und während desselben dem abkühlenden Einfluß der Luft nicht ausgesetzt; auch findet
keinerlei Zeitverlust durch Fortnehmen der Trommel oder durch Herausnehmen der Gegenstände und Einbringen derselben in eine
besondere getrennte Schleudermaschine statt. Bei der Ausführung des Verfahrens gemäß
der Erfindung bedient man sich eines an sich bekannten Kessels zur Erhitzung des Metalls,
der mittels eines Steigrohres nach dem offenen , Behälter führt, innerhalb dessen die Schleudertrommel
sich befindet; das Ganze kann in einer Mauerung bekannter Art untergebracht sein, wobei die Abwärme der Feuerung für ,
den ersteren Kessel zugleich zur Erwärmung des Behälters, in welchem die Trommel sich
befindet, ausgenutzt wird.
Auf den beiliegenden Zeichnungen ist eine Einrichtung zur Ausführung des neuen Verfahrens
beispielsweise dargestellt.
Abb. ι zeigt dieselbe im Längsschnitt. Abb. 2 zeigt einen senkrechten Schnitt
durch die Schleudertrommel und den sie umgebenden Behälter von links in Abb. 1 gesehen.
Die Mauerung des Ofens 1 ist mit 3 bezeichnet, die Feuerung ist zweckmäßigerweise
tiefer als der Fußboden angebracht, während der Kessel 4 für das Metall und der offene
Behälter 5 für die Schleudertrommel 6 an dem aus dem Fußboden emporragenden Teil der
Mauerung 3 eingesetzt sind. Vom Feuerraum 1 werden die Abgase zunächst an der Außenwandung
des Kessels 4 ringsum emporgeführt, um diesen vollständig gleichmäßig zu erhitzen;
von da führt ein wagerechter Kanal bis unterhalb des oben offenen Behälters 5, bestreichen
dessen Außenwandungen ebenfalls, um dann nach unten in den Abzug nach dem Schornstein
zu gelangen.
Am Kessel 4 und am Behälter 5 kann die Mauerung auch so ausgeführt sein, daß die
Abgase der Feuerung in mehrfachen Windungen um diese herum geleitet werden, wenn go
man eine weitgehende Ausnutzung der Feuerung wünscht. Dies kann beispielsweise geschehen, indem man wagerechte oder senkrechte
Wandungen in größerer Anzahl um den Kessel oder Behälter herum einbaut, deren Zwischenräume von den Rauchgasen der
Reihe nach durchlaufen werden müssen.
Oben am Halse des Kessels 4 mündet ein Rohrkrümmer 22, welcher weiter oben" an Rohrleitungen
18, 19 angebracht ist, von denen die erstere, mit Manometer 26 versehen,
nach einer Luftpumpe führt, während die andere in die Außenluft frei mündet. Kurz
vor der Mündung in dem Rohrteil 22 sind au beiden Leitungen Absperrventile 20, 21 angeordnet,
welche miteinander so verbunden sein können, daß das eine geschlossen bleibt, \vährend das andere geöffnet ist. Diese Ventile
können aber auch bei der Bedienung des Kessels 4 getrennt voneinander von Hand betätigt
werden. Im Deckel des Kessels ist ein Rohr 24 eingesetzt, welches bis in genügende
Tiefe in das Metallbad hineinragt und mit einem Thermometer 23 oben in Verbindung
steht. Ein Steigrohr 25 mündet nahe über dem Boden des Kessels, ist oben abgebogen
und durch eine gedichtete Flanschöffnung aus dem Kessel 4 herausgeführt und am Boden des
Behälters 5 angeschlossen. In diesen oben offenen Behälter ragt die Schleudertrommel 6,
welche oben offen und an den Wandungen mit Lochungen 7 versehen ist, damit das flüssige
!Metall leicht zutreten und wieder abfließen
kann. Die Trommel 6 ist mit Stegen 8 versehen, welche an der Wandung oben befestigt
sind und an denen genau der Mittelachse entsprechend die Drehachse 9 für die Trommel
durch Verschraubung oder in sonstiger Weise starr befestigt ist. Diese Achse ist in Lagern
12 an einem Rahmen 17 eingesetzt, der aus Winkeleisen gebogen und an den Seitenwänden
des Herdaufbaues 3 über dem Fußboden nach oben ragt.
Für den Antrieb der Trommel 6 ist am Rahmen 17 ein Friktionsgetriebe 13, 14 oder
ein Zahnradgetriebe vorgesehen; das antreibende Rad 14 am einen Ende der Welle 15
ist mit einer festen Scheibe 16 und mit einer losen Scheibe versehen und in geeigneter
Höhe an den senkrechten Streben des , Rahmens gelagert. Der Getriebeteil 13 auf
der Trommelwelle 9 ist als verschiebbare Muffe ausgebildet, und mit Zapfen oder Ansätzen
11 greift eine Gabel des Einrückhebels 10 in entsprechende Vertiefungen seines drehbaren
Teiles; der Hebel 10 ist bei 27 am :
Rahmen drehbar gelagert und kann von Hand durch Niederdrücken seines seitlich herausragenden
Endes betätigt werden.
Nachdem man die zu verzinnenden bzw. zu λ-erzinkenden Gegenstände in die Trommel 6
eingelegt hat, verschließt man das Ventil 21 an der Leitung 19 und öffnet gleichzeitig das
Ventil 20 an der Leitung 18, so daß die Druck- ; luft durch Leitung 18, 22 auf die Metallfüllung
im Kessel 4 zur Wirkung kommt und :
durch das Rohr 25 in den kesselartigen Be- \ hälter 5 angehoben wird. Das Metall fließt '
ungehindert in die Trommel, und die gesamte ! Füllung der letzteren kann auf diese Weise :
vollständig in das flüssige Metall eingetaucht werden. Nachdem die Gegenstände in der
Trommel 6 so an ihrer Oberfläche verzinnt worden sind, schließt man allmählich wieder
das Ventil 20 und öffnet Ventil 21; dabei fließt
das Metall, je nachdem diese Ventile teilweise !
oder ganz betätigt werden, entweder nur so weit zurück, daß es aus der Trommel 6
heraustritt und unter ihrem Boden auf demjenigen im Behälter 5 stehen bleibt oder
soweit zurück, daß sämtliches Metall wieder in den Kessel 4 zurückgelangt.
Die Trommel 6 mit Inhalt besitzt in diesem Augenblick noch die vollständige Erhitzung
des Verzinnungsvorganges und bleibt durch den umgebenden dauernd erhitzten Behälter 5
gtgen irgendwelche Verluste seiner Hitze in
wirksamer Weise geschützt; unmittelbar nachdem das Metall aus der Trommel herausgetreten
ist, wird durch Niederdrücken des Hebels 10 der Antrieb 13, 14, 15 für dieselbe
eingerückt, so. daß das Abschleudern der noch reichlich an der Oberfläche der Gegenstände
haftenden Metallteile beginnt. Das hierbei abfließende Metall sammelt sich im Behälter 5
unten und kann gegebenenfalls durch das Rohr 25 ohne zu erkalten wieder zurück nach
dem Kessel 4 gelangen. Nach Beendigung des Schleudervorganges wird bei ausgerücktem
Antrieb die Trommel ihres Inhaltes wieder entleert und kann nunmehr eine neue Füllung
erhalten. Derselbe Vorgang, wie soeben beschrieben, wiederholt sich hierauf.
Claims (4)
1. Verfahren zum Verzinnen oder Verzinken, dadurch gekennzeichnet, daß das
Überziehen mit dem Metall durch Einleiten desselben in einen die zu behandelnden
Gegenstände aufnehmenden, gegen Wärmestrahlung geschützten trommelartigen Behälter und u-nmittelbar darauf
in eben demselben Behälter nach Entleeren des flüssigen Metalls aus diesem das Trocknen der Gegenstände durch Schleudern
desselben mit dem Inhalt bei gleichbleibender Temperatur erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Metall
unter Zuhilfenahme von Druckluft und den in an sich bekannter Weise als Rost .go
oder Gestell ausgebildeten Verzinnungsbehälter gehoben wird und nach erfolgtem Verzinnen aus diesem wieder in den
Kessel zurückfließen kann.
3. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, bestehend
aus einem zugleich als Schleudervorrichtung ausgebildeten Verzinnungsbzw. Verzinkungsbehälter, dadurch gekennzeichnet,
daß der tiefer gelagerte Kessel (4) für das flüssige Metall durch zwangläufig miteinander verbundene Ventile
(20 bzw. 21) von der Druckluftleitung (18) bzw. von der nach der Außenluft
führenden Leitung (19) abgesperrt werden log
kann, derart, daß eines der Ventile geöffnet, das andere geschlossen bleibt.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 und 3-, gekennzeichnet durch eine mittels Handhebel
(10) einzurückende Kuppelung auf der Trommelachse (9), welche durch Anpressen
der Getriebeteile (13,14) die Umdrehung der Trommel für das Schleudern
bewirkt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
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DE409517C true DE409517C (de) | 1925-02-07 |
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DE (1) | DE409517C (de) |
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1923
- 1923-01-27 DE DEN21806D patent/DE409517C/de not_active Expired
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