DE395471C - - Google Patents
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Classifications
-
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Description
Heinrich Kohlmeyer in Köln-Mülheim. Verfahren und Vorrichtung zum Verzinken von Rohren.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Januar 1923 ab.
Rohie und andere lange Gegenstände bat man bisher nach iolgendcr Weise verzinkt:
Sie werden in einem Säurebade durch Entfernen aller Unreinigkciten, wie Zunder,
Sc hlackc, Reist usw. metallisch rein gemacht.
Alsdann werden sie in gestreckter Lage so über den langgestreckten Verzinkungskessel
gelegt, daß die aufsteigende Hitze des heißflüssigen Zinks die Rohre umspült und sie an-
wärmt und vertrocknet Hierauf wird die ganze Rohrmenge — je nach Stärke und Gewicht
15 bis 60 Stück — durch Fortziehen der UnIerläge in das Zinkbad gestürzt. Nachdem
die Rohre einige Zeit in dem Zinkbade gelegen und sich mit einer Zinkschicht geiiü-
nder Stärke überzogen haben, werden
sie
einzeln wieder herausgehoben. Dies geschieht durch eine Ziehbank oder einen Arbeiter, der
ein Rohr mit einer Zange am Kopiende faßt und in schräger Richtung durch eine Abstrcifvoriiehiung
über eine aufsteigende Rampe hinauszieht.
Dieses bekannte Verfahren hat folgende Nachteile: Durch das plötzliche Eintauchen
der ganzen Rohrmenge, die irn Verhältnisse /um Zinkbade ziemlich kalt ist, wird das
Zinkbad stark abgekühlt. Werden mehrere Einsätze in kurzer Zeit hintereinander eingestürzt
so wird die Abkühlung des Bades so stark, daß das Zink mehr oder weniger erstarrt
und eine längere Arbeitspause eintreten muß, um durch starkes Heizen das Zink wieder dünnflüssig zu machen. Dies verursacht
starken Verbrauch an Heizstoffen und großen Zeitverlust. Ferner treten infolge des
plötzlichen Eintauchens der kalten und feuchten Rohre in das heiße Zinkbad von 500 bis
540° C Explosionen besonders im Rohrinncrn ein, welche das flüssige Zink aus dem Kessel
i\q schleudern, von dem ein Teil verloren geht,
und duich welches auch Arbeiter verletzt werden können. Ein großer Verlust an Zink
entsteht ferner dadurch, daß bei diesem Verfahren die Zinkschicht im Innern der Rohre
zu stark ausfallt. Dieses Zink kann nicht schnell genug aus dem Rohrinnern auslaufen,
weil die Rohr« in siark geneigter Lage aus dem Zinkbade herausgezogen werden. Infolgedessen
erstarrt das Zink im Rohrinnern zu schnell, und die innere Zinkschicht bleibt nicht
mir stärker als erforderlich und wünschenswert, sondern es werden auch Rohre mit engem
inneren Durchmesser vollständig dadurch verstopft. Schließlich sei noch erwähnt, daf! infolge
der Längsstreckung des Vcrzinkungskesseis — 7 m - eine große Oberfläche des
Zinkbades dauerrd mit der Luft in Berührung
ist, was starke Abkühlung und Oxydbildung zur Folge hat.
Nach der Erfindung werden nun alle diese Ro
Nachteile dadurch vermieden, daß die Rohre senkrecht hängend in das Zinkbad eingetaucht,
in dieser Hängelage verzinkt, und senkrecht nach oben wieder h< rausgezogen werden. Wie
die beiliegende Zeichnung zeigt, wild 711 diesem Zwecke nicht ein liegender, sondern ein
aufrecht stehender Verzinkungskessel verwandt. Durch diese aufrecht stehende Anordnung des
Verzinkungskessels wird der Vorteil erreicht, daß die freiliegende Zinkoberfläche, welche dei
Einwirkung der Außenluft ausgesetzt ist. auf ein Mindestmaß beschränkt wird, in diesen
aufrecht stehenden Kessel wird das Rohrbündel durch einen Greifer an einem Kran ο. dgl.
von oben mit mäßiger Geschwindigkeit etwa 2 m in der Minute — eingetaucht, während
des Verzinkungsvorganges so senkrecht hängend gehalten, und nach entsprechender Zeit
wieder senkrecht nach oben herausgehoben Es findet somit kH.n plötzliches Eintauchen
der ganzen Rohrmenge mehr statt, und da auch die Luft im Innern der Rolii e Zeit hat,
nach oben zu entweichen, to kommen keine Explosionen mehr vor. Beim Herausheben
der Rohre in senkrechter Lage wird kein Zink im Innern der Rohre mehr mitgerissen, es
kann vielmehr schnell auslaufen, so daß die Zinkschicht an der Innen wandung der Rohie
nicht stärker ausfällt als diejenige an der Außenwandung. In der senkrechten Hängelage
liegen die Rohrwände nicht aufeinander,
Auch
kann besser erfolgen, wie in nachstehendem beschrieben wird. Durch die aufrechte Anordnung des
Verzinkungskessels wird ferner der große Vorteil erreicht, daß die Feuergase durch Hemmungen
gehindert werden können, rasch und unmittelbar an den Kessel wandungen entlang
in den Rauchabzug zu ziehen. Sie werden vielmehr durch diese Hemmungen gezwungen,
den größten Teil ihrer Hitze an die Kesselwandungen abzugeben, bevor sie in den Rauchabzug gelangen, und in Schraubenwindungen
den Kessel vollständig zu umspülen, was beim liegenden Kessel unmöglich ist. Die
Heizfläche wild auf diese W7eise ganz lu-deutend
vergrößert, trotzdem aber mit wenigei
so daß die Verzinkung besser ausfällt,
die Vorwärmung der Rohre
die Vorwärmung der Rohre
Rostfläche und weniger Brennstoff eine bessere Heizwirkung erzielt. Auch die Auswechslung
des stehenden Kessels ist schneller und leichter zu bewerkstelligen als die des liegenden, weil
nur eine Seitenwand der schachtofenartigen Einmauerung entfernt zu werden braucht.
Die beiliegende Zeichnung zeigt eine Ausführungsform der aufrecht stehend angeordneten
Verzinkungsanlage, in AbI). ι in lotrechtem
Schnitt a-b der Abb. 2, in Abb. 2 im Querschnitt c-d der Abb. 1, in Abb. 3 im lotrechten
Schnitt e-f der Abb. 4, in Abb 4 im Querschnitt g-h der Abb. 3. In Abb. 5 und 6
ist der Kessel mit den Hemmungen bzw. den schraubenförmigen Umführungen für die Feuergase
gezeigt.
A ist der aufrecht stehend angeordnete Verzinkungskessel, welcher das Zinkbad enthält.
In ihn werden die Rohre senkrecht von oben hineingetaucht und ebenso wieder herausgehoben.
B sind die Rostanlagen für die Feuerung. Um die Wärme der Feuergase möglichst auszunutzen
und zu einem ausgiebigen Bestreichen der Kesselwandungen zu zwingen, werden sie
durch Hemmungen C gehindert, rasch und unmittelbar in den Rauchabzug H zu ziehen.
Sie werden vielmehr dadurch in Schraubengängen um den Kessel geleitet. Um etwa in
den oberen Teil der Feuergasführung gelangte, noch unverbrannte Gase zur Entflammung zu
bringen, kann in geeigneter Höhe, etwa bei D, Frischluft zugeführt werden. Zur Erhitzung
dieser Frischluft kann an einer oder mehreren Seiten der Feuerung eine Kammer E
angebracht sein, welche von der Feuerung durch eine gußeiserne Platte F getrennt ist
und an der sich die Frischluft erhitzt. Durch Hemmungen G wird die Erhitzung der Frischluft
vermehrt und gleichzeitig ihr Durchzug verlangsamt, so daß sie gut erhitzt werden
kann.
Die Rauchgase ziehen durch die Öffnungen H ab in den Kamin. Die Rauchabführungsrohre
liegen dicht unter der Arbeitsbühne und können durch gelochte eiserne Platten / abgedeckt
werden. Auf diese werden die Rohre vor der Verzinkung gelegt und durch die aufsteigende Wärme angetrocknet und gut
vorgewärmt. Sind zwei oder mehr derartige stehende Kesselanlagen nebeneinander angeordnet,
so können sie durch einen gemeinsamen Greiferkran bedient werden, wodurch ein schneller, regelmäßiger und durchlaufender
Betrieb ermöglicht und weiter an Bedienungsmannschaft gespart wird.
Durch das vorstehend beschriebene Verfahren und die Vorrichtung, wonach die Verzinkung
von Rohren u. dgl. in senkrechter Hängelage erfolgt, werden also gegenüber dem bisher gebräuchlichen Verfahren mit liegendem
Kessel folgende Vorteile erzielt: Es wird bedeutend an Zink gespart, weil die Rohrwandungen
nur mit so viel Zink bedeckt werden, als erforderlich ist, weil sie beim Herausheben
aus dem Bade nicht unnötig Zink mitreißen bzw. gut abtropfen können, weil Explosionen
vermieden und weil die Oberfläche des Zinkbades, die mit der Außenluft in Berührung
kommt, bedeutend geringer ist. Die Verzinkung erfolgt besser, schneller und gleichmäßiger,
weil die Rohre nebeneinander hängen, aber nicht aufeinander liegen. Es wird an Brennstoff gespart, weil der Zinkkessel infolge
seiner aufrechten Anordnung vollständig von Feuergasen umspült werden kann, so daß die
Heizfläche vergrößert und die Hitze der Feuergase besser ausgenutzt werden kann. Es
wird an Zeit und Arbeitskräften gespart, weil das Eintauchen und Herausheben der Rohre
aus dem Bade schnell, gleichmäßig und nur mechanisch erfolgt und infolge der besseren
Beheizungsmöglichkeit eine Arbeitspause mit Rücksicht auf eine etwaige Abkühlung des
Zinkbades nicht mehr einzutreten braucht. Eine Auswechslung des Kessels ist schnell zu
bewerkstelligen, und es wird ermöglicht, mehrere stehende Kessel nebeneinander einzumauern,
die dann durch nur einen Greiferkran bedient werden können.
Claims (4)
1. Verfahren zum Verzinken von Rohren u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die
Rohre senkrecht in den Verzinkungskessel eingetaucht, in dieser Hängelage verzinkt
und senkrecht nach oben wieder herausgehoben werden.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verzinkungskessel auf- ioo recht stehend angeordnet ist.
3. Vorrichtung zum Verzinken nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch Hemmungen
an dem aufrecht stehenden Kessel in den Feuerzügen, durch welche die Feuergase gehindert werden, rasch und unmittelbar
am Kessel entlang in das Rauchrohr abzuziehen.
4. Vorrichtung zum Verzinken nach Anspruch. 2 und 3, gekennzeichnet durch eine
solche Anordnung der Hemmungen, daß die Feuergase gezwungen werden, den Kessel in schraubenförmigen Windungen
zu umziehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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---|---|
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