DE397747C - Verfahren und Vorrichtung zur trockenen Destillation von Brennstoffen bei niederer Temperatur - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur trockenen Destillation von Brennstoffen bei niederer TemperaturInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B19/00—Heating of coke ovens by electrical means
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zur trockenen Destillation von Brennstoffen bei niederer Temperatur. Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur trockenen Destillation von Brennstoffen bei niederer Temperatur, und zwar unter Anwendung von elektrischer Heizung. Sie bezweckt, diese im stetigen Betrieb in wirtschaftlicher Weise auszunutzen, also wesentlich an Strom zu sparen. Dabei sollen die schweren Kohlenwasserstoffe dem Destillationsrückstand erhalten bleiben, der deshalb ohne weiteres in warmem Zustand ohne Zusatz von Bindemitteln zu Briketten gepreßt werden kann. Nun ist es wohl bekannt, Brennstoffe unter Luftabschluß bei niederen Temperaturen so weit zu erhitzen, daß nur ein Teil der flüchtigen Bestandteile abgeschieden wird, der überwiegende Teil aber dem Schwelgut erhalten bleibt. Es ist auch die Verwendung des. elektrischen Stromes zur Wärmeerzeugung für Schwelvorgänge bekannt.
- Demgegenüber wird erfindungsgemäß das Verfahren zur trockenen Destillation von Brennstoffen in einem mit durchgehenden elektrisch beheizten Rohren ausgestatteten Behälter so ausgeführt, daß sowohl die Rohre selbst als auch die Zwischenräume zwischen den Rohren im Wechsel mit frischem Gut gefüllt werden in der Weise, daß nach Beendigung des Destillationsvorganges, der bei einer Temperatur von nicht mehr als z. B. 370° C erfolgt, in den jeweils gefüllten Räumen die Beheizung ausgeschaltet und dann die übrigen Räume beschickt werden, worauf nach Ausgleich der Temperatur zwischen dem frischen Gut und den Destillationsrückständen die diese enthaltenen Räume entleert und mit frischem Gut gefüllt werden, und daß dann die Beheizung wieder eingeschaltet wird, bis die Destillation des durch den Wärmeausgleich vorgewärmten Gutes beendet ist.
- Dabei können die Destillationsgase in einen zweiten gleichartigen Behälter übergeführt werden und zwecks Verdichtung ihre Wärme an das darin befindliche Gut abgeben, indem sie die hierbei am oberen Ende geschlossen zu haltenden Rohre umspülen, worauf nach Beendigung eines Destillationsvorganges im ersten Behälter der zweite Behälter beheizt wird und die aus ihm abziehenden Destillationsgase durch den ersten Behälter abgeführt werden.
- Hierdurch wird eine möglichst günstige Wärmeausnutzung und Stromersparnis erzielt, und das Verfahren kann stetig durchgeführt werden.
- Zur Ausführung des Verfahrens dienen zwei oder mehrere Behälter, die entweder fest oder kippbar aufgestellt werden.
- Eine Ausführungsform eines kippbaren Behälters oder Behälterpaares ist in der Zeichnung in einem Höhenschnitt (Abb. i) schematisch dargestellt. Abb.2 zeigt einen wagerechten Schnitt.
- Der Behälter a, der - ebenso wie die Röhren - beliebigen, z. B. quadratischen, rechteckigen oder kreisförmigen Querschnitt haben kann, hat nach außen gut isolierte Wandungen. Er trägt ein System von Röhren i, die elektrisch erhitzt werden.
- Der Durchmesser der Röhren beträgt normal ungefähr 30 cm. Ein größerer Durchmesser empfiehlt sich nicht, da sonst die Verteilung der Wärme leiden würde. Bei kleinen Behältern kann man aber den Durchmesser dem Verhältnis entsprechend kleiner wählen. Die Röhren i sind mittels Stege c wabenartig miteinander und mit der Behälterwand verbunden und so verteilt, daß sie im Querschnitt ihrer Lichtweite dieselbe Raumeinheit einnehmen, wie der außerhalb der Röhren befindliche Behälterraum hat.
- An den oberen und unteren Enden der Röhren i sind siebartige Platten d eingesetzt. Diese schließen unten die Röhren und den Behälterraum gemeinsam ab, während sie oben die Röhren, die bei Benutzung des Behälters als Verdichtungsraum für die Destillationsgase mit Kappen o abschließbar sind, frei durchtreten lassen, also nur den Behälterraum abdecken. Die Platten sichern also das Destillationsgut vor dem Herausfallen, gestatten aber das Austreten der beim Destillieren entstehenden Gase usw. Sie können für sich allein oder mit dem Boden oder Deckel g zusammen herausnehmbar sein.
- Wenn zwei Behälter in Anwendung kommen, sind die Eiöden und Deckel derselben mit um Mittelachsen n und k schwenkbaren Rohrleitungen m und 1 verbunden. Mit ersteren (m) können die verdichteten Destillationserzeugnisse aus jedem Behälter abgeleitet werden, mit letzteren (1) die beim Destillationsvorgang entstehenden Gase und Dämpfe zwecks Vorwärmung des Gutes und gleichzeitigen Verdichtung ihrer verdichtbaren Bestandteile in den zweiten Behälter übe:geleitet werden.
- Dabei erhält das gut isolierte Rohr 1 Gefälle, damit die sich in demselben etwa schon niederschlagenden Kohlenwasserstoffe in den jeweils als Verdichtungsraum dienenden Behälter abfließen können.
- Die Rohrleitungen m und 1 sind leicht lösbar mit den Behältern a1 und all verbindbar. Böden und Deckel sind entweder abhebbar oder aufklappbar, so daß das Beschicken mit Frischgut oder das Austragen des fertigen Gutes leicht vor sich gehen kann.
- Die Destillation wird so vorgenommen, daß bei dem Behälter a1 nach Öffnen des Deckels, aber unter Belassen der Siebplatte, nur die Röhren (nicht die Zwischenräume) mit dem zu destillierenden Gut gefüllt werden. Der Deckel wird alsdann luftdicht verschlossen und die Verbindung der Rohrleitungen na und 1 mit dem Behälter all hergestellt. Der Strom wird eingeschaltet und die Destillation dann durch Ausschaltung des Stromes unterbunden, sobald die flüchtigen Anteile der Beschickung abgeschieden sind. Sodann wird der Behälter geöffnet, sofort der Raum zwischen den Röhren mit Gut gefüllt und der Behälter wieder geschlossen. Sobald die Temperatur des Gutes innerhalb wie außerhalb der Röhren gleich ist, wird das fertige Gut aus den Röhren entfernt und zu diesem Zwecke nach Ausschaltung der Rohrleitungen der Behälter um i8o° gekippt und der Deckel, der nunmehr Boden ist, geöffnet. Die Röhren entleeren sich, und das Destillationsgut kann dann unmittelbar anschließend brikettiert werden.
- Nach dem Entleeren der Röhren des Behälters a1, Zurückkippen desselben und Herstellung der Rohrverbindung mit dem Behälter all wird die Heizung von a1 wieder eingeschaltet und das in den Räumen um die Röhren befindliche Gut vollständig destilliert. Diese Räume werden dann entleert wie das Röhrensystem.
- Der Behälter all war während dieses Destillationsvorganges in seinen nicl.t beheizten Röhren ebenfalls mit Gut gefüllt und die Röhren oben geschlossen. Die Gase und Dämpfe aus dem Behälter aI waren in ihn übergetreten, haben sich außerhalb der Röhren verdichtet und dabei das Gut vorgewärmt. Das Kondensat hat sich am Boden gesammelt und kann durch Rohrleitung m abgeleitet werden.
- Ist der Destillationsvorgang im Behälter aI beendet, so «erden die Röhren in der Anfangsstellung des Behälters neuerdings gefüllt und der Behälter aI in derselben Weise wie alt zum Verdichten der Dämpfe und zum Vorwärmen des Gutes benutzt, während in all die Destillation vorgenommen wird wie vorher in a1.
- Wenn die Behälter nicht kippbar, sondern fest aufgestellt werden sollen, dann ist selbstverständlich die Einrichtung zum Austragen des Destillationsgutes entsprechend zu ändern.
- Die Bauart der Behälter kann auch so beschaffen sein, daß, wie aus der Abb. 3 zu ersehen, der. Behälter a quadratischen oder sonst entsprechenden Querschnitt erhält und mit elektrisch heizbaren Kästen i und deren Breite die Höchstgrenze von 3o cm nicht übersteigt, ausgefüllt wird. Sie sind jeder für sich mit einem Siebboden einseitig abgeschlossen und wechseln bei einem kippbaren Behälter schachbrettartig so, daß ein Kasten mit seinem Siebboden nach oben, der nächste nach unten steht, wie dies in Abb. 3 mit gekreuzten Strichen angedeutet ist.
Claims (1)
- PATLNT-ANSPRÜCHE: i. Verfahren der trockenen Destillation von Brennstoffen bei niederer Temperatur in einem mit durchgehenden, elektrisch beheizten Rohren ausgestatteten Behälter, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Rohre selbst als auch die Zwischenräume zwischen den Rohren im Wechsel mit frischem Gut gefüllt werden in der Weise, daß nach Beendigung des Destillationsvorganges in den jeweils gefüllten Räumen die Beheizung ausgeschaltet und dann die übrigen Räume beschickt werden, worauf nach Ausgleich der Temperatur zwischen dem frischen Gut und den Destillationsrückständen die diese enthaltenen Räume entleert und mit frischem Gut gefüllt werden, und daß dann die Beheizung wieder eingeschaltet wird, bis die Destillation des durch den Wärmeausgleich vorgewärmten Gutes beendet ist. z. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Destillationsgase in einen zweiten gleichartigen Behälter übergeführt werden und zwecks Verdichtung ihre Wärme an das darin befindliche Gut abgeben, indem sie die hierbei am oberen Ende geschlossen zu haltenden Rohre umspülen, worauf nach Beendigung eines Destillationsvorganges im ersten Behälter der zweite Behälter, beheizt wird und die aus ihm abziehenden Destillationsgase durch den ersten Behälter abgeführt werden. 3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch =, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre im Behälterraum gleichmäßig verteilt sind, wobei der Durchmesser der Rohre sowie ihre Abstände untereinander und von der Behälterwand nicht mehr als 3o cm betragen. q.. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der das Gut aufnehmende Teil des Behälters an beiden Enden durch herausnehmbare Siebplatten begrenzt ist, wobei die Rohre über die obere Siebplatte so weit hervorragen, daß sie durch aufsetzbare Kappen abgedeckt werden können. g. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß zwei gleiche Behälter nach Anspruch 3 und q. durch ausschwenkbare Leitungen verbunden sind, von denen die eine zur Überführung der Destillationsgase von einem Behälter zum anderen, die zweite zur Ableitung der verdichteten Destillate dient.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH90899D DE397747C (de) | 1922-08-19 | 1922-08-19 | Verfahren und Vorrichtung zur trockenen Destillation von Brennstoffen bei niederer Temperatur |
DEH91281D DE398925C (de) | 1922-08-19 | 1922-09-28 | Vorrichtung zur trockenen Destillation von Brennstoffen bei niederer Temperatur |
Applications Claiming Priority (2)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE397747C true DE397747C (de) | 1924-06-27 |
Family
ID=25980727
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEH91281D Expired DE398925C (de) | 1922-08-19 | 1922-09-28 | Vorrichtung zur trockenen Destillation von Brennstoffen bei niederer Temperatur |
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Country | Link |
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DE (2) | DE397747C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE750813C (de) * | 1939-08-18 | 1945-01-27 | Still Fa Carl | Schwelofen und Verfahren zu seinem Betriebe |
-
1922
- 1922-08-19 DE DEH90899D patent/DE397747C/de not_active Expired
- 1922-09-28 DE DEH91281D patent/DE398925C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE750813C (de) * | 1939-08-18 | 1945-01-27 | Still Fa Carl | Schwelofen und Verfahren zu seinem Betriebe |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE398925C (de) | 1924-07-28 |
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